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Der Kapokbaum Ceiba pentandra auch als Wollbaum bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ceiba in der Unterfamilie der Wollbaumgewachse Bombacoideae KapokbaumKapokbaum Ceiba pentandra SystematikEurosiden IIOrdnung Malvenartige Malvales Familie Malvengewachse Malvaceae Unterfamilie Wollbaumgewachse Bombacoideae Gattung CeibaArt KapokbaumWissenschaftlicher NameCeiba pentandra L Gaertn Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Fotogalerie mit Details 2 Varietaten 3 Vorkommen 4 Nutzung 5 Mythologie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Kapokbaum ist ein machtiger laubabwerfender Baum mit schirmformiger bis runder Krone der Wuchshohen von bis zu 75 Meter 1 und einen Stammdurchmesser von uber 3 Meter erreicht Die grauliche Borke ist relativ glatt Er kann uber 500 Jahre alt werden 2 Er ist einer der grossten Baume des tropischen Regenwaldes der das umliegende Kronendach um 10 bis 20 Meter uberragt Der Stamm ist jung grun braunlich und im Alter grau braunlich und er wird dann von hohen breiten Brettwurzeln gestutzt In seiner Jugendzeit ist er dicht bedeckt mit spitzen pyramidalen bis kegelformigen Stacheln die mit zunehmendem Alter immer weniger werden Der Baum fuhrt ein Gummi es ist ahnlich wie Kutira Gummi Die langgestielten und gefiederten Laubblatter sind handformig gefingert Der Blattstiel mit verdickter Basis ist bis zu 27 Zentimeter lang die Blattchenstiele bis zu 3 Zentimeter Die bis zu 20 Zentimeter langen kahlen spitzen bis meist zugespitzten oder geschwanzten und verkehrt eiformigen eilanzettlichen bis lanzettlichen meist ganzrandigen meist funf bis neun kurz gestielten leicht ledrigen Blattchen besitzen eine keilformige Basis Sie werden beim Beginn der Trockenzeit im Februar bis Marz abgeworfen Zu dieser Zeit treiben die zumeist buschelweise und achselstandig an den Zweigenden stehenden gelblichen bis weissen oder rosa zwittrigen und funfzahligen gestielten Bluten mit doppelter Blutenhulle aus Der Blutenstiel ist bis etwa 5 6 Zentimeter lang Der glockenformige vier bis funfzahnige bis 2 Zentimeter lange kahle Kelch ist grunlich und ledrig Die verkehrt eiformigen Kronblatter sind aussen fein behaart bis 4 5 Zentimeter lang und im unteren Teil mit der kurzen Staubblattrohre verwachsen Der funfkammerige Fruchtknoten ist halbunterstandig mit einem langen festen Griffel mit kopfiger und leicht geteilter Narbe Die ungleich langen Staubblatter sind im unteren Teil rohrig verwachsen mit oberseits funf freien Staubfaden und kurzer als der Griffel und besitzen nierenformige gebogene Antheren Innen im Kelch sind Nektarien vorhanden Die Bluten offnen sich nur nachts vom fruhen Abend bis zum Morgen und sie haben einen starken und unangenehmen Geruch aufgrund ihrer primaren Fledermausblutigkeit Blattnasen 3 allerdings sind sekundar auch Motten Bienen und Hummeln Bestauber 4 Die hangenden braunen ledrigen langlich ellipsoiden und schwimmfahigen kahlen Fruchte sind bis uber 25 30 Zentimeter lange sich entlang der Scheidewande offnende lokulizidale vielsamige Kapseln Die uber 100 etwa 5 6 Millimeter grossen rundlichen braunen bis schwarzlichen und kahlen Samen liegen in einem Bett aus dichten graulichen bis weiss gelblichen flaumigen Haaren Die Haare entspringen dem Endokarp der Fruchtwand und dienen der Windausbreitung Sie brechen bei der Fruchtreife von der Fruchtwand ab 5 Die Chromosomenzahl betragt 2n 72 80 84 oder 88 6 7 Fotogalerie mit Details Bearbeiten nbsp Kleinere Brettwurzeln des Kapokbaums nbsp Grosse Brettwurzeln von Ceiba pentranda nbsp Stacheliger Stamm des jungen Baumes nbsp Blatter von Ceiba pentandra nbsp Ceiba pentandra Bluten nbsp Unreife grune Frucht nbsp Frucht aufgegangen nbsp CeibaholzVarietaten BearbeitenEs werden manchmal drei Varietaten unterschieden 6 Ceiba pentandra var caribaea in Sudamerika und Westafrika uber 60 Meter hoch Fruchte kleiner und breiter sowie offnend mit Brettwurzeln und der Stamm hat kleine Stacheln Ceiba pentandra var guineensis in den Savannen Westafrikas viel kleiner bis 18 Meter hoch und ohne Brettwurzeln Fruchte offnend Ceiba pentandra var pentandra der kultivierte Kapokbaum aus Westafrika und Asien bis 30 Meter hoch kleine oder keine Brettwurzeln und nicht offnende Fruchte mit helleren Fasern Vorkommen Bearbeiten nbsp Cotton Tree in Freetown Sierra Leone nbsp Der Kapokbaum gehort zu den typischen den Wald uberragenden Urwaldriesen Der Kapokbaum stammt vermutlich