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Die Marcgraviaceae sind eine Familie aus der Ordnung der Heidekrautartigen Ericales innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen Magnoliopsida Sie enthalt sieben Gattungen mit rund 130 Arten in der Neotropis Wenige Arten beispielsweise Norantea guianensis werden als Zierpflanzen genutzt MarcgraviaceaeNorantea guianensis Blutenstande mit roten Nektarien und unauffalligen BlutenSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida EudikotyledonenKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie MarcgraviaceaeWissenschaftlicher NameMarcgraviaceaeBercht amp J Presl Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande Bluten und Bestaubung 1 3 Fruchte und Samen 2 Inhaltsstoffe 3 Systematik und Verbreitung 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Arten der Marcgraviaceae sind verholzende Pflanzen uberwiegend Lianen oder Straucher und selten kleine Baume Neben vielen Taxa die terrestrisch wachsen gibt es einige Hemiepiphyten und Epiphyten Es werden bei manchen Arten Adventivwurzeln zum Anheften an Unterlagen gebildet Junge Pflanzenteile sind oft rotlich durch Anthocyane An den Zweigen sind die Blatter wechselstandig und spiralig oder zweizeilig angeordnet Die ledrigen und oft fleischigen Laubblatter sind gestielt oder sitzend Marcgravia Arten sind haufig heterophyll das heisst es gibt unterschiedliche Blattformen bei einer Art an jungen Pflanzen und an Unterlagen anheftenden Zweigen sind die Blatter oft sitzend und zweizeilig angeordnet an nicht wurzelnden Zweigen sind sie gestielt und spiralig angeordnet Die unbehaarte Blattspreite ist immer einfach meist mit undeutlicher Nervatur und kleinen als dunkle Punkte erscheinenden Hohlraumen Drusen im Bereich des Blattrandes so dass er gesagt aussieht Die Stomata sind staurocytisch Nebenblatter sind keine vorhanden Das jungste Blatt umschliesst die Endknospe nbsp Marcgravia umbellata Illustration aus E Gilg und K Schumann Das Pflanzenreich Hausschatz des Wissens etwa 1900 Blutenstande Bluten und Bestaubung Bearbeiten Die Bluten stehen endstandigen aufrechten oder auch hangenden traubigen ahrigen oder doldigen Blutenstanden zusammen Bei den Marcgravia Arten zeigt der Blutenstand einen Ring von fertilen Bluten um zentrale Nektarbehalter die aus sterilen mit ihren Tragblattern verschmolzenen Bluten gebildet werden siehe Illustration von Marcgravia umbellata Die Tragblatter Brakteen der Bluten sind oft kannenformig oder loffelformig umgebildet und produzieren Nektar Bei vielen Arten sind zwei bei anderen Arten keine Vorblatter vorhanden Die zwittrigen radiarsymmetrischen Bluten sind vier oder funfzahlig Es ist ein doppeltes Perianth vorhanden Bei Marcgravia Arten gibt es vier Kelchblatter bei den anderen Taxa sind meist funf ungleiche Kelchblatter vorhanden die frei oder hochstens an ihrer Basis verwachsen sind Die selten drei bei Marcgravia Arten vier oder bei den Noranteoideae meist funf Kronblatter konnen frei oder nur an der Basis bis weit nach oben oder gar vollstandig zu einer fingerhutartigen Kappe Marcgravia Arten verwachsen sein Die drei bis 40 Staubblatter stehen in Kreisen zusammen und konnen frei oder an ihrer Basis und mit den Kronblatter verwachsen sein Es kommen keine sterilen Staubblatter vor jedoch gibt es Marcgravia Arten mit sterilen Bluten die mit den Nektarhochblattern im Inneren der Blutenstande verwachsen sind Die kleinen 20 bis 35 µm Pollenkorner besitzen meist drei Aperturen selten kommen bei Marcgravia Sarcopera und Schwartzia Arten vier Aperturen vor Zwei bis acht Fruchtblatter sind zu einem halb oder vollstandig oberstandigen synkarpen Fruchtknoten verwachsen Jedes der zwei bis zwanzig Fruchtknotenfacher enthalt viele Samenanlagen Je Blute ist nur ein Griffel mit einer einfachen Narbe vorhanden Durch die