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Maniok Manihot esculenta ist eine Pflanzenart aus der Gattung Manihot in der Familie der Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Andere Namen fur diese Nutzpflanze und ihr landwirtschaftliches Produkt die geernteten Wurzelknollen sind Mandi o Paraguay Mandioca Brasilien Argentinien Paraguay Cassava Kassave oder im spanischsprachigen Lateinamerika Yuca Der Anbau der Pflanze ist wegen ihrer starkehaltigen Wurzelknollen weit verbreitet Die verarbeitete Starke wird Tapioka genannt Sie stammt ursprunglich aus Sudamerika und wurde schon von den Ureinwohnern zur Ernahrung verwendet Mittlerweile wird sie weltweit in vielen Teilen der Tropen und Subtropen angebaut Auch andere Arten aus der Gattung Manihot werden als Starkelieferant verwendet ManiokManiok Manihot esculenta Illustration aus Kohler s Medizinal PflanzenSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Gattung ManihotArt ManiokWissenschaftlicher NameManihot esculentaCrantz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Verbreitung 4 Namen 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Verwendung 6 1 Nahrungsmittel 6 1 1 Inhaltsstoffe 6 1 2 Bearbeitung 6 1 3 Verwendung 6 2 Futtermittel 6 3 Nachwachsender Rohstoff 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Die knolligen Wurzeln der Maniokpflanze gezeichnet nbsp Kleine Maniokpflanze nbsp Weibliche Blute nbsp Mannliche Blute nbsp Manihot esculenta Frucht und SamenManiokpflanzen sind halbimmergrune Straucher mit einer Wuchshohe von 1 5 m bis 5 m Alle Pflanzenteile fuhren Milchsaft Samlinge bilden zunachst eine Pfahlwurzel Die faserigen Seitenwurzeln verdicken sich und bilden grosse spindelformige Wurzelknollen Die Stangel zeigen je nach Sorte unterschiedliche Wachstumsmuster mit starker Verzweigung von der Basis oder mit einem durchgehenden wenig verzweigten Leittrieb Die schraubigen und gestielten Laubblatter sind handformig in drei bis neun Segmente geteilt zerschnitten jedes misst 8 bis 18 cm in der Lange und 1 5 bis 4 cm in der Breite Die Blatter stehen fast schildformig an 6 bis 35 cm langen Blattstielen Am Grund des Blattstieles befinden sich zwei pfriemliche Nebenblatter Diese werden 5 bis 7 mm lang sie sind ganzrandig oder in wenige borstige Segmente geteilt Die ganzrandigen Blattsegmente sind verkehrt eiformig eilanzettlich manchmal leierformig und zugespitzt oder bespitzt bis geschwanzt Die Blatter werden bei Trockenperioden abgeworfen Die rispigen 5 bis 8 cm grossen und lockeren Blutenstande konnen endstandig sein oder in den Blattachseln stehen Es gibt mannliche und weibliche Bluten die beide auf einer Pflanze vorkommen Monozie Es sind mehr mannliche Bluten vorhanden die in den Blutenstanden oben stehen Die kurz und dunn gestielten kleineren mannlichen Bluten bestehen aus funf gelblichen bis weisslichen und rotlichen bis purpurnen Tepalen die bis zur Halfte ihrer Lange oder weniger miteinander verwachsen sind Auf der Innenseite sind sie behaart Die langer kurvig und dicker gestielten weiblichen Bluten besitzen ebenfalls funf miteinander wenig verwachsene Tepale diese sind mit 1 cm Lange grosser als die der mannlichen Bluten Der dreikammerige rippige Fruchtknoten ist oberstandig die Griffel sind sehr kurz mit fleischigen und ruschigen Narben In den mannlichen Bluten kann ein Pistillode vorhanden sein Es