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Als Osteoderme von altgriechisch ὀsteon osteon Knochen und derma derma Haut 1 Osteodermata oder Hautknochenplatten werden bei Landwirbeltieren innerhalb der Lederhaut Dermis liegende und dort gebildete Knochen bezeichnet Diese sind meist plattig seltener kalottenformig oder stachelformig zugespitzt Osteoderme sind Teil des sogenannten Dermalskeletts dem auch alle weiteren Knochen an deren Bildung die Haut Anteil hat zugerechnet werden so unter anderem das Schadeldach und die Schlusselbeine Benachbart liegende Osteoderme konnen in Abhangigkeit von ihrer Funktion durch Gelenke und Bander miteinander verbunden sein wie bei Krokodilen und ihren fruhen Verwandten oder entlang ihrer Kanten miteinander verzahnt oder verwachsen sein wie bei Gurteltieren Auf diese Art und Weise konnen Osteoderme zusammenhangende Knochenpanzer bilden Osteoderm des sauropoden Dinosauriers Ampelosaurus atacis Die Titanosaurier sind bislang die einzige Sauropodengruppe bei denen derartige Hautverknocherungen sicher nachgewiesen werden konnten Osteoderme des ausgestorbenen Krokodils DeinosuchusEine massive Dermalpanzerung hier bei Sauropelta bot Ankylosauriern Schutz vor Fressfeinden Osteoderme kommen bei heutigen Kriechtieren Amphibien sowie bei den Gurteltieren als einziger Saugetiergruppe vor Sie sind in vielen miteinander nicht nah verwandten ausgestorbenen Gruppen nachgewiesen und waren bereits bei manchen fruhen Landwirbeltieren des Karbon vor ca 360 bis 300 Millionen Jahren vorhanden Entgegen den Gemeinsamkeiten im Aufbau ihrer Knochengewebe weist das verstreute Auftreten der Osteoderme darauf hin dass sie im Verlauf der Stammesgeschichte vielfach unabhangig voneinander durch konvergente Evolution entstanden sind und sich allenfalls eine bestimmte Veranlagung zur Bildung von Osteodermen auf einen gemeinsamen Vorfahren zuruckfuhren lasst Lage und Ausmass der Korperbedeckung mit Osteodermen stehen mit ihrer Funktion in Zusammenhang Neben der Panzerung konnen Osteoderme Teil einer aktiven Abwehreinrichtung zum Beispiel einer Schwanzkeule sein der Zurschaustellung dienen einen Calcium Vorrat fur Zeiten erhohten Calciumbedarfs bilden oder fur die Regulierung des Warmehaushalts von Bedeutung sein Bei Tieren die im Wasser leben konnen Osteoderme zur Erhohung der Korperdichte beitragen Reihen von Ruckenosteodermen verhindern in vielen Fallen zu extreme Rumpfbewegungen und konnen auf diese Weise schadigende Belastungen die bei der Fortbewegung an Land auftreten von der Wirbelsaule fernhalten Die wissenschaftliche Untersuchung der Osteoderme unter anderem ihres Erscheinungsbildes im Rahmen der Morphologie ihrer Gewebestruktur im Rahmen der Skelett Histologie und ihrer Entwicklungsvorgange im Rahmen der Entwicklungsbiologie um daraus Schlussfolgerungen zur Funktion Lebensweise und Stammesgeschichte ausgestorbener Tiere zu ziehen ist gegenwartig ein aktives Forschungsfeld der Palaobiologie Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung von anderen Skelettbestandteilen der Wirbeltiere 2 Skeletogenese und Knochenmikrostruktur 2 1 Intramembranose und metaplastische Verknocherung 2 2 Knochenumbau und Sharpey Fasern 2 3 Timing der Osteoderm Bildung im Verlauf der Individualentwicklung 3 Vorkommen Ursprung und Evolution 3 1 Osteoderme als Tiefenhomologie 3 2 Alteste Belege und die Frage nach dem Ursprung der ersten Osteoderme 3 3 Evolutionare Trends innerhalb einzelner Osteodermtrager Gruppen 3 4 Ursprung des Schildkrotenpanzers 4 Funktion 4 1 Panzerung 4 2 Aktive Verteidigung 4 3 Thermoregulation 4 4 Zurschaustellung 4 5 Bestandteil des Rumpf Tragesystems 4 6 Erhohung der Dichte des Korpers bei Wasserbewohnern 4 7 Schutz vor Flussigkeitsverlust 4 8 Calcium Reservoir 5 Osteoderme als Forschungsgegenstand 5 1 Geschichte der Erforschung 5 2 Systematik und Phylogenetik 5 3 Entwicklungsbiologie 6 Literaturhinweise 7 EinzelnachweiseAbgrenzung von anderen Skelettbestandteilen der Wirbeltiere BearbeitenOsteoderme sind knocherne Bestandteile der Haut von Landwirbeltieren die zusammen mit Knochen des Schadels und Schultergurtels an deren Bildung die Haut beteiligt ist das sogenannte Dermalskelett bilden Sie unterscheiden sich von den Skelettelementen in der Haut mancher Fische durch das Fehlen von Zahnbein Dentin welches sich von Knochengewebe in seiner Zusammensetzung Mikrostruktur und Art der Bildung unterscheidet 2 3 Oftmals werden verknocherte Hautschuppen die sowohl bei landwirbeltierahnlichen Fischen der Gruppe der Fleischflosser als auch bei vielen urtumlichen Landwirbeltieren der Gruppe Temnospondyli auftreten 4 als ein weiterer von Osteodermen zu unterscheidender Typ der Hautverknocherung aufgefasst Die Abgrenzung beruht darauf dass verknocherte Hautschuppen im Unterschied zu Osteodermen wiederkehrende auch fur unverknocherte Hautschuppen typische Uberlappungsmuster zeigen keine Ornamentierung der Aussenseite aufweisen und weiter aussen in der Lederhaut nahe der Grenze zur Oberhaut Epidermis gebildet werden 2 5 So gibt es unter den urtumlichen Landwirbeltieren manche bei denen sowohl verknocherte Schuppen als auch Osteoderme auftreten manchmal ubereinander liegend 6 Manche Autoren hingegen verweisen auf die Verschiedenheit der Osteoderme hinsichtlich ihrer Lage Form Oberflachenstruktur Kompaktheit Gewebestruktur und Ontogenese und fassen verknocherte Hautschuppen als Teil des Spektrums an Landwirbeltier Hautverknocherungen auf fur welche sie zusammenfassend den Begriff Osteoderm verwenden Hautverknocherungen der Fische auch solche ohne jeden Dentin Anteil und die Hautschuppen der Blindwuhlen die einen Dentin Anteil aufweisen definieren jedoch auch diese Autoren als nicht zu den Osteodermen gehorig 7 3 Im Folgenden wird der Begriff Osteoderm im engeren Sinne das heisst ohne Einbezug verknocherter Landwirbeltier Hautschuppen verwendet Skeletogenese und Knochenmikrostruktur BearbeitenDie Bildung des Skeletts im Verlauf der Entwicklung eines Individuums vom Embryo zum erwachsenen Tier bezeichnet man auch als Skeletogenese Osteoderme und andere Dermalknochen unterscheiden sich in ihrer Skeletogenese von vielen Knochen des Wirbeltier Innenskeletts dahingehend dass sie nicht als sogenannter Ersatzknochen aus einem Knochenvorlaufer der aus Knorpel besteht hervorgehen 2 8 Die einzige Ausnahme stellten Osteoderme der ausgestorbenen Meeresreptiliengruppe Placodontia dar die Anteile von Knorpel aufwiesen 9 Die meisten Osteoderme sind entweder Produkt einer intra membranosen Verknocherung oder einer Umwandlung von Hautgewebe in Knochen die man auch als metaplastische Verknocherung bezeichnet oder einer Kombination von beidem 3 Intramembranose und metaplastische Verknocherung Bearbeiten nbsp Skeletogenese der Osteoderme A C metaplastische Verknocherung gefolgt von intramembranoser Verknocherung D F intramembranose Verknocherung Blutgefasse und Knochenzellen wurden in den schematischen Darstellungen ausgelassen Bei der intramembranosen Verknocherung bildet sich innerhalb der Dermis eine Verdichtung von Bindegewebszellen die Osteoid abscheiden Das Osteoid Gewebe wird von knochenbildenden Zellen Osteoblasten und einer Knochenhaut Periosteum umlagert Diese wandeln das Osteoid in echtes Knochengewebe um und lagern ahnlich wie beim Wachstum des Innenskeletts kontinuierlich von innen nach aussen neues Knochengewebe an 8 Meist besteht das Knochengewebe derart gebildeter Osteoderme aus parallelfaserigem Knochen oder Lamellenknochen In diesen Knochengewebetypen sind die Kollagen Fasern an denen sich das Mineral Hydroxylapatit in Form feiner Kristallchen Kristallite abscheidet parallel zur Knochenoberflache ausgerichtet 2 Unterschiede im Wachstum bewirken Unterschiede in der Dichte Zellstruktur und Faserausrichtung aufeinanderfolgender Lagen die unter dem Lichtmikroskop als Zonierung sichtbar sind Osteodermgewebe das aus der Umwandlung Metaplasie von dichtem Hautgewebe hervorgegangen ist fehlt diese Lagigkeit Die metaplastische Verknocherung fuhrt zur Apatit Mineralisierung von Bereichen der Lederhaut ohne dass eine Knochenhaut vorliegt 10 Die oftmals in regelmassiger Verflechtung angeordneten Bindegewebsfasern der Haut bleiben nach der Umwandlung als mineralisierte Strukturfasern im metaplastischen Knochen bestehen Nach aussen kann dieses Gewebe von Knochen der durch eine Knochenhaut gebildet wurde umlagert sein 11 Knochenumbau und Sharpey Fasern Bearbeiten Oftmals findet im Verlauf der Entwicklung des Osteodermtragers ein innerer Umbau der Osteoderme vergleichbar dem Umbau anderer Knochen statt Dabei wird zuerst gebildeter Knochen Primarknochen durch Knochenfresszellen Osteoklasten aufgelost und es entsteht eine schwammartige Mittelschicht die der Spongiosa anderer Knochen gleicht und auch als Diploe bezeichnet wird Hohlraume konnen wiederum mit neu gebildetem Knochen Sekundarknochen ausgekleidet sein Die kompakteren Rindengewebe des Osteoderms die die Mittelschicht umschliessen beinhalten oftmals senkrecht oder schrag zur Oberflache einwachsende Fasern des angrenzenden Hautgewebes sowie von Muskeln oder Bandern die als Sharpey Fasern bezeichnet werden 2 Timing der Osteoderm Bildung im Verlauf der Individualentwicklung Bearbeiten Das Einsetzen der Osteoderm Skeletogenese im Verlauf der Individualentwicklung ist bei vielen Osteodermtragern gegenuber der Bildung des ubrigen Skeletts verzogert Bei manchen osteodermtragenden Arten der Froschlurche weist das Fehlen von Osteodermen noch kurz nach der Metamorphose auf die spate Ausbildung dieser Hautverknocherungen hin 7 3 Beim Mississippi Alligator setzt die Osteoderme Bildung deutlich spater als die des ubrigen Skeletts einschliesslich der Dermalknochen des Schadels dessen Verknocherung besonders fruh beginnt nach dem Schlupfen der Jungtiere ein Dabei nimmt die Verknocherung des Panzers seinen Anfang bei den Osteodermen im Bereich der Halswirbel und setzt sich von dort aus nach und nach seitlich und schwanzwarts fort 12 Eine spate Bildung der Osteoderme im Verlauf der Individualentwicklung ist ebenfalls bei den Schuppenechsen zu beobachten Die perlenformigen Osteoderme der Krustenechsen gehoren zu den Skelettelementen dieser Gruppe deren Verknocherung am spatesten erfolgt Bei den Blindschleichen weisen sogar halbwuchsige subadulte Individuen noch keine Anzeichen fur Hautverknocherungen auf wie sie bei ausgewachsenen Tieren vorliegen 13 3 Beim Neunbinden Gurteltier beginnt die Skeletogenese der Osteoderme zwar spater als die des restlichen Skeletts jedoch