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Die Taino waren ein zu den Arawak gehorendes indigenes Volk auf den Grossen Antillen vor der Ankunft der Kariben auch auf den Kleinen Antillen dessen Ursprunge im heutigen Venezuela lagen Auf den karibischen Inseln wurden sie Opfer der Sklaverei unter den spanischen Kolonialherren und uberdies der eingeschleppten Krankheiten gegen die sie keine Immunabwehr hatten Spanische Dokumente beschrieben sie nur wenige Jahrzehnte nach der Conquista als ausgestorben doch erwiesen jungst genetische Untersuchungen dass sie nie ganz verschwunden sind 1 Nachgebautes Taino Dorf in Guama auf Kuba 1986 In der landlichen Bevolkerung kam es zu einer weitgehenden Vermischung mit weissen Konquistadoren und schwarzen Sklaven Teile der Taino Kultur wie besondere Formen des Ackerbaus der Architektur und auch religiose Praktiken blieben in abgelegenen Regionen von Hispaniola und auf Kuba erhalten 2003 konnte nachgewiesen werden dass uber 60 der Bevolkerung Puerto Ricos in mutterlicher Linie von den Taino abstammt bei der Volkszahlung 2010 gaben rund 20 000 Puerto Ricaner an indigener Abstammung von den Taino zu sein 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte vor der Conquista 2 Erster Kontakt der Europaer durch Kolumbus 3 Wirtschaft technische Errungenschaften 4 Gesellschaft Kultur 4 1 Kleidung 4 2 Soziale Organisation 4 3 Religion 4 4 Kunst Kunsthandwerk 5 Die vermeintliche Friedfertigkeit der Arawak 6 Die Geschichte der Taino auf Hispaniola 7 Das Erbe der Taino 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte vor der Conquista Bearbeiten nbsp Verbreitung der Taino rot und Kariben Volker grun auf den Antillen zur Zeit der Ankunft der spanischen ErobererDie Taino waren Teil der Ostionoidkultur mit Ackerbau Baumwoll und Goldverarbeitung Sie waren matrilinear organisiert und besiedelten ab 800 n Chr sukzessive fast alle Mittelamerika vorgelagerten Inseln Dabei verdrangten sie die Saladoiden die die Region seit 500 v Chr besiedelt hatten 3 Der Begegnung mit den ab 1200 n Chr aus dem heutigen Suriname und Guyana herandrangenden ausserst aggressiven und kriegerisch uberlegenen Kariben hatten die Arawak jedoch nichts entgegenzusetzen so dass sie bald nur noch Trinidad die Bahamas Kuba Jamaika Hispaniola und Puerto Rico bewohnten sowie einige Inseln der Kleinen Antillen Zum Beispiel waren zur Zeit der spanischen Entdeckungsreisen die Inseln Curacao und Bonaire von Arawak bewohnt die Nachbarinsel Aruba jedoch von Kariben Erster Kontakt der Europaer durch Kolumbus Bearbeiten1492 traf Christoph Kolumbus auf den Westindischen Inseln ein In seinem Bordbuch schildert er die Arawak Taino als unschuldig und von einer solchen Freigiebigkeit mit dem was sie haben dass niemand es glauben wurde der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat Was immer man von ihnen erbittet sie sagen nie nein sondern fordern einen ausdrucklich auf es anzunehmen und zeigen dabei soviel Liebenswurdigkeit als wurden sie einem ihr Herz schenken Im November 1493 liess Kolumbus auf Hispaniola einen Arawak enthaupten Es war die erste schriftlich bezeugte Totung eines Indianers durch die Spanier uberhaupt aber nicht die letzte Bereits 100 Jahre spater waren die Arawak der Kolonialisierung in Form von Zwangsarbeit und eingeschleppten Krankheiten zum Opfer gefallen und die meisten starben um 1600 auf Hispaniola Wirtschaft technische Errungenschaften BearbeitenDie Taino waren in erster Linie Ackerbauern Ihre Hauptanbauprodukte waren Yuca Mais Susskartoffeln Bataten Erdnusse Ananas Bohnen Aji Capsicum baccatum und Tabak Aus den