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Indianer ist eine Sammelbezeichnung fur Angehorige verschiedener indigener Volker Amerikas Ausgenommen werden die Eskimovolker und Aleuten der arktischen Gebiete sowie die Polynesier der amerikanischen Pazifikinseln Sitting Bull Hauptling und Medizinmann der Hunkpapa Lakota Sioux 1885John Ross Cherokee Hauptling ca 1843Chirley Pankara Aktivistin des gleichnamigen Volkes und Abgeordnete in Brasilien 2022Das Wort geht auf einen Irrtum Christoph Kolumbus zuruck der meinte nach Indien was damals Ostasien bedeutete gelangt zu sein Die durch den Kolonialismus etablierte Fremdbezeichnung wird im Rahmen der Rassismus debatten seit den spaten 2010er Jahren zum Teil kontrovers diskutiert 1 Auch die so bezeichneten Menschen bewerten den Ausdruck unterschiedlich Im spanischen Sprachraum 2 wird Indio zumeist abwertend oder sogar als Schimpfwort aufgefasst 2 3 Im angloamerikanischen Raum bezeichnen sich hingegen manche Angehorige indigener Gruppen im Rahmen einer neuen panindianischen Identitatsfindung selbst als American Indians Ein bekanntes Beispiel ist das American Indian Movement Heute sind sowohl in den ehemals spanischen und portugiesischen Kolonien Amerikas wie auch in den Vereinigten Staaten und Kanada andere zusammenfassende Begriffe in Gebrauch so beispielsweise Indigenas Native Americans Peuples autochtones oder First Nations Die Besiedlung Amerikas begann in urgeschichtlicher Zeit hauptsachlich von Asien aus uber eine Landbrucke Beringia im Bereich der heutigen Beringstrasse In der Folge entwickelten sich unterschiedliche Kulturen und indigene amerikanische Sprachen in Nord und Sudamerika zu grosser Vielfalt Die Vorfahren der Indianer entwickelten zunachst die mitgebrachte Jager und Sammlerkultur fort Sie befuhren bereits kurz nach oder schon wahrend der letzten Kaltzeit den Pazifik entlang der Kuste Anmerkung 1 Keramik Ackerbau wie der vor 4000 v Chr einsetzende Anbau von Kurbissen und abgestufte Formen der Sesshaftigkeit sowie sehr fruher Fernhandel kennzeichneten die Kulturen im Norden Sudamerikas wahrend im Suden Nordamerikas Viehzucht und Bewasserungswirtschaft zu hoheren Ertragen und vor 3000 v Chr zu stadtischen Kulturen fuhrten die nach Norden bis an den Mississippi und in den Suden Kanadas reichten Den herausragenden Zuchtungserfolgen der bauerlichen Indianer Mittel und Sudamerikas sind die Kultivierung u a von Avocado Kartoffel Tomate Mais Ananas Paprika Tabak sowie die Alpakawolle und das Meerschweinchen zu verdanken Daneben existierten weiterhin viele Wildbeuterkulturen in grossen Teilen des Doppelkontinentes die zumeist mobil in kleinen Horden aber auch grosseren segmentaren oder Stammesgesellschaften organisiert waren und die sich auf bestimmten Wegen bewegten dem jeweiligen Jahreszyklus entsprechend Im heutigen Lateinamerika vernichteten im 16 Jahrhundert die spanischen Eroberer Konquistadoren innerhalb weniger Jahrzehnte die Grossreiche Mittel und Sudamerikas Besonders zerstorerisch wirkten sich die von den Europaern eingeschleppten Krankheiten aus allen voran die Pocken In einigen Regionen wie z B in der Karibik fand ein Genozid an der indigenen Bevolkerung statt die dann durch afrikanische Sklaven ersetzt wurde in anderen Regionen wie z B in Sudamerika oder im Osten Nordamerikas vermischten sich indianische und europaische Bevolkerung Den langstandauernden Widerstand gegen die europaischen Invasoren gelang den Araukanern Sudamerikas die bis in die 1870er Jahre die Kolonisierung verhinderten Heute sind die Indianer Lateinamerikas nur in einigen Gebieten wie in Bolivien und im Suden Mexikos noch in der Mehrheit In Bolivien war von 2006 bis 2019 Evo Morales erster indigener Staatsprasident und Vorsitzender der sozialistischen Partei Heute stellt fur ihre lokalen Gemeinschaften die in Sudamerika noch stark an ihre naturliche Umgebung gebunden sind und zu geringen Teilen wieder isoliert leben vor allem die Politik der industriellen und agrarischen Nutzung der Abholzung des Waldes sowie der Ausbeutung von Bodenschatzen eine Gefahr dar In Nordamerika gerieten die Indianer ab 1600 nach und nach in die Minderheit Dieser Verdrangungsprozess dauerte bis in das 20 Jahrhundert an Die europaischen Einwanderergesellschaften betrachteten die Indianer als minderwertig und versuchten sie anfangs unkoordiniert bald jedoch systematisch zu verdrangen der militarischen Unterwerfung manchmal Vernichtung folgte eine gezielte Assimilationspolitik zunachst durch erzwungene Sesshaftigkeit und Vernichtung ihrer Lebensgrundlage der Bisons dann durch Verschleppung der Kinder in Internate und Freigaben zur Adoption zudem durch Absonderung in Indianerreservaten Zwangsumsiedlung und Segregation Die Bevolkerungsmehrheit stellen sie heute nur noch in den fast unbesiedelten Gebieten der kanadischen Nadelwalder und in einigen Gebieten Alaskas Im US amerikanischen Kernland ist dies nur noch in den grossen Reservaten der nordlichen Great Plains sowie in einigen Gebieten des Sudwestens der Fall Die Traumatisierungsfolgen sind lange unterschatzt oder ignoriert worden Seit Ende des 20 Jahrhunderts haben Kirchen und einige Regierungen fur Misshandlungen Genozide und Kulturvernichtung um Entschuldigung gebeten Kurz nach der Jahrtausendwende kam es zu Versuchen der Wiedergutmachung Zudem erlangten Indianer Partizipationsmoglichkeiten und Fertigkeiten um vertragliche und politische Rechte durchzusetzen auch dann wenn ihre Vorstellungen mit europaisch amerikanischen Rechtsgrundsatzen wie dem individuellen Besitz an Boden kollidierten Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 1 1 Herkunft 1 2 Verwendung 2 Bevolkerung und Reservate 3 Geschichte 3 1 Indianische Kulturen vor 1500 3 1 1 Nordamerika 3 1 2 Alteste Spuren in Meso und Sudamerika 3 1 2 1 Mesoamerikanische Kulturen 3 1 2 2 Kulturen in Sudamerika 3 2 Kolonialgeschichte 3 2 1 Zusammenbruch der indigenen Bevolkerung 3 2 2 Staat Feudalsystem Kirche und Sklaverei als Faktoren der Kolonialisierung 3 3 Nachkoloniale Geschichte 4 Kultur 4 1 Sprachen 4 1 1 Geschichte der Sprachen in Amerika 4 1 2 Verbreitung heute 4 2 Erzahlung Literatur Schrift 4 2 1 Nordamerika 4 2 2 Mesoamerika 4 2 3 Sudamerika 4 3 Kunst Handwerk Ritual 4 4 Architektur 4 5 Musik 4 6 Religionen 4 7 Kulturelle Identitat 5 Politik 6 Wirtschaft 7 Medien 8 Bildung 9 Museen Bibliotheken Archive 10 Quellen 11 Literatur 12 Weblinks 13 Siehe auch 14 Einzelnachweise 15 Sonstige AnmerkungenBegriff Bearbeiten I had a vision that one day I would be free again To be an Indian Mary Two Axe Early Mohawk 4 nbsp Abbildung aus dem Codex canadiensis der Ende des 17 Jahrhunderts entstand Neben Sauvages Wilde werden hier die abgebildeten Manner als Ameriquains bezeichnet als Amerikaner Herkunft Bearbeiten Die Bezeichnungen Indian englisch und Indianer deutsch gehen auf das spanische Wort indio zuruck einen Neologismus aus der Kolonialzeit Christoph Kolumbus glaubte 1492 in Indien angekommen zu sein als er Hispaniola erreichte Mit Indien bezeichneten die europaischen Seefahrer zur damaligen Zeit allerdings nicht nur den indischen Subkontinent sondern den gesamten Osten Asiens den sie uber den westlichen Seeweg zu erreichen suchten Obwohl zuletzt Amerigo Vespucci den Irrtum Kolumbus 1502 endgultig aufklarte wurde die Bezeichnung der in den neu entdeckten Gebieten angetroffenen Bewohner als Indianer beibehalten Konkurrierende Begriffe wie Amerikaner etwa im Codex canadiensis die teils wieder verschwanden vor allem aber Wilde und Heiden die die Nichtzugehorigkeit zu Zivilisation und Christentum hervorheben und damit eine Abgrenzung schaffen sollten waren fruh in Gebrauch Verwendung Bearbeiten Im Spanischen gibt es den im Deutschen erkennbaren Unterschied zwischen Inder und Indianer nicht beide Herkunftskategorien konnen mit dem im spanischen Sprachraum heute jedoch uberwiegend als diskriminierend empfundenen und auch historisch oft abwertend verwendeten Wort Indio 3 bezeichnet werden Um Missverstandnisse zu vermeiden werden Inder in fast allen lateinamerikanischen Landern ohnehin nicht als indios sondern als hindu Hindus bezeichnet obgleich dies eigentlich nur eine in Indien verbreitete Religionszugehorigkeit angibt In der Literatur wurde ausgehend vom Franzosischen amerindien auch der Neologismus amerindio gepragt Im allgemeinen Sprachgebrauch herrscht in Lateinamerika fur Indianer dagegen die generelle Benennung indigenas Eingeborene Ureinwohner oder pueblos indigenas indigene Volker vor In Mexiko war die Selbstbezeichnung als naturales in Gebrauch 5 die von der spanischen Krone und den Indigenen als republica de indios bezeichnete Korporation trat gegenuber der Krone Neuspaniens als eigenes Rechtssubjekt auf Dieses verfugte Ende des 18 Jahrhunderts uber eine betrachtliche Autonomie 6 Im Englischen bringt das Wort Indian ahnlich wie indio im Spanischen keinen Unterschied zwischen einem Einwohner Indiens und einem Angehorigen eines indigenen Volkes Amerikas zum Ausdruck Diese fehlende Unterscheidbarkeit und die bis in die Kolonialzeit zuruckreichende Verwendung in Lateinamerika als Schimpfwort ist einer der beiden wesentlichen Kritikpunkte so bezeichneter Personen 4 Die semantische Unterscheidung macht erst der seit etwa 1650 gebrauchte Ausdruck American Indian mit Einschrankung des Begriffsumfangs deutlich 7 Im 17 Jahrhundert war wie der Codex canadiensis zeigt auch die Bezeichnung Amerikaner gangig Junger ist der Ausdruck Red Indians 8 der ebenfalls mit Indianer ins Deutsche ubersetzbar ist doch heute ahnlich wie Rothaut wegen der rassistischen Konnotation in der Regel nicht mehr verwendet wird 9 Inzwischen ist in den USA die Bezeichnung Native Americans verbreitet als Selbstbezeichnung wird American Indian haufiger bevorzugt 10 Im Deutschen gibt es neben Inder die Worter Indianer und Indio mit eindeutig unterschiedener Bedeutung Wahrend der in Amerika haufig negativ konnotierte Begriff des Indio auf Angehorige einer sud oder mittelamerikanischen indigenen Bevolkerungsgruppe beschrankt ist umfasst der neutrale Begriff der Indianer daneben auch die indigenen Ureinwohner Nordamerikas gelegentlich sind ausschliesslich die Indianer Nordamerikas gemeint Die Verwendung der Bezeichnungen Indian American Indian oder Indio wird von den Mitgliedern derart angesprochener Gesellschaften ganz unterschiedlich beurteilt 4 Einige lehnen sie als koloniale Fremdbezeichnung ab oder meiden sie Bis zum Eintreffen der Europaer bestand fur sie kein Anlass einen ubergreifenden Begriff fur die Bevolkerung des Kontinents zu bilden Selbst die Eigenbezeichnung vieler Gemeinschaften war haufig einfach gleichbedeutend mit Mensch Auch wurde nur selten der Kontinent als Einheit bzw die ihnen bekannte Welt als abgegrenzte Gesamtheit aufgefasst und benannt ein Gegenbeispiel sind die Kuna in Panama und Kolumbien die von Abya Yala Kontinent des Lebens sprachen Zwar gab es bereits vorkolonial vielfaltige Sammelbezeichnungen fur Volksgruppen und verwandte Ethnien doch erst durch die gravierenden Folgen der Kolonialisierung gewannen beispielsweise die indianischen Ethnien Nordamerikas ein gewisses Zusammengehorigkeitsgefuhl das sich in der pan indianischen Bewegung ausdruckt zu der etwa das American Indian Movement gehort Die Mi kmaq Autorin Gail Tremblay halt die gemeinsame Erfahrung der Kolonialherrschaft den versuchten Genozid die Assimilationsversuche und den Schmerz des Verlusts fur die entscheidenden Faktoren die zur Wahrnehmung von Verbindungen uber Volksgrenzen hinweg gefuhrt haben Anmerkung 2 Begrifflich geschah dies durchaus auch unter prinzipieller Beibehaltung des Indianerbegriffs So verwenden etwa bekannte Indianer wie Russell Means Vine Deloria 4 Deb Haaland 11 und Jack D Forbes Indians als Sammelbezeichnung die grosste indigene Zeitung der USA heisst Indian Country Today das wichtigste Filmfestival indigener Produzenten ist das American Indian Filmfestival 11 oder etliche indigene Nationen wie beispielsweise die Turtle Mountain Band of Chippewa Indians verwenden die Bezeichnung in ihrem offiziellen Gruppennamen 11 der in Veroffentlichungen allerdings haufig ohne Indians geschrieben wird In den meisten Fallen wird Indians von nordamerikanischen Abkommlingen der Ureinwohner verwendet wenn sie auf gemeinsame Bedrohungen Rechte oder Proteste aufmerksam machen wollen Grosse Bekanntheit hat hier der Slogan Proud to Be Indian aus den 1960er und 70er Jahren Die bewusste Verwendung der negativ besetzten Benennung Indio als Selbstbezeichnung findet sich seit den 2020er Jahren auch in einigen Regionen Sudamerikas 4 Den verbindenden Aspekt der gemeinsamen Beheimatung auf dem Kontinent betonen Bezeichnungen wie amerikanische Ureinwohner Native Americans americanos nativos Urvolker Amerikas indigenous peoples of the Americas original peoples of America pueblos originarios de America oder indigene amerikanische Bevolkerung indigenous American peoples pueblos indigenas de America Im Gegensatz zum Begriff Indianer schliessen diese Begriffe allerdings auch die Inuit Unangan und Yupik in Alaska und der nordkanadischen Arktis ein Die Eskimos und Aleuten trafen jedoch wesentlich spater als die Indianer in Amerika ein und unterscheiden sich genetisch und kulturell von den fruheren Einwanderern Letzteres gilt auch fur die Ureinwohner Hawaiis Amerikanisch Samoas und der Osterinsel Sie alle werden daher im deutschen Sprachgebrauch nicht unter dem Begriff Indianer gefasst Ebenso werden auch Mestizen Genizaros Metis oder Zambos also Nachfahren aus Verbindungen zwischen Europaern bzw Afrikanern und Indianern nicht dazu gerechnet Wenn es um einzelne Kulturen geht werden in der Regel jegliche Sammelbezeichnungen von Indigenen und Wissenschaftlern als Stereotypen abgelehnt Sie werden als Missachtung der kulturellen Vielfalt verstanden und sind der zweite wesentliche Kritikpunkt indigener Personen am Indianer Begriff Handelt es sich um verschiedene Volker einer bestimmten Region wie zum Beispiel die Ureinwohner Alaskas wird Indian im Gegensatz zu Eskimo entweder bewusst mit Stolz verwendet oder aber vehement abgelehnt 4 Die Migrationsforscherin Heike Bungert 12 meint Als Fremdbezeichnung gilt das Wort Indianer heute vielen Deutschen als kolonialistisch Es bleibt aber das Problem des fehlenden Sammelbegriffs In den USA bezeichnen sich Indianer eher als American Indians In Anlehnung an diese Praferenz kann man also im Deutschen Indianer noch benutzen auch wenn das Wort Indigene bzw die Benennung der individuellen Gruppe zu bevorzugen ist In Kanada wird uberwiegend ein umfassender nicht auf Indianer beschrankter