nektarbildenden kannenformigen Hochblatter werden grosse Bestauber angelockt Ornithophilie liegt vor bei Marcgravia Norantea Sarcopera und Schwartzia brasiliensis sie werden also von Vogeln Kolibris meist Sperlingsvogeln Passeriformes bestaubt Sarcopera sessiliflora ist die erste Art von der beschrieben wurde dass der Pollen durch Vogelfusse ubertragen wird Die meisten Schwartzia Arten Marcgraviastrum und Marcgravia werden von Fledermausen Chiropterophilie bestaubt Auch von nicht fliegenden Saugetieren als Bestauber wird berichtet Entomophilie kommt bei zwei Gattungen vor Ruyschia werden von Fliegen oder Bienen und Souroubea von Schmetterlingen und Schwarmern Sphingidae bestaubt Einige Arten sind auch autogam und sogar kleistogam wie beispielsweise Experimente bei Marcgravia coriacea zeigen Fruchte und Samen Bearbeiten Die vom haltbaren Griffel gekronten lokuliziden fast kugeligen Kapselfruchte wirken manchmal beerenartig Sie offnen sich von ihrer Basis aus und enthalten eine farbige fleischige Plazenta mit zahlreichen kleinen Samen Die kugeligen bis nierenformigen Samen besitzen eine glanzende netzartige Samenschale Testa Die leuchtend gefarbte Pulpa die die kleinen Samen exponiert wenn die Kapselfruchte aufbrechen lasst auf eine endozoochore Samenausbreitung schliessen Inhaltsstoffe BearbeitenEs sind haufig Raphidzellen und verschieden geformte Sklereiden vorhanden Sie enthalten Anthocyane nbsp Unterfamilie Marcgravioideae Habitus und Laubblatter von Marcgravia umbellata nbsp Unterfamilie Noranteoideae Blutenstand von Souroubea guianensis nbsp Unterfamilie Noranteoideae Blutenstand von Schwartzia adamantiumSystematik und Verbreitung BearbeitenDer Familienname Marcgraviaceae wurde zuerst am 11 Mai 1816 von Antoine Laurent de Jussieu in Augustin Pyrame de Candolle Essai sur les proprietes medicinales des plantes 2 Auflage S 87 verwendet Durch Aufnahme in die Liste der Nomina conservanda gilt allerdings die Veroffentlichung von Friedrich von Berchtold amp Jan Svatopluk Presl in O Prirozenosti Rostlin 1820 S 218 als Erstbeschreibung der Familie Manchmal wird auch die Publikation durch Jacques Denis Choisy in Augustin Pyrame de Candolle Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis Teil 1 1824 S 565 566 zitiert Typusgattung ist Marcgravia L Der Gattungsname Marcgravia leitet sich her vom deutschen Naturforscher Georg Marggraf 1610 1644 1 2 Beispielsweise von Cronquist 1988 und Takhtajan 1997 wurden sie in die Theales gestellt Bei der Angiosperm Phylogeny Group zuletzt bei APG III steht sie in der Ordnung der Ericales 3 Die Marcgraviaceae sind eine Schwestergruppe der Tetrameristaceae und diese beiden Familien bilden mit den Balsaminaceae zusammen die Klade der balsaminoiden Ericales Die Familie der Marcgraviaceae besitzt eine rein neotropische Verbreitung vom sudlichen Mexiko uber Zentralamerika einschliesslich der Westindischen Inseln bis zum nordlichen Bolivien und ostlichen Brasilien Die meisten Taxa gedeihen in tropisch feuchten Urwaldern des Tieflandes in Berg Regenwaldern oder Nebelwaldern Die Familie Marcgraviaceae wird in zwei Unterfamilien Ward amp Price 2002 gegliedert und enthalt etwa acht Gattungen mit rund 130 Arten 4 5 6 Unterfamilie Marcgravioideae Sie weisen eine zweizeilige Blattstellung deutliche Heterophyllie und vierzahlige Bluten in doldigen kreisformigen Blutenstanden auf Sie enthalt nur eine Gattung Marcgravia L Die 60 bis 65 Arten sind vom sudlichen Mexiko uber Zentralamerika bis Sudamerika einschliesslich der Antillen verbreitet 6 7 8 9 Unterfamilie Noranteoideae Sie weisen eine spiralige Blattstellung und funfzahlige Bluten auf Sie enthalt etwa sieben Gattungen Marcgraviastrum Wittm ex Szyszyl ex de Roon amp S Dressler Etwa 15 Arten sind vom sudlichen Nicaragua bis Peru sowie Bolivien verbreitet und zwei weitere Arten kommen