Yuca Wurzeln gewannen sie Mehl aus dem sie auf runden Tonplatten dunne Fladen buken genannt Casabe Dieses Casabe ist bis heute in landlichen Gegenden ihres einstigen Siedlungsgebietes z B in der Dominikanischen Republik bekannt Die echten Kartoffeln Tomaten und Kakao ebenfalls Pflanzen der Neuen Welt die in vorkolumbianischer Zeit bereits in Mexiko kultiviert wurden waren den Arawak hingegen noch nicht bekannt Die Arawak benutzten in der Landwirtschaft nur einfache Werkzeuge wie Steinaxte oder Grabstocke deren Enden im Feuer gehartet waren in Trockengebieten legten sie jedoch bereits Bewasserungskanale fur ihre Felder an Daneben gingen sie auf die Jagd beispielsweise nach Manati Seekuhen und zum Fischfang Handel untereinander oder mit anderen Volkern betrieben sie kaum sie pflegten in erster Linie Subsistenzwirtschaft Die Metallverarbeitung war auf Gold beschrankt dieses diente ihnen fur Schmuckstucke z B als Ohrgehange fur ihre Kaziken Beispielsweise waren den Taino auf Hispaniola bereits alle Goldlagerstatten bekannt die spater die Spanier ausbeuteten bzw die heute noch oder wieder ausgebeutet werden Pfeil und Speerspitzen waren aus Knochen Schildkrotenpanzern oder Steinen gefertigt Die Keramik war bereits hoch entwickelt Neben Vorratsgefassen wurden auch kleinere Gotterfiguren aus Keramik hergestellt Daneben gab es Gefasse aus den Higuero Fruchten Baumkalebassen wie sie heute noch in der Karibik bekannt sind allerdings fast nur noch fur Touristen Souvenirs hergestellt werden Die Arawak der Karibik waren auch gute Seefahrer und verstanden es gute Kanus zu zimmern In solchen konnten bis zu 80 Personen Platz finden Gesellschaft Kultur BearbeitenKleidung Bearbeiten Entsprechend dem warmen Klima lebten die Arawak weitgehend ohne Kleidung Sie nutzten jedoch schon die Baumwolle zur Herstellung von Decken Ziergurteln und Hangematten Sie bemalten sich gerne mit Farbstoffen die sie aus Erden Asche und Fruchten gewannen Hierbei waren die schwarzen Safte der Jagua eine Sapotaceae Art und die roten der Bija Bixa orellana am bedeutendsten Ausserdem schmuckten sie sich mit Federn verschiedener Vogel und trugen Halsketten oder Ohrschmuck aus Muscheln Das Tragen von Goldschmuck war den Kaziken vorbehalten Soziale Organisation Bearbeiten Die Arawak waren in Stammesverbanden organisiert die von den sogenannten Kaziken geleitet wurden Diese konnten sowohl Manner als in Ausnahmefallen auch Frauen sein So war eine der Kaziken auf der Insel Hispaniola zur Zeit der Conquista eine Frau namens Anacaona siehe unten Dem Kaziken zur Seite standen ein Altestenrat und ein Medizinmann der Behike der den Kontakt zu den Gottern und Geistern aufrechterhielt Obwohl auch Frauen bedeutende gesellschaftliche Rollen spielen konnten war die Gesellschaft sehr patriarchalisch gepragt Uberliefert wurde z B dass auf Hispaniola zur Zeit der Ankunft der Spanier ein Kazike gelebt haben soll der 30 Frauen besass Die Arawak lebten in Dorfern grossere Stadte wie bei den Maya Azteken oder Inkas gab es bei ihnen nicht Auch hinterliessen sie keine bedeutenden Steinbauten Ihre Hauser waren aus Holz und mit Pflanzenfasern Palmblattern etc gedeckt Diese Hauser waren mitunter sehr geraumig und boten Platz fur mehrere Familien gleichzeitig Religion Bearbeiten Ihre Religion war eine Lokalreligion mit vielen Naturgottern und geistern genannt Cemies Daneben verehrten sie aber auch ein hoheres Wesen den Beschutzergott der auf Hispaniola Yucahu genannt wurde Menschen oder Tieropfer wurden von den Arawak soweit bekannt nicht dargebracht Ihre wichtigste religiose Zeremonie war das Ritual des Cojoba bei dem Tabak und andere berauschende Krauter inhaliert wurden und bei dem sich Behike und Kazike in Trance versetzten um mit den Gottern zu kommunizieren Weitere rituelle Zusammenkunfte waren die so genannten Areytos Tanzfeste bei denen Lieder zu Ehren der Gotter und verstorbener Stammesmitglieder gesungen wurden ausserdem kannten die Arawak rituelles Ballspiel nbsp Petroglyphen Felsbild genannt Las Caritas die Gesich ter chen am Enriquillo See Dominikanische Republik 2001 Kunst Kunsthandwerk Bearbeiten Aus der Zeit vor der Conquista sind nur recht wenige Kunstgegenstande der Arawak erhalten geblieben Das liegt zum einen daran dass sie keine grossen steinernen Gebaude Tempel oder Gotterstatuen errichtet hatten zum anderen auch daran dass die Spanier vieles zerstorten z B den Grossteil des Goldschmucks der Kaziken einschmolzen Erhalten sind jedoch noch kleinere steinerne Gotterstatuen bzw Statuen der Cemies steinerne verzierte Ringe bis ca 25 cm im Durchmesser die wohl auch rituellen Zwecken dienten sowie etwas Goldschmuck oder Muschelketten Ebenfalls erhalten sind Petroglyphen an Felswanden und in Hohlen die vermutlich ebenfalls Cemies darstellten Die vermeintliche Friedfertigkeit der Arawak BearbeitenDie Spanier beschrieben die Arawak im Gegensatz zu den Kariben als ausgesprochen friedfertig Dies stimmte bis zu einem gewissen Grad so versuchten die Taino auf Hispaniola sich mit den Spaniern zu arrangieren auch als sie merkten dass diese keineswegs in friedlicher Absicht gekommen waren Uberliefert ist eine Rede der Kazikin Anacaona in der sie die Spanier zu einem friedlichen Miteinander auffordert Die Arawak kannten aber auch Kriegszuge sowohl gegen die Kariben als auch gegen die Spanier Obwohl sie nur einfache Waffen wie Keulen und Speere besassen waren sie doch mitunter erfindungsreich So schmorten sie Aji scharfen Pfeffer und versuchten damit ihre Feinde auszurauchern bzw in die Flucht zu schlagen Auch was Bestrafungen innerhalb der Gemeinschaft gegenuber Gesetzesbrechern anging waren sie nicht zimperlich Schon das geringste Vergehen wurde mit dem Tode bestraft Die Geschichte der Taino auf Hispaniola BearbeitenDie Geschichte der Taino auf der Insel Hispaniola mag als exemplarisch fur das Schicksal dieser Volker zur Zeit der Conquista gelten Als Kolumbus 1492 die Insel entdeckte lebten dort etwa 300 000 Menschen einige Schatzungen sprechen von rund einer Million die meisten davon Taino die in funf Verbanden organisiert waren Die Namen der Verbande sind bekannt und standen teilweise Pate fur die heutigen Regionen auf Hispaniola Marien Nordwesten geleitet von Guancanagarix sprich Wankanagarisch Magua Nordosten geleitet von Guarionex Warionesch Maguana Zentralkordillere gefuhrt von Caonabo dem Ehemann der spateren Herrscherin Anacaona der gleichzeitig so etwas wie der Oberkazike der Insel war Higuey Osten geleitet von Cayacoya und Jaragua Suden gefuhrt von Bohechio dem Bruder Anacaonas Nur ganz im Nordosten bzw auf der Halbinsel Samana siedelten damals bereits Kariben bzw ein Mischvolk aus Kariben und Taino die so genannten Macories Als Kolumbus mit einem seiner drei Schiffe am 24 Dezember 1492 an der Nordkuste Hispaniolas Schiffbruch erlitt halfen ihm die Taino unter dem Kaziken Guancanagarix dieses zu bergen und eine Siedlung zu errichten In dieser Siedlung die La Navidad span Weihnachten genannt wurde liess Kolumbus 39 Manner zuruck Als Kolumbus etwa ein Jahr spater wieder nach La Navidad gelangte war die Siedlung jedoch zerstort und alle seine Manner waren erschlagen Dies war auf Geheiss des Oberkaziken Caonabo geschehen wobei