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Ein Nektarium auch Honigdruse oder Nektardruse genannt ist eine Saftdruse bei Blutenpflanzen die einen zuckerhaltigen Saft abscheidet den Nektar 1 Florale Nektarien im Cyathium der Euphorbia miliiSchnitt durch eine reale Blute des Blauen Eisenhuts Aconitum napellus Die Nektarblatter sind im grossen helmformigen Kelchblatt untergebracht Zuganglich ist der Nektar nur fur langrusselige HummelartenNach ihrer Lage unterscheidet man florale Nektarien die sich innerhalb oder an der Blute und extraflorale Nektarien die sich ausserhalb der Blute befinden Nach ihrer Funktion unterscheidet man nuptiale Nektarien die der Anlockung der Bestauber dienen und extranuptiale Nektarien die nicht der Anlockung der Bestauber dienen Ihr Nektar wird beispielsweise gerne von Insekten verspeist welche die Pflanze vor Frassfeinden schutzen Florale Nektarien sind meist auch nuptiale Nektarien 1 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Nektarorgane 3 Florale Nektarien 4 Extraflorale Nektarien 5 Pseudonektarien 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenNektargewebe ist durch kleine plasmareiche Zellen charakterisiert Meist besteht es aus mehreren Zellschichten und steht mit Leitbundeln in Verbindung haufig allerdings nur mit dem Phloem Ist die Epidermis Teil des Nektargewebes so wird der Nektar uber die ganze Gewebeflache nach aussen abgegeben und man spricht von einem Epithelnektarium Gehort die Epidermis nicht zum Drusengewebe erfolgt die Abgabe des Nektars durch Saftspalten die den Spaltoffnungen homolog sind und die Nektarien werden mesophyllare Nektarien genannt In manchen Pflanzensippen wie den Dipsacales erfolgt die Nektarbildung durch einzellige Haare die in ihrer Summe ein Trichomnektarium bilden Mehrzellige Haare als Nektarbildner kommen etwa bei Adoxa oder den Malvengewachsen vor 2 Nektarorgane Bearbeiten nbsp Die gespornten Nektarorgane von Aquilegia canadensis dienen zugleich auch der optischen Anlockung der BestauberAls Nektarorgane oder Nektarblatter Honigblatter werden Organe umgebildete Staub oder Kronblatter bezeichnet die zur Nektarbildung und Nektardarbietung besonders morphologisch ausgestaltet sind Sie konnen unterschiedliche Gestalt annehmen tuten trichter schlauchformig bei Helleborus pfriemlich bei Trollius flachig bis kronblattartig bei Ranunculus als Sporn Ausstulpung Aquilegia Tuten mit Sporn Oder in einem helmartigen Perigonblatt verborgen wie bei Aconitum Sie sind entweder mit oder ohne Schaufunktion nbsp Nektarien an Blattstielen und BlutenDie Nektarorgane der Hahnenfussgewachse stehen zwischen Blutenhulle und Androeceum und werden oft als den Staubblattern homolog angesehen Dies ist jedoch nicht unwidersprochen 3 sie werden auch mit Kronblattern homologisiert 1 Bei der neotropischen Familie der Marcgraviaceae gibt es ahnlich aussehende Nektarorgane die sich aber nicht in den Bluten befinden sondern an der Blutenstandsachse oder an den Blutenstielen sitzen Es handelt sich um die umgewandelten Tragblatter der Bluten Florale Nektarien BearbeitenDas Nektarium in einer Blute kann in vielen Bereichen der Blute gebildet werden Die floralen Nektarien werden oft als Drusenflachen schuppen erhebungen oder haare und in Vertiefungen Nektar Honiggrube grubchen locher ausgebildet Perianth Nektar Honigblatter Beim Turkenbund Lilium martagon befinden sich die Nektarien an der Oberseite der Perigonblatter in einer mit Haaren uberdeckten Nektarrinne Honigfalte furche Bei den Malven Malva sitzen sie an der Oberseite der Kelchblatter bei Adoxa an der Oberseite der Kronblatter Sie konnen auch als Nektar Honigschuppe wie bei Hahnenfuss Ranunculus an der Basis von zur Schau dienenden petaloiden Nektarblattern ausgebildet sein die sich hier zwischen den Bluten und