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Der Konigspython Python regius ist eine Schlangenart innerhalb der Familie der Pythons Pythonidae Diese Schlange bewohnt die Tropen West und Zentralafrikas und ernahrt sich von Vogeln und kleinen Saugetieren wie zum Beispiel Mausen oder Ratten Wie alle Mitglieder der Familie ist sie eine ungiftige Wurgeschlange Der Konigspython ist mit einer maximalen Gesamtlange von etwa 2 m die kleinste Art in der Gattung der Eigentlichen Pythons Python KonigspythonKonigspython Python regius Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie Pythonartige Pythonoidea Familie Pythons Pythonidae Gattung Eigentliche Pythons Python Art KonigspythonWissenschaftlicher NamePython regius Shaw 1802 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Masse und Gewicht 1 2 Beschuppung 1 3 Farbung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise 5 Nahrung 6 Fortpflanzung 7 Alter und Lebenserwartung 8 Konigspython und Mensch 9 Galerie 10 Quellen 10 1 Einzelnachweise 10 2 Literatur 10 3 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Korper ist kraftig der Schwanz kurz auf ihn entfallen etwa 10 der Gesamtlange Der breite Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt die Schnauze ist breit gerundet Von oben gesehen sind die grossen Nasenlocher am Kopf deutlich sichtbar Masse und Gewicht Bearbeiten Adulte Individuen haben meist Kopf Rumpf Langen von 0 8 bis 1 6 m und erreichen maximal etwa 2 m Gesamtlange das Gewicht betragt 1 3 2 kg Konigspythons sind damit die kleinsten Vertreter der Gattung Python Weibchen sind im Mittel etwas grosser und schwerer als Mannchen Im Rahmen einer Studie in Togo gefangene adulte Weibchen massen durchschnittlich 116 2 cm Kopf Rumpf Lange und wogen im Durchschnitt 1276 g Mannchen waren im Schnitt 111 3 cm lang und wogen im Durchschnitt 1182 g Die maximale Lange bei Weibchen betrug 1 70 m und das Maximalgewicht lag bei 3224 g das langste Mannchen mass 1 40 m wobei der Gewichtsrekord bei 2460 g lag Als adult wurden in dieser Studie Weibchen bezeichnet die mindestens 95 cm lang waren da trachtige und demnach also geschlechtsreife Weibchen mindestens diese Lange hatten fur Mannchen wurde dieselbe Korperlange als Kriterium fur die Einstufung als adult genutzt 1 Fur eine Feldstudie in Nigeria gefangene Weibchen hatten eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von 97 7 cm Mannchen erreichten hier im Schnitt nur 82 7 cm 2 Bei einer Studie in Ghana wurde nach Angaben der Autoren kein Grossenunterschied zwischen den Geschlechtern festgestellt die angegebenen Masse legen jedoch auch dort zumindest grossere Maximallangen der Weibchen nahe diese hatten Gesamtlangen zwischen 83 9 cm und 185 9 cm im Durchschnitt 123 2 cm Mannchen waren zwischen 99 9 cm und 170 4 cm lang durchschnittlich 125 2 cm 3 Beschuppung Bearbeiten Das Rostrale ist gross und deutlich abgesetzt Die Internasalia sind lang und zugespitzt Die vorderen Praefrontalia sind ebenfalls gross und deutlich hervorgehoben Dahinter folgt ein Band unregelmassig geformter Schuppen die wahrscheinlich die hinteren Prafrontalia darstellen Das Frontale ist meist gross und zweigeteilt kann aber auch nur als eine Gruppe unterschiedlich grosser unregelmassiger Schuppen ausgebildet sein Die Supraocularia sind gross und ungeteilt oder bestehen aus mehreren kleineren Schuppen 4 In der Seitenansicht befinden sich zwischen dem grossen Nasale und dem Auge eine schwankende Zahl unterschiedlich grosser Zugelschilde Lorealia und zwei bis vier Praocularia Es gibt drei bis vier Postocularia Die Anzahl der grossen Supralabialia kann zwischen 10 und 11 liegen die ersten vier bis sechs zeigen tiefe Labialgruben mit ziemlich schmalen schragen Schlitzen Entweder grenzen die funfte oder sechste Supralabiale direkt an das Auge oder zwischen diesen und dem Auge befindet sich eine Reihe von Subocularia Die vorderen zwei bis drei Infralabialia