berichtet wird die Spanier hatten sich an Frauen aus dessen Gemeinschaft vergangen und sich ungebuhrend aufgefuhrt Nach diesem ersten Konflikt errichteten die Spanier an einer anderen Stelle eine neue Siedlung genannt La Isabela Von dort unternahmen sie Expeditionen ins Innere der Insel erreichten schliesslich 1496 die Sudkuste wo sie die Stadt Santo Domingo grundeten Caonabo wurde spater von den Spaniern gefangen genommen und nach Spanien gebracht Er starb auf der Ruckfahrt es heisst er habe vom Schiff zu fliehen versucht und sei im Meer ertrunken Obwohl Kolumbus von den Einwohnern der Insel freundlich empfangen worden war spielte auch er sich als Herrenmensch auf und vereinbarte zunachst mit den Kaziken dass diese ihre Oberhoheit behalten durften sofern ihm jeder mannliche Taino jahrlich eine Schelle Gold abliefere Diese absurde Forderung wurde jedoch nur vom Kaziken Guarionex erfullt Den Vertragsbruch nutzten die Spanier als Vorwand erste Strafexpeditionen gegen die Ureinwohner der Insel durchzufuhren Gleichzeitig begannen die Spanier das Land unter sich aufzuteilen wobei ein Gesetz genannt Repartimiento bestimmte dass die auf dem zugewiesenen Land lebenden Menschen den neuen Herren ebenso gehorten Dieser Herrschaftsanspruch wurde mit Waffengewalt durchgesetzt Es kam noch zu Zeiten von Christoph Kolumbus und seinem Bruder Bartolome zu einigen Kampfen mit den Indios wie die Spanier die Ureinwohner nannten z B 1495 in der Ebene von La Vega Bei dieser Schlacht gegen eine Gruppe von Taino unter besagtem Kaziken Guarionex soll den Spaniern so die bis heute verbreitete Legende die Jungfrau Maria erschienen sein und den Spaniern den Sieg prophezeit haben allerdings auch verlangt haben dass ihr eine Kirche zu errichten sei Die Kirche wurde tatsachlich erbaut und ist bis heute ein bedeutender Wallfahrtsort in der Dominikanischen Republik Santo Cerro bei La Vega Nach der Gefangennahme des Kaziken Caonabo wurde seine Frau Anacaona deutsch Goldene Blume oberste Herrscherin der Taino Nachdem Kolumbus in Ungnade gefallen war setzte die spanische Krone Gouverneure auf der Insel ein zunachst Francisco de Bobadilla schliesslich im Jahr 1502 Nicolas de Ovando Letzterer erwies sich gegenuber den Taino als besonders brutaler und hinterhaltiger Machthaber Er gab vor seinen Amtsantritt feiern zu wollen und lud dazu alle Kaziken und deren Familien zu einem Fest Nach den Berichten des Dominikaners de las Casas wurden die arglosen und unbewaffneten Taino zum Festessen in ein grosses Holzhaus gefuhrt welches dann angezundet wurde wer vor den Flammen fliehen konnte wurde schliesslich von den Soldaten Ovandos erschossen und erschlagen Etwa 300 Menschen sollen laut Las Casas bei diesem Massaker umgekommen sein Anacaona allerdings konnte entkommen ausserdem entkamen dem Massaker Guarocuya angeblich der Sohn Anacaonas Higuemota die Tochter Anacaonas Mencia ihre Nichte und spatere Frau Guarocuyas und der Taino Furst Hatuey der spater nach Kuba ging und dort einen allerdings erfolglosen Aufstand gegen die Spanier organisierte Nach dem Massaker waren die Taino praktisch ihrer Fuhrungsschicht beraubt was die Eroberung der Insel durch die Spanier erleichterte Anacaona selbst wurde spater gefangen genommen und gehangt Ihr Leichnam wurde offentlich zur Schau gestellt Es heisst dass die spanische Konigin Isabella als sie vom Schicksal Anacaonas erfuhr auf das Ausserste emport gewesen sei Uberhaupt verfolgte das spanische Konigshaus keineswegs die Politik die Ureinwohner der neuen Kolonien zu versklaven oder gar auszurotten vielmehr wurden immer wieder Edikte erlassen z B die