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Biene ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren jeweiligen Bedeutungen siehe Biene Begriffsklarung und Bienen Begriffsklarung Die Bienen Apiformes oder Anthophila sind eine Insektengruppe in der mehrere Familien der Hautflugler Hymenoptera zusammengefasst werden BienenWestliche Honigbiene Apis mellifera SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Hautflugler Hymenoptera Unterordnung Taillenwespen Apocrita Teilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie Apoideaohne Rang BienenWissenschaftlicher NameApiformesBrothers 1975Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art die Westliche Honigbiene Apis mellifera reduziert die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent aber auch wegen ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfahrt Dabei handelt es sich bei den Bienen um eine recht grosse Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten Viele davon vor allem die solitar lebenden werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst Bau einer Biene am Beispiel einer Sandbiene mit Beschriftung der KorperteileDer wissenschaftliche Name der Bienen wird je nach Autoren unterschiedlich angegeben Charles Michener bevorzugt in seinem Standardwerk The Bees of the World den Namen Apiformes Er folgt darin dem Entomologen Denis J Brothers 1 Zahlreiche andere Autoren nennen die Bienen Anthophila Dieser Name der bereits im 19 Jahrhundert verwendet wurde wurde durch Michael S Engel reaktiviert 2 Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie 2 Lebensweise 2 1 Ernahrung 2 2 Sozialverbande und Staaten 3 Okologie Okonomie 4 Systematik Verbreitung und Evolution 4 1 Verbreitung und Artenvielfalt 4 2 Entwicklungsgeschichte 4 3 Phylogenetische Systematik 4 4 Familien der Bienen 5 Der Stachel 6 Politik 7 Literatur 7 1 Wissenschaft 7 2 Prosa 8 Weblinks 9 Unterteilungen zur Artenvielfalt 10 EinzelnachweiseMorphologieIn der Regel sind Bienen ca 10 mm lang die kleinsten sind aber nur 1 5 mm lang Holzbienen konnen bis zu 28 mm lang sein Megachile pluto gilt als grosste Biene mit fast 40 mm Lange Bienen haben die insektentypische Dreiteilung des Korpers mit vier Flugeln die Wespentaille wie alle Aculeata sowie einen Wehrstachel Da sich dieser phylogenetisch aus dem Legebohrer entwickelt hat haben nur Weibchen einen Stachel Ein besonderes Merkmal ist die Behaarung der Bienen wobei stets mindestens einige Haare gefiedert sind Haufig sind die Hinterbeine Beinsammler oder die Unterseite des Hinterleibs Bauchsammler besonders stark behaart Vielfach dient die Behaarung zum Pollentransport Gerade an den verzweigten Harchen konnen Pollen hangen bleiben Durch den Besuch mehrerer Bluten tragt die Biene massgeblich zur Bestaubung bei Bei Kuckucksbienen ist die Behaarung oft stark reduziert aber fast immer am Propodeum noch erhalten Der Basitarsus der Hinterbeine ist sowohl bei Mannchen als auch bei Weibchen abgeflacht im Gegensatz zu den Grabwespen An den Fussen haben sie meist Krallen und Haftlappen nbsp Unterschiedliche Haare von Bienen zum Teil verzweigtDie Antennen sind gekniet d h das erste Antennenglied ist deutlich langer als die folgenden Die Mannchen haben 13 die Weibchen 12 Antennenglieder Ausnahme Pasites und Biastes Die Mundwerkzeuge sind zu einem Russel umgestaltet die Mandibeln Oberkiefer sind jedoch