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Die Schwanzrassel ist eine anatomische Bildung die ausschliesslich bei den zu den Grubenottern gehorenden Gattungen der Klapperschlangen Crotalus und Zwergklapperschlangen Sistrurus vorkommt Sie wird von den Tieren eingesetzt um einen lauten Warnlaut gegenuber potentiellen Feinden oder anderen Bedrohungen zu produzieren Texas Klapperschlange Crotalus atrox Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Variation 3 Benutzung als Warnsignal 4 Imitation von Klapperschlangen 5 LiteraturAufbau BearbeitenDie Schwanzrassel wird bei den Klapperschlangen am Schwanzende gebildet Es handelt sich um eine Struktur aus mehreren lose ineinander verschachtelten Hornschuppen Dies sind ehemalige Schuppen der Schwanzspitze die als einzige bei der Hautung nicht abgeworfen werden entsprechend wird die Rassel bei jeder Hautung verlangert In freier Wildbahn brechen die Endglieder der Rassel gelegentlich ab sodass die Anzahl der Endglieder nur bei jungen Schlangen der bisherigen Anzahl der Hautungen entspricht Diese hauten sich allerdings mehrfach im Jahr wodurch keine Altersangabe uber die Rasselglieder moglich ist Der Schwanz ist bei fast allen Klapperschlangen im Vergleich zu anderen Schlangen sehr kurz Da Klapperschlangen bodenlebend sind brauchen sie keinen Schwanz der beim Klettern eingesetzt werden kann Ausserdem kann ein kurzer Schwanz einfacher zum Vibrieren gebracht werden um die Schwanzrassel einzusetzen Eine Ausnahme bildet die Langschwanz Klapperschlange Crotalus stejnegeri die nur eine kurze Schwanzrassel ausbildet und nur die Schwanzspitze selbst vibrieren lasst Variation Bearbeiten nbsp Rote Diamant Klapperschlange Crotalus ruber Die Schwanzrassel ist in ihrer Grosse arttypisch sehr unterschiedlich ausgepragt Sowohl wald wie auch steppenbewohnende Arten haben meistens eine relativ gross ausgebildete Rassel Demgegenuber haben verschiedene Inselpopulationen nur sehr kleine Rasseln und verlieren die letzten Rasselglieder die Santa Catalina Klapperschlange C catalinensis bildet als einzige Art gar keine Schwanzrassel Benutzung als Warnsignal BearbeitenDie Hauptverteidigungsstrategie der Klapperschlangen ist ihre Tarnung durch Farbung und Verhalten Zudem verstecken sie sich haufig unter Steinen oder in Gebuschen Wenn diese passive Verteidigung nicht funktioniert kommt es zu einer aktiven und aggressiven Verteidigung die vor allem gegenuber grossen Saugetieren eingesetzt wird Sie rollen sich dann am Boden zusammen und benutzen ihre Schwanzrassel um einen deutlichen Warnlaut zu produzieren dabei fixieren sie den potentiellen Gegner und beissen im Extremfall auch zu Die Warnung durch die sehr laute Rassel ist vor allem bei Huftieren sehr effektiv die eher zufallig auf Klapperschlangen treffen und diese zertreten konnten Imitation von Klapperschlangen Bearbeiten nbsp Bullennatter Pituophis melanoleucas Da das Verhalten und vor allem der Warnlaut der Klapperschlangen besonders gegenuber unspezialisierten Raubtieren sehr effektiv ist gibt es eine Reihe von anderen Tieren die dieses Gerausch der Rassel nachahmen und auf diese Weise versuchen eine Klapperschlange zu imitieren Mimikry Dies kann vor allem bei verschiedenen ungiftigen Nattern beobachtet werden die auch in der Farbung den Klapperschlangen ahneln Zu diesen gehoren etwa Arten der Amerikanischen Kletternattern Pantherophis die Bullennatter Pituophis melanoleucas und die Westliche Hakennasennatter Heterodon nasicus Ungewohnlich ist das Verhalten des zu den Eulen gehorenden Kaninchenkauzes Athene cunicularia der in unterirdischen Bauten lebt und bei Gefahr ebenfalls das Rasseln der Klapperschlangen nachahmt Die vor allem in Afrika vorkommenden Sandrasselottern der Gattung Echis haben unabhangig von den Klapperschlangen einen ahnlichen Warnlaut entwickelt Bei ihnen sind die Korperschuppen durch hohe Kiele sehr rau und durch ein Aneinanderreiben entsteht ein laut rasselnder Warnlaut Ahnlich warnt auch die asiatische Halysotter die an der Unterseite des Schwanzes einen Hornstachel besitzt den sie schnell uber den Boden vibrieren lasst Literatur BearbeitenChris Mattison Rattler A natural history of Rattlesnakes Blandford London 1996 ISBN 0 7137 2534 6 S 23 27 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwanzrassel amp oldid 234465165