Begriff gebraucht namlich First Nations bzw Premieres Nations also Erste Nationen Komplikationen ergeben sich allerdings aus dem Umstand dass das Indianergesetz von 1876 das immer noch Gultigkeit besitzt und daher viele Traditionen des kolonialen Indianerbegriffs fortfuhrt zwischen Status Indians das sind registrierte Angehorige der staatlich anerkannten First Nations die bestimmte Rechte haben Non Status Indians die diese Rechte nicht haben weil sie nicht registriert sind und Treaty Indians die den Bestimmungen der mit einer grossen Zahl von Stammen geschlossenen Einzelvertrage unterliegen unterscheidet Aufgrund dieser Legaldefinitionen verlieren beispielsweise gemischte Paare ihren Anspruch auf die Rechte der Ureinwohner ggf sogar ihre formale Anerkennung als Indianer Selbst Angehorige der First Nations gelten darum heute oftmals formalrechtlich nicht als Indians Auf lange Sicht kann das zum Verschwinden der staatlich anerkannten Indianer und damit zur Bedeutungslosigkeit der ihnen von Gesetzes wegen zuerkannten Rechte fuhren Aufgrund der von Staat zu Staat unterschiedlichen Prozesse bei der Konstruktion eines politischen Subjekts das sich etwa im lateinamerikanischen Raum als Indigena z B in Guatemala oder Brasilien Nacionalidad Indigena Ecuador oder Pueblo Originario Bolivien bezeichnet 13 kommt es auch im politischen Raum zu uneinheitlichen terminologischen Losungen zumal Begriffe wie Partido Indio Indianerpartei oder National Congress of American Indians als Selbstbezeichnungen ebenfalls fortbestehen Dieses Ringen um die Bezeichnungen hat seinen Grund nicht allein in der Begriffsgeschichte sondern auch in den gesellschaftlichen Konnotationen mit denen die Begriffe verbunden sind So wird Indian im englischsprachigen und Indio 3 im spanischsprachigen Amerika haufig auch in der Sprache der Allgemeinheit als abwertende Qualifizierung betrachtet Ahnliches gilt im franzosischen seltener im portugiesischen Sprachraum Die meisten die ein Problem mit der Bezeichnung Indian haben sind Weisse Wir selbst verwenden den Begriff alltaglich und machen uns auch daruber lustig aber er ist nun mal Teil indigener Realitat Wir werden uns nicht umbenennen bloss weil irgendwelche Weissen die nie unsere Realitat geteilt haben den Begriff als diskriminierend empfinden Drew Hayden Taylor Anishinabe Autor und Filmemacher 11 Obwohl das deutsche Wort Indianer aufgrund einer fehlenden deutsch amerikanischen Kolonialgeschichte und insbesondere durch das positive wenngleich stark verzerrte und idealisierte Indianerbild im deutschen Sprachraum keinen herabwurdigenden Beigeschmack hat werden seit Beginn des 21 Jahrhunderts in der deutschen Offentlichkeit gelegentlich Stimmen laut die auf eine Vermeidung des Wortes drangen 4 Ethnologen beteiligen sich in der Regel nicht an solchen Diskussionen in denen weder eine tiefgrundige Auseinandersetzung mit der Thematik stattfindet noch die Betroffenen gehort werden sondern vorwiegend der mediale Effekt im Vordergrund steht Da Indianer nicht wie im Englischen oder Spanischen mit Inder verwechselt werden kann ist der Ausdruck genauso wie Bezeichnungen in weiteren Drittsprachen fur indigene Amerikaner nur von geringem Interesse Fachleute wunschen sich zwar in der Regel auch eine passendere Sammelbezeichnung doch im Vordergrund steht fur sie die Uberwindung der realen alltaglichen Diskriminierung indigener Menschen und die Uberwindung immer noch vorhandener kolonialer Strukturen wie etwa die Ethnologin Anka Kramer de Huerta schreibt Daruber hinaus zitiert sie Claus Biegert mit der Frage ob die Diskussion um Begriffe nicht ein Tauschungsmanover sei das Krafte politisch denkender Menschen in Beschlag nimmt und sie so daran hindert sich fur reale Veranderungen der prekaren Situation vieler Indigener einzusetzen 4 Kritisch hinterfragt werden oft unreflektierte Aspekte der Fremdbeschreibung der Homogenisierung nicht zusammengehorender Gruppen oder der Verniedlichung Im gleichen Sinne aussert sich auch die Native American Association of Germany e V 14 Bevolkerung und Reservate Bearbeiten Hauptartikel Indigene Volker Sudamerikas Indianer Nordamerikas und First Nations nbsp Reservate in den USA ohne Alaska Anmerkung 3 nbsp Indianerreservate in Brasilien nbsp Xavantes in ihrem Reservat Maraiwatsede 15 Die indianische Bevolkerung Amerikas ist sehr ungleichmassig verteilt wobei mehrere tausend Reservate bestehen Dabei leben die meisten Indigenen in Mittel und Sudamerika nicht in Reservaten Wahrend in Kanada 2006 knapp 700 000 Menschen 2 1 der Bevolkerung als Indianer galten und 615 Stamme in rund 3000 Reservaten anerkannt waren existierten in den USA 566 von der Bundesregierung anerkannte Stamme Anmerkung 4 die 0 97 der Bevolkerung darstellten und rund 245 nicht anerkannte Stamme Anmerkung 5 Innerhalb der Staaten lassen sich dabei gleichfalls Schwerpunkte erkennen So lebt der uberwiegende Teil der US Indianer in Kalifornien Arizona New Mexico und Oklahoma Insgesamt leben in Nordamerika rund 3 5 bis 4 Millionen Indianer In Lateinamerika leben hingegen 65 bis 70 Millionen Indianer davon etwa die Halfte in Mexiko und ein Drittel in den Andenlandern Nur in Bolivien stellen sie die Spitze der Regierung Die Abgrenzung zur ubrigen Bevolkerung ist weniger scharf definiert Reservate existieren vor allem in Brasilien Kolumbien Panama Paraguay und Venezuela und liegen zum grossten Teil in den Waldgebieten des Orinoco Parana und Amazonasbeckens Allein in Mexiko wird die indigene Bevolkerung auf 30 der uber 100 Millionen Mexikaner geschatzt Mestizen machen weitere 60 der Gesamtbevolkerung aus 16 In Belize geht man von 10 bzw von 45 der Bevolkerung aus In Guatemala sind 59 4 Mestizen hier Ladinos genannt 45 der Bevolkerung gehoren verschiedenen Maya Gruppen an Davon sind 9 1 Quiche 8 4 Cakchiquel 7 9 Mam 6 3 Kekchi weitere 8 6 gehoren anderen Maya Gruppen an Im Nachbarland Honduras liegt der Anteil der Indigenen bei 7 der der Mestizen bei 90 ahnlich wie in El Salvador wo die Indianer jedoch nur noch 1 der Bevolkerung stellen In Nicaragua liegt der Anteil der Mestizen bei 69 der der Indigenen bei 5 In Costa Rica liegt der Anteil der Indigenen nur bei rund 1 in Panama bei 5 Die Karibik ist ein Extrem denn etwa auf Kuba leben praktisch keine Indianer mehr ahnlich wie auf Jamaika Auf Dominica leben 300 bis 500 Kariben in einem eigenen Reservat nbsp Indigene Bevolkerungsanteile in AmerikaIn Sudamerika existieren gleichfalls Schwerpunkte Wahrend der Anteil der Indianer in Kolumbien bei nur 1 liegt liegt dort der Anteil der Mestizen bei 58 immerhin 3 sind Nachkommen von Schwarzen und Indianern In Guyana liegt der Anteil der Indigenen bei 9 1 in Suriname bei 2 Erheblich hoher ist der Anteil in den Andenstaaten wie in Ecuador wo 25 der Bevolkerung Indianer sind in Peru 45 in Bolivien sogar 55 30 sind Quechua und 25 Aymara Weiter im Suden in Chile liegt der Anteil der indianischen Bevolkerung nur noch bei knapp 5 die meisten sind Mapuche In Argentinien liegt ihr Anteil bei unter 3 in Uruguay gibt es fast keine Indianer in Paraguay liegt ihr Anteil bei rund 5 in Brasilien jedoch unter 1 In Nordamerika leben die Indianer oft in Reservaten die in Kanada reserves in den USA reservations genannt werden In Kanada sind die Reservate infolge von Vertragen entstanden die die Indianer mit der Regierung abschlossen Kommissionen bestimmten nach Befragung der Indianer aber ohne sie in die Entscheidung einzubeziehen die Reservatsgrenzen Innerhalb dieser Gebiete standen ihnen ihre traditionellen Rechte zu und sie zahlten fur dort getatigte Umsatze keine Steuern Rund die Halfte der Indianer lebt heute in Stadten Anmerkung 6 Die Indianerpolitik der Vereinigten Staaten wechselte mehrfach die Richtung Alle Stamme wurden ab 1830 gezwungen ihre Wohngebiete ostlich des Mississippi zu verlassen haufig wurden mehrere Stamme in einem Reservat zusammengefasst Anmerkung 7 Obwohl die landlich lebenden Indianer vielfach in Armut leben gelang manchen Stammen eine okonomische Erholung Gemass der Volkszahlung im Jahr 2000 lebten etwa 85 ausserhalb von Reservaten meist in Stadten In Brasilien und in den angrenzenden Landern existieren immer noch Isolierte Volker Gruppen die bei Kontakten mit Weissen so schlechte Erfahrungen gemacht haben dass sie diese zu meiden versuchen Allein in Brasilien geht man von etwa 67 Gruppen aus 17 Geschichte BearbeitenIndianische Kulturen vor 1500 Bearbeiten Die Besiedlung Amerikas erfolgte in mehreren Einwanderungswellen die mindestens 16 000 Jahre uberspannen Anmerkung 8 In diesem Kontinuum ist die europaische Zuwanderung nur eine von vielen Die Hauptroute der als Palaoindianer bezeichneten Gruppen fuhrte von Sibirien uber Beringia nach Alaska und von dort aus nach Suden Genetische Analysen konnen die Verteilung der Ureinwohner mit drei Wellen erklaren von denen die erste die mit Abstand bedeutendste war Aus ihr gingen nahezu alle indianischen Volker hervor und ihre Verteilung passt zu einem schnellen und direkten Vorstoss von Sibirien uber Alaska nach Suden durch den ganzen Kontinent Ein genetischer Anteil von 10 bei den Chippewa fallt aus diesem Muster heraus und wird als Hinweis auf eine zweite Welle interpretiert Schliesslich kann die erste Welle nur 57 der genetischen Ausstattung der Bewohner der nordamerikanischen Arktis erklaren so dass hier die dritte Welle angenommen wird 18 Diese Analysen decken sich mit fruheren linguistischen und morphologischen Untersuchungen Anmerkung 9 Die fruhen Siedler passten sich ihrer jeweils neuen Umwelt an und lebten als nomadische Wildbeuter als Fischer Jager und Sammler spater als sesshafte Ackerbauern mit entsprechenden urbanen Kulturen Archaische Periode Von Sudamerika bis weit in den Norden zuchteten sie ab etwa 7000 v Chr Pflanzen wie Mais Kurbis Anmerkung 10 und Kartoffel sowie zahlreiche von den europaischen Bauern verdrangte Arten und wandelten dabei die Landschaft in viel starkerem Masse um als man lange angenommen hat Die Viehzucht beschrankte sich auf wenige Arten wie Lama und verwandte Kameloide Alpaca und Vicuna sowie das Hausmeerschweinchen im Reich der Inka den Truthahn in Nord bzw Mittelamerika und den Hund Als Lasttiere standen neben dem Lama der Inka nur noch Hunde fur kleinere Lasten zur Verfugung die man in Nordamerika in einfache dreieckige Schleppgeschirre Travois genannt einspannte Ausserdem waren ihre Haare das Ausgangsmaterial fur Decken und Kleidung Das Rad als Fortbewegungsmittel war offenbar unbekannt wiewohl Rader und sogar Zahnrader als Bauteile mechanischer Gerate verwendet wurden Man ging in der Regel zu Fuss und transportierte seine Lasten selbst oder benutzte Wasserfahrzeuge wie das Kanu Wurdentrager in hierarchischen Gesellschaften Mittel und Sudamerikas wurden mitunter in Sanften getragen Nordamerika Bearbeiten In Alaska reichen die altesten gesicherten Funde 12 000 bis 14 000 Jahre zuruck Als alteste Kultur galt lange Zeit die Clovis Kultur Doch spatestens die Funde in den Paisley Hohlen die rund ein Jahrtausend vor den Clovis Funden liegen zeigten dass die fruhesten Bewohner nicht dieser Kultur angehorten Die altesten menschlichen Uberreste lieferte die uber 10 500 Jahre alte Buhl Frau aus Idaho sowie die Uberreste aus der On Your Knees Cave auf der Prince of Wales Insel in Alaska die rund 9 800 Jahre alt sind An diese fruhe Phase schloss sich die Archaische Periode an An ihrem Ende zwischen 2000 und 1000 v Chr entwickelten sich der Gebrauch von Keramik Ackerbau und verschiedene Formen abgestufter Sesshaftigkeit bis weit in den Norden Die Jagdtechniken wurden durch Atlatl und spater durch Pfeil und Bogen wesentlich verbessert Wahrend im Norden wo Karibu und Bisonherden die Ernahrung sicherten Jagdkulturen bestanden spielte die Jagd im Suden eine immer geringere Rolle Bevolkerungsverdichtungen traten in Nordamerika um die Grossen Seen an der pazifischen Kuste um Vancouver Island am Mississippi und an vielen Stellen der Atlantikkuste sowie im Sudwesten auf In Nordamerika existierten im Einzugsgebiet des Mississippi und des Ohio Adena Kultur Mississippi Kultur komplexe Gemeinwesen Templemound Kulturen die jedoch kurz vor Ankunft der ersten Europaer untergegangen sind Sie strahlten bis weit in den Norden und Westen aus Im Sudwesten der USA entstanden Lehmbausiedlungen mit bis zu 500 Raumen die sogenannten Pueblos Diese Kultur ging auf die Basketmaker zuruck die bereits Mais anbauten Um die Grossen Seen entwickelten sich Grossdorfer mit Palisaden und dauerhafte Konfoderationen Diese Gruppen betrieben ahnlich wie im Westen Mais und Kurbisanbau sowie einen ausgedehnten Fernhandel etwa mit Kupfer und bestimmten Gesteinsarten die fur Jagdwaffen und Schmuck von Bedeutung waren der sich in British Columbia bis 8000 v Chr nachweisen lasst Alteste Spuren in Meso und Sudamerika Bearbeiten nbsp Cueva de las manos Hohle der Hande in der sudargentinischen Provinz Santa Cruz ca 7300 v Chr heute WeltkulturerbeSieht man von den vieldiskutierten Funden von Monte Verde ab so sind wohl die Funde von Los Toldos Anmerkung 11 in der argentinischen Provinz Santa Cruz die altesten in Sudamerika Anmerkung 12 Sie reichen mindestens 12 000 Jahre zuruck Ahnlich den nordamerikanischen Fundplatzen weisen die Uberreste auf die Jagd von Grosssaugern Riesenfaultiere und Pferde Guanacos und Lamas hin Ahnliches wurde in Cueva del Milodon Chile gefunden wo sich ebenfalls ausgestorbene Beutetiere wie Pferde nachweisen liessen Die Casapedrense Kultur ca 7000 bis 4000 v Chr galt als Vorlauferkultur der Tehuelche bzw Patagonier deren alteste Funde allerdings inzwischen auf 9400 bis 9200 v Chr datiert werden 19 Mesoamerikanische Kulturen Bearbeiten In den wasserarmen Regionen entwickelte sich schon fruh eine Bewasserungswirtschaft was wiederum hohere Bevolkerungsdichten und komplexere Organisationsformen zuliess Ahnlich komplizierte Verfahren zur Susswassergewinnung wie in den trockenen Gebieten Zentral und Sudmexikos waren in Yucatan vonnoten Hier entstand ab etwa 3000 v Chr eine auf grosseren Siedlungen basierende Kultur die zur vorklassischen Epoche der Maya Kulturen gerechnet wird Einer der altesten Mayaorte war Cuello in Belize das auf etwa 2000 v Chr datiert wird nbsp Maya Pyramide in Chichen ItzaEine der wichtigsten Metropolen der Maya wurde neben Uxmal das zwischen dem 5 und dem 7 Jahrhundert erstmals aufbluhende Chichen Itza Es entstand ein ganzes Netz miteinander verbundener Stadte Nach dem ungeklarten Zusammenbruch der Mayakultur im 10 Jahrhundert besiedelten oder dominierten zumindest kulturell Tolteken die Stadt Bei den Maya ubernahm nun Tulum an der Kuste eine