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Melipona ist eine der in Mittel und Sudamerika vorkommenden Gattungen des Tribus der Stachellosen Bienen Meliponini MeliponaMelipona quadrifasciata Mandacaia mit PollenkorbchenSystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie ApoideaBienen Apiformes Familie Echte Bienen Apidae Tribus Stachellose Bienen Meliponini Gattung MeliponaWissenschaftlicher NameMeliponaIlliger 1806 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Habitate 3 Nester 4 Rekrutierungsverhalten 5 Verbreitung 6 Taxonomie 7 Beziehung zum Menschen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenArbeiterinnen von Melipona sind gedrungene robuste Bienen von 8 bis 15 Millimeter Korperlange mit ovalem Hinterleib Die Arten sind fur Meliponini relativ gross M fuliginosa ist die grosste Art der Tribus Die Flugel sind relativ kurz in Ruhelage uberragen sie kaum oder gar nicht die Spitze des freien Hinterleibs Die Gattung ist von verwandten Gattungen an der Zahl der Hamuli der hakenformigen Borsten am Flugelrand die Vorder und Hinterflugel im Flug miteinander koppeln zu unterscheiden Den 9 bis 14 von Melipona stehen bei den anderen Gattungen nur 5 bis 7 sehr selten bis 9 entgegen Das Pterostigma oder Flugelmal ist bei der Gattung schmal sein Innenrand ist gerade begrenzt nicht gebogen Die Arbeiterinnen besitzen wie alle Meliponini keinen funktionstuchtigen Giftstachel aber ein relativ grosses Rudiment davon das noch eine deutliche Spitze aufweist Die Stachelscheide steht nach hinten etwas vor ihr Aussenrand ist eckig begrenzt 1 Habitate BearbeitenDie meisten Arten der Gattung bewohnen tropische Regenwalder Seltener sind sie in anderen teilweise baumbestandenen Lebensraumen wie Baumsavannen oder Trockenwaldern Caatinga Nester BearbeitenMelipona Arten nisten fast ausschliesslich in Baumhohlen Zumindest eine Art Melipona quadrifasciata nutzt abweichend davon Erdhohlen Viele Arten bauen neben selbst abgeschiedenem Wachs auch gesammeltes Harz ausserdem Lehm oder Erde in die Wande mit ein einige zusatzlich Kiesel und kleine Steinchen Viele Arten bauen mit diesem Material Verteidigungswalle von bis zu 10 Zentimeter Dicke mit denen sie grosse Hohlungen nach aussen bis auf den Nesteingang vermauern Zusatzlich ist das Nest in alle Richtungen durch eine oder mehrere Nesthullen eingefasst Bei vielen Arten wird eine Landeplattform am Nesteingang gebaut die oft durch radial verlaufende Wachslamellen verstarkt ist Im Inneren ist der Eingang oft in eine lange leichter zu verteidigende Rohre ausgezogen Einige Arten wie Melipona panamica formen Kugeln aus gesammeltem Harz mit denen sie bei Annaherung von Feinden den Nesteingang verbarrikadieren Viele Arten bilden Verteidigungsschwarme die tatsachliche oder mogliche Nestrauber kollektiv heftig attackieren Neben den horizontal ausgerichteten Brutwaben bauen die meisten Arten grossere oft unregelmassig angeordnete Nahrungsbehalter die nicht immer in Wabenform angeordnet sein mussen Verlassene Nester werden wieder verwendet gelegentlich durch andere Arten als den Erbauer 2 Die Gattung ist dadurch bemerkenswert dass sie anders als fast alle anderen sozialen Bienen keine grosseren Brutzellen fur Koniginnenbrut anlegt diese sind nicht grosser als die Zellen der Arbeiterinnen Rekrutierungsverhalten BearbeitenZumindest einige Melipona Arten vermogen wie Honigbienen Arbeiterinnen zu ergiebigen Nahrungsquellen zu rekrutieren Das ausgefeilte Verhalten der Honigbienen mit deren Schwanzeltanz ist aber nie ausgepragt Einige Arten animieren Nestgenossen wohl nur durch gesteigerte Aktivitat unterstutzt durch Schall oder Vibrationssignale zum Ausfliegen ohne dass Hinweise auf die Lage der Nahrungsflache offensichtlich waren durch Futterung Trophallaxis wird aber die Art der Pollen oder Nektarquelle ubermittelt Es wurden bei einigen besser untersuchten Arten auch Individuen beobachtet die durch Rammstosse Zickzacklauf oder Drehbewegungen andere Arbeiterinnen in Richtung der Quelle orientieren Viele Arten konnen daruber hinaus so auch die Entfernung und die Hohe der Quelle in der Kronenschicht im Unterwuchs in