sind zehn Staubblatter in zwei Kreisen mit langlichen Antheren ausgebildet die ausseren sind langer Bei den weiblichen Bluten konnen Staminodien vorhanden sein Die Bluten besitzen jeweils einen mehrlappigen und fleischigen gelblich bis rotlichen Diskus bei den mannlichen ist er gelappt bei den weiblichen wulstig Die grune eiformig bis rundliche septizid lokulizide Kapselfrucht mit Diskusresten an der Basis ist 1 5 bis 1 8 cm lang bei 1 0 bis 1 5 cm Breite Sie weist sechs langs verlaufende Rippen auf und enthalt drei glatte abgeflacht leicht dreieckige etwa 1 cm grosse dunkelbraune grau gesprenkelte Samen An frischen Samen haftet noch die Caruncula an 1 2 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 seltener 30 oder 54 4 Okologie BearbeitenDie weiblichen Bluten reifen vor den mannlichen Protogynie so dass eine Selbstbestaubung vermieden wird Bei kunstlich herbeigefuhrter Selbstbestaubung kommt es zu Inzuchtdepression Die Bluten enthalten Nektar der Insekten als Bestauber anlockt Die Fruchte platzen bei der Reife auf und schleudern die Samen heraus Maniokpflanzen bevorzugen sandige oder sandig lehmige Boden Das Wachstum ist auf leicht saurem Substrat am besten es wird jedoch ein weiter Bereich von pH Wert 4 bis 8 toleriert Maniok kommt gut mit typischen tropischen Boden zurecht die einen hohen Gehalt an Aluminium und Mangan und wenig verfugbare Nahrstoffe aufweisen Trockenzeiten uberstehen sie gut indem sie das Laub abwerfen nach dem Einsetzen von Regenfallen treiben sie schnell wieder aus Maniok verlangt einen sonnigen Standort Temperaturen unter 10 C werden nicht vertragen 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Darstellung von Yuca in der Moche Kultur um 100 n Chr Larco Museum nbsp Traditionelle Herstellung von Maniokmehl in Tocantins BrasilienManiok ist nur aus Kultur bekannt er ist wahrscheinlich als allotetraploide Pflanze aus sudamerikanischen Manihot Arten entstanden 2 Die Herkunft der Maniokpflanze ist nicht genau geklart sowohl Sud als auch Mittelamerika kommen als Herkunftsort in Frage Die altesten archaologischen Funde von Maniokuberresten wurden in Mexiko gemacht ihr Alter wird auf 2800 Jahre geschatzt Als weitere Ursprungsorte kommen Goias das Hinterland Bahias oder die Amazonasregion in Frage Es ist auch denkbar dass der Maniok in Mittel und Sudamerika unabhangig voneinander domestiziert wurde 5 In der Moxos Ebene wurde bereits vor uber 10 000 Jahren Maniok angebaut 6 7 Fest steht dass der Maniok von Sudamerika aus in die Karibik kam Die Kariben und Arawak kannten Maniok bereits als sie die karibischen Inseln von Suden her besiedelten und sie hatten bereits bei ihrer Migration auch das Wissen uber Vermehrung Anbau und Verarbeitung der Pflanzen 5 Die alteste europaische Beschreibung von Maniok stammt aus dem Jahre 1494 Die Spanier stiessen in der Karibik und die Portugiesen im heutigen Brasilien auf die Pflanze man berichtete von Brot aus giftigen Wurzeln 8 In den mittel und sudamerikanischen Kolonialgesellschaften erlangte Maniok schnell grosse Bedeutung fur die Ernahrung der Siedler und der Sklaven Wahrend das fruchtbare Land zum Zuckerrohranbau genutzt wurde bepflanzte man weniger fruchtbare Acker mit Maniok Verarmte Bauern und entlaufene Sklaven bauten Maniok an und verkauften ihn in die Stadte und an die Zuckerpflanzer Das auch bei tropischen Temperaturen haltbare