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Hispaniola auch Hispanola spanisch La Espanola die Spanische oder Kiskeya in der Sprache der Taino spanisch Quisqueya ist mit einer Flache von etwa 76 480 km die zweitgrosste der Grossen Antillen und gleichzeitig der gesamten Westindischen Inseln Auf der Insel liegen die Staaten Haiti und Dominikanische Republik HispaniolaTopographische Karte Topographische KarteGewasser Karibisches MeerInselgruppe Grosse AntillenGeographische Lage 19 0 N 70 40 W 19 70 666666666667 3098 Koordinaten 19 0 N 70 40 WLage von HispaniolaFlache 76 480 km Hochste Erhebung Pico Duarte3098 mEinwohner 21 748 227 2017 284 Einw km Hauptort Santo Domingo Port au Prince Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Politische Gliederung 1 2 Bevolkerung 1 3 Ursprung der Namen 1 4 Geomorphologie 1 5 Flora und Fauna 2 Geschichte 2 1 Prakolumbische Zeit 2 2 Spanische Kolonisation 2 2 1 Eroberung und Grundung der Stadt Santo Domingo 2 2 2 Sklaverei und Widerstand 2 3 Aufteilung zwischen Spanien und Frankreich von 1697 bis 1804 2 3 1 Santo Domingo 2 3 2 Saint Domingue und der Aufstand von 1791 2 4 Haiti bis zur Unabhangigkeit der Dominikanischen Republik 1844 2 5 Hispaniola ab der Unabhangigkeit der Dominikanischen Republik 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenUngefahr 90 km westlich liegt die grosste Antilleninsel Kuba und 160 km westlich Jamaika 120 km ostlich Puerto Rico 250 km nordlich die Gruppe der Turks und Caicosinseln und 180 km nordnordwestlich die Inselgruppe Inagua Die Insel erstreckt sich 600 km in Ost West und 250 km in Nord Sud Richtung Sie hat die Form einer nach Westen geoffneten Hand wobei zwei gebirgige Halbinseln weit gegen Kuba bzw in den Jamaica Channel hervorragen Relativ flach sind nur der Osten und ein im Norden zwischen zwei Bergketten durchziehendes Langstal Politische Gliederung Bearbeiten nbsp Dominikanische Republik und HaitiDer grossere ostliche Teil der Insel bildet heute die Dominikanische Republik der kleinere westliche Teil die Republik Haiti Siehe auch Liste geteilter Inseln Bevolkerung Bearbeiten Mit ihren mehr als einundzwanzig Millionen Einwohnern ist Hispaniola die bevolkerungsstarkste Insel der Antillen Land Flache km Einwohner 2017 Bevolkerungsdichte Einw km Dominikanische Republik nbsp Dominikanische Republik 48 730 10 766 998 221Haiti nbsp Haiti 27 750 10 981 229 396Hispaniola 76 480 21 748 227 284Ursprung der Namen Bearbeiten Die einheimischen Taino nannten die Insel Kiskeya ubersetzt etwa wunderbares Land oder auch Ayiti ubersetzt gebirgiges Land woraus die heutigen Bezeichnungen Quisqueya und Haiti entstanden Haiti bezeichnete also ursprunglich die gesamte Insel Der Begriff Quisqueya findet sich in der ersten Zeile der Dominikanischen Nationalhymne Quisqueyanos valientes alcemos Nuestro canto con viva emocion und wird auch als Markenname verschiedener Produkte verwendet Es gibt auch eine kleinere nicht sehr bedeutsame politische Bewegung die anstrebt die beiden Staaten unter dem gemeinsamen Namen Quisqueya zu vereinen Christoph Kolumbus nannte die Insel La Isla Espanola die spanische Insel Englander verballhornten den Namen zu Hispaniola Kleinspanien Die Insel Hispaniola wurde in der Kolonialzeit politisch getrennt in einen spanischen Ostteil Santo Domingo oder San Domingo genannt nach der gleichnamigen Stadt und einen franzosischen Westteil Saint Domingue oder Saint Domingue Aus dem Ostteil wurde die Dominikanische Republik aus dem Westteil Haiti das zeitweise in Nord Haiti und eine sudliche Mulatten Republik geteilt war In diesem Artikel ist wenn nicht ausdrucklich von der Stadt gesprochen wird mit Santo Domingo immer der