Bodennahe angeben Einige Arten legen durch Abgabe von Drusensekreten moglicherweise regelrechte Duftstrassen an 3 Verbreitung BearbeitenDie Gattung ist im Norden bis Mexiko Bundesstaaten Sinaloa und Tamaulipas verbreitet Einige Arten leben auf den kleinen Antillen Im Suden erreicht sie den Norden von Argentinien Provinz Tucuman und Misiones 1 Taxonomie BearbeitenMit etwa 70 Arten gehort Melipona zu den grossten Gattungen der Meliponini Die Monophylie der Gattung ist nach morphologischen Merkmalen selten bezweifelt worden sie ist auch durch genetische Methoden nachgewiesen Sie gehort danach in eine Klade mit weiteren ebenfalls in der Neotropis verbreiteten Gattungen 4 Die Gattung wird konventionell in vier Untergattungen plus einige Arten unsicherer Zugehorigkeit incertae sedis gegliedert die Untergattungen werden von den meisten Taxonomen in der weit gefassten Gattung belassen 5 Melipona s str Eomelipona Melikerria MichmeliaBei einer genetischen Untersuchung erwiesen sich drei der Untergattungen als naturliche monophyletische Einheiten die Untergattung Eomelipona ware aber demnach eine kunstlich zusammengefugte Einheit Daruber hinaus bildeten alle konventionell als incertae sedis eingestuften Arten mit einer Ausnahme M fuliginosa ebenfalls eine naturliche Gruppe Nach den Methoden der molekularen Uhr ergabe sich je nach Berechnungsmethode ein Alter der Gattung von 14 bis 17 oder von 25 Millionen Jahren 6 Bis in die 1970er Jahre teilten sehr viele Taxonomen die stachellosen Bienen im Wesentlichen nur in zwei grosse Gattungen Trigona und Melipona auf Die Gattung war also lange Zeit weiter abgegrenzt und umfasste viele Arten die nun in anderen Gattungen eingeordnet werden Obwohl einige Taxonomen auch aus der Alten Welt Arten in dieser Gattung beschrieben haben waren die meisten seit langer Zeit der Auffassung dass es sich um eine exklusiv neotropische Gruppe handelt 7 Beziehung zum Menschen BearbeitenEinige der Arten wie Melipona quadrifasciata werden in kleinen Kommunen in Sudamerika in Nachhaltigkeitsprojekten zum Beispiel im bolivianischen Nationalpark Amboro fur die Imkerei verwendet um kleinen Familien und Bauern neben der Landwirtschaft einen Nebenverdienst mit dem Verkauf vom Honig zu ermoglichen und dabei etwas fur den Arten bzw Naturschutz beizutragen 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Charles D Michener The Bees of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2 Auflage 2007 ISBN 978 0 8018 8573 0 Genus Melipona auf S 817 David W Roubik 2006 Stingless bee nesting biology Apidologie 37 124 143 doi 10 1051 apido 2006026 James Nieh 2004 Recruitment communication in stingless bees Hymenoptera Apidae Meliponini Apidologie 35 2 159 182 doi 10 1051 apido 2004007 Claus Rasmussen amp Sidney A Cameron 2010 Global stingless bee phylogeny supports ancient divergence vicariance and long distance dispersal Biological Journal of the Linnean Society 99 206 232 doi 10 1111 j 1095 8312 2009 01341 x J M F Camargo amp S R M Pedro 2013 Meliponini Lepeletier 1836 In Moure J S Urban D amp Melo G A R Orgs Catalogue of Bees Hymenoptera Apoidea in the Neotropical Region online version abgerufen am 14 Juli 2016 Santiago R Ramirez James C Nieh Tiago B Quental David W Roubik Vera L Imperatriz Fonseca Naomi E Pierce 2010 A molecular phylogeny of the stingless bee genus Melipona Hymenoptera Apidae Molecular Phylogenetics and Evolution 56 519 525 doi 10 1016 j ympev 2010 04 026 Herbert Ferlando Schwarz 1932 The genus Melipona the type genus of the Meliponidae or stingless bees Bulletin of the American Museum of Natural History 63 article 4 download Urbelinda Ferrufino Patricia Vit Pot Honey of Six Meliponines from Amboro National Park Bolivia In Pot Honey Springer New York New York NY 2013 ISBN 978 1 4614 4959 1 S 409 416 doi 10 1007 978 1 4614 4960 7 29 springer com abgerufen am 21 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Melipona Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Home of Stingless Bee Research Bienen Apoidea Zoologie Memento vom 29 Februar 2012 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melipona amp oldid 231109797