zeigen rundliche Labialgruben 4 Die Anzahl der Bauchschuppen Ventralschilde variiert zwischen 191 und 207 die Zahl der Subcaudalia zwischen 28 und 47 und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Korpermitte zwischen 53 und 63 4 nbsp Konigspython PortratFarbung Bearbeiten Die Grundfarbe des Korpers ist hell bis dunkelbraun Haufig verlauft etwa im vorderen Korperviertel sowie in Schwanznahe auf der Ruckenmitte ein mehr oder weniger kontinuierliches Band grosser gelblich brauner bis beigebrauner runder oder langgezogener Flecken An den Flanken weist die Art ebenso gefarbte grosse runde oder langovale meist hell gerandete Flecken auf haufig mit einem dunklen Zentrum Diese Flecken erstrecken sich in der Korpermitte auch regelmassig bis auf die Ruckenmitte oder sind dort miteinander verbunden Der Kopf zeigt einen hellen breiten Augenstreif von den Nasenoffnungen bis zum Hinterkopf darunter schliesst ein schwarzbraunes Band an das bis zum Schnauzenwinkel reicht Dieses wird hinter dem Auge durch ein weiteres helles Band nach unten begrenzt Die Iris hat einen dunklen Schwarzgrauton Die Farbung der Bauchseite ist weiss bis cremefarben Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des KonigspythonsDer Konigspython ist uber weite Teile West und Zentralafrikas verbreitet Das Verbreitungsgebiet reicht von Gambia nach Osten bis in den Sudan 4 Die Art ist hinsichtlich ihres Habitates sehr anpassungsfahig sie besiedelt den geschlossenen tropischen Regenwald ebenso wie Savannen und landwirtschaftlich genutzte Gebiete bis in die Randbereiche von Siedlungen 5 3 Systematik BearbeitenDer Konigspython wurde 1802 von George Shaw als Boa Regia erstbeschrieben Der heute gultige Name Python regius wurde 1844 von Andre Marie Constant Dumeril amp Gabriel Bibron eingefuhrt 6 Fur den Konigspython wurden bisher keine Unterarten beschrieben Nach einer molekulargenetischen Untersuchung bilden Tigerpython Nordlicher Felsenpython und die Blutpythons gemeinsam das Schwestertaxon des Konigspythons 7 Lebensweise BearbeitenDie Art ist dammerungs und nachtaktiv 8 uber diese nachtliche Aktivitat oder die Jagdmethoden im Freiland ist wie bei den meisten Arten der Gattung bisher offenbar nichts bekannt Ganze 90 des Tages verbringen Konigspythons in Verstecken meist in Termitenhugeln oder Nagerbauten 9 In Gefangenschaft klettern junge Individuen gern altere Konigspythons sind uberwiegend bodenbewohnend Der englische Name Ball Python bezieht sich darauf dass sich die Schlange als Jungtier bei Bedrohung oft eng zusammenrollt wobei der Kopf innen liegt und so durch die Korperschlingen geschutzt ist Nahrung BearbeitenSoweit bekannt ernahren sich Konigspythons ausschliesslich von kleinen Saugern und Vogeln Bei einer Untersuchung im Sudosten von Nigeria ernahrten sich Individuen unter 70 cm Gesamtlange fast ausschliesslich von Nestjungen und eben fluggen Vogeln wahrend bei Tieren mit uber 100 cm Lange fast ausschliesslich Sauger als Nahrung nachgewiesen wurden Insgesamt bestand die Nahrung der Mannchen zu 70 aus Vogeln der restliche Anteil bestand aus Saugern bei Weibchen lag der Vogelanteil bei nur 33 Dieser Unterschied wurde jedoch sekundar vor allem auf die im Mittel grosseren Korpermasse der Weibchen zuruckgefuhrt Unter den naher bestimmbaren erbeuteten Vogeln dominierten Tauben Familie Columbidae unter den naher bestimmbaren Saugern die Echte Streifengrasmaus Lemniscomys striatus die zu den Afrikanischen Weichratten gehorende Praomys tullbergi und weitere Echte Mause Familie Muridae Die Ergebnisse weisen darauf hin dass junge Konigspythons auch im Freiland uberwiegend auf Baumen arboreal leben und ab einer gewissen Grosse immer starker bodenbewohnend sind 2 Fortpflanzung BearbeitenKonigspythons legen 3 14 Eier die Eiablage erfolgt in Bauten von Nagern Schildkroten oder in selbst gegrabenen Hohlen In Togo umfassten Gelege 3 12 Eier die durchschnittliche Gelegegrosse betrug 7 7 Eier Vor der Eiablage wogen die Weibchen im durchschnittlich 1944 g nach der Eiablage 1235 g die Gelege machen also ca 36 der Korpermasse der Weibchen aus 8 Eier von Wildfangen waren cremeweiss wogen im durchschnittlich 86 g und massen im Schnitt 6 9 4 2 cm 10 Die Brutbiologie der Art wurde an Wildfangen unbekannter Herkunft intensiv im Labor untersucht 10 Zur Bebrutung rollt sich das Weibchen ahnlich einem Turban uber dem Gelege zusammen wobei der Kopf oben und im Zentrum liegt Das Weibchen dreht das hintere Drittel des Korpers um etwa 90 nach aussen so dass die Eier zum Teil von der Bauchseite umfasst werden und so in einer Art Bruttasche liegen Im Gegensatz zu den Weibchen einiger anderer Arten der Gattung Python reagierten die Weibchen bei Absenkung der Umgebungstemperatur nicht mit Muskelzittern gegenuber der Umgebungstemperatur war die Eitemperatur allenfalls um einige Zehntelgrade erhoht Offenbar dient das Umschlingen der Eier bei dieser Art nicht zur Gewahrleistung einer optimalen Bebrutungstemperatur sondern in erster Linie der Reduktion der Wasserverdunstung aus den Eiern und dem generellen Schutz des Geleges vor Pradatoren Im Labor verliess das Weibchen die Eier nur zur Hautung und zum Trinken und nahm keine Nahrung auf Die Jungschlangen schlupften in einem sehr engen Zeitintervall nach einer Brutdauer von ca 60 Tagen Sie wogen beim Schlupf im Durchschnitt 50 g hatten eine Kopf Rumpf Lange von 40 cm und eine Gesamtlange von 43 cm Die Jungschlangen begannen sehr variabel nach 20 40 Tagen zu fressen Nach 6 Monaten hatte sich ihr Gewicht mehr als vervierfacht die Kopf Rumpflange betrug nun durchschnittlich 57 cm die Gesamtlange 62 cm In Ghana hatten frisch geschlupfte Jungschlangen die in einer Farm aus der Natur entnommenen Gelegen erbrutet wurden sehr ahnliche Korpermasse Diese Jungschlangen hatten eine durchschnittliche Gesamtlange von 40 2 cm und wogen durchschnittlich 55 7 g 3 Alter und Lebenserwartung BearbeitenAngaben zum Durchschnitts und Maximalalter frei lebender Individuen sind nicht vorhanden fur in Gefangenschaft gehaltene Konigspythons werden Hochstalter bis 40 Jahre angegeben Die durchschnittliche Lebenserwartung eine Konigspythons liegt allerdings bei ca 20 30 Jahren wobei die weiblichen Tiere eine hohere Lebenserwartung haben als ihre mannlichen Artgenossen Konigspython und Mensch BearbeitenDer Konigspython wird in grossen Mengen fur die Terrarienhaltung gezuchtet und gefangen Er wird aufgrund seiner Schonheit seiner vergleichsweise geringen Grosse und des geringen Verkaufspreises sehr haufig gehalten was offensichtlich einer der Grunde ist warum in der Terraristik bisher 73 unterschiedliche Farbvariationen Morphen 11 gezuchtet wurden Genaue Zahlen aus dem Gesamtverbreitungsgebiet der Art sind nicht verfugbar aber allein aus Ghana wurden von 1989 bis 1993 insgesamt 98 179 Konigspythons exportiert davon 29 935 nach Europa 3 Obwohl die Art lange als ungefahrdet galt fuhrt die IUCN Konigspythons mittlerweile auf der Vorwarnliste potentiell gefahrdet da aufgrund der starken Nutzung fur den Haustierhandel sowie als Nahrungs und Lederlieferant die Bestandszahlen stetig sinken und die Art zumindest lokal verschwinden konnte 12 Konigspythons waren in landwirtschaftlich genutzten Bereichen haufig und spielen dort vermutlich eine wichtige Rolle bei der Regulation von ernteschadlichen Nagetieren weshalb sie bei den Bauern dort gern gesehene Gaste sind 3 In einigen Gebieten Ghanas und auch Benins gilt die Art sogar als heilig und darf nicht getotet werden auch ausserhalb dieser Gebiete werden die Schlangen dort nur selten getotet 3 Ghana zahlt zu den afrikanischen Staaten die sich fruhzeitig um eine bestandsschonende Nutzung des Konigspythons bemuht haben In mehreren anderen afrikanischen Staaten wurden die von der EU festgelegten Importquoten jedoch so weit uberschritten dass die EU 1999 ein Importverbot fur Konigspythons aus