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Trigona ist eine der in Mittel und Sudamerika vorkommenden Gattungen des Tribus der Stachellosen Bienen Meliponini Ursprunglich weiter abgegrenzt umfasst die Gattung heute nach Ansicht der meisten Taxonomen nur noch die Arten der ehemaligen Untergattung Trigona s str die anderen Arten teilweise in Asien und Australien verbreitet werden nun anderen Gattungen zugeordnet Dazu gibt es aber auch abweichende Auffassungen In heutiger Auffassung gehoren etwa 30 Arten zur Gattung Trigona Arten gehoren in Sudamerika zu den haufigsten Bienenarten TrigonaTrigona spinipes Irapua oder auch Arapua auf NestSystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie ApoideaBienen Apiformes Familie Echte Bienen Apidae Tribus Stachellose Bienen Meliponini Gattung TrigonaWissenschaftlicher NameTrigonaJurine 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Nester 3 Nahrung 4 Verbreitung 5 Beziehung zum Menschen 6 Taxonomie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenArbeiterinnen von Trigona erreichen eine Korperlange zwischen 5 5 und 11 Millimeter Die Gattung besitzt die typische Korpergestalt der Meliponini und ist von verwandten Gattungen nur schwer unterscheidbar Mit einigen verwandten Gattungen gemeinsam ist die Gestalt der Tibia der Hinterbeine deren Innenseite tragt eine langgestreckte Erhohung die mit dicht stehenden sehr kurzen stumpf endenden Haaren besetzt ist Der niedriger liegende Bereich oberhalb davon ist glatt und glanzend Dies unterscheidet sie auch von den anderen Korbchensammlern den corbiculaten Bienen der Alten Welt die hier jeweils charakteristisch anders gestaltete Korbchen Corbicula besitzen Mit den anderen Gattungen der fruheren Gattung Trigona s l besitzen sie als einzige neotropische Meliponini an der Oberkante der Tibia gefiederte Haare Der vorderste Tergit des Rumpfabschnitts das Scutum bei Ansicht von oben zwischen den Flugeln gelegen ist bei allen Arten glatt mit nur kleinen weit voneinander entfernten Punkten Wichtige Merkmale fur Trigona s str sind Die Kauleiste der Mandibeln ist auch im vorderen distalen Abschnitt gezahnt oft auf ganzer Lange Der Vorderrand des Labrums tragt in der Mitte des Vorderrands einen Zahn Das erste Tarsenglied der Hinterbeine ist auf der Innenseite oben seidig behaart 1 Nester BearbeitenTrigona Arten bauen Nester aus Wachs dem je nach Art gesammeltes Pflanzenharz oder pflanzliche Fasern zur Verstarkung beigegeben werden Die meisten Arten nisten in Baumhohlen oder andern Hohlraumen die Gattung zeichnet sich aber durch eine grosse Vielfalt beim Nestbau aus Einige Arten bauen frei hangende Nester an Asten oder Baumstammen seltener auch alternativ an anderen Strukturen wie zum Beispiel Mauern von Gebauden die Verwandtschaftsgruppe um Trigona fuscipennis auch an Lianen Einige Arten bevorzugen zur Nestanlage die Nester baumbewohnender Termiten eine Art Trigona lacteipennis auch von Ameisen oder Wespennestern Einige Arten sind bodennistend wobei sie aufgegebene Termitenbauten Wurzelhohlungen oder andere vorhandene Hohlraume ausnutzen Sie bauen teilweise auch Bodenmaterial in die Zellen und Nesthullen ein In grosseren Hohlraumen teilen die Bienen ihren Nestraum durch grosse ebene Zwischenwande ab die Involucrum genannt werden Einige Arten ziehen weitere Trennwande zwischen Brut und Vorratswaben ein Das Nest besteht in der Regel aus horizontal ausgerichteten Waben und ist von einer Hulle umgeben Meist ist der Eingangsbereich zu einer rohrenartigen Struktur verlangert Die Arten der Trigona recursa Artengruppe bauen neben Brut und Vorratszellen gesonderte Kotzellen in den sie Kot von Saugetieren eintragen vermutlich eine Verteidigungsstrategie Einige Arten von Trigona sind bekannt dafur dass sie Verteidigungsschwarme bilden Mogliche Feinde die das Nest beruhren oder sich ihm nahern werden von zahlreichen Bienen sofort attackiert 2 Nahrung BearbeitenDie meisten Arten von Trigona sind wie typisch fur Bienen Pollensammler Einige Arten nutzen zusatzlich Fleisch vor allem Aas wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet Drei Arten Trigona necrophaga Trigona hypogea und Trigona crassipes sind bemerkenswert dadurch dass sie als einzige Bienen uberhaupt Pollen und Nektar als Nahrung uberhaupt aufgegeben haben und sich zu obligaten Aasfressern oder auch Nekrophagen entwickelt haben sie decken ihren Zuckerbedarf auch nicht mehr an Bluten sondern vor allem an uberreifen oder verrottenden Fruchten An Aas nagen die Bienen Fleisch ab das sie im Magen zum Nest transportieren dort hervorwurgen und in Nahrungszellen speichern es nimmt wohl unter dem Einfluss von Verdauungsenzymen dabei eine gelee artige Konsistenz an Innerhalb der Zellen wird der Nahrungsbrei von spezialisierten Bakterienarten umgesetzt und ergeben nach ca 12 bis 16 Tagen eine klare honig artige Flussigkeit 3 Eine der Arten Trigona hypogea ist daruber hinaus ein fakultativer Rauber der die Brut aus verlassenen Wespennestern oder auch Amphibieneier moglicherweise auch andere eher weichhautige Beute ausnutzt 4 Verbreitung BearbeitenDie Gattung in der heutigen Auffassung ist nordlich bis Mexiko bis in die Bundesstaaten Nayarit und Veracruz verbreitet Sudlich erreicht sie Santa Catarina in Sudbrasilien und den aussersten Norden Argentiniens Provinz Misiones 1 Beziehung zum Menschen BearbeitenIn Brasilien ist die Gattung von keinem wirtschaftlichen Interesse da einige Arten wie die im Raum Campinas stark vertretene Trigona spinipes fur ihre Bauten neben dem Lehm auch Material das von Kuhfladen gesammelt wird benutzen Aus hygienischen Grunden wird auf diese Art fur die Honigproduktion verzichtet Pflanzenfaser sammelnde Arten der Gattung Trigona wurden aus Peru als schadlich an der Purgiernuss Jatropha curcas und anderen Pflanzenarten gemeldet 5 Taxonomie BearbeitenDie Taxonomie der Gattung ist schwierig Traditionell wurden innerhalb der Meliponini fast alle Arten zwei Grossgattungen Melipona und Trigona zugerechnet Die Gattung Trigona in alter Auffassung war pantropisch verbreitet mit Vorkommen auch in der Alten Welt bis Ostasien und Australien Spatere Untersuchungen auf morphologischer vor allem aber auf phylogenomischer Basis Untersuchung der Verwandtschaft anhand des Vergleichs homologer DNA Sequenzen haben aber klar ergeben dass die Gattung in diesem weiteren Sinne keine naturliche Einheit darstellt Vielmehr erwiese sich dass die Arten der Kontinente Sudamerika Afrika sowie Asien mit Australien jeweils eine Verwandtschaftsgruppe bilden 6 7 Einige Taxonomen haben daraufhin einem Vorschlag von Jesus Santiago Moure folgend alle fruheren Untergattungen der alten Gattung Trigona zu Gattungen erhoben Damit kommen in der Alten Welt keine Arten der Gattung mehr vor 8 Dies war auch schon von Charles Michener in seinem Standardwerk uber die Bienen der Welt vermutet worden 1 der aber vor einer endgultigen Aufspaltung die nach morphologischen Merkmalen allein nicht zwingend erschien zuruckschreckte Der engen Gattungsauffassung folgend umfasst die Gattung noch etwa 30 Arten 9 Trigona albipennis Trigona amalthea Typusart der Gattung Trigona amazonensis Trigona branneri Trigona braueri Trigona chanchamayoensis Trigona cilipes Trigona corvina Trigona crassipes Trigona dallatorreana Trigona dimidiata Trigona ferricauda Trigona fulviventris Trigona fuscipennis Trigona guianae Trigona hyalinata Trigona hypogea Trigona lacteipennis Trigona muzoensis Trigona necrophaga Trigona nigerrima Trigona pallens Trigona pampana Trigona pellucida Trigona permodica Trigona recursa Trigona sesquipedalis Trigona silvestriana Trigona spinipes Trigona truculenta Trigona venezuelana Trigona willianaSynonyme von Trigona sind Amalthea Rafinesque 1815 Aphaneura Gray 1832 Pisania Cunha 1973 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trigona Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Charles D Michener The Bees of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2 Auflage 2007 ISBN 978 0 8018 8573 0 Trigona Subgenus Trigona auf S 828 Claus Rasmussen Joao M F Camargo 2008 A molecular phylogeny and the evolution of nest architecture and behavior in Trigona s s Hymenoptera Apidae Meliponini Apidologie 39 102 118 doi 10 1051 apido 2007051 Joao Maria Franco de Camargo amp Patricia Vit Historical Biogeography of the Meliponini Hymenoptera Apidae Apinae of the Neotropical Region Chapter 2 in Patricia Vit Silvia R M Pedro David Roubik Hrsg Pot Honey A legacy of stingless bees doi 10 1007 978 1 4614 4960 7 2 Springer Verlag New York u a 2013 ISBN 978 1 4614 4959 1 Sidnei Mateus amp Fernando B Noll 2004 Predatory behavior in a necrophagous bee Trigona hypogea Hymenoptera Apidae Meliponini Naturwissenschaften 91 94 96 doi 10 1007 s00114 003 0497 1 Claus Rasmussen Patricia Orihuela Pasque Victor Hugo Sanchez Bocanegra 2009 Trigona Jurine 1807 Bees Hymenoptera Apidae as Pests of Physic Nut Euphorbiaceae Jatropha curcas in Peru Entomotropica 24 1 31 34 Claus Rasmussen amp Sidney A Cameron 2007 A molecular phylogeny of the Old World stingless bees Hymenoptera Apidae Meliponini and the non monophyly of the large genus Trigona Systematic Entomology 32 26 39 doi 10 1111 j 1365 3113 2006 00362 x Claus Rasmussen amp Sidney A Cameron 2010 Global stingless bee phylogeny supports ancient divergence vicariance and long distance dispersal Biological Journal of the Linnean Society 99 206 232 doi 10 1111 j 1095 8312 2009 01341 x Claus Rasmussen 2008 Catalog of the Indo Malayan Australasian stingless bees Hymenoptera Apidae Meliponini Zootaxa 1935 1 80 J M F Camargo amp S R M Pedro 2013 Meliponini Lepeletier 1836 In Moure J S Urban D amp Melo G A R Orgs Catalogue of Bees Hymenoptera Apoidea in the Neotropical Region online version abgerufen am 14 Juli 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trigona Gattung amp oldid 216008765