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Das Neunbinden Gurteltier Dasypus novemcinctus ist eine Saugetierart aus der Gruppe der Gurteltiere Dasypoda Es zahlt zu den bekanntesten und weitestverbreiteten Vertretern dieser Gruppe zudem ist es der am besten erforschte Das Vorkommen dieser Gurteltierart beschrankt sich nicht nur auf weite Teile Sudamerikas als einzige heute noch lebende Art ist es auch in Nordamerika verbreitet wo es erstmals in den 1850er Jahren beobachtet wurde Die Lebensraume die das Neunbinden Gurteltier besiedelt sind sehr vielfaltig und umfassen hauptsachlich Walder und teils offene Landschaften die aber mehr oder weniger gut durchfeuchtet sein mussen zudem gilt es als ausserst anpassungsfahig jedoch kommt es mit langeren Kalteperioden nicht zurecht Die Tiere leben einzelgangerisch und graben unterirdische Baue Sie paaren sich einmal im Jahr Die ublicherweise vier Neugeborenen stellen meist vier genetisch identische Jungtiere dar und verbleiben bis zu neun Monate beim Muttertier Auch in der Ernahrung ist die Gurteltierart sehr anpassungsfahig und verzehrt hauptsachlich Insekten aber auch kleinere Wirbeltiere Aufgrund der weiten Verbreitung werden bis zu sieben Unterarten unterschieden Bedeutend in der Beziehung zum Menschen ist der Umstand dass das Neunbinden Gurteltier Erreger der Lepra und der Chagas Krankheit tragt und so haufig in der Medizin als Labortier verwendet wird In einigen Landern seines Verbreitungsgebietes gilt es auch als Nahrungsressource Das Neunbinden Gurteltier wird nicht als gefahrdet eingestuft Neunbinden GurteltierNeunbinden GurteltierSystematikOrdnung Gepanzerte Nebengelenktiere Cingulata ohne Rang Gurