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Als gleichwarmes Tier oder homoiothermes Tier auch homootherm von altgriechisch ὁmoῖos homoios ahnlich und 8ermos thermos warm oder endothermes Tier 1 ἔndon endon innen innerhalb werden in der Zoologie Tiere Vogel Saugetiere bezeichnet die ihre Korperkerntemperatur unabhangig von der Umwelttemperatur auf einen konstanten Temperaturwert regulieren konnen Der Ubergang der Homoiothermie zur Poikilothermie ist bisweilen fliessend 2 Die Warmeproduktion ermoglicht eine grossere Wetterunabhangigkeit erhoht aber den Energieverbrauch Weiterhin ist aufgrund der Notwendigkeit Warmeverluste nur so weit wie notig zuzulassen die Variation des anatomischen Bauplanes begrenzt Bergmannsche Regel Gleichwarme Tiere sind entweder Vogel oder Saugetiere Inhaltsverzeichnis 1 Regulation der Korpertemperatur 1 1 Senkung der Korperkerntemperatur 1 2 Steigerung der Korperkerntemperatur 1 3 Thermische Isolation 1 4 Jahreszeitliche Anpassungen 2 Abgrenzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseRegulation der Korpertemperatur BearbeitenSowohl bei Vogeln wie auch bei Saugern wird die gleichwarme Korperkerntemperatur durch die Stoffwechselaktivitat der Tiere erzeugt Dies wirkt sich auf den Grundumsatz des Stoffwechsels aus der deutlich hoher ist als bei wechselwarmen poikilothermen oder ektothermen Tieren Thermorezeptoren in der Haut und temperatursensitive Neuronen im Zentralnervensystem wirken hierbei auf ein Temperaturverarbeitungszentrum im Hypothalamus welches bei Abweichungen von der Normtemperatur fur die Erhohung oder Absenkung der Korpertemperatur sorgt Senkung der Korperkerntemperatur Bearbeiten Bei zu hoher Korperkerntemperatur kann auf verschiedene Weise Warme abgefuhrt werden Dies geschieht haufig durch die Verdunstung von Wasser beispielsweise bei Menschen durch das Schwitzen bei Hunden durch Hecheln oder durch Felllecken bei Katzen Auch eine bei Bedarf gut durchblutete grosse Korperoberflache kann der Warmeabgabe dienen wie bei den Ohren der Afrikanischen Elefanten Steigerung der Korperkerntemperatur Bearbeiten Bei zu niedriger Korperkerntemperatur wird die Stoffwechselrate gesteigert weit verbreitet ist die als Zittern bezeichnete Stoffwechselsteigerung der Muskeln fur geringe Warmemengen reicht oft Mikrovibration Zudem besitzen neugeborene Sauger und alle Winterschlafer in grosserem Umfang braunes Fettgewebe zur direkten Thermogenese aus Speicherfett Thermische Isolation Bearbeiten Gleichwarme Tiere verfugen in der Regel uber Warmeisolierungen die von der Minderung der Hautdurchblutung uber isolierendes Unterhautfettgewebe bis zum Einschluss von isolierenden Luftschichten in Federn oder Haaren reicht Bei Vogeln bewirken Lufteinschlusse im Federkleid insbesondere in den Daunen eine Warmeisolation Bei landlebenden Saugetieren wirkt im Fell eingeschlossene Luft isolierend besonders die stark spiralisierten Wollhaare konnen grosse Luftvolumina einschliessen Wasserlebende Saugetiere und Vogel besitzen eine isolierende Fettschicht Blubber unter der Haut da Haare wie Federn im Wasser ihre isolierende Luftschicht weitgehend verlieren Bei einigen ausgestorbenen Dinosaurierarten wurden neben Federn auch knochenhistologische Hinweise fur Homoiothermie gefunden Jahreszeitliche Anpassungen Bearbeiten Saugetierarten