Beissorgane 3 4 Lebensweise source source source source source source source source source source source source Honigbiene Makrovideo Ernahrung Bienen ernahren sich rein vegetarisch Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind susse Pflanzensafte insbesondere Nektar Fur die Eiweissversorgung sind sie auf Pollen angewiesen Arten der staatenbildenden Gattungen und Familien wie Hummeln Meliponini und vor allem Honigbienen legen Futtervorrate an Dies dient zum Uberleben als ganze Kolonie in nahrungsfreien Zeiten wie zum Beispiel der Regenzeit Tropen oder einer Winterperiode in kuhleren Klimaregionen nbsp Biene beim Nektarsammeln auf BasilikumblutePolylektische Bienenarten sammeln Pollen als Nahrung fur ihre Brut an Trachtpflanzenarten aus verschiedenen botanischen Familien Im Gegensatz zu oligolektischen Arten handelt es sich um okologische Generalisten Oligolektische Bienenarten sammeln Pollen als Nahrung fur ihre Brut ausschliesslich von Pflanzenarten einer Familie Da sie im Gegensatz zu polylektischen Arten nicht in der Lage sind auf andere Larvenfutterpflanzen auszuweichen sind sie beim Verschwinden ihrer Pollenspender lokal vom Aussterben bedroht Die extreme Form der Oligolektie ist die Monolektie Als Monolektie wird das Verhalten von Bienenarten bezeichnet die Pollen als Nahrung fur ihre Brut ausschliesslich von Pflanzenarten einer Gattung sammeln Monolektische Arten sind damit zur Fortpflanzung vollig auf das Vorkommen ihrer artspezifischen Larvenfutterpflanzen angewiesen Eine Besonderheit stellen Bienen dar deren Weibchen Ol in Bluten sammeln entweder als Nahrung fur die Larven oder sich selbst oder fur den Nestbau Bekannt dafur sind vor allem die Gattungen Macropis und Ctenoplectra 5 Sozialverbande und Staaten nbsp Westliche Honigbiene beim Pollensammeln auf einem Sonnenhut Echinacea nbsp Weibchen der Hosenbiene Dasypoda altercator D hirtipes beim Graben einer Brutrohre in Sandboden nbsp Nest im Stamm einer Fichte nbsp Bienenschwarm im Okavangodelta 2019 nbsp Praparat von Diphaglossa gayi einer Art der ColletidaeHochsoziale Gemeinschaftsformen insbesondere Staaten wie bei der Honigbiene sind unter den Bienenarten die Ausnahme Solche Gemeinschaften konzentrieren sich fast ausschliesslich auf die Korbchensammler innerhalb der Familie der Apidae namlich auf Apis mit 9 Arten Bombus mit rund 250 und Meliponini Stachellose Bienen mit rund 370 Arten Die uberwaltigende Mehrzahl aller Bienenarten sind Solitarbienen ca 75 6 und Kuckucksbienen ca 15 6 die keine Insektenstaaten bilden sondern allein leben und nur fur die eigene Nachkommenschaft Brutpflege betreiben Das Ei wird bei Solitarbienen zusammen mit einem Nahrungsvorrat abgelegt und der Ablageplatz fest verschlossen Kuckucksbienen sind Brutschmarotzer die ihre Eier in die Brutzellen anderer Bienenarten legen wo diese die Larve toten und sich vom Nahrungsvorrat ernahren Dieses Verhalten wird allgemein als Sozialparasitismus bezeichnet Etwa 10 der Bienen sind sozial 6 Zwischen solitarer Lebensweise und der Staatenbildung gibt es eine ganze Skala von Zwischenformen Gemeinschaftliches Abwehrverhalten bei grosseren Ansammlungen von Bienen die ansonsten in unabhangiger Nachbarschaft nebeneinanderher leben Beispielsweise wurden bei der Weiden Sandbiene Andrena vaga und der Gemeinen Pelzbiene Anthophora plumipes Schwarm Angriffe auf Menschen beobachtet