Maniokmehl diente Soldaten und Eroberern Bandeirantes als Proviant 8 Die Portugiesen brachten Maniok nach Afrika sowohl in der Form von Mehl oder Brot als Nahrung fur die Sklaven wahrend ihres Transportes von Afrika nach Amerika als auch in Form von Pflanzen die in Afrika vermehrt werden sollten Zusammen mit den Pflanzen musste auch das Wissen uber ihren Anbau und vor allem die richtige Verarbeitung weitergegeben werden Es gelang den Portugiesen nur im heutigen Angola Maniok einzufuhren was auf die guten Beziehungen zu den im 15 Jahrhundert herrschenden Bakongo Konigen zuruckzufuhren sein durfte 8 Vor allem im Regenwald des heutigen Kongo verbreitete sich der Maniokanbau rasch 9 In Westafrika wo die Portugiesen vergeblich versucht hatten den Maniok einzufuhren wurde die Pflanze erst im 19 Jahrhundert von der Bevolkerung akzeptiert Die Maniokkultivierung wurde von befreiten Sklaven die aus Amerika zuruckgekehrt waren vermittelt die Kolonialherren forderten den Maniokanbau als Massnahme zur Vermeidung von Hungersnoten 9 In Ostafrika wurde Maniok im 18 Jahrhundert von den Portugiesen und Franzosen eingefuhrt wobei auch letztere Schwierigkeiten hatten die richtige Verarbeitung der Wurzeln zu vermitteln auf Madagaskar waren die ersten Versuche des Maniokanbaus mit Massenvergiftungen verbunden 9 In Asien begann man bereits im 17 Jahrhundert den Maniok einzufuhren Dies gelang zunachst auf den Molukken spater auf Java und im 18 Jahrhundert in Goa und auf den Inseln im indischen Ozean In Indonesien und in Indien wurde mit dem Ziel des Vermeidens von Hungersnoten der Maniokanbau von den Kolonialmachten gefordert 10 Maniok gelangte auch nach China er wird dort jedoch nur in beschranktem Umfang als Viehfutter angebaut 11 Wie der Maniok auf die pazifischen Inseln gelangte ist nicht genau geklart Eine spanische Expedition berichtete bereits 1770 von Maniokanbau auf der Osterinsel was Theorien der Besiedlung Ozeaniens von Sudamerika aus unterstutzen wurde Besser dokumentiert ist dass die Pflanze im 19 Jahrhundert von Englandern nach Tahiti gebracht wurde und sich von dort aus auf alle anderen pazifischen Inseln verbreitete 11 Heute wird Maniok verbreitet in den Tropen angebaut vor allem in Regionen mit einer trockenen Jahreszeit 2 Namen BearbeitenManiok ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt Die Bezeichnung Maniok stammt vom Wort Maniot der ursprunglich an der brasilianischen Atlantikkuste verbreiteten Tupi Guarani Sprache ab Heute wird das Guarani Wort mandi o 12 in Paraguay verwendet In Brasilien wird Maniok heute als Mandioca bezeichnet was vom Namen der Frau Mandi Oca oder madi og 13 abgeleitet ist ihrem Korper soll nach einer Legende der brasilianischen Ureinwohner die Maniokpflanze entsprungen sein Der Name Cassava stammt vom Arawak Wort Kasabi ab und das Wort Yuca entstammt der Sprache der Kariben 14 In der Sprache der yukatekischen Maya Maaya t aan heisst der Maniok ts iin Wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten2021 wurden laut der Ernahrungs und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit 314 806 747 t Maniok Cassava geerntet 15 Folgende Tabelle gibt eine Ubersicht uber die zehn grossten Produzenten von Maniok weltweit die insgesamt 73 8 der Erntemenge produzierten Grosste Maniokproduzenten 2021 Rang Land Menge in t 1 Nigeria nbsp Nigeria 63 031 3772 Kongo Demokratische