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Die Pythons Pythonidae altgr Py8wn Pythōn Einzahl der allgemeinsprachlich auch die Python sind eine Familie von Schlangen aus der Uberfamilie der Pythonoidea Aufgrund von korperlichen Merkmalen wurden sie lange mit den Boaschlangen als Riesenschlangen zusammengefasst Aktuelle genetische Untersuchungen lassen hingegen an einer unmittelbaren Verwandtschaft der beiden Familien zweifeln Bezogen auf Familie oder Unterfamilie spricht man auch von Pythonschlangen Im engeren Sinne sind mit Pythons die Vertreter der Gattung Eigentliche Pythons Python gemeint PythonsGruner Baumpython Morelia viridis SystematikUberordnung Schuppenechsen Lepidosauria Ordnung Schuppenkriechtiere Squamata ohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie Pythonartige Pythonoidea Familie PythonsWissenschaftlicher NamePythonidaeFitzinger 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Systematik 6 Schutzstatus 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDie Pythons kommen vor allem in Afrika Sud und Sudostasien sowie in Australien vor Die Verbreitungsgebiete liegen hauptsachlich zwischen den Wendekreisen Der nordliche Wendekreis wird von den beiden Asiaten Python molurus und Python bivittatus erreicht in Afrika lebt eine Art in Australien mehrere sudlich des sudlichen Wendekreises Im Miozan lebten auch in Europa Pythons 1 Der alteste bekannte Fund eines Python stammt mit circa 47 Millionen Jahren aus dem Eozan und wurde in der Grube Messel gefunden 2 nbsp Alligator im Kampf mit einem Dunklen Tigerpython in den EvergladesSeit einigen Jahren hat sich der Dunkle Tigerpython durch illegale Aussetzungen als Neozoon in Florida etabliert Merkmale BearbeitenDie kleinste Art der Gattung Sudpythons Antaresia der Perth Zwergpython Antaresia perthensis wird nur etwa 40 70 Zentimeter lang Einige Arten der Gattungen der Eigentlichen Pythons Python und Malayopython zahlen mit gesicherten Maximallangen von uber sechs Metern zu den grossten Schlangen der Welt Alle Pythons haben spezielle in grubenartigen Vertiefungen im Schnauzenbereich liegende Sinnesorgane die als Labialgruben bezeichnet werden Mithilfe dieser Labialgruben konnen sie Infrarotstrahlung wahrnehmen und folglich in volliger Dunkelheit jagen Eine Ausnahme von dieser Regel schienen die Schwarzkopfpythons Aspidites zu machen jedoch sollen diese Vertreter jeweils eine Grube pro Kopfseite an der Schnauzenspitze haben die durch die Rostralschuppe geschutzt wird und daher von aussen nicht sichtbar ist 3 Dies wird vom Ergebnis einer Verwandtschaftsanalyse auf molekulargenetischer Basis gestutzt das die Schwarzkopfpythons nicht wie die Ergebnisse morphologiebasierter Analysen als eher ursprungliche oder gar die ursprunglichsten Vertreter der Pythons zeigt 4 sondern als eines der am starksten abgeleiteten Taxa 5 siehe Systematik Allerdings liesse sich eine stark abgeleitete Position auch mit einer vollstandigen sekundaren Reduktion der Labialgruben vereinbaren 3 Ernahrung BearbeitenPythons sind ungiftig und toten ihre Beute durch Umschlingen Sie ernahren sich ublicherweise von warmblutigen Tieren das heisst von Vogeln und Saugetieren Die Grosse der Beute hangt dabei von der Grosse der Schlange ab Kleinere Pythons erbeuten Kleinnager beispielsweise Ratten wahrend die Beutetiere grosserer Pythons die Grosse eines Hundes oder einer Ziege haben konnen In Indonesien sind Einzelfalle dokumentiert in denen ein sehr grosser Python einen erwachsenen Menschen verschlungen hat 6 Fortpflanzung BearbeitenPythons sind ovipar also im Gegensatz zu den ovoviviparen Boidae eierlegend Pythonweibchen legen je nach Art zwei bis uber 100 Eier ab Die Weibchen betreiben eine spezielle Form der Brutpflege Sie liegen bis zum Schlupf der Jungtiere in Schlingen um ihr Gelege Dabei lasst sich zeigen dass die Temperatur im Innern des Geleges uber der Aussentemperatur liegt Eine Reihe von Arten erzeugt Warme durch Muskelzittern Systematik BearbeitenFruher wurden die Pythons aufgrund von korperlichen Merkmalen mit den Familien Boaschlangen Boinae und den Sandboas Erycinae typischerweise als Wurgeschlangen in die Uberfamilie der Riesenschlangenartigen zusammengefasst doch widerlegen aktuelle genetische Untersuchungen diese enge Verwandtschaft Die Systematik der Schlangen ist noch nicht abschliessend geklart allerdings stimmen etliche Untersuchungen darin uberein dass die nachsten Verwandten der Pythonschlangen Pythonidae die Familie der Spitzkopfpythons Loxocemidae und die Familie Xenopeltidae sind 7 8 Zusammen formen sie demnach die Uberfamilie Pythonoidea Die beiden Familien Loxocemidae und Xenopeltidae waren bisher eine zu den Riesenschlangen basale Gruppe fur die beispielsweise Lee et al 14 morphologische Unterschiede beschreibt 9 Welche dieser Unterschiede fur die neue Gruppierung noch gultig sind mussen weitere Untersuchungen zeigen nbsp Weisslippenpython Leiopython albertisii nbsp Zwei Boelen Python Simalia boeleni Die Familie Pythonidae selbst umfasst insgesamt 38 Arten in elf Gattungen 10 Sudpythons Antaresia Papuapython Apodora Schwarzkopfpythons Aspidites Bismarck Ringpython Bothrochilus Leiopython Wasserpythons Liasis Malayopython Rautenpythons Morelia Oenpellipython Nyctophilopython Eigentliche Pythons Python Amethystpythons Simalia Die Gattung Python ist die artenreichste Die Gattungen Malayopython und Simalia wurden erst Anfang 2014 von Reynolds et al eingefuhrt 5 Das folgende Kladogramm zeigt die innere Systematik der Pythons mit den Erdschlangen und dem Spitzkopfpython als Aussengruppe 5 Pythonoidea Xenopeltidae Spitzkopfpythons Loxocemidae Pythonidae Eigentliche Pythons Python Malayopython Rautenpythons Morelia Sudpythons Antaresia Wasserpythons Liasis Amethystpythons Simalia Schwarzkopfpythons Aspidites BothrochilusSchutzstatus BearbeitenAlle Pythonidae sind in der Europaischen Artenschutzverordnung in Anhang B gelistet Die Einfuhr von auch toten Exemplaren dieser Arten in die EU ist daher verboten sofern nicht vorher eine Genehmigung erteilt wurde jede Vermarktungshandlung also auch das Angebot des Kaufs oder Verkaufs ist ebenfalls verboten ausser man weist der zustandigen Naturschutzbehorde die ordnungsgemasse Herkunft nach 11 Die Haltung ist ohne Genehmigung moglich Nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung ist die Haltung dieser im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes besonders geschutzter Arten mit Angaben zur Herkunft Kennzeichnung Ort der Haltung u a unverzuglich der zustandigen Behorde anzuzeigen und an die personliche Zuverlassigkeit ausreichende Sachkunde an vor Entweichung sichere Einrichtungen und die Einhaltung der Normen artgerechter Haltung geknupft lediglich Exemplare des Konigspythons sind von der Anzeigepflicht ausgenommen da diese in grosser Zahl in Europa gezuchtet wurden 12 Python molurus der Helle Tigerpython ist hingegen im Anhang A der Europaischen Artenschutzverordnung gefuhrt und darf ohne Genehmigung nicht eingefuhrt befordert oder gehalten werden Siehe auch BearbeitenSystematik der SchlangenLiteratur BearbeitenJerry G Walls The Living Pythons T F H Neptune 1998 ISBN 0 7938 0467 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pythons Pythonidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Python Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Wulf D Schleip und Mark O Shea Annotated checklist of the recent and extinct pythons Serpentes Pythonidae with notes on nomenclature taxonomy and distribution In ZooKeys Band 66 2010 S 29 80 doi 10 3897 zookeys 66 683 Daniel Lingenhohl Der alteste Python stammt aus Deutschland In Spektrum 16 Dezember 2020 abgerufen am 16 Dezember 2020 a b Guido Westhoff Shaun P Collin A new type of infrared sensitive organ in the python Aspidites sp 6th World Congress of Herpetology 17 22 August 2008 Manaus Brazil Abstracts of Papers online Memento vom 6 Juli 2011 im Internet Archive Arnold G Kluge Aspidites and the phylogeny of pythonine snakes Records of the Australian Museum Supplement Nr 19 1993 S 1 77 doi 10 3853 j 0812 7387 19 1993 52 a b c R Graham Reynolds Matthew L Niemiller Liam J Revell Toward a Tree of Life for the boas and pythons Multilocus species level phylogeny with unprecedented taxon sampling Molecular Phylogenetics and Evolution Band 71 2014 S 201 213 doi 10 1016 j ympev 2013 11 011 Je ein Fall in den Jahren 2017 und 2018 beide auf der Insel Sulawesi siehe Python verschlingt Frau in Indonesien orf at 15 Juni 2018 abgerufen 15 Juni 2018 Michael S Y Lee Andrew F Hugall Robin Lawson und John D Scanlon Phylogeny of snakes Serpentes combining morphological and molecular data in likelihood Bayesian and parsimony analyses In Systematics and Biodiversity Band 5 2007 S 371 389 doi 10 1017 S1477200007002290 The Reptile Database Higher Taxa in Extant Reptiles Ophidia Serpentes Snakes Michael S Y Lee und John D Scanlon Snake phylogeny based on osteology soft anatomy and ecology In Biological Reviews Band 77 2002 S 333 401 doi 10 1017 S1464793102005924 Pythonidae In The Reptile Database Art 2 Abs 2 und Art 8 Abs 5 VO EG Nr 338 97 Anlage 5 der BArtSchV zu den von der Anzeigepflicht des 7 Abs 2 BArtSchV ausgenommenen Arten zu den Haltungsbedingungen 7 Abs 1Normdaten Sachbegriff GND 4346565 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pythons amp oldid 233361313