die in den Flugbereich einer Kolonie gerieten Uberwinterungsgemeinschaften in gemeinschaftlich genutzten Erdhohlen oder Pflanzen Aushohlungen Schlafgemeinschaften von Bienenmannchen im Fruhjahr Diese Schlafgemeinschaften finden sich meist an exponierten Stellen zusammen insbesondere an der Spitze von Pflanzenstangeln Der biologische Sinn dieser Gemeinschaften ist noch unklar da die Tiere in ihnen weder Nahrung noch Schutz vor Feinden Kalte oder Wind finden Nistgemeinschaften mit gemeinsamen Nesteingangen Innerhalb der Nistgemeinschaft besetzt jedes Weibchen eine eigene Zelle in der es sein eigenes Ei ablegt Bei Gedrange am Eingang nehmen die Weibchen aufeinander Rucksicht Wachdienste am Eingang der Nistgemeinschaften Zusammenarbeit bei der Anlage und der Verproviantierung der Zellen Arbeitsteilung bei der Fortpflanzung Nur ein Teil der Weibchen legt Eier die anderen kummern sich um Nestbau Proviant und Wachdienst Brutpflege durch Nachfutterung der Larven und Beiseiteschaffen von deren Kot Weitere Spezialisierung bei der Fortpflanzung Bei der Furchenbiene Lasioglossum pauxillum beispielsweise baut das uberwinterte Weibchen im Fruhjahr einen Nestgang mit bis zu 25 Zellen in das sie ihre Eier legt Die Nachkommen pflanzen sich nicht fort sondern erweitern das Nest und pflegen die weitere Nachkommenschaft ihrer Mutter Erst im Spatsommer werden die Drohnen so heissen bei den staatenbildenden Bienen und Faltenwespen die Mannchen und grossere fortpflanzungsfahige Weibchen geboren Die Mutter stirbt und die begatteten Jungweibchen grunden im nachsten Fruhjahr neue Kolonien Dieses Fortpflanzungs und Brutpflegeverhalten kommt den Verhaltnissen in einem Bienenstaat schon recht nahe Solche mehr oder weniger ausgepragten Formen sozialer Gemeinschaft wurden bei der Gattung Euglossa sowie innerhalb der Familien der Halictidae der Anthophoridae der Megachilidae und der Andrenidae beobachtet Okologie Okonomie source source source source source source source source source source source source source source source source Bienenflug auf ApfelblutenDa Bienen in erheblichem Masse zur Erhaltung von Wild und Kulturpflanzen und deren Ertragen beitragen ist ihre okologische Bedeutung betrachtlich Bienen zahlen weltweit zu den wichtigsten Bestaubern Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt der Gegenwert ihrer jahrlichen Bestaubungsleistung weltweit bei rund 265 Milliarden Dollar 7 Ihre damit zusammenhangende okonomische Bedeutung wird auch dadurch deutlich dass zum Beispiel in Deutschland derzeit von uber 80 000 Imkern zirka eine Million Bienenvolker gehalten werden Diese decken mit etwa 25 000 Tonnen Honig pro Jahr etwa 20 des heimischen Bedarfs Seit einigen Jahren wird ein zunehmendes sogenanntes Bienensterben beobachtet Als Messgrosse der Imkerei bezieht sich der Ausdruck nicht auf den Tod einzelner Bienen sondern auf die Volkerverluste der Honigbiene 8 Dabei verbergen sich hinter dem Schlagwort ganz unterschiedliche Phanomene etwa das Verschwinden ganzer Bienenvolker mitten in der Saison insbesondere in den USA Colony Collapse Disorder oder aber ungewohnlich hohe Winterverluste so zum Beispiel in Deutschland im Winter 2002 2003 9 Mitte Dezember 2017 erklarte die in New York tagende Generalversammlung der Vereinten Nationen auf Vorschlag von Slowenien mit Unterstutzung aller EU Staaten den 20 Mai zum Welttag der Bienen