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Die Faultiere Folivora auch Tardigrada oder Phyllophaga bilden eine Unterordnung der zahnarmen Saugetiere Pilosa und sind mit den Ameisenbaren und den Gurteltieren verwandt Nebengelenktiere Die drei verfugbaren wissenschaftlichen Bezeichnungen finden in Fachveroffentlichungen rege Verwendung die beiden letztgenannten sind aber auch durch andere Tiergruppen belegt Es bestehen sieben rezente Arten die sich auf die beiden Gattungen der Zweifinger Faultiere Choloepus und der Dreifinger Faultiere Bradypus verteilen Bei diesen heute lebenden Arten handelt es sich um eher kleine Tiere der Unterordnung die durchschnittlich 50 cm lang und etwa 5 kg schwer werden Sie bewohnen zumeist tropische Regenwalder in Sud und Mittelamerika wo sie sich bevorzugt in den Baumkronen aufhalten und sich von blatthaltiger Pflanzenkost ernahren Bekannt sind die Faultiere vor allem durch ihre mit dem Rucken nach unten im Geast hangende Lebensweise ihre sehr langsamen Bewegungen und die langen Ruhephasen Die beiden letztgenannten Eigenschaften werden durch einen extrem niedrigen Stoffwechsel hervorgerufen der aus der energiearmen Blattnahrung resultiert FaultiereHoffmann Zweifingerfaultier Choloepus hoffmanni ein Vertreter der Zweifinger FaultiereSystematikohne Rang Synapsiden Synapsida Klasse Saugetiere Mammalia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Nebengelenktiere Xenarthra Ordnung Zahnarme Pilosa Unterordnung FaultiereWissenschaftlicher NameFolivoraDelsuc Catzeflis Stanhope amp Douzery 2001Neben den beiden heute existierenden Gattungen sind einschliesslich ausgestorbener Arten noch wenigstens 90 weitere bekannt womit die Faultiere eine der formenreichsten Gruppen der Nebengelenktiere darstellen Diese Gattungen umfassten haufig weitaus grossere als die heute lebenden Vertreter darunter auch Riesenfaultiere von 4 bis 6 t Korpergewicht Ein uberwiegender Teil der ausgestorbenen Faultiere lebte weitgehend am Boden allerdings nutzten sie recht vielfaltige Lebensraume neben Waldern etwa offene Landschaften bis hin zu wustenartigen Gebieten hohen Gebirgslagen und Kustengebieten Auch die Ernahrung war deutlich variantenreicher Der Ursprung der Faultiere reicht bis in das Oligozan vor uber 30 Millionen Jahren zuruck Im Ubergang vom Pleistozan zum Holozan vor rund 10 000 Jahren starben die meisten der grossen Faultierarten aber aus Die Erforschung der Faultiere begann bereits im ausgehenden 18 Jahrhundert In dieser Zeit wurden die ersten rezenten Arten beschrieben und nur wenige Jahre spater auch die ersten fossilen Vertreter nachgewiesen Eine erste Hochphase der Forschung fand in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts statt als Charles Darwin auf seiner Reise nach Sudamerika zahlreiche Fossilfunde entdeckte Dabei etablierte sich auch die Vorstellung dass die baumbewohnenden heutigen Faultiere naher miteinander verwandt seien und den bodenbewohnenden gegenuberstunden Erst in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts konnte dies anfangs durch anatomische Untersuchungen spater auch durch molekulargenetische Analysen widerlegt werden Demnach gehoren die Dreifinger Faultiere in die monotypische Familie der Bradypodidae die Zweifinger Faultiere dagegen in die ebenfalls monotypische Familie der Choloepodidae Daher sind die Anpassungen der heutigen Faultiere an die Lebensweise in den Baumen als konvergente Entwicklung anzusehen Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 1 1 Allgemeines Aussehen und Grosse 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Skelettmerkmale 1 4 Fell 1 5 Innere Organe 1 6 Sinnesorgane 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Allgemein und Fortbewegung 3 2 Ernahrung und Stoffwechsel 3 3 Fortpflanzung und Mortalitat 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Uberblick uber die rezenten und fossilen Familien der Faultiere 5 Stammesgeschichte 5 1 Ursprunge und Entwicklung 5 2 Oligozan 5 3 Miozan 5 4 Plio und Pleistozan 5 5 Aussterben der Bodenfaultiere 5 6 Zur Herkunft der heutigen Faultiere 6 Nomenklatur 7 Forschungsgeschichte 8 Faultiere und Menschen 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksKorperbau BearbeitenAllgemeines Aussehen und Grosse Bearbeiten nbsp Braunkehl Faultier Bradypus variegatus Die heutigen baumbewohnenden Faultiere erreichen eine Gesamtlange von 42 bis 80 cm und werden zwischen 2 und 11 kg schwer Der Kopf ist sehr kurz das Gesicht eher rund Die kleinen Augen liegen weit auseinander schauen aber nach vorn die runde Nase ist deutlich abgeflacht die Ohren sind klein und im Fell verborgen Der Schwanz besteht nur als stummelartiges Rudiment Typischerweise sind die Gliedmassen sehr lang die vorderen langer als die hinteren was besonders deutlich bei den Dreifinger Faultieren ausgepragt ist Die beiden heutigen Gattungen unterscheiden sich durch die Anzahl der sichtbaren Finger An den Hinterbeinen haben beide Gruppen jeweils drei Zehen Die Finger und Zehen tragen grosse sichelformig gebogene Klauen und sind etwa gleich lang 1 2 Die ausgestorbenen Faultiere wichen in ihrem Aussehen teilweise von den heute lebenden Vertretern ab und ubertrafen diese in ihren Korpermassen abgesehen von einigen sehr kleinen Vertretern teilweise erheblich Vor allem die Formen aus dem Pleistozan erreichten dabei extreme Masse So wies Scelidotherium eine Lange von 2 7 m auf bei einem Gewicht von rund 800 kg Glossotherium wurde 3 25 m lang und gut 1 5 t schwer 3 Die Angehorigen der grossten bekannten Gattungen Megatherium und Eremotherium erreichten aber eine Gesamtlange von bis zu 6 m und ein Gewicht von schatzungsweise 4 bis 6 t womit sie neben den aus Eurasien eingewanderten Russeltieren die grossten landlebenden Saugetiere jener Zeit in Amerika darstellten 4 5 Diese zumeist bodenbewohnenden Faultiere wiesen wie zahlreiche ihrer stammesgeschichtlichen Vorganger kurze und kraftige Gliedmassen auf und verfugten zudem uber einen langeren Schwanz 6 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten nbsp Schadel des Hoffmann Zweifingerfaultiers Choloepus hoffmanni Die Schadel der heutigen Zwei und Dreifinger Faultiere sind durchschnittlich 10 8 beziehungsweise 6 7 cm lang und allgemein deutlich gerundet und kurz Die grossten Schadel innerhalb der Faultiere besassen Eremotherium und Megatherium mit Massen zwischen 65 und 86 cm Allgemein weisen die Faultiere eine recht vielfaltige Schadelgestaltung auf So kamen Formen mit langschmalen Schadeln wie Nothrotherium und Scelidotherium oder mit kurzen und breiten Schnauzen etwa Lestodon vor Generelle Merkmale der Faultiere sind ein stark reduzierter Mittelkieferknochen und ein verlangerter Oberkiefer 7 Zu den auffalligsten Eigenschaften der Schadel gehort weiterhin der nicht vollstandig ausgebildete Jochbogen ein Charakteristikum das ebenfalls bei den Ameisenbaren auftritt Teilweise verleitete dieses Merkmal das auch bei den nicht naher verwandten Schuppentieren nachgewiesen ist dazu auf eine eher insektenfressende Ernahrungsweise der fruhesten Faultiervertreter zu schliessen doch sind alle bisher aufgefundenen Fossilformen als Pflanzenfresser identifiziert Nur einige der grossten Vertreter der Faultiere wie Megatherium Megalonyx und Paramylodon besassen sekundar wieder voll ausgepragte Jochbogen Des Weiteren tritt am vorderen Bogenansatz am Jochbein ein stark nach unten verlangerter seitlich abgeflachter Knochenauswuchs auf Dieser dient dem Musculus masseter der Kaumuskulatur als Ansatzstelle und ermoglicht ausgepragte vor und ruckwarts gerichtete Kaubewegungen Ein ahnlicher Knochenauswuchs ist bei den Glyptodontidae Verwandten der Gurteltiere zu finden doch weist dieser dort einen unterschiedlichen Aufbau auf und fuhrt auch zu einem abweichenden Ansetzen der Kaumuskulatur so dass beide Knochenauswuchse wohl unabhangig entstanden sind Ebenfalls typisch ist das Vorkommen einer Septomaxilla Os nariale im vorderen Nasenhohlenbereich Diese Verknocherung tritt sonst weitgehend nur bei Kloakentieren und alteren mesozoischen Saugetieren auf 8 9 nbsp Schadel von NothrotheriumBesonderheiten sind auch im Gebissaufbau vorhanden welcher von dem der Hoheren Saugetiere abweicht Bei den meisten Faultieren fehlen die vorderen Zahne also die Schneidezahne In der Regel sind je Kieferbogen im Oberkiefer funf im Unterkiefer vier Zahne ausgebildet insgesamt also 18 Nur wenige Linien wie etwa die entwickelten Nothrotheriidae haben den jeweils vordersten Zahn reduziert In der Regel lassen sich bei den Faultieren zwei Zahntypen unterscheiden Die hinteren Zahne sind homodont so dass im ausgebildeten Zustand nicht zwischen Pramolaren und Molaren unterschieden werden kann sie werden zumeist als molariform bezeichnet Der jeweils vorderste Zahn ist bei den Bradypodidae also den Dreifinger Faultieren klein und meisselartig gestaltet sogenannter anterior chisel shaped tooth oder vorderer meisselartiger Zahn Die Megalonychidae wie auch die Zweifinger Faultiere sowie die Mylodontidae haben diesen in einen eckzahnartigen umgestaltet der daher die Bezeichnung caniniform tragt er ubertrifft die anderen Zahne deutlich an Hohe Im geschlossenen Gebiss stehen die oberen und unteren caniniformen Zahne genau umgekehrt im Vergleich zu den anderen Hoheren Saugetieren das heisst der untere ruht hinter dem oberen und nicht wie sonst umgekehrt ublich Daher wurde vermutet dass der jeweils vorderste Zahn dem eigentlichen Eckzahn nicht homolog entspricht 7 Eine Ausnahme zeigen die Megatheriidae bei denen alle Zahne gleich gestaltet sind Untersuchungen zur Zahnbildung im Embryonalstadium gaben Aufschluss uber die genauere Gebissstruktur der Faultiere Sofern die Mineralisationsfolge der Zahne der Faultiere mit der der sonstigen Hoheren Saugetiere ubereinstimmt bildet der jeweils hinterste Zahn den ersten Molaren die drei davor liegenden Zahne stimmen demzufolge mit den Pramolaren uberein Im Unterkiefer schliessen die Pramolaren auch den vordersten caniniformen Choloepus oder meisselformigen Bradypus Zahn mit ein Der jeweils vorderste Zahn im Oberkiefer ware gemass der Abfolge der Zahnanlage identisch mit dem Eckzahn Im Embryonalzustand formen sich auch Schneidezahne heraus die aber anschliessend wieder sehr schnell absorbiert werden 10 Ein zusatzliches Charakteristikum der Zahne der Faultiere stellt das Fehlen des Zahnschmelzes dar die Zahne bestehen hauptsachlich aus verschiedenen Lagen von Zahnbein darunter das besonders harte Orthodentin 11 Ausserdem weisen die Kauflachen der hinteren Zahne nicht das fur Saugetiere charakteristische Muster aus verschiedenen Hockerchen und Leisten auf allerdings sind zwei querstehende Leisten Lophen ausgebildet die das Zerquetschen der Nahrung ermoglichen Eine weitere Besonderheit besteht darin dass kein Zahnwechsel vom Milch zum Dauergebiss erfolgt Vielmehr wachsen die Zahne das gesamte Leben lang wobei junge Zahne zuerst rund sind und spater ihre eher eckige Form erhalten Moglicherweise findet aber ein Wechsel des oberen caniniformen Zahns bei den Zweifinger Faultieren in einem sehr fruhen Stadium der Individualentwicklung statt 10 9 12 Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Skelett