Ostteil Hispaniolas gemeint Auch ist mit Haiti der Klarheit wegen immer der Staat im Westteil der Insel gemeint Geomorphologie Bearbeiten nbsp Hispaniola von der ISS aus gesehen Hispaniola Jamaika Kuba und Puerto Rico sind zusammen bekannt als die Grossen Antillen Die grossten vorgelagerten Inseln sind auf haitianischer Seite die Ile de la Gonave und die Ile de la Tortue sowie auf Seiten der Dominikanischen Republik die Isla Saona Auf der Insel liegen funf grosse Bergketten die mehr oder weniger zusammenhangen und sich uber insgesamt mehr als 600 km erstrecken 1 Die Cordillera Central erstreckt sich von der sudlichen Kuste bis in den Nordwesten der Insel In der Cordillera Central liegen die funf hochsten Berge der Karibik der Pico Duarte 3098 m die Loma La Pelona 3097 m die Loma Rucilla 3039 m die Loma de la Viuda 2802 m und der Yaque 2760 m Die Cordillera Septentrional verlauft parallel zur Cordillera Central an der nordlichen Kuste und erstreckt sich als Halbinsel Samana bis in den Atlantik Der hochste Punkt dieser Bergkette ist Pico Diego de Ocampo 1249 m zwischen Santiago und Puerto Plata Im Osten der Dominikanischen Republik erstrecken sich die Cordillera Oriental hochste Erhebung 736 m und Costera del Caribe Die Sierra de Neiba erhebt sich im Sudwesten der Dominikanischen Republik und verlauft nordwestlich nach Haiti als Montagnes Noires Chaine des Matheux und Montagnes du Trou d Eau Das Zentralplateau liegt zwischen dem Nordmassiv und den Montagnes Noires Die Plaine de l Artibonite liegt zwischen den Montagnes Noires und den Chaine des Matheux und erstreckt sich westwarts zum Golf von Gonaives Die hochste Erhebung ist 2177 m hoch nordlich des Lago Enriquillo Die sudliche Bergkette beginnt als Sierra Baoruco und erstreckt sich westwarts unter dem Namen Massif de la Selle und Massif de la Hotte und bildet die sudwestliche Halbinsel Haitis Morne de la Selle ist mit 2715 m die hochste Erhebung der Bergkette und der hochste Gipfel Haitis Auf der dominikanischen Seite sind die hochsten Erhebungen 2368 m und 2085 m hoch Eine Tiefebene verlauft parallel zur sudlichen Bergkette die in Haiti als Plaine du Cul de Sac bekannt ist und an deren westlichen Ende Haitis Hauptstadt Port au Prince liegt In der Tiefebene liegen einige Salzwasserseen unter anderem die Saumatre Lagune in Haiti und der Enriquillo See in der Dominikanischen Republik Die zum Teil grossen Hohenunterschiede auf der Insel Hispaniola in Verbindung mit tropischen Regenfallen haben schon haufiger zuletzt zweimal im Jahr 2004 zu schweren Uberschwemmungen mit Tausenden von Todesopfern gefuhrt Im Mai 2004 war die Region um Jimani im Suden der Insel betroffen der Arroyo Blanco trat uber die Ufer nordlich der Gebirgskette Massif de la Selle Sierra de Baoruco zwischen den Seen Etang Saumatre und Lago Enriquillo im September 2004 der Norden besonders das Cibao Tal in der Nahe des Rio Yaque del Norte und am schwersten die Region um die haitianische Stadt Gonaives Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hier sind Einzelnachweise angebracht Die Insel liegt auf der Grenze der Nordamerikanischen und der Karibischen Platte und ist deshalb ein potentielles Erdbebengebiet Am 4 August 1946 gab es in der Dominikanischen Republik ein Beben der Starke 8 1 Epizentrum auf der Halbinsel Samana am 26 September 2003 ein Beben der Starke 6 8 Epizentrum nahe Puerto Plata Am 12 Januar 2010 erschutterte ein verheerendes Erdbeben der Starke 7 0 Haiti Nahe Carrefour Port au Prince Delmas Am 14 August 2021 ereignete sich in Haiti ein Erdbeben der Starke 7 2 Epizentrum etwa 125 Kilometer westlich der Hauptstadt Port au Prince mit ca 2 000 Todesopfern und ca 9 900 