Dieser soll durch Bildung und Aktivitaten das Bewusstsein fur die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestaubern die Gefahren denen sie ausgesetzt sind sowie ihren Beitrag fur eine nachhaltige Entwicklung erhoht werden 10 Systematik Verbreitung und EvolutionWeltweit wird die Zahl der Bienenarten auf rund 20 250 geschatzt 6 In Europa sind uber 2000 Arten heimisch 11 davon etwa 600 in Deutschland 12 Besonders artenreiche Gattungen sind Lasioglossum Andrena und Megachile mit jeweils mehr als 1 500 Arten 6 Die uber einen Wehrstachel verfugenden Bienen gehoren zu den Stechimmen Verbreitung und Artenvielfalt Die Artenvielfalt der Wirbellosen wurde bislang kaum untersucht entspricht aber sicherlich der groben Regel Je warmer und feuchter desto haufiger Eine Untersuchung zu den Bienenarten der Erde ergab im Gegensatz zu diesem ublichen Verteilungsmuster jedoch ein anderes Bild Werte 1 13 Bienen leben auf allen Kontinenten ausser Antarktika Neben den erwartungsgemass sehr geringen Artenzahlen in der Arktis und den meisten kaltgemassigten Regionen bis in die kuhlgemassigten maritimen Gebiete Nordamerikas und Asiens sowie in ganz Patagonien ist auffallend dass Bienen in den sonst so extrem artenreichen Tropen mit Ausnahme tropischer Gebirge nur mit sehr geringen Artenzahlen vertreten sind Der Schwerpunkt der weltweiten Bienenartenvielfalt liegt in den gesamten sudlichen und nordlichen Subtropen ausgenommen lediglich die Sahara mit geringen bis sehr geringen Werten mittleren in Australiens Trockengebieten und einer geringen Artenvielfalt in den Wusten des Nahen Ostens sowie in tropischen Hochgebirgen und in den eher kontinental gemassigten Regionen Nordamerikas den kuhlen Trockengebieten und Steppen Zentralasiens und den Laubwaldgebieten Ostasiens Entwicklungsgeschichte nbsp Honigbiene beim SammelflugHeutige Bienen sind auf Blutenpflanzen die Bedecktsamer Angiospermen angewiesen die in der Erdgeschichte in der fruhen Kreidezeit auftauchten und seit der spaten Kreidezeit die Nacktsamer und Gefasssporenpflanzen verdrangten Blutenpflanzen aus der Zeit vor etwa 110 Millionen Jahren weisen bereits Merkmale auf die auf eine Bestaubung durch Bienen schliessen lassen der Ursprung der Bienen liegt damit wahrscheinlich schon vor Mitte der Kreidezeit Moglicherweise waren diese Pflanzen schon fruher verbreitet lassen sich aber durch die geringeren Mengen produzierten Pollens nicht nachweisen Genanalysen und Fossilienfunde wurden 2023 dahingehend interpretiert dass die Bienen im westlichen Gondwana im Gebiet des heutigen Afrikas und Sudamerikas entstanden sind kurze Zeit vor dem Auseinanderdriften des westlichen Gondwanas 14 Die heutigen ursprunglichsten Blutenpflanzen werden von Kafern bestaubt es liegt daher nahe diese auch als Bestauber der ersten kreidezeitlichen Blutenpflanzen zu vermuten Im weiteren Verlauf der Stammesgeschichte haben sich aber Bienen und Blutenpflanzen gemeinschaftlich entwickelt und gegenseitig gefordert Indem Bienen die Pollen von Pflanze zu Pflanze weiter trugen verbesserten sie deren Fortpflanzungschancen Die Pflanzen begannen sich darauf einzustellen und entwickelten susse Safte um die Tiere an sich zu binden Mit der Zeit passten sich beide Bienen und Blutenpflanzen immer besser aneinander an Ko Evolution die Pflanzen entwickelten ihre heutigen Blutenformen mit tiefen Nektarkelchen und