die Winterschlaf halten konnen wahrend der kalten Jahreszeit ihre Korperkerntemperatur um mehr als 10 C absenken um in dieser inaktiven Phase Energie einzusparen Bei Storungen oder in Wachphasen unterbrechen sie durch Noradrenalinausschuttung den Winterschlaf und erreichen unter erheblichem Energieverbrauch rasch wieder ihre Normtemperatur Eine Besonderheit bilden Kolibris und Schnabeltiere deren Korperkerntemperatur relativ starken Schwankungen unterworfen ist Abgrenzungen BearbeitenDagegen sind Honigbienen die als Staat die Temperatur des Brutbereichs ihres Bienenstockes konstant auf 35 C halten keine gleichwarmen Tiere Das einzelne Insekt ist dazu nicht in der Lage sondern lediglich der gesamte Staat Eine einzelne Biene erstarrt bereits bei einer Temperatur von 10 C und stirbt Siehe auch Thermoregulation bei Honigbienen nbsp Thermographische Aufnahme einer Schlange Reptil wechselwarm die eine Maus Saugetier gleichwarm frisst Grosse Fluginsekten Reptilien Amphibien und Fische sind allesamt poikilotherm denn ihre Korpertemperatur ist nicht konstant sondern entspricht der Umgebungstemperatur Sie fallen in der kalten Jahreszeit in Winterstarre ihr Stoffwechsel wird wahrenddessen nicht vom Hypothalamus geregelt 3 Ihre Steuerungsmoglichkeiten bezuglich der Korperkerntemperatur beschranken sich auf Verhaltensweisen beispielsweise intensive korperliche Bewegung oder Aufenthalt in der Sonne wodurch sie sich zu einem gewissen Grad erwarmen Allerdings gibt es bei Thunfischen einigen Haien Alopias und Rochen Blutgefassanpassungen Gegenstromprinzip in der Rumpfmuskulatur die eine moglichst hohe Korperkerntemperatur ermoglichen bei Schwertfischen und Glanzfischen wird das Gehirn mit Blut versorgt das durch die Muskeln erwarmt wurde Bei Tiefseefischen dagegen liegt die Korpertemperatur zwar dauerhaft bei 4 C Dies liegt aber allein an der gleichbleibenden Aussentemperatur weshalb auch sie nicht homoiotherm sondern poikilotherm sind Relativ unbekannt ist dass es Pflanzen gibt z B den Stinkkohl Symplocarpus foetidus und andere Aronstab Gewachse die bei niedrigen Aussentemperaturen die Intensitat der Zellatmung regulieren und dadurch ihre innere Temperatur steigern konnen Die Blutenknospen von Fruhbluhern konnen dabei Temperaturen erreichen die 15 bis 35 C uber der Umgebungstemperatur liegen 4 Literatur BearbeitenEinteilung der Tiere nach der Regulation ihrer Korpertemperatur In David J Randall Warren Burggren Kathleen French Tierphysiologie Georg Thieme Verlag 2002 ISBN 978 3 13 664004 3 S 789 794 google de Einfluss von Form Funktion und Verhalten auf homoostatische Prozesse In Neil A Campbell Jane B Reece Biologie Gymnasiale Oberstufe 8 Auflage Pearson Schule Munchen 2009 ISBN 978 3 8273 7287 1 S 527 529 Weblinks BearbeitenVergleich von wechsel und gleichwarmen Tieren mit Temperaturtoleranzkurve Forscher staunen Warmblutiger Fisch hat HeizkreislaufEinzelnachweise Bearbeiten Neil A Campbell Jane B Reece Biologie Munchen 2009 Seite 1 167 Herder Lexikon der Biologie Stichwort Homoiothermie Spektrum Akademischer Verlag 1994 Herder Lexikon der Biologie Stichwort Homoiothermie Spektrum Akademischer Verlag 1994 Herder Lexikon der Biologie Stichwort Homoiothermie Spektrum Akademischer Verlag 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichwarmes Tier amp oldid 238245404