des Eigentlichen Zweifingerfaultiers Choloepus didactylus Bedeutende Skelettmerkmale bestehen vor allem im Bereich der Wirbelsaule Der Hals umfasst bei den Dreifinger Faultieren acht bis zehn Wirbel wodurch die Tiere uber einen sehr beweglichen Kopf verfugen Bei den Zweifinger Faultieren sind dagegen nur funf bis sieben Halswirbel ausgebildet ihr Hals ist also deutlich kurzer Es wird angenommen dass die nach den sieben Halswirbeln folgenden eins bis drei bei den Dreifinger Faultieren vorverlagerte rippenlose Brustwirbel darstellen bei den Zweifinger Faultieren aber die vordersten zwei Brustwirbel rippentragende Halswirbel reprasentieren 13 14 Bei allen fossilen Faultieren von denen die Halswirbelsaule bekannt ist wurden bisher ausschliesslich sieben Wirbel nachgewiesen Die Anzahl der Brustwirbel variiert in den einzelnen Faultiergattungen und liegt bei den Dreifinger Faultieren bei 16 bei den Zweifinger Faultieren bei 24 und beim ausgestorbenen Hapalops bei 22 Sehr stark reduziert ist die Lendenwirbelsaule die bei allen bekannten Gattungen drei Wirbel einnimmt Vor allem an den Lendenwirbeln und den hinteren Brustwirbeln treten zusatzliche Gelenkflachen auf die sich an den seitlichen Gelenkfortsatzen befinden und xenarthrische Gelenke Nebengelenke oder Xenarthrale genannt werden Diese verbinden die vorhergehenden mit den nachfolgenden Gelenkfortsatzen und stabilisieren den Rucken so zusatzlich 15 Bei den heutigen Faultieren ist nur ein kurzer stummelartiger Schwanz bestehend aus 4 bis 5 Wirbeln ausgebildet ausgestorbene besassen aber teilweise recht lange Schwanze mit deutlich mehr Schwanzwirbeln 9 nbsp Skelett von GlossotheriumEinzelne Besonderheiten finden sich auch am Bewegungsapparat Als besondere Anpassung an ihre Lebensweise besitzen die rezenten Faultiere extrem lange und schlanke Gliedmassen wobei die vorderen der Dreifinger Faultiere etwa anderthalb mal so lang sind wie die hinteren bei den Zweifinger Faultieren ist das Verhaltnis wesentlich ausgewogener 1 2 Die fossilen Faultiere wiesen haufig kurzere und robustere Beine auf Vor allem bei den bodenbewohnenden Faultieren waren die Vorderbeine meist kurzer als die Hinterbeine 6 Typisch fur alle Faultiere ist das Auftreten eines dritten Trochanters als Muskelansatzstelle am Schaft des Oberschenkelknochens der weniger stark ausgepragt ist als bei den verwandten Gurteltieren und dessen Lage sehr variiert Schien und Wadenbein sind nicht miteinander verwachsen eine Ausnahme stellen hier die grossen Megatheriidae dar Die Dreifinger Faultiere haben an den Vorderfussen drei Strahlen II bis IV die Zweifinger Faultiere zwei krallenbewehrte Strahlen Strahlen II und III die meist die gleiche Lange haben An den Hinterfussen kommen jeweils drei Strahlen vor 16 Die weiteren Zehenstrahlen sind in ihrer Lange reduziert und funktionslos Die Anzahl der krallenfuhrenden Strahlen bei den bodenlebenden ausgestorbenen Faultieren schwankt Bedeutend ist hier aber die Konstruktion des Hinterfusses Einige Vertreter setzten mit dem ganzen Fuss auf und verfugten so uber eine plantigrade Fortbewegung Sohlenganger Bei anderen wiederum war der Hinterfuss seitlich verdreht so dass diese mit dem funften ausseren Strahl und dem Fersenbein auftraten pedolateral eine Bewegungsform die sich mehrfach unabhangig in den einzelnen Faultierlinien entwickelte 9 17 Fell Bearbeiten nbsp Fossilisierte Fellreste von MylodonIm Fell der Dreifinger Faultiere konnen zwei Schichten deutlich unterschieden werden Das kurze und sehr dichte Unterfell und das lange und strohige Deckhaar Die Zweifinger Faultiere weisen dagegen nur das Deckhaar auf Ein besonderes Kennzeichen der Haare der Faultiere stellt das Fehlen des Markkanals Medulla dar Der Haarstrich verlauft vom Bauch zum Rucken und damit entgegengesetzt zu dem anderer Saugetiere Dadurch kann das Regenwasser besser ablaufen was eine evolutionare Anpassung an die uberwiegend hangende Lebensweise im Geast der Baume darstellt Des Weiteren besitzen die Haare der Zweifinger Faultiere an der Aussenflache 3 bis 9 Langsrippeln und rillen die uber die gesamte Lange verlaufen Dies ist einmalig unter Saugetieren Bei den Dreifinger Faultieren kommt dies nicht vor deren Haare weisen unter der Cuticula kleine Luftraume auf Als Schutz hat sich bei Faultieren eine ungewohnliche Tarnung entwickelt In den Haaren siedeln Algen die den Tieren zwischen den Blattern als grun changierende Farbung zugutekommen ein Effekt der vor allem in der Regenzeit deutlich zu Tage tritt 18 19 20 Durch fossilisierte Funde des Weichteilgewebes in einigen Hohlen Nord und Sudamerikas ist eine Fellbedeckung auch bei ausgestorbenen Formen nachgewiesen so bei Mylodon Megalonyx und Nothrotheriops Die uberlieferten Haare sind meist lang und zottelig zudem heller oder dunkler braun gefarbt Es ist anzunehmen dass zahlreiche fossile Faultiere somit ein Fell besassen 21 Diskutiert wird ob die in den tropischen Regionen verbreiteten extrem grossen Vertreter etwa Megatherium und Eremotherium ebenfalls behaart waren Hier sprechen die riesigen Korpergrossen und die damit verbundene und notwendige Thermoregulation dafur dass wie bei anderen grossen heutigen Pflanzenfressern so Elefanten Nashorner und Flusspferde keine sichtbare Fellbedeckung bestand sondern die Haut mehr oder weniger nackt war 22 Einige der grossen Bodenfaultiere wie etwa Mylodon oder Glossotherium besassen zusatzlich diskus oder linsenformige Knochenplattchen Osteoderme die in der Haut ausgebildet waren Diese hatten mit 0 5 bis 3 cm Durchmesser eine geringe Grosse und wiesen im Gegensatz zu ahnlichen Bildungen bei den Gurteltieren und Glyptodonten einen einfachen kompakten Bau auf Da sie in der Regel isoliert aufgefunden werden waren sie hochstwahrscheinlich regellos in der Haut ausgebildet und nicht fest miteinander verwachsen wie bei den Panzern der heutigen Gurteltiere 23 Innere Organe Bearbeiten Im Gegensatz zu anderen auf Blattnahrung spezialisierten Saugetieren wird bei den Faultieren die Nahrung im vorderen Magen Darm Bereich verdaut Der Magen besteht aus drei teilweise getrennten Kammern die mit dem Magenpfortner verbunden sind Im vollstandig gefullten Zustand erreicht er bis zu einem Drittel des gesamten Korpergewichts eines Tieres Eine Besonderheit stellen die Lungen dar die bei beiden Gattungen keine deutliche Trennung in einzelne Flugel erkennen lassen was eventuell mit dem Bau des Brustkorbs zusammenhangt Die Milz ist bei den Dreifinger Faultieren irregular schlauchformig gestaltet bei den Zweifinger Faultieren aber flach dreieckig Die Nieren liegen sehr tief in der Bauchhohle die anschliessende Harnblase erreicht 12 cm Durchmesser und speichert bis zu 1 l Urin Bei Jungtieren nimmt sie fast die Halfte der Bauchfellhohle ein Eine Gallenblase besitzen nur die Zweifinger Faultiere bei diesen ist sie aber sehr klein Dreifinger Faultiere haben keine ausgebildet 19 Im Gegensatz zu zahlreichen nicht zu den Primaten zahlenden Saugetieren ist die Gebarmutter einfach gestaltet weicht dadurch aber markant von einigen Vertretern der Gurteltiere als nahe Verwandte innerhalb der Nebengelenktiere ab 24 Sinnesorgane Bearbeiten Allgemein orientieren sich die Faultiere uber den Geruchs und Tastsinn Der Sehsinn der heutigen Faultiere ist aufgrund des fehlenden Musculus ciliaris wodurch die Tiere kurzsichtig sind unterentwickelt Die stark konvex gekrummte Hornhaut und die sehr dicke Augenlinse fuhren zu einer geringen Auflosung des Sichtfeldes Allerdings ist die Sehfahigkeit der Jungtiere besser als die der Ausgewachsenen Da bei den Zweifinger Faultieren die Linse deutlich schmaler ist im Vergleich zum Durchmesser als bei den Dreifinger Faultieren ist diese auch weniger leistungsfahig 19 Auch das Gehor ist weniger gut entwickelt Allerdings ist das Ohr der heutigen Faultiere auf einen eher niedrigen Frequenzbereich zwischen 0 3 und 30 kHz ausgelegt was vor allem mit dem Aufbau der Horschnecke zu begrunden ist Erwachsene Tiere werden uberwiegend durch Laute von 2 bis 8 kHz aktiviert was sich auch die Jungtiere zunutze machen wenn sie von der Mutter getrennt werden Die Ruflaute von jungen Zweifinger Faultieren sind dabei durchschnittlich niedriger als die von jungen Dreifinger Faultieren 25 Da der akustische Sinn aber offensichtlich nur eine geringe Rolle spielt sind nur wenige Ruflaute bei den Faultieren bekannt 19 Anhand des Vergleichs des Innenohrs der rezenten Arten mit ausgestorbenen Formen konnte unter anderem fur Glossotherium und Lestodon ein ahnlicher Frequenzbereich ermittelt werden So lag die optimale Horfrequenz zwischen 1 7 und 2 4 kHz wahrend die Obergrenze mit 15 3 bis 16 5 kHz erreicht war 26 27 Verbreitung BearbeitenDie Faultiere sind hauptsachlich im zentralen und nordlichen Sudamerika und in Teilen Mittelamerikas sowie auf einigen Inseln der Karibik verbreitet Sie bewohnen tropische Regenwalder des Flachlands und Bergwalder selten nutzen sie offenere Landschaften Hoheren Lagen uber 2400 m werden nur gelegentlich aufgesucht Beide heutigen Gattungen tolerieren keine kuhleren Temperaturen Aufgrund des fehlenden Unterfells sind die Zweifinger Faultiere starker fur Kalte empfindlich und besitzen eine hohere Thermoneutralitat 24 C als die Dreifinger Faultiere 18 C Allerdings ist das Fell der Zweifinger Faultiere in hoheren Lagen deutlich dichter 18 28 Der Ursprung der Faultiere ist hochstwahrscheinlich in Sudamerika zu suchen Mittel und Nordamerika wurden in mehreren Ausbreitungswellen erreicht So sind bereits im beginnenden Oligozan vor rund 34 Millionen Jahren Faultiere erstmals auf den Karibischen Inseln nachgewiesen im Oberen Miozan vor etwa 8 Millionen Jahren besiedelten sie Nordamerika Die Einwanderung in beide Regionen erfolgte wohl uber kleine Inseln Mit der Schliessung des Isthmus von Panama und der Entstehung einer Landbrucke zwischen Sud und Nordamerika im Pliozan vor rund 4 Millionen Jahren und dem damit einsetzenden Grossen Amerikanischen Faunenaustausch kam es zu einer weiteren Besiedlung Mittel und Nordamerikas durch Faultiere Im Pleistozan erreichten sie ihre grosste Ausdehnung uber beide Kontinente So kam Mylodon fast bis an die Sudspitze Sudamerikas vor wahrend Megalonyx im Hohen Norden Nordamerikas in Alaska nachgewiesen ist Die Faultiere nutzten im Laufe ihrer Stammesgeschichte eine Vielzahl an Lebensraumen So waren sie wie heute in dichten Waldern aber auch in Savannen und Steppen bis hin zu Wusten anzutreffen ebenso wie in hohen Gebirgslagen und an der Meereskuste 21 29 Lebensweise BearbeitenAllgemein und Fortbewegung Bearbeiten nbsp Hoffmann Zweifingerfaultier Choloepus hoffmanni hangend im GeastDie rezenten Zwei und Dreifinger Faultiere sind sowohl tag als auch nachtaktiv und strikt einzelgangerisch sowie baumbewohnend arboricol wobei sie sich haufig in den Baumkronen aufhalten In den Baumen bewegen sie sich meist mit dem Rucken nach unten hangend vorwarts suspensorische Fortbewegung An diese Lebensweise sind die heutigen Faultiere unter anderem durch ihre langen Gliedmassen und die gebogenen Klauen die als Haken fungieren angepasst weiterhin durch stark bewegliche Gelenke an Armen und Beinen und einen kurzen und gerundeten Brustkorb mit einer hochflexiblen Schlusselbein Brustbein Verbindung Zudem erforderte die ungewohnliche Korperhaltung und die baumkletternde Bewegungsweise eine Umstrukturierung der Muskeln vor allem im Bereich der vorderen Gliedmassen die bei dieser Art der Fortbewegung den Antrieb geben 30 16 Dadurch wird ein kraftsparendes Hangen und Hangeln ermoglicht Die Bewegungen sind allgemein sehr langsam und die erreichten Geschwindigkeiten liegen bei wenigen Metern pro Minute Innerhalb eines Tages legen die Tiere aber selten mehr als einige Dutzend bis hundert Meter zur Futtersuche zuruck Die Baume werden nur ausserst selten verlassen Am Boden bewegen sich die heutigen Faultiere eher unbeholfen fort und krabbeln dort mit den Unterarmen und Sohlen der Hinterbeine vorwarts Jedoch sind sie sehr gute Schwimmer 18 19 31 nbsp Lebendrekonstruktion von Hapalops aufrecht kletternd im GeastDie ausgestorbenen Faultiere insgesamt nutzten eine weit grossere Vielfalt an Lebensraumen und verfugten uber ein umfangreicheres Spektrum an Fortbewegungsarten Einige der heute fossilen Formen waren ebenfalls baumbewohnend was vor allem fur einen Teil der Faultiere der Karibischen Inseln angenommen werden kann Andere Vertreter wie Diabolotherium aus dem Pleistozan der peruanischen Anden entwickelten moglicherweise die Befahigung in felsigen Gebirgsgebieten zu klettern wobei hier ursprunglich auch eine baumbewohnende Lebensweise nicht ausgeschlossen wurde 32 29 Zu den fruhesten Vertretern mit einer baumkletternden Fortbewegung gehoren etwa Hapalops und Schismotherium aus der Zeit des Unteren und Mittleren Miozan Allerdings bestand ein grosser Unterschied zu den heutigen Baumfaultieren So besassen diese fossilen Faultierformen eher kurze und kraftige Gliedmassen was eine Fortbewegung in den Baumen eher nach Art der heutigen Ameisenbaren oder Schuppentiere annehmen lasst die aufrecht klettern Zudem steht die sich aus dem robusten Knochenbau ergebende massige Muskulatur der Vorderbeine mit sehr breit ausgebildeten Vorderfussen und einem stark ausgedehnten oberen Gelenk der Elle das Olecranon in Verbindung wodurch eine grabende Lebensweise auch nicht ausgeschlossen ist 33 34 35 Dies kann auch fur einen Teil der Formen aus dem Pleistozan vermutet werden die einen ahnlichen Bau der Vorderbeine und Vorderfusse zeigen so Scelidotherium und Glossotherium Funde von fossilen Grabbauten von 0 8 bis 1 8 m Weite und bis zu 40 m Lange in der Region um Mar del Plata im ostlichen Argentinien werden als Hinterlassenschaften dieser Tiere gedeutet Diese weisen auch noch in einigen Fallen Kratzspuren auf deren Abstande mit denen der Krallen der Faultiere ubereinstimmen Mit einem Gewicht von 1 5 t ware Glossotherium eines der grossten bekannten grabenden Tiere uberhaupt 3 6 36 nbsp Lebendrekonstruktion von Nothrotheriops ein BodenfaultierZahlreiche andere Faultiere waren aber reine Bodenbewohner und bewegten sich uberwiegend vierfussig fort Dies gilt vor allem fur die grossten Vertreter wie Megatherium und Eremotherium deren Vorderbein sich mit einem kurzeren und anders ausgerichteten Olecranon etwas von dem der grabenden Faultiere unterscheidet so dass sie daraus folgernd nicht die notige Kraft aufbringen konnten um im Erdreich zu graben Eine teilweise zweifussige Fortbewegung wurde anhand von Ichnofossilien angenommen 37 doch erscheint dies skelettmorphologisch eher unwahrscheinlich Allerdings konnten sich die grossen Bodenfaultiere auf die Hinterbeine aufrichten wobei der kraftige Schwanz als Stutze diente wie es heute noch bei den Gurteltieren und Ameisenbaren der Fall ist Ermoglicht wurde dies auch dadurch dass der Hauptteil der Korperlast uber den Hinterbeinen lag In einer aufgerichteten Position konnten die grossen Bodenfaultiere in den Kronen von Baumen weiden oder mit den freien Vorderbeinen Aste heranziehen 6 Eine besondere Fortbewegungsform hat sich bei Thalassocnus herausgebildet Durch Skelettmodifikationen etwa am Schwanz und an den Hinterbeinen kann hier auf eine semi aquatische Lebensweise geschlossen werden Diese Faultiergattung bewohnte die Kustengebiete des Pazifiks vom heutigen Peru bis Chile 38 39 Ernahrung und Stoffwechsel Bearbeiten nbsp Weisskehl Faultier Bradypus tridactylus bei der NahrungsaufnahmeDie heutigen Faultiere ernahren sich fast ausschliesslich von Laub folivor nur die Zweifinger Faultiere fressen hin und wieder auch Fruchte Insekten und kleinere Wirbeltiere Unter der Blattnahrung dominieren vor allem Baume seltener Lianen Einzelne Individuen sind dabei auf bestimmte Baumarten spezialisiert die heutigen Faultiere insgesamt fressen aber viele verschiedene Blattpflanzen 31 Zur Nahrungsaufnahme haben sich bei den Faultieren spezielle Anpassungen herausgebildet wie eine dicke bewegliche Zunge und ebenfalls bewegliche Lippen zum Abzupfen der Blatter Das grosse Zungenbein und die verknocherten angrenzenden Knorpel fungieren als Muskelansatzstellen fur die Zunge und Kehle 19 Da Blatter eine faserige und nahrstoffarme Kost sind wird sie lange im Magen verdaut was bis zu 150 Stunden dauern kann Dementsprechend haben Faultiere fur ihre Grosse auch die niedrigsten Stoffwechselraten aller Saugetiere die bei etwa 40 bis 45 zu der vergleichbar grosser Tiere liegt Der tagliche Energieverbrauch fur ein rund 4 kg schweres Tier liegt demnach bei rund 130 kcal 40 41 Daher bewegen sich Faultiere langsam hangelnd durch das Geast Die Muskelkontraktion lauft etwa 3 bis 6 mal langsamer als bei einer Hauskatze ab Die Tiere sind abhangig von der Jahreszeit bis zu 20 Stunden am Tag inaktiv die sie schlafend oder ruhend verbringen Nur etwa alle acht Tage werden Kot und Urin abgesetzt Wahrend Zweifinger Faultiere ihre Exkremente teilweise einfach vom Baum fallen lassen steigen Dreifinger Faultiere zum Kotabsetzen regelmassig auf den Boden herab Abgesehen von etwaigen Baumwechseln ist dies die einzige ebenerdig stattfindende Tatigkeit der Faultiere Auch die Korpertemperatur ist ungewohnlich fur Saugetiere starker variabel In aktiven Phasen steigt sie an und liegt abhangig von der Umgebung bei 32 7 bis 35 5 C in der Nacht bei kuhleren Tageszeiten oder im Schlaf kann sie rapide absinken Der niedrige Stoffwechsel wird teilweise mit der Minderung der Gefahr der Aufnahme giftiger Substanzen die sich in den Blattern befinden erklart Um wichtige Erganzungsstoffe zu erhalten die die Faultiere aus ihrer energiearmen Blatterkost nicht entnehmen konnen hat sich eine besondere Symbiose mit einigen Motten aus der Gruppe der Chrysauginae entwickelt die in ihrem Fell leben Diese Faultiermotten legen ihre Eier in die Exkremente der Faultiere von denen sich die Larven ernahren und suchen nach der Metamorphose einen neuen Faultierwirt 18 19 Die Motten geben unter anderem Stickstoff und Phosphorverbindungen in das Fell ab wodurch wiederum das Wachstum der im Fell lebenden Algen gefordert wird Da die Faultiere wahrend der Fellpflege die Algen fressen nehmen sie diese Verbindungen ebenfalls auf Die hohere Konzentration von Algen im Fell verstarkt weiterhin den Tarneffekt der Tiere Die Symbiose ist bei den Dreifinger Faultieren starker ausgebildet als bei den Zweifinger Faultieren 42 nbsp Koprolithen von Nothrotheriops in der Rampart Cave USA Die Ernahrungsweise der ausgestorbenen Faultiere ist recht gut untersucht danach konnen diese ebenfalls als Pflanzenfresser angesehen werden Zur Rekonstruktion des Ernahrungsverhaltens werden verschiedene Methoden herangezogen Anatomische Untersuchungen bei einigen baumbewohnenden Faultieren der Karibischen Inseln etwa Neocnus ergaben aufgrund eines ahnlich gebauten Kauapparates zu den heutigen Vertretern eine uberwiegende blattfressende Ernahrungsweise 43 Bei den bodenbewohnenden Faultieren konnen anhand des Baus der Schnauze vor allem der Symphyse des Unterkiefers zwei Gruppen unterschieden werden Formen mit einer schmalen Symphyse wie Megatherium besassen eine entsprechend schmale Schnauze wobei die Muskelansatzstellen der Gesichtsmuskulatur eine bewegliche spitze Oberlippe annehmen lassen Diese Tiere ernahrten sich analog zu heutigen Pflanzenfressern mit ahnlich gestalteter Oberlippe von weicher Pflanzenkost wie Blatter Vertreter mit breiter Symphyse verfugten uber ein breites mit wulstigen Lippen ausgestattetes Maul Hierzu gehoren unter anderem Lestodon und Glossotherium die beide demnach Grasfresser waren vergleichbar dem heutigen Breitmaulnashorn Dazwischen liegen einige intermediare Formen so Mylodon oder Scelidotherium bei denen eine Ernahrung basierend auf gemischte Pflanzenkost angenommen wird 44 Fossile Nahrungsreste liegen in Form von Koprolithen vor die in einigen Hohlen in Nord und Sudamerika massenhaft auftreten Fur Megatherium konnte so eine auf Blatter basierende Ernahrung nachgewiesen werden mit Bevorzugung von Meertraubel Fabiana oder Junellia Gewachsen Jene von Nothrotheriops lieferten Hinweise auf nicht weniger als 72 Pflanzengattungen die haufig Xerophyten umfassen 45 Mylodon wiederum ernahrte sich vorwiegend grasfressend 21 moglicherweise aber auch allesfressend 46 Weitere Ergebnisse bei der Rekonstruktion der Ernahrungsweise lieferten Isotopenanalysen die fur Lestodon und Glossotherium eine grasbasierende Nahrung in offenen Landschaften ergaben 47 Insgesamt weisen die Ergebnisse der verschiedenen Analysemethoden auf eine vielfaltige Ernahrung der ausgestorbenen Faultiere hin 29 Ob die ausgestorbenen Faultiere einen ahnlich niedrigen Stoffwechsel wie die rezenten hatten ist ungeklart Aminosaure Untersuchungen an Knochen von Nothrotheriops ergaben eine durchschnittliche Korpertemperatur von 34 4 C was relativ gering fur ein Tier von mehr als 250 kg Korpergewicht ist weshalb dieses wohl empfindlich auf kuhlere Temperaturen reagiert hat Dem gegenuber wird angenommen dass einige sehr grosse Bodenfaultiere wie Mylodon die wahrend des Pleistozans subarktische Regionen bewohnten aufgrund ihrer extremen Korpermasse weniger kalteempfindlich waren 21 18 Fortpflanzung und Mortalitat Bearbeiten Das Fortpflanzungsverhalten der heutigen Faultiere ist nur unzureichend erforscht Weibchen erreichen nach drei bis vier Jahren die Geschlechtsreife Mannchen etwas spater Fur die Zweifinger Faultiere wird angenommen dass sich Weibchen das ganze Jahr fortpflanzen konnen bei den meisten Arten der Dreifinger Faultiere besteht eine jahreszeitliche Abhangigkeit Nach einer Trachtigkeit von 6 Dreifinger Faultiere bis 11 5 Zweifinger Faultiere Monaten wird ein einzelnes 190 bis 450 g schweres Jungtier geboren Die Geburt erfolgt ebenfalls in hangender Haltung anschliessend klammert sich das Jungtier auf der Bauchseite des Muttertiers fest bis es selbststandig ist Die Jungtiere beginnen nach einigen Wochen mit der Aufnahme fester Nahrung und werden nach einem bis zwei Monaten entwohnt 48 19 Die Lebenserwartung der Faultiere in der freien Wildbahn ist unbekannt sie liegt aber wahrscheinlich vergleichbar hoch wie jene der Gurteltiere und Ameisenbaren Ein eingefangenes reproduktionsfahiges Mannchen war wenigstens 12 Jahre alt In Gefangenschaft werden Faultiere teilweise uber 30 bis hin zu 50 Jahre alt 49 50 Zu den