Staubfaden die Bienen ihre langen Russel um gut an den Nektar heranzukommen und ihr speziell an den Pollentransport angepasstes Haarkleid Ob Bienen sich ursprunglich von Pollen windbestaubter Pflanzen ernahrten ist ungewiss aber schon mehrfach vermutet worden Die alteste fossile Biene ist als Cretotrigona prisca bezeichnet und wurde eingebettet in Bernstein im amerikanischen Staat New Jersey gefunden 15 16 Der Fund ist auf ein Alter von ca 75 bis 92 Millionen Jahren datiert Bemerkenswert ist dass das Tier in eine Tribus Meliponini eingegliedert werden kann die ausschliesslich staatenbildende Arten enthalt was auf eine sehr fruhe Abspaltung der entsprechenden Teilgruppe schliessen lasst Ursprunglich wurde sie sogar in einer noch lebenden Gattung beschrieben Stammesgeschichtliche Vorlaufer der Bienen durften heutigen Grabwespen geahnelt haben Grabwespen versorgen ihre Brut mit einem Nahrungsvorrat indem sie ein Beutetier mit einem Stich lahmen und dann gemeinsam mit ihrem Ei oder ihren Eiern vergraben Dieses Brutverhalten ahnelt dem der heutigen Solitarbienen mit dem Unterschied dass letztere kein Beutetier sondern Pollen als Nahrungsvorrat fur ihren Nachwuchs verwenden Es ist anzunehmen dass die Bienen eine Schwestergruppe einer Teilgruppe der Crabronidae Ammoplanina sein durften 17 Phylogenetische Systematik Der monophyletische Status der Bienen ist durch zahlreiche gemeinsame abgeleitete Merkmale Synapomorphien belegt und gilt als unbestritten Ebenso unbestritten ist die nahe Verwandtschaft der Bienen mit den Grabwespen Lange Zeit betrachtete man beide Gruppen als Schwestergruppen bis die Grabwespen als paraphyletisch erkannt wurden Eine Zusammenfassung der Grabwespen in einer Familie Sphecidae oder einer Uberfamilie Sphecoidea die den Bienen in Form der Uberfamilie Apoidea gleichrangig gegenubergestellt wird gibt die tatsachlichen systematischen Verhaltnisse nur unbefriedigend wieder Passender ware die Eingliederung der Bienen als einzige Familie unter mehreren Familien der Grabwespen Andererseits hat sich innerhalb der Bienen die Unterscheidung mehrerer Familien langst etabliert Durch deutliche Unterschiede im Korperbau erscheint diese gerechtfertigt und ist Basis weiterer Unterteilungen auf unteren taxonomischen Ebenen Ein Kompromiss der von den fuhrenden Systematikern der Gruppe vorgeschlagen wird fasst unter der Uberfamilie Apoidea die Familien der Grabwespen und Bienen in zwei Serien Spheciformes und Apiformes zusammen Familien der Bienen nbsp Weibchen der Grossen Wollbiene schlafend auf einer Blute nbsp Rote Mauerbienen Osmia bicornis bei der Paarung nbsp Spiralhornbiene auf der AckerwindeDie Unterteilung der Bienen in mehrere Familien basiert unter anderem auf dem Bau der Mundwerkzeuge ein wichtiges Merkmal ist etwa die Unterscheidung von kurz und langzungigen Bienen Nach Plant amp Paulus 2006 6 werden die Bienen in folgende Familien und Unterfamilien untergliedert Klade I Kurzzungige Bienen Halictidae etwa 4 400 Arten knapp 80 Gattungen Unterfamilien Halictinae Nomioidinae Nomiinae Rophitinae Dufoureinae Gattungen in Mitteleuropa nach 18 Furchenbienen Halictus und Lasioglossum Spiralhornbienen Dufourea Rhophitoides Rophites Nomia Nomioides Sphecodes Andrenidae knapp 3 000 Arten 46 Gattungen Unterfamilien Andreninae Panurginae Oxaeinae teilweise als eigene Familie betrachtet Gattungen in Mitteleuropa