Republik nbsp Demokratische Republik Kongo 45 673 4543 Thailand nbsp Thailand 30 108 3524 Ghana nbsp Ghana 22 681 5105 Brasilien nbsp Brasilien 18 098 1156 Indonesien nbsp Indonesien 17 749 0007 Vietnam nbsp Vietnam 10 565 5898 Angola nbsp Angola 9 866 5539 Kambodscha nbsp Kambodscha 7 722 22610 Elfenbeinkuste nbsp Elfenbeinkuste 6 961 620Summe Top Ten 232 457 796restliche Lander 82 348 951Verwendung BearbeitenNahrungsmittel Bearbeiten Als Nahrungsmittel werden hauptsachlich die Wurzelknollen verwendet gelegentlich auch die Blatter als Gemuse Die 0 15 m bis 1 m langen und 3 cm bis 15 cm dicken Knollen konnen ein Gewicht von bis zu 10 kg erreichen Sie werden von einer verkorkten meist rotlich braunen ausseren Schicht umgeben innen sind sie meist weiss gelegentlich auch gelb oder rotlich 2 Inhaltsstoffe Bearbeiten 100 g Maniok essbarer Anteil enthalten 2 Bestandteil Menge in der Knolle Menge im BlattWasser 60 g keine DatenProteine 1 2 g keine DatenKohlenhydrate 35 g keine DatenFette 0 3 g keine DatenBallaststoffe 1 4 g keine DatenPhosphor 75 mg 116 mgKalzium 35 mg 297 mgEisen 0 7 mg 7 8 mgVitamin A Spuren 12450 IEVitamin C 36 mg 316 mgVitamin B1 0 05 mg 0 26 mgVitamin B2 0 03 mg 0 5 mgNiacin 0 7 mg 3 mgIm rohen Zustand sind die Wurzelknollen giftig da sie Glucoside hauptsachlich Linamarin enthalten Dieses cyanogene Glykosid wird in der Vakuole der Pflanzenzelle gespeichert und hat keine toxische Wirkung Wird die Pflanze jedoch verletzt z B durch Frassfeinde gelangt die Substanz in Kontakt mit dem Enzym Linamarase und D Glucose wird abgespalten Das nun entstandene Acetoncyanhydrin kann spontan oder katalysiert durch das Enzym Hydroxynitril Lyase zu Aceton und Blausaure zerfallen 16 Der Gehalt an giftigen Stoffen ist stark sortenabhangig sogenannte susse Sorten enthalten nur wenig Glucosid Vergiftungserscheinungen sind zum Beispiel eine Ataxie oder Optikusatrophie 17 Blausaure verfluchtigt sich zwar bei Zimmertemperatur um jedoch ein vollstandiges Ausgasen zu bewirken muss die Knolle grundlich zerkleinert werden Methoden die Pflanzen zu entgiften bestehen darin die Pflanze zu Mehl zu mahlen und dann mit kochendem Wasser auszuwaschen im Fermentieren und im Erhitzen 2 Eine andere Methode wurde von Howard Bradbury und Kollegen entwickelt Die Pflanze wird zu Mehl gemahlen und mit Wasser vermischt Anschliessend wird das Gemisch im Schatten dunn ca 1 cm ausgebreitet Dort lasst man es fur funf bis sechs Stunden ruhen So kann fast die gesamte Blausaure ausgasen 18 Da Maniok einen geringen Gehalt an Protein ca 2 3 der Trockenmasse und sehr wenige essenzielle Aminosauren Gefahr des Kwashiorkor Syndroms hat empfiehlt sich bei stark maniokbasierter Ernahrung zum Beispiel der zusatzliche Verzehr der proteinreichen ca 30 der Trockenmasse Maniokblatter um Mangelerscheinungen entgegenzuwirken 2 Da dies in vielen afrikanischen Landern nicht ublich ist wird derzeit auch an einer Manioksorte gearbeitet die Provitamin A und andere Mikronahrstoffe in der Wurzel produziert 19 Da Maniok nur geringe Mengen an Eisen und Zink enthalt fuhrt dies zu Mangelerscheinungen bei Menschen die sich hauptsachlich von Maniok ernahren und damit nur etwa 10 des taglichen Bedarfs an diesen Mineralien decken Forscher haben durch den gentechnischen Einbau der Gene fur das Eisen Transporter Proteins VIT1 und des Ferritin Proteins FER1 von Arabidopsis thaliana eine Sorte erschaffen die deutlich erhohte Menge an Eisen und Zink aus dem Boden binden kann In Feldtests nahmen diese Pflanzen die 7 bis 18 fache Menge Eisen und die bis zu 10 fache Menge Zink auf 20 21 100 g Maniokknollen haben einen Brennwert von 620 kJ 148 kcal die Blatter entsprechend 381 kJ 91 kcal 2 Bearbeitung Bearbeiten nbsp Die Wurzelknollen nach der ErnteDie Bearbeitung beruht im Wesentlichen auf Verfahrensweisen die von den Indianern im Amazonasgebiet insbesondere auch zur Entgiftung praktiziert wurden und von Chronisten bereits im 16 Jahrhundert erwahnt wurden wie beispielsweise 1587 von Gabriel Soares de Sousa in seiner Schrift Tratado descriptivio do Brasil 22 Traditionell werden die Knollen geschalt zerrieben oder geraspelt und dann eingeweicht Nach einigen Tagen presst man die Masse aus wascht sie durch den sogenannten Tipiti und rostet sie in Ofen Die in der Presse zuruckbleibende Masse liefert das Maniok oder Mandiokamehl Ein Nebenprodukt der Herstellung von Maniokmehl ist Starke die in Brasilien Polvilho auch Tapioka genannt wird Es besteht bei manchen glykosidarmen Sorten auch die Moglichkeit die geschalten und zerkleinerten Knollen in Salzwasser essbereit zu kochen Verwendung Bearbeiten nbsp Maniok gekochtIn Afrika und Teilen von Sudostasien sowie in vielen Regionen Sud und Zentralamerikas bildet Maniok gekocht als Beilagengemuse einen wichtigen Bestandteil verschiedener Gerichte nbsp ManiokmehlManiokmehl kann ahnlich wie Weizenmehl verwendet werden Menschen mit Allergien gegen Weizen und andere Getreide verwenden deshalb haufig Maniokmehl als Ersatz Das Mehl wird je nach Region unterschiedlich weiterverarbeitet Man bereitet unter anderem daraus eine Art Kuchen zum Beispiel der brasilianische Beiju der Brot mehr oder weniger ahnlich ist oder vermischt das Mandiokamehl mit Weizenmehl wie zum Beispiel beim Conaque auf den Antillen In Brasilien werden auch die Beilage Farofa und das Getrank Taruba aus Maniokmehl hergestellt Wahrend man in Deutschland unter der Bezeichnung Mehl das Weizenmehl versteht so ist in Brasilien der Ausdruck farinha ein Synonym fur Maniokmehl wahrend Weizenmehl als farinha de trigo bezeichnet wird In den meisten lateinamerikanischen Landern wird Maniok auch ahnlich wie Salzkartoffeln zubereitet und als Beilage serviert Die Maniokwurzel kann nach dem Kochen frittiert werden und ahnelt dann Pommes frites Auch im Sudan werden Wurfel der Knolle frittiert Ein vor allem in Peru ausserst beliebtes Gericht ist Yuca a la Huancaina frittierte Yuquitas gibt es dort bei allen grossen Fastfood Ketten als Snack Mit Wasser vermischt wird Maniokmehl zu Manioksaft das von Indigenen in Sudamerika Chimbe genannt getrunken wird 23 In Afrika vor allem Kamerun Gabun und Kongo wird das Mehl fur eine Art Klossteig Fufu verwendet Die Knolle wird im Dampf oder in Wasser gekocht oder frittiert Sehr beliebt und fur europaische Gaumen gewohnungsbedurftig sind in Palmblatter eingewickelte Maniokstangen die Bobolo oder im Kongo Kwanga genannt werden nbsp Gewurzte und schlichte ManiokchipsIn Sudindien Sri Lanka und Indonesien werden aus den Knollen auch Chips hergestellt die in Aussehen und Geschmack den Kartoffelchips sehr ahnlich sind Die frische Wurzel wird auch als Heilmittel bei Geschwuren benutzt Die Samen einiger Sorten wirken abfuhrend und brechreizerregend Futtermittel Bearbeiten Maniok bzw Tapioka kann als Futtermittelzusatz fur die Fleischproduktion verwendet werden da es ein billiger Rohstoff ist Etwa 25 der weltweiten Maniokproduktion werden heute fur Futtermittel verwendet In Afrika und Asien betragt dieser Anteil 17 bzw 24 in Lateinamerika 47 24 Der Anteil von Maniok in der Mischfutterzusammensetzung der EU 27 betrug 2007 lediglich 0 5 Anfang der 1990er Jahre betrug der Anteil noch 6 Von den gesamten Futtermittelimporten machte Maniok 2007 gerade noch 0 2 aus 25 Nachwachsender Rohstoff Bearbeiten Ein grosses Potenzial wird Maniok fur die Bioethanolproduktion beigemessen Derzeit findet die Ethanolproduktion aus Maniok allerdings nur in China und Thailand statt Die Produktionskosten von Ethanol liegen bei etwa 0 27 l und der Ethanolertrag bei 3 5 bis 4 m ha Als erzielbaren Kraftstoffertrag aus Maniok in Asien werden etwa 78 GJ ha angegeben 26 Maniok spielt auch als Starkelieferant fur die Fermentationsindustrie eine Rolle Die Maniokstarke kann zur Herstellung von bio basierten Kunststoffen wie Polylactid auf der Basis von Milchsaure verwendet werden wie dies zum Beispiel in Thailand geplant ist Dadurch konnte sich das Marktvolumen der thailandischen Maniokindustrie nach Schatzungen der National Innovation Agency NIA auf nahezu drei Mrd mehr als verdoppeln 27 Auch die Food and Agriculture Organization FAO sieht ein grosses Potenzial fur die Nutzung von Maniok als nachwachsendem Rohstoff vor dem Hintergrund dass derzeitige Ertrage nur bei 20 des unter optimalen Bedingungen erreichbaren Niveaus liegen Allerdings durfte die Tatsache dass Maniok etwa eine Milliarde Menschen mit bis zu einem Drittel ihrer taglichen Kalorienaufnahme versorgt und damit ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist der weiteren Nutzung als nachwachsender Rohstoff vor dem Hintergrund der Diskussion um den Konflikt zwischen Nahrungsproduktion und industrieller Nutzung entgegenstehen 28 Der Einsatz von Maniok als Rohstoff fur die Bierherstellung wird von afrikanischen Regierungen gefordert um den Import von Braumalz zu reduzieren 29 Literatur BearbeitenIngrid und Peter Schonfelder Das Neue Handbuch der Heilpflanzen Botanik Arzneidrogen Wirkstoffe Anwendungen Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12932 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maniok Manihot esculenta Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Maniok Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Manihot bei Nationaal Herbarium Nederland Maniok eine giftige Nahrungspflanze Cassava Purdue University englisch Manihot esculenta bei Botany Brisbane Detailbilder Manihot esculenta bei NYBG Bilder bei Scientific Name Einzelnachweise Bearbeiten Bingtao Li Michael G Gilbert Manihot esculenta In Wu Zhengyi Peter H Raven Hong Deyuan Hrsg Flora of China Band 11 Missouri Botanical Garden Press St Louis 2008 S 275 efloras org a b c d e f g h i Vincent E Rubatzky Mas Yamaguchi World Vegetables principles production and nutritive values 2 Auflage Aspen Publishers Gaithersburg 1999 ISBN 0 8342 1687 6 S 147 161 S 812 Carlos E Dominguez u a Morphology of the cassava plant CIAT 1984 S 9 31 Manihot esculenta bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 182 Umberto Lombardo Jose Iriarte Lautaro Hilbert Javier Ruiz Perez Jose M Capriles Heinz Veit Early Holocene crop cultivation and