Fuhrungsrolle moglicherweise ein Anzeichen dass sich im 12 Jahrhundert der wirtschaftliche Schwerpunkt auf den Seehandel verlagerte Zwischen 100 und 600 n Chr war Teotihuacan das kulturelle wirtschaftliche und Herrschaftszentrum Mesoamerikas Seine Einwohnerzahl wird fur die Zeit zwischen 450 und 650 auf bis zu 200 000 geschatzt Die Stadt erstreckte sich uber 20 km Flache Allein die dortige Sonnenpyramide die um 100 entstand dehnt sich auf einer Grundflache von 222 mal 225 Metern aus und ist rund 65 m hoch Weitere Grossbauten wie die Ciudadela eine Art geschlossener Herrschaftsbezirk entstanden Die wirtschaftliche Basis der Stadt war neben der Bewasserungslandwirtschaft ein ausgedehnter Obsidianhandel er wurde wohl auf dem Platz vor der Ciudadela abgewickelt und reichte mindestens bis an die heutige Grenze zu den USA Die Wurzeln der Stadt reichen bis 1500 v Chr zuruck Ab 750 war die Metropole allerdings verlassen Das zuruckbleibende Machtvakuum fullten im 10 Jahrhundert erst wieder die Tolteken Die Tolteken wanderten ab dem 9 Jahrhundert in den Suden Mexikos ein und bildeten fur zwei Jahrhunderte eine stadtische Kultur die allerdings von den starker militarisch organisierten Chichimeken bedroht war die gleichfalls aus dem Norden stammten nbsp Das von den Azteken beherrschte grun und tributpflichtige Gebiet grun gepunktet vor der Ankunft der Spanier und ihre NachbarnEnde des 14 Jahrhunderts gelang es den Azteken die sich selbst als Mexica bezeichneten ein Grossreich zu erobern das sich mit tributpflichtigen Herrschaften umgab Ihre Wurzeln reichen wohl ins 11 Jahrhundert zuruck Die Hauptstadt Tenochtitlan durfte mehrere Zehntausend Einwohner moglicherweise sogar 150 000 gehabt haben Kulturen in Sudamerika Bearbeiten Die altesten Steinwerkzeuge in Sudamerika reichen bis etwa 10 000 v Chr zuruck ahnlich wie die Hohlenmalereien bei Ayacucho in Peru und in den Lauricocha Hohlen an der Quelle des Maranon Der erste Anbau von Kurbissen und Bohnen und die Zuchtung von Lamas wird auf vor 4000 v Chr datiert der Kurbis taucht zu dieser Zeit aber auch schon weit im Norden in Maine auf Die altesten Keramiken fand man im ecuadorianischen Guayas Becken Sie werden der Valdivia Kultur zugeordnet und auf das 4 vorchristliche Jahrtausend datiert Keramik hat sich in Nordamerika nur in den Ballungsgebieten durchgesetzt in anderen Gebieten setzten unterschiedlichste Techniken und Hindernisse seiner Verbreitung Grenzen Die Valdivia Kultur brachte bereits eine stadtische Organisation mit Kulten Riten und Opfergaben hervor Eine der altesten Stadte Caral nordlich von Lima wurde 1996 entdeckt Funf Jahre spater konnte die dortige Stufenpyramide auf 2627 v Chr datiert werden Zur Stadt gehorten Hauser fur mindestens 3 000 Bewohner Tempelanlagen kunstliche Bewasserungssysteme und Fernhandel mit den Kustenbewohnern und denen des Amazonasgebiets deuten auf eine bereits weit entwickelte Hochkultur hin Noch alter ist Sechin Bajo eine Stadt deren Pyramide auf 3200 v Chr datiert werden konnte und die seit 2003 ausgegraben wurde 20 An der Kuste Ecuadors bestand um 1600 v Chr die Machalilla Kultur Auf sie gehen die typischen Keramikgefasse mit Henkel zuruck die auch bei den Chavin Mochica und Chimu uberliefert sind Die nachfolgende Chorrera Kultur brachte um 1200 bis 500 v Chr Keramiken in Menschen und Tiergestalt hervor Die Hauser wurden um einen grossen Platz gruppiert und auf kunstlichen Aufschuttungen erbaut Die Kultur der Chavin etwa 800 bis 300 v Chr wies enge Beziehungen zu der der Olmeken auf was der Gebrauch der Symbolhaufungen von Jaguar Puma Vogel und Schlange nahelegt Die zeitgenossische Paracas Kultur in der Gegend um Lima war wegen ihres Totenkultes ihrer Schadeldeformations und Trepanationstechniken ihrer Keramik und ihren Textilien bekannt Ebenso legten sie in der Nazca Wuste Scharrbilder an Diese Technik wurde von der darauffolgenden Nazca Kultur perfektioniert Im Hochland von Bogota bestand die Herrera Kultur vor 4 Jahrhundert v bis 2 Jahrhundert n Chr an der Westseite der Anden die Calima Kultur 4 Jahrhundert v Chr bis 2 Jahrhundert n Chr Grabanlagen ab dem 4 Jahrhundert gehen auf die San Agustin Kultur zuruck die bis zum 7 Jahrhundert die Landschaft stark veranderte Zwischen 300 v Chr und nach 600 n Chr bestand die Nazca Kultur rund 500 km sudlich von Lima die Bewasserungskanale baute Ahnliche Bewasserungssysteme entwickelte die Mochica Kultur im Wustenstreifen an der Pazifikkuste Neben Edelmetallen wurde Kupfer verarbeitet Die Nazca Kultur wurde stark von der Paracas Kultur beeinflusst von denen sie auch diverse Schadelmanipulationstechniken und die Kunst des Anlegens von riesigen Scharrbildern ubernahmen siehe Nazca Linien Um den Titicacasee bestand ab dem 1 Jahrhundert v Chr bis etwa 1000 n Chr die Tiwanaku Kultur deren kulturelles Zentrum die gleichnamige Ruinenstatte Tiwanaku bildete Ihre Spuren sind in Peru Bolivien und im Norden Chiles nachweisbar Etwa gleichzeitig entstand die Wari Kultur 600 bis 1100 die sich nordlich entlang der Kuste anschloss Beide Kulturen wurden von Hauptstadten dominiert die von erheblicher Ausdehnung waren Die Wari umgaben ihre Hauptstadt mit Verteidigungsmauern ihr Haupttempel Willkawayin ist erhalten Das erste Grossreich entwickelten die Chimu in der Zeit von 1000 bis 1470 mit der Hauptstadt Chan Chan in der Gegend um das peruanische Trujillo Ab etwa 1200 bis 1532 schufen die Inka ein Reich das im 15 Jahrhundert seine grosste Ausdehnung annahm Neben Cusco das zeitweise die Hauptstadt war und Machu Picchu ist Ollantaytambo zu nennen wo sich die Grundanlage einer Inkastadt weitgehend erhalten hat Erheblich weniger erforscht ist die Geschichte der am Ostrand der Anden und in den Waldgebieten des Amazonas lebenden Gruppen Zahlreiche Funde deuten jedoch auf erheblich altere Kulturen hin ca 2450 v Chr die moglicherweise noch vor denen des andinen Hochlandes entstanden sind Wenig ist uber die Chachapoya bekannt die von etwa 800 bis 1600 am Ostrand der Anden lebten Sie errichteten Felsengraber an steilen Klippen Zwischen 1000 v Chr und 500 v Chr wanderten die Arawak den Orinoco abwarts Sie bauten Kanus und lebten von Fischfang Jagd und dem Anbau von Mais Bohnen Susskartoffel Kurbis und Maniok Hinzu kamen Erdnuss Roter Pfeffer Ananas Tabak und Baumwolle Kolonialgeschichte Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus Seite 34 des 1565 angefertigten Codex Osuna mit Symbolen die die drei Aztekenstadte Texcoco Tenochtitlan und Tlacopan reprasentieren dazu von Spaniern geschriebene Zeilen in Nahuatl nbsp Kontrolle Nicht indianischer Nationen uber Sudamerika ab 1700 grun Portugal rot Spanien blau Frankreich braungrau Holland nbsp Kontrolle Nicht indianischer Nationen uber Nordamerika ab 1750 ocker Vereinigtes Konigreich olivgrun Frankreich lachsrot Spanien blau Vereinigte Staaten dunkelbraun Russland nbsp Florida Athore zeigt Rene Goulaine de Laudonniere Jean Ribaults Saule mit dem Wappen Frankreichs Theodor de Bry Kupferstich nach einer kolorierten Zeichnung von Jacques Le Moyne 1591 nbsp Mogliche Route de Sotos 1539 1542Ab 1492 wurde der Doppelkontinent nach und nach von europaischen Staaten in Besitz genommen Die verfolgten Kolonisierungs und Besiedlungsformen unterschieden sich dabei deutlich voneinander und hatten gravierende Auswirkungen auf die dort angetroffenen Kulturen Wahrend im Norden ein Jahrhundert lang der Handel vorherrschte und erst nach 1600 erste dauerhafte Kolonien an der Ostkuste entstanden eroberten Spanier binnen weniger Jahrzehnte die Grossreiche Lateinamerikas 21 Wahrend im spanischen Bereich mehr als drei Viertel der Indianer lebten erhielten Portugal mit Brasilien und Frankreich und England mit dem Norden die dunner besiedelten Regionen Zusammenbruch der indigenen Bevolkerung Bearbeiten Kriege spielten anfangs eine grosse Rolle bei der Ausloschung der indigenen Volksgruppen doch eingeschleppte Krankheiten Strafexpeditionen Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bevolkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausmass Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen ohne dass ein Europaer sie uberhaupt zu Gesicht bekommen hatte 22 Um 1940 folgte man uberwiegend der Auffassung des Anthropologen Alfred Kroeber der die Bevolkerung des Jahres 1492 auf lediglich acht Millionen und nordlich des Rio Grande auf eine Million Menschen schatzte Diese Schatzung wurde bereitwillig aufgegriffen da sie das Ausmass der Vernichtung minimalisierte und den politischen Mythos aufrechterhielt die Europaer hatten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert was den Landbesitz ihrer Nachfahren legitimierte Seither wurden immer neue stark abweichende Schatzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis hin zu uber 110 Millionen Jungere Schatzungen gehen von einem sehr groben Naherungswert von 50 Millionen Einwohnern aus von denen etwa die Halfte in Mesoamerika ein Viertel im Inkareich lebte Das Smithsonian Institute hat seine Bevolkerungsschatzung fur Nordamerika mittlerweile auf drei Millionen Menschen verdreifacht Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist zeigt die Hypothese die spater beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen Die Herdengrosse ware dann nicht auf ein naturliches Gleichgewicht zuruckzufuhren sondern ginge auf eine binnen weniger Generationen eingetretene Ubervermehrung infolge des starken Ruckgangs der menschlichen Population zuruck Die hochste gesicherte Bevolkerungsdichte gab es in den weit entwickelten Grossreichen Mittel und Sudamerikas wo dementsprechend die zahlenmassig grossten Bevolkerungsverluste zu verzeichnen waren Hernan Cortes vernichtete das Reich der Azteken mit ca 500 Spaniern 23 und zahlreichen verbundeten Indianern Francisco Pizarro unterwarf mit anfanglich weniger als 200 Spaniern das Herrschaftsgebiet der Inka 24 In der Karibik wurde die Bevolkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast vollig ausgeloscht Hernando de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida Die iberischen Staaten die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas uber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten entsandten zahlreiche Manner nach Ubersee die sich dort mit indianischen Frauen verbanden Rasch wuchs die Zahl der Abkommlinge die man Mestizen nannte Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen die untere Klasse Mestizen und Indianer nbsp Von Pocken infizierte Nahua Azteken Bernardino de Sahagun Florentiner Codex 1585 nbsp Reiterkrieger Llanero aus der Steppe Kolumbiens Mitte 19 Jh In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken Masern und Grippe katastrophale Schaden an Anmerkung 13 Man nimmt an dass ein Viertel bis die Halfte der indigenen Bevolkerung Amerikas nach Ankunft der Europaer allein den Pocken zum Opfer fiel 25 Die Indianer verfugten uber unzureichende Abwehrkrafte gegen diese fur sie neuartigen Krankheiten Selbst eine gezielte Verbreitung von Krankheiten etwa Pocken wurde sporadisch gefordert aus Angst vor den unabsehbaren Risiken aber wohl nicht tatsachlich versucht Anmerkung 14 Als es moglich wurde die weisse Bevolkerung durch Impfungen zu schutzen forderten jedoch einige Politiker die Ausbreitung der todlichen Epidemie so 1862 im pazifischen Nordwesten oder nahmen sie in Kauf Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756 bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen und in einigen US Bundesstaaten wie Massachusetts 1744 die Skalppramien zur Vernichtung bei In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet Trotz der nicht zu uberschatzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd sollte die der Kriege nicht unterschatzt werden Die verlustreichsten Kriege im Osten durften die Schlacht von Mauvilla 1540 der Tarrantiner Krieg 1607 1615 die beiden Powhatankriege 1608 1614 und 1644 1646 der Pequot 1637 der Konig Philip Krieg 1675 1676 die Franzosen und Indianerkriege 1689 1697 1702 1713 1754 1763 sowie die drei Seminolenkriege 1817 1818 1835 1842 und 1855 1858 gewesen sein Dazu kamen die Aufstande des Pontiac 1763 1766 und des Tecumseh ca 1810 1813 Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen dann in vier Kriegen mit den Natchez 1716 1729 die Niederlander im Wappinger Krieg und in den Esopuskriegen 1659 1660 und 1663 1664 die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren Kampfen Im Westen der USA waren es vor allem Aufstande der Sioux 1862 und Lakota 1866 1867 oder von Apachen unter Cochise 1861 1874 dessen Sohn Naiche mit Geronimo bis 1886 die bekannt wurden ebenso einzelne Schlachten wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee 1890 nbsp Tote auf dem Schlachtfeld von Wounded Knee Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer Das in den Sprachgebrauch eingegangene Wort stammt von General Sheridan Er antwortete auf die Aussage des Comanchen Hauptling Tosowi Ich bin ein guter Indianer mit Die einzigen guten Indianer die ich gesehen habe sind schon tot Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverhaltnisse Vernachlassigung kriegerische Auseinandersetzungen Epidemien Sklavenjagd ethnische Sauberungen und Genozidversuche 26 an dieser demographischen Katastrophe tatsachlich hatten der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts durchschritten und in welchem Verhaltnis sie zueinander standen wird kaum genau geklart werden konnen Fest steht nur dass zahlreiche Volker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind Es war gemessen an der Zahl der Opfer die grosste demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit Einige Forscher sprechen daher von einem amerikanischen Holocaust doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inharenten Relativierung des Holocausts an den europaischen Juden umstritten 27 Staat Feudalsystem Kirche und Sklaverei als Faktoren der Kolonialisierung Bearbeiten Um die Frage der Behandlung der Indianer entspann sich ein umfassender Konflikt zwischen den Exponenten Bartolome de Las Casas als Generalverteidiger der Indios und Juan Gines de Sepulveda den Missionsorden und dem Indienrat sowie den lokalen Feudalherren 28 Die Krone versuchte die Granden die von Anfang an zur Verselbststandigung ihrer Herrschaft neigten durch ein Bundnis mit den Kleinadligen den Hidalgos und der Kirche unter Kontrolle zu halten Die Verwaltung sollte von Sevilla aus erfolgen niemand durfte ohne Genehmigung in die Kolonien Zugleich sollten die Indigenen missioniert seit 1503 in Encomiendas zusammengefasst und vor ubermassiger Gewalt geschutzt werden Gesetze von Burgos 1512 Sie waren als Arbeitskrafte vorgesehen nbsp Indios die an einem Fluss Gold waschen Gonzalo Fernandez de Oviedo Historia General y Natural de las Indias Islas y Tierra firme del Mar Oceano Madrid 1535 Holzschnitt1512 13 legten die Leyes de Burgos fest dass die Indios den Feudalherren zwar uberantwortet daher der Begriff Encomienda aber nicht als Sklaven gelten sollten Sie konnten allerdings zur Arbeit gegen Entlohnung gezwungen werden Durch das Indi ani sche Recht versuchte Madrid gegen die brutale Drangsalierung der Indigenen und den rapiden Zusammenbruch der Bevolkerung durch das Encomiendasystem einen gewissen Schutz aufzubauen Durch das System der Mita waren die Provinzen schon im Inkareich gezwungen reihum fur eine bestimmte Zeit Arbeitskrafte fur offentliche Arbeiten zur Verfugung zu stellen An dieses System knupfte das Repartimiento ab 1549 an wenn auch wie etwa in Chile das Encomiendasystem bis nach 1650 fortbestand Das Repartimiento oder Zuteilungssystem diente vor allem der Bereitstellung von Kraften fur die Feldarbeit und die lebensgefahrliche Arbeit in Gold und Silberminen Potosi Es wurde erst nach der Unabhangigkeit von Spanien abgelost stellte aber dennoch im Vergleich zur Encomienda eine Milderung dar Hingegen versorgten die sogenannten Paulistas oder bandeirantes Sklavenjager aus Sao Paulo den Sklavenmarkt mit Indianern Dazu durchstreiften sie riesige auch spanische Gebiete und entvolkerten sie mit Unterstutzung von Tupi Armeen durch Menschenraub und Vertreibung Erfolgreiche Bemuhungen zum Schutz der Indigenen vor Sklavenjagern wie im Jesuitenstaat von Paraguay wo Indios wie der Kazike Nicolas Neenguiru den Sklavenjagern erfolgreich Schlachten lieferten waren die Ausnahme Missionare veranlassten die Indigenen oftmals unter Ausnutzung ihrer Schutzbemuhungen gegen Ausbeutung und Totung ihre Glaubensuberzeugungen aufzugeben Ihre kulturellen Eigenheiten wurden von den Missionaren als unzivilisiert oder widernaturlich diskreditiert In Sudamerika hatten Ordensmissionare bereits im 16 Jahrhundert indianische Sprachen erlernt und schriftlich dokumentiert um die Ureinwohner missionieren zu konnen Sie trugen so indirekt zum Erhalt zahlreicher Sprachen bei In Lima entstand eine entsprechende Hochschule Die von Jesuiten im 17 Jahrhundert im La Plata Gebiet aufgebauten Missionen Reduktionen genannt in denen sie den Indigenen eine zwar von europaischen Wertmassstaben gepragte und paternalistisch verstandene aber doch eigenstandige und in gewissem Sinne selbstbestimmte Entwicklung ermoglichen wollten haben letztlich sogar dazu gefuhrt dass das Guarani bis heute lebendig und in Paraguay als Amtssprache anerkannt ist Auch dort wo spanische Konquistadoren nicht hinkamen losten sie von den Epidemien abgesehen massive Veranderungen aus Sie hatten Pferde eingefuhrt von denen einige verwilderten und sich in den weitraumigen Ebenen Sud und spater auch Nordamerikas rasant verbreiteten Sie bildeten die Grundlage fur die Entstehung indianischer Reiterkulturen darunter den Ende des 18 Jahrhunderts pragenden Reiternomadismus in den Great Plains Die Pferde erleichterten die Jagd und den Transport ungemein und fuhrten zu einem veranderten Krafteverhaltnis unter den Volkern und damit zu weitraumigen Volkerwanderungen Zudem erschlossen sich die Reitervolker bisher unbewohnbare Gebiete und mit den zugerittenen Pferden ein neues Handelsobjekt Ganz andere Fernveranderungen losten die nordlichen Kolonialmachte aus indem sie Pelzhandel betrieben Sie veranderten damit nicht nur die mit ihnen handelnden Gesellschaften sondern wirkten daruber hinaus auf deren nahe und ferneren Nachbarn ein sei es durch Handel mit Waffen und damit zusammenhangende Machtverschiebungen sei es durch die Entwicklung von Handelsmonopolen der in der Nahe der Handelsstutzpunkte Forts lagernden Stamme sei es durch Auslosung von Volkerwanderungen Nachkoloniale Geschichte Bearbeiten Die Befreiung von portugiesischer spanischer und britischer Kolonialherrschaft in den Jahrzehnten um 1800 bedeutete fur die Indianer eine Intensivierung der Binnenkolonisation und eine Zunahme der Einwanderung vor allem in den USA Kanada Brasilien Chile und Argentinien Damit stand das von ihnen bewohnte Land viel starker Verwertungsinteressen heimischer Eliten im Wege die durch keine Zwischenmacht oder durch die Kolonialverwaltung mehr behindert wurden In Nordamerika gerieten die Indianer schnell in die Minderheit da ihre Zahl rapide abnahm wahrend die der Weissen zunahm Selbst grosse Koalitionen wie unter Pontiac und Tecumseh wehrten sich vergeblich gegen das Vordringen Bis 1890 war der letzte Widerstand gebrochen Dabei versuchten die Staaten die Kosten der Besiedlung d h den Aufbau einer Infrastruktur etwa durch transkontinentale Eisenbahnbauten Verwaltung und Verteidigung Polizei und Gerichte auf verschiedenen Wegen zu bestreiten In den USA eigneten sich die Siedler als unbearbeitet betrachtete Landereien an Squatting und zahlten dafur spater geringe Summen ein Verfahren das in Kanada in geordnetere Bahnen gelenkt wurde vgl Wirtschaftsgeschichte Kanadas Letztlich lief dies aber auch hier auf eine Inbesitznahme der uberwiegenden Teile des Bodens durch Siedler aus Europa hinaus deren Zuwanderung gefordert wurde nbsp Indios besuchen eine Fazenda in Minas Gerais Johann Moritz Rugendas Gemalde um 1824In Sudamerika wurden die kolonialen Landzuteilungen aufgelost Die Landereien gingen an Grossgrundbesitzer die sie uberwiegend als Haziendas bzw als Fazendas Brasilien weiterfuhrten An diesem Grossgrundbesitz entzunden sich bis heute zahlreiche Konflikte denn sie uberliessen vielen Indigenen zwar kleine Parzellen fur die Subsistenzwirtschaft forderten aber dafur Dienste eine Wiedereinfuhrung feudaler Frondienste Widerstand wurde mit Waffengewalt und Hunger gebrochen die Indianer mussten in den USA sogar alles Land ostlich des Mississippi verlassen Indian Removal Act und Pfad der Tranen in Kanada wurden Reservate meist im traditionellen Gebiet eingerichtet ebenso wie in den USA Dort wurden allerdings haufig mehrere Stamme die kulturell oftmals weit entfernt standen in eine Reservation gezwungen Ende des 19 Jahrhunderts war dieser Prozess im Norden im Grossen und Ganzen abgeschlossen die Zahl der Indianer auf einen Bruchteil reduziert Wahrend die Missionierung im Suden uberwiegend im 16 und 17 Jahrhundert durch katholische Orden erfolgte wurden viele Stamme im Norden erst im Laufe des 19 Jahrhunderts katholisch oder schlossen sich einer der protestantischen Konfessionen an Dies war jedoch nur der erste Schritt zur Assimilierung die auf die Ausloschung der Kulturen hinauslaufen sollte die von Kanada und den USA aber auch den Kirchen als minderwertig betrachtet wurden Mehrere Generationen lang fruchtete dies jedoch wenig so dass man die Kinder weitgehend von den Erwachsenen absonderte um sie in internatartigen Schulen Residential Schools zu unterrichten wie sie in ganz Kanada bestanden Dort wurde ihnen nicht nur jede traditionelle kulturelle Ausserung sondern vor allem der Gebrauch ihrer Sprache verboten Gegen die rechtliche und okonomische Marginalisierung mit Rechtsmitteln vorzugehen wurde ihnen daruber hinaus verboten Traditionelle Rituale wie Sonnentanz und Potlatch waren bis in die 50er Jahre verboten die letzten dieser Schulen wurden erst in den fruhen 1980er Jahren aufgelost Ahnlich war die Situation in den USA Der Fischfang und das Jagdrecht wurden gleichfalls untergraben Besonders die Massenjagd der Amerikaner auf das Wild wie das Abschlachten der Bisons im spaten 19 Jahrhundert oder die Dezimierung der Karibuherden nach dem Bau des Alaska Highways bedrohen die vertraglich zugesicherte Existenzweise zahlreicher Stamme Daruber hinaus zerschnitt der Bau riesiger Staudamme die Wanderrouten der Herden und erschwerte damit die traditionelle Lebensweise der Indianer noch mehr Erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts erlangten die Stamme hierin zunehmend Mitspracherechte und verwalten Parks und Schutzgebiete mit Allerdings ist die Situation regional sehr unterschiedlich nbsp American Progress amerikanischer Fortschritt Gemalde von John Gast 1872 das die zivilisatorisch religiose Aufgabe der Siedler symbolisch uberhohtIn den USA fuhrte diese Entwicklung zu einer massiven Landflucht und Verstadterung der Indianer zugleich wurden die Reservate in Privatbesitz umgewandelt den die verarmten Bewohner oftmals verkaufen mussten In den 1930er Jahren erhielten die Stamme die Moglichkeit sich selbst zu verwalten und Hoheitsrechte auszuuben doch 1953 bis 1961 versuchte man die zum Teil neu geschaffenen Stamme und die Reservate aufzulosen und die Indianer zur Abwanderung in die Stadte zu veranlassen Termination Policy In Alaska schuf der Alaska Native Claims Settlement Act ab 1971 ein System von Beteiligungen und Geldflussen wogegen die Ureinwohner ihre Reservate aufgaben sieht man von Metlakatla auf Annette Island ab In Kanada beschreitet man den Weg der Privatisierung in jungster Zeit gleichfalls Viele Rechte sind in den letzten Jahrzehnten vor Gerichten erstritten worden wozu Wiedergutmachungen und Beteiligungen an auf ihrem Land gemachten Ertragen etwa durch Bodenschatze oder Staudamme sowie Entschadigungen fur Misshandlungen in den Schulen gehoren Residential School Dennoch lebt inzwischen jeder zweite Indianer in einer Stadt In Mittelamerika begannen die Kampfe gegen die Unterwerfung erheblich fruher wie etwa im Mixton Krieg bis 1542 und sie dauerten deutlich langer bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts Nach der Zerstorung der Grossreiche drangen Spanier weit in den Norden vor und unterwarfen etwa die Pueblobevolkerung am Rio Grande 1680 gelang diesen ein Aufstand der bis 1692 andauerte Der Widerstand der Maya gegen Landenteignung Versklavung und Demutigung entzundete sich an der Hinrichtung mehrerer Mayafuhrer am 30 Juli 1847 Der als Kastenkrieg bekannte Aufstand erfasste ganz Yucatan und dauerte bis 1901 Die letzten Cruzoob wie sich die Aufstandischen nannten schlossen erst 1935 einen Friedensvertrag mit der Regierung der ihnen bis heute die Selbstverwaltung ihrer Dorfer gestattet Der Aufstand der Zapatistas der in der Provinz Chiapas 1994 begann basierte ebenfalls auf dem Widerstand der Indigenen bediente sich aber westlicher Ideologien und der Guerillataktik In Sudamerika gelang es dem Mapuche Volk aus Chile und den mit ihnen verbundeten Reitervolkern Argentiniens vor allem den Tehuelche den gesamten Raum Patagoniens von der Conquista bis fast zum Ende des 19 Jahrhunderts vor der Kolonisierung und Fremdbesiedlung zu bewahren 1641 erkannten die Spanier eine unabhangige Mapuche Nation im Vertrag von Quillin an Darin wurde der Bio Bio Fluss als Grenze festgeschrieben und dem Volk der Mapuche Souveranitat zugebilligt ein in der Geschichte indigener Bevolkerungen in Sudamerika einzigartiger Vorgang Dies war nur moglich durch die sogenannte Araukanisierung der patagonischen Volker ein Kulturtransfer zu einer ethnischen Homogenisierung verbunden mit neuen Machtstrukturen die sich unter anderem an den Spaniern orientierten Dennoch flammte der Konflikt immer wieder auf und ging als sogenannter Arauco Krieg in die Geschichte ein Erst in den Indianerkriegen ab 1860 bis 1881 in Chile und mit der von 1878 bis 1884 andauernden Wustenkampagne Argentiniens wurde das Mapuche Gebiet gewaltsam in die beiden neuen Staaten eingegliedert das Land mit Einwanderern besiedelt und die Mapuche in Reservaten konzentriert 1934 scheiterte der letzte grossere Aufstand von Mapuche bei Ranquil Chile Provinz Itata In Bolivien dem einzigen Land in dem die Mehrheit der gegenwartigen Bevolkerung aus Indigenen besteht regierte von 2006 bis 2019 ein indianischer Prasident Evo Morales Armut mangelhafter Zugang zu Bildungs und Gesundheitseinrichtungen sowie fehlende Integration in das formale Wirtschaftsleben 29 waren hier genauso wie im benachbarten Peru die Ursachen fur den Widerstand der indigenen Volker neben dem mangelnden Respekt vor ihrer Kultur Dabei verbundet sich der verarmte auch nichtindigene Landraum zunehmend gegen die zentralistischen Hauptstadte Lima und La Paz Gut ausgebildete Indigene wie Alberto Pizango der 1 350 Amazonasdorfer fuhrte vertraten ahnlich wie in Nordamerika ihre Anspruche vor Gerichtshofen und auf der politischen Ebene 30 2009 kam es zu Kampfen bei denen bis zu 250 Indianer ums Leben kamen 31 nbsp Dilson Ingarico Prasident des Indigenenrats der Ingarico in Brasilien beide Fotos entstanden im Jahr 2007 nbsp Angehoriger der Rikbaktsa wahrend der indigenen Spiele im brasilianischen OlindaGanz anders ist die Situation in denjenigen Staaten Sudamerikas in denen die Indigenen zu einer kleinen Minderheit geworden sind etwa Brasilien Die Landenteignung wird dort wenn auch eher von Unternehmen auf der Suche nach Bodenschatzen und von Grundbesitzern fortgesetzt wie etwa gegen die Makuxi im Norden oder die Guarani im Suden 32 Die Regierung steuert dieser Entwicklung nur unzureichend entgegen wie am 17 Marz 2009 der Oberste Gerichtshof feststellte Er entschied dass das Reservat Raposa Serra do Sol im Bundesstaat Roraima den dortigen Ethnien gehort Das Reservat nahe der Grenze zu Guyana war zwar 2005 durch Prasident da Silva den Indigenen zugesprochen worden doch habe die Regierung nicht einmal eingegriffen als es zu Kampfen kam Seit 2002 kampfen die Tremembe im brasilianischen Ceara gegen ein Tourismusprojekt um ihr 3100 Hektar grosses Reservat 33 Die Surui ein Stamm in der Provinz Rondonia der vor 40 Jahren noch 5000 heute nur noch 1300 Angehorige zahlt haben Kontakt zu Google Earth Outreach aufgenommen Sie wollen die Zerstorung des Regenwalds uber Google Earth sichtbar machen und ihr Gebiet uberwachen 34 35 Die grosste Zwangsumsiedlung ist am Rio Madeira vorgesehen wo GDF Suez ein halbstaatlicher franzosischer Konzern den Jirau Staudamm bauen lasst 36 Ahnliches plant die Regierung Lula am Rio Xingu wo sich inzwischen der Filmemacher James Cameron einmischte Anmerkung 15 Einen Teil der technischen Ausstattung liefern Voith Hydro Siemens und Andritz 37 In Ecuador kommt es seit 2000 durch die Erschliessung von Bodenschatzen auf dem Gebiet der Shuar immer wieder zu gewalttatigen Konflikten Dammbauprojekte bedrohen zugleich indianische Kulturen in Kanada wie etwa in British Columbia wie dies bereits seit Anfang des 20 Jahrhunderts Bauten in den westlichen USA taten Sie verhinderten die Lachswanderungen und entzogen damit den davon abhangigen Stammen die Lebensgrundlage Besonders ungunstig ist die Situation bei den weltweit rund 100 isolierten indigenen Gruppen die von