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Das Grubenorgan und die Labialgruben sind Sinnesorgane die verschiedenen Schlangen zur Erfassung von Infrarotstrahlung dienen Im Laufe der Evolution haben sich einige Taxa der Schlangen besonders gut auf das Aufspuren von warmblutigen Saugetieren spezialisiert Dieser Sinn ermoglicht es den Schlangen auch bei volliger Dunkelheit auf die Jagd zu gehen Inhaltsverzeichnis 1 Das Grubenorgan 2 Die Labialgruben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDas Grubenorgan Bearbeiten nbsp Python oben und Klapperschlange unten Rote Pfeile Offnungen des Grubenorgans und der Labialgruben Schwarze Pfeile NasenlochDas Grubenorgan der Schlangen liegt links und rechts am vorderen Oberkiefer zwischen Nasenlochern und Augen in einer Vertiefung in der sich eine dunne Membran befindet Sie fungiert als Antenne fur infrarote Strahlung Infrarotrezeptor und ist gut durchblutet Hinter dieser Membran liegt eine luftgefullte Kammer Die Membran ist mit zahlreichen sensorischen Nervenfasern des Nervus trigeminus verbunden durch die Signale vom Grubenorgan durch Warmestrahlung zum Mittelhirndach Tectum mesencephali weitergeleitet und dort verarbeitet werden Die Infrarotrezeptoren auf der Membran sind Teil der TRP Rezeptorfamilie Diese Rezeptoren sind Ionenkanale und im Nervensystem der Wirbeltiere als Thermorezeptor weit verbreitet Die TRP Rezeptoren von Schlangen mit Grubenorgan reagieren von allen Ionenkanalen in Wirbeltieren am empfindlichsten auf Temperaturschwankungen 1 Mit dem Grubenorgan konnen Temperaturanderungen ab 0 003 K an der Membran erkannt werden Fur eine Unterfamilie der Vipern die Grubenottern ist das Grubenorgan namensgebend Die grubenformige Anordnung der Rezeptoren ermoglicht es den Grubenottern ein sehr exaktes raumliches Infrarotbild zu sehen Zudem haben die Grubenottern die Fahigkeit dieses Infrarotbild mit dem visuellen Bild zu verknupfen Das verhilft diesen Ottern auch bei Nacht zu einem sehr genauen raumlichen Bild Das Grubenorgan befindet sich auf jeder Seite des Kopfes zwischen Auge und Maul Die Labialgruben Bearbeiten nbsp Labialgruben an der Unterlippe eines Grunen Baumpythons Morelia viridis nbsp Kopf eines Konigspythons Python regius mit deutlich sichtbaren die Oberlippe ab unterhalb der Augen saumenden Labialgruben die Labialgruben im hinteren Teil der Unterlippe sind hier bei geschlossenem Maul meist verdeckt nbsp Kopf einer Grunen Hundskopfboa Corallus caninus mit ebenfalls deutlich sichtbaren Labialgruben entlang der Ober und UnterlippenDie Labialgruben haben einen stark durchbluteten Boden Fundus auf dem sich die Infrarotrezeptoren befinden Mit diesen Gruben konnen die Schlangen Temperaturdifferenzen hinunter bis zu 0 026 K registrieren In der Gruppe der Riesenschlangen haben die Arten der Familie der Pythons ausser die Angehorigen der Gattung Aspidites und auch einige Gattungen aus der Familie der Boas wie zum Beispiel die Gattung Corallus diese Gruben Die Gruben sind in jeweils einer mehr oder weniger langen Reihe entlang der Ober und Unterlippe angeordnet Dabei ist jede Grube in jeweils eine Schuppe der Ober bzw Unterlippe Labialschuppen eingesenkt Die Labialgruben sind evolutionar unabhangig konvergent zu den Grubenorganen der Grubenottern entstanden und nicht ganz so effektiv wie diese Literatur BearbeitenA B Sichert P Friedel J L van Hemmen Snake s Perspective on Heat Reconstruction of Input Using an Imperfect Detection System Phys Rev Lett 97 2006 S 068105 1 4 Preprint Verfugbarkeit 7 Februar 2009 PDF 260 kB Einzelnachweise Bearbeiten E O Gracheva N T Ingolia Y M Kelly J F Cordero Morales G Hollopeter A T Chesler E E Sanchez J C Perez J S Weissman D Julius Molecular basis of infrared detection by snakes In Nature Band 464 Nummer 7291 April 2010 S 1006 1011 ISSN 1476 4687 doi 10 1038 nature08943 PMID 20228791 PMC 2855400 freier Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grubenorgan und Labialgruben amp oldid 229799988