www.wikidata.de-de.nina.az
Klapperschlange ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Film siehe Die Klapperschlange zur Kinderbuchreihe Die Klapperschlangen Die Klapperschlangen Crotalus sind eine Gattung innerhalb der Grubenottern Crotalinae Es handelt sich um meist mittelgrosse Giftschlangen Die grossten Arten die Diamant Klapperschlange Crotalus adamanteus und die Texas Klapperschlange Crotalus atrox konnen Maximallangen von uber zwei Metern erreichen Das kennzeichnende Merkmal aller Arten ist die Schwanzrassel eine aus Hornringen bestehende Struktur am Schwanzende mit der rasselnde Gerausche als Warnlaut produziert werden konnen Diese fehlt nur Jungtieren sowie der ausschliesslich auf der Insel Santa Catalina im Golf von Kalifornien heimischen Santa Catalina Klapperschlange Crotalus catalinensis Die Gattung umfasst 53 Arten 1 Das Vorkommen von Klapperschlangen ist auf Amerika beschrankt KlapperschlangenTexas Klapperschlange Crotalus atrox SystematikOrdnung Schuppenkriechtiere Squamata ohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Grubenottern Crotalinae Gattung KlapperschlangenWissenschaftlicher NameCrotalusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Aussere Merkmale 1 2 Sinnesorgane 1 3 Giftapparat 2 Verbreitung und Lebensraum 2 1 Verbreitungsgebiet 2 2 Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitat 3 2 Ernahrung 3 3 Fortbewegung 3 4 Fortpflanzung und Entwicklung 3 5 Fressfeinde Droh und Abwehrverhalten 4 Imitation von Klapperschlangen 5 Evolution und Systematik 5 1 Stammesgeschichte 5 2 Externe Systematik 5 3 Arten 6 Schlangengift 7 Menschen und Klapperschlangen 7 1 Giftwirkung beim Menschen 7 2 Bedrohung und Schutz 7 3 Forschungsgeschichte 7 4 Mythologie und Kulturgeschichte 7 4 1 Mythologie der Indianer 7 4 2 Moderner Aberglaube Nordamerikas 7 4 3 Rituale der Pfingstbewegung 7 4 4 Verwendung in der Literatur 7 4 5 Heraldik 7 4 6 Verwendung in der Popularkultur 7 4 7 Ubertragene Bedeutung 8 Quellen und weiterfuhrende Informationen 8 1 Zitierte Quellen 8 2 Literatur 8 3 WeblinksMerkmale BearbeitenAussere Merkmale Bearbeiten nbsp Felsen Klapperschlange C lepidus Diese Schlangen haben meist einen gedrungenen Korper mit einer durchschnittlichen Lange von 0 50 bis einem Meter Die langste Art ist die Diamant Klapperschlange C adamanteus mit einer Durchschnittslange von etwa 1 20 bis 1 40 Metern und einer Maximallange von bis zu 2 40 Metern Auch die Texas Klapperschlange C atrox und die Schauerklapperschlange C durissus konnen Langen von uber zwei Metern erreichen sind aber im Regelfall ebenfalls deutlich kleiner Das Gewicht kann bei sehr grossen Exemplaren zwei bis funf Kilogramm erreichen und ist damit unter den Giftschlangen nur mit dem der afrikanischen Gabunviper Bitis gabonica und des sudamerikanischen Buschmeisters Lachesis muta vergleichbar Eine Reihe von montanen Arten erreicht dagegen nur Langen von unter 0 50 Metern diese sind damit ahnlich klein wie die drei Arten der Zwergklapperschlangen Gattung Sistrurus Bei den meisten Arten werden die Mannchen langer als die Weibchen eine Ausnahme stellt dabei die Seitenwinder Klapperschlange C cerastes dar bei der die Weibchen das langere Geschlecht sind Dagegen werden die Weibchen bei allen Arten deutlich dicker und im Regelfall sind weibliche Tiere etwa 20 Prozent schwerer als mannliche Tiere der gleichen Lange Stark gekielte Rucken und Flankenschuppen umgeben die Korpermitte artspezifisch in 21 29 Reihen Die Grundfarbung ist bei allen Klapperschlangen dem Lebensraum angepasst und reicht art und populationsabhangig von gelblich uber grunlich rotlich bis braun und schwarz Eine Reihe dunklerer ovaler oder rhombenformiger Flecken zieht sich haufig uber den Rucken und an den Seiten entlang Sehr haufig sind rautenformige Flecken mit einer deutlichen Umrandung aus hellen Schuppenreihen die als Diamanten bezeichnet werden und fur einige Arten namensgebend sind Daneben gibt es einfach gefleckte und auch ungezeichnete Farbvarianten besonders im Bereich des Nackens oder des Hinterendes konnen Musterungen auch zu Bandern werden Die Bauchseite besteht wie bei den meisten Schlangen aus einer Reihe von ungekielten Bauchschuppen Ventralia und ist meist einfarbig durchsetzt mit einer hellen und dunklen Sprenkelung Einen Sexualdimorphismus gibt es nur bei der Felsen Klapperschlange Crotalus lepidus und einer Unterart der Mexikanischen Plateau Klapperschlange Crotalus triseriatus armstrongi bei allen anderen Arten sind Mannchen und Weibchen anhand der Farbung nicht zu unterscheiden Albinos und melanistische Tiere wurden bei einer Reihe von Arten beschrieben vor allem erstere sind in freier Wildbahn allerdings durch ihre fehlende Tarnung benachteiligt und durften nur selten uber langere Zeitraume uberleben Vor allem in nordlicheren Populationen haben melanistische Individuen den Vorteil dass die dunkle Farbung zu einer schnelleren Aufheizung des Korpers fuhrt generell sind nordlichere Populationen einiger Arten deutlich dunkler als sudliche Populationen der gleichen Arten nbsp Schauer Klapperschlange C durissus Der eher flache Kopf mit den senkrecht geschlitzten Pupillen setzt sich deutlich vom schlanken Hals ab Er ist meistens dreieckig bis schaufelformig und hat seine breiteste Stelle hinter den Augen An dieser Stelle liegen die sehr gross ausgebildeten Giftdrusen der Tiere Die Schnauze ist meistens mehr oder weniger abgerundet Im Verhaltnis zum Korper ist der Kopf besonders bei kleinen Arten und Jungschlangen verhaltnismassig gross Die Gefleckte Klapperschlange C mitchellii und die Tigerklapperschlange C tigris haben im Vergleich zu allen anderen Arten einen sehr flachen Kopf Der Kopf ist mit Ausnahme der grossen Supraocularia Uberaugenschilde mit kleinen Schuppen bedeckt und nur im Bereich der vorderen Schnauze besitzen Klapperschlangen weitere Schilde wie das unpaare Rostrale direkt uber der Mundoffnung sowie die beiden Nasalia die die Nasenoffnungen uberdecken Darin lassen sie sich von den Zwergklapperschlangen unterscheiden die auf der Kopfoberseite neun grosse Kopfschilde haben Die Schuppen und Schilde sind bei allen Klapperschlangen weitestgehend gleichformig nur bei der Seitenwinder Klapperschlange bilden die Supraocularia hornahnliche Auswuchse oberhalb der Augen aus Der Kopf ist meist einformig dunkel oder hell gefarbt wobei sich ein deutlich abgesetztes Schlafenband bei fast allen Arten uber die Augen zum Mundwinkel zieht Dieses stellt meistens einen Kontrast zu der Kopfgrundfarbe dar und dient der Tarnung der Augen Der Schwanz ist bei fast allen Klapperschlangen im Vergleich zu anderen Schlangen sehr kurz Da Klapperschlangen bodenlebend sind brauchen sie keinen Schwanz der beim Klettern eingesetzt werden kann Ausserdem kann ein kurzer Schwanz einfacher zum Vibrieren gebracht werden um die Schwanzrassel einzusetzen Eine Ausnahme bildet die Langschwanz Klapperschlange Crotalus stejnegeri die nur eine kurze Schwanzrassel ausbildet und die nur die Schwanzspitze selbst vibrieren lasst Der Schwanz ist vor der Schwanzrassel haufig schwarz und weiss gebandert einige Arten wie etwa die Schwarzschwanz Klapperschlange Crotalus molossus haben einen dunklen bis schwarzen Schwanz Das Schwanzende wird bei den Klapperschlangen durch die Schwanzrassel gebildet eine Struktur aus mehreren lose ineinander verschachtelten Hornschuppen Es handelt sich dabei um die ehemaligen Schuppen der Schwanzspitze die als einzige bei der Hautung nicht abgeworfen werden entsprechend wird die Rassel bei jeder Hautung verlangert In freier Wildbahn brechen die Endglieder der Rassel gelegentlich