Leyes Nuevas die den Indianern Freiheit und Unversehrtheit zusicherten die allerdings in keiner Weise von den Kolonialherren und Gouverneuren in Ubersee beachtet wurden Die Taino waren den Spaniern nicht nur waffenmassig unterlegen Hinzu kamen die Infektionskrankheiten die die Spanier einschleppten die bislang auf den Inseln unbekannt waren und gegen die die Ureinwohner keine Abwehrstoffe hatten vor allem Pocken Masern und Grippe Influenza Weiterhin begingen viele Taino kollektiven Selbstmord da sie sich den unmenschlichen Bedingungen der Sklaverei die ihnen die Spanier auferlegten nicht anders entziehen konnten Schliesslich sollen einige der Konquistadoren aus Willkur und zum Zeitvertreib ihre Indios gefoltert und getotet haben Solchen Berichten ist allerdings mit Vorsicht zu begegnen Fest steht jedoch dass 16 Jahre nach dem ersten Kontakt zwischen Taino und Spaniern nur noch 60 000 Ureinwohner auf der Insel lebten im Jahr 1513 waren es nur noch 25 000 1517 nur noch 11 000 und 1518 nur noch 4 000 Im Jahr 1519 gab es den letzten bedeutenden Widerstand der Taino Der Kazike Guarocuya der den christlichen Namen Enrique verniedlicht Enriquillo angenommen hatte sagte sich von den Spaniern los scharte die letzten freien Taino um sich und fuhrte von den Bergen aus einen jahrelangen Guerillakrieg gegen die Spanier Sein Motiv soll aber anfanglich nicht die Beseitigung der spanischen Herrschaft gewesen sein sondern personliche Rache wegen einer Entehrung seiner Frau Enriquillo gelang es den politischen Mythos der Unbesiegbarkeit aufzubauen Erst 1533 wurde der Kampf beigelegt Auf Befehl des spanischen Konigs wurde ein Frieden geschlossen der den uberlebenden Taino es sollen 500 gewesen sein Freiheit und ein Stuck Land zusicherte Die Taino siedelten sich in der Wustengegend bei Azua an Gegen Ende des 16 Jahrhunderts soll eine Seuche ihre Gemeinde weiter dezimiert haben die Restlichen vermischten sich im Lauf der Zeit mit den Spaniern aber auch den Schwarzafrikanern die als Sklaven auf die Insel gebracht wurden und verloren somit ihre kulturelle und ethnische Identitat Laut einer genetischen Untersuchung einer Arbeitsgruppe aus Puerto Rico in den Jahren 2006 bis 2008 an rund 600 Burgern der Dominikanischen Republik wiesen ca 15 noch Merkmale der Taino auf Diese konzentrierten sich vor allem auf den Ostteil der Insel Die Ergebnisse der Studie gelten jedoch als umstritten Erwahnt sei in diesem Kontext dass der Dominikaner Bartolome de Las Casas sowie andere Priester sich bei der Spanischen Krone fur die Indios einsetzten Las Casas verfasste einen umfangreichen Bericht uber das Leben der Ureinwohner und die Behandlung die sie von seinen Landsleuten erfahren hatten der in Spanien grosse Beachtung fand allerdings nach Las Casas Tod fur uber 300 Jahre nicht gedruckt werden durfte Bei einem offentlichen Disput im Jahr 1550 in der Stadt Valladolid trat Las Casas gegen den Priester Juan Gines de Sepulveda an welcher in seinen Schriften behauptete die Indianer seien niedere primitive Wesen die zu Recht versklavt worden seien Las Casas setzte sich bei diesem Disput durch Sepulvedas Hetzschriften wurden zeitweise verboten An der Politik in den Kolonien anderte sich dadurch aber nichts Das Erbe der Taino BearbeitenEine Erfindung der Taino wird bis heute nicht nur in der Karibik sondern weltweit benutzt die Hangematte Das spanische Wort dafur la hamaca stammt aus der Taino Sprache Weitere Worter aus dem Taino die vom Spanischen und teilweise von anderen Sprachen ubernommen worden sind huracan Hurrikan Wirbelsturm tiburon Haifisch manati Seekuh tabaco Tabak aji