bereits vor der Geburt im Verlauf der Embryogenese Die Bildung der Osteoderme lauft asynchron ab das heisst zeitlich versetzt von Panzersegment zu Panzersegment sowie innerhalb jedes Panzersegments Meist beginnt die Verknocherung der einzelnen Segmente am mittleren vorderen Ende und setzt sich auf ahnliche Weise wie beim Alligator Ruckenschild seitlich und schwanzwarts fort 14 Fur ausgestorbene Gruppen osteodermtragender Tiere liegen nur manchmal Individuen unterschiedlicher Lebensalter und Entwicklungsstadien vor so dass sich die Frage nach dem Timing der Osteoderm Entwicklung nur selten so wie fur die Stegosaurier Osteoderme deren Bildung und Wachstum wie bei heutigen Osteodermtragern deutlich verzogert ist 15 beantworten lasst Vorkommen Ursprung und Evolution BearbeitenOsteoderme liegen bei Vertretern der heutigen Froschlurche Schildkroten Echsen Krokodile und Gurteltiere und somit in drei der vier konventionellen Klassen der Landwirbeltiere vor Hinzu kommen zahlreiche Belege in vorzeitlich ausgestorbenen und nur durch Fossilien belegten Gruppen Im folgenden Verzweigungsdiagramm sind die Verwandtschaftsverhaltnisse der Landwirbeltiere vereinfacht dargestellt und mit Ausnahme der wenig bekannten Reptiliengruppe Hupehsuchia 16 alle Gruppen fur die Osteoderme belegt sind aufgefuhrt Schema vereinfacht in Anlehnung an Ruta u a 2003 17 und Hill 2005 18 Landwirbeltiere Ur Landwirbeltiere moglicherweise bei Colosteiden 5 3 Moderne Amphibien bei verschiedenen Gruppen der Froschlurche Krotenfroschen Laubfroschen Sattelkroten und Leptodactyliden 7 5 temnospondyle Amphibien in den Gruppen Edopoidea Dissorophoidea Dvinosauria Zatracheidae und Stereospondylomorpha 6 Stammgruppe der Amniota bei Chroniosuchiern 19 und Microsauriern 20 Amniota Synapsida bei Varanopiden 21 und Saugetieren der Gruppe Nebengelenktiere 22 Reptilien Parareptilien bei den Procolophoniden und Pareiasauriern 23 Schuppenreptilien bei Schleichenartigen Geckoartigen und Skinkartigen 3 Schildkroten Knochenpanzer bei Weichschildkroten konnen einzelne Osteoderme auftreten 2 Sauropterygia bei den Placodontiern besonders in der Gruppe Cyamodontoidea 9 Stammgruppe der Archosaurier bei Euparkeria und Proterochampsiden 24 Archosaurier Crurotarsi in fast allen Gruppen unter anderem bei Krokodilen und Aetosauriern 24 Ornithodira bei Dinosauriern besonders in den Gruppen Thyreophora 25 11 und Titanosauria 26 Vorlage Klade Wartung StyleDa die einzelnen hier aufgefuhrten Osteodermtrager Gruppen oft ubergeordneten Gruppen angehoren deren letzter gemeinsamer Vorfahr keine Hautverknocherung aufwies so bei den Nebengelenktieren welche wie alle anderen heutigen Saugetiergruppen von einem Saugetier ohne Osteoderme abstammen mussen Osteoderme im Verlauf der Stammesgeschichte der Landwirbeltiere vielfach unabhangig voneinander durch massive konvergente Evolution entstanden sein So sind beispielsweise innerhalb der Archosaurier die Osteoderme der Krokodile der thyreophoren Dinosaurier und der sauropoden Dinosaurier keine homologen Strukturen das heisst nicht auf einen gemeinsamen Vorlaufer Osteodermtyp zuruckzufuhren 25 11 Auch innerhalb der Froschlurche sind Osteoderme nach heutiger Kenntnis mehrfach parallel hervorgegangen 7 5 Osteoderme als Tiefenhomologie Bearbeiten Embryologische Studien belegen dass die Bildung funktionsgleicher Organe im Verlauf der Embryonalentwicklung entfernt verwandter Gruppen zum Beispiel die Bildung der Beine bei Gliederfussern und Landwirbeltieren auf der Wirkung der gleichen gestaltbildenden morphogenen Substanzen und der Aktivitat der gleichen gestaltbildenden Gene beruht Daher haben Evolutionsbiologen und Entwicklungsbiologen die Theorie der Tiefenhomologie deep homology begrundet die besagt dass das unabhangige Auftreten ahnlicher Merkmale im Erscheinungsbild Phanotyp verschiedener Organismengruppen auf eine Homologie der Mechanismen welche die Ausbildung dieser Merkmale im Verlauf der Entwicklung steuern zuruckgefuhrt werden kann 27 28 Die Hypothese Osteoderme seien tiefenhomolog besagt dass innerhalb der gemeinsamen Vorfahren aller Osteodermtrager die Fahigkeit zur Bildung von Osteodermen erstmals aufgetreten ist und daraufhin an die Nachkommenschaft weitervererbt wurde Danach kam es in manchen Nachfahren zur Einleitung der osteodermbildenden genetischen Steuerungsmechanismen und in vielen anderen Nachfahren nicht obschon sie die dafur notwendigen genetischen Anlagen besitzen In vergleichenden Studien zu den Osteoderm Knochengeweben wird Tiefenhomologie vielfach als Grund fur Gemeinsamkeiten in der Struktur und Entwicklung der Osteoderme angefuhrt 11 18 6 Alteste Belege und die Frage nach dem Ursprung der ersten Osteoderme Bearbeiten nbsp Rucken Osteodermreihe bei einem permischen temnospondylen Amphib der Gruppe Dissorophidae Bereits die ausgestorbenen Gruppen der Fleischflosser Sarcopterygii des Devon und Karbon die den Landwirbeltieren ihren Nachfahren naher stehen als jeder heutigen Fischgruppe und die man auch als Stammgruppe der Landwirbeltiere oder Stamm Landwirbeltiere bezeichnet tragen verknocherte Schuppen auf welche sich die verknocherten Hautschuppen der fruhen Landwirbeltiere zuruckfuhren lassen 4 Osteoderme im engeren Sinne sind erstmals fur urtumliche Landwirbeltiere