ab sodass die Anzahl der Endglieder nur bei jungen Schlangen der bisherigen Anzahl der Hautungen entspricht Eine Ausnahme stellt die Santa Catalina Klapperschlange C catalinensis dar die keine Schwanzrassel bildet Sinnesorgane Bearbeiten Die Sinnesorgane der Klapperschlangen konzentrieren sich wie bei allen Schlangen auf den Kopf Dabei spielen vor allem die Augen das Jacobsonsche Organ sowie die Grubenorgane eine wichtige Rolle nbsp Pazifik Klapperschlange C oreganus helleri Die Augen sind speziell an die Nachtsicht angepasst wodurch die senkrechte Pupille tagsuber nur schlitzformig erweitert ist Die Iris entspricht in ihrer Farbung meistens der Farbe des Farbstreifens der uber das Auge fuhrt und ist entsprechend bei den meisten Arten dunkelbraun bis schwarz kann allerdings auch sehr hell bis rosafarben sein Das Jacobsonsche Organ entspricht dem anderer Schuppenkriechtiere Es liegt im Oberkiefer und analysiert die Molekule die durch die beiden Zungenspitzen an sie herangefuhrt werden Im Sinnesorgan enden Nervenringe die uber den Riechnerv mit dem Gehirn verbunden sind Eine Besonderheit der Grubenottern ist das beidseitig des Kopfes zwischen den Nasenlochern und den Augen gelegene Grubenorgan mit dessen Hilfe Warmestrahlung wahrgenommen wird Ein konvergentes also unabhangig erworbenes Organ haben die Riesenschlangen entwickelt Mit Hilfe der Grubenorgane konnen Klapperschlangen Temperaturdifferenzen von 0 2 bis 0 4 C ausmachen und auf diese Weise die meist warmblutigen Beutetiere sehr gut erkennen Auch Eidechsen konnen erkannt werden da diese meist etwas warmer als die Umgebung sind Giftapparat Bearbeiten Der Giftapparat der Klapperschlangen besteht aus den relativ langen Giftzahnen im Oberkiefer und den Giftdrusen die im Kopf hinter den Augen lokalisiert sind Zwischen den Zahnen und den Drusen verlauft ein Kanal Die Giftzahne sitzen wie bei allen Vipern am Vorderende des Oberkiefers und werden im Ruhezustand nach hinten in den Mundraum eingeklappt Sie liegen in einer fleischigen Scheide die sich beim Ausklappen zuruckzieht und die eigentlichen Zahne freigibt Die Zahne sitzen am Vorderende des stark verkurzten Oberkieferknochens und werden beim Offnen des Mauls ausgeklappt Sie enthalten einen Giftkanal mit einer Austrittsoffnung nahe der Zahnspitze Rohrenzahn solenoglypher Zahn Die Giftdrusen sind von Muskulatur umgeben die beim Biss das Gift aus den Drusen quetschen Trockenbisse also Bisse ohne Giftabgabe sind bei Klapperschlangen eher selten Die Giftzahne konnen ersetzt werden zu diesem Zweck wachst ein neuer Zahn direkt neben dem bestehenden und ubernimmt danach dessen Rolle Daher konnen Klapperschlangen zeitweise vier funktionstuchtige Giftzahne haben Verbreitung und Lebensraum BearbeitenVerbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Texas Klapperschlange C atrox im naturlichen HabitatKlapperschlangen sind in ganz Amerika von Kanada bis Argentinien verbreitet wobei allerdings in vielen Gebieten nur wenige Arten zu finden sind Die meisten Arten sind in Mexiko anzutreffen hier leben 24 von den bekannten 29 Arten und zwolf Arten findet man ausschliesslich in diesem Land Nur zwei Arten sind in ihrem Verbreitungsgebiet ausschliesslich auf die USA begrenzt wobei man in allen Bundesstaaten mit Ausnahme von Alaska und Hawaii auf Klapperschlangen treffen kann Die grosste Artenvielfalt findet sich hier in Arizona mit elf Arten in Texas leben immerhin acht in New Mexico sieben und in Kalifornien sechs verschiedene Arten Bis in den Suden Kanadas zieht sich nur das Verbreitungsgebiet der Westlichen Klapperschlange C viridis ausserdem trifft man hier auf die zu den Zwergklapperschlangen zahlende Massassauga Sistrurus catenatus Das grosste Verbreitungsgebiet hat die Schauer Klapperschlange C durissus die in 14 Unterarten vom 24 Breitengrad nordlicher Breite in Mexiko bis zum 35 Breitengrad sudlicher Breite in Zentral Argentinien anzutreffen ist wobei sie allerdings sehr feuchte Gebiete wie den tropischen Regenwald sowie extreme Hohen in den Anden meidet und somit in Chile Ecuador und Panama nicht vorhanden ist Als anderes Extrem gelten Arten die als endemische Arten nur auf einzelnen Inseln zu finden sind Dazu zahlen etwa die rassellose Santa Catalina Klapperschlange C catalinensis auf der Insel Santa Catalina oder die Tortuga Klapperschlange Crotalus tortugensis auf der Insel Tortuga Als seltenste Art gilt Crotalus lannomi von der bislang weniger als zehn Exemplare aus Jalisco West Mexiko bekannt sind deren erstes 1966 beschrieben wurde Lebensraum Bearbeiten nbsp Rattlesnake Canyon Carlsbad Caverns Nationalpark in New MexicoDie Lebensraume in denen Klapperschlangen zu finden sind sind trotz des grossen Verbreitungsgebietes und der Artenvielfalt sehr einformig Alle Arten sind landlebende Bodenbewohner man findet sie nur selten in Baumen oder Buschen oder in Gewassern obwohl einige Arten recht gut klettern und andere gut schwimmen konnen Bis auf wenige Ausnahmen leben Klapperschlangen in trockenen und warmen Gebieten sehr haufig in Wusten oder Steppengebieten Auch Arten deren Verbreitungsgebiet Sumpfe und andere feuchtere Gebiete einschliesst etwa die Diamant Klapperschlange bevorzugen trockene Mikrohabitate nbsp Seitenwinder Klapperschlange C cerastes Spezialisiert auf reine Wustengebiete mit lockerem Sand ist vor allem die Seitenwinder Klapperschlange viele weitere Arten leben generell in Wusten und Halbwustengebieten Daneben gibt es auch Arten die ausschliesslich in felsigen Regionen der Trockengebiete zu finden sind wie etwa die Gefleckte Klapperschlange die Rote Diamant Klapperschlange Crotalus ruber oder die Tiger Klapperschlange Besonders in Mexiko leben sehr viele Arten die als montane Arten nur sehr begrenzt in Trockengebieten oder trockenen Waldgebieten der Hochgebirge zu finden sind Die hochsten Vorkommen aller Klapperschlangen sind fur die Mexikanische Plateau Klapperschlange Crotalus triseriatus nachgewiesen die in maximal 4572 Metern Hohe und damit hoher als jede andere amerikanische Schlangenart gefunden wurde In den USA hat den Hohenrekord wahrscheinlich die Westliche Klapperschlange inne die in Hohen zwischen 3300 und 3500 Metern in der Sierra Nevada oder den kalifornischen Rocky Mountains gefunden wurde Die gleiche Art lebt gemeinsam mit der Seitenwinder Klapperschlange auch unterhalb des Meeresspiegelniveaus rund um den Grossen Salzsee und weist damit die grosste Hohenvarianz aller Arten auf Lebensweise BearbeitenAktivitat Bearbeiten nbsp Schwarzschwanz Klapperschlange C mollossus Die Aktivitat der Klapperschlangen ist wie bei allen wechselwarmen Wirbeltieren sehr stark abhangig von den Temperaturen Entsprechend andern sich die Aktivitatszeiten vor allem in Gebieten mit ausgepragten Jahreszeiten Arten die in diesen Gebieten leben vor allem die Westliche Klapperschlange sind entsprechend wahrend der warmsten Jahreszeiten vor allem nacht und dammerungsaktiv Im Herbst und Fruhjahr verschiebt sich diese Aktivitat in die fruhen Morgenstunden oder sogar in die Tagesstunden in denen die Sonnenstrahlung zur Erwarmung benotigt wird Wahrend des Winters halten sie dagegen eine Winterruhe und ziehen sich in ein geeignetes Versteck zuruck Hochgebirgsarten sind haufig vollstandig tagaktiv da die Nachttemperaturen zu niedrig sind Arten der heissen Wustengebiete sind vor allem im Sommer fast vollstandig nachtaktiv Mit Ausnahme weniger Arten halten allerdings auch die Wustenbewohner eine Winterruhe da die Temperaturen im Winter im Regelfall zu niedrig sind Diese Ruhezeiten konnen regional von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten andauern Fur diese Ruheperioden suchen Klapperschlangen geeignete Verstecke auf in denen sich bei hohen Dichten der Schlangenpopulation grosse Individuenzahlen einfinden konnen Die grossten Aggregationen bilden dabei die Westlichen Klapperschlangen der nordlicheren Gebiete die in Extremfallen bis zu 1 000 Individuen ausmachen konnen Rote Diamant Klapperschlangen Texas Klapperschlangen oder Gefleckte Klapperschlangen finden sich ebenfalls zu grosseren Anzahlen zusammen diese uberschreiten jedoch selten 50 Individuen Die grossten bekannten Ansammlungen der Wald Klapperschlange die mit fast sieben Monaten die langsten Ruheperioden einlegt belief sich auf etwa 200 Einzeltiere Im Fruhjahr ist bei allen Arten eine erhohte Gesamtaktivitat feststellbar da in dieser Zeit die Paarungszeit liegt und vor allem die Mannchen nach potenziellen Geschlechtspartnerinnen suchen Ernahrung Bearbeiten Klapperschlangen ernahren sich vor allem von Kleinsaugern wie verschiedenen Mausen Prariehunden Streifenhornchen oder Ratten und Kaninchen Diese Tiere werden mit den warmesensitiven Grubenorganen durch ihren im Vergleich zur Umwelt sehr warmen Korper sehr gut erkannt Saugetiere machen insgesamt etwa 85 Prozent der Nahrung bei Klapperschlangen aus Dabei konnte festgestellt werden dass die Mortalitat dieser Beutetiere durch Klapperschlangen sehr hoch ist In Idaho werden durch Klapperschlangen der Prarie etwa 14 Prozent der Hornchen und 11 Prozent der Baumwollschwanz Kaninchen pro Jahr erbeutet Etwa 10 Prozent der Beute machen Vogel aus vor allem die Nestlinge bodenbrutender Arten Einige Klapperschlangenarten klettern jedoch auch in Busche oder niedrige Baume und jagen dort nach Nestlingen oder ruhenden Vogeln Die restlichen 5 Prozent der Nahrung stellen Eidechsen Amphibien oder andere Schlangen dar Vor allem bei Jungschlangen sowie einigen kleineren Arten sind Eidechsen allerdings die Hauptnahrungsquelle Ihre Beute jagen Klapperschlangen vor allem als Lauerjager Dabei warten sie an geeigneten Stellen so lange bis ein Beutetier mit der richtigen Grosse vorbeikommt Bevorzugt werden dabei wahrscheinlich Lauerplatze die dem Geruch nach regelmassig von Nagetieren besucht werden Die Beute wird durch die Sinnesorgane des Kopfes wahrgenommen und lokalisiert Beim Angriff stosst die Schlange den Vorderkorper nach vorn und offnet dabei das Maul wobei die Giftzahne ausgeklappt und dann in die Beute geschlagen werden Danach zieht sie den Kopf zuruck und faltet die Zahne wieder ein wahrend das Gift wirkt Mit Hilfe des Geruchs und Warmesinnes verfolgt die Schlange die Beute und greift sie beim Kopf um sie zu verschlucken Ein mittelgrosses Beutetier reicht im Regelfall fur ein paar Tage als Nahrung aus Fortbewegung Bearbeiten Die Fortbewegung erfolgt bei Klapperschlangen wie bei anderen Schlangen vor allem durch Schlangeln wobei sich die Tiere mit Teilen ihres Korpers von Unebenheiten des Untergrundes seitlich abstossen oder durch Kriechen auf den Bauchschuppen wobei immer erst der Vorderkorper vorgeschoben und dann der Hinterkorper nachgezogen wird Eine spezielle Art der Fortbewegung die einzigartig unter den Schlangen ist hat die Seitenwinder Klapperschlange realisiert Sie bewegt sich seitwarts in einem 45 Winkel uber den Sand indem sie sich immer an zwei Punkten mit dem gesamten Korper abrollt Dabei wird der Kopf aufgesetzt und abgerollt ihm folgt der gesamte Korper nach wahrend der Kopf bereits an einer neuen Stelle aufsetzt Bei dieser Fortbewegungsart entstehen arttypische J formige Spuren im Sand Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Alle Klapperschlangen sind lebendgebarend ovovivipar Unterschiede bestehen bei den Arten vor allem in der Grosse des Wurfes und der Paarungs und Geburtszeiten Die Paarungszeit fallt vor allem bei den Tieflandarten in das Fruhjahr und bei vielen dieser Arten gibt es eine zweite Paarungszeit im Herbst Die Jungschlangen kommen in dem Fall im Sommer zur Welt die zweite Generation folgt nach der Uberwinterung im Fruhjahr Hochlandarten paaren sich dagegen nur einmal im Sommer und die Jungtiere werden im folgenden Jahr geboren Bei vielen Arten sind die Weibchen allerdings nur alle zwei Jahre gebarfahig nbsp Rivalenkampf zweier Klapperschlangenmannchen source source source source source source Rivalenkampf zweier KlapperschlangenmannchenSowohl die Mannchen als auch die Weibchen verpaaren sich in der Paarungszeit mit moglichst vielen Partnern und bei allen Arten mit Ausnahme der Seitenwinder Klapperschlangen fechten die mannlichen Tiere untereinander ritualisierte Konkurrenzkampfe aus um einzelne Weibchen zu begatten Sie finden die Weibchen anhand deren Duftspur aus Pheromonen Bei den Paarungskampfen umschlingen sich die konkurrierenden Mannchen mit dem Vorderkorper und versuchen den Gegner zu Boden zu drucken Kommentkampf Die Kampfe konnen stundenlang andauern und werden auch durch Pausen unterbrochen bis eines der Mannchen aufgibt und flieht Die Kampfe gewinnen dabei vor allem kraftige und grosse Tiere Die Paarung erfolgt wie bei anderen Schlangen dadurch dass das Mannchen seinen Hemipenis in die Kloake des Weibchens einfuhrt und seine Spermien abgibt Die Ovulation erfolgt erst nach der Begattung Bei den Arten die sich im Sommer oder Herbst verpaaren kann zwischen den beiden Ereignissen eine relativ lange Zeit liegen wahrend der die Spermien im weiblichen Geschlechtstrakt in einer speziellen Kammer gelagert werden Nach der Ovulation kommt es zur Befruchtung der Eier womit die Entwicklung der Jungschlangen beginnt Die trachtigen Weibchen verbringen deutlich mehr Zeit damit sich zu sonnen und damit den Korper aufzuwarmen und sammeln sich bei einigen Arten an besonders geeigneten Stellen Bei der Geburt sind die Jungschlangen nur von einer dunnen Eihulle eingeschlossen aus der sie nach wenigen Minuten ausbrechen und sich von der Geburtsstelle entfernen Brutpflege ist bei Klapperschlangen unbekannt Wie bei allen anderen Schlangen kommt es auch bei den Klapperschlangen zu regelmassigen Hautungen um ein Wachstum zu ermoglichen Die erste Hautung erfolgt im Alter von wenigen Tagen danach hauten sich die Jungschlangen bis zu siebenmal im Jahr Nach Erreichen des Erwachsenenalters nimmt die Anzahl der Hautungen auf durchschnittlich zwei bis drei pro Jahr ab wobei die erste Hautung meistens im Fruhjahr nach der Winterruhe stattfindet Anders als alle anderen Schlangen werden bei Klapperschlangen mit Ausnahme der Santa Catalina Klapperschlange die Schuppen der Schwanzspitze nicht gehautet und diese bilden die mit jeder Hautung langer werdende Schwanzrassel Dabei kommt es in der Phase vor der Hautung erst zu einer Verdickung der Hornschicht der Schwanzschuppe darunter bildet sich die neue Schuppe aus Die altere verhakt sich in der neuen Schuppe und kann deshalb nicht abgeworfen werden Mannliche Klapperschlangen werden mit etwa vier Jahren geschlechtsreif weibliche Tiere mit vier bis sechs Jahren Das Hochstalter von Klapperschlangen ist nicht bekannt unter Terrarienbedingungen konnen Tiere einzelner Arten uber 30 Jahre alt werden Fressfeinde Droh und Abwehrverhalten Bearbeiten nbsp Konigsnatter Lampropeltis getula Obwohl Klapperschlangen mit ihrem hochpotenten Gift effektive Verteidigungsmoglichkeiten haben werden sie trotzdem von einer Reihe von Feinden getotet und gefressen Dazu gehoren fleischfressende Saugetiere wie Fuchse Kojoten und auch Haushunde und Hauskatzen verschiedene Vogel wie etwa der Rotschwanzbussard Buteo jamaicensis und der Wegekuckuck Geococcyx californianus sowie verschiedene Schlangenarten Zu letzteren gehort vor allem die ungiftige