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Die Gemeine Pelzbiene Anthophora plumipes auch Fruhlings Pelzbiene genannt ist eine solitar lebende Pelzbiene der Familie der Echten Bienen Gemeine PelzbieneGemeine Pelzbiene Anthophora plumipes MannchenSystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie Apoideaohne Rang Bienen Apiformes Familie Echte Bienen Apidae Gattung AnthophoraArt Gemeine PelzbieneWissenschaftlicher NameAnthophora plumipes Pallas 1772 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum und Verbreitung 3 Lebensweise 4 Parasiten 5 Taxonomie 6 Bildergalerie 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Gemeine Pelzbiene erinnert in ihrer behaarten kompakten Erscheinung an kleine Hummeln wie z B Ackerhummeln Sie sind auch im Feld relativ gut zu erkennen und fallt durch den schnellen Flug auf 1 Die Gemeine Pelzbiene ist etwa 14 bis 15 mm gross Die Weibchen kommen in unterschiedlichen Farbvarianten vor Es gibt eine nordliche dunkle Variante die ausser den meistens rotlichen Scopae komplett schwarz behaart ist und eine sudliche hellere Variante die uberwiegend grau braun behaart ist Die dunkle Variante wurde fruher auch als Podalirius acervorum niger Friese genannt Sie ist im nordlichen Verbreitungsgebiet dominant so z B in Grossbritannien wo hellere Formen fast nur auf den Kanalinseln vorkommen ebenso in Danemark und Schweden wo die helle Variante fast unbekannt ist In Deutschland ist die dunkle Variante im Norden die haufigere wahrend im Suden die hellere Variante vorherrsscht Dunkle Weibchen konnen mit Anthophora retusa verwechselt werden 2 deren Augen jedoch grunlicher erscheinen und deren Apikalsporne der Hintertibien rotlich sind Die Mannchen haben eine helle Zeichnung im Gesicht und sind am Thorax und den Tergiten 1 bis 3 braungelb behaart die folgenden Segmente sind dunkel behaart Ausserdem haben die Mannchen am mittleren Beinpaar die charakteristischen namensgebenden langen Haare an den Fussen plumipes Federfuss 3 Lebensraum und Verbreitung BearbeitenDie Gemeine Pelzbiene ist in Mitteleuropa die haufigste Pelzbienenart sie ist in allen Gebieten verbreitet vom Flachland bis in die montane Hohenstufe Ihr Vorkommen wird insbesondere durch das Angebot an geeigneten Nistplatzen bestimmt Die Art kommt vor allem an Flussufern mit Steilwanden in Lehmgruben sowie an Weinbergen mit Losswanden oder in Siedlungsbereichen vor Sie kann auch in Trockenmauern und unverputzten Wanden nisten Die Nistplatze und der Nahrungsraum sind raumlich getrennt und konnen bis zu 100 Meter auseinander liegen 3 A plumipes ist praktisch in ganz Sud Nord und Osteuropa verbreitet Nach Osten ist die Art bis zum Ural und Kaukasus zu finden nach Norden bis zur Sudgrenze Schottlands und zur Sudspitze von Schweden Im Mediterran ist sie in Sizilien Korsika Sardinien Kreta Zypern und Israel zu finden Ausserdem kommt die Art in Nordafrika von Marokko bis Agypten vor A plumipes ist auch in den Osten der USA eingeschleppt 4 Lebensweise BearbeitenDie Tiere fliegen von Anfang Marz bis Anfang Juni Mannchen erscheinen etwa drei Wochen vor den Weibchen deren Hauptaktivitat von Mitte April bis Ende Mai ist 3 Die Mannchen fliegen auf festen immer gleichen Bahnen von Blute zu Blute auf der Suche nach den Weibchen Im Siedlungsbereich patrouillieren die Mannchen gern an verschiedenen Gartenblumen Lungenkraut gehort zu den beliebtesten Arten Nachts schlafen sie in Hohlraumen oder beissen sich an Bluten fest 1 Die Paarung erfolgt an warmen Tagen im Marz oder April sie ist sehr sturmisch Das Mannchen fangt ein fliegendes Weibchen und versucht es