des Karbon und Perm belegt Manche Vertreter der Temnospondyli aus denen wahrscheinlich die heutigen Lurche Lissamphibia hervorgegangen sind 17 und Chroniosuchier die wahrscheinlich der Stammgruppe der Amniontiere Amniota angehoren weisen vergleichsweise dicke Knochenplatten auf die oftmals ahnlich wie Knochen des Schadeldachs eine skulpturierte Oberflache mit ornamentartigem Relief zeigen 6 19 Fur Osteoderme beider Gruppen wurde die Fahigkeit zur Hautknochenbildung durch Umwandlung von Hautgewebe metaplastische Verknocherung nachgewiesen 6 die fur fossile Fische nicht belegt ist 29 Insofern die Osteoderme der Temnospondylen und heutigen Amphibien mit denen der Chroniosuchier Reptilien und Saugetiere hinsichtlich der Osteoderm Entwicklungsvorgange und ihrer Steuerungsmechanismen homolog sind muss der letzte gemeinsame Vorfahr all dieser Gruppen der wahrscheinlich im fruhen Karbon vor ca 350 Millionen Jahren lebte schon das Potential zur Ausbildung von Osteodermen besessen haben 6 Demnach ware der Ursprung der Osteoderme womoglich mit der fruhesten Evolution der Landwirbeltiere nach dem Landgang der Knochenfische im Devon verbunden gewesen Ein spater Vertreter der ursprungsnahen Gruppe Colosteidae weist Hautverknocherungen auf die manchmal als Osteoderme interpretiert werden 5 Evolutionare Trends innerhalb einzelner Osteodermtrager Gruppen Bearbeiten nbsp Rucken Osteodermreihe bei einem reptilienahnlichen Landwirbeltier der Gruppe ChroniosuchiaIn mehreren Gruppen treten Osteoderme bei urtumlichen Vertretern zunachst als eine Reihe schmaler Schilde entlang der Ruckenmittellinie auf wahrend spatere Vertreter eine ausgedehntere Osteoderm Bedeckung oder einen Knochenpanzer aufweisen Fur Pareiasaurier wird solch ein Trend von grossen urtumlichen Formen wie Bradysaurus mit mittiger Osteodermreihe zu kleineren Formen wie Anthodon dessen Rucken vollstandig mit Osteodermen bedeckt war angenommen 25 Innerhalb der Placodontier einer Gruppe von Meeresreptilien liegt bei Placodus und anderen Placodontoidea eine Mittelreihe von Osteodermen vor wahrend die spateren abgeleiteten Cyamodontoidea schildkrotenahnliche Panzer aufweisen 9 Chroniosuchier zeigen verschieden breite Ruckenosteoderm Reihen wobei jedoch sehr breite Osteodermsysteme wie bei Chroniosaurus mit zu den altesten und moglicherweise urtumlichsten zahlen so dass ein Trend zu verstarkter Panzerung nicht deutlich ist 30 19 Bei nahen Verwandten der Archosaurier wie Euparkeria und Proterochampsa sowie bei vielen urtumlichen triaszeitlichen Archosauriern der Krokodil Linie Crurotarsi wie Phytosauriern manchen Rauisuchiern Ornithosuchiden und Sphenosuchiern treten ebenfalls zunachst einfache Osteodermsysteme auf die aus ein oder zwei Reihen entlang der Rucken Mittellinie bestehen Aus solchen Formen gehen dann die umfangreicheren Schilde und Panzer der Aetosaurier und Krokodile hervor 24 Die Aetosaurier die nur in der Trias auftraten tragen eine mittig gelegene Doppelreihe stark verbreiterter Osteoderme die durch Reihen seitlicher Osteoderme und einen Bauchpanzer erganzt werden 31 32 Bei den spateren Krokodilen besonders den Vertretern der Gruppe Eusuchia zu der auch alle heutigen Krokodile zahlen liegen meist vier oder mehr Reihen von Osteodermen die einen Grossteil der Korperruckseite bedecken vor Oftmals kommt ein Bauchpanzer hinzu 33 34 Crurotarsi Krokodile und Verwandte Aus Einzel oder Doppelreihen von Ruckenosteodermen gehen im Verlauf der Stammesgeschichte Ruckenpanzer hervor nbsp Osteoderm Doppelreihe beim Phytosaurier Redondasaurus nbsp Osteoderm Doppelreihe beim Kupferzell Rauisuchier Batrachotomus nbsp Ruckenpanzer beim Brillenkaiman einem Vertreter der Eusuchia Innerhalb der Krokodile ist eine Flexibilisierung des Rucken Osteodermsystems zu beobachten Wahrend bei urtumlichen Krokodilen die mit der Wirbelsaule durch Bander verbundenen Schildsegmente entlang der Korperlangsachse eine deutlich Uberlappung zeigen und durch zapfenformige Fortsatze und seitlich angewinkelte Teilstucke nur wenig Bewegung gegeneinander zulassen tritt bei den heutigen Krokodilen kaum Uberlappung auf Wahrscheinlich stand dieser Wandel mit dem Umbau der Wirbelsaule im Zusammenhang Urtumliche Krokodile wiesen bikonkave amphicoele Wirbel auf und besassen daher Wirbelgelenke die anfallig gegenuber Knickbelastungen waren welche jedoch von den miteinander in Verzahnung tretenden Osteodermen abgeblockt wurden Vertreter der Eusuchia hingegen besitzen konvex konkave procoele Wirbel und infolgedessen weniger belastungsanfallige Wirbelgelenke die keine Abblockung durch das Osteodermsystem erforderlich machen 34 Bei den schildtragenden Dinosauriern Gruppe Thyreophora zeigen die Osteoderme einen Trend zum extremen Dickenwachstum Gegenuber den verhaltnismassig flachen Ruckenplatten der ursprungsnahen Formen Scelidosaurus und Scutellosaurus weisen die abgeleiteten Ankylosaurier und Stegosaurier Sporne lange Stacheln aufgerichtete Ruckenplatten und Schwanzkeulen auf Diesen Anderungen liegt offenbar ein Funktionswandel oder eine Funktionserweiterung zugrunde 11 15 35 Ursprung des Schildkrotenpanzers Bearbeiten nbsp Der knocherne Ruckenpanzer der Schildkroten rechts dessen Segmentierung sich vom daruber liegenden Hornpanzer links unterscheidet