Konigsnatter Lampropeltis getula die gegen das Gift der Klapperschlangen immun ist und diese durch Umschlingen totet Die Hauptverteidigungsstrategie der Klapperschlangen ist ihre Tarnung durch Farbung und Verhalten Zudem verstecken sie sich haufig unter Steinen oder in Gebuschen Wenn diese passive Verteidigung nicht funktioniert kommt es zu einer aktiven und aggressiven Verteidigung die vor allem gegenuber grossen Saugetieren eingesetzt wird Sie rollen sich dann am Boden zusammen und benutzen ihre Schwanzrassel um einen deutlichen Warnlaut zu produzieren dabei fixieren sie den potentiellen Gegner und beissen im Extremfall auch zu Die Warnung durch die sehr laute Rassel ist vor allem bei Huftieren sehr effektiv die eher zufallig auf Klapperschlangen treffen und diese zertreten konnten Imitation von Klapperschlangen Bearbeiten nbsp Bullennatter Pituophis melanoleucas Da das Verhalten der Klapperschlangen besonders gegenuber unspezialisierten Raubtieren sehr effektiv ist gibt es eine Reihe von anderen Tieren die das Verhalten und vor allem das Gerausch der Rassel nachahmen und auf diese Weise versuchen eine Klapperschlange zu imitieren Mimikry Dies kann vor allem bei verschiedenen ungiftigen Nattern beobachtet werden die auch in der Farbung den Klapperschlangen ahneln Zu diesen gehoren etwa die Kletternattern Pantherophis die Bullennatter Pituophis melanoleucas und die Westliche Hakennasennatter Heterodon nasicus Ungewohnlich ist das Verhalten des zu den Eulen gehorenden Kaninchenkauzes Athene cunicularia der in unterirdischen Bauten lebt und bei Gefahr ebenfalls das Rasseln der Klapperschlangen nachahmt Evolution und Systematik BearbeitenDas Klappern der Klapperschlangen und die hiermit verbundenen anatomischen Besonderheiten sind laut einer 2016 publizierten Studie vermutlich abgeleitet von einer Verhaltensweise die bei zahlreichen Verwandten der Klapperschlangen zu beobachten ist dem Hin und Her Bewegen des Schwanzes in einer bedrohlichen Situation 2 Stammesgeschichte Bearbeiten Die Klapperschlangen haben sich erst vor wenigen Millionen Jahren aus anderen Grubenottern entwickelt Die altesten Fossilien dieser Gattung sind erst vier bis funf Millionen Jahre alt die altesten Fossilien von amerikanischen Grubenottern werden auf ein Alter von etwa 10 Millionen Jahren datiert Nur zwei Arten von heute nicht mehr lebenden Klapperschlangen wurden bislang mit einem Namen benannt Crotalus potterensis aus Kalifornien und Crotalus giganteus aus Florida alle anderen Fossilien konnten heute noch existierenden Arten zugeordnet werden oder sind unidentifiziert Auch die fossilen Arten lebten in Trockengebieten Ihre Lebensweise unterschied sich wahrscheinlich kaum von heutigen Arten Externe Systematik Bearbeiten nbsp Massassauga Sistrurus catetanus deutlich erkennbar sind die grossen KopfschildeDie nachsten Verwandten der Klapperschlangen stellen wahrscheinlich die Zwergklapperschlangen dar die als einzige andere Schlangengattung eine Schwanzrassel ausgebildet haben Sie teilen weitere Merkmale mit den Klapperschlangen darunter beispielsweise die sehr stark an trockene und warme Habitate angepasste Lebensweise Hauptunterscheidungsmerkmal ist die abweichende Beschilderung des Kopfes die aus mehreren grossen Schilden besteht und bei den Klapperschlangen in zahlreiche Einzelschuppen aufgelost ist Ebenfalls in die nahere Verwandtschaft der Klapperschlangen und Zwergklapperschlangen werden die Dreieckskopfottern Agkistrodon sowie die Amerikanischen Lanzenottern Bothrops gestellt Ein mogliches Kladogramm der naheren Verwandten der Klapperschlangen ist entsprechend 3 Amerikanische Grubenottern N N Dreieckskopfottern Agkistrodon N N Zwergklapperschlangen Sistrurus Klapperschlangen Crotalus Amerikanische Lanzenottern Bothrops Amerikanische Grubenottern Crotalinae nur angegebene GattungenNeben diesen Untersuchungen gibt es auch einige Arbeitsgruppen die die Monophylie der Klapperschlangen in Frage stellen und die Zwergklapperschlangen als Teil der Gruppe ansehen Begrundet wird dies dadurch dass der einzige wesentliche Unterschied in der Beschuppung des Kopfes liegt und diese bereits bei den Vorfahren beider Gruppen in der Form grosser Schuppen ausgebildet und daher bei den Zwergklapperschlangen als plesiomorph betrachtet werden muss Diese Annahme wird durch molekulargenetische Studien teilweise bestatigt 4 teilweise jedoch auch widerlegt 5 Arten Bearbeiten nbsp Wald Klapperschlange C horridus Die genauen Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Klapperschlangen sind noch nicht naher erforscht obwohl ihre Verbreitung morphologische Merkmale und die Zusammensetzung des Giftes bei einigen Arten auf nahere Verwandtschaft schliessen lassen Beispielsweise sind die Basilisken Klapperschlange C basiliscus und die Schwarzschwanz Klapperschlange C molossus ebenso wie die Texas Klapperschlange C atrox die Cedros Klapperschlange C exsul und die Rote Diamant Klapperschlange C ruber naher miteinander als mit anderen Arten verwandt Die Wald Klapperschlange C horridus scheint die ursprunglichste Art darzustellen Insgesamt werden heute 53 Arten unterschieden Stand Dezember 2022 6 7 Diamant Klapperschlange Crotalus adamanteus Palisot De Beauvois 1799 Angel Klapperschlange Crotalus angelensis Klauber 1963 Crotalus aquilus Klauber 1952 Crotalus armstrongi Campbell 1979 Texas Klapperschlange Crotalus atrox Baird amp Girard 1853 Basilisken Klapperschlange Crotalus basiliscus Cope 1864 Crotalus campbelli Bryson Jr Linkem Dorcas Lathrop Jones Alvarado Diaz Grunwald amp Murphy 2014 Santa Catalina Klapperschlange Crotalus catalinensis Cliff 1954 Seitenwinder Klapperschlange Crotalus cerastes Hallowell 1854 Schwarze Arizona Klapperschlange Crotalus cerberus Coues 1875 Crotalus concolor Woodbury 1929 Crotalus culminatus Klauber 1952 Schauer Klapperschlange oder Cascaval Crotalus durissus Linnaeus 1758 Crotalus ehecatl Carbajal Marquez Cedeno Vazquez Martinez Arce Neri Castro amp Machkour M Rabet 2020 Baja Klapperschlange Crotalus enyo Cope 1861 Crotalus ericsmithi Campbell amp Flores Villela 2008 San Esteban Klapperschlange Crotalus estebanensis Klauber 1949 Crotalus helleri Meek 1905 Wald Klapperschlange Crotalus horridus Linnaeus 1758 Crotalus intermedius Troschel 1865 Crotalus lannomi Tanner 1966 Felsen Klapperschlange Crotalus lepidus Kennicott 1861 Crotalus lorenzoensis Radcliff amp Maslin 1975 Crotalus lutosus Klauber 1930 Crotalus mictlantecuhtli Carbajal Marquez Cedeno Vazquez Martinez Arce Neri Castro amp Machkour M Rabet 2020 Gefleckte Klapperschlange Crotalus mitchellii Cope 1861 Schwarzschwanz Klapperschlange Crotalus molossus Baird amp Girard 1853 Crotalus morulus Klauber 1952 Pazifik Klapperschlange Crotalus oreganus Holbrook 1840 Crotalus ornatus Hallowell 1854 Crotalus polisi Meik Schaack Flores Villela amp Streicher 2018 Mexikanische Lanzenkopf Klapperschlange Crotalus polystictus Cope 1865 Prices Klapperschlange Crotalus pricei Van Denburgh 1895 Crotalus pusillus Klauber 1952 Sudwestliche Gefleckte Klapperschlange Crotalus pyrrhus Cope 1866 Mexikanische Zwergklapperschlange Crotalus ravus Cope 1865 Rote Diamant Klapperschlange Crotalus ruber Cope 1892 Mojave Klapperschlange Crotalus scutulatus Kennicott 1861 Zentralamerikanische Klapperschlange Crotalus simus Latreille In Sonnini amp Latreille 1801 Langschwanz Klapperschlange Crotalus stejnegeri Dunn 1919 Panamint Klapperschlange Crotalus stephensi Klauber 1930 Crotalus tancitarensis Alvarado Diaz amp Campbell 2004 Crotalus thalassoporus Meik Schaack Flores Villela amp Streicher 2018 Tigerklapperschlange Crotalus tigris