zu umklammern Derartige uberfallartige Paarungsversuche konnen bis zu 11 Mal pro Minute erfolgen was die Weibchen veranlasst zu anderen Bluten zu wechseln 1 3 Die Weibchen nisten in selbst gegrabenen Hohlraumen in der Erde Sie bauen ihre Brutzellen gern in Steilwanden aus Lehm oder Loss An geeigneten Stellen konnen sich Aggregationen mit mehreren Hundert Nestern bilden In die Zellen wird ein Brei aus Nektar und Pollen der auf der Oberflache meist flussig ist eingetragen und ein Ei gelegt In einem Nest konnen auch mehrere Brutzellen angelegt werden Die Larven entwickeln sich noch im Sommer zu Imagines die dann bis zum nachsten Fruhjahr in ihren Brutzellen ruhen Die Weibchen sind ausgesprochen polylektisch sie sammeln Pollen an Pflanzen aus 12 verschiedenen Pflanzenfamilien Besonders beliebt sind langkelchige Bluten wie Taubnesseln Lerchensporn oder Lungenkrauter Als Nektarquellen kommen fur beide Geschlechter noch zahlreiche weitere Pflanzen in Frage 3 4 Wer Wande aus Lehm baut um diesen Tieren Brutmoglichkeiten zu bieten und sie besser beobachten zu konnen hat gute Chancen dass sich die Gemeine Pelzbiene dort einnistet 5 Parasiten BearbeitenDie Tiere werden von der Gemeinen Trauerbiene parasitiert Ausserdem parasitieren Larven des Schmalflugligen Pelzbienenolkafer Sitaris muralis und die Erzwespen Monodontomerus obscurus an der Fruhlings Pelzbiene 4 5 Taxonomie BearbeitenIn alteren Werken wird die Art unter dem Namen Anthophora acervorum Linnaeus 1758 gefuhrt Linnes Beschreibung dieser Art in der Systema naturae lasst allerdings keine eindeutige Zuordnung zu bezieht sich moglicherweise jedoch auf die Erdbauhummel Bombus subterraneus Eine entsprechende Vermutung wurde zwar schon von Kirby 1802 geaussert lange Zeit folgte man aber der fruheren Einschatzung von Fabricius dass Apis acervorum eine Pelzbiene bezeichnet In den 1990er Jahren setzte sich die Meinung durch A acervorum als nomen dubium zu behandeln und fur die haufigste einheimische Pelzbiene den nachst verfugbaren Namen Anthophora plumipes zu verwenden 6 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Mannchen auf Lungenkraut nbsp Anthophora plumipes Mannchen nbsp Mannchen an Gefingertem Lerchensporn nbsp Helles Weibchen an Gold Taubnessel Stuttgart nbsp Schwarze Form des Weibchens an Gefingertem Lerchensporn Hamburg Einzelnachweise Bearbeiten a b c Pelzbienen Anthophora plumipes ehemals acervorum Abgerufen am 17 Mai 2022 Steckbrief Anthophora plumipes Abgerufen am 17 Mai 2022 a b c d e P Westrich Die Wildbienen Deutschlands E Ulmer Stuttgart 2018 ISBN 978 3 8186 0123 2 S 653 ff a b c Erwin Scheuchl Wolfgang Willner Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2016 ISBN 978 3 494 01653 5 S 242 f a b Henry Hahnke Thomas Ziska 500 Fruhlings Pelzbienen Anthophora plumipas in dre Eimern voller Lehm und die ihnen folgende Entomofauna In Markische Ent Nachr Band 24 Nr 1 2022 S 129 138 M Schwarz F Gusenleitner P Westrich H H Dathe Katalog der Bienen Osterreichs Deutschlands und der Schweiz In Entomofauna Supplement 8 1996 S 133 zobodat at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anthophora plumipes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www wildbienen de eb aplum htm https www wildbienen info steckbriefe anthophora plumipes php https www inaturalist org taxa 124542 Anthophora plumipes https waarneming nl species 8309 statistics https artfakta se artbestamning taxon 100319 https www naturbasen dk art 14269 foraarsvaegbi https www bwars com bee apidae anthophora plumipes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Pelzbiene amp oldid 231453759