konnte im Zusammenwachsen von Osteodermen seinen Ursprung haben Zum Ursprung des Knochenpanzers der Schildkroten werden zwei gegensatzliche Hypothesen diskutiert Da embryologischen Studien zufolge die plattigen Knochen die den Panzer aufbauen im Verlauf der Embryonalentwicklung aus Auswuchsen der Rippen und Wirbel hervorgehen ist anzunehmen dass es sich beim Schildkrotenpanzer um eine Neubildung innerhalb der Stammlinie der Schildkroten handelt die sich nicht auf Hautknochen einer Vorlauferform zuruckfuhren lasst 36 Der Schildkrotenpanzer ist aus dem Zusammenwachsen vieler einzelner Osteoderme und schliesslich aus dem Verwachsen des Osteodermschilds mit dem darunter liegenden Innenskelett hervorgegangen 37 In Ubereinstimmung mit der zweiten Hypothese dass auch Hautknochen an der Bildung des Panzers beteiligt waren wurden Strukturfasern verknocherten Hautgewebes Anzeichen metaplastischer Verknocherung in den Panzersegmenten fruher Schildkroten nachgewiesen 38 Falls im Verlauf der Stammesgeschichte eine Verschmelzung der embryonalen Anlagen fur die Knochen des Panzers und fur die Rippen oder Wirbel stattgefunden hat dann ware das ein Grund dafur warum in der Embryonalentwicklung der heutigen Schildkroten keine zusatzlichen Verknocherungszentren in der Haut vorliegen obwohl der Panzer ursprunglich tatsachlich aus den Osteodermen und nicht aus dem Innenskelett entstanden ist 37 Der kurzlich veroffentlichte Fund von Chinlechelys tenerstesta aus der spaten Trias der Chinle Formation New Mexicos hat besonders zur Diskussion uber den Ursprung des Schildkrotenpanzers beigetragen Chinlechelys zeigt im Bereich des Brustkorbs Rippen die kaum in Verbindung mit den daruber liegenden Costalknochen des Ruckenpanzers stehen was einer Interpretation dieser Panzersegmente als Rippenauswuchse gemass der erstgenannten Theorie widerspricht 37 Das Vorliegen von Osteodermen entlang des Halses und Schwanzes von Chinlechelys deutet nach Ansicht der Autoren der Studie darauf hin dass der Panzer lediglich eine Verwachsung eines Teils der Osteoderme die die Korper ursprunglicher Schildkroten bedeckten darstellt Da es sich bei Chinlechelys und weiteren triaszeitlichen Schildkroten wie Proganochelys quenstedti und Proterochersis robusta nach Merkmalen der Gliedmassen und der Knochengewebe des Panzers wahrscheinlich um Landbewohner handelt 38 konnte der Schildkrotenpanzer so wie die Osteodermsysteme der Krokodile und ihrer Verwandten an Land entstanden sein Zu beinahe gegensatzlichen Schlussfolgerungen gelangen die Autoren der 2008 veroffentlichten Erstbeschreibung von Odontochelys semitestacea aus der spaten Trias der Falang Formation von Sudwest China 39 Da dem Skelett Osteoderme fehlen und nur der Bauchpanzer Plastron als zusammenhangender knocherner Schild vorliegt wahrend vom Ruckenpanzer Carapax ahnlich wie in einem embryonalen Entwicklungsstadium heutiger Schildkroten nur die Mittelreihe der Neuralknochen vorhanden ist und die Rippen im Rumpfbereich verbreitet sind sei Odontochelys ein Beleg fur die evolutionare Entstehung des Ruckenpanzers nach der des Bauchpanzers und fur ein Hervorgehen der Schildkrotenpanzerung ohne Osteoderm Vorlaufer aus den Rippen und Wirbeln des Innenskeletts Da Odontochelys aus marinen Ablagerungen stammt und die alleinige Ausbildung eines Bauchpanzers am ehesten einem Bewohner der Meereskusten genutzt haben konnte seien die ersten Schildkroten wahrscheinlich Wasserbewohner gewesen Diese Interpretation wurde unter anderem in einem parallel zur Erstbeschreibung veroffentlichten Artikel in Zweifel gezogen 40 Ahnlich wie bei spateren im Wasser lebenden Schildkroten wie den Weichschildkroten sei ein Ruckenpanzer bei Odontochelys vorhanden aber nicht voll verknochert gewesen Dies zeige jedoch nicht den generellen Zustand des Panzers bei den ersten Schildkroten an sondern nur die Ruckbildung des Ruckenpanzers in einer bereits spezialisierten an das Wasser angepassten Form Funktion Bearbeiten nbsp Der Osteodermschild der Aetosaurier wird in einen Hals Rumpf und Schwanzabschnitt Cervical Dorsal und Caudalpanzer untergliedert nbsp Der Panzer des eiszeitlichen Saugetiers Glyptodon bestand aus miteinander verzahnten OsteodermenPanzerung Bearbeiten Der Schutz vor Fressfeinden durch eine Osteoderm Panzerung wird in vielen Gruppen als ein bedeutender Faktor angesehen der die Evolution von Osteoderm Systemen ausgelost oder zu wesentlichen Anteilen beeinflusst hat 3 Dabei kann es wie bei vielen thyreophoren Dinosauriern 35 und manchen Echsen 3 zur Ausbildung von Feldern der Hautoberflache kommen die durch viele getrennte in meist kleinem Abstand liegende Hautknochenplatten bedeckt sind oder aber zur flachenhafter Ausbildung von Osteodermen die einander beruhren und durch Bander Uberlappungsflachen oder auch komplizierte Gelenke mehr oder weniger beweglich miteinander verbunden sind Letzteres trifft unter anderem auf die Ruckenpanzer vieler Krokodile 34 Aetosaurier 31 mancher Chroniosuchiden 19 41 und mancher Pareiasaurier zu 23 Ruckpanzerungen konnen durch einen Bauchpanzer erganzt werden so zum Beispiel bei manchen Krokodilen 42 und Aetosauriern 31 Starre Rucken und oder Bauchpanzer aus miteinander verzahnten oder verschweissten Osteodermen kommen bei den