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Die Chimu Kultur setzte sich in der Zeit von 1250 bis 1470 im Norden von Peru in der Gegend um die Stadt Trujillo durch Zur Zeit der grossten Ausdehnung reichte ihr Einfluss im Norden bis zur Grenze von Ecuador und im Suden bis Lima Ihre Hauptstadt Chan Chan soll zu ihrem Hohepunkt uber 100 000 Einwohner beherbergt haben und war die grosste Stadt auf dem sudamerikanischen Kontinent 1 Die Ausdehnung des Inkareiches und des ChimureichesSpeeraufsatz Chimu Kultur Nord Peru im Roemer und Pelizaeus Museum HildesheimUm 1470 wurde der letzte Konig Minchancaman durch den Inka Herrscher Tupac Yupanqui besiegt das Chimureich erobert und in den Inkastaat eingegliedert Inhaltsverzeichnis 1 Sprache Religion 2 Kultur Technische Entwicklung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSprache Religion BearbeitenDie Sprache der Chimu das Quingnam war eine Variante des Muchik Mochica und starb in der Gegend von Trujillo im 18 Jahrhundert aus In Eten Departement Lambayeque hielt sich das Muchik jedoch bis Anfang des 20 Jahrhunderts Obwohl auch die Sonne einen hohen Stellenwert hatte verehrten die Chimus als wichtigste Gottheit den Mond weil er in der Lage war die Sonne zu verdecken Sonnenfinsternisse waren deshalb stets Anlass fur grosse Feste Das Wachstum der Pflanzen die Ernten und die Gezeiten schrieben die Chimu dem Mond zu Der Vater der Steine und Felsen mit ihren ubernaturlichen Kraften war hingegen die Sonne Opfer spielten eine wichtige Rolle Ein beliebtes Objekt fur Opfergaben aber auch im Kunsthandwerk war die in den warmen ecuadorianischen Kustengewassern heimische Spondylus Muschel deren glanzende Schale hoch geschatzt und in grossem Umfang gehandelt wurde Sie galt als Sinnbild des Meeres und des Regens und damit als Fruchtbarkeitssymbol nbsp Gehange aus der Schale einer Spondylus Muschel und Turkis 900 1470 n Chr Dumbarton Oaks Museum Washington DCIhren Ursprung fuhrten die Chimu auf einen legendaren Herrscher namens Taycanamo zuruck Der kam angeblich aus dem Norden auf einem Floss aus Balsaholz ins Moche Tal Dort heiratete er einheimische Frauen und begrundete seine ausserst erfolgreiche Dynastie Es ist eine schone Legende die noch zu Spanierzeiten in Umlauf war Ein Massengrab aus um 1450 bei Chan Chan mit 140 rituell getoteten Kindern und uber 200 Lamas zeugt von einer Opferung wohl um Regengotter zu besanftigen 2 Kultur Technische Entwicklung BearbeitenDurch die fur die damalige Zeit riesigen Menschenmassen waren die Chimu gezwungen neue Techniken zu erfinden Sie setzten Arbeitssklaven ein um die reichlich vorhandenen Erzlager abzubauen und um Flussgold zu gewinnen Aus Bolivien wurde Zinn herangeschafft damit Bronzelegierungen hergestellt werden konnten In der Herstellung von Keramik und Goldgegenstanden entwickelten sie die Serienproduktion Zur Wasserversorgung der Bevolkerung bauten sie Kanale die das Wasser der Flusse in den Bergen auffingen und uber Berghange bis zu Verzweigungen fuhrten Einige dieser Kanale leiteten das Wasser an bis zu 100 Kilometer vom Ursprungsort entfernte Ziele Auf diese Art konnten selbst ausgetrocknete Taler bewirtschaftet werden und die Einwohner ernahren Durch die Zunahme der Menschen entwickelte sich auch eine Ordnung Es entstanden Klassen und Hierarchien Handwerker Handler Verwaltung und Militar Durch Luftaufnahmen wurde 1932 ein riesiges Bauwerk die Mayao Mauer entdeckt Sie war etwa 3 m hoch und 4 5 m breit und reichte von der Pazifikkuste bis zu den 65 km entfernten Berghangen Sie wurde von 50 eingebauten Festungen bewacht Vermutungen zufolge begrenzte sie den ersten Expansionsbereich der Chimu Zur Herstellung von keramischen Gegenstanden entwickelten die Chimu eine spezielle Technik Gegen Ende des Brandes wurde der Ofen hermetisch abgedichtet um Zufuhr von Sauerstoff zu verhindern Der noch vorhandene Rauch beschlagt die Oberflache des Gegenstandes und verleiht ihm eine glanzende schwarze Farbe Diese Technologie heisst heute Reduktionsbrand Malereien auf keramischen Gegenstanden gab es nicht im Gegensatz zur Mochica Kultur Die Serienproduktion war wichtiger als Kunsthandwerk Zur Herstellung von Textilien verwendeten die Chimu die Wolle von Alpaka und Vikunja 3 Sie waren leicht zu farben und zu verarbeiten Die Kleidung hohergestellter Personen wurde aus Alpaka und Vikunjawolle gefertigt ausserdem Teppiche und sogar Zelte Die Chimu entwickelten das Goldschmiedehandwerk das sie vermutlich von der Mochica ubernommen haben wesentlich weiter Sie beherrschten das Giessen Loten Vergolden und konnten auch verschiedene Legierungen herstellen Davon ist jedoch nicht mehr viel erhalten Angeblich brachten die Inkas nach der Eroberung des Reiches die besten Goldschmiedearbeiten nach Cuzco Die meisten Kunstwerke wurden wahrend der Conquista durch die Spanier eingeschmolzen Siehe auch BearbeitenSchadelmanipulation bei indigenen Volkern LateinamerikasLiteratur BearbeitenVictor Wolfgang von Hagen Die Wustenkonigreiche Perus Paul Zsolnay Wien 1964 Oscar Gabriel Prieto Chimu die Vorganger der Inka In Archaologie in Deutschland Jg 38 2022 Heft 5 S 14 19 Weblinks BearbeitenLiteratur uber die Chimu im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts in BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Peter Flindell Klaren Peru Society and Nationhood in the Andes Oxford University Press New York NY u a 2000 ISBN 0 19 506928 5 S 11 Kinder Massengrab in Peru entdeckt science orf at 6 Marz 2019 abgerufen 6 Marz 2019 Victor Wolfgang von Hagen Die Wustenkonigreiche Perus Paul Zsolnay Wien 1964 S 100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chimu Kultur amp oldid 227964748