Kennicott 1859 Crotalus tlaloci Bryson Linkem Dorcas Lathrop Jones Alvarado Diaz Grunwald amp Murphy 2014 Crotalus totonacus Gloyd amp Kauffeld 1940 Quergebanderte Berg Klapperschlange Crotalus transversus Taylor 1944 Mexikanische Plateau Klapperschlange Crotalus triseriatus Wagler 1830 Crotalus tzabcan Klauber 1952 Aruba Klapperschlange Crotalus unicolor Lidth De Jeude 1887 Uracoa Klapperschlange Crotalus vegrandis Klauber 1941 Westliche Klapperschlange oder Prarie Klapperschlange Crotalus viridis Rafinesque 1818 Kantenkopf Klapperschlange Crotalus willardi Meek 1905 Schlangengift Bearbeiten nbsp Drohgebarde einer Roten Diamant KlapperschlangeWie die meisten Viperngifte sind auch die Gifte der Klapperschlangen vor allem hamotoxisch sie zerstoren also vor allem Zellen des Blutes und die sie umgebenden Gewebe und unterscheiden sich damit von den lahmenden Neurotoxinen die vor allem bei Giftnattern zu finden sind Hamotoxine fuhren vor allem zu Gewebszerstorungen inneren Blutungen und Schwellungen und sind sehr schmerzhaft im Vergleich zu den meisten Neurotoxinen toten sie allerdings weniger schnell Einige Arten der Klapperschlangen etwa die Mojave Klapperschlange C scutulatus produzieren sowohl hamotoxische als auch neurotoxische Komponenten Innerhalb der Vipern ist die Zusammensetzung artspezifisch und ihre Zusammensetzung ist ein wichtiges Merkmal zur Identifizierung von Verwandtschaften innerhalb der Schlangen Die genaue Zusammensetzung des Giftes der Klapperschlangen ist bis heute nicht bekannt und variiert zwischen den Arten Am besten erforscht sind die Gifte der weit verbreiteten und grosseren Arten der USA dagegen sind die vieler mexikanischer Arten bislang kaum erforscht Den Hauptteil der Gifte machen Enzyme wie Proteasen und Phospholipasen aus Wahrend erstere Proteine aufspalten und zerlegen spalten letztere die Phospholipide in Fettsauren und lipophile Bestandteile Die Proteasen wirken als Hamorrhagine sehr spezifisch und effektiv an der Wandstruktur der kleinen Blutgefasse die sie zerstoren Dadurch kommt es zu Blutungen in das Gewebe die zusatzlich uber im Gift enthaltene Gerinnungsenzyme die dem Thrombin ahneln und uber eine Modifikation des bluteigenen Fibrinogen die Gerinnung unterbinden verstarkt werden Das Zusammenspiel dieser Gifte fuhrt zu den Gewebeschaden zusatzliche Gifte wie die Myotoxine und das Klapperschlangenspezifische Crotamin greifen die umliegende Muskulatur an Die neurotoxisch wirksamen Gifte enthalten vor allem einen Komplex aus einer basischen Phospholipase A2 und einem hemmenden sauren Protein Bei der Schauer Klapperschlange ist erstere als Crotoxin letzteres als Cropotin bekannt Das Crotoxin wird erst an der Membran der motorischen Endplatten einer Synapse aktiv und zerstort diese nach Abspaltung des Cropotin Durch die Zerstorung der Synapse kommt es zur Lahmung da keine Neurotransmitter mehr ausgeschuttet werden konnen 8 Die Giftmenge die eine Klapperschlange beim Biss abgibt variiert von etwa 50 mg Trockenmasse bei den sehr kleinen Arten uber etwa 400 mg bei mittelgrossen Schlangen bis zu uber 1 000 mg bei den grossten Arten wie der Diamant Klapperschlange oder der Texas Klapperschlange Fur Labormause liegt der LD50 Wert bei den meisten grosseren Klapperschlangen allerdings schon bei etwa 3 bis 5 mg kg Diese Schlangen besitzen in ihren Giftdrusen entsprechend Giftmengen die ausreichen wurden um 3 000 bis 5 000 Mause zu toten Der hamotoxische Anteil des Giftes der Mojave Klapperschlange hat einen auf Mause bezogenen LD50 Wert von etwa 3 mg kg und entspricht damit dem anderer Klapperschlangen der neurotoxische Anteil hat allerdings ein LD50 Wert von nur 0 24 mg kg Die Abgabe von durchschnittlich 70 mg reicht entsprechend aus um bis zu 7 500 Mause zu toten wodurch diese Art die giftigste Schlange Nordamerikas ist Das Gift der Schauerklapperschlange Sudamerikas ist vergleichbar mit dem der Mojave Klapperschlange sie gibt allerdings mit etwa 100 mg pro Biss eine deutlich grossere Menge des Giftes ab Menschen und Klapperschlangen Bearbeiten nbsp Zwei einander imponierende Klapperschlangenmannchen auf einem Pfad in Kalifornien nbsp Warnschild vor Klapperschlangen im Jack London State Historic Park KalifornienDie Klapperschlangen gehoren neben den Kobras und der Boa constrictor zu den Schlangen denen bis heute eine besondere Faszination in Form einer Mischung aus Angst und Neugierde entgegengebracht wird Speziell in den Geschichten und Mythen des Amerikanischen Westens beginnend bei den Indianern und europaischen Siedlern der Zeit des Wilden Westens bis in die Filme der heutigen Zeit spielen Klapperschlangen eine grosse Rolle als potentiell todliches und gefahrliches Symbol der Wusten und Prarien Amerikas Giftwirkung beim Menschen Bearbeiten Klapperschlangenbisse gehoren in Nordamerika zu den haufigsten Schlangenbissen uberhaupt Mit Ausnahme der Staaten Maine Delaware Alaska und Hawaii in denen keine Klapperschlangen vorkommen gibt es aus allen Bundesstaaten der USA Meldungen von Bissen durch diese Giftschlangen Dabei stellen die Staaten North Carolina Arkansas Texas Georgia West Virginia und Mississippi die Staaten mit den haufigsten Bissunfallen durch Klapperschlangen dar die Rate lag dabei bei maximal 19 Bissen pro 100 000 Einwohner pro Jahr Durch die starke Abnahme der Anzahl der Klapperschlangen in fast allen Staaten in den letzten Jahrzehnten ist entsprechend auch die Bissquote stark rucklaufig Die meisten Unfalle finden dabei wahrend der Arbeit in landwirtschaftlichen Betrieben und vor allem zu den Hauptaktivitatszeiten der Schlangen im Fruhjahr und Herbst statt sodass in den Gebieten mit grossen Klapperschlangenpopulationen in den Wusten und Prarien New Mexico Kalifornien Arizona nur wenige Unfalle pro Jahr passieren Entsprechend sind auch vor allem Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren betroffen am seltensten werden Kinder unter zehn Jahren gebissen 9 Nur wenige Arten sind fur den Menschen potentiell todlich giftig darunter vor allem die grossen Arten wie die Diamant Klapperschlange oder die Texas Klapperschlange aufgrund der grossen Giftmenge und die Arten mit hochpotenten Nervengiften wie die Mojave Klapperschlange oder die Schauerklapperschlange Durch die meist schnelle Verfugbarkeit arztlicher Hilfe und verschiedener Gegengifte die spezifisch bei Klapperschlangenbissen eingesetzt werden ist die Gefahr eines todlichen Bisses allerdings minimal Im Regelfall kommt es zu einer stark schmerzenden Schwellung der Bissstelle mit lokaler Blutzellen und Gewebezerstorung Indianer kannten verschiedene Pflanzen welche von Klapperschlangen gemieden wurden so zum Beispiel die Hasel Die Indianer banden sich deswegen teilweise solche Pflanzen um den Fussknochel als Schutz gegen Schlangenbisse Einige Indianerstamme wie die Comanche Paiute und Nez Perce nutzten das Gift der Klapperschlangen als Pfeilgift 10 Die Comanche wurden von etlichen anderen Stammen in deren jeweiliger Sprache als Schlangen und von den Cheyenne als Klapperschlangen bezeichnet 11 Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Klapperschlange und Mokassinschlange als Fleischlieferanten der Indianer Liebig Sammelbild von 1903Klapperschlangen werden vor allem in den sudlichen Staaten der USA stark verfolgt Hier werden jahrlich so genannte Roundups organisiert bei denen moglichst viele Klapperschlangen aller Arten gefangen und nachher getotet werden Die Schlangen gelten als gefahrliche Schadlinge die bei jeder Begegnung erschlagen werden sollten und auch auf der Strasse sind sie als Fair game als zum Toten freigegeben eingestuft und werden entsprechend gern uberfahren Jahrlich werden auf diese Weise zigtausend Klapperschlangen getotet und die Bestandszahlen sind entsprechend bei fast allen Arten stark rucklaufig Hinzu kommen Wildfange fur die Terrarienhaltung und in kleineren Massstaben traditionelle Fange zur Zubereitung von Materialien der indianischen Volksmedizin oder auch zur Ernahrung Letzteres wird von der indianischen Bevolkerung traditionell gepflegt allerdings ist Klapperschlangenfleisch auch eine beliebte Delikatesse und kann im US amerikanischen Suden in Konserven gekauft werden Neben der aktiven Bejagung kommt vor allem bei den Arten die nicht auf die Wusten beschrankt sind eine Zerstorung des Lebensraumes hinzu durch die diese Arten immer weiter zuruckgedrangt werden Besonders in den letzten Jahren wurden einige Arten unter Schutz gestellt und durfen offiziell nicht mehr gefangen oder getotet werden Zusatzlichen Schutz erfahren viele Wustenarten durch die Einstufung ihres Lebensraumes als Nationalparks oder Naturschutzgebiete in denen sie nicht bejagt werden durfen In der Roten Liste der IUCN ist allerdings nur die Aruba Klapperschlange C durissus unicolor bei der IUCN veraltet als Art C unicolor als kritisch gefahrdet gelistet 12 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Gifte unter den Lippen der Schlangen Stich von Johann Georg Pintz um 1735Die wahrscheinlich erste Erwahnung der Klapperschlangen in der Literatur stammt von dem Spanier Pedro de Cieca de Leon aus dem Jahr 1554 der in La Chronica del Peru das Gerausch der Rassel sowie die Folgen eines Bisses der Schauerklapperschlange C durissus beschrieb Die erste bekannte Illustration stammt von Francisco Hernandez von 1628 Er beschrieb in seinem Werk Rerum Medicarum Novae Hispaniae seu Plantarum Animalium Mineralium Mexicanorum Historia das Verhalten der Klapperschlangen und stellt auch heraus dass es mehrere Arten gibt Der erste Englander der Klapperschlangen zumindest indirekt beschrieb war John Smith In A Map of Virginia schrieb er 1612 dass manche Indianer Virginias aus Schlangenschwanzen gefertigte Rasseln als Kopfschmuck trugen 13 Das Oxford English Dictionary schreibt Smith auch die auf das Jahr 1630 datierte Erstverwendung des Wortes rattlesnake zu 14 jedoch hatte bereits ein Jahr zuvor der puritanische Geistliche Francis Higginson in seiner Beschreibung der Walder Neuenglands geschrieben es gebe dort Schlangen die Rasseln in ihren Schwanzen haben und die nicht wie andere vor dem Menschen fliehen wie andere Schlangen sondern sich auf ihn sturzen und ihn zu Tode beissen Der Tod trete innerhalb einer Viertelstunde ein wenn der Gebissene nicht auf einer Heilwurzel genannt Schlangenkraut kaue 15 1637 beschrieb dann der ebenfalls nach Neuengland ausgewanderte Thomas Morton die Tiere in New English Canaan Es gibt dort ein kriechendes Tier das eine Rassel im Schwanz tragt und sein eigenes Alter kennt denn mit jedem Lebensjahr wachst seine Rassel um ein Gelenk und die Rassel klingt wie Erbsen in einer Blase und dieses Tier wird Klapperschlange genannt 16 1682 erschien von Edward Tyson die erste wissenschaftliche Beschreibung der Anatomie der Klapperschlangen in den Philosophical Transactions of the Royal Society bei der auch die Grubenorgane beschrieben wurden 17 In vielen weiteren Texten wurde meist stuckweise das Wissen uber die Schlangen zusammengetragen wie es heute bekannt ist 1758 beschrieb Carl von Linne die Klapperschlangen sowie die Wald die Schauer und die Zwergklapperschlange erst 1766 als C miliarius in seinem Systema naturae Alle anderen Arten der Klapperschlangen wurden erst spater meist im 19 Jahrhundert beschrieben Acht Arten folgten erst im 20 Jahrhundert davon die in einem Exemplar bekannte C lannomi 1966 und die C aquilus erst 1992 Mythologie und Kulturgeschichte Bearbeiten Mythologie der Indianer Bearbeiten Uber die mythologische Bedeutung der Klapperschlangen bei den Indianern bis zur Ankunft der ersten Europaer ist nur sehr wenig bekannt und nur einzelne Geschichten der Indianerstamme konnten bis heute uberliefert werden Die Klapperschlange ist die wichtigste Schlangengattung die in den Legenden uberhaupt erwahnt wird allerdings wird sie meist zu den negativen Machten gezahlt Nach einer indianischen Sage ging die Klapperschlange aus der Verwandlung eines Schamanen hervor der eine Rassel hinter dem Rucken versteckte und bis heute durch seinen Zauber Menschen vergiften kann 18 Bei den Winnebago taucht die Klapperschlange dagegen bereits zu Beginn der Schopfung auf Als der Grosse Geist die Erde geschaffen und sie mit Gras und Blumen geschmuckt hatte setzte er vier machtige Geister mit zwei Klapperschlangen und zwei Buffeln an ihre vier Ecken um sie festzuhalten 19 nbsp Hopi Indianer beim Schlangentanz 1897 Den bekanntesten mythologischen Aspekt um die Klapperschlangen stellt zweifelsohne der beruhmte Schlangentanz der Hopi aus dem Nordosten Arizonas dar Er stellt den Abschluss eines Ritus dar der den Indianern Regen bringen soll wobei die Schlangen als Vermittler zwischen den Menschen und Geistern wirken sollen Ausgerichtet werden die Tanze von zwei religiosen Bunden der Hopi der Schlangen und der Antilopenbruderschaft Die Mitglieder der Schlangenbruderschaft gehen am funften Tag des neuntagigen Ritus in die Wuste und sammeln dort Schlangen vor allem Klapperschlangen C viridis nuntius als Hopi Klapperschlange bekannt und Bullennattern Pituophis melanoleucas und am achten Tag findet ein Tanz statt der die symbolische Hochzeit zwischen einem Schlangenbruder und einer Maisjungfrau darstellt Am neunten Tag werden die Schlangen symbolisch gereinigt der eigentliche Schlangentanz beginnt am Abend dieses Tages Zur Musik der Antilopenbruder tanzen die Schlangenbruder in Dreiergruppen bei denen sich immer einer eine Schlange nimmt und diese mit dem Mund festhalt Sobald die Schlange beissen will haut einer der beiden anderen Tanzer diese mit einer Schlangenpeitsche Nach jeder Umrundung des Tanzplatzes tauscht der Tanzer die Schlange aus bis alle Schlangen einmal getanzt haben anschliessend werden sie in die Mitte des Platzes gebracht und mit Maismehl bestaubt Zum Abschluss nehmen sich die Schlangenbruder die Schlangen und bringen sie wieder in die Wuste 20 Heute ist der Schlangentanz der Hopi eine beliebte Touristenattraktion Nach einer Sage der Cherokee totete die Klapperschlange die Sonnentochter indem sie ihr den Kopf abbiss um die Sonne davon abzuhalten die Menschen durch ihre Strahlen zu verbrennen 21 Gemass der traditionellen Glaubensvorstellung der Cherokee herrscht zwischen dem Adler dem zentralen Tier in ihrer Mythologie und der Klapperschlange eine tiefe Feindschaft Deshalb zelebrierten sie den Tanz zu Ehren der Adler nur im Winter wenn die Klapperschlangen schlafen und die Adler deshalb weniger gereizt seien 22 Die mesoamerikanische Gottheit Quetzalcoatl wird oft als Klapperschlange mit Federn des heiligen Vogels Quetzal dargestellt Quetzalcoatl galt bei den Azteken und Tolteken als Schopfergott und wurde auch von den Maya verehrt Moderner Aberglaube Nordamerikas Bearbeiten Viele modernere Riten und aberglaubische Vorstellungen uber Klapperschlangen entwickelten sich bei den europaischen Siedlern die teilweise bis heute existieren Diese beziehen sich vor allem auf den Biss und das Gift der Schlangen und sind teilweise adaptiert aus europaischen Volksweisheiten So wird beispielsweise geglaubt Eine Klapperschlange die einen betrunkenen oder kranken Mann beisst wird daran sterben Wenn eine Klapperschlange getotet wird sollen alle Menschen die durch sie gestorben sind wieder