Placodontiern der Gruppe Cyamodontoidea 9 gepanzerten Nebengelenktieren Cingulata 22 und wahrscheinlich bei Schildkroten 37 siehe Diskussion des Osteoderm Ursprungs der Schildkrotenpanzer oben vor wobei unter anderem die Gurteltiere als uberlebende Vertreter der Cingulaten mehrere zueinander bewegliche Schildsegmente aufweisen die jeweils aus unbeweglich ineinander greifenden jedoch selten verschweissten Osteodermen bestehen 43 Aktive Verteidigung Bearbeiten nbsp Stachelformige Osteoderme am Schwanzende von Stegosaurus nbsp Schwanzkeule von AnkylosaurusKeulenformig verdickte oder stachelige Osteoderme nahe dem Schwanzende traten konvergent bei Stegosauriern 11 15 Ankylosauriden 35 urtumlichen Sauropoden wie Shunosaurus 44 und Spinophorosaurus 45 sowie gepanzerten Nebengelenktieren der ausgestorbenen Gruppe Glyptodontidae auf 46 Derartige Hautknochen fungierten nicht als Teil der Panzerung sondern bildeten eine Schwanz Schlagwaffe wofur unter anderem die Struktur ihrer Knochengewebe und biomechanische Modellierungen moglicher Schlagablaufe sprechen 46 47 35 Thermoregulation Bearbeiten Dass Osteoderme zur Thermoregulation beitrugen indem sie den Warmeaustausch mit der Umgebung beforderten wurde unter anderem fur die aufrecht stehenden Ruckenplatten der Stegosaurier vorgeschlagen Diese sind leicht gebaut und dicht von Gefassen durchzogen was dafur zu sprechen schien dass sie anstelle einer Schutzfunktion eine Sonnenkollektor ahnliche Funktionsweise innehatten 48 In einer neueren Studie zeigte sich allerdings dass die Gefasse der Osteoderm Innen und Aussenseiten nicht im Sinne eines Kreislaufsystems in Verbindung standen sondern die dichte Gefassfuhrung eher ein bautechnisches Artefakt darstellte welches nicht auf eine thermoregulatorische Funktion im ausgewachsenen Tier zuruckzufuhren ist sondern auf die zeitweilig hohen Wachstumsraten der Platten die eine gute Durchblutung erforderte 11 Zwar konnte ein rein ausseres Gefasssystem zum Warmeaustausch bestanden haben dafur gibt es jedoch keine Belege Zudem erforderte auch die aussere Osteoderm Hulle aus Horn eine Versorgung durch Blutgefasse Daher sei eine thermoregulatorische Funktion falls uberhaupt nur in einigen Stegosauriern vorgekommen und habe allenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt 11 Fur das Osteodermsystem des heutigen Mississippi Alligators wurde ebenfalls erwogen dass es zur Regulation der Korpertemperatur beigetragen haben konnte 49 Auch fur die leicht gebauten Platten und Stacheln mancher Ankylosaurier der Teilgruppen Ankylosauridae und Polacanthidae welche Netzwerke pfeifenartiger Gefasse gleich denen der Alligator Osteoderme aufweisen wurde in einer neueren histologischen Studie Thermoregulation als mogliche Funktion vorgeschlagen 35 Zurschaustellung Bearbeiten Fur die hoch aufragenden Platten und seitlich abstehenden Stacheln mancher Stegosaurier Ankylosaurier und Aetosaurier wird unter Berucksichtigung ihrer histologischen Merkmale in Betracht gezogen dass sie nicht oder nicht nur als Verteidigungseinrichtungen oder Organe zur Thermoregulation dienten sondern auch der Zurschaustellung im Rahmen des Imponierverhaltens gegenuber Geschlechtspartnern oder innerartlichen Konkurrenten 11 15 35 Die Hypothese die plattenformigen Stegosaurier Ruckenosteoderme dienten hauptsachlich der Zurschaustellung folgt besonders der Beobachtung dass ihr Gefasssystem kaum eine Flussigkeitszirkulation wie bei einem Organ zur Thermoregulation unterstutzte 11 und dass sich diese Osteoderme im Vergleich zu Knochen des Innenskeletts sehr spat entwickelten und daher womoglich erst bei geschlechtsreifen Tieren eine Funktion innehatten 15 Hinzu kommt das Argument dass besonders die Stegosaurier Ruckenplatten in seitlicher Ansicht die Korpersilhouette deutlich vergrosserten und dass aus diesem Grund Tiere mit verhaltnismassig grossen Platten womoglich bei der sexuellen Selektion einen Vorteil hatten 15 nbsp Die Stegosaurier Ruckenplatten dienten womoglich eher dem Imponieren als der Thermoregulation Auch die stachel und plattenformigen Osteoderme mancher Ankylosaurier konnten nur nachrangig eine Schutzfunktion gehabt haben Besonders die Stacheln bei Angehorigen der Familie Polacanthidae und die Panzerplatten mancher Ankylosauriden weisen Knochengewebe von geringer Kompaktheit auf und haben moglicherweise ahnlich wie die Stegosaurier Ruckenplatten vor allem der innerartlichen Zurschaustellung gedient 35 Das Gleiche trifft moglicherweise auf manche Schwanzkeulen der Ankylosauriden zu die nach biomechanischen Gesichtspunkten nicht alle gleichermassen als Verteidigungswaffe geeignet waren 47 35 Fur die nah verwandten Aetosaurier Longosuchus meadei und Lucasuchus hunti die sich in ihrer raumlichen und zeitlichen Verbreitung gleichen wurde die Hypothese aufgestellt dass es sich um Tiere unterschiedlichen Geschlechts derselben Art handle deren Unterschiede in der Form des Osteoderm Ruckenpanzers als artspezifische Merkmale fehlinterpretiert worden seien Solche Geschlechtsunterschiede wurden wiederum auf den Einfluss der sexuellen Selektion bei der Evolution des Panzers und Osteoderme als Mittel der Zurschaustellung hinweisen Nach derzeitigem Wissensstand sind die Belege fur diese Hypothese jedoch nicht ausreichend 