Verwundeten Hierbei wurden nach offiziellen Angaben Stand 18 August 2021 7 000 Gebaude zerstort und 5 000 beschadigt Ca 30 000 Familien wurden obdachlos Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Landschaft in HaitiDas Klima auf Hispaniola ist allgemein feucht und tropisch Die Insel hat vier verschiedene Okoregionen Feuchtwalder bedecken etwa 50 der Insel besonders den nordlichen und ostlichen Teil vorwiegend das Tiefland aber auch bis in eine Hohe von 2100 m Die Region der Trockenwalder bedeckt etwa 20 der Insel im Regenschatten der Berge im Suden und Westen sowie im Cibao Tal im mittleren Norden der Insel Die hispaniolischen Kiefernwalder bedecken die bergigsten 15 der Insel oberhalb von 850 m Die Enriquillo Feuchtlande sind eine Region uberschwemmter Weiden und Savannen die die Seenkette des Enriquillo Sees der Rincon Lagune des Caballero Sees der Saumatre Lagune und des Trou Cayman umgibt Im Teil der heutigen Dominikanischen Republik ist die Tierwelt sehr vielfaltig in den Okonischen gibt es z B Seevogel Kolibris Reptilien Land und Meeresschildkroten Wirtelschwanzleguane Amphibien Frosche etc Reiher Flamingos sowie viele Fischarten Die Republik Haiti legt weniger Wert auf den Schutz ihrer Oko Ressourcen und erkannte nicht das wichtige Potenzial fur den Tourismus Walder werden bedenkenlos abgeholzt Land verkarstet und Muren bilden sich Geschichte BearbeitenPrakolumbische Zeit Bearbeiten Bis 1492 lebten auf Hispaniola hauptsachlich die indigenen Volker der Arawak Ciboney und der Kariben Genetische Studien deuten auf eine prakolumbische Besiedlung von 10 000 bis 50 000 Menschen auf Hispaniola hin 2 Vor der Eroberung durch Europaer existierte auf der Insel die Kultur der Arawak die aus Venezuela stammten und seit dem 7 Jahrhundert v Chr uber die Kleinen Antillen eingewandert waren Sie waren um 1650 auf der Insel ausgestorben 3 Spanische Kolonisation Bearbeiten nbsp Die ersten Siedlungen auf Hispaniola nbsp Nautische Karte von 1639 nbsp Haiti und Dominikanische Republik Gebietsentwicklung ab 1492Am 5 Dezember 1492 erreichte Christoph Kolumbus Hispaniola Nach Goldlagerstatten forschend erkundete Kolumbus Stellen die sich zur Landung von Schiffen eigneten Vor seiner Ruckkehr nach Europa errichtete er mit Hilfe der Arawak aus den Trummern des gestrandeten Schiffs Santa Maria das Fort La Navidad die erste Kolonie in Amerika Er liess eine Besatzung von 40 Mann zuruck Eroberung und Grundung der Stadt Santo Domingo Bearbeiten Bei seiner Ruckkehr nach Hispaniola am 28 November 1493 fand er das Fort in Trummern Arawak unter ihrem Anfuhrer Kazike Caonabo hatten es nach Gewalttaten und Plunderungszugen der Spanier zerstort und die Besatzung beendet Kolumbus liess daraufhin in einem Feldzug viele Arawak versklaven und nach Spanien verschleppen was nicht auf Zustimmung des spanischen Konigspaares stiess Die Spanier legten im Osten des Kap Monte Cristi im Januar 1494 die Stadt La Isabela an von wo aus sie sich die reichen Goldminen von Cibao aneigneten und zu deren Sicherung das Fort St Thomas errichteten 1496 trat Kolumbus die Heimreise an und sein Bruder Bartolomeo grundete an der Mundung des Rio Ozama die Stadt Santo Domingo die Hauptstadt der Insel wurde und ihr beziehungsweise ihrem Ostteil spater den Namen gab Seit La Isabela aufgegeben wurde ist Santo Domingo die alteste noch bestehende von Europaern gegrundete Siedlung in Amerika Am 31 August 1498 kam Kolumbus erneut in die Stadt Santo Domingo versuchte Streitigkeiten der Siedler mit seinem Bruder zu schlichten und verstarkte die Christianisierung sowie die Suche nach Gold Aufgrund negativer Berichte ersetzte der spanische Hof Kolumbus als Gouverneur durch