landscape modification in Amazonia In Nature 2020 doi 10 1038 s41586 020 2162 7 Landwirtschaft begann im Amazonas vor 10 000 Jahren Universitat Bern 8 April 2020 abgerufen am 8 April 2020 a b c Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 183 a b c Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 184 Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 185 a b Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 186 Interactive Guarani Dictionary Memento des Originals vom 6 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni mainz de uni mainz de Suchbegriff mandi o A B H Ferreira Novo Dicionario da Lingua Portuguesa Segunda edicao Rio de Janeiro Nova Fronteira 1986 S 1077 Mary Karasch Manioc in Kenneth F Kiple und Kriemhild Conee Ornelas Cambridge World History of Food Cambridge 2000 S 181 Crops primary gt Cassava fresh In Offizielle Produktionsstatistik der FAO fur 2021 fao org abgerufen am 15 Januar 2023 englisch Dimuth Siritunga Richard Sayre Engineering cyanogen synthesis and turnover in cassava Manihot esculenta In Plant Molecular Biology Band 56 2004 S 661 669 PMID 15630626 Peter Berlit Hrsg Therapielexikon Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2004 ISBN 3 540 67137 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 15 Januar 2017 A Cumbana E Mirione J Cliff und J H Bradbury Reduction of cyanide content of cassava flour in Mozambique by the wetting method In Food Chemistry Band 101 2007 S 894 897 ISSN 0308 8146 Pflanzen Forschung Ethik Mit Cassava gegen den Vitamin A Mangel pflanzen forschung ethik de abgerufen am 19 Februar 2013 Narayanan Narayanan Getu Beyene Raj Deepika Chauhan Eliana Gaitan Solis Jackson Gehan Paula Butts Dimuth Siritunga Ihuoma Okwuonu Arthur Woll Dulce M Jimenez Aguilar Erick Boy Michael A Grusak Paul Anderson amp Nigel J Taylor Biofortification of field grown cassava by engineering expression of an iron transporter and ferritin Nature Biotechnology 37 2019 S 144 151 doi 10 1038 s41587 018 0002 1 GMO Cassava Can Provide Iron Zinc to Malnourished African Children In American Council on Science and Health 11 Februar 2019 abgerufen am 12 Februar 2019 englisch Jens Soentgen Klaus Hilbert Prakolumbianische Chemie Entdeckungen der indigenen Volker Sudamerikas In Chemie in unserer Zeit Band 46 Nr 5 2012 S 322 334 doi 10 1002 ciuz 201200575 Nicola Abe Klimakrise und Ernahrung Wie wird die Welt in Zukunft satt In Der Spiegel 21 November 2021 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 22 November 2021 A Prakash 2008 Cassava International market profile PDF 135 kB Hintergrundpapier fur die Studie Competitive Commercial Agriculture in Sub Saharan Africa der FAO FEFAC Federation Europeenne des Fabricants d Aliments Composes 2008 From Farm to Table key figures 2007 Memento vom 13 April 2010 im Internet Archive Meo 2008 Biokraftstoffe Eine vergleichende Analyse fur Entscheidungstrager in Politik Verwaltung und Wirtschaft Unveroffentlichte Studie Plasticker de 2008 Thailand Herstellung von neuen Biokunststoffen soll gefordert werden Pressemitteilung vom 15 August 2008 Agra Europe 2008 Bedeutung von Maniok unterstrichen Kurzmeldung vom 28 Juli 2008 Uwe Ebbinghaus Reinheitsgebot Was kann das Cassava Bier In FAZ Blog vom 27 September 2017 Normdaten Sachbegriff GND 4132070 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maniok amp oldid 238184933