aus dem tropischen Regenwald Mittel und des nordlicheren Sudamerikas und verbreitete sich bis nach Westafrika Allerdings konnte es auch umgekehrt sein und der Baum stammt aus West und Zentralafrika Mittlerweile ist er in den gesamten Tropen anzutreffen Ceiba pentandra ist ein lichtbedurftiger Baum der wahrend der Regenzeit eine Niederschlagsmenge von rund 1000 bis 1500 mm benotigt Er wachst bis in grosse Hohen von 4000 Metern 5 6 Nutzung Bearbeiten Hauptartikel Kapok Aus dem Kapokbaum wird u a Kapok gewonnen Die Kapokfasern haben eine Lange von 10 bis 35 Millimeter und bestehen zu 64 aus Cellulose und Hemicellulose Aufgrund ihres Wachsuberzugs sind sie wasserabweisend und schlecht verspinnbar Ein einzelner Baum liefert pro Jahr ungefahr 20 kg reine Fasern Ohne weitere Behandlung konnen diese als Fullmaterial fur Rettungsringe und Schwimmwesten oder als Polster und Isoliermaterial genutzt werden Die Samen des Kapokbaums werden aufgrund ihres hohen Anteils an fettem Ol Kapokol bis zu 25 regional fur die Herstellung von Seife oder Speiseol verwendet sie sind aber auch essbar Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung kommt der Kapok auch bei der Wundversorgung zum Einsatz 5 Das leichte nicht besonders wertige Holz ist weich und nicht bestandig Mythologie BearbeitenIn der Mythologie der Maya von Yucatan stellt ein Kapokbaum die Axis Mundi oder den Weltenbaum dar ahnlich der Weltenesche Yggdrasil in der nordischen Mythologie 8 In den afrokubanischen Religionen Palo Monte und Arara gilt die Ceiba als heiliger Baum in der Santeria ist sie als Sitz des Orishas Iroko der heiligste aller Baume 9 10 In Erzahlungen die im peruanischen Amazonastiefland verbreitet sind spielt der Kapokbaum der dort Lupuna genannt wird eine wichtige Rolle Er steht in der amazonischen Mythologie in Verbindung mit Wichten die nach verschiedenen Uberlieferungen im riesigen oft bauchformigen Stamm des Baumes leben oder um diesen herumtanzen 11 Literatur BearbeitenM Brink E G Achigan Dako Fibres Plant Resources of Tropical Africa 16 Prota 2012 ISBN 978 92 9081 481 8 S 75 83 Susanne Bickel Sandkotter Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe UTB 8176 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2001 ISBN 3 494 02252 6 Peter Edward Gibbs Joao Semir A taxonomic revision of the genus Ceiba Mill Bombacaceae In Anales Jard Bot Madrid 60 2 2003 S 259 300 doi 10 3989 ajbm 2002 v60 i2 92 Elbert L Little Frank H Wadsworth Common Trees of Puerto Rico and the Virgin Islands Agriculture Handbook No 249 USDA 1964 S 332 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapokbaum Ceiba pentandra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ceiba pentandra bei PROTA Ceiba pentandra bei Useful Tropical Plants abgerufen am 10 Mai 2018 Ceiba pentandra In U Brunken M Schmidt S Dressler T Janssen A Thiombiano G Zizka West African plants A Photo Guide Forschungsinstitut Senckenberg Frankfurt am Main 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Patrick Herrmann Faserpflanzen Institut fur Systematische Botanik und Okologie Universitat Ulm Nutzpflanzenseminar 2011 PDF auf uni ulm de abgerufen am 15 November 2019 The thickest tallest and oldest kapok trees auf monumentaltrees com abgerufen am 10 Mai 2018 I M Turner The Ecology of Trees in the Tropical Rain Forest Cambridge Univ Press 2004 ISBN 0 521 80183 4 S 132 Edward M Barrows Animal Behavior Desk Reference Third Edition CRC Press 2011 ISBN 978 1 4398 3652 1 S 491 a b c Michael Pankratius Lexikon Nachwachsende Rohstoffe abgerufen am 10 April 2010 a b c M Brink E G Achigan Dako Fibres Plant Resources of Tropical Africa 16 Prota 2012 ISBN 978 92 9081 481 8 S 75 83 Ceiba pentandra bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Christian Ratsch Einfuhrung in die Kosmologie der Maya In Ders Chactun Die Gotter der Maya Quellentexte Darstellung und Worterbuch Diederichs Gelbe Reihe Band 57 Eugen Diederichs Verlag Munchen 1986 S 15 Lydia Cabrera El Monte La Habana 2006 ISBN 978 959 10 1546 4 S 171 ff Luis E Ramirez Cabrera Diccionario basico de religiones de origin africano en Cuba Santiago de Cuba 2014 ISBN 978 959 11 0972 9 S 77 f Christian Ratsch Einfuhrung in die Kosmologie der Maya In Ders Chactun Die Gotter der Maya Quellentexte Darstellung und Worterbuch Diederichs Gelbe Reihe Band 57 Indianer 2 aktualisierte Auflage Diederich Munchen 1994 ISBN 3 424 00797 8 S 15 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapokbaum amp oldid 238215095