Francisco de Bobadilla der am 23 August 1500 Hispaniola erreichte Er nahm die Bruder Kolumbus gefangen und schickte sie in Ketten nach Spanien Dort wurden sie durch das Konigspaar begnadigt jedoch nicht wieder in ihre ehemaligen Amter eingesetzt Sklaverei und Widerstand Bearbeiten Die Ureinwohner litten unter dem 1503 eingefuhrten Encomienda System das sie zur Zwangsarbeit verpflichtete Nach den Aufzeichnungen des Chronisten Las Casas lebten auf Hispaniola 1508 nur noch 60 000 Indigene 4 Sklavenarbeit die Verfolgung Fluchtiger und die aus Europa und Afrika eingeschleppten Seuchen gegen die die Indigenen nicht immun waren fuhrte zu einem raschen Sterben der Bevolkerung Die von Bobadilla und seinem Nachfolger Nicolas de Ovando ausgebeuteten Goldminen von San Cristoforo waren eine der Statten des Sterbens Um 1507 brachte Pedro d Atenza das Zuckerrohr von den Kanarischen Inseln nach Hispaniola 5 Gil Gonzalez Davila gab den Impuls zum Plantagen und Zuckermuhlenbau 6 Da viele der Einheimischen bereits umgekommen waren verschleppte Ovando 40 000 Taino von den Bahamas und nach deren massenhaftem Sterben durch Seuchen wurden Menschen aus Afrika als Sklaven verschleppt die ersten wohl 1503 Anacaona die Anfuhrerin von Jaragua und Witwe des Widerstandsfuhrers Caonabo wurde 1503 von spanischen Truppen unter Alonso de Ojeda gefangen genommen Ihre Anhanger wurden im Massaker von Jaruagua verhaftet oder verbrannt Anacaona wurde wegen Verschworung angeklagt und gehangt 1509 wurde Diego Colon Sohn von Christoph Kolumbus Gouverneur und spater auch Vizekonig Hispaniolas 1512 fand die Einweihung der Universitat von Santo Domingo statt der ersten Universitat in der Neuen Welt In der Zeit zwischen 1519 und 1533 erhoben sich die etwa 4 000 uberlebenden Indigenen unter ihrem Anfuhrer Enriquillo erfolglos gegen die Spanier 1522 schlossen sich schwarze Sklaven ihrem Aufstand an 6 Sie wurden in den folgenden Jahren und Jahrzehnten fast vollstandig ausgerottet Nach einem Friedensschluss auf Geheiss der Spanischen Krone uberliessen ihnen die Spanier ein kleines Gebiet bei Boya bzw Azua circa 100 Kilometer nordostlich von Santo Domingo Dass sich dort bis heute Nachkommen erhalten haben beruht auf einer Legende Wahrscheinlich vermischten sich die Indigenen mit den Nachkommen von Afrikanern und Europaern und verloren mit der Zeit ihre kulturelle und ethnische Identitat Anderen Berichten zufolge starben sie schon im spaten 16 Jahrhundert durch eine Seuche aus Von 1537 bis 1548 kam es zu Aufstanden geflohener schwarzafrikanischer Sklaven die Cimarrones genannt wurden 1542 lebten auf der Insel 200 Indigene 5000 Spanier und 30 000 afrikanische Sklaven 1586 eroberte und plunderte der englische Freibeuter Francis Drake die Stadt Santo Domingo Ein weiterer englischer Angriff fand 1655 unter Admiral William Penn statt Aufteilung zwischen Spanien und Frankreich von 1697 bis 1804 Bearbeiten nbsp Historische Karte von 1723Ab 1625 setzten sich franzosische und englische Freibeuter Bukanier und Flibustier auf der nahen nordlich vorgelagerten Insel Tortuga fest Sie wurden zwar spater vertrieben aber eine vorwiegend aus Franzosen bestehende Gruppe von ihnen siedelte sich als Pflanzer auf der menschenleeren Nordkuste Hispaniolas an und bat Frankreich sie gegen die Spanier zu unterstutzen Ludwig XIV sandte daraufhin 1661 Bertrand d Ogeron als Gouverneur nach Hispaniola Er grundete im westlichen Teil der Insel 1665 eine franzosische Kolonie 1670 grundete er die Hafenstadt Cap Francois das spatere Cap Francais das heute Cap Haitien heisst Sie war die erste grossere franzosische Siedlung auf der Hauptinsel und wurde 1686 von den Spaniern zerstort Im Jahr 1691 wurde