Staubblattern befinden Manchmal sind die Honigblatter aber auch nur klein und unscheinbar zwischen Kron oder Staubblattern versteckt wie bei der Trollblume Auch sind sie manchmal unscheinbar also ohne Schaufunktion wie bei der Nieswurz und dem Eisenhut Bei den Adonis ist die Nektarproduktion sekundar reduziert die Honigblatter dienen hier nur der Schau weil die Perigonblatter reduziert sind Sie konnen auch in einem Sporn liegen eine hohle Aussackung im Bereich der Blute Bei Delphinium sind die Nektarien im abstehenden Sporn des einen Kronblatts verborgen Es kann auch ein abstehender Nektarsporn ausgebildet werden wie bei Consolida regalis oder Aquilegia Der Nektarsporn kann der Schaufunktion dienen Einige Pflanzen besitzen postflorale Nektarien die noch lange nach dem Verwelken der Blute funktionieren und z B Ameisen anlocken um bei den Pflanzen die Samenverbreitung zu unterstutzen 4 Androeceum Beim Krokus Crocus sitzen sie an der Aussenseite der Staubfadenbasis Filament oder Stamennektarien bei den Leingewachsen an Staubfadenanhangseln Bei einigen Hahnenfussgewachsen sind die ganzen Staminodien zu Nektarien umgewandelt Staminodialnektarien Gynoeceum Hier konnen Septalnektarien Scheidewandnektarien eingesenkte Nektarien an den Beruhrungsflachen benachbarter Karpelle Fruchtblatter mit einem Ausfuhrungsgang nach aussen ausgebildet werden Auch konnen aussen am Fruchtknoten Nektarien vorhanden sein Auch Narben konnen Nektar abscheiden Am Griffelpolster konnen ebenfalls Nektarien vorkommen Ebenfalls an Pistilloden reduzierten Stempeln Blutenachse Diskus Diskusnektarien Etwa als ringformige sezernierende Erhebung Verdickung zwischen Androeceum und Gynoeceum intrastaminaler Diskus in den Gattungen Calystegia Citrus und Ruta Extraflorale Nektarien BearbeitenExtraflorale Nektarien befinden sich ausserhalb der Bluten etwa an Laubblattern z B in den Winkeln von Blattrippen oder am Blattrand an der Rachis bei gefiederten Blattern an Blattstielen z B bei Prunus oder an Nebenblattern z B Wicken sie konnen aber auch an Zweigen oder an Fruchten vorkommen Meist stehen sie nicht im Zusammenhang mit der Bestaubung sind also extranuptial Ausnahmen sind etwa die Nektarien der Euphorbien die zwar ausserhalb der stark reduzierten Bluten sitzen aber Teil der Pseudanthien sind und eindeutig der Bestaubung dienen Die extrafloralen Nektarien dienen den Pflanzen oft zur Anlockung von Insekten die sie vor Frassfeinden schutzen Pseudonektarien BearbeitenPseudonektarien sind oft glitzernde Haare oder trockene bis feuchte Organe und Flachen die fur Insekten attraktiv sind und diese so anlocken 5 Literatur BearbeitenPeter Leins Blute und Frucht Morphologie Entwicklungsgeschichte Phylogenie Funktion Okologie E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2000 ISBN 3 510 65194 4 S 117 128 Veit M Dorken Ranunculaceae Hahnenfussgewachse Ranunculales PDF 1 5 MB auf cms uni konstanz de abgerufen am 8 Februar 2018 Russell F Mizell Many Plants Have Extrafloral Nectaries Helpful to Beneficials In EDIS University of Florida No 9 2004 doi 10 32473 edis in175 2004 online auf researchgate net Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Nektarium Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Nektarien Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gerhard Wagenitz Worterbuch der Botanik Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang 2 erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2003 ISBN 3 8274 1398 2 S 214 f Peter Leins S 117 128 Peter Leins S 126 S W Nicolson M Nepi E Pacini Nectaries and Nectar Springer 2007 ISBN 978 1 4020 5936 0 S 32 43 Pat Willmer Pollination and Floral Ecology Princeton University Press 2011 ISBN 978 0 691 12861 0 S 528 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nektarium amp oldid 237682168