im ostlichen Brasilien vor 6 Norantea Aubl Die nur zwei Arten sind im karibischen Bereich und im Amazonasbecken der nordlichen Sudamerikas verbreitet 6 Pseudosarcopera Gir Canas Die nur zwei Arten sind von Kolumbien bis Bolivien verbreitet 10 Ruyschia Jacq Syn Caracasia Szyszyl Die etwa neun Arten sind in Zentralamerika in den nordlichen Anden und auf den Kleinen Antillen verbreitet 6 Sarcopera Bedell ex de Roon amp S Dressler Die etwa zehn Arten sind von Honduras bis zum nordlichen Bolivien und im Guayana Hochland verbreitet 6 Schwartzia Vell Etwa 15 Arten sind von Costa Rica bis zu den Anden bis Bolivien sowie im Karibischen Becken verbreitet und eine weitere Arten kommt im ostlichen Brasilien vor 6 Souroubea Aubl Die etwa 19 Arten sind von Mexiko bis Bolivien verbreitet kommen aber nicht auf den Antillen vor 6 Quellen BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Die Familie der Marcgraviaceae auf der APWebsite Abschnitte Systematik und Beschreibung Stefan Dressler 2009 Neotropical Marcgraviaceae bei Neotropikey Interactive key and information resources for flowering plants of the Neotropics von Royal Botanic Gardens Kew Die Familie der Marcgraviaceae mit funf Gattungen bei DELTA von L Watson und M J Dallwitz Abschnitt Beschreibung Stefan Dressler Marcgraviaceae Shingle Plant Family In N Smith S A Mori A Henderson D W Stevenson S V Heald Hrsg Flowering Plants of the Neotropics Princeton amp Oxford Princeton Univ Press 2004 S 236 238 Frederic Lens Stefan Dressler Stefan Vinckier Steven Dessein Liesbeth van Evelghem Erik Smets Palynological variation in balsaminoid Ericales I Marcgraviaceae In Annals of Botany Volume 96 2005 S 1047 1060 PDF Online Misa N Ward Robert A Price Phylogenetic relationships of Marcgraviaceae insights from three chloroplast genes In Systematic Botany Volume 27 2002 S 149 160 Online oder PDF Online B E Hammel Marcgraviaceae In B E Hammel amp al Manual de Plantas de Costa Rica 6 2007 S 374 391 Sebastian Palmas Perez Thorsten Kromer Stefan Dressler Jose A Arevalo Ramirez Diversity and distribution of Marcgraviaceae in Mexico In Revista Mexicana de Biodiversidad Volume 84 2013 S 170 183 doi 10 7550 rmb 29666Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Angiosperm Phylogeny Group An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants APG III In Botanical Journal of the Linnean Society Volume 161 Issue 2 2009 S 105 121 doi 10 1111 j 1095 8339 2009 00996 x Klaus Kubitzki Hrsg The Families and Genera of Vascular Plants Volume 6 Flowering Plants Dicotyledons Celastrales Oxalidales Rosales Cornales Ericales Springer Berlin Heidelberg New York 2004 ISBN 3 540 06512 1 S 258 265 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marcgraviaceae im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b c d e f g h Stefan Dressler 2009 Neotropical Marcgraviaceae bei Neotropikey von Royal Botanic Gardens Kew Memento des Originals vom 13 August 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kew org Stefan Dressler A new species of Marcgravia Marcgraviaceae from Amazonia with some notes on the Galeatae group including a key In Willdenowia Band 30 2000 S 369 374 PDF Online Stefan Dressler M Tschapka Bird versus bat pollination in the genus Marcgravia and the description of a new species In Curtis s Botanical Magazine Volume 19 Number 2 2002 S 104 114 M Tschapka O von Helversen Pollinators of Syntopic Marcgravia Species in Costa Rican Lowland Rain Forest Bats and Opossums In Plant Biology Volume 1 Issue 4 2008 S 382 388 D Giraldo Canas Un nuevo genero de la familia neotropical Marcgraviaceae Ericales y circunscripcion del complejo Norantea In Caldasia Volume 29 2007 S 203 217 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marcgraviaceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marcgraviaceae amp oldid 221410823