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Kariben ist die Bezeichnung fur mehrere indigene Volker Sud und Mittelamerikas Zwischen dem 8 und 15 Jahrhundert wanderten Kariben in die Gebiete ein die von Spaniern spater Karibik genannt wurden und bedrangten auf den Antillen Inseln die schon fruher eingewanderten Taino Karibenfamilie von John Gabriel Stedman Inhaltsverzeichnis 1 Kariben 2 Kalinago 3 Garifuna 4 Historische Misshandlung und Begriffsverwirrung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKariben BearbeitenDer Name Kariben bezieht sich im engeren Sinn auf ein Volk das heute noch an der Sudkuste der Karibik in Venezuela Guyana Suriname und Nordbrasilien lebt Die Eigenbezeichnung ist Kalihna bzw Galibi Ihre Sprache gehort zu der nach ihnen benannten im nordlichen Sudamerika weiter verbreiteten Karibischen Sprachfamilie Kalinago BearbeitenDie Bezeichnung Kariben wird aber auch fur das Volk verwendet das die Spanier auf den ersten Entdeckungsreisen auf den Kleinen Antillen angetroffen hatten die Insel Kariben oder Kalinago Diese sprachen eine ganzlich andere Sprache die wie die Sprache der Taino zur Arawak Sprachfamilie gehort Sie waren das Ergebnis einer Vermischung von Arawaks und von Kariben Kalihna Galibi die vom Festland auf die Inseln vorgedrungen waren Von den Insel Kariben leben heute etwa 3 500 auf der Karibikinsel Dominica wo 1903 von den Briten ein Reservat eingerichtet wurde Ihre Sprache starb um 1920 aus 1 Auf St Vincent leben Nachfahren der Kalinago die sich als Kalinago Tribe verstehen Sie stammen von den Kalinago Yellow Caribs ab die die Deportation nach Baliceaux siehe unten uberlebten Im Unterschied zu den Garifuna Black Caribs durften die Kalinago nach St Vincent zuruckkehren verloren jedoch den Anspruch auf ihr Stammesland So besitzt New Sandy Bay ihr Hauptort im Nordosten der Insel lediglich 11 6 Hektar kommunalen Landbesitz Die Stammessprache ist wie auf Dominica nicht mehr existent Es gibt Bemuhungen sie wieder zu beleben bisher ohne Ergebnis Garifuna BearbeitenAus einer Vermischung von Insel Kariben und Afrikanern entstanden die Garifuna die Schwarzen Kariben Nach dem verlorenen sogenannten Zweiten Karibenkrieg 1775 1776 wurden 4336 Kariben 1779 Frauen 1555 Kinder und 1002 Manner im Jahre 1796 vor allem im Juli und August von den Briten auf die Insel Baliceaux in den Grenadinen deportiert 2 Etwa die Halfte von ihnen erlag in den folgenden Monaten vom September 1796 bis zum Januar 1797 einer Epidemie 3 bei der bis heute ungewiss ist um welche Krankheit es sich handelte 4 Fast alle Uberlebenden insgesamt 2248 Garifuna wurden von den Briten im Marz 1797 von Baliceaux auf die Insel Roatan vor der Kuste von Honduras gebracht 5 Sie sprechen bis heute die Arawak Sprache Garifuna Dem Massensterben auf Baliceaux von den Kalinago und von den Garifuna zuweilen als Genozid bezeichnet entgingen ca 300 Garifuna die sich in den dichten Gebirgswaldern St Vincents verborgen hatten Sie siedelten spater im Massarica Valley dessen Hauptort Greiggs ist mit heute etwa 1 400 Einwohnern Viele von ihnen sind Garifuna 6 Ihre Sprache jedoch ist erloschen Es gibt Bemuhungen sie wieder zu beleben bisher ohne Ergebnis Historische Misshandlung und Begriffsverwirrung BearbeitenAlexander von Humboldt beschreibt dass Kolumbus die Furcht vor den Kariben mit dem angeblichen weitverbreiteten Kannibalismus bei den Indigenen Sudamerikas begrundete Er wollte dass auch die Kariben beim Papst als gottlose Untermenschen eingestuft werden damit er eine Erlaubnis fur ihre Versklavung bekam 7 Ob die Kariben allerdings tatsachlich kannibalistische Praktiken ausubten ist umstritten Literatur BearbeitenChristopher Taylor The Black Carib wars Freedom survival and the making of the Garifuna Signal Books Oxford 2012 ISBN 978 1 908493 04 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kariben Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Karibe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur uber die Galibi im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts in BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Carib Indians dying out in Dominica In The Tribune Nassau vom 10 Mai 1973 S 6 Christopher Taylor The Black Carib wars Freedom survival and the making of the Garifuna Signal Books Oxford 2012 S 142 Christopher Taylor The Black Carib wars Freedom survival and the making of the Garifuna Signal Books Oxford 2012 S 143 Christopher Taylor The Black Carib wars Freedom survival and the making of the Garifuna Signal Books Oxford 2012 S 144 Christopher Taylor The Black Carib wars Freedom survival and the making of the Garifuna Signal Books Oxford 2012 S 145 Zu den methodischen Schwierigkeiten beim Versuch anzugeben wer zu den Garifuna und zu den Kalinago gehort und wer nicht zur Quellenlage und zur Verlasslichkeit der statistischen Angaben siehe Charles Gullick The Changing Vincentian Carib Population In Current Developments in Anthropological Genetics Bd 3 Black Caribs A Case Study in Biocultural Adaptation herausgegeben von Michael Crawford Plenum press New York 1984 ISBN 0 306 41567 4 S 37 50 Alexander von Humboldt Reise in die Aequinoctialgegenden des neuen Continents Teil 2 Jazzybee Verlag Altenmunster 2016 ISBN 978 3 8496 8209 5 S 463 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kariben amp oldid 223882060