aufwachen Wenn ein Gebissener uberlebt wird die Schlange sterben und wenn er stirbt uberlebt die Schlange Ein gebissener Baum wird sterben er kann jedoch auch das Gift an einen Menschen weitergeben der einen Ast festhalt Eine Klapperschlange beisst niemals von hinten oder im Wasser Ausserdem werden Kinder unter sieben Jahren oder Frauen nicht gebissen Rituale der Pfingstbewegung Bearbeiten nbsp In einigen amerikanischen Pfingstkirchen wird als Glaubensbeweis mit Klapperschlangen hantiert Wegen ihrer Giftigkeit werden Klapperschlangen fur das Ritual des Schlangenanfassens verwendet das einige wenige amerikanische Pfingstgemeinden praktizieren Dabei nehmen die Beteiligten als Glaubensbeweis einen Biss in Kauf Verwendung in der Literatur Bearbeiten Neben der Verarbeitung in den Mythen und Aberglauben der Indianer und spater der Siedler Amerikas fand die Klapperschlange auch in der klassischen bis modernen Literatur vielfaltige Erwahnung Bereits 1783 nutzte Matthias Claudius das Bild der Klapperschlange als Beschreibung eines durchtriebenen Mannes in der Abhandlung Schonheit und Unschuld Ein Sermon an die Madchen Aber fliehet den Mann der das tut Und wenn er mit Gold und Perlen behangen ware er ist n Bosewicht Ist eine giftige Klapperschlange Die Natur zwar hat ihn mit der Klapper verschont weil sie sich auf seine Gaben und auf seine Diskretion verliess aber er war der Grossmut nicht wert und sollte eine tragen und ich tate sie ihm gern in seinen Haarbeutel oder hing ihm eine ans Ohr dass er vor sich warne wo er hinkommt 23 Adelbert von Chamisso beschrieb in seinem Gedicht Das Mordtal 1837 die Begegnung mit einer Klapperschlange folgendermassen Und wollte ruhbedurftig hin mich strecken Als neben mir im durren Laub erklang Ein Rasseln wohl geeignet mich zu schrecken Die Klapperschlange war s vom Lager sprang Ich auf und sah bei meines Feuers Lichte Den Wurm den zu vertilgen mir gelang 24 Johann Wolfgang von Goethe verwendete die Klapperschlange bildlich bei seiner Beschreibung der Belagerung von Mainz in der Erzahlung Italienische Reise Von der wilden wusten Gefahr angezogen wie von dem Blick einer Klapperschlange sturzte man sich unberufen in die todlichen Raume ging ritt durch die Trancheen liess die Haubitzgranaten uber dem Kopfe drohnend zerspringen die Trummer neben sich niedersturzen 25 Neben diesen Beispielen findet man die Klapperschlange sowohl in der direkten viel haufiger allerdings in ubertragener Form an vielen weiteren Stellen der Literatur Zu den bekanntesten Autoren die sie verwendeten zahlen Christian Dietrich Grabbe Jean Paul Karl Gutzkow Friedrich Hebbel Heinrich Heine E T A Hoffmann Arthur Schopenhauer Ernst von Wildenbruch Walt Whitman und Friedrich Nietzsche Vor allem in der Reise und Abenteuerliteratur fand die Klapperschlange naturlich Verwendung dort vor allem bei den Autoren die Geschichten zum Wilden Westen schrieben Allen voran ist hier naturlich Karl May zu nennen in dessen Erzahlungen diese Tiere regelmassig vorkommen Doch auch Jules Verne und Mark Twain nutzten die Beschreibung von Begegnungen mit Klapperschlangen zur Spannungssteigerung Heraldik Bearbeiten nbsp Der First U S Navy JackEine Klapperschlange und der Schriftzug DONT TREAD ON ME Tritt nicht auf mich zieren den First Navy Jack die offizielle Flagge der amerikanischen Kriegsmarine Der Entwurf ist der altesten amerikanischen Marinefahne aus dem Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg sie wurde erstmals 1775 auf dem Schiff von John Paul Jones geflaggt Der First Navy Jack war bis 1777 die offizielle Flagge wurde dann aber durch ein Sternenbanner ersetzt Mit einem Beschluss vom 11 September 2002 wurde nach 225 Jahren wieder die Flagge mit der Klapperschlange eingefuhrt im Krieg gegen den Terror soll sie eine deutliche Botschaft vermitteln nbsp Die Gadsden FlagDie Klapperschlange und die begleitende Drohung waren jedoch schon zuvor zu einem Symboltier der Revolutionare geworden moglicherweise unter Einfluss der beruhmten Karikatur Join or Die von Benjamin Franklin 1754 Abgeleitet von dieser Karikatur entwickelte sich 1775 die Gadsden Flag eine aufgerollte Klapperschlange auf gelbem Grund unter der ebenfalls der Schriftzug steht Sie wurde von dem Kongressabgeordneten Christopher Gadsden aus South Carolina kreiert und dem Oberbefehlshaber der Navy Esek Hopkins beim ersten Navyeinsatz als personliche Flagge mitgegeben Aus der bis heute bei verschiedenen Gelegenheiten etwa als Symbol vieler Anhanger des Libertarismus eingesetzten Gadsden Flag entwickelte sich wahrscheinlich auch der First Navy Jack Bei beiden Flaggen wird die Klapperschlange mit 13 Ringen an der Schwanzrassel dargestellt entsprechend der Anzahl der Bundesstaaten bei der Grundung der USA nbsp Das mexikanische WappenVollkommen unabhangig von dem heraldischen Einsatz der Klapperschlange in den USA ist eine solche auch bei der Nationalflagge Mexikos sowie im mexikanischen Wappen dargestellt Sie wird festgehalten von den Klauen und dem Schnabel eines Adlers der auf einem Kaktus sitzt Das Wappen beruht auf einer aztekischen Legende uber die Grundung von Tenochtitlan Der Gott Huitzilopochtli hatte dem Volk aufgetragen einen Adler zu finden der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verschlingt Dieser Kaktus sollte auf einem Felsen inmitten eines Sees wachsen Nach zweihundertjahriger Wanderung fanden sie das versprochene Zeichen auf einer kleinen Insel im morastigen Texcoco Hier grundeten sie ihre neue Hauptstadt Tenochtitlan das heutige Mexiko Stadt Das aktuelle Wappen wurde 1968 von Francisco Eppens Helguera neu gestaltet und vom Prasidenten Gustavo Diaz Ordaz eingefuhrt Verwendung in der Popularkultur Bearbeiten Aus der Faszination fur die Klapperschlangen haben sich entsprechend viele weitere Geschichten entwickelt die bis in die heutige Zeit fortleben und auch Eingang in die moderne Popularkultur haben So gibt es etliche Filme bei denen Klapperschlangen eine Rolle spielen angefangen von Western bis hin zu mehr oder weniger modernen Horror und Psychothrillern und Endzeitszenarien In der Musik wird die Klapperschlange haufig als Symbol fur besondere Harte und Kalte angesehen dadurch ist sie besonders im Hard Rock als Bild prasent bekannt ist dabei vor allem Slash s Snakepit sowie die texanische Band Pantera die fur ihr Erfolgsalbum The Great Southern Trendkill eine Klapperschlange als Covermotiv gewahlt hat Auch auf dem Album Metallica dem so genannten Schwarzen Album der gleichnamigen Band Metallica ist eine Klapperschlange abgebildet die in ihrer Korperform der Gadsden flag entspricht bezeichnenderweise gibt es auf dem Album auch den Song Don t tread on me analog der Beschriftung der Flagge In dem Film Natural Born Killers ist die Klapperschlange ein Motiv welches regelmassig auftaucht und sich gemeinsam mit anderen Schlangenbildern durch den gesamten Film zieht John Carpenters Film Die Klapperschlange tragt nur einen irrefuhrenden deutschen Titel im englischen Original Escape from New York Da die Hauptperson Snake eine Kobra als Tatowierung hat bezieht sich der Spitzname wohl auf Schlange im Allgemeinen Auch auf den Sport wird die Symbolik der Klapperschlange gern ubertragen prominentes Beispiel dafur sind die Arizona Diamondbacks ein Baseballteam der US amerikanischen Major League Diese benannten sich nach der Western Diamondback der Texas Klapperschlange und tragen selbige auch als Symbol in ihrem Logo auf der Spielerkappe 26 Der US amerikanische Wrestler Steve Austin benutzt als Kunstlernamen unter anderem The Texas Rattlesnake Ubertragene Bedeutung Bearbeiten Der Begriff