Paprika maiz Mais yuca Maniok papaya Papaya mani Erdnuss allerdings gibt es auf Spanisch auch den Ausdruck cacahuete guayaba Guave lambi Flugelschnecke caiman Kaiman Krokodil canoa Kanu cacique Kazike Hauptling Weiterhin sind in der Dominikanischen Republik gebrauchlich bohio Hutte casabe Fladenbrot sabana Ebene cayo kleine Insel und batey Dorf Schliesslich haben sehr viele geographische Bezeichnungen der Taino uberdauert Jamaica Cuba Aiti Haiti Cibao Landschaft auf Hispaniola usw der ursprungliche Name fur Hispaniola Quisqueya lebt u a in einer dominikanischen Biermarke weiter Ausserdem sind alte Taino Namen wie Caracoya Hatuey oder Anacaona bei den Dominikanern wieder als Vornamen beliebt Das Wort fur Barbecue stammt ebenfalls von den Taino Ursprunglich kommt das Wort Barbecue vom mexikanisch spanischen Wort barbacoa das sich aus dem Taino Wort 4 buccan ableitet woher die Buccaneer bzw deutsch Bukanierpiraten ihren Namen erhielten und fruher ein Holzgerust bezeichnete auf dem die Taino Fleisch uber dem offenen Feuer zubereiteten Die erste schriftliche Erwahnung von barbacoa findet sich in Gonzalo Fernandez de Oviedos De la historia General y Natural de las Indias von 1526 5 Siehe auch BearbeitenIndigene Volker Mittelamerikas und der Karibik Indigene Volker Sudamerikas Geschichte Kubas Geschichte der Dominikanischen RepublikLiteratur BearbeitenConrad F A Bruijning Jan Voorhoeve Red Encyclopedie van Suriname Elsevier Amsterdam Brussel 1977 S 36 Roberto Cassa Los Tainos de Espanola Publicaciones de la Universidad Autonoma de Santo Domingo 165 Publicaciones de la Universidad Autonoma de Santo Domingo Coleccion Historia y Sociedad 11 ZDB ID 2252849 0 Universidad Autonoma de Santo Domingo Santo Domingo 1974 Bartolome de Las Casas Kurzgefasster Bericht von der Verwustung der westindischen Lander Sammlung Insel 23 ZDB ID 503313 5 Herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger Insel Verlag Frankfurt am Main 1966 Zahlreiche Auflagen Frank Moya Pons Manual de la Historia Dominicana 9a edicion Caribbean Publishers Santo Domingo 1992 ISBN 84 399 7681 X 14a edicion ebenda 2008 ISBN 978 9945 16 199 1 Carlton Alexander Rood A Dominican chronicle Editora Corripio Santo Domingo 1985 5th edition Editora Taller Santo Domingo 1989 Rolf Thum Christine Thum Dominikanische Republik Mai s Weltfuhrer 47 Mai Dreieich 1996 ISBN 3 87936 212 2 Weblinks BearbeitenNoble David Cook Taino Arawak Indians In Encyclopedia of Genocide and Crimes Against Humanity Gale Group USA 2005 Taino Indigenous Caribbeans In Black History Month 2023 Grossbritannien 12 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Lizzie Wade Genes of extinct Caribbean islanders found in living people In Science 19 Februar 2018 S Der Nachweis gelang anhand genetischer Untersuchungen an heute lebenden Arawak Sprechern und an einer Frau deren Uberreste in der Preacher s Cave auf Eleuthera Bahamas entdeckt wurde und die um 1000 n Chr lebte Robert M Poole Smithsonian Magazine What Became of the Taino Memento des Originals vom 7 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www smithsonianmag com In Smithsonian magazine Oktober 2011 S Prehistory of the Caribbean Culture Area Southeast Archaeological Center National Park Service abgerufen am 25 Dezember 2014 Merriam Webster Barbeque Jessica B Harris Caribbean Connection In Lolis Eric Elie Hrsg Cornbread Nation 2 The United States of Barbecue University of North Carolina Press Chapel Hill NC 2004 ISBN 0 8078 5556 1 S 16 18 Normdaten Sachbegriff GND 4213220 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taino amp oldid 236407167