eine neue franzosische Kolonie durch Jean Baptiste du Casse gegrundet Im Frieden von Rijswijk verzichtete Spanien 1697 zugunsten Frankreichs auf den westlichen Teil der Insel der Saint Domingue hiess 7 1776 wurde die Grenze zwischen beiden Landesteilen festgelegt die grob der heutigen Grenze zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik entspricht Der franzosische und der spanische Teil Hispaniolas entwickelten sich sehr unterschiedlich Santo Domingo Bearbeiten In Santo Domingo lahmte die Entwicklung Die Goldfunde die viele Spanier in die Kolonie gezogen hatten gingen zur Neige Viele Spanier zogen weg und diejenigen die blieben verarmten oft und liessen ihre Sklaven haufig frei Von den 125 000 Einwohnern die 1790 gezahlt wurden waren 15 000 Sklaven 8 Im Friede von Basel zwischen Spanien und Frankreich vom 22 Juli 1795 wurde das Gebiet Santo Domingo den Franzosen unterstellt und an das franzosische Saint Domingue angeschlossen das die Oberhoheit uber Santo Domingo jedoch nur theoretisch ausubte Am 26 Januar 1801 besetzte Toussaint L Ouverture das de facto noch spanische Santo Domingo Die Sklaverei wurde abgeschafft Saint Domingue und der Aufstand von 1791 Bearbeiten 1789 kam fast die Halfte des weltweit produzierten Zuckers aus der franzosischen Kolonie die auch in der Produktion von Kaffee Baumwolle und Indigo Weltmarktfuhrer war 8 Nach Saint Domingue wurden sehr viele Sklaven importiert die entsprechend dem 1685 erlassenen Code noir leben mussten der den Sklaven einige Rechte zugestand die weissen Herren einerseits zur Versorgung der Sklaven zwang und ihnen andererseits das Recht auf korperliche und grausame Bestrafung gab Der Plantagenbau wuchs die Wirtschaft florierte und die Kolonie bluhte nach dem Spanischen Erbfolgekrieg auf Am 26 November 1749 wurde Port au Prince gegrundet und zur Hauptstadt gemacht Saint Domingue war zeitweise die reichste Kolonie Frankreichs Bei einer Zahlung 1788 lebten dort 455 089 Menschen davon 27 717 Weisse Sie bildeten die Oberschicht 21 808 sogenannte Mulatten die meist frei aber gegenuber den europaischstammigen Weissen nicht als gesellschaftlich ebenburtig anerkannt waren und mit einem Bevolkerungsanteil von knapp 90 Prozent uberwaltigende Mehrheit Schwarze die als Sklaven die unterste Schicht bildeten 1798 Mulatten und die kleine Gruppe freier Schwarzer waren Eigentumer von einem Drittel aller Plantagen und einem Viertel aller Sklaven Saint Domingues Wegen der schlechten Behandlung der Sklaven flohen regelmassig Tausende in die Berge und es gab wiederholt Aufstande Maroons oder Cimarrones bildeten sich aus den Entkommenen isolierte Plantagen wurden manchmal uberfallen Im Marz 1758 wurde der 18 Jahre zuvor geflohene Sklave Francois Mackandal der zahlreiche Aufstande angefuhrt hatte zur Strafe in Cap Francais offentlich lebendig verbrannt Die afrikanischen Sklaven brachten ihre Religion und Kultur mit darunter den Voodoo Glauben der sich aus dem westafrikanischen Vodun Kult entwickelte 7 Am 19 Februar 1788 wurde die Societe des Amis des Noirs deutsch Gesellschaft der Freunde der Schwarzen in Paris gegrundet Ihr Ziel war die Abschaffung des Sklavenhandels und eine schrittweise Abschaffung der Sklaverei Sie sollte ideologisch grossen Einfluss auf die Geschichte Saint Domingues gewinnen Angeregt durch die Franzosische Revolution forderten die Europaer in der Kolonie mehr Autonomie von Frankreich die Gemischt Ethnischen ihre Gleichstellung und die Sklaven ihre Freiheit 9 Die mit einem Bevolkerungsanteil von ungefahr sechs Prozent zahlenmassig geringe europaische Bevolkerung von Saint Domingue war durch die Revolution gespalten in grosse und kleine Weisse das heisst