die Sandbienen Zottelbienen Camptopoeum Panurginus Melitturga Stenotritidae 21 Arten 2 Gattungen auf Australien beschrankt werden teilweise zu den Colletidae gestellt Colletidae ca 2 500 Arten 90 Gattungen zum Grossteil Kropfsammler Unterfamilien Diphaglossinae Colletinae In Mitteleuropa vertreten durch die Seidenbienen und MaskenbienenKlade II Melittidae Langzungige Bienen Melittidae etwa 200 Arten 14 Gattungen Unterfamilien Dasipodainae Melittinae Meganomiinae Galten als kurzzungig sind aber die Schwestergruppe von Megachilidae Apidae 6 in Mitteleuropa Hosenbienen Schenkelbienen und SagehornbienenLangzungige Bienen Megachilidae ca 2 135 Arten 76 Gattungen Unterfamilien Pararhophitinae Fideliinae Lithurginae Megachilinae Bauchsammler in Mitteleuropa die Gattungen Osmia Hoplitis Hoplosmia Mauerbienen Anthidium Lithurgus Stelis Dioxys Megachile Coelioxys Chelostoma Heriades Apidae ca 6 035 Arten 172 Gattungen Unterfamilien Nomadinae Xylocopinae Apinae sehr unterschiedlicher Formen in Mitteleuropa die folgenden Tribus und Gattungen Tribus Nomadini Ammobates Pasites Ammobatoides Biastes Epeolus Triepeolus und Nomada Tribus Xylocopini Holzbienen Xylocopa und Ceratina Tribus Apini Epeoloides Eucera Tetralonia Anthophora Melecta Thyreus Hummeln Kuckuckshummeln sowie die Honigbienen Apis In der Neotropis z B Meliponini unter anderem mit Melipona und Trigona und Euglossini Euglossa Eulaema Eufriesea Exaerete und Aglae In alteren Werken wird die Familie Apidae oft beschrankt auf die Korbchensammler und alle ubrigen Gruppen als Familie Anthophoridae abgespalten Wegen des paraphyletischen Status der Anthophoridae gilt diese Sichtweise aber als uberholt Die Korbchensammler die traditionell als geschlossene Gruppe angesehen werden Apinae bestehen aus folgenden Tribus Apini Honigbienen Apis 9 Arten davon in Mitteleuropa nur die Westliche Honigbiene heimisch Bombini Hummeln Bombus Meliponini Stachellose Bienen 23 Gattungen kommen in allen Tropenregionen vor besonders artenreich in Mittel und Sudamerika Euglossini 5 GattungenDer StachelDer Giftstachel der Bienen ist ein Wehrstachel Er hat sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte Evolution aus einem Eilegeapparat gebildet Folglich haben stets nur die Weibchen also Koniginnen und Arbeiterinnen einen Stachel Dies gilt fur alle Stechimmen Mannchen konnen also grundsatzlich nicht stechen Die Pflanzenwespen benutzen den Stachel zum Anstechen von Pflanzen fur die Eiablage bei den Legimmen wie etwa den Schlupfwespen wird das Ei im Korper eines Wirtstieres abgelegt Bei den Stechimmen wandelte sich die Funktion des Stachels er dient zur Verabreichung von Gift um Beutetiere zu lahmen die als Larvennahrung dienen Schliesslich hat bei den Bienen die ihre Larven uberwiegend mit Blutenpollen versorgen der Stachel eine reine Verteidigungsfunktion Besondere Bedeutung hat dabei die Verteidigung des Staates bei den staatenbildenden Bienen den Honigbienen und den Hummeln Da der Stachel der Honigbienen mit Widerhaken ausgestattet ist bleibt er beim Stich in die elastische Haut des Menschen und anderer Warmbluter stecken und die Biene stirbt Die bei einem Stich injizierte Giftmenge wird mit 0 1 mg angegeben 19 Bei den meisten Wildbienen wird der Stachel nur eingesetzt wenn sich die Biene individuell bedroht fuhlt z B wenn sie zwischen Fingern gedruckt wird Meistens ist bei Stichen