www.wikidata.de-de.nina.az
Conchiolin auch Conchin Conchyolin oder Conchyn ist die traditionelle Bezeichnung fur die komplexe organische Substanz die neben Calciumcarbonat der wichtigste Bestandteil der Schalen von Weichtieren Mollusca ist 1 Die Bezeichnung wurde 1855 vom franzosischen Chemiker Edmond Fremy im Rahmen einer Arbeit uber die chemische Zusammensetzung verschiedener Skelettmaterialien gepragt in Abgrenzung zum Ossein Collagen das er aus Knochen isoliert hatte 2 Conchiolin ist ein wichtiger Baustein von Molluskenschalen hier fast ausschliesslich Muscheln am Strand der Insel Cayo Costa an der Golfkuste von Florida Conchiolin ist zusammengesetzt aus fibroin artigen Skleroproteinen die vorwiegend aus den Aminosauren Glycin Alanin und Serin aufgebaut sind aus verschiedenen Polysacchariden insbesondere Chitin sowie aus asparaginsaure haltigen Glykoproteinen Diese Stoffe werden wie auch das Calciumcarbonat vom Mantel Pallium der Mollusken abgeschieden sezerniert 3 Das Conchiolin ist Hauptbestandteil der Aussenhaut Periostracum der Weichtierschalen sowie der Matrix in welche die Calciumcarbonat Kristalle der inneren Schichten der Schalen eingebettet sind vgl Perlmutt Diese Matrix verleiht analog zum Collagen der Knochen der Wirbeltiere den Schalen eine gewisse Elastizitat und eine Festigkeit die jene von reinem Calciumcarbonat weit ubertrifft Je nachdem aus welchen Proteinen sich das Conchiolin der Matrix im Einzelnen zusammensetzt wird die Kristallisation von Aragonit oder von Calcit begunstigt bzw gehemmt Eine Infektion mit Krankheitserregern kann bei Weichtieren die abnormale Abscheidung von reinem Conchiolin an der Innenseite der Schale hervorrufen 4 Literatur BearbeitenKatharina Gries Untersuchungen der Bildungsprozesse und der Struktur des Perlmutts von Abalonen Dissertation Universitat Bremen 2011 PDF 25 4 MB Frederic Marin Nathalie Le Roy Benjamin Marie The formation and mineralization of mollusk shell In Frontiers in Bioscience Scholar Edition Bd 4 2012 S 1099 1125 PMID 22202112 alternativer Volltextzugriff ResearchGate Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Lehmann Palaontologisches Worterbuch Enke Stuttgart 1996 ISBN 3 432 83574 4 S 49 Certaines especes de coquilles traitees par l acide chlorhydrique laissent un residu d une matiere organique fort remarquable d un aspect brillant et feutre insoluble dans l eau l alcool et l ether et qui resiste a l action des acides etendus j ai donne a cette substance le nom deconchioline Bei bestimmten Schalen blieb nach einer Behandlung mit Salzsaure ein Residuum aus einem sehr bemerkenswerten organischen Material zuruck hell und filzig im Aussehen unloslich in Wasser Alkohol und Ather und losungsresistent gegenuber verdunnten Sauren dem ich den Namen Conchiolin gab Edmond Fremy Recherches chimiques sur les os In Annales de chimie et de physique Serie 3 Bd 43 1855 S 47 107 Gallica S 96 Conchin im Spektrum Online Lexikon der Biologie S Huchette C Paillard J Clavier R Day Shell disease abnormal conchiolin deposit in the abalone Haliotis tuberculata In Diseases of aquatic organisms Bd 68 Nr 3 2006 S 267 271 doi 10 3354 dao068267 PMID 16610593 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conchiolin amp oldid 189693495