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Die Maskenbienen Hylaeus sind eine kosmopolitische Gattung aus der Familie der Colletidae innerhalb der Bienen Von ihnen sind 79 Arten in Europa heimisch 1 in Mitteleuropa sind es 45 59 Arten die in der Untergattung Nesoprosopis zusammengefasst sind kommen auf Hawaii vor 2 Die grosste Artenvielfalt hat sich in Australien entwickelt 3 Ihren deutschen Namen haben die Tiere wegen der insbesondere bei den Mannchen deutlich ausgebildeten gelben oder weissen Gesichtsmaske MaskenbienenHylaeus nigritus MannchenSystematikUnterordnung Taillenwespen Apocrita Teilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie Apoideaohne Rang Bienen Apiformes Familie ColletidaeGattung MaskenbienenWissenschaftlicher NameHylaeusFabricius 1793Mannchen von Hylaeus nigritus mit fur die Gattung charakteristischer Gesichtsmaske Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Arten Mitteleuropa 5 Taxonomie Systematik 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 6 3 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Maskenbienen erreichen in Europa je nach Art und Geschlecht eine Korperlange von etwa 3 5 bis etwa 10 0 Millimetern 4 Sie unterscheiden sich von den anderen Gattungen der Apidae durch ihre gelbe oder weisse Gesichtsmaske und eine kurze zweilappige Zunge die ansonsten nur bei den Seidenbienen Colletes vorkommt Im Vorderflugel haben sie zwei Cubitalzellen Colletes hingegen drei Die Gesichtsmaske der Weibchen ist meist nur durch Punkte oder schmale Streifen zwischen dem Innenrand der Facettenaugen und dem Clypeus ausgebildet und fehlt bei manchen Arten vollstandig Bei den Mannchen hingegen besteht die Maske meist aus der gesamten Clypeus Seitenflecken und Stirnschildchen umfassenden unteren Gesichtshalfte Die weisse oder gelbe Einfarbung kann auch noch den Fuhlerschaft das Labrum und die Mandibeln mit umfassen Der Fuhlerschaft ist bei den Mannchen vieler Arten deutlich verbreitert 5 Daneben weisen die ansonsten komplett schwarz gefarbten sowie sehr kurz und nur locker behaarten Tiere kleine helle Flecken auf dem Thorax und an den Beinen auf Lediglich drei Arten der heimischen Fauna besitzen zudem einen basal rot gefarbten Hinterleib Die Weibchen der Gattung besitzen keine Sammelbehaarung da sie den gesammelten Pollen im Kropf transportieren Die meisten Arten der Maskenbienen konnen nur schwer voneinander unterschieden werden Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Mauer Maskenbiene Hylaeus hyalinatus KopulationDie Gattung Hylaeus kommt auf allen Kontinenten vor mit Ausnahme von Antarktika und einigen Inseln Besonders viele Arten sind in Australien verbreitet Aus Deutschland sind 39 Arten bekannt 6 Die Tiere besiedeln Waldrander Hecken Sand und Lehmgruben aber auch Parks und Garten Einzelne Arten bevorzugen dabei bestimmte Lebensraume wie etwa Hylaeus pectoralis Rohricht oder Hylaeus rinki Walder Hylaeus nivalis ist in den Alpen auch deutlich uber der Baumgrenze zu beobachten Lebensweise BearbeitenDie Maskenbienen fliegen in der nordlichen Hemisphare von Mai bis Mitte September meist in einer Generation nur manche Arten bilden auch eine unvollstandige zweite Generation aus nbsp Hylaeus cornutus WeibchenDie Weibchen der meisten Arten legen ihre Nester in bereits existierenden Hohlraumen wie etwa Kaferfrassgangen oder verlassenen Nestern anderer Stechimmen in Totholz an Es gibt jedoch auch Arten wie z B Hylaeus gracilicornis die ihre Nester in den Stangeln von Brombeeren anlegen deren Mark sie aushohlen Hylaeus pectoralis legt ihre Nester in den Schilfgallen von Fliegen der Gattung Lipara an Andere Arten legen ihre Nester in Erdnestern anderer Bienen Hylaeus variegatus in Loss und Lehmwanden Hylaeus hyalinatus oder in Mauerritzen und Lucken zwischen Steinen an Hylaeus nigritus Meistens sind die ausschliesslich solitaren Nester auf Grund der Gegebenheiten gerade angelegt sodass die einzelnen Brutzellen zylindrisch hintereinander angelegt werden es werden jedoch auch unregelmassige Hohlraume besiedelt in denen die Brutzellen unregelmassig geformt und angeordnet werden Die einzelnen Brutzellen werden aus einem elastischen cellophanartigen Gewebe das aus Drusensekreten produziert wird angefertigt Bei manchen Arten wird aus diesem Gewebe mit radial von aussen nach innen verlaufende Fasern der Nesteingang provisorisch wahrend der Sammelfluge fur die Nahrungsvorrate der Brut vor Eindringlingen geschutzt Diese Fasern sind weder an den Enden im Zentrum der Nestoffnung noch an den Seiten miteinander verbunden und liegen dann beim Betreten und Verlassen des Nestes eng am Korper des Weibchens an Der fur die Larven eingebrachte Nektar und Pollenbrei