in Grundbesitzer und Gewerbsleute Konstitutionelle und Monarchisten sowie in Anhanger und Gegner der Kolonialregierung Am 8 Marz 1790 erging der Beschluss uber die Bildung von Kolonialversammlungen in denen nur Kolonisten also Europaer vertreten waren Die Versammlungen sollten in den Kolonien eine Art Autonomie ermoglichte Mit Mulatten oder Schwarzen wollte die Oberschicht ihre Macht nicht teilen man sprach von einer entarteten Menschenrasse Der Versuch der Mulatten unter der Fuhrung von Vincent Oge und Jean Baptiste Chavannes ihre Forderungen durchzusetzen endete mit der Niederschlagung des Aufstandes im Oktober 1790 und der Folterung und Hinrichtung der beiden in Cap Francais im Februar 1791 Der 14 August 1791 als sich im Bois Caiman dem Krokodilwald in der Nordebene des heutigen Haiti mehrere Sklaven zu einer Voodoo Zeremonie trafen gilt als der Beginn des Aufstandes der Sklaven der letztlich zur Unabhangigkeit Haitis fuhrte und historisch die erste Dekolonisation von Farbigen war Der Aufstand brach am 22 oder 23 des Monats los und wurde von Dutty Boukman Biassou und Jean Francois angefuhrt Er begann in der Umgebung von Cap Francais und verbreitete sich nach Einnahme der Stadt durch die Sklaven zwischen dem 21 und dem 23 Juni 1793 uber die ganze Kolonie Uber 200 Plantagen gingen in Flammen auf 10 2 000 Weisse und 10 000 Schwarze wurden getotet 8 Die von Frankreich in die Kolonie entsandten Bevollmachtigten Polverel Santhonax die Schreibweise Sonthonax kommt auch vor und Ailhaud die im September 1792 ankamen konnten und wollten nicht dagegen einschreiten Vielmehr verfugten sie im August bzw September 1793 die Abschaffung der Sklaverei 7 nbsp Francois Dominique Toussaint L Ouverture auf einem Stich von 1802 nbsp Anne Louis Girodet Trioson Portrat des Burgers Belley Abgeordneter von Saint Domingue ca 1797 Versailles Musee national du chateau et de TrianonIn den folgenden Jahren der europaischen Koalitionskriege insbesondere zwischen Frankreich und Grossbritannien schaffte es Toussaint L Ouverture in wechselnden Allianzen eine weitgehende Selbststandigkeit der Kolonie zu erkampfen Der heutige Nationalheld Haitis war ein freigelassener Sklave der selbst Kaffeepflanzer und Sklavenhalter geworden war sich wenige Wochen nach dessen Beginn dem Aufstand anschloss und die Fuhrung ubernahm Als 1793 die Spanier und Englander mehrere Platze der Kolonie besetzten verband sich das Heer der Sklaven mit dem der franzosischen Truppen die unter General Etienne Lavaux zur Behauptung der Insel gelandet waren Die weissen Kolonisten wurden von den Generalen der Aufstandischen Rigaud und Toussaint schliesslich 1797 gezwungen die Insel ganz zu verlassen worauf das franzosische Direktorium am 4 Februar 1798 den Schwarzen in den franzosischen Kolonien vollige Freiheit und gleiche Rechte mit den Weissen bewilligte Gleichzeitig wurde Toussaint zum Obergeneral aller Truppen in Haiti ernannt 1799 wurde er Gouverneur der Kolonie Von 1799 bis 1800 tobte ein Burgerkrieg zwischen Schwarzen und Mulatten in dem Letztere unterlagen Toussaint besetzte nicht nur Santo Domingo sondern besiegte auch die englischen Freibeuter Er strebte nach Unabhangigkeit von Frankreich und gab der Insel im Jahr 1801 eine eigene Verfassung Toussaint wurde dabei Gouverneur und Alleinherrscher auf Lebenszeit Die Plantagen wurden wieder in Betrieb genommen und von ehemaligen Sklaven nun in Zwangsarbeit bewirtschaftet Eine andere Quelle wurdigt die wirtschaftlichen Massnahmen Toussaints als Landreform Napoleon Bonaparte schickte 1801 General Charles Victoire Emmanuel Leclerc als Capitaine general mit 44 000 Mann nach Haiti wo er im Februar 1802 ankam Toussaint widersetzte