Klapperschlange wurde auch auf andere Begrifflichkeiten ubertragen So listet das Worterbuch der deutschen Umgangssprache vier verschiedene Anwendungen auf Die Bezeichnung giftig wie eine Klapperschlange fur einen uberaus bosartigen Menschen bezieht sich dabei auf das Schlangengift der Tiere und wird seit etwa 1930 im deutschen Sprachraum verwendet In ahnlicher Ubertragung ist auch die mindestens seit dem 18 Jahrhundert gebrauchliche Bezeichnung Klapperschlange fur eine unvertragliche Person im Regelfall eine Frau zu verstehen Frank Wedekind schrieb etwa in seinem Drama Fruhlings Erwachen 1891 von der spindeldurren Mademoiselle Angelique dieser Klapperschlange im Paradies meiner Kinderjahre 27 Auf das Gerausch der Schwanzrassel bezieht sich die Bezeichnung Klapperschlange fur eine ausserst redselige Person wobei klappern hierbei das bestandige Schwatzen beschreibt gebrauchlich bereits seit etwa 1500 Aufgrund des klappernden Gerauschs der Schreibmaschine war der Begriff Klapperschlange auch seit etwa 1900 gebrauchlich als Bezeichnung fur eine Stenotypistin 28 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert http reptile database reptarium cz Bradley C Allf Paul A P Durst und David W Pfennig Behavioral Plasticity and the Origins of Novelty The Evolution of the Rattlesnake Rattle In The American Naturalist Band 188 Nr 4 2016 S 475 483 doi 10 1086 688017 Christopher L Parkinson Scott M Moody Jon E Alquist Phylogenetic relationships of the Agkistrodon complex based on mitochondrial DNA sequence data In Symp zool Soc London 70 1997 S 63 78 beispielsweise bei Christopher L Parkinson Molecular Systematics and Biogeographical History of Pitvipers as Determined by Mitochondrial Ribosomal DNA Sequences Copeia Vol 1999 No 3 Aug 2 1999 S 576 586 Abstract beispielsweise bei Alec Knight David Styer Stephan Pelikan Jonathan A Campbell Llewellyn D Densmore III David P Mindell Choosing Among Hypotheses of Rattlesnake Phylogeny A Best Fit Rate Test for DNA Sequence Data Systematic Biology 42 No 3 Sep 1993 S 356 367 Abstract Artenliste nach J A Campbell W W Lamar WW The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere Comstock Publishing Associates Ithaca and London 2004 ISBN 0 8014 4141 2 und ITIS Crotalus In The Reptile Database Dietrich Mebs Gifttiere Ein Handbuch fur Biologen Toxikologen Arzte Apotheker Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart mbH 1992 S 237 240 ISBN 3 8047 1219 3 Mattison 1996 zitiert nach H M Parrish Incidence of treated snakebites in the United States In Public Health Report 81 1963 S 269 und F E Russell The clinical problem of crotalid snake venom poisoning In C Y Lee Hrsg Handbook of Experimental Pharmacology Snake Venoms 52 Springer Verlag Berlin 1979 S 978 Bruno Hofmann Indianer Nordamerikas Reinhold Liebig Frauenfeld 2004 Thomas W Kavanagh Comanche In William C Sturtevant Hrsg Handbook of North American Indians Volume 13 Smithsonian Institution Press Washington D C 2001 S 886 906 Crotalus unicolor in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von R A Odum 1996 Abgerufen am 7 Januar 2007 Some on their heads weare the wing of a bird or some large feather with a Rattell Those Rattels are somewhat like the chape of a Rapier but lesse which they take from the taile of a snake In A Map of Virginia With a Description of the Countrey The Commodities People Government and Religion Written by Captaine Smith sometimes Governour of the Countrey Joseph Barnes Oxford 1612 Digitalisat Some talk of the danger of the rattell Snake Oxford English Dictionary 2nd edition 1 2 Vorlage Toter Link dictionary oed com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Zugriff am 8 Januar 2007 Yea there are some serpents called rattlesnakes that have rattles in their tails that will not fly from a man as others will but will fly upon him and sting him so mortally that he will die within a quarter of an hour after except the party stung have about him some of the root of an herb called snake weed to bite on and then he shall receive no harm But yet seldom falls it out that any hurt is done by these About three years since an Indian was stung to death by one of them but we heard of none since that time In Francis Higginson A Short and True Description of New England Digitalisat There is one creeping beast that hath a rattle in his tayle that doth discover his age for so many years as hee has lived so many joints are in that rattle with soundeth when it is in motion like pease in a bladder and this beast is called a rattlesnake Thomas Morton New English Canaan 1637 zitiert aus Mattison 1996 S 88 E Tyson Vipera Caudisona Americana or the anatomy of a rattlesnake In Philosophical Transactions of the royal society 13 London 1682 S 25 28 Franz Boas Indianische Sagen von der Nord Pacifischen Kuste Amerikas Berlin 1895 Zitiert nach Marchen der Welt Band 157 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 28 212 Karl Knortz Aus dem Wigwam Uralte und neue Marchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer Leipzig 1880 Zitiert nach Marchen der Welt Band 157 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 7 658 Daniel Heuclin Die Hopi Indianer In Roland Bauchot Hrsg Schlangen Bechtermunz Verlag Augsburg 1994 ISBN 3 8289 1501 9 James Mooney Myths of the Cherokee Nineteenth Annual Report of the Bureau of American Ethnology 189798 Part 1 United States Government Printing Office Washington 1900 Zitiert nach Marchen der Welt Band 157 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 30122 Hans Lang Kulturgeschichte der Indianer Nordamerikas Lamuv Verlag Gottingen 1989 Matthias Claudius Schonheit und Unschuld Ein Sermion an die Madchen In Asmus omnia sua secum portans Vierter Teil Breslau 1783 Zitiert nach Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky Band 125 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 89 429 Adelbert von Chamisso Das Mordtal In Gedichte Ausgabe letzter Hand Leipzig 1837 Zitiert nach Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky Band 125 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 86 301 Johann Wolfgang von Goethe Belagerung von Mainz In Italienische Reise Stuttgart 1829 Zitiert nach Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky Band 125 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 86 301 Offizielle Homepage der Arizona Diamondbacks Frank Wedekind Fruhlings Erwachen Erstdruck Zurich 1891 Zitiert nach Erotische Literatur Band 136 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2006 S 39 065 Lemma Klapperschlange in Heinz Kupper Worterbuch der deutschen Umgangssprache Klett Leipzig 1997 Zitiert aus Band 36 der Digitalen Bibliothek Directmedia Publishing Berlin 2004 Literatur Bearbeiten Chris Mattison Rattler A natural history of rattlesnakes Blandford London 1996 ISBN 0 7137 2534 6 Dieter Schmidt Schlangen Biologie Arten Terraristik bede Verlag Ruhmannsfelden 2006 ISBN 3 89860 115 3 Jonathan A Campbell Edmund D Brodie Hrsg The Biology of the Pit Vipers Selva Tyler Texas 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klapperschlangen Crotalus Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Klapperschlange Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Rattlesnake pit Klapperschlangen de Umfassende Informationsseite zu Klapperschlangen Schwerpunkt Terraristik Crotalus In The Reptile Database Crotalus Arten bei der IUCN nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Januar 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4289226 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klapperschlangen amp oldid 234256865