ist sehr feucht bis fast flussig Da die Bienen keine Pollentransportorgane besitzen wird der Pollen mit einem Borstenkamm auf der Kaulade Galea der Maxille abgestreift verschluckt und im Kropf transportiert Im Nest wird er dann gemeinsam mit Nektar hervorgewurgt Endgultig wird das Nest ebenso mit Drusensekreten verschlossen Die neue Generation uberwintern als Larven und verpuppen sich ohne Kokon im nachsten Fruhjahr Die Mannchen schwarmen auf der Suche nach Weibchen an Nistplatzen und Bluten Sie ubernachten einzeln oder in Gruppen in Hohlraumen oder an Stangeln Nur von drei Arten wird bislang davon ausgegangen dass sie Pollen nur von bestimmten Pflanzengattungen bzw Familien sammeln Oligolektie Hylaeus punctulatissimus sammelt an Lauch Allium Hylaeus signatus an Reseda Reseda und Hylaeus nigritus an Korbblutlern Asteraceae Die ubrigen Arten sammeln unspezialisiert an verschiedensten Pflanzen Polylektie Als Parasiten der Maskenbienen sind Schmalbauchwespen Gasteruptionidae bekannt Arten Mitteleuropa BearbeitenHylaeus alpinus Morawitz 1867 Hylaeus angustatus Schenck 1861 Hylaeus annularis Kirby 1802 Hylaeus annulatus Linnaeus 1758 Hylaeus bifasciatus Jurine 1807 Hylaeus brevicornis Nylander 1852 Hylaeus cardioscapus Cockerell 1924 Hylaeus clypearis Schenck 1853 Hylaeus communis Nylander 1852 Hylaeus confusus Nylander 1852 Hylaeus cornutus Curtis 1831 Hylaeus crassanus Warncke 1972 Hylaeus difformis Eversmann 1852 Hylaeus duckei Alfken 1904 Hylaeus euryscapus Forster 1871 Hylaeus gibbus Saunders 1850 Hylaeus glacialis Morawitz 1872 Hylaeus gracilicornis Morawitz 1867 Hylaeus gredleri Forster 1871 Hylaeus hyalinatus Smith 1842 Hylaeus imparilis Forster 1871 Hylaeus kahri Forster 1871 Hylaeus lepidulus Cockerell 1924 Hylaeus leptocephalus Morawitz 1870 Hylaeus lineolatus Schenck 1861 Hylaeus meridionalis Forster 1871 Hylaeus moricei Friese 1898 Hylaeus nigritus Fabricius 1798 Hylaeus nivaliformis Dathe 1977 Hylaeus nivalis Morawitz 1867 Hylaeus pectoralis Forster 1871 Hylaeus pfankuchi Alfken 1919 Hylaeus pictipes Nylander 1852 Hylaeus pilosulus Perez 1903 Hylaeus punctatus Brulle 1832 Hylaeus punctulatissimus Smith 1842 Hylaeus rinki Gorski 1852 Hylaeus signatus Panzer 1798 Hylaeus sinuatus Schenck 1853 Hylaeus spilotus Forster 1871 Hylaeus styriacus Forster 1871 Hylaeus taeniolatus Forster 1871 Hylaeus trinotatus Perez 1895 Hylaeus tyrolensis Forster 1871 Hylaeus variegatus Fabricius 1798 Taxonomie Systematik BearbeitenDie Gattung Hylaeus wurde von einigen Autoren unter dem Namen Prosopis gefuhrt Die Gattung umfasst etwa 660 Arten in 48 Untergattungen 7 Auch unter den einheimischen Hylaeus Arten gibt es noch eine Reihe von taxonomischen Unklarheiten zum Beispiel die H brevicornis Gruppe H gredleri H kahri H intermedius und H imparilis 6 Eine Reihe von taxonomischen Fragen wie die Klarung der H gibbus Gruppe siehe H confusus wurden erst kurzlich bearbeitet 5 Da die Hylaeus Arten keine Sammelbehaarung haben kurze Russel Glossa haben und ausserlich manchen Grabwespen sehr ahnlich sind wurden sie oft als Urbienen bezeichnet und vermutet dass sie von Crabronidae abstammen Dies wurde aber durch neuere Untersuchungen widerlegt 6 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Hylaeus FaunaEuropaea abgerufen am 23 Dezember 2009 Howell V Daly amp Karl N Magnacca Insects of Hawaii vol 17 Hawaiian Hylaeus Nesoprosopis Bees Hymenoptera Apoidea University of Hawaii Press 2003 ISBN 978 0 8248 2674 1 Charles D Michener Biogeography of the Bees In Annals of the Missouri Botanical Garden Volume 66 1979 Missouri Botanical Garden 1980 S 300 Holger H Dathe Die Arten der Gattung Hylaeus F in Europa In Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin Band 56 Heft 2 Berlin 1980 a b Holger H Dathe Erwin Scheuchl Esther Ockermuller Illustrierte Bestimmungstabelle fur die Arten der Gattung Hylaeus F Maskenbienen in Deutschland Osterreich und der Schweiz Graz Osterreichische Entomologische Gesellschaft 2016 a b c Paul Westrich Die Wildbienen Deutschlands E Ulmer Stuttgart Hohenheim 2018 ISBN 978 3 8186 0123 2 S 418 ff John D Plant Hannes F Paulus Evolution and Phylogeny of Bees A Review and a Cladistic Analysis in Light of Morphological Evidence In Zoologica Band 161 2016 ISBN 978 3 510 55048 7 S 372 Literatur Bearbeiten Andreas Muller Albert Krebs Felix Amiet Bienen Mitteleuropaische Gattungen Lebensweise Beobachtung Naturbuch Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 89440 241 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maskenbienen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www wildbienen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maskenbienen amp oldid 232860198