von Wildbienen der Schmerz nicht sehr stark und damit harmlos Lediglich wenn man allergisch ist was aber bei Wildbienen sehr selten ist besteht eine echte Gefahr Bei Maskenbienen und Sandbienen ist der Stachel so schwach dass er die menschliche Haut gar nicht durchdringen kann 11 In den Tropen gibt es Stachellose Bienen Meliponini die sich mit Bissen und Sekreten wehren konnen Politik Rettet die Bienen war Anfang 2019 das Motto eines Volksbegehrens in Bayern das sich zum Ziel setzte Artenvielfalt zu fordern und das Insektensterben aufzuhalten 18 4 der stimmberechtigten Bayern haben dafur ihre Unterschrift abgegeben 20 Der Massnahmenkatalog beinhaltet einschneidende Veranderungen In Brandenburg sind gleich zwei konkurrierende Volksinitiativen zum Thema gestartet eine im Dezember 2019 eine im Februar 2020 21 dabei wird eine der Initiativen eher von den Umweltverbanden unterstutzt die zweite weniger strenge von den Landnutzern 22 Der Brandenburger Landtag erklarte allerdings im Marz 2020 eine der Initiativen fur unzulassig 23 Die Bundesregierung beschloss 2019 das Aktionsprogramm Insektenschutz LiteraturWissenschaft May Berenbaum Blutsauger Staatsgrunder Seidenfabrikanten Die zwiespaltige Beziehung zwischen Mensch und Insekt Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1997 ISBN 3 8274 0078 3 Guido Fackler Michaela Fenske Franziska Gleichauf Hrsg Aus der Wabe in die Welt Biene macht Kultur Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Lab 13 auf der Landesgartenschau Wurzburg 2018 Schriften und Materialien der Wurzburger Museologie Heft 6 Julius Maximilians Universitat Wurzburg Wurzburg 2018 ISSN 2197 4667 PDF Jutta Gay Inga Menkhoff Das grosse Buch der Bienen Fackeltrager Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 7716 4495 6 Dave Goulson Die seltensten Bienen der Welt Ein Reisebericht Hanser Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3 446 25503 6 Randolf Menzel Matthias Eckoldt Die Intelligenz der Bienen Wie sie denken planen fuhlen und was wir daraus lernen konnen Knaus Munchen 2016 ISBN 978 3 8135 0665 5 Charles Duncan Michener The Bees of the World The Johns Hopkins University Press Baltimore 2000 2 Aufl 2007 ISBN 0 8018 6133 0 englisch Andreas Muller Albert Krebs Felix Amiet Bienen Mitteleuropaische Gattungen Lebensweise Beobachtung Naturbuch Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89440 241 5 Thomas Dyer Seeley Bienendemokratie Wie Bienen kollektiv entscheiden und was wir davon lernen konnen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2015 ISBN 978 3 596 19407 0 Erwin Scheuchl Wolfgang Willner Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas Alle Arten im Portrat Quelle amp Meyer Verlag Wiebelsheim 2016 ISBN 978 3 494 01653 5 Karl Weiss Bienen und Bienenvolker C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41867 8 Paul Westrich Die Wildbienen Deutschlands E Ulmer Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 8186 0123 2 Noah Wilson Rich Hrsg Die Biene Geschichte Biologie Arten Haupt Bern 2015 ISBN 978 3 258 07869 4 Lars Chittka The Mind of Bee Princeton University Press Princeton 2022 ISBN 978 0 691 18047 2 Rezension 24 Prosa Maurice Maeterlinck La vie des abeilles Eugen Diederichs Leipzig 1901 Deutsche Ausgabe Das Leben der Bienen Aus dem Franzosischen ubersetzt von Friedrich von Oppeln Bronikowski Mit einem Essay uber Maeterlinck