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Die Halysotter Gloydius halys auch Halys Otter ist eine Art der gleichnamigen Gattung Halysottern Gloydius innerhalb der asiatischen Grubenottern Crotalinae Sie ist uber weite Teile Asiens verbreitet und kommt daruber hinaus als einzige Grubenotter auch in Teilen Europas vor HalysotterHalysotter Gloydius halys Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Grubenottern Crotalinae Gattung GloydiusArt HalysotterWissenschaftlicher NameGloydius halys Pallas 1776 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Zitierte Quellen 5 2 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Halysotter ist eine mittelgrosse Viper und erreicht eine durchschnittliche Lange von etwa 60 bis 70 cm wobei einzelne Individuen auch bis 80 cm lang werden Die Grundfarbe ist variabel hellgrau bis hellbraun uber rotlichbraun bis orange mit einer Ruckenzeichnung aus dunkelbraunen Querbinden und Querflecken Die Korperseiten besitzen direkt oberhalb der Bauchschuppen eine Reihe kleiner dunkler Flecken Der Bauch ist einfarbig hellgrau und selten schwarz gesprenkelt Uber die Augen zieht sich ein dunkles Schlafenband bis zum Hals auf der Kopfoberseite konnen weitere Zeichnungen in Form von Dreiecken vorhanden sein Als Grubenotter besitzt die Schlange ein deutliches Grubenorgan zwischen dem Nasenloch und dem Auge Der Kopf ist flach und kantig und vom Korper deutlich abgesetzt Die relativ kleinen Augen besitzen vertikale Pupillen Auf der Kopfoberseite befinden sich insgesamt 9 deutlich erkennbare und nicht aufgeloste Kopfschilde Unterhalb der Augen befinden sich zwei bis drei Reihen von Unteraugenschilden Supraocularia Die Korperschuppen sind gekielt Um die Korpermitte liegen 23 Schuppenreihen Die Unterschwanzschilde Subcaudalia sind wie bei allen Arten der Gattung geteilt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet zieht sich uber Russland bis nach Sibirien ostlich des Urals nach Suden bis in den Iran und streift dabei Europa am Nordrand des Kaspischen Meeres und im Transkaukasus Nach Osten reicht das Gebiet bis in die Mongolei und China sowie auf die Ryukyu Inseln Japans Der Lebensraum der Schlange ist aufgrund des grossen Verbreitungsgebietes sehr unterschiedlich Die Schlange kann in verschiedenen Habitaten vom Flachland bis in die Hochgebirge in Hohen von 2 500 bis 3 500 m anzutreffen sein Sie bevorzugt vor allem Steppen Berghange Gerollflachen Bergwiesen und Flussufer mit dichterer Vegetation Lebensweise BearbeitenDie Halysotter ist uberwiegend dammerungsaktiv und ist eine reine Bodenschlange In den Morgenstunden kann sie vor allem in nordlichen oder sehr hoch gelegenen Gebieten beim Sonnenbaden beobachtet werden Im Regelfall ist sie am Boden gut getarnt bei Bedrohung erzeugt sie durch Reiben eines Hornnagels an der Unterseite des Schwanzes auf dem Boden ein rasselndes Gerausch Bei anhaltender Storung schnellt sie vor und beisst kraftig zu Je nach Gebiet halt sie eine Winterruhe die zwischen 4 und 6 Monate dauern kann Die Schlange ernahrt sich vor allem von Kleinsaugern Vogeln und Vogeleiern Die Jungschlangen jagen Eidechsen und Heuschrecken Die Paarungszeit liegt im April bis Mai im Anschluss an die Winterruhe Die Schlange ist lebendgebarend ovovivipar und bringt im Fruhherbst 3 bis 12 Jungtiere zur Welt Die Weibchen sind in der Lage Spermien uber Jahre zu speichern und ohne erneute Begattungen Jungtiere zur Welt zu bringen Systematik BearbeitenBis Anfang der 1990er Jahre wurden je nach Autor eine ganze Reihe amerikanischer asiatischer und europaischer Viperarten zu der Gattung Agkistrodon gestellt in einem Taxon Agkistrodontini vereint oder als Agkistrodon Komplex bezeichnet Die grossen Schwierigkeiten bei der systematischen Einordnung der Arten waren im Wesentlichen auf die mangelnde Differenzierung zwischen ursprunglichen symplesiomorphen und abgeleiteten apomorphen morphologischen Merkmalen bei dieser evolutionar relativ ursprunglichen Schlangengruppe zuruckzufuhren Durch molekulargenetische Untersuchungen der mitochondrialen DNA wurde seitdem jedoch die gemeinsame Abstammung Monophylie der amerikanischen Vertreter der Gattung nachgewiesen Weiterhin wurde festgestellt dass diese sehr viel enger mit den Klapperschlangen Gattungen Crotalus und Sistrurus verwandt sind als mit den bis dahin zu Agkistrodon gestellten eurasischen Arten Diese eurasischen Arten werden seitdem unter die bereits fruher vorgeschlagene Gattung Gloydius Halysottern gefasst Das Taxon Agkistrodontini wurde als offensichtlich paraphyletisch verworfen 1 2 Innerhalb der Gattung Gloydius stellen die beiden asiatischen Arten Gloydius blomhoffi und Gloydius intermedius die nachsten Verwandten der Halysotter dar Diese wurden teilweise als Unterarten der Halysotter betrachtet sind heute jedoch aufgrund von molekularbiologischen Daten und Merkmalen der Beschuppung als eigene Arten anerkannt Quellen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Christopher L Parkinson Scott M Moody Jon E Ahlquist Phylogenetic relationships of the Agkistrodon complex based on mitochondrial DNA sequence data Symp zool Soc London 70 1997 S 63 78 Jonathan A Campbell William W Lamar The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere Comstock Ithaca London 2004 ISBN 0 8014 4141 2Literatur Bearbeiten Jose C Brito Hubert Saint Girons Gloydius halys Pallas 1776 Halysotter In Ulrich Joger Nicolai Stumpel Schlangen Serpentes III Viperidae in der Reihe Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas Band 3 IIB Aula Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 617 0 S 7 22 Ulrich Gruber Die Schlangen Europas und rund ums Mittelmeer Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1989 ISBN 3 440 05753 4 S 227 229 Weblinks BearbeitenGloydius halys In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halysotter amp oldid 237494766