hauptsachlichen Fressfeinden gehoren grosse Katzen Greifvogel und Schlangen Etwa die Halfte aller erwachsenen Tiere wird beim Abstieg von den Baumen von diesen Beutegreifern erlegt 42 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Nebengelenktiere nach Gibb et al 2015 51 Xenarthra Pilosa Folivora Bradypodidae Choloepodidae Vermilingua Cyclopedidae Myrmecophagidae Cingulata Dasypodidae ChlamyphoridaeVorlage Klade Wartung StyleDie Faultiere Folivora bilden eine Unterordnung innerhalb der Ordnung der Zahnarmen Pilosa Dieser konnen weiterhin auch die Ameisenbaren Vermilingua zugewiesen werden beide stellen somit eine engere Verwandtschaftsgruppe dar Die Zahnarmen wiederum sind ein Teil der Uberordnung der Nebengelenktiere Xenarthra welche zusatzlich noch die Gepanzerten Nebengelenktiere Cingulata mit den heutigen Gurteltieren Dasypoda beinhalten Die Nebengelenktiere stellen eine der vier Hauptlinien der Hoheren Saugetiere dar die den anderen drei zusammengefasst als Epitheria als Schwestergruppe gegenuberstehen 52 Als gemeinsames Merkmal aller Nebengelenktiere konnen die namengebenden xenarthrischen Gelenke Nebengelenke auch Xenarthrale an den Gelenkfortsatzen der hinteren Brust und der Lendenwirbel angesehen werden Eine Ausnahme bilden hier nur die Glyptodontidae innerhalb der Cingulata deren Lendenwirbel als einzigartiges Merkmal miteinander verwachsen sind Ein weiteres aber variierendes Merkmal stellt die unterschiedliche Auspragung des Gebisses gegenuber den meisten anderen Hoheren Saugetieren dar Wahrend Ameisenbaren uberhaupt keine Zahne besitzen sind bei den Gepanzerten Nebengelenktieren und den Faultieren die vorderen nicht ausgebildet wahrend die hinteren einen homodonten Aufbau aufweisen und uber keinen Zahnschmelz verfugen 53 Die Nebengelenktiere galten schon sehr fruh in der Forschungsgeschichte als eigenstandige und naturliche Gruppe die nur in Sudamerika bis in einigen Teilen Nordamerikas vorkommt Der Ursprung der Nebengelenktiere ist unbekannt die altesten Fossilfunde stammen aus dem Palaozan vor mehr als 56 Millionen Jahren aus Sudamerika und reprasentieren Vertreter der Gurteltiere 54 Mit Hilfe molekulargenetischer Untersuchungen konnte eine Abspaltung der Nebengelenktiere von den anderen Hoheren Saugetieren bereits in der ausgehenden Unterkreide vor etwa 103 Millionen Jahren ermittelt werden Die Gurteltiere trennten sich von der gemeinsamen Linie mit den Zahnarmen zu Beginn des Palaozan vor etwa 65 Millionen Jahren ab die Aufspaltung der Ameisenbaren und Faultiere erfolgte dann vor rund 58 Millionen Jahren 55 56 51 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Faultiere nach Varela et al 2019 basierend auf skelettanatomischen Merkmalen 57 Folivora Eufolivora Megatherioidea Megatheriidae Nothrotheriidae Megalonychidae Mylodontoidea Mylodontidae Orophodontidae Scelidotheriidae BradypodidaeVorlage Klade Wartung StyleHeute existieren zwei Gattungen von Faultieren die Zweifinger Faultiere Choloepus mit zwei Arten und die Dreifinger Faultiere Bradypus mit funf Arten Einschliesslich der ausgestorbenen Formen sind gegenwartig wenigstens 400 Arten in uber 90 gultig beschriebenen Gattungen bekannt was die Faultiere neben den Gurteltieren und den Glyptodonten zu einer der formenreichsten Gruppen innerhalb der Nebengelenktiere macht 58 29 Diese werden in der Regel in funf bis zehn Familien eingegliedert deren Vertreter vom Oligozan bis zum Pleistozan und daruber hinaus in Amerika prasent waren und die zusatzlich naher oder entfernter miteinander verbundene Verwandtschaftsverhaltnisse bilden 59 Aus skelettanatomischen Grunden konnen mehrere grosse Linien differenziert werden Eine bedeutende Gruppe stellt die Uberfamilie der Megatherioidea dar Diese vereinen die eigentlichen riesenhaften bodenlebenden Faultiere Als ein gemeinsames Merkmal kann die Struktur der hinteren Zahne angefuhrt werden deren Kauflachen zwei querstandige Schneidkanten aufweisen In die Gruppe gehoren die Megalonychidae welche durch die Modifikation des jeweils vordersten Zahns charakterisiert werden der eine eckzahn caniniform oder schneidezahnahnliche incisiform Form aufweist und durch ein langes Diastema von den hinteren molarenartigen Zahnen getrennt wird Die Megalonychidae in der klassischen auf Skelettmerkmalen beruhenden Sichtweise umfassen kleine und grosse Vertreter der Faultiere darunter grossere Bodenfaultiere des kontinentalamerikanischen Festlands kleinere Vertreter der Westindischen Inseln sowie die Zweifinger Faultiere Choloepus die als einzige Angehorigen dieser Familie keinen Fossilnachweis haben wahrend alle anderen nur fossil oder subfossil belegt sind Aufgrund der durch die Skelettmerkmale belegten tiefen Einbettung der Zweifinger Faultiere in eine Abstammungsgruppe aus ausgestorbenen karibischen Faultieren favorisierten zahlreiche Wissenschaftler eine Herleitung ersterer von letzteren 57 Die Megatheriidae brachten die grossten Faultiervertreter hervor doch vor allem die fruhesten Formen waren vergleichsweise klein Sie zeichneten sich allgemein durch einformige Zahne aus da die jeweils vordersten Zahne nicht eckzahnformig umgestaltet waren Die dritte Familie stellen die Nothrotheriidae dar deren Vertreter einen eher kleineren Korperbau hatten Sie wiesen zudem markant lange und schmale Schadel auf mit jeweils eckzahnahnlichen vordersten Zahnen Allerdings hatten spatere Formen diese reduziert so dass je Kieferabschnitt nur vier Zahne im Ober und drei im Unterkiefer bestanden Einige Formen wie Schismotherium oder Pelecyodon aus dem Unteren Miozan konnen keiner genauen Familie zugewiesen werden und zahlen teilweise zur Stammgruppe der Megatherioidea 60 Auch jungere Vertreter wie Hiskatherium und moglicherweise auch Diabolotherium sind derzeit nur als Mitglieder der Megatherioidea klassifiziert ohne genaue familiare Zuweisung 61 Als zweite grosse Formengruppe wird die Uberfamilie der Mylodontoidea angesehen Neben den Megatheriidae stellten die Mylodontidae die grossten Faultierformen Typisch fur die entwickelten Vertreter waren als Anpassung an eine starker grashaltige Nahrung hochkronige Zahne mit flacher Kauflache Die hinteren Zahne zeigten einen runden oder ovalen Querschnitt die vordersten waren eckzahnartig gestaltet Die Scelidotheriidae gelten manchmal auch nur als Unterfamilie der Mylodontidae Neben einem ahnlichen Gebiss waren ihre Schadel durch ihre langgestreckte Form bestimmt 21 In die nahere Verwandtschaft zu den Mylodonten sind auch die Orophodontidae einzuordnen die jedoch einen bereits im Oligozan wieder erloschenen Seitenzweig darstellen Nach einzelnen Auffassungen konnten diese aber auch naher mit den Megatherioidea verwandt sein 59 62 57 Die letzte Gruppe umfasst die der Bradypodidae und ist monotypisch Sie schliesst die Dreifinger Faultiere Bradypus ein die zweite rezente Gattung welche wie die Zweifinger Faultiere uber keinen Fossilnachweis verfugt Charakteristisch sind bei diesen der kurze gerundete Schadel und ein meisselartiger vorderer Zahn 7 Die Bradypodidae bilden das Schwestertaxon aller ubrigen Faultierfamilien Ein entscheidender Hinweis darauf ist die Gestaltung des Mittelohrs wo bei den Dreifinger Faultieren eine Paukenblase bei den Zweifinger Faultieren und den meisten Bodenfaultieren ein tympanischer Ring besteht 11 59 Aus diesem Grund werden alle Faultierfamilien unter Ausschluss der Bradypodidae in der hoheren Gruppe der Eufolivora zusammengefasst die Bezeichnung Eufolivora wurde im Jahr 2019 etabliert 57 und ersetzt den zuvor im Jahr 2004 von Timothy J Gaudin gepragten Begriff Eutardigrada 59 Innere Systematik der Faultiere nach Presslee et al 2019 basierend auf Proteinanalysen 63 Folivora Megalocnoidea Acratocnidae Parocnidae Megatherioidea Nothrotheriidae Megatheriidae Megalonychidae Bradypodidae Mylodontoidea Scelidotheriidae Choloepodidae Mylodontidae Vorlage Klade Wartung StyleDie Unterteilung der Megalocnoidea erfolgt nach Delsuc et al 2019 64 Die anatomisch ermittelten Verwandtschaftsverhaltnisse lassen sich auf molekulargenetischem und biochemischem Wege nicht bestatigen Die Trennung der Drei und Zweifinger Faultiere fand nach genetischen Daten im Oligozan vor rund 30 Millionen Jahren statt was unter anderem eine molekulargenetische Analyse aus dem Jahr 2015 ergab in der alle rezenten Vertreter der Nebengelenktiere berucksichtigt waren 51 Die genetischen Verwandtschaftsbeziehungen der heutigen baumlebenden Formen zu den ausgestorbenen grossen Bodenfaultieren blieben lange Zeit ungeklart Bereits in der Wende vom 20 zum 21 Jahrhundert wurden DNA Untersuchungen durchgefuhrt in deren ubereinstimmenden Ergebnissen die Dreifinger Faultiere starker mit den Nothrotheriidae die Zweifinger Faultiere dagegen mit den Mylodontidae clusterten 65 66 67 68 69 70 Diesen Ergebnissen aber widersprachen Kollagenuntersuchungen aus dem Jahr 2015 mit Einbeziehung der heutigen Faultiere und einiger Bodenfaultiere Als Resultat dieser standen die heutigen Baumfaultiere deutlich naher zueinander als zu den Bodenfaultieren 71 Problematisch bei diesen Arbeiten war dass zu wenige fossile Arten analysiert wurden und die ermittelten Daten so uneindeutig blieben Zwei im Jahr 2019 veroffentlichte umfangreiche Untersuchungen zur Molekulargenetik und zur Proteinstruktur ergaben durch Berucksichtigung von Vertretern fast aller fossilen Familien ein schlussigeres Bild Demnach lassen sich innerhalb der Faultiere drei Grossgruppen unterscheiden Eine stellen die Megatherioidea mit den Megatheriidae den Nothrotheriidae und den Megalonychidae dar wobei sich letztere auf die grossen Bodenfaultiere Nord und Sudamerikas reduzieren Zuzuglich stehen in dieser Gruppe die Dreifinger Faultiere Die zweite grosse Gruppe wird durch die Mylodontoidea reprasentiert in denen die Mylodontidae die Scelidotheriidae und die Zweifinger Faultiere stehen Als dritte grosse Linie formen die Faultiere der Westindischen Inseln die Megalocnoidea mit den Familien der Parocnidae und der Acratocnidae Die Diversifizierung der Faultiere begann schon sehr fruh Die karibischen Faultiere hatten sich bereits im Ubergang vom Eozan zum Oligozan vor rund 35 Millionen Jahren losgelost die Megatherioidea und Mylodontoidea folgten wenig spater Wenigstens vor 28 Millionen Jahren hatten sich die meisten der bekannten Familien herausdifferenziert 72 64 63 Uberblick uber die rezenten und fossilen Familien der Faultiere Bearbeiten Die Gliederung der Unterordnung der Faultiere variierte im Laufe der Zeit Mehrere Studien aus dem Jahr 2019 die auf molekulargenetischen und biochemischen Analysen der heutigen und einigen ausgestorbenen Formen beruhen schlugen folgende Aufteilung vor 63 64 Unterordnung Folivora Delsuc Catzeflis Stanhope amp Douzery 2001Uberfamilie Megalocnoidea Kraglievich 1923Familie Acratocnidae Varona 1974 Familie Parocnidae Delsuc Kuch Gibb Karpinski Hackenberger Szpak Martinez Mead McDonald MacPhee Billet Hautier amp Poinar 2019Uberfamilie Mylodontoidea Gill 1872Familie Mylodontidae Gill 1872 Familie Scelidotheriidae Ameghino 1889 Familie Choloepodidae Gray 1871Uberfamilie Megatherioidea Gray 1821Familie Megatheriidae Gray 1821 Familie Megalonychidae