jedem weiteren Kontakt verschont werden sollen weil sie ansonsten den ihnen unbekannten Krankheiten zum Opfer fallen wurden Solche Gruppen existieren in Brasilien Peru und Ecuador ebenso wie im Chaco Gebiet von Paraguay wo etwa die Ayoreo leben Kultur BearbeitenIn der Ethnologie wird vor allem fur Nordamerika seltener fur Mittel und Sudamerika eine grobe Einteilung der indigenen Kulturen nach sogenannten Kulturarealen vorgenommen in denen Ethnien mit ahnlichen kulturhistorischen Merkmalen zusammengefasst werden siehe auch Nordamerikanische Kulturareale und Kulturen der indigenen Volker Sudamerikas Sprachen Bearbeiten Hauptartikel Indigene amerikanische Sprachen nbsp Verbreitungsgebiete der indigenen Sprachen Nordamerikas vor der KolonialisierungDie Sprachen bestehen aus Dutzenden von eindeutigen Sprachfamilien sowie vielen isolierten Sprachen Es gab mehrere Versuche von Linguisten diese in ubergeordnete Familien zu gruppieren davon ist keiner allgemein anerkannt Zwei Sprachfamilien weichen deutlich von den anderen ab Die Na Dene Sprachen und die eskimo aleutischen Sprachen Genetische Analysen der Indianer lassen mehrere Einwanderungswellen bei der Besiedlung Amerikas annehmen Daher ist zu vermuten dass diese Sprachen von Indianervolkern gesprochen werden die als spatere Einwanderer nach Amerika kamen als die anderen Volker den Kontinent bereits besiedelt hatten Schriften haben nur indianische Kulturen in Mittelamerika entwickelt Die altesten Zeugnisse stammen von den Olmeken in Mittelamerika und werden auf ca 900 v Chr datiert Hier entwickelten sich auch weitere Schriften insbesondere die der Maya Mixteken Zapoteken und Azteken Dabei bestand eine Variationsbreite zwischen noch rein logografischer Schrift bis zu einer weitgehend phonetischen Schrift Geschichte der Sprachen in Amerika Bearbeiten Nach der Kolonisierung Amerikas reichte die Haltung hinsichtlich der indigenen Sprachen von Vernachlassigung bis zu gezielter Unterdruckung Nur die Missionsorden begannen fruh die Sprachen zu lernen und entsprechende Schulen einzurichten Anmerkung 16 Das galt zunachst fur Peru wo eine Hochschule entstand dann fur zahlreiche Missionsgebiete zwischen Quebec und Kalifornien im Norden uber die mexikanischen Ballungsraume bis zu den Grenzgebieten im Suden Chiles und entlang der portugiesischen Grenze Brasilien Gelegentlich verbreiteten sie dadurch Sprachen in Gebiete in denen diese Sprache vorher nicht in Gebrauch war wie etwa im Fall des Quechua Neben den Sprachen mit Millionen von Sprechern wie Aymara Guarani und Nahuatl lernten die Missionare nur wenige Sprachen was ihr Uberleben wiederum bestarkte In Nordamerika wurde der Gebrauch der indigenen Sprachen lange aktiv unterdruckt Diese Politik fand ihren Hohepunkt in der sogenannten Termination mit dem Ziel Indianer aus ihrem Stammesverbund zu losen und als Individuen in die Gesellschaft zu integrieren Dazu wurde insbesondere der Gebrauch von Indianer Sprachen in der Schule strikt untersagt Erst 1958 wurde dieses Ziel aufgegeben und seitdem gibt es zahlreiche Versuche die nordamerikanischen Sprachen wieder zu beleben Verbreitung heute Bearbeiten In Nordamerika sind einige der grosseren Sprachen wie Cree mit 60 bis 90 000 Sprechern in Kanada Anmerkung 17 oder Navajo im Sudwesten der USA mit rund 150 000 Sprechern noch nicht gefahrdet jedoch potenziell aufgrund der abnehmenden Weitergabe an die nachfolgenden Generationen andere stehen kurz vor dem Aussterben In Kanada sind noch mindestens 74 Sprachen in Gebrauch nbsp Indigene Sprachen in Mexiko mit mehr als 100 000 SprechernIn Mexiko und den sudlichen Nachbarlandern dominieren die Maya Sprachen Mexiko erkennt 62 nationale indigene Sprachen an wobei 2005 mehr als sechs Millionen uber funf Jahre alte Bewohner eine dieser Sprachen als Muttersprache bezeichneten 38 In der Karibik werden die Sprachen der Cariben und der Arawak nur noch wenig gesprochen zu ihren Vertretern zahlen etwa die Taino Anders sieht es in Sudamerika aus Schatzungen zufolge waren dort in vorkolumbianischer Zeit rund 1500 Sprachen verbreitet davon existieren heute noch etwa 350 Die Einordnung in Sprachfamilien ist dabei wie in ganz Amerika stark umstritten 39 Die Zahl der Sprecher ist erheblich hoher als in Nordamerika und in der Karibik zugleich konzentriert sich deren uberwiegende Zahl auf wenige Sprachen Diese wiederum wurden von Missionaren erlernt und gefordert So uberlebten zahlreiche Sprachen zu denen inzwischen Materialien schriftlich und uber das Internet verfugbar sind Anmerkung 18 Wahrend im ostlichen Tiefland Sudamerikas Tupi Sprachen vorherrschen deren grossten Zweig die Tupi Guarani Sprachen darstellen dominieren im Andenraum Quechua Sprachen deren sich bereits die Inkas bedienten Neben ihnen bestehen grosse Sprachgruppen wie die Aymara Sprachen zu denen etwa das Aymara gehort die indigene Sprache mit den meisten Sprechern in Sudamerika ca 2 2 Millionen In Argentinien sprechen rund eine Viertelmillion Menschen eine der beiden araukanischen Sprachen Uberwiegend in Nordamerika entstanden im Kontakt zwischen Weissen und Indianern neue Sprachen insbesondere Mischsprachen wie das Chinook Wawa an der Pazifikkuste weil der extensive Handel eine einfache Verstandigungssprache erforderte Hinzu kamen Sprachen wie das Michif die wichtigste Sprache der Metis in Kanada das aus indianischen und europaischen Sprachen bei der Entstehung eines Mischvolks entstand und Ursprunge im Cree und im Franzosischen hat Das ebenfalls von Metis gesprochene Bungee hat hingegen schottisch galische und Cree Wurzeln Bolivien Paraguay Ecuador 40 und Peru erkennen heute eine oder mehrere indigene amerikanische Sprachen als Amtssprache zusatzlich zum Spanischen an Erzahlung Literatur Schrift Bearbeiten Ausser einigen mittelamerikanischen Kulturen die eine Bilderschrift besassen wie die Maya die ein echtes Schriftsystem entwickelten hinterliessen die Kulturen der westlichen Hemisphare wenige schriftliche Zeugnisse Doch in den letzten Jahren wurden die altesten Schriften in die Zeit um 900 v Chr zuruckdatiert Der sogenannte Cascajal Stein aus dem fruhen 1 Jahrtausend v Chr zeigt auf einer Flache von 36 mal 21 cm 62 Zeichen Er belegt dass die Olmeken moglicherweise als erste ein Schriftsystem entwickelt haben 41 Unter den Prarieindianern existierten Chroniken die graphische Symbole fur wichtige Ereignisse verwendeten Ohne mundlichen Kommentar waren diese Chroniken nicht verstandlich Die bedeutendste Bilderschrift ist die auf Baumrinde festgehaltene Stammessage der im Osten der USA lebenden Lenni Lenape bekannt als Walam Olum Die Uberlieferung erfolgte daher grosstenteils mundlich Die mundliche Uberlieferung war jedoch in der Lage Jahrhunderte und teilweise Jahrtausende zuruckliegende Ereignisse zu bewahren Eine weitere Memoriertechnik ist die Errichtung von Erinnerungsmalen wie etwa von Totempfahlen die an der Nordwestkuste fur bedeutende Verstorbene aufgestellt wurden nbsp Sequoyah mit einer Tabelle der von ihm entwickelten Cherokee Schrift Nach einem Gemalde von Charles Bird KingSchon fruh entwickelten Missionare Schriften die die Laute der Indianersprachen angemessener wiedergeben sollten als es die begrenzten Moglichkeiten der lateinischen und kyrillischen Zeichen ermoglichen Hinzu kamen eigenstandige Entwicklungen wie das von Sequoyah ab 1809 entwickelte Cherokee Alphabet Heute besitzen zahlreiche Stamme wie die Cree eine eigene Schrift 1828 bis 1834 konnte Gallegina Watie Elias Boudinot ein Cherokee eine Zeitung herausgeben den Cherokee Phoenix der wochentlich auf Englisch und Cherokee erschien Nordamerika Bearbeiten Im Gegensatz zu den Erzahlungen der mundlichen Kultur basiert die literarische Produktion ganz uberwiegend auf den Kolonialsprachen die paradoxerweise zu den hauptsachlichen innerindianischen Kommunikationsmedien geworden sind Neben dem Hauptstrom der Literatur reprasentiert die native literature die Tradition der ethnischen Gruppen Nordamerikas Anmerkung 19 Sie ist trotz der Ubersetzung ins Englische und Franzosische und der Schriftlichkeit stark in mundlichen Traditionen verwurzelt Die im 17 Jahrhundert einsetzende schriftliche Uberlieferung durch Ubersetzung ins Englische bzw Franzosische wirkte jedoch durch christlich moralische Vorbehalte und Missverstandnisse verzerrend Zudem sind zahlreiche Geschichten im Besitz von Abstammungslinien und durfen nur in bestimmten rituellen Zusammenhangen erzahlt werden Der uberwiegende Teil von ihnen ist weder offentlich zuganglich noch ubersetzt nbsp William Apes The Experience of William Apes a Native of the Forest 1831Die selbststandige literarische Tradition reicht mindestens bis in das fruhe 19 Jahrhundert zuruck wie etwa William Apes The Experience of William Apes a Native of the Forest von 1831 zeigt Apes 1798 1839 war Pequot und zahlt wie George Copway ein Anishinabe und Chief Elias Johnson ein Tuscarora zu den fruhen Beispielen amerikanischer Literatur Diese Tradition lasst sich bis Joseph Brant verlangern der Thayendanegea hiess 1742 1807 er ubersetzte den anglikanischen Katechismus sowie das Evangelium nach Markus in die Sprache der Mohawk Einen weiteren Aufbruchsversuch stellt das isolierte Werk von Oliver La Farge die Novelle Laughing Boy von 1929 dar ebenso wie die Tochter eines Mohawk Hauptlings Emily Pauline Johnson 1861 1913 mit Werken wie The Song My Paddle Sings Flint and Feather oder The White Wampum die auch in den USA und in Grossbritannien publiziert wurden Sie widmete Thayendanegea Brant eine Ode to Brant nbsp Emily Pauline Johnson The White Wampum 1895Der Kiowa N Scott Momaday erhielt 1969 den Pulitzer Preis fur House Made of Dawn Vine Deloria publizierte Custer Died For Your Sins An Indian Manifesto Den nationalen Rahmen sprengte schliesslich Dee Browns Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses von 1970 Nun errangen Autoren wie Norval Morrisseau mit Legenden Ojibwa Legends of My People 1965 Dan George und Rita Joe mit poetischen My Heart Soars 1974 und Poems of Rita Joe 1978 aber auch politischen Werken Harold Cardinal The Rebirth of Canada s Indians 1977 im Norden Anerkennung Eine wesentliche Rolle spielte zudem die Ruckgewinnung der kulturellen Autonomie nach den Verboten zentraler Traditionen wie des Potlatch George Clutesi Potlatch 1969 Insgesamt nahmen die Versuche an die Uberreste der eigenen Kulturen anzuknupfen zu John Snow These Mountains Are Our Sacred Places 1977 Beverly Hungry Wolf The Ways of My Grandmothers 1980 Dabei spielten autobiographische Ansatze eine wichtige Rolle Rita Joe Song of Rita Joe Autobiography of a Mi kmaq Poet Mesoamerika Bearbeiten nbsp Der Dresdner Codex 39 Blatter ca 20 mal 10 cm ca 1200 bis 1250 S 9 der Forstemannausgabe Anmerkung 20 Mesoamerika die Region mit einer weit zuruckreichenden Schrifttradition nahm sowohl spanische als auch Mayatraditionen auf wie sie sich etwa in den Inschriften des Herrschers von Palenque K inich Janaab Pakal 615 683 im Tempel der Inschriften erhalten haben 42 Dabei ist die Verbindung von Text und Abbildung sehr eng ahnlich wie in den vier erhaltenen Maya Codices die ab dem 5 Jahrhundert auf der Innenseite bearbeiteter Baumrinde vor allem von der Feigenart Ficus glabrata geschrieben wurden Unter ihnen gilt der Codex Dresdensis 1 Halfte 13 Jahrhundert als wichtigster nbsp Codex Borgia S 71 wahrscheinlich kurz vor der Ankunft der Spanier in Puebla entstanden Facsimile Edition 1898 Der Codex diente wohl Priestern zur Ausubung ihres Dienstes Dargestellt sind Sonne links Mond rechts und Morgenstern kleines Symbol und die 13 Vogel Stunden des Tages 43 Die meisten Maya Codices liess Bischof Diego de Landa ab 1562 verbrennen Dennoch hat sich hier wie bei den Azteken wo in der Kolonialphase rund 500 von ihnen entstanden und heute noch zumindest in Teilen existieren eine Tradition der Codex Herstellung gehalten Die Codices der Azteken enthalten meist keine Schriftzeichen bzw erst spater eingetragene in lateinischer Schrift und in Nahuatl In dieser Sprache verfassten Missionare erste Grammatiken und Worterbucher Von beiden kulturellen Wurzeln gepragt waren bereits die Historien und Prophetienbucher Chilam Balam 44 So verbanden sich vorspanische eher piktographische Traditionen mit kolonialzeitlich schriftlichen wobei letztere langsam die Oberhand gewannen Im starker rituellen Vollzug von mundlichem Textvortrag spielte der Gesang eine andere Rolle als in Europa Im 16 Jahrhundert wurden 91 aztekische Lieder in den Cantares Mexicanos aufgezeichnet womit rund die Halfte der Liedtexte uberliefert worden ist Die einzigen uberlieferten Lieder der Maya finden sich den Cantares de Dzitbalche aus dem 17 Jahrhundert Die Vermischung spanischer und indianischer Traditionen wird als mestizaje bezeichnet Auf diese Kultur der Mestizen bezieht sich die Literatur des Chicano die von den Auswanderern in die USA ausging und sich stark auf die indianischen Wurzeln bezieht Wie Nordamerika schuf sich Mexiko ein literarisches Bild des Indianers das ahnlichen Wandlungen unterworfen war 45 Sudamerika Bearbeiten Im Suden des Kontinents bestand keine so weit zuruckreichende literarisch piktographische Tradition wie sie in Mesoamerika bestand Zwar gab es die Quipu ein Memoriermittel aus Knoten das Kundige der Knotenschnure Quipucamayos beherrschten doch bleibt der Zweck der Schnure unklar Dennoch wirkten mundliche Traditionen und das Fortbestehen indigener Traditionen stark auf die schriftlich literarische Entwicklung ein Im 20 Jahrhundert entstand der Indigenismo dessen bedeutendster Protagonist Jose Maria Arguedas aus Peru war Er stammte von Quechua ab und war bei ihnen aufgewachsen Als Volkerkundler veroffentlichte er 1966 das Huarochiri Manuskript aus dem 16 Jahrhundert auf Spanisch womit er es obwohl fehlerhaft einem breiteren Publikum bekannt machte es war bereits 1939 von Hermann Trimborn ins Deutsche ubersetzt worden Es gilt als wichtigstes Denkmal der fruhkolonialen Quechua Literatur Anmerkung 21 Es ist zugleich die einzige Textsammlung in Quechua und befasst sich mit Mythen und Beschreibungen religioser Zeremonien im Hinterland von Lima wahrscheinlich aus der Feder des Geistlichen indianisch spanischer Herkunft Francisco de Avila vor 1608 Zu dieser Zeit war die von Vizekonig Toledo angeordnete Einrichtung von Reduktionen also die Konzentrierung und Neuansiedlung der Indianer bereits durchgefuhrt Das Stuck entstand also in einer Zeit in der sich indianische und spanische Traditionen schon stark uberlagerten Eine der Uberlieferungen aus Quechua Feder die von El Inca Garcilaso de la Vega stammenden Comentarios reales de los incas 1609 weisen trotz jahrzehntelangem Gebrauch des Spanischen noch hohe Kompetenz in der Muttersprache des Verfassers auf Ahnlich wie Waman Puma de Ayalas Nueva coronica y buen gobierno um 1615 weist das Werk noch stark indigene Zuge auf und verbindet Mundlich und Schriftlichkeit Apu Ollantay ein Drama wohl aus dem 18 Jahrhundert das von der verbotenen Liebe des namengebenden Inkagenerals zur Inkaprinzessin Kusiquyllurs handelt erfreute sich besonders wahrend der Unabhangigkeitsbewegungen erheblicher Beliebtheit Anmerkung 22 Vor allem in Cuzco lebende Spanier die die Losung von der Kolonialmacht forderten betrachteten das Quechua moglicherweise sogar als die angemessene Sprache ihrer Bewegung Inzwischen ist Quechua zu einer selbststandigen literarischen Sprache geworden Aymara weniger in die mehr und mehr ubersetzt wird 1975 verarbeitete Jorge Lira die von ihm gesammelten Erzahlungen Isicha Puytu Spater folgten Marchen vom Urubamba dann Unay pachas von Rufino Chuquimamani Pirumanta qillqasqa willakuykuna von Carmelon Berrocal und 1992 Unay willakuykuna von Crescencio Ramos Zu den bekannteren Werken zahlt die Autobiographie von Gregorio Condori Mamani und Asunta Quispe Huaman die von Ricardo Valderrama Fernandez und Carmen Escalante Gutierrez 1982 aufgezeichnet wurde 46 Jose Oregon Morales publizierte 1994 acht Kurzgeschichten Loro qulluchi Bekampfung der Papageien wobei er seine dorfliche Kindheit in den Anden verarbeitet und Marchen variiert Porfirio Meneses Lazon verfasste Quechua Gedichte Suyaypa llaqtan 1988 und Kurzgeschichten Achikyay willaykuna Erzahlungen des Morgengrauens 1998 bei denen er seinen Erzahlstil mit den volkstumlich gehaltenen Dialogen kontrastiert Den Literaturpreis Premio de cuento del Concurso Nacional de Literatura Quechua erhielt 1997 Macedonio Villafan Broncano 1949 fur seine Erzahlung Apu Kolkijirka Herr Silberberg Apu eine Berggottheit tritt als Ich Erzahler auf und erzahlt die Geschichte seines Ortes Cutacancha Region Ancash Kunst Handwerk Ritual Bearbeiten Entsprechend der Wechselwirkung von naturlicher Umgebung und kultureller Entwicklung waren die Traditionen extrem verschieden Wahrend die Monumentalkulturen zwischen Mississippi und Anden vielfach Stein und Lehm als Ausgangsmaterial benutzten bevorzugten die waldreichen Regionen des Nordens Holz und andere organische Materialien Heute wachst die bildende indianische Kunst in einem expandierenden Kunstmarkt mit So sind Werke traditioneller Schnitzkunst wie die Totempfahle der pazifischen Kustenkulturen zu Sammelobjekten geworden nbsp Skulptur von Bill Reid Schopfungsgeschichte der Haida in der der Rabe Menschen in einer Muschel findet Foto Joe Goldberg nbsp Totempfahl der Tlingit in Ketchikan AlaskaIn Kanada und Alaska dominieren die West Coast Native Art dies waren Meister der Haida Tsimshian und Kwakiutl dann Nuu chah nulth und Kusten Salish und die Woodlands Schule der Legend Painters vor allem Norval Morrisseau ein Ojibwa den man gelegentlich den Picasso des Nordens nannte 47 Spatestens im 17 Jahrhundert begann der Tauschhandel mit Werken fur Reisende wie beispielsweise Mokassins oder kleine Schnitzwerke Noch heute wird diese Kunst in allen Qualitatsstufen angeboten Traditionelle Kunst deckt dabei oft die Erwartungen von Kunst ab die an sie herangetragen werden versucht aber zugleich einen Kompromiss zwischen den Traditionen Sie dient vielfach einer Werkproduktion die nicht als Kunst aufgefasst wird sondern rituellen oftmals verborgenen Zwecken dient Kunstler wie Tony Hunt und Bill Reid 1920 1998 knupften dabei trotz des Verbots offentlicher Rituale wie des Potlatch an die Traditionen an die vor allem von den Haida Charles Edenshaw um 1839 1920 Willie Seaweed 1873 1967 und Mungo Martin 1879 82 1962 von den Kwakiutl ererbt waren 1973 grundeten sieben Kunstler die Indian Group of Seven Neben zeitgenossischen Einflussen verarbeiteten sie piktographische Traditionen der Algonkin und Petroglyphen des kanadischen Schilds Viele Kunstler die mit nicht traditionellen Techniken arbeiten betrachten sich hingegen in erster Linie als Kunstler und lassen sich ungern als Indianerkunstler etikettieren Ahnlich wie im Norden standen in den heutigen USA Objekte wie Hute Decken Korbe im Mittelpunkt ebenso wie kunstvoll verzierte Waffen und Pfeifen in manchen Regionen eine hoch entwickelte Baukunst Die Objekte waren jedoch keine Kunstproduktion im westlichen Sinne und nicht fur einen Markt bestimmt Das anderte sich ab den 1820er Jahren als die naturlichen Lebensgrundlagen der Indianer zunehmend zerstort wurden So entstand die Iroquois Realist School realistische Schule der Irokesen bei den Haudenosaunee in New York City gefuhrt von David und Dennis Cusick Edmonia Lewis ca 1845 1911 eine Kunstlerin mit afrikanischen und indianischen Vorfahren Mississaugas of the New Credit First Nation mit einem Atelier in Rom schnitzte 1877 das Portrat des Prasidenten Ulysses S Grant 48 Angel De Cora Hinook Mahiwi Kilinaka 1871 1919 die an der Hampton University studierte engagierte sich im Arts and Crafts Movement um 1870 bis 1920 v a in den USA und Grossbritannien und vermittelte ihren Schulern die Bedeutung von Kunst bei der Entwicklung des Selbstwertgefuhls und des Widerstands gegen die staatliche Assimilierungspolitik 49 Eine wichtige Gruppe waren daruber hinaus die Kiowa Five aus Oklahoma Anmerkung 23 die 1928 erstmals in Prag ausstellten 50 nbsp Sitzender Quimbaya Kazike zwischen dem 2 und 10 Jahrhundert entstandenDie kunstlerisch rituellen Traditionen Mittel und Sudamerikas ubernahmen schon fruh neue Materialien die die Kolonisatoren einfuhrten Don Fernando de Alva Ixtlilxochitl ein direkter Nachkomme Ixtlilxochitls I von Texcoco malte bereits im 16 Jahrhundert mit Tinte und Wasserfarbe auf Papier Codex Ixtlilxochitl Erheblich weiter lassen sich die Kunste der Metall und Steinbearbeitung zuruckverfolgen An Metallen wurden vor allem Gold und Kupfer verarbeitet Zahlreiche Relikte zeugen von der Kunstfertigkeit auch wenn viele Werke durch Spanier die nur am Gold interessiert waren und die symbolgeladenen Artefakte von sich wiesen eingeschmolzen wurden Architektur Bearbeiten Siehe Geschichte der Architektur in den Vereinigten Staaten Indianische Architektur Musik Bearbeiten nbsp Wandmalerei in Tempel 1 in Bonampak einer Mayastadt in Chiapas ca 790Systematische Musiksammlungen begannen im Norden erst um 1900 Anmerkung 24 1911 waren dies Lieder der Malecite und Mi kmaq Anmerkung 25 aus Kahnawake und Lorette 51 Zugleich nahmen Wissenschaftler Gesange der Huronen Algonkin und Irokesen auf der Delaware und Tutelo Doch erst der Anthropologin und Tanzerin Gertrude Prokosch Kurath 1903 1992 gelang es ein Notationssystem fur die Irokesentanze zu entwickeln Es folgten Untersuchungen zu rituellen Tanzen William Fenton The Iroquois Eagle Dance 1953 und den Medizingesellschaften The False Faces of the Iroquois Norman Oklahoma 1987 Die Musik der Cree Anmerkung 26 und der Ojibwa der Blackfoot und Sarcee folgten wobei Forscher aus den USA bereits um 1900 wichtige Beitrage leisteten Man untersuchte sowohl die traditionelle als auch die von den Blood adaptierte Country Musik sowie christliche Hymnen 52 James Teit nahm Gesange der Sikani Tahltan Tlingit Carrier Okanagan und Nlaka pamux auf 1913 erfolgten Sammlungen bei den Sikani bis zum Grossen Sklavensee 53 Weitere folgten in den 1970er und 1980er Jahren bei Kusten Salish in British Columbia und Washington 54 Erst ab den 1980er Jahren begannen die First Nations die Forschungen selbst zu betreiben 55 Dazu kamen Labels die von Indianern getragen wurden Bei den Maya waren neben Trommeln und verschiedenen Floten Maracas und Okarinas in Gebrauch Hinzu kommt ein Saiteninstrument von dem sich zeigen liess dass es die Stimme eines Jaguars imitiert Anmerkung 27 Dabei war die Verbindung zu Tanz und Ritual wie uberall in Amerika sehr viel enger als in Europa Insgesamt unterscheidet man in Nordamerika sechs Areale das der Inuit und der Nordwestkuste dann Kalifornien und Arizona das Grosse Becken die Athapasken Plains und Pueblo sowie das Ostliche Waldland Grundsatzlich steht das Singen im Vordergrund Instrumente bilden eine rhythmische Begleitung Dabei ist der Gesang im Norden vor allem ostlich der Rocky Mountains dominanter im Suden starker zuruckgenommen Trommeln und Rasseln in Sudamerika Maraca herrschen vor dazu kamen in Meso und Sudamerika verschiedenste Floten schliesslich als besondere Trommelform der Teponaztli Anmerkung 28 Im Norden entwickelte sich an der Nordwestkuste eine komplexe rituelle Musikkultur mit umfangreichen Tanzritualen und langen Texten die auswendig gelernt wurden Melodien und Texte in Kalifornien und dem Grossen Becken sind einfacher und kurzer Falsett wurde bevorzugt Hier herrschen kostumierte Tanze vor die bei den athabaskischen Gruppen eher selten sind ausser bei den von den Pueblos beeinflussten Apachen Bei den Navajo wurde Gesang auch zur Heilung eingesetzt Musik war niemals eine Tatigkeit fur sich sondern stark in soziale Handlungsrahmen eingebunden Die Musik der Prarien ist am besten erforscht und sie ist bei den weit verbreiteten Powwows gelaufig Uber die vorspanische Musik Sudamerikas ist wenig bekannt Besonders in Patagonien wurde polyphoner Gesang entwickelt In Brasilien und den angrenzenden Tropenwaldgebieten existiert noch traditionelle Musik mit Gesang Flote und Perkussion Religionen Bearbeiten nbsp Ein Medicine Wheel eine Heilige Statte und zugleich National Historic Landmark in Wyoming Ethnische Religionen Nordamerikas Religion der Azteken Religion der Maya Ethnische Religionen der Gegenwart in Mesoamerika Religion der Inka Indigene Religionen SudamerikasDie ethnischen Religionen Amerikas beruhten in der uberwiegenden Zahl in der Vorstellung einer Allbeseeltheit der Naturerscheinungen Animismus In den Hochkulturen fand sich eine Priesterherrschaft Theokratie die sich zwischen Mississippi und den Anden in riesigen Bauwerken manifestierte Hier entstanden auch Priesterschulen wahrend die Ausbildung zu Medizinmannern durch Altere geschah aber auch in Geheimgesellschaften die ihr Wissen an ihre Mitglieder weitergaben In weiten Teilen basierte dies auf einem engen Verhaltnis zur naturlichen Umgebung so dass Wetter Pflanzen und Tiere Erde und Himmel aber auch Sterne und die Berechnung von Ereignissen des Jahreslaufs im Mittelpunkt standen Schopfungsmythen und die kollektive Erinnerung an einen aus dem Tierreich stammenden gemeinsamen Vorfahren waren haufig sowie manchmal der Glaube an einen Schopfergott der jedoch zumeist keinen Einfluss mehr auf die Menschen hatte Einige Stamme verehrten eine unpersonliche Lebensenergie die sich etwa in der Sonne als Fruchtbarkeit der Erde als Weisheit oder Starke die mit Baren Wolfen Raben Schlangen oder dem Quetzalcoatl ausserte Die religiosen Inhalte waren orts und verwandtschaftsspezifisch und besassen keinen universellen Geltungsanspruch Die Heiligkeit von Orten Ritualen von Wissen und Geschichten Tanzen und Musik sowie Personen stand im Mittelpunkt Die Hochkulturen entwickelten komplexe offentliche Rituale an denen Tausende von Menschen teilnahmen Die Initiation und Ausbildung war haufig Aufgabe der Alteren bei Geisterbeschworern und Medizinleuten geschah dies vielfach durch spontane Visionen Schon als Kinder wurden bei manchen Stammesgruppen wie den Kusten Salish die Historiker der Familien und Stamme ausgewahlt und unterrichtet In den Schriftkulturen der Maya und Azteken wurden Rituale schriftlich festgehalten die religiosen Gehalte symbolisch aufgezeichnet In Lateinamerika drangten die Orden und die Krone auf Missionierung eine Aufgabe die die Eroberer nur vordergrundig auf sich nahmen Konquistadorenproklamation oftmals um die des Lateinischen nicht machtigen daher unverstandigen und widerstrebenden Heiden gesetzeskonform unterwerfen oder umbringen zu konnen 56 Gleichzeitig hatte der spanische Staat die kirchliche Organisation von Rom weitgehend losgelost und zu einer Staatskirche umgewandelt der mit der Inquisition eine gefurchtete Waffe zur Verfugung stand Dementsprechend forderte die Krone die Mission in ganz Lateinamerika und nutzte die Kirche zugleich um die Granden unter Kontrolle zu halten und um ein Eindringen der reformatorischen Krafte in die Kolonien zu verhindern nbsp Claude d Abbeville Histoire de la Mission Paris 1614 Frontispiz mit lateinischem Zitat aus Jesaja 49 22 57 Dies starkte die Orden auch weiter im Norden wo sie zugleich vor allem die Jesuiten fur Frankreich tatig waren So wurden die Religionen der lateinamerikanischen Indianer und in geringerem Masse der Neufrankreichs mit katholischen Ritualen konfrontiert haufig wurden Umsiedlungen und Zusammenfuhrungen durchgefuhrt die einer starken Vermischung der zuvor getrennten Gruppen Vorschub leisteten wie etwa bei den Guarani in Paraguay Dabei verbanden sich Missionare vielfach mit den Kaziken den jeweiligen Eliten und die Jesuiten uberantworteten ihnen sogar militarische Fuhrungsaufgaben Die Bekehrung der Indianer gelang anfangs meistens nicht da die Menschen in der Regel keinerlei Veranlassung sahen ihren bewahrten Glauben aufzugeben Uberdies war ihnen das Bestreben zur Bekehrung vollkommen fremd und unverstandlich Das Christentum wurde daher im Norden zumeist erst nach verheerenden Epidemien oder kultureller Entwurzelung als eine Form der spirituellen Heilung angenommen Indianische Selige und Heilige wie Kateri Tekakwitha dienten dann als Vorbilder Bei der Missionierung spielten zunachst die Jesuiten eine Hauptrolle im 19 Jahrhundert die Oblaten Wenige protestantische Gruppen wie Methodisten und Baptisten missionierten im englischsprachigen Teil Amerikas hinzu kamen russisch orthodoxe Missionare in Alaska Daher sind die Indianer heute uberwiegend katholisch bilden im Nordwesten allerdings einen konfessionellen Flickenteppich Dort entwickelten sich wie in Lateinamerika eklektische Formen wie die Indian Shaker Church oder wie in Peru Gruppierungen die die Erinnerung an die Inkas wachhielten Synkretistische Mischreligionen entstanden haufig die grosste in Nordamerika ist die Native American Church aufgrund der Verehrung eines Rauschmittels auch als Peyotismus bekannt Synkretistische Religionsformen bildeten bei den Maya die Grundlage fur das als Sprechendes Kreuz bezeichnete Orakel das Jose Maria Barrera am 15 Oktober 1850 zur Fortsetzung des Kastenkrieges gegen die mexikanische Regierung aufforderte Das Kreuz wuchs auf den Wurzeln eines Kapokbaums des heiligen Baums des Lebens der wiederum aus einer Hohle wuchs die einen heiligen Ort darstellte der sich bei einem