50 Fur die horn und stachelbewehrten Schadel der ceratopsiden Dinosaurier wird gleichfalls eine Funktion bei der Zurschaustellung 51 52 oder alternativ bei innerartlichen Rivalenkampfen 53 erwogen und es lassen sich fur Triceratops Schadelverletzungen nachweisen die auf Kampfe mit Rivalen oder Fressfeinden zuruckzufuhren sind 53 Es ist allerdings nicht abschliessend geklart inwiefern es sich bei den Hornern Stacheln und plattenformigen Aufsatzen der Ceratopsiden Schadel um Bildungen der Haut handelt die mit Osteodermen zu vergleichen sind oder um davon zu unterscheidende Skelettelemente 51 52 Bestandteil des Rumpf Tragesystems Bearbeiten nbsp Bei Krokodilen wie diesem fossilen Alligator sind Rucken Osteodermsysteme Teil der Tragkonstruktion des Rumpfes Die Fortbewegung an Land erfordert einen anderen Korperbau als das Schwimmen im Wasser da an Land der statische Auftrieb des Wassers als Gegenkraft zur Gewichtskraft fehlt und sich die Angriffspunkte der stattdessen wirkenden Stutzkrafte und Schubkrafte der Gliedmassen von denen der Gewichtskraft siehe Lage des Korperschwerpunktes unterscheiden Bei vierbeinigen Laufern tragen besonders die Wirbelsaule und die Ruckenmuskulatur zur Tragkonstruktion des Rumpfes der den Bereich zwischen Vorder und Hintergliedmassen uberwolbt bei Eine Besonderheit des Rumpf Tragesystems der Krokodile ist die uberkreuzende Verspannung der Ruckenmuskulatur zwischen den mittig gelegenen Ruckenosteodermen die mit jeweils einem Wirbel durch Knorpel und Bander Gurtelligamente fest verbundenen sind und den Querfortsatzen eines anderen entfernt liegenden Wirbels 33 34 Dabei werden in einem Winkel von weniger als 10 zur Korperlangsachse circa funf Segmente der Wirbelsaule uberspannt Diese Konstruktionsweise ermoglichte im Verlauf der Stammesgeschichte der Krokodile auch grossen Vertretern den Gang an Land ohne Bodenkontakt des Bauches und spielt besonders bei Landbewohnern und amphibisch lebenden Vertretern der Gruppe eine wichtige Rolle 33 Neben der Verankerung der Muskulatur schutzt das Osteodermsystem die Wirbelsaule durch die Uberlappung und Verkeilung benachbarter Osteoderme vor schadigenden Rumpfbiegungen und den dabei wirkenden Scherbelastungen und Torsionsbelastungen was besonders fur die anfalligeren Wirbelgelenke urtumlicher Krokodile von Bedeutung war 34 Auch fur die Rucken Osteodermserien der Chroniosuchier und der Dissorophiden einer Gruppe temnospondyler Amphibien werden Funktionen im Zusammenhang mit der Fortbewegung an Land ahnlich denen der Krokodil Osteoderme diskutiert 41 54 Erhohung der Dichte des Korpers bei Wasserbewohnern Bearbeiten nbsp Ebenso wie sich die Knochen des Innenskeletts in ihrer Kompaktheit unterscheiden kann die Kompaktheit der Osteoderme das heisst der Anteil des Knochenvolumens an ihrem Gesamtvolumen in Abhangigkeit von der Lebensweise des Osteodermtragers variieren 38 23 6 Im Vergleich zu verwandten Landbewohnern zeigen Landwirbeltiere die in hoherem Masse an das Leben im Wasser angepasst sind eine Reduzierung der Hohlraume im Inneren der Knochen Kompaktheitszunahme durch Osteosklerose oder eine Verdickung des Rindengewebes durch verstarkte aussere Anlagerung von Knochengewebe Pachyostose oder eine Kombination von beidem Pachy Osteosklerose 55 Hintergrund der hoheren Kompaktheit und vermehrten Knochensubstanz bei Wasserbewohnern ist die Funktion des Skeletts als Hilfsmittel zur Erhohung der Dichte des Gesamtkorpers das heisst es tragt dazu bei das Tier unter Wasser zu halten Eine hohe Kompaktheit der Osteoderme die mit der aquatischen Lebensweise in Verbindung steht ist unter anderem bei manchen temnospondylen Amphibien 6 Placodontiern 9 und ausgestorbenen Meereskrokodilen 23 vorzufinden Schutz vor Flussigkeitsverlust Bearbeiten nbsp Die Panzer mancher Placodontier bestanden aus Osteodermen von hoher Kompaktheit deren Gewicht den Auftriebskraften im Wasser entgegenwirkt Da Osteoderme den Flussigkeitstransport durch die Haut verringern konnen wurde fur die Hautverknocherungen der Froschlurche in Erwagung gezogen dass sie dem Schutz vor Austrocknung gedient haben konnten 7 56 Diese Effekte spielen jedoch allenfalls eine untergeordnete Rolle da bei osteodermtragenden Froschlurchen im Widerspruch zum Schutz vor Flussigkeitsverlust das Gewebe zwischen Osteodermen und Epidermis oftmals stark durchblutet ist und andere Schutzmechanismen wie die Absonderung von Hautwachs bestehen 7 Calcium Reservoir Bearbeiten Die Ausbildung von Osteodermen aus Hydroxylapatit bietet die Moglichkeit zeitweiligen Calcium Mangel durch den Abbau der Osteoderm Knochensubstanz auszugleichen ohne auf die Substanz anderer Skelettteile zuruckgreifen zu mussen Fur den wasserlebenden Temnospondylen Gerrothorax sind trogartige Einsenkungen an der Oberflache der Osteoderme zu verschiedenen Zeitpunkten des Osteoderm Wachstums belegt die auf wiederkehrende Phasen der Resorption von Knochensubstanz hindeuten Dieser histologische Befund lasst sich mit dem Lebensraum von Gerrothorax in Verbindung bringen Der Temnospondyle bewohnte brackische Kustengebiete die regelmassigen Schwankungen des Salzgehaltes unterworfen waren was sich auf den Calcium Bedarf der Tiere auswirkte 6 Studien zur Knochenhistologie von Gliedmassenknochen und