Gervais 1855 Familie Nothrotheriidae Gaudin 1994 Familie Bradypodidae Gray 1821 dd Unabhangig davon befurwortete eine Studie aus dem Jahr 2022 basierend auf morphologischen Daten die eher traditionelle Sichtweise und gliedert die Faultiere folgendermassen 73 Unterordnung Folivora Delsuc Catzeflis Stanhope amp Douzery 2001Familie Bradypodidae Gray 1821Uberfamilie Mylodontoidea Gill 1872Familie Scelidotheriidae Ameghino 1889Unterfamilie Nematheriinae Mercerat 1891 Unterfamilie Scelidotheriinae Ameghino 1889Familie Mylodontidae Gill 1872Unterfamilie Urumacotheriinae Negi amp Ferigolo 2004 Unterfamilie Mylodontinae Gill 1872Tribus Thinobadistini McKenna amp Bell 1997 Tribus Lestodontini Ameghino 1889 Tribus Mylodontini Gill 1872 dd dd Uberfamilie Megatherioidea Gray 1821Familie Megalonychidae Gervais 1855Unterfamilie Megalonychinae Gervais 1855Tribus Megalonychini Gervais 1855 Tribus Ahytheriini Casali Boscaini Gaudin amp Perini 2022 Tribus Choloepodini Gray 1871 dd Familie Megatheriidae Gray 1821Unterfamilie Prepotheriinae Ameghino 1894 Unterfamilie Nothrotheriinae Gaudin 1994 Unterfamilie Megatheriinae Gray 1821Tribus Thalassocnini de Muizon amp McDonald Salas amp Urbina 2004 Tribus Megatheriini Gray 1821 dd dd dd In einigen anderen Systematiken sind die Scelidotheriidae als Unterfamilie in die Mylodontidae eingeordnet Zusatzlich werden teilweise noch die Orophodontidae eingefuhrt im Jahr 1895 durch Ameghino als eigenstandige Familie innerhalb der Mylodontoidea oder als Unterfamilie innerhalb der Mylodontidae ausgehalten 57 Bei diesen handelt es sich um basale Formen aus dem Oligozan Jedoch ist ihre Einstufung als in sich geschlossene Gruppe nicht eindeutig 73 Stammesgeschichte BearbeitenUrsprunge und Entwicklung Bearbeiten Fossile Uberreste von Faultieren sind allgemein recht haufig konzentrieren sich aber hauptsachlich auf drei zeitliche Epochen einerseits den Ubergang vom Unteren zum Mittleren Miozan vor 18 bis 16 Millionen Jahren lokalstratigraphisch Santacruzium genannt andererseits der Ubergang vom Oberen Miozan zum Pliozan lokalstratigraphisch Huayquerium genannt vor etwa 6 bis 5 Millionen Jahren und das ausgehende Pleistozan lokalstratigraphisch Lujanium genannt vor 13 000 bis 8 500 Jahren Eine hohere Anzahl an Funden ist bereits aus dem Mittleren Oligozan lokalstratigraphisch Deseadum genannt vor etwa 29 bis 26 Millionen Jahren uberliefert doch betrifft dies weitgehend nur die Vertreter der Mylodonten Teilweise werden diese zeitlich begrenzten Fossilkonzentrationen mit Uberlieferungslucken der jeweils folgenden Zeit erklart sie konnen aber durchaus auch einen verstarkten Entwicklungsschub der Faultiere mit nachfolgendem Zusammenbruch der Bestande infolge klimatisch geographischer Veranderungen anzeigen Im Falle des Santacruziums sind die meisten Faultiere aus dem sudlichen Teil Sudamerikas belegt der damals gunstigere Lebensbedingungen bot Im weiteren Verlauf des Miozans sorgten aber die Auffaltung der Anden und die zunehmende Vergletscherung von Antarktika fur eine erhebliche Verschlechterung der Klimabedingungen in Patagonien mit dramatischen Auswirkungen fur die damalige Lebensumwelt Der Ruckgang der Diversitat der Faultiere zum Ende des Huayqueriums ist dagegen eventuell mit dem allmahlichen Einsetzen des Grossen Amerikanischen Faunenaustauschs verbunden wahrend der drastische Ruckgang am Ende des Lujaniums die Quartare Aussterbewelle reflektiert 57 Der Ursprung der gesamten Gruppe ist unbekannt Einer der moglicherweise altesten Funde konnte von der Seymour Insel etwa 100 km sudostlich der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel stammen Dieser umfasst einen nur etwa 2 cm langen Zahnfund der einem Eckzahn ahnelt und fur Faultiere typisch kein Zahnschmelz aufweist Entdeckt wurde er in der La Meseta Formation die uberwiegend aus Sandsteinen besteht und in das Mittlere bis obere Eozan vor 42 bis 36 Millionen Jahren datiert Palaobotanische Untersuchungen ergaben dass die Region damals dicht mit Scheinbuchen bewachsen war die in einem temperierten bis kuhlen Klima wuchsen vergleichbar dem des heutigen Patagonien 74 75 Erneute Analysen der Zahnstruktur vor allem des Zahnbeins ergaben aber Abweichungen von den heute bekannten Faultieren Der Zahn wird nun einem eventuell bisher unbekannten Saugetier zugewiesen 76 Bereits Anfang des 20 Jahrhunderts waren einzelne Funde aus dem Unteren und Mittleren Eozan Patagoniens zu verschiedenen Faultieren verwiesen worden etwa Protobradys und Proplathyarthrus Letzteres ist uber ein Zehenglied und ein Sprungbein uberliefert Beide Gattungen sind aber nach heutigem Stand ebenfalls nicht eindeutig den Faultieren zuweisbar 62 21 Oligozan Bearbeiten Die ersten eindeutigen Fossilfunde von Faultieren stammen aus dem Oligozan Zu den sehr fruhen Gattungen zahlen Orophodon Octodontotherium und Paroctodontotherium die teilweise der Familie der Orophodontidae zugewiesen werden eine mit den Mylodontidae verwandte Gruppe 59 Zu den bedeutendsten Fundstellen gehoren La Flecha in Patagonien und Salla Luribay in Bolivien die Funde dort beschranken sich in der Regel auf Zahn und Kieferreste 62 58 Allerdings wurden auf der ahnlich alten Lokalitat Quebrada Fiera im westlichen Argentinien auch Teile des Korperskeletts von Octodontotherium geborgen Darunter befinden sich Reste der Lendenwirbelsaule die zu den altesten Nachweisen der xenarthrischen Gelenke bei den Faultieren gehoren Von Quebrada Fiera stammt ebenfalls Similhapalops eine Gattung die den Megatheriidae nahesteht und uber einzelne Kieferknochen und Teile des Bewegungsapparates belegt ist 77 Eine Besonderheit stellt Pseudoglyptodon dar welches eine Mischung aus Merkmalen der Faultiere und der Glyptodontidae aufweist So ist das Gebiss mit 5 Zahnen je Oberkiefer und vier je Unterkieferhalfte davon jeweils der vorderste eckzahnartig ahnlich strukturiert wie das der Faultiere die hinteren Backenzahne besitzen jedoch anstatt zwei querstehenden Leisten drei lappenartige Bildungen auf der Kauoberflache was charakteristisch fur die trilobaten Zahne der Glyptodonten ist Funde von Pseudoglyptodon kamen ebenfalls in Salla Luribay zu Tage welche auf 29 bis 26 Millionen Jahren datieren Ein nahezu vollstandiger Schadel ist wiederum aus der Tinguiririca Fauna des zentralen Chile belegt 78 Weiterhin lassen sich zu dieser Zeit auch die fruhesten Vertreter der Megalonychidae nachweisen so unter anderem Deseadognathus anhand eines Unterkiefers aus der Deseado Formation in Patagonien der damit einen Vorfahren der Zweifinger Faultiere darstellt 79 Insgesamt besass die Gruppe der Faultiere im ausgehenden Oligozan mit rund einem Dutzend Gattungen verteilt auf mehrere Familien bereits eine recht hohe Vielfalt Diese druckt sich auch in unterschiedlichen Anpassungen aus so in der Fortbewegungsweise von plantigrad bis pedolateral oder in der Art der Ernahrung wobei unter anderem mit dem Mylodontiden Paroctodontotherium bereits eine eher auf Gras spezialisierte Form vorkommt Zudem variiert das Korpergewicht mit 40 bis 250 kg schon betrachtlich 58 80 21 Enigmatisch erscheint ein bisher nicht benannter Vertreter der Faultiere aus Puerto Rico Nachgewiesen anhand eines oberen Fragmentes eines Oberschenkelknochen aus der Juana Diaz Formation nahe Yauco datiert dieser aufgrund ebenfalls vorkommender Foraminiferen auf 34 bis 33 Millionen Jahre und ist damit etwas alter als Deseadognathus Die Grosse des Fundes lasst auf einen der kleinsten Vertreter der fossilen Faultiere schliessen der etwa die Grosse der heutigen Dreifinger Faultiere erreichte 81 21 Die Karibischen Inseln wurden moglicherweise uber eine kurzzeitig vor 35 bis 33 Millionen existente Landbrucke in Form einer Landzunge oder kleinerer Inselgruppen erreicht welche durch tektonische Bewegungen entstanden war 82 Der Fund kann als Hinweis darauf gewertet werden dass die karibischen Faultiere bereits sehr fruh einen eigenstandigen Entwicklungsweg gingen 64 Miozan Bearbeiten nbsp Skelett von HapalopsAus dem Beginn des Miozan sind nur wenige Fossilfunde von Faultieren uberliefert darunter Chubutherium bekannt nur von wenigen Skelettresten und Holomegalonyx Beide stammen aus der argentinischen Provinz Chubut 21 Zentral sind die Funde aus der Santa Cruz Formation in Patagonien aus der Zeit vor 18 bis 16 Millionen Jahren dem Ubergang vom Unteren zum Mittleren Miozan die eine erste umfassende Radiation der Faultiere anzeigen Das Fossilmaterial ist sehr umfangreich und beinhaltet neben Einzelfunden auch partiell und vollstandig erhaltene Skelette Bis heute sind fast ein Dutzend Gattungen aus der Formation bekannt die vier grosse Familien reprasentieren So gehoren Megalonychotherium und Eucholoeops zu den Megalonychidae Analcitherium zu den Mylodontidae wahrend Nematherium die Scelidotheriidae vertritt und Prepotherium sowie Planops die Megatheriidae Andere Formen wie Schismotherium konnen nur allgemein als basale Vertreter der Megatherioidea eingeordnet werden Unterschiedlich bewertet wird die Stellung des sehr haufig vorkommenden Hapalops da es als fruher Vertreter sowohl der Megatheriidae als auch der Megalonychidae in Frage kommt Die Faultiere der Santa Cruz Formation waren kleine bis mittelgrosse Tiere von 35 bis 123 kg Korpergewicht Die Skelettanatomie ist abweichend von den heutigen Faultieren und ahnelt ein wenig den Ameisenbaren vor allem die kurzeren Vordergliedmassen verweisen auf eine bodenbewohnende oder grabende teilweise aber auch baumkletternde Lebensweise 33 34 Letztere unterschied sich aber deutlich von der der rezenten Gattungen Auch in der Ernahrungsweise gab es bestimmte Anpassungen Wahrend die Megatherien vorwiegend an Blattnahrung angepasst waren bevorzugten die Mylodontidae hartere und faserigere Pflanzennahrung 83 60 Etwa gleich alt zu den Funden aus der Santa Cruz Formation sind Faultierreste aus Kuba die der Lagunitas Formation nahe Domo de Zaza entstammen Sie umfassen einige Schadelreste und Elemente des Korperskeletts und wurden als zur Gattung Imagocnus gehorig beschrieben dessen Korpergewicht rund 200 kg betrug 81 84 nbsp Skelett von ThalassocnusAus dem Mittleren Miozan sind wiederum nur wenige Fossilfunde bekannt Fast zeitgleich zum spaten Abschnitt des Santacruziums kommt mit Hiskatherium ein eher kleiner Megatherioide vor dessen Nachweis mit Hilfe einiger Gebissfragmente aus Quebrada Honda in Bolivien gelang 61 Megathericulus kann als Vertreter der stammesgeschichtlich jungeren Megatherien Megatheriinae angesehen werden Diese moderneren Megatherien durchlaufen eine rasante Entwicklung uber ihre fruhesten Angehorigen ist aber nur wenig bekannt Allerdings erreichte im Oberen Miozan Pyramiodontherium mit 2 5 t ein bereits enormes Korpergewicht 85 Im Mittleren Miozan erscheint mit den Nothrotheriidae die mit den Megatherien nahe verwandt sind eine weitere grosse Familie 86 Bedeutend ist die Gattung Thalassocnus die sich durch eine starkere Anpassung an eine semi aquatische bis aquatische Lebensweise auszeichnet was vor allem an der Auspragung der Hinterbeine und der Hinterfusse erkennbar ist Bedeutende Fossilvorkommen entstammen der Pisco Formation entlang der peruanischen und chilenischen Kuste die altesten Funde datieren auf 7 bis 8 Millionen Jahre 38 39 Aus dem westlichen Amazonasgebiet stammt dagegen Mionothropus das anhand eines Teilskelettes beschrieben wurde und in den naheren Verwandtschaftskreis des spateren Nothrotherium gehort 87 21 Herausragend im nordlichen Sudamerika ist die Urumaco Sequenz des Falcon Beckens im nordlichen Venezuela die in den Ubergang vom Mittleren zum Oberen Miozan datiert Die hier vorkommende Faultiergemeinschaft ist sehr umfangreich und enthalt mit Baraguatherium 88 Eionaletherium 89 oder Bolivartherium 90 verschiedene Formen der Mylodonten sowie mit Urumaquia und Proeremotherium auch Angehorige der Megatherien 91 Erstmals erreichten die Faultiere im Oberen Miozan auch Nordamerika Da der Kontinent zu jener Zeit noch nicht uber eine Landbrucke mit Sudamerika verbunden war belegt dieses Auftreten dass die Faultiere befahigt waren offene Meeresstrecken zu uberwinden moglicherweise uber Wanderungen von Insel zu Insel Die fruhesten Nachweise sind mit Pliometanastes ein Megalonychid und dem Mylodontid Thinobadistes aus Kalifornien und Florida uberliefert beide weisen ein Alter von rund 8 Millionen Jahren auf Wahrend letzteres ausstarb entwickelte sich ersteres zu Megalonyx weiter dessen altester Nachweis mit einem Alter von 6 7 Millionen Jahren in der Lemoyne Fauna in Nebraska erbracht wurde 21 92 93 Noch im ausgehenden Miozan traten Zacatzontli ebenfalls ein Megalonychidae in Mexiko und Sibotherium ein Megatheriidae in Costa Rica auf 94 95 Plio und Pleistozan Bearbeiten nbsp Skelett von MegalonyxIm Pliozan sind erstmals Gattungen nachweisbar die fur das spatere Pleistozan und auch fur das heutige Bild vor allem der grossen Bodenfaultiere bestimmend sind Allerdings ist es teilweise noch schwierig diese aufgrund der zahlreichen Uberlieferungslucken mit den Vorgangerformen in direkte Verbindung zu bringen So entstanden unter anderem Glossotherium aus der Familie der Mylodontidae Megatherium die namensgebende Form der Megatherien und mit Proscelidodon und Scelidotherium Vertreter der Familie der Scelidotheriidae Die Formen des Miozan wie der Nothrotheriide Thalassocnus starben hingegen im Verlauf des Pliozans aus Wahrend des Pliozan kam es weiterhin durch die Schliessung des Isthmus von Panama zur Bildung einer Landbrucke nach Nordamerika und in deren Folge zum Grossen Amerikanischen Faunenaustausch so dass zahlreiche Faultierformen nach Nordamerika einwanderten 96 Aus Mittelamerika sind zu jener Zeit aber nur sparliche Fossilreste von Faultieren bekannt Dazu gehort das grosse Meizonyx und ein kleinerer Vertreter von Megalonyx 21 Im Pleistozan bestand eine recht hohe Vielfalt an verschiedenen Faultierformen So sind aus dieser Zeit rund zwei Dutzend Gattungen aus Nord und Sudamerika bekannt Einige besassen eine nur regionale Verbreitung wie unter anderem das sehr grosse Archaeomylodon aus der Pamparegion 97 oder Diabolotherium aus den Andengebieten Perus das sich wie die zahlreichen Funde aus Hohlen annehmen lassen womoglich felskletternd fortbewegte 32 98 Aus den nordlichen Anden aus einer Hohe von uber 3200 m wiederum ist Megistonyx aus der Gruppe der Megalonychidae uberliefert 99 In die gleiche Verwandtschaftsgruppe gehoren Australonyx das zum Ausklang der letzten Kaltzeit ein Mosaik aus Waldern und Savannen bewohnte 100 sowie Nohochichak 101 und Xibalbaonyx 102 beide sind auf Yucatan aus Unterwasserhohlen belegt Vor allem die grossen und bekannteren Formen waren zu jener Zeit teilweise recht weit verbreitet So besiedelte das gigantische bis zu 6 t schwere Megatherium vorwiegend hoher gelegene oder temperierte Regionen in Sudamerika sein naher und ahnlich grosser Verwandter Eremotherium die tropischen und subtropischen Tieflander bis in den Suden Nordamerikas Das uber grosse Bereiche Sudamerikas nachgewiesene Mylodon besass mit Funden aus der Cueva del Milodon in der chilenischen Provinz Ultima Esperanza bei 51 35 sudlicher Breite und aus Tres Arroyos auf Feuerland bei 53 23 das sudlichste Vorkommen aller Faultiere Das aufgerichtet bis zu 2 6 m hohe Megalonyx erreichte dagegen in Nordamerika bei etwa 68 nordlicher Breite die nordlichsten Fundpunkte und ist dort unter anderem in Yukon und Alaska nachgewiesen 103 21 92 Bemerkenswert ist auch dass zahlreiche Formen im Verlauf des Pliozans und des Pleistozans eine massive Korpergrossenzunahme durchliefen So erreichten die fruheren Vertreter von Megalonyx ein Gewicht von etwa 184 kg spatere aber von knapp 1 1 t was eine Zunahme um fast das sechsfache bedeutet 96 Aussterben der Bodenfaultiere Bearbeiten nbsp Skelett von MegalocnusZahlreiche der heute nur fossil uberlieferten Faultiere starben zum Ende des Pleistozans im Zuge der Quartaren Aussterbewellen aus Fur Sudamerika stammen sehr junge Alterswerte fur Mylodon aus der Cueva del Milodon im sudlichen Chile und liegen bei 11 330 bis 13 630 BP 104 aus der nur wenige Kilometer entfernten Cueva Chica bei 10 780 bis 14 240 BP 105 Spate Funde von Eremotherium in Itaituba am Rio Tapajos einem Nebenfluss des Amazonas datieren auf 11 340 BP 106 wahrend jene von Nothrotherium ermittelt anhand eines Koproliths aus der Hohle Gruta dos Breioes im brasilianischen Bundesstaat Bahia 12 200 BP ergaben 107 Fur Megatherium Glossotherium und Lestodon konnten Altersdaten an der Fundstelle Paso Otero am Rio Quequen Grande in Argentinien auf 10 200 bis 10 450 BP ermittelt werden 108 Eventuell trat Megatherium noch spater auf da Daten aus Campo Laborde ebenfalls Argentinien bei 8000 BP und damit im Unteren Holozan liegen Es ware der bisher jungste Nachweis eines Bodenfaultiers aus Sudamerika 109 neuere Datierungen verschieben die Werte aber auf 10 250 bis 12 730 Jahre BP 110 Fur Nordamerika sind weniger Daten bekannt Nothrotheriops Reste aus der Rampart Cave am Grand Canyon wurden auf ein Alter von 10 400 bis 11 480 BP bestimmt Mit 11 430 bis 11 485 BP ahnlich alt ist ein spater Nachweis von Megalonyx von der Lang Farm in Illinois 111 21 nbsp Mogliche Darstellung eines riesigen Faultiers aus Serrania La Lindosa oben Originalzeichnung Mitte interpretierte Rekonstruktion als Faultier unten interpretierte Rekonstruktion als BarDas Aussterben zahlreicher Faultiere fallt sowohl in Nord als auch in Sudamerika in den Zeitraum des Ausklingens der letzten Kaltzeit vor 110 000 bis 10 000 Jahren was mit dramatischen Klimaveranderungen einherging Zu jenem Zeitpunkt betrat auch der Jetztmensch erstmals amerikanischen Boden und breitete sich sehr schnell von Nord nach Sudamerika aus So gehort zu den fruhesten Nachweisen menschlicher Aktivitaten in Sudamerika die Fundstelle Monte Verde in Chile die ein Alter von etwa 14 500 Jahren aufweist mit 13 000 Jahren etwas junger ist Pedra Pintada im zentralen Brasilien 112 Das gegenseitige Aufeinandertreffen der fruhen menschlichen Besiedler und der grossen Bodenfaultiere wird unter anderem durch einzelne Felszeichnungen untermauert Hervorzuheben sind hierbei die Darstellungen von Serrania La Lindosa im zentralen Kolumbien Das rund 20 km grosse felsige Gebiet birgt zahlreiche in rot gehaltenen Zeichnungen deren Alter auf rund 12 600 bis 11 800 Jahre vor heute geschatzt wird Neben Bildnissen von vermutlichen Sudamerikanischen Huftieren Russeltieren Pferden und Kamelen finden sich auch solche riesiger Faultiere Auffallend sind hierbei vor allem der grosse Kopf die massiven Krallen sowie die eingedrehten Hande und Fusse 113 114 Allerdings ist bis heute unklar ob der Mensch tatsachlich fur das Aussterben der Faultiere verantwortlich ist Belege fur die Jagd auf diese Tiere sind ausserst selten Einer der wenigen Nachweise stammt aus Quebrada de Quereo im nordlichen Chile wo neben zahlreichen Steinartefakten auch Reste zweier Individuen eines Mylodontiden Mylodon oder Glossotherium entdeckt wurden 115 Im bereits erwahnten Campo Laborde wurde offensichtlich ein Skelett von Megatherium durch fruhe menschliche Siedler zerlegt 109 Ein weiterer Hinweis ist ein bearbeiteter Zahn von Eremotherium von der Sao Jose Farm im brasilianischen Bundesstaat Sergipe 116 doch ist hier unklar ob die Menschen das Stuck nur aufsammelten oder das Tier selbst erlegten 117 Auch aus Nordamerika sind nur wenige Fundstellen bekannt an denen menschliche Hinterlassenschaften und Faultierreste vorkommen etwa Kimmswick in Missouri wo verknocherte Hautschildchen von Paramylodon aufgedeckt wurden 118 Eine mogliche direkte Interaktion zwischen Menschen und grossen Bodenfaultieren wurde im Jahr 2018 anhand von Trittsiegeln und Fahrten im White Sands National Monument in New Mexico publiziert Die Ichnofossilien weisen ein Alter von rund 15 000 bis 10 000 Jahren auf und zeigen verschiedene sich uberschneidende Spuren In mehreren Bereichen des Aufeinandertreffens menschlicher Fussabdrucke auf solche von Bodenfaultieren gehen letztere von einer schnurgeraden in eine kreisformige Anordnung uber was auf Verteidigungshaltungen der Tiere schliessen lasst 119 Im Hinblick auf die bisherige Seltenheit von Mensch Faultier Interaktionen brauchen die fruhen amerikanischen Siedler die Tiere prinzipiell nicht direkt bejagt zu haben auch Veranderungen der Landschaften konnen indirekt zum Aussterben zahlreicher Faultierlinien gefuhrt haben 21 Bemerkenswert ist dass auf einigen Inseln der Karibik Faultiere teilweise weitaus langer uberlebt haben als auf dem amerikanischen Festland Reste von Neocnus mehrerer Fundstellen auf Hispaniola datieren auf etwa 5260 bis 4840 BP beziehungsweise 5300 bis 4970 BP Mit 6350 bis 4950 BP ahnlich jung sind Funde von Parocnus aus einer Erdpechgrube auf Kuba noch junger dagegen jene von Megalocnus mit 4190 BP gewonnen anhand eines Zahnes aus einem Abri bei Havanna Die Altersdaten fallen zusammen mit den ersten Besiedlungen der karibischen Inseln allerdings wurden bisher keine menschlichen Hinterlassenschaften zusammen mit den Faultieren gefunden 120 121 Zur Herkunft der heutigen Faultiere Bearbeiten Der Ursprung der heutigen Faultiere ist unbekannt Fossilmaterial und demzufolge Vorgangerformen liegen nicht vor Die Zwei und Dreifinger Faultiere sind mit ihrer Lebensweise nahezu vollstandiges Leben in Baumen blattfresserische Ernahrung und der daraus resultierende Metabolismus stark an die tropischen Regenwalder angepasst und von diesen abhangig Einzigartig ist ihre suspensorische Fortbewegung im Geast Fur diese Art der Fortbewegung sind bisher keine Vorganger oder Ubergangsformen bekannt innerhalb der grossen Gruppe der ausgestorbenen Faultiere wies kein Vertreter eine ahnliche Spezialisierung auf Die Bodenfaultiere waren an zahlreiche Lebensweisen infolge einer unterschiedlichen Nischennutzung angepasst die Fortbewegung reicht von vierfussig bis teilweise zweifussig laufend uber kletternd in Baumen oder Felsen bis zu schwimmend wobei baumkletternde fossile Faultiere sich aber dem Skelettbau zufolge grundsatzlich anders im Geast fortbewegten als die rezenten Arten Aufgrund dessen und mit Hinblick auf den Fossilreport durften die fruhesten Faultiere ebenfalls bodenbewohnend und oder baumkletternd gewesen sein 122 Das Vorkommen der heutigen Baumfaultiere in den Regionen Amerikas mit dichtem tropischem Regenwald sowie ihre extremen Anpassungen an das Biotop sprechen dafur dass sie auch dort ihren Ursprung haben Genetische Untersuchungen datieren die Aufspaltung der Zwei und Dreifinger Faultiere in das Oligozan vor rund 30 Millionen Jahren zuruck 51 Dieses Ergebnis in Verbindung mit einzelnen anatomischen Unterschieden zwischen den beiden rezenten Gattungen fuhrt zu der Annahme dass sich die suspensorische Fortbewegung jeweils unabhangig entwickelt hat Moglicherweise lebten die Vorgangerformen wahrend des Miozans oder Pliozans in einem ahnlichen okologischen Umfeld etwa dem Proto Amazonas und formten nach und nach die spezielle Lebensweise heraus Wann diese sich tatsachlich herausbildete ist unklar die an zahlreichen Fundstellen in der Region viele davon erst im 21 Jahrhundert entdeckt dokumentierte diverse Faultierfauna lieferte bis heute keine Hinweise auf einen suspensorischen Gang Aus dem bisherigen Fehlen im Fossilreport schlussfolgern einige Wissenschaftler dass die kopfunter hangende Fortbewegungsweise eine eher spate Bildung darstellt die eventuell erst im Pliozan entstand 123 Nomenklatur BearbeitenDie heute gultige wissenschaftliche Bezeichnung Folivora fur die Faultiere wurde im Jahr 2001 von Frederic Delsuc und Forscherkollegen eingefuhrt Der Name leitet sich von den lateinischen Wortern folium fur Blatt und vorare fur verschlingen her er bezieht sich somit auf die bevorzugte Nahrungsressource der Tiere 124 Daneben sind aber noch weitere Namen im Gebrauch Der alteste verfugbare Name ist Tardigrada Auch dieser ist lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie tardus langsam und gradus Schritt ihm liegt folglich die langsame Fortbewegungsweise der Faultiere zugrunde Die Bezeichnung benutzte Lazzaro Spallanzani im Jahr 1776 in abgewandelter Form il tardigrado fur die Klasse der Bartierchen die offizielle korrekte Nennung als Tardigrada datiert in die 1840er Jahre Erst rund zwanzig Jahre spater 1795 wurde sie durch John Latham und Hugh Davies im Rahmen von Johann Reinhold Forsters Abhandlung Zoologia indica offiziell fur die Faultiere etabliert Bereits 1762 hatte aber Mathurin Jacques Brisson in seinem Werk Regnum animale in classes IX distributum sive Synopsis methodica die Zwei und Dreifinger Faultiere unter der Gattungsbezeichnung Tardigradus vereint 125 Ihm voraus geht das Sammelwerk Thesaurus aus dem Jahr 1734 in dem der Autor Albert Seba mit Tardigradus auf das Weisskehl Faultier verwies 126 Im Jahr 1842 fuhrte Richard Owen den Begriff Phyllophaga ein 127 der aus dem Griechischen stammt und sich aus den Wortern fyllon phyllon Blatt und fageῖn phagein fressen zusammensetzt Wie Folivora bezieht sich Phyllophaga auf die Ernahrungsweise Allerdings war der Name zuvor im Jahr 1826 von Thaddeus William Harris fur eine Gattung der Kafer vergeben worden Da somit sowohl Tardigrada als auch Phyllophaga von anderen Tiergruppen belegt sind bevorzugen einige Wissenschaftler fur die Faultiere die Bezeichnung Folivora Die Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur verbieten jedoch hoherrangige Homonyme nicht 128 weswegen beide Namen verfugbar sind und bis heute in wissenschaftlichen Veroffentlichungen verwendet werden 129 130 131 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von Megatherium nach Bru de Ramon 1793Die offizielle wissenschaftliche Benennung heutiger Faultiere erfolgte im Jahr 1758 durch Linnaeus wobei er die beiden rezenten Gattungen in einer Bradypus vereinte 132 1 2 Die Bezeichnung Bradypus hatte Linnaeus bereits 1735 in der Erstauflage seines Systema naturae verwendet 133 den uberwiegenden Teil der Angaben entnahm er aus Albert Sebas Werk Thesaurus von 1734 126 Fast 40 Jahre nach Linnaeus Erstbeschreibung war es Georges Cuvier der 1796 ein vollstandiges Skelett von Megatherium beschrieb Dieses war Ende der 1780er Jahre bei Lujan in ostlichen Argentinien entdeckt und an das Real Gabinete de Historia Natural in Madrid versandt worden Dort hatte es Juan Bautista Bru de Ramon prapariert und im Jahr 1793 aufgestellt das erste nach wissenschaftlichen Massstaben rekonstruierte Skelett eines ausgestorbenen Wirbeltiers uberhaupt allerdings mit einer nach heutiger Auffassung unnaturlichen Pose Cuvier erfuhr von diesem Skelett und fertigte so seine Beschreibung uber eines der grossten Saugetiere Amerikas an Seine Publikation ist in mehrfacher Hinsicht bedeutend Einerseits stellt sie Cuviers erste Veroffentlichung uber ein ausgestorbenes Tier dar andererseits bemerkte er dass ein ahnliches Tier in der heutigen Fauna nicht mehr existiert was zu damaliger Zeit eine revolutionare Idee darstellte Zudem begrundete Cuvier mit Hilfe des Megatherium Skelettes die Vergleichende Anatomie 5 Nur drei Jahre nach Cuvier beschrieb Thomas Jefferson Knochen eines grossen Tieres mit langen Krallen aus dem US Bundesstaat Virginia die er aber einem Raubtier zuwies 134 und die 1825 als zu Megalonyx gehorig erkannt wurden 135 Eine grosse Phase der Erforschung der Faultiere begann 1832 als Charles Darwin auf seiner Reise mit der HMS Beagle Sudamerika erreichte Bis 1834 sammelte er vor allem in Argentinien mehr als 5000 Fossilreste die er nach England an das Royal College of Surgeons schickte von der Sammlung haben aber nur 175 Objekte die intensiven Bombardements von London 1941 wahrend des Zweiten Weltkriegs uberstanden Dort studierte Richard Owen die Fossilien ab 1836 was zur Beschreibung von Gattungen wie Glossotherium Scelidotherium oder Mylodon fuhrte 136 Die Arbeiten Owens gehoren noch heute zu den Standardwerken uber die ausgestorbenen Bodenfaultiere So war es massgeblich auch Owen der die baumbewohnenden Faultiere als Tardigrada von den bodenbewohnenden als Gravigrada abtrennte und beide gemeinsam in das Taxon Phyllophaga stellte 127 Vor allem im Ubergang vom 19 zum 20 Jahrhundert wurden zahlreiche Faultierformen entdeckt und beschrieben so unter anderem von bedeutenden Forschern wie den Gebrudern Carlos und Florentino Ameghino oder John Bell Hatcher die mehrfach Expeditionen nach Sudamerika tatigten Dabei hielt sich die Ansicht uber eine nahe Verwandtschaft der heutigen Baumfaultiere zueinander und die Abtrennung von den Bodenfaultieren noch bis weit in das 20 Jahrhundert So trennte auch der amerikanische Zoologe George Gaylord Simpson in seinem Standardwerk zur Klassifizierung der Saugetiere 1945 beide Faultiergruppen voneinander ab und verwies die heutigen Faultiere allesamt zur Familie Bradypodidae 135 Die Zuordnung aller heute lebenden Faultiere in eine Familie beruhte weitgehend auf ihrer Anpassung an das Leben in den Baumen ebenso wie ihrer ungewohnlichen Fortbewegungsweise und einiger atypischer Schadelmerkmale Erst Ende der 1960er und zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Irrtum erkannt woraufhin die Zweifinger Faultiere aus den Bradypodidae ausgegliedert und in die Megalonychidae verwiesen wurden 7 Fur diese Neubetrachtung der Verwandtschaft der Zweifinger Faultiere sprachen vor allem der vergrosserte und eckzahnartig gestaltete vorderste Zahn die Struktur des Jochbeins und das Fehlen einer verknocherten Paukenblase am Mittelohr 2 Dadurch sind die jeweiligen Anpassungen an das kopfunterhangende suspensorische Leben in den Baumkronen und die damit verbundenen anatomischen Anpassungen und Uberpragungen des Korperbaus der rezenten Faultiere als eine konvergente Entwicklung anzusehen 16 die eine der eindrucksvollsten innerhalb der gesamten Klasse der Saugetiere darstellt 59 In den 1990er Jahren konnten molekulargenetische Untersuchungen das anatomisch begrundete weniger nahe Verwandtschaftsverhaltnis der beiden rezenten Faultiergattungen durch Einbeziehung fossiler Formen untermauern 65 67 Eine eindeutige Klarung der verwandtschaftlichen verhaltnisse der rezenten und fossilen Faultiere zueinander erbrachten dann genetische und biochemische Analysen im Jahr 2019 Faultiere und Menschen Bearbeiten nbsp Eigentliches Zweifinger FaultierAls Regenwaldbewohner sind die heutigen Faultiere besonders von Brandrodungen bedroht die in grossem Ausmass durchgefuhrt werden um Felder und Siedlungen anzulegen Hinzu kommt eine verstarkte Jagd auf die Tiere einerseits als Nahrungsgrundlage andererseits aber auch zum illegalen Verkauf als Heimtiere was haufig Jungtiere betrifft Nach Angaben der IUCN sind die beiden Arten der Zweifinger Faultiere das Eigentliche und das Hoffmann Zweifingerfaultier in ihrem Bestand derzeit nicht bedroht ebenso wie das Weisskehl und das Braunkehl Faultier aus der Gruppe der Dreifinger Faultiere da alle genannten Arten ein recht weites Verbreitungsgebiet haben Das Kragenfaultier das nur in Sudostbrasilien vorkommt gilt als bedroht wahrend das Zwergfaultier nur bekannt von einer kleinen Insel vor der Ostkuste Panamas vom Aussterben bedroht ist 137 Bei den nicht bedrohten Arten ist der Populationstrend unbekannt allerdings sinkt dieser bei den bedrohten Problematisch erscheint dabei dass kaum Daten uber die Dynamik der verschiedenen Faultierpopulationen vorliegen ebenso wie in vielen Fallen die Lebensweise der einzelnen Arten noch wenig erforscht ist Alle Arten sind aber in geschutzten Gebieten vertreten 28 Literatur BearbeitenRichard M Farina Sergio F Vizcaino und Gerardo de Iuliis Megafauna Giant beasts of 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Mammalian Evolution 25 4 2018 S 551 564 a b Ross D E MacPhee und Manuel A Iturralde Vinent Origin of the Greater Antillean Land Mammal Fauna 1 New Tertiary Fossils from Cuba and Puerto Rico American Museum Novitates 3141 1995 S 1 31 Manuel Iturralde Vinent und Ross D E MacPhee Paleogeography of the Caribbean region Implications for Cenozoic biogeography Bulletin of the American Museum of Natural History 238 1999 S 1 95 Sergio F Vizcaino M Susana Bargo Richard F Kay Richard A Farina Mariana Di Giacomo Jonathan M G Perry Francisco J Prevosti Nestor Toledo Guillermo H Cassini und Juan C Fernicola A baseline paleoecological study for the Santa Cruz Formation late early Miocene at the Atlantic coast of Patagonia Argentina Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 292 2010 S 507 519 Ross D E MacPhee Manuel A Iturralde Vinent und Eugene S Gaffney Domo de Zaza an Early Miocene Vertebrate Locality in South Central Cuba with Notes on the Tectonic Evolution of Puerto Rico and the Mona Passage American Museum Novitates 3394 2003 S 1 42 Gerardo de Iuliis Guillermo H Re und Sergio F Vizcaino The Toro Negro Megatheriine Mammalia Xenarthra A new species of Pyramiodontherium and a review of Plesiomegatherium Journal of Vertebrate Paleontology 24 1 2004 S 214 227 Francois Pujos Gerardo De Iuliis Bernardino Mamani Quispe und Ruben Andrade Flores Lakukullus anatisrostratus gen et sp nov A New Massive Nothrotheriid Sloth Xenarthra Pilosa from the Middle Miocene of Bolivia Journal of Vertebrate Paleontology 34 5 2014 S 1243 1248 Gerardo de Iuliis Timothy J Gaudin und Matthew J Vicars A new genus and species of nothrotheriid sloth Xenarthra Tardigrada Nothrotheriidae from late Miocene Huayquerian of Peru Paleontology 54 1 2011 S 171 205 Ascanio D Rincon Andres Solorzano H Gregory McDonald und Monica Nunez Flores Baraguatherium takumara Gen et Sp Nov the Earliest Mylodontoid Sloth Early Miocene from Northern South America Journal of Mammalian Evolution 24 2017 S 179 191 Ascanio D Rincon H Gregory McDonald Andres Solorzano Monica Nunez Flores und Damian Ruiz Ramoni A new enigmatic Late Miocene mylodontoid sloth from northern South America Royal Society Open Science 2 2015 S 140256 doi 10 1098 rsos 140256 Alfredo A Carlini Gustavo J Scillato Yane und Rodolfo Sanchez New Mylodontoidea Xenarthra Phyllophaga from the middle Miocene Pliocene of Venezuela Journal of Systematic Palaeontology 4 2006 S 255 267 Alfredo A Carlini Diego Brandoni und Rodolfo Sanchez First Megatheriines Xenarthra Phyllophaga Megatheriidae from the Urumaco Late Miocene and Codore Pliocene Formations Estado Falcon Venezuela Journal of Systematic Palaeontology 4 3 2006 S 269 278 a b H Gregory McDonald C R Harnington und Gerardo de Iuliis The Ground Sloth Megalonyx from Pleistocene Deposits of the Old Crow Basin Yukon Canada Arctic 53 3 2000 S 213 220 Gary S Morgan The Great American Biotic Interchange in Florida Bulletin of the Florida Museum of Natural History 45 4 2005 S 271 311 H Gregory McDonald und Oscar Carranza Castaneda Increased xenarthran diversity of the Great American Biotic Interchange a new genus and species of ground sloth Mammalia Xenarthra Megalonychidae from the Hemphillian late Miocene of Jalisco Mexico Journal of Paleontology 91 5 2017 S 1069 1082 Ascanio D Rincon Ana L Valerio und Cesar Laurito First fossil record of a Megatheriidae Megatheriinae in the Early Hemphillian Late Miocene from San Gerardo de Limoncito Curre Formation Costa Rica Revista Geologica de America Central 62 2020 doi 10 15517 rgac v62i0 41278 a b H Gregory McDonald Paleoecology of extinct Xenarthrans and the Great American Biotic Interchange Bulletin of the Florida Museum of Natural History 45 4 2005 S 313 333 Luciano Brambilla und Damian Alberto Ibarra Archaeomylodon sampedrinensis gen et sp nov a new mylodontine from the middle Pleistocene of Pampean Region Argentina Journal of Vertebrate Paleontology 38 6 2018 S e1542308 doi 10 1080 02724634 2018 1542308 Bruce J Shockey Rodolfo Salas Gismondi Patrice Baby Jean Loup Guyot Maria Cristina Baltazar Luis Huaman Andrew Clack Marcelo Stucchi Francois Pujos Jenna Maria Emerson und John J Flynn New Pleistocene cave faunas of the Andes of Central Peru radiocarbon ages and the survival of low latitude Pleistocene DNA Palaeontologia Electronica 12 3 2009 15A PDF H Gregory McDonald Ascanio D Rincon und Timothy J Gaudin A New Genus of Megalonychid Sloth Mammalia Xenarthra from the Late Pleistocene Lujanian of Sierra De Perija Zulia State Venezuela Journal of Vertebrate Paleontology 33 5 2013 S 1226 1238 Gerardo De Iuliis Francois Pujos und Castor Cartelle A new ground sloth Mammalia Xenarthra from the Quaternary of Brazil Comptes Rendus Palevol 8 2009 S 705 715 H Gregory McDonald James C Chatters und Timothy J Gaudin A new genus of megalonychid ground sloth Mammalia Xenarthra from the late Pleistocene of Quintana Roo Mexico Journal of Vertebrate Paleontology 37 3 2017 S e1307206 doi 10 1080 02724634 2017 1307206 Sarah R Stinnesbeck Eberhard Frey Jeronimo Aviles Olguin Wolfgang Stinnesbeck Patrick Zell Heinrich Mallison Arturo Gonzalez Gonzalez Eugenio Aceves Nunez Adriana Velazquez Morlet Alejandro Terrazas Mata Martha Benavente Sanvicente Fabio Hering und Carmen Rojas Sandoval Xibalbaonyx oviceps a new megalonychid ground sloth Folivora Xenarthra from the Late Pleistocene of the Yucatan Peninsula Mexico and its paleobiogeographic significance Palaontologische Zeitschrift 91 2 2017 S 245 271 Claudio Latorre Paleontologia de mamiferos del alero Tres Arroyos 1 Tierra del Fuego Anales del Instituto de la Patagonia 26 1998 S 77 90 Luis Alberto Borrero und Fabiana Maria Martin Taphonomic observations on ground sloth bone and dung from Cueva del Milodon Ultima Esperanza Chile 100 years of research history Quaternary International 278 2012 S 3 11 Fabiana Martin Manuel San Roman Flavia Morello Dominique Todisco Francisco J Prevosti und Luis A Borrero Land of the ground sloths Recent research at Cueva Chica Ultima Esperanza Chile Quaternary International 305 2013 S 56 66 Dilce de Fatima Rossetti Peter Mann de Toledo Heloisa Maria Moraes Santos und Antonio Emidio de Araujo Santos Jr Reconstructing habitats in central Amazonia using megafauna sedimentology radiocarbon and isotope analyses Quaternary Research 61 2004 S 289 300 Nicholas J Czaplewski und Castor Cartelle Pleistocene Bats from Cave Deposits in Bahia Brazil Journal of Mammalogy 79 3 1998 S 784 803 Gustavo Martinez Maria A Gutierrez und Eduardo P Tonni Paleoenvironments and faunal extinctions Analysis of the archaeological assemblages at the Paso Otero locality Argentina during the Late Pleistocene Early Holocene Quaternary International 299 2013 S 53 63 a b Gustavo G Politis und Pablo G Messineo The Campo Laborde site New evidence for the Holocene survival of Pleistocene megafauna in the Argentine Pampas Quaternary International 191 2008 S 98 114 Gustavo G Politis Pablo G Messineo Thomas W Stafford Jr und Emily L Lindsey Campo Laborde A Late Pleistocene giant ground sloth kill and butchering site in the Pampas Science Advances 5 2019 S eaau4546 doi 10 1126 sciadv aau4546 Blaine W Schubert Russell Wm Graham H Gregory McDonald Eric C Grimm und Thomas W Stafford Jr Latest Pleistocene paleoecology of Jefferson s ground sloth Megalonyx jeffersonii and elk moose Cervalces scotti in northern Illinois Quaternary Research 61 2004 S 231 240 Anthony D Barnosky und Emily L Lindsey Timing of Quaternary megafaunal extinction in South America in relation to human arrival and climate change Quaternary International 217 2010 S 10 29 Gaspar Morcote Rios Francisco Javier Aceituno Jose Iriarte Mark Robinson und Jeison L Chaparro Cardenas Colonisation and early peopling of the Colombian Amazon during the Late Pleistocene and the Early Holocene New evidence from La Serrania La Lindosa Quaternary International 578 2021 S 5 19 doi 10 1016 j quaint 2020 04 026 Jose Iriarte Michael J Ziegler Alan K Outram Mark Robinson Patrick Roberts Francisco J Aceituno Gaspar Morcote Rios und T Michael Keesey Ice Age megafauna rock art in the Colombian Amazon Philosophical Transactions of the Royal Society B 377 2022 S 20200496 doi 10 1098 rstb 2020 0496 Donald Jackson S Evaluating evidence of cultural associations of Mylodon in the semiarid region of Chile In L Miotti M Salemme und M Flegenheimer Hrsg Where the south winds blow ancient evidence of Paleo South Americans Texas A amp M University 2003 S 77 81 Mario Andre Trindade Dantas Alberico Nogueira de Queiroz Fabiana Vieira dos Santos und Mario Alberto Cozzuol An anthropogenic modification in an Eremotherium tooth from northeastern Brazil Quaternary International 253 2012 S 107 109 Alex Hubbe Paulo M Haddad Martim Mark Hubbe und Walter A Neves Comments on An anthropogenic modification in an Eremotherium tooth from northeastern Brazil Quaternary International 269 2012 S 94 96 Michael D Cannon und David J Meltzer Early Paleoindian foraging examining the faunal evidence for large mammal specialization andregional variability in prey choice Quaternary Science Reviews 23 2004 S 1955 1987 David Bustos Jackson Jakeway Tommy M Urban Vance T Holliday Brendan Fenerty David A Raichlen Marcin Budka Sally C Reynolds Bruce D Allen David W Love Vincent L Santucci Daniel Odess Patrick Willey H Gregory McDonald und Matthew R Bennett Footprints preserve terminal Pleistocene hunt Human sloth interactions in North America Science Advances 4 2018 S eaar7621 David W Steadman Paul S Martin Ross D E MacPhee A J T Jull H Gregory McDonald Charles A Woods Manuel Iturralde Vinent und Gregory W L Hodgins Asynchronous extinction of late Quaternary sloths on continents and islands PNAS 102 2005 S 11763 11768 Ross D E MacPhee Manuel Iturralde Vinent und Osvaldo Jimeenez Vazquez Prehistoric Sloth Extinctions in Cuba Implications of a New Last Appearance Date Caribbean Journal of Science 43 1 2007 S 94 98 Timothy J Gaudin und Darin A Croft Paleogene Xenarthra and the evolution of South American mammals Journal of Mammalogy 96 4 2015 S 622 634 Francois Pujos Gerardo De Iuliis und Castor Cartelle A Paleogeographic Overview of Tropical Fossil Sloths Towards an Understanding of the Origin of Extant Suspensory Sloths Journal of Mammalian Evolution 24 1 2017 S 19 38 doi 10 1007 s10914 016 9330 4 Frederic Delsuc Francois M Catzeflis Michael J Stanhope und Emmanuel J P Douzery The evolution of armadillos anteaters and sloths depicted by nuclear and mitochondrial phylogenies Implications for the status of the enigmatic fossil Eurotamandua Proceedings of the Royal Society London B 268 2001 S 1605 1615 Mathurin Jacques Brisson Regnum animale in classes IX distributum sive Synopsis methodica Haak Paris Leiden 1756 1762 S 1 296 S 21 23 3 a b Albert Seba Locupletissimi rerum naturalium thesauri accurata descriptio et iconibus artificiosissimis expressio per universam physices historiam Amsterdam 1734 Taf 34 sowie S 53 4 a b Richard Owen Description of the Skeleton of an Extinct Gigantic Sloth Mylodon robustus Owen with Observations on the Osteology Natural Affinities and Probable Habits of the Megatheroid Quadrupeds in General R and J Taylor London 1842 S 1 176 S 167 und 168 International Commission on Zoological Nomenclature International Code of Zoological Nomenclature London 5 Kapitel 12 Artikel 52 60 Robert Hoffstetter Remarques sur la phylogenie et la classification des edentes xenarthres mammiferes actuels et fossiles Bulletin du Museum National d Histoire Naturelle 2 Serie 41 1 1969 S 91 103 6 Richard M Farina und Sergio F Vizcaino Slow moving or browsers A note on nomenclature Senckenbergiana biologica 83 2003 S 3 4 Alfred L Gardner Order Pilosa Flower 1883 In Alfred L Gardner Hrsg Mammals of South America Volume 1 Marsupials Xenarthrans Shrews and Bats University of Chicago Press 2008 S 157 158 Carl von Linne Systema naturae 10 Auflage 1758 Band 1 S 34 7 Carl von Linne Systema naturae 1 Auflage 1735 ohne Seitenangabe 8 Thomas Jefferson A Memoir on the Discovery of Certain Bones of a Quadruped of the Clawed Kind in the Western Parts of Virginia Transactions of the American Philosophical Society 4 1799 S 246 260 a b George Gaylord Simpson The Principles of Classification and a Classification of Mammals Bulletin of the American Museum of Natural History 85 1945 S 1 350 S 69 72 Juan Carlos Fernicola Sergio F Vizcaino und Gerardo De Iuliis The fossil mammals collected by Charles Darwin in South America during his travels on board the HMS Beagle Revista de la Asociacion Geologica Argentina 64 1 2009 S 147 159 IUCN IUCN Red List of Threatened Species Version 2013 2 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Faultiere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brigitte Kramer Das Faultier Langsamkeit als Uberlebenstrick Alles Natur Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 2 Juni 2023 Podcast Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Faultiere amp oldid 239420613