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Dieser Artikel behandelt Mandibeln bei Gliederfussern nicht zu verwechseln mit der Mandibula Unterkiefer bei Wirbeltieren Die Mandibeln sind die typischen Mundwerkzeuge einiger grosser Gruppen der Gliederfusser wie der Krebstiere Insekten Hundertfusser und Tausendfusser die taxonomisch auch als Mandibeltiere Mandibulata zusammengefasst werden Mandibel eines Grashupfers Beschriftung in Englisch Mandibeln in grun dargestellt beiA Grashupfer B Honigbiene C Schmetterling D Stechmucke Mundwerkzeuge mit Mandibeln einer Grille Mundwerkzeuge mit schaufelartigen Mandibeln der Biene Dianthidium ulkei Megachilidae Die Mandibel besteht im Wesentlichen aus einer kraftigen Kaulade Die Mandibeln dienen zum Zerbeissen und Zerkauen pflanzlicher und tierischer Nahrung oder als Greifwerkzeug beim Transport bzw Manipulieren von Objekten Rauberische Arten benutzen ihre Mandibeln zum Beutefang Inhaltsverzeichnis 1 Harte und Festigkeit 2 Phylogenese 2 1 Embryonalentwicklung 2 2 Genetische Untersuchungen 2 3 Vorlauferformen 2 4 Weiterentwicklung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksHarte und Festigkeit BearbeitenDie Mandibeln werden teilweise mechanisch stark beansprucht Um ihren Zweck zu erfullen reichen oft Sklerotinisierung und Chitin nicht aus Eine Verdoppelung ihrer Harte nach Vicker 1 gegenuber der ubrigen Cuticula durch Mineralisierungen insbesondere Metalleinlagerungen hauptsachlich mit Zink Zn und oder Mangan Mn bei Grashupfern und anderen Insektengruppen sowohl in Larvenstadien wie bei Adulttieren wurde festgestellt 2 Phylogenese BearbeitenEmbryonalentwicklung Bearbeiten In der Phylogenese werden die Mandibeltiere Mandibulata innerhalb der Gliederfusser Arthropoda gegen die Kieferklauentrager Chelicerata abgegrenzt Die Mandibeltiere umfassen die Krebstiere Crustacea und die Tracheentiere Tracheata mit den Hundertfussern Tausendfussern Myriapoda und Insekten Es gibt jedoch auch die Hypothese dass die Tausendfusser naher mit den Kieferklauentragern verwandt sind als mit den anderen Mandibeltieren Embryologische Untersuchungen stutzen diese Hypothese Dies wirft jedoch die Frage auf ob die Krebstiere und die Tracheentiere die Mandibeln nicht unabhangig voneinander erworben haben und mandibelartige Mundwerkzeuge im Laufe der Evolution mehrmals entstanden seien 3 Je nach Verwendungszweck und anatomischer Ausfuhrung verfolgt die Embryonalentwicklung der Mandibeln zwei unterschiedliche Entwicklungstypen 4 Genetische Untersuchungen Bearbeiten Untersuchungen des Dll Distal less Gens und dessen Genexpression verantwortlich fur mandibulare Strukturen wahrend der Embryonalentwicklung von Tausendfussern Crustaceen und Insekten zeigten jedoch grosse Homologien dieses Gens was einen gemeinsamen Vorfahren der Mandibeltiere belegt 5 6 7 Vorlauferformen Bearbeiten Die Mandibeln stellen eine Umgestaltung des 3 Beinpaares im Kopfbereich ihrer Vorfahren dar die ein Cheliceren sowie funf Laufbein Paare besassen welche aus sieben Gliedern bestehen 8 Die Mandibeln der Insekten sind also den Pedipalpen der Spinnentiere homolog Weiterentwicklung Bearbeiten Bei vielen Insekten sind die Mandibeln umgestaltet in verschiedene andere Mundwerkzeugstypen wie die Saugrussel der Wanzen Abgesehen von den Urmotten ist bei den Schmetterlingen die Mandibel beinah vollstandig ruckentwickelt Einzelnachweise Bearbeiten Julian F V Vincent Ulrike G K Wegst Design and mechanical properties of insect cuticle In Arthropod Structure amp Development Band 33 Nr 3 1 Juli 2004 S 187 199 doi 10 1016 j asd 2004 05 006 J Eric Hillerton Julian F V Vincent The specific location of zinc in insect mandibles PDF In Journal of Experimental Biology 101 Nr 1 1982 S 333 336 Georg Meyer Paul M Whitington Velvet worm development links myriapods with chelicerates In Proceedings of the Royal Society Series B Biological Sciences Band 276 Nr 1673 22 Oktober 2009 S 3571 3579 doi 10 1098 rspb 2009 0950 S M Manton J P Harding Mandibular mechanisms and the evolution of Arthropods In Philosophical Transactions of the Royal Society B Biological Sciences 247 Nr 737 11 Juni 1994 S 1 183 doi 10 1098 rstb 1964 0001 G Scholtz B Mittmann M Gerberding The pattern of Distal less expression in the mouthparts of crustaceans myriapods and insects new evidence for a gnathobasic mandible and the common origin of Mandibulata In Int J Dev Biol 42 1998 S 801 810 PMID 9727836 Grace Panganiban Lisa Nagy Sean B Carroll The role of the Distal less gene in the development and evolution of insect limbs In Current Biology Band 4 Nr 8 August 1994 S 671 675 doi 10 1016 S0960 9822 00 00151 2 A Popadic Grace Panganiban Douglas Rusch William A Shear Thomas C Kaufman Molecular evidence for the gnathobasic derivation of arthropod mandibles and for the appendicular origin of the labrum and other structures In Development Genes and Evolution 208 Nr 3 1998 S 142 150 Guillaume Lecointre Herve Le Guyader Euarthropoda In Biosystematik Springer Berlin Heidelberg 2006 Kapitel 8 S 374 403 doi 10 1007 3 540 29979 3 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mandibeln von Insekten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Mandibel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mandibel amp oldid 231494005