und die Bienen von Gerhard Roth Unionsverlag Zurich 2011 ISBN 978 3 293 00427 6 Weblinks nbsp Wiktionary Biene Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Bienen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bienen Informationen des Bundesamts fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen Hymenoptera Information System Hymenopterenfamilien weltweit Checklisten Taxonomie und Nomenklatur Rote Listen aktuelle Literatur Fotogalerie etc naturbildarchiv guenter de Fotos von Arten und Verhaltensweisen zahlreicher in Deutschland vorkommender Wildbienen Arten Wildbienen de Biologie Arten Schutz Aufnahmen aus Sammlung des Osterreichischen Bundesinstituts fur den Wissenschaftlichen Film OWF im Onlinearchiv der Osterreichischen MediathekUnterteilungen zur Artenvielfalt Artenvielfalt BienenUntergliederung der Karte Relative species richness sehr gering gering mittel hoch sehr hochEinzelnachweise Denis J Brothers Phylogeny and classification of the aculeate Hymenoptera with special reference to Mutillidae In University of Kansas Science Bulletin Band 50 1975 S 483 648 David Grimaldi Michael Engel Evolution of the Insects Cambridge University Press 2005 ISBN 978 0 521 82149 0 S 454 E Konigsmann Insekten 2 In rororo Tierwelt Band 11 Rowohlt 1971 ISBN 3 499 28011 6 S 366 ff Insecta In H H Dathe Hrsg Lehrbuch der Speziellen Zoologie 2 Auflage I 5 Teil Spektrum Akademischer Verl 2003 ISBN 3 8274 0930 6 S 649 PDF Oil flowers and oil collecting bees Abgerufen am 12 Marz 2019 englisch a b c d e f g John D Plant Hannes F Paulus Evolution and Phylogeny of Bees 11 Januar 2016 abgerufen am 12 Marz 2019 englisch Alina Reichardt Johannes Kaufmann Die Biene wird Bundessache In Hamburger Abendblatt 8 Juni 2016 S 22 Karafyllis N C Friedmann G 2017 Kein Honigschlecken Bienen als Okosystemdienstleister und naturliche Mitwelt In Naturphilosophie Ein Lehr und Studienbuch Tubingen UTB Mohr Siebeck 292 302 hier 295 Stiftung fur Mensch und Umwelt Bienensterben UN fuhrt Weltbienentag ein EURACTIV de Abgerufen am 24 Dezember 2017 a b P Westrich Die Wildbienen Deutschlands Ulmer Verl Stuttgart 2018 ISBN 978 3 8186 0123 2 S 7 und 88 Liste der Bienenarten Deutschlands Hymenoptera Anthophila Abgerufen am 14 September 2023 Michael C Orr Alice C Hughes Douglas Chesters et al Global Patterns and Drivers of Bee Distribution 2021 doi 10 1016 j cub 2020 10 053 hier Darstellung Weltkarte aus sci news Eduardo A B Almeida et al The evolutionary history of bees in time and space In Current Biology Online Veroffentlichung vom 27 Juli 2023 doi 10 1016 j cub 2023 07 005 Charles D Michener David A Grimaldi A Trigona from Late Cretaceous Amber of New Jersey Hymenoptera 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unterschreiben Das mussen Insektenfreunde wissen Artikel Markische Allgemeine Zeitung 19 April 2019 Volksinitiative Artenvielfalt retten Zukunft sichern ruft das Landesverfassungsgericht an Memento des Originals vom 12 August 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot artenvielfalt brandenburg de Pressemitteilung vom 6 April 2020 Jurgen Tautz Vielleicht haben sie ja doch ein Bewusstsein In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3 September 2022 Nr 205 S 10 Normdaten Sachbegriff GND 4006523 6 lobid OGND AKS LCCN sh85005982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bienen amp oldid 237559287