Cenote Ts ono ot befand einem Ort der Regengotter Chaak Huter des Kreuzes und damit wichtige Aufstandsfuhrer waren etwa Crescencio Poot 1875 1885 oder Maria Uicab 1872 die Konigin von Tulum 58 Zahlreiche Zuge der voreuropaischen Spiritualitat haben sich erhalten oder sind wiederbelebt und weiterentwickelt worden Dabei werden viele Rituale nach wie vor nur innerhalb begrenzter Gruppen oder von Geheimgesellschaften geubt Das gilt etwa fur den Sonnentanz der Prariekulturen oder die Medizinbunde der Irokesen Im Norden spielt vor allem der Begriff der Medizin eine bedeutende Rolle Zur Aufzeichnung komplexer Vorgange oder historischer Ereignisse benutzten oftmals geheime Gesellschaften der Algonkinstamme mindestens seit dem 16 Jahrhundert Birkenrinde auf der verschlusselt spirituell bedeutsames Wissen eingeritzt wurde 59 Das Sprechende Kreuz wird noch heute verehrt allerdings nur unter Mayas Angesichts der widerspruchlichen Rolle die Mission und Kirche gegenuber den Indianern gespielt haben uberrascht es nicht dass etwa die brasilianischen Indigenen im Mai 2007 die Aussage Papst Benedikts XVI zuruckwiesen die katholische Kirche habe die Indianer in Lateinamerika erlost Noch sein Vorganger Johannes Paul II hatte 1992 Fehler bei der Evangelisierung eingestanden 60 Kulturelle Identitat Bearbeiten nbsp Indigene Frauen der spanisch indianischen Andenkultur in Bolivien nbsp Modernisiertes Outfit eines Prarieindianers auf einem PowwowDie Ritualkultur Gestik Brauchtum Riten gehort neben der eigenen Sprache und der uberlieferten Subsistenzstrategie zu den wesentlichen Aspekten des kulturellen Erbes einer Ethnie das haufig auch als Traditionalitat bezeichnet wird Sie bildet fur die Angehorigen den Dreh und Angelpunkt ihrer kulturellen Identitat beziehungsweise Ethnizitat Die kulturelle Vielfalt der indianischen Volker wurde durch den massiven jahrhundertelangen Einfluss der weissen Mehrheit in mannigfaltiger Weise beeinflusst verringert und fragmentiert Ausser den isolierten Volkern Sudamerikas und einigen weiteren in weitgehend unberuhrten Regenwaldarealen Amazoniens lebenden Gemeinschaften gibt es keine unbeeinflussten Indianerstamme mehr In den Waldgebieten Mittelamerikas leben etwa die Kuna Panamas und die Tiefland Maya Belizes 61 noch recht traditionell In Kordillerenraum Mittel und Sudamerikas hat sich seit der spanischen Conquista eine Mischkultur mit verschiedenen indianischen sowie spanisch katholischen Elementen entwickelt die nach wie vor prasent ist Auch die Mapuche Chiles die sich langer als jedes andere Indianervolk der Kolonialisierung widersetzen konnten sind stolz auf ihre Traditionen In Nordamerika ist die Situation ebenso vielfaltig wie die Geschichte der verschiedenen Volker Die Spanne reicht von vollkommen in die weisse Mehrheitsgesellschaft assimilierten Menschen uber Stamme die nur bestimmte Kulturguter bevorzugt pflegen oder aber revitalisieren Gruppen die eine neue panindianische Identitat entwickeln bis hin zu semitraditonellen Gruppen bzw Teilgruppen die aufgrund dunn besiedelter Lebensraume grosser Reservate oder auch einer relativ konfliktarmen Kolonialisierungsgeschichte wichtige Bereiche ihrer Kultur aufrechterhalten konnen Dazu zahlen unter anderem viele Navaho Hopi und Zuni sowie einige andere Pueblovolker im Sudwesten Angehorige der Yakama und Umatilla auf dem Plateau im Westen der Onondaga Irokesen im Osten und einige Bands der Cree und Athabaskenvolker in den Weiten der nordischen Walder 62 Dort im kanadischen Nordwesten ist es den Tlicho fruher Dogrib genannt gelungen den grossten kollektiv indigenen Landbesitz Amerikas zu erstreiten Ein bekanntes Symbol fur ein neues Zusammengehorigkeitsgefuhl der Ureinwohner ganz Amerikas ist die Mother Earth Philosophie die heute von vielen Indianern als traditionelle Vorstellung betrachtet wird obwohl dies nicht korrekt ist 63 Politik BearbeitenDie Regierungen Nordamerikas haben Institutionen ausgebildet die fur die Belange der Indianer zustandig sind die aber oftmals aus den Kriegsministerien hervorgegangen sind In Kanada ist dies das Department of Aboriginal Affairs and Northern Development auch Indian and Northern Affairs Canada 64 in den USA seit 1824 das heute dem Innenministerium unterstellte Bureau of Indian Affairs 65 Jede Provinz bzw die meisten Bundesstaaten wiederum haben ein Ministerium oder eine entsprechende Abteilung die gleichfalls mit dieser Thematik befasst sind Auf der anderen Seite steht in Kanada eine Reihe politischer Parteien und die Assembly of First Nations als Dachorganisation Sie ist das Sprachrohr aller First Nations fuhrt Prozesse und betatigt sich inzwischen uber die Staatsgrenzen hinaus etwa bei den Vereinten Nationen wenn es um Menschenrechtsfragen geht Stammesrate die manchmal nur wenige manchmal mehrere Dutzend Stamme vertreten huten Archive fuhren Vertragsverhandlungen und bilden meist eine Vertretung der sich sprachlich kulturell nahestehenden Stamme gegenuber der Regierung Unterhalb dieser Ebene liegen zwei Systeme im Widerstreit namlich das von der Regierung vorgeschriebene System gewahlter Hauptlinge und ihrer Berater einerseits und das der traditionellen Hauptlinge Bei vielen Stammen beherrschen die von der Regierung geforderten Wahlhauptlinge die Stammesrate die wiederum zahlreiche politisch und wirtschaftlich bedeutende Positionen vergeben Dazu kommen die jungen Erwachsenen und die Kinder deren Zahl schnell wachst die aber weder in der einen noch in der anderen Gruppe ausreichend vertreten sind Auch der Anteil der stadtischen Bevolkerung nimmt stetig zu In den USA haben viele Stamme seit den 1930er Jahren Selbstverwaltungsrechte und fuhren Polizei und Gerichte in ihren Reservaten Die Frage nach der Moglichkeit quasi staatlicher Souveranitat mit entsprechenden Territorien steht dabei sowohl in Kanada als auch in den USA in hartem Kontrast zum Versuch die Stamme als Summe von Individuen zu behandeln Den Stammen Kanadas soll ein Teil ihres traditionellen Gebietes zuruckgegeben werden doch nicht mehr als Kollektiveigentum wie die Reservate sondern als privater verausserlicher Besitz Angesichts der verbreiteten Armut ist abzusehen dass dies zum Verkauf grosser Teile indianischen Landes fuhren wurde eine Assimilationsstrategie wie sie die USA lange betrieben haben Die sozialen Probleme wie Armut Krankheiten Alkohol und Drogenprobleme das Auseinanderbrechen von familiaren Strukturen sowie die Bedrohung der Subsistenzwirtschaft durch Einschrankungen des Fisch und Jagdrechts dazu okologische Probleme und die Folgen zahlreicher Zwangsumsiedlungen treffen diese Gruppen besonders hart Diese existentiellen Probleme haben vor allem in den USA und Kanada zu einer stark erhohten Selbstmordrate gefuhrt In den USA liegt sie 70 hoher als im US amerikanischen Durchschnitt Indianische Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren bringen sich dreimal so haufig um wie ihre amerikanischen Altersgenossen 66 Zugleich nimmt die Gewalt von Gangs in manchen Reservaten deutlich zu 67 Seit langem gibt es Bemuhungen wirtschaftlicher und kultureller Erholung Letztere kreist zum einen um die Sprache und die Rituale bei einigen Stammen um die Wiederherstellung der uberlieferten Gesellschaftssysteme In Mexiko ist die Comision Nacional para el Desarrollo de los Pueblos Indigenas CDI die Nationale Kommission fur die Entwicklung der indigenen Volker zustandig 68 nbsp Angehorige verschiedener Ethnien protestieren gegen ihre schlechten Lebensbedingungen im Vale do Javari an der Grenze zwischen Peru und Brasilien Januar 2008 In Brasilien nennt sich die zustandige Institution Fundacao Nacional do Indio FUNAI die dem Justizministerium untersteht 69 Sie wurde 1910 von Candido Rondon gegrundet unter seiner Leitung entstand 1961 das erste Reservat am Rio Xingu Danach wurde die FUNAI fast bedeutungslos und das Justizministerium kontrolliert seit 2002 die zuletzt 2008 aktualisierte Gesetzgebung Anmerkung 29 FUNAI geht von 5 6 Millionen Indigenen um 1500 sowie 1 300 Sprachen aus heute von 460 000 in etwa 215 bekannten Nationen von ihnen leben 100 bis 190 000 in Stadten Man unterscheidet dabei 180 bekannte Sprachen und unterstutzt nach Jahrhunderten der Assimilation die Unterschiedlichkeit Erst 1953 entwickelte die brasilianische Anthropologie spater die 1955 gegrundete Associacao Brasileira de Antropologia eine Namenskonvention fur alle Stamme Organisationen wie der Koordinator der indigenen Volker des Amazonasbeckens Anmerkung 30 und der Indian Council of South America versuchen landerubergreifend die Rechte der Indianer zu starken ahnlich wie der International Indian Treaty Council fur ganz Amerika Hinzu kommen Vertretungen bei der UNO oder der Organisation Unrepresented Nations and Peoples Organization Die Vernachlassigung ganzer Regionen und die ausbleibenden Landreformen fuhrten in einigen Landern dazu dass indigene Gruppen die linke manchmal auch militante Opposition unterstutzten wie das Movimiento Revolucionario Tupac Amaru das seinen Namen vom letzten Inkaherrscher ableitet Auch in den Staaten in denen die Indigenen eine kleine Minderheit darstellen wie in Kolumbien versuchen sie ihr Land gegen Privatisierung etwa durch Rohstoffunternehmen zu schutzen So half ihnen Martin von Hildebrand dem Schutz ihrer Kultur Sprachen und Reservate Verfassungsstatus zu verschaffen Am 23 August 2011 stimmte der peruanische Kongress einer Gesetzesvorlage zu die die Konsultation der regionalen indigenen Gruppe zwingend vorschreibt wenn ein Unternehmen die dortigen Rohstoffe abbauen oder Holz einschlagen will 70 Von allen Bevolkerungsgruppen in den USA haben die Ureinwohner in der Opioidkrise in den USA den hochsten Anteil an Uberdosen Nach einer Klage von 400 Indianer Stammen verpflichteten sich vier Pharmakonzerne im Januar 2022 zur Zahlung von 590 Millionen US Dollar an amerikanische Ureinwohner Jener Entschadigungsfonds soll allen 574 in den USA offiziell anerkannten Ureinwohner Stammen offen stehen auch dann wenn sie keine Klagen eingereicht hatten 71 Siehe auch Liste von Native Americans in der US PolitikWirtschaft Bearbeiten nbsp Charrua am Rio de la Plata mit einer Bola einer Jagdwaffe Hendrick Ottsen Iovrnael oft daghelijcx register van de voyagie na Rio de Plata 1603 1617 Ottsen hatte 1598 bis 1601 Sudamerika bereist Jagd und Fischerei dienen bei einigen Stammen noch heute dem Lebensunterhalt doch ist der kommerzielle Fang nur eingeschrankt moglich Viele Fischbestande sind rucklaufig und die Regierungen neigen dazu den kommerziellen Fischfang zu bevorzugen der den Indianern haufig verboten ist Anmerkung 31 Lediglich in Alaska hat die Subsistenzversorgung fur Indigene einen Vorrang gegenuber der marktwirtschaftlichen Verwertung Im Norden steckt die Holzindustrie in einer Krise da grosse Mengen uberschussigen Holzes durch die katastrophalen Verluste die der Bergkiefernkafer anrichtet 72 auf den Markt drangen In Sudamerika werden fur Biodiesel erhebliche Waldbestande vernichtet so dass etwa Guarani in Paraguay zwangsweise umgesiedelt wurden Steil ansteigende Rohstoffpreise von 2006 bis 2008 schurten vorhandene Konflikte und so wuchs der Druck auf die Stamme Abbaugenehmigungen zu erteilen Die naturliche Umgebung ist aber Voraussetzung fur den Erhalt der kulturellen Vielfalt die die indianischen Kulturen kennzeichnet Uber Selbstverwaltung und Tourismus entstehen in zahlreichen Parks die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind fur viele Reservatsbewohner Arbeitsplatze die weder die naturlichen Ressourcen im bisherigen Ausmass zerstoren noch von staatlicher Wohlfahrt abhangig halten Neben den traditionellen Wirtschaftsweisen der Uberlassung von Land an Rohstoff und Energieunternehmen und der Tatsache dass die Indianer versuchen ihre landliche Wirtschaftsbasis durch Holzeinschlag Gewinnung von Wasserkraft Wind und Sonnenenergie Rohstoffabbau Tourismus Kunsthandwerk und Landwirtschaft zu nutzen wachsen zwei Bereiche in Nordamerika besonders schnell Glucksspiel und Wirtschaftskontakte mit anderen indigenen Volkern In Meso und Sudamerika ist die Landwirtschaft die dort ihre historischen Wurzeln hat viel starker in indianischen Handen als im Norden Indio ist in vielen Gegenden geradezu zum Synonym fur Campesino Landbewohner geworden wobei die Subsistenzwirtschaft vielfach uberwiegt Doch ist die Produktpalette eine andere als ausserhalb der indianischen Ballungsgebiete Tausende von Kartoffelsorten reprasentieren beispielsweise beinahe die gesamte Sortenvielfalt der Welt Vom Mate Tee reicht das Spektrum der Exportwaren uber den Kaffee bis zu Coca und Mohnprodukten die auf verschiedensten Wegen den illegalen Weltmarkt erreichen Demgegenuber steht die erhebliche Migration der landlichen Bevolkerung Sud und Mittelamerikas in Richtung USA nbsp Das Mohegan Sun das Kasino das von den Mohegan betrieben wird nbsp Avi Resort and Casino in NevadaVon den USA seit 1979 ausgehend spielen Kasinos eine zunehmende Rolle die sich immer mehr zu touristischen und Entertainment Unternehmen entwickeln Wahrend es in Kanada 2008 nur 17 Kasinos gab Anmerkung 32 existierten in den USA uber 400 sogenannte Indianerkasinos in 27 Bundesstaaten 73 Davon befinden sich allein 54 in Kalifornien 73 in Oklahoma wo ein deutlicher Siedlungsschwerpunkt der US Indianer liegt weitere 115 befinden sich in den nordlichsten Bundesstaaten entlang der kanadischen Grenze Insgesamt beschaftigen die nordamerikanischen Kasinos rund eine halbe Million Menschen und setzten 2005 rund 20 Milliarden Dollar um das zum grossen Teil den indianischen Eigentumern zugutekommt Medien BearbeitenIn Kanada und den USA bieten Fernseh und Radiostationen Sendezeiten in den lokalen Indianersprachen besonders wichtig ist inzwischen allerdings das Internet geworden Anmerkung 33 Erste eigene Fernsehsender entstanden in den USA wie die North West Indian News NWIN 74 oder das Aboriginal Peoples Television Network 75 Seit Ende 2009 strahlt auch der erste Fernsehsender in Ecuador ein Programm aus das in Quechua angeboten wird 76 Bildung Bearbeiten nbsp Susan La Flesche Picotte 1915 war die erste Indianerin in den USA die einen Doktorgrad Dr med erwarb Der Zugang zum Arbeitsmarkt hangt von der Art der Ausbildung dem Zugang zu Bildung und der Erreichbarkeit der Arbeitsstatten ab Die landlich lebenden Indigenen stehen dabei erheblichen Problemen gegenuber Nachdem die Internatssysteme in den englischsprachigen Staaten des Nordens seit den 1960er Jahren aufgelost worden waren ubernahmen vielfach indianische Gruppen selbst die Schulen Gerade fur die oftmals sehr landlichen Reservate ist die Anbindung