sich anfangs seiner Landung bei Cap Francois musste sich jedoch bald ins Innere zuruckziehen Am 25 Februar 1802 wurde Santo Domingo besetzt und die Sklaverei wiederhergestellt obwohl Bonaparte erst am 20 Mai 1802 die Wiedereinfuhrung der Sklaverei in den franzosischen Kolonien erliess Toussaint wurde am 6 oder 7 Juni 1802 gefangen genommen und nach Frankreich deportiert wo er am 7 April 1803 in der Haft starb Geschickte militarische Operationen eine britische Seeblockade und eine Gelbfieber Epidemie machten den Interventionstruppen Napoleons jedoch schwer zu schaffen Auch Leclerc starb daran Sein Nachfolger wurde Rochambeau Da die verbliebenen weissen Pflanzer die Sklaverei durchzusetzen suchten kam es erneut zum Aufstand diesmal unter dem schwarzen General Jean Jacques Dessalines Er besiegte am 18 November 1803 die vom Gelbfieber dezimierten Franzosen unter Rochambeau und fugte damit Napoleon seine erste Niederlage zu Dessalines kronte sich zum Kaiser wie sein Gegner die Franzosen und anderen Weissen mussten nach einem Massaker im Marz 1804 die Insel raumen Von 1791 bis 1804 sollen etwa 200 000 Menschen ums Leben gekommen sein 8 Haiti bis zur Unabhangigkeit der Dominikanischen Republik 1844 Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Haitis Haiti bis zur Unabhangigkeit der Dominikanischen Republik Am 1 Januar 1804 proklamierte Jean Jacques Dessalines die Unabhangigkeit von Saint Domingue In den folgenden vier Jahrzehnten war Santo Domingo mehrfach unter der Kontrolle des westlichen Inselteils Am 27 Februar 1844 mit der Proklamation der Dominikanischen Republik Republica Dominicana erlangte Santo Domingo endgultig seine Unabhangigkeit Hispaniola ab der Unabhangigkeit der Dominikanischen Republik Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Haitis und Geschichte der Dominikanischen RepublikSiehe auch BearbeitenDie Schatzinsel Hispaniola ist der Name des Expeditionsschiffes im Roman Liste geteilter InselnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hispaniola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hispaniola Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Hispaniola Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten maximale Ausdehnung nach Vermessung uber die GoogleMaps Karte Die grossten Gebirge der Erde D M Fernandes et al A genetic history of the pre contact Caribbean Nature online publiziert am 23 Dezember 2020 doi 10 1038 s41586 020 03053 2 Howard Zinn A People s History of the United States Harper Perennial 2005 S 5 Howard Zinn A People s History of the United States Harper Perennial 2005 S 7 James Redpath Toussaint L Ouverture A Biography and Autobiography Boston 1863 google de abgerufen am 17 September 2022 a b Piet C Emmer Wirtschaft und Handel der Kolonialreiche Dokumente zur Geschichte der europaischen Expansion Bd 4 C H Beck Munchen 1988 ISBN 978 3 406 30661 7 S 504 672 a b c Haiti French Settlement and Sovereignty In countrystudies us Federal Research Division of the Library of Congress Washington D C abgerufen am 17 September 2022 a b c d Wolfgang Reinhard Die Unterwerfung der Welt Globalgeschichte der europaischen Expansion 1415 2015 Bundeszentrale fur Politische Bildung C H Beck Bonn 2017 ISBN 978 3 7425 0021 2 S 581 585 Andrian Kreye Napoleons Schmach In Suddeutsche Zeitung 19 Januar 2010 abgerufen am 17 September 2022 Eduardo Galeano Die offenen Adern Lateinamerikas Die Geschichte eines Kontinents von der Entdeckung bis zur Gegenwart 7 Aufl erw Neuaufl Wuppertal 1980 ISBN 978 3 87294 046 9 S 80 Normdaten Geografikum GND 4094983 7 lobid OGND AKS VIAF 316429345 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hispaniola amp oldid 236561769