diesen Staaten erlassen hat Diese sind die Zentralafrikanische Republik Kongo Aquatorialguinea Gabun und Liberia 13 Galerie BearbeitenDurch die stark verbreitete Zuchthaltung entwickelten sich etliche besondere Farbauspragungen hier einige Beispiele mit deren englischen bei Zuchtern ublichen Bezeichnungen nbsp Gravel Clown ball python nbsp Banana ball python nbsp Tiger shade ball python nbsp Coral Glow Ball Python nbsp Albino Ball Python nbsp Bumblebee Ball Python nbsp Ivory Ball Python nbsp Nature coloured Ball Python nbsp Mochi Ball Python nbsp Spider Ball Python nbsp Lesser Ball Python nbsp Woma Ball Python nbsp Piebald Ball Python nbsp Lesser Ball PythonQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten F Aubret X Bonnet M Harris S Maumelat Sex Differences in Body Size and Ectoparasite Load in the Ball Python Python regius In Journal of Herpetology 39 Heft 2 2005 S 315 320 a b L Luiselli F M Angelici Sexual size dimorphism and natural history traits are correlated with intersexual dietary divergence in royal pythons Python regius from the rainforests of southeastern Nigeria In Italian Journal of Zoology 65 1998 S 183 185 a b c d e f S Gorzula W O Nsiah W Oduro Survey of the Status and Management of the Royal Python Python regius in Ghana Part 1 Report for CITES 1997 a b c d J G Walls The Living Pythons T F H Publications 1998 S 150 ff vgl z B Godfrey C Akani Ikomah F Barieenee Dario Capizzi Luca Luiselli Snake communities of moist rainforest and derived savanna sites of Nigeria biodiversity patterns and conservation priorities In Biodiversity and Conservation 8 Heft 5 1999 S 629 642 doi 10 1023 A 1008849702810 Python regius In The Reptile Database abgerufen am 9 Januar 2011 L H Rawlings D L Rabosky S C Donnellan M N Hutchinson Python phylogenetics inference from morphology and mitochondrial DNA In Biological Journal of the Linnean Society 93 2008 S 603 619 a b F Aubret X Bonnet R Shine S Maumelat Clutch size manipulation hatching success and offspring phenotype in the ball python Python regius In Biological Journal of the Linnean Society 78 2 2003 S 263 272 doi 10 1046 j 1095 8312 2003 00169 x Stefan Broghammer Python Regius Atlas der Farbmorphen Pflege und Zucht 2 Auflage Band 1 Natur und Tier Verlag GmbH Munster 2018 ISBN 978 3 86659 403 6 S 439 a b T M Ellis Mark A Chappell Metabolism temperature relations maternal behavior and reproductive energetics in the ball python Python regius In Journal of Comparative Physiology B Biochemical Systemic and Environmental Physiology 157 Heft 3 1987 S 393 402 doi 10 1007 BF00693366 FlanoMedia Konigspythons Abgerufen am 12 Mai 2021 Python regius NT in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 1 Eingestellt von N D Cruze T Wilms J Penner L Luiselli M Jallow G Segniagbeto B Niagate amp A Schmitz 2012 Abgerufen am 15 September 2022 Verordnung EG Nr 1968 1999 der Kommission vom 10 September 1999 zur Aussetzung der Einfuhr von Exemplaren freilebender Tier und Pflanzenarten in die Gemeinschaft Memento vom 28 April 2009 im Webarchiv archive today Literatur Bearbeiten Stefan Broghammer Python regius Atlas der Farbmorphen NTV Verlag uberarbeitet und erweitert 2018 ISBN 978 3 86659 403 6 Stefan Broghammer Konigspythons Lebensraum Pflege und Zucht M amp S Reptilien Verlag 2004 ISBN 978 3 9807368 1 7 S Gorzula W O Nsiah W Oduro Survey of the Status and Management of the Royal Python Python regius in Ghana Part 1 Report for CITES 1997 OCLC 847029797 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigspython Album mit Bildern Videos und Audiodateien Python regius NT in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 1 Eingestellt von N D Cruze T Wilms J Penner L Luiselli M Jallow G Segniagbeto B Niagate amp A Schmitz 2012 Abgerufen am 15 September 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Januar 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigspython amp oldid 238329242