an das Internet dabei inzwischen von grosser Bedeutung Auffallig ist dass der Anteil der Schuler die einen hoheren Bildungsabschluss erreichen im Vergleich zur ubrigen Bevolkerung erheblich niedriger ist So erlangten nach einem Regierungsbericht Kanadas nur rund 27 der 15 bis 44 Jahrigen ein sogenanntes post secondary certificate diploma oder degree ein Anteil der ansonsten bei 46 liegt 77 Dabei wird der Ubergang zu hoherer Bildung von burokratischen Hurden und vielfach von den grossen Entfernungen bis zur Bildungsstatte behindert In Lateinamerika ist die Situation der landlichen Gegenden in dieser Hinsicht noch ungunstiger zumal wenn sie wie in den Anden sehr isoliert sind Zudem ist die Art der Ausbildung und Bildung wie sie von den Stadten ausgeht nur bedingt auf landliche oder gar indianisch traditionelle Lebensweisen ubertragbar Hinzu kommt dass die Bildungssprachen zugleich die Kolonialsprachen sind Fur die universitare Ausbildung sorgt in Kanada seit 2003 eine nationale First Nations Universitat in Regina in Saskatchewan Daneben unterrichten zahlreiche Colleges verschiedene Aspekte der indigenen Kulturen viele arbeiten mit Forschungsinstituten Museen Universitaten und privaten Unternehmen vor allem im archaologischen Bereich zusammen Schon die einfachste Erfassung von Aussagen uber Bildung wie bei der Frage der Lesefahigkeit bereitet enorme methodologische Probleme Dennoch verkundete der bolivianische Prasident Evo Morales Ende 2008 in seinem Land hatten 820 000 Menschen binnen drei Jahren lesen gelernt Damit sei die von der UNO vorgegebene Marke von mehr als 96 Lesefahigkeit erreicht worden und Bolivien damit frei von Analphabetismus Seit 1994 wird in Bolivien interkulturell und zweisprachig unterrichtet 78 Anfang 2007 erhielten rund 1 2 Millionen Schuler staatliche Hilfen In Gesellschaften mit extrem unterschiedlichen kulturellen Gruppen erweist sich dabei die Zielvorstellung einer blossen Alphabetisierung als zu einseitig an bereits in das weltwirtschaftliche Gefuge ausgerichteten Bedurfnissen orientiert Die Diskussion um die kulturell angemessene und von den Gruppen selbst bestimmten Bildungswege mittel und inhalte steht auf staatlicher Ebene erst am Anfang Museen Bibliotheken Archive BearbeitenMuseum of Anthropology in Vancouver Kanada Canadian Museum of Civilization in Gatineau Kanada Royal Ontario Museum in Toronto Kanada Smithsonian Institution in Washington D C USA National Museum of the American Indian in New York USA 79 Nationalmuseum fur Anthropologie Mexiko in Mexiko Stadt 80 Museo del Oro in Bogota Kolumbien Museo Nacional de Colombia in Bogota Brasilianisches Nationalmuseum American Indian and Alaska Native Records in the National Archives 81 Quellen BearbeitenGonzalo Fernandez de Oviedo Historia General y Natural de las Indias Islas y Tierra firme del Mar Oceano Madrid 1535 Nachdruck 1851 digitalisiert bei Biblioteca Virtual Miguel D Cervantes Codex canadiensis 3 Viertel 17 Jahrhundert Literatur BearbeitenPatricia Roberts Clark Tribal names of the Americas Spelling variants and alternative forms cross referenced McFarland 2009 ISBN 0 7864 3833 9 fur Nord Mittel und Sudamerika Gord Hill Funf Jahrhunderte indigener Widerstand in Nord Mittel und Sudamerika Verlag Edition AV 2012 500 Years of Indigenous Resistance Oakland Kalifornien 2009 der Autor ist Kwakiutl das Werk entstand bis 1992 anlasslich der Feiern zum 500 Jahrestag der Entdeckung Amerikas Susanne von Karstedt Akteure Ideologien Instrumente Grundzuge der US amerikanischen und argentinischen Indianerpolitik 1853 1899 im Vergleich Wissenschaftlicher Verlag Berlin 2006 Wolfgang Lindig Mark Munzel Die Indianer Kulturen und Geschichte der Indianer Nord Mittel und Sudamerikas dtv Munchen 1978 Charles C Mann Amerika vor Kolumbus Die Geschichte eines unentdeckten Kontinents Rowohlt Verlag GmbH 2016 ISBN 978 3 498 04536 4 S 720 Museum fur Volkerkunde Hamburg Eva Konig Hrsg Photographische Reisen von Alaska bis Feuerland Indianer 1858 1928 1 Auflage Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 28 April 2002 bis 15 Juni 2003 im Museum fur Volkerkunde Hamburg Edition Braus Hamburg 2002 ISBN 3 89904 021 X Steven T Newcomb Pagans in the Promised Land Decoding the Doctrine of Christian Discovery Fulcrum Publishing 2008 Luis Alberto Reyes El pensamiento indigena en America Los antiguos andinos mayas y nahuas Biblos Buenos Aires 2008 ISBN 978 950 786 647 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Indianer Zitate nbsp Commons Indianer Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Indianer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Indianer Quellen und VolltexteSiehe auch BearbeitenGeschichte der First Nations Liste nordamerikanischer Indianerstamme Liste sudamerikanischer indigener Volker Indianer Sternbild Indianerbild im deutschen SprachraumEinzelnachweise Bearbeiten Gartner Peter Indianer Ein zum Aussterben verurteilter Begriff queztal leipzig de Quetzal Kultur und Politik in Lateinamerika Leipzig Oktober 2020 abgerufen am 9 Februar 2023 a b Mark Munzel Hrsg Indigene Religionen Sudamerikas Kohlhammer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 17 034949 0 PDF E Book S 13 a b c Norbert von der Ruhren Indigene Volker Sudamerikas zwischen Marginalisierung und Selbstbestimmung Ernst Klett Verlag 2019 auf Terrasse online abgerufen am 22 September 2022 a b c d e f g h Anka Kramer de Huerta Indianer Schrage Debatten um ein schrages Wort In Coyote Nr 129 2022 ISSN 0939 4362 S 26 28 David Grewe Ethnizitat Staatsburgerschaft und Zugehorigkeit im Zeitalter der Revolution Afroamerikaner und Indigene in Mexiko um 1800 Bohlau Koln Weimar Wien 2016 passim David Grewe Ethnizitat Staatsburgerschaft und Zugehorigkeit im 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Tochter auf der Schulter Una Mirada al Pasado Maria Uicab La Santa Patrona de Tulum Archivo General del Estado de Quintana Roo Memento vom 16 Oktober 2008 im Internet Archive Kenneth E Kidd Birch Bark Scrolls in Archaeological Contexts in American Antiquity 30 4 1965 480 483 So berichtete etwa Die Presse Papst Rede beleidigend und beangstigend Miriam Bracey Nature and Culture Among the Maya in Rural Belize August 2020 PDF abgerufen am 24 Juli 2023 S 41ff Barry M Pritzker A Native American Encyclopedia History Culture and Peoples Oxford University Press New York 2000 ISBN 0 19 513877 5 S 8 9 34 54 56 71 74 80 97 110 111 286 290 450 451 498 499 500 501 506 507 Christian F Feest Beseelte Welten Die Religionen der Indianer Nordamerikas In Kleine Bibliothek der Religionen Bd 9 Herder Freiburg Basel Wien 1998 ISBN 3 451 23849 7 S 29 55 59 Website INAC Website des BIA Coyote Indianische Gegenwart Nr 81 Fruhjahr 2009 Seite 6 Gangs in Indian Country in Daily Yonder 17 September 2009 Website der 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sich in der Parlamentsdebatte vom 18 Juni 2007 Bolivien liest Archive Center Archivo Historico Website der Archivaliensammlung Sonstige Anmerkungen Bearbeiten Zu den bis 13 000 BP zuruckreichenden Spuren auf den kalifornischen Kanalinseln vgl Troy W Davis Jon M Erlandson Gerrit L Fenenga Keith Hamm Chipped Stone Crescents and the Antiquity of Maritime Settlement on San Nicolas Island Alta California In California Archaeology 2 2 Dezember 2010 S 185 202 hier S 186 Jeder von uns comes from a people who has also had the experience of facing the forces of colonization by outsiders and has been subjected to attempts at physical and cultural genocide Each knows the pressure to assimilate to other cultural patterns and the pain of loss that has been handed down across the generations of people since contact So it is that coming from such diverse cultures we can join together to say we are one Gail Tremblay bei einer Ausstellung zur Gegenwartskunst We Are Many We Are One hrsgg v Jaune Quick to SeeSmith 1997 Zur Identifizierung der Einzelstamme vgl Indian Reservations in the Continental United States Zum Stand der Landanspruche 1978 vgl Indian Land Areas Judicially Established 1978 Eine Liste der anerkannten Stamme nach Bundesstaaten bietet Federal and State Recognized Tribes Stand Februar 2015 Eine Liste findet sich hier U S Federally Non Recognized Indian Tribes Index by State Vgl Liste der in Kanada anerkannten Indianerstamme Die offizielle Liste der US Reservate ohne Alaska dazu Stammeslisten und eine Karte findet sich hier die Liste der Ureinwohner Alaskas hier Fussabdrucke aus der Zeit zwischen 21 000 und 19 000 v Chr im White Sands National Park von New Mexico die unmittelbar in dieselbe Schicht gehoren wie datierbare organische Materialien legen eine erheblich fruhere Besiedlung nahe Maya Wei Haas Stunning footprints push back human arrival in Americas by thousands of years in National Geographic 23 September 2021 Nicht in dieses Muster passen die Datierungen der Funde im chilenischen Monte Verde auf ca 13 800 v Chr Diese Datierung ist jedoch methodisch stark umstritten 2008 stellte ein Forscherteam fest dass Teosinte im zentralen Tal des Rio Balsas im Suden Mexikos die Ausgangssorte darstellt Im dortigen Xihuatoxtla shelter fanden sich 8 700 Jahre alte Spuren von Teosinte und Kurbis moglicherweise Cucurbita argyrosperma dazu entsprechende Werkzeuge Vgl Dolores R Piperno Anthony J Ranere Irene Holst Jose Iriarte und Ruth Dickau Starch grain and phytolith evidence for early ninth millennium B P maize from the Central Balsas River Valley Mexico in Proceedings of the National Academy of Sciences hgg v Jeremy A Sabloff University of Pennsylvania Museum of Archaeology and Anthropology Philadelphia 2009 Dazu ausfuhrlich George Weber Los Toldos sites Santa Cruz Argentina Memento vom 20 Januar 2013 im Internet Archive Allgemein zur Besiedlung Sudamerikas Poblamiento Prehistorico de America y de Patagonia Zur umfassenden Traumatisierung und zu Heilungsansatzen vgl Cynthia C Wesley Esquimaux und Magdalena Smolewski Historic Trauma and Aboriginal Healing The Aboriginal Healing Foundation Research Series 2004 ISBN 0 9733976 9 1 Ein angeblicher Versuch mittels Verteilung pockeninfizierter Decken ist immer wieder Gegenstand vor allem ausserwissenschaftlicher Diskussion Hierzu ausserten sich etwa Thomas Brown Did the U S Army Distribute Smallpox Blankets to Indians Fabrication and Falsification in Ward Churchill s Genocide Rhetoric in plagiary 1 9 2006 1 30 oder Guenter Lewy Were American Indians the Victims of Genocide History News Network 22 November 2004 Vgl auch Peter d Errico Jeffrey Amherst and Smallpox Blankets University of Massachusetts 2007 2010 reiste er nach Brasilien um sich gegen die Umsiedlung von 12 000 Bewohnern und die Zerstorung ihrer Kultur einzusetzen James Cameron in real life fights to save indigenous groups from massive dam construction in Brazil in Mongabay 1 April 2010 und Tribes of Amazon Find an Ally Out of Avatar in New York Times 10 April 2010 Nicht umsonst betitelte John Eliot 1666 seine Indianische Grammatik mit dem Titel The Indian grammar begun or an Essay to bring the Indian Language into Rules For the help of such desires as to Learn the same for the Furtherance of the Gospel among them Cambridge 1666 Vgl Abb Memento vom 13 Mai 2008 im Internet Archive Archive org 13 Mai 2008 Eine der umfangreichsten Sammlungen von Lehrmaterialien bietet FirstVoices Einen Eindruck von uber 800 Sprachen vermittelt Native Languages of the Americas Preserving and promoting American Indian languages Zur anglokanadischen Literatur Daniel David Moses Terry Goldie An Anthology of Canadian Native Literature in English Oxford University Press 1992 Eher fur wissenschaftliche Bedurfnisse konzipiert Penny Petrone First People First Voices University of Toronto Press 1984 ISBN 978 0 8020 6562 9 Ubergreifend American Indian Literature an Anthology hgg v Alan R Vellie University of Oklahoma Press 1991 Blue Dawn Red Earth New Native American Storytellers hgg v Clifford Trafzer New York 1996 Daruber hinaus bietet die Internet Public Library eine eigene Abteilung Native American Authors Memento vom 6 Marz 2009 im Internet Archive Der Codex lasst sich als Forstemann bzw Kingsboroughversion von hier herunterladen Es liegt in der Biblioteca Nacional in Madrid Zum Manuskript Sabine Dedenbach Salazar Saenz Indianische Quechua Uberlieferungen aus der Kolonialzeit zwischen Mundlichkeit und Schriftlichkeit Habilitation Universitat Bonn 2003 urn nbn de hbz 5 02538 Shaker Verlag Aachen 2003 CD ROM ISBN 3 8322 2154 9 Eine englische Ubersetzung liefert Clements Markham Deutsch erschienen unter Ollanta Ein Inka Schauspiel Edition Viktoria 2007 ISBN 978 3 902591 00 5 Die Funf waren James Auchiah 1906 1974 Spencer Asah 1905 1954 Jack Hokeah 1902 1969 Stephen Mopope 1898 1974 und Monroe Tsatoke 1904 1937 Dies und das Folgende nach der Encyclopedia of Music in Canada Memento vom 14 Januar 2009 im Internet Archive Abschnitte First Nations Research 1900 1980 und 1980 1990 Ein Beispiel fur die Musik und den Tanz sowie die Sprache der Mi kmaq Sprecher Joel Denny Ein Beispiel fur die Musik und den Gesang der Cree August 2008 2004 stellte das Princeton University Museum eine Website Memento vom 20 April 2015 im Internet Archive zur Verfugung die es erlaubt einzelne Instrumente anzuhoren Adobe Flash erforderlich Musikbeispiele aus ganz Amerika liefert die Website des Smithsonian Institution Smithsonian Global Sound From the Andes to the Arctic Explore American Indian Heritage through Music Memento vom 27 August 2009 im Internet Archive Die Seite des Justizministeriums findet sich hier Legislacao Indigenista Brasileira e Normas Correlatas Eine Karte der Indianergebiete findet sich hier Memento vom 18 April 2009 im Internet Archive PDF 6 4 MB Die Website findet sich in funf Sprachen namlich auf Spanisch Memento vom 12 Juli 2007 im Internet Archive auf Englisch Memento vom 13 Juli 2007 im Internet Archive auf Portugiesisch Memento vom 12 Juli 2007 im Internet Archive Franzosisch Memento vom 13 August 2008 im Internet Archive und entsteht gerade auf Niederlandisch Memento vom 30 Marz 2010 im Internet Archive So kam es etwa um den Hummerfang der Burnt Church First Nation im Osten Kanadas zu einem zweijahrigen Konflikt In Quebec in Neuschottland und auf Prince Edward Island gibt es noch keines in British Columbia eins in Alberta zwei Manitoba drei in Saskatchewan sechs in Ontario zwei und in Neubraunschweig drei Stand August 2008 Listen dazu bieten Index of Native American Media Resources on the Internet oder Native MediaNormdaten Sachbegriff GND 4026718 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indianer amp oldid 237162446