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Joseph Gartner 12 Marz 1732 in Calw 14 Juli 1791 in Tubingen war ein deutscher Botaniker und Naturhistoriker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Gaertn Joseph Gartner um 1761 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenSeine Eltern waren der Hofarzt Joseph Gartner 1707 1731 und dessen Ehefrau Eva Maria Wagner 1715 1743 Sein Vater war bereits vor seiner Geburt gestorben Nach dem Tod auch der Mutter erhielt Joseph Gartner die Erziehung durch einen jungen Theologen von der Universitat Tubingen der ihm Unterricht in allen notwendigen Grundkenntnissen erteilte Seine 1750 begonnenes Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Tubingen brach er bereits nach einem halben Jahr ab An der Universitat Gottingen studierte er bis 1753 Medizin und besuchte die Vorlesungen von Georg Gottlob Richter Johann Gottfried Brendel Johann Georg Roederer sowie Albrecht von Haller der ihm Anatomie Physiologie und Botanik nahebrachte Mit 20 Jahren brach Gartner das Studium ab um sich der Naturwissenschaft zu widmen Er reiste durch Italien anschliessend nach Lyon Montpellier und Paris in Frankreich Wahrend seiner Reise erkundete er die Natur und holte sich Rat bei Gelehrten der Naturkunde und Anatomie 1755 verbrachte er einige Monate in England danach wieder in Paris Nach seiner Ruckkehr in die Heimat erwarb er an der medizinischen Fakultat der Universitat Tubingen seinen Doktorgrad mit einer Arbeit De viis urinae ordinariis et extraordinariis 1 Danach widmete er sich zwei Jahre der Mathematik Optik und Mechanik dies erwies sich insofern als fruchtbar da er spater eigene Apparaturen anfertigte 1759 ging er nach Holland und besuchte botanische Vorlesungen bei Adriaan van Royen mit dem er sich befreundete Um eine Arbeit uber Fische und Seewurmer abschliessen reiste er an die Kusten Englands In dieser Zeit entstand seine Abhandlung uber einige Mollusken und eine andere uber Zoophyten die in Spicilegia Zoologia erschien Es folgten weitere Abhandlungen uber die Anatomie der Fische uber cryptogamische Gewachse uber die Befruchtung und Fortpflanzung von u a Seetange und Farrenkrauter Farne Danach verbrachte er noch ein Jahr in London und tauschte sich mit diversen Naturforschern aus 1761 kehrte er uber Amsterdam nach Tubingen zuruck und erhielt umgehende seine Ernennung zum Mitglied der Gelehrtengesellschaft Royal Society in London Kurz darauf wurde er zum Professor der Anatomie in Tubingen gewahlt Der Name den sich Gartner in England gemacht hatte fuhrte 1768 zu seiner Aufnahme unter die Mitglieder der Petersburger Akademie der Wissenschaften und zum dortigen Professor der Botanik und Naturgeschichte Da man zu dieser Zeit vor allem die Untersuchung von Pflanzenbefruchtung vernachlassigt hatte entschloss er sich diese zum Hauptgegenstand seiner Betrachtung zu machen Mit dem Akademiedirektor Graf Orlow und anderen Gelehrten unternahm er eine Reise in die Ukraine Hier sammelte er eine grosse Zahl noch unbekannter Pflanzen Bei seiner Ruckkunft ubertrug man ihm die Aufsicht des Gartens und des kaiserlichen Kabinetts der Naturgeschichte Die zeitintensiven Aufgaben seiner Stelle als Akademiker liessen ihm wenig Raum fur Reisen um sich mit weiteren Gelehrten auszutauschen und Sammlungen zu begutachten Zudem konnte er sein Hauptwerk nicht wie gewunscht fortsetzen Im Sommer 1770 kehrte er an seinen Geburtsort Calw zuruck um sich nun ohne Verzug an die Ausarbeitung seines Hauptwerks zu machen Doch im Laufe seiner Arbeit merkte er dass es ihm zur ausreichenden Ausarbeitung an Stoff mangelte und dass die Pflanzen die er sich in Calw verschaffen konnte nicht ausreichten um seine Arbeit wunschgemass fortfuhren zu konnen 1778 reiste Gartner erneut nach London wo ihm Joseph Banks Zugang zu den von ihm auf seinen Weltreisen gesammelten Exemplaren gestattete Es folgte eine Reise nach Amsterdam um dort die Erkenntnisse des Botanikers H Thunberg welcher gerade von seiner Reise nach Japan zuruckgekommen war zu studieren Dieser teilte ihm eine grosse Anzahl auslandischer Pflanzen mit und verhalf ihm noch weiter nach Calw nachzuschicken Bei seiner Ruckkehr nach Calw war er aufgrund einer Nervenkrankheit mit dem Verlust seiner Sehkraft bedroht und unterbrach seine Arbeit beinahe zwanzig Monate lang Er gesundete nahezu vollstandig doch blieb seine allgemeine Gesundheit anfallig Er uberarbeitete sein Werk Uber die Fruchte und Samen der Pflanzen nochmals umfangreich und veroffentlichte es 1788 3 Jahre vor seinem Tode 2 Er war nicht verheiratet hatte aber eine aussereheliche Verbindung mit Maria Rebekka Mutschelin Dieser entstammte der 1772 geborene Sohn Karl Friedrich Er hatte ihn 1773 bereits anerkannt und 1787 an Kindes Statt angenommen Sein Sohn baute auf die Arbeit seines Vaters auf und behandelte u a Kreuzungsversuche von tausenden verschiedenen Pflanzen Ehrungen BearbeitenNach Joseph Gartner wurde die Gattung Gaertnera Lam aus der Pflanzenfamilie der Rotegewachse Rubiaceae benannt 3 4 Werke BearbeitenDe fructibus et seminibus plantarum 2 Bande Stuttgart Tubingen 1789 1791 Das Werk enthalt eine sorgfaltige Beschreibung der Fruchte und Samen von uber 1000 Pflanzengattungen Digitalisat in Google BooksLiteratur BearbeitenPaul Ascherson Gartner Joseph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 377 380 Ilse Jahn Gartner Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 22 Digitalisat Frank Heinrich Joseph Gartner In ders Naturforscher Sudwestdeutschlands Klotz Verlaghaus Neulingen 2022 ISBN 978 3 948968 33 5 S 105 112 Einzelnachweise Bearbeiten de viis urinae ordinariis et extraordinariis bei Google books Joseph Deleuze Uber das Leben und die Werke Gartners und Hedwig s aus den franzosischen Annalen des Museums der Naturgeschichte ubersetzt Stuttgart 1805 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Joseph Gartner Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 17 August 2015 russisch Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Joseph Gartner Quellen und Volltexte Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Joseph Gartner beim IPNINormdaten Person GND 116333758 lobid OGND AKS LCCN no99025821 VIAF 36987534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gartner JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 12 Marz 1732GEBURTSORT CalwSTERBEDATUM 14 Juli 1791STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Gartner amp oldid 236027083