Osteodermen des heutigen Mississippi Alligators belegen dass der Knochenumbau in den Osteodermen der Weibchen besonders ausgepragt ist was mit dem erhohten Calcium Bedarf fur die Bildung der Eierschale in der Zeit vor der Eiablage in Zusammenhang steht Zudem weicht die Stickstoff und Kohlenstoffisotopenzusammensetzung der Osteoderm Knochensubstanz deutlich von derjenigen der Gliedmassenknochen und der Kohlenstoff und Stickstoffquellen im Lebensraum der Alligatoren ab was ebenfalls auf den haufigen Wechsel von Knochensubstanzeinlagerung und auflosung hindeutet 57 Auch fur ausgewachsene Titanosaurier deren Osteoderme keine wirksame Schutzpanzerung gebildet haben wird eine Funktion der Osteoderme als Calcium Reservoir erwogen 58 Osteoderme als Forschungsgegenstand BearbeitenGeschichte der Erforschung Bearbeiten Der russische Palaontologe Alexei Petrowitsch Bystrow nahm Mitte des 20 Jahrhunderts eine Vorreiterrolle in der histologischen Untersuchung fossiler Skelette ein und befasste sich unter anderem mit Hautknochen fruher Landwirbeltiere 59 Wahrend vormals Osteoderme meist nur bei der Beschreibung einzelner Arten und kleinerer Gruppen Berucksichtigung fanden folgten in den 1960er bis 1980er Jahren mehrere Forschungsarbeiten die sich zusammenfassend den Osteodermen verschiedener heute lebender Grossgruppen widmeten 60 7 33 Studien zur Mikrostruktur von fossilen Knochen unter anderem die Untersuchung von Knochen Dunnschliffen mit dem Polarisationsmikroskop wurden in den 1980er und 1990er Jahren besonders durch die Forschungstatigkeit der Arbeitsgruppe um Armand de Ricqles wiederbelebt 2 61 und gehorten in der Folgezeit zu den Standardmethoden der Palaobiologie die vielfach auch auf Osteoderme angewandt wurden Viele Studien der 2000er Jahre widmeten sich den Osteodermen einzelner fossiler und heute lebender Gruppen und versuchten ihre Entstehung und Veranderung im Verlauf der Individualentwicklung ihren stammesgeschichtlichen Wandel und ihre Funktion en aufzuklaren Sie fuhrten besonders in den letzten zehn Jahren zu einem vielfaltigeren Gesamtbild uber die Biologie der Osteoderme 3 Systematik und Phylogenetik Bearbeiten In manchen Gruppen ausgestorbener Osteodermtrager wie den Chroniosuchiern Aetosauriern und schildtragenden Dinosauriern gehoren Osteoderm Reihen und Panzer zu den Skelett Elementen die sich im Verlauf der Evolution besonders schnell verandern und in denen sich Teilgruppen und Arten am deutlichsten voneinander unterscheiden Daher konnen neue Fossilfunde dieser Gruppen aufgrund von Merkmalen der ausseren Form der Knochengewebestruktur und der Anordnung der Osteoderme systematisch eingeordnet werden Zudem werden Osteoderm Merkmale dieser Gruppen fur die Stammesgeschichtsforschung Phylogenetik welche die Klarung der Verwandtschaftsverhaltnisse und des Ablaufs der Stammesgeschichte zum Ziel hat herangezogen 30 19 32 62 63 64 Besonders die stammesgeschichtlichen Analysen der Aetosaurier beruhen meist in der Mehrzahl auf Merkmalen des besonders vielgestaltigen Osteodermpanzers 62 32 In anderen Gruppen sind Osteoderm Merkmale nur nachrangig von Bedeutung fur die Erkennung von Verwandtschaftsverhaltnissen jedoch deshalb stammesgeschichtlich bedeutsam da ihr Gestaltwandel mit einem Wandel in der Funktion einhergeht so bei Krokodilen deren Osteodermsystem eng mit der Funktionsweise des Bewegungsapparates in Zusammenhang steht 33 34 und sich daher Faktoren welche die Evolution dieser Gruppen steuern erkennen lassen Entwicklungsbiologie Bearbeiten Neuere Studien zur Osteoderm Histologie sowie zur Haut heute lebender Osteodermtrager versuchen meist Aussagen zur Anlage Entstehung und Veranderung der Osteoderme im Verlauf der Individualentwicklung zu treffen 11 12 3 15 Dies ist deshalb geboten da sich einerseits ein evolutionarer Wandel im Erscheinungsbild und in der Funktion der Osteoderme oftmals in Form von Anderungen der Bildungs und Wachstumsvorgange manifestiert und sich andererseits ein gemeinsamer Ursprung verschiedener Hautverknocherungstypen anhand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Entwicklungsvorgangen belegen beziehungsweise widerlegen lasst So konnten zum Beispiel anhand entwicklungsbiologischer Befunde die Osteoderme bestimmter ausgestorbener Reptiliengruppen als Vorlauferstrukturen des Schildkrotenpanzers ausgeschlossen werden 9 23 Im Hinblick auf das Anliegen der Aufklarung von Evolutionsprozessen unter Zuhilfenahme entwicklungsbiologischer Methoden und Daten sind Osteoderme ein typischer Forschungsgegenstand der Evolutionaren Entwicklungsbiologie Literaturhinweise BearbeitenH Francillon Vieillot V de Buffrenil J Castanet J Geraudie F J Meunier J Y Sire L Zylberberg A de Ricqles Microstructure and mineralization of vertebrate skeletal tissues In J G Carter Hrsg Skeletal Biomineralization Patterns Process and Evolutionary Trends Van Nostrand Reinhold New York 1990 S 471 548 W G Joyce S G Lucas T M Scheyer A B Heckert A P Hunt A thin shelled reptile from the Late Triassic of North America and the origin of the turtle shell In Proceedings of the Royal Society Series B 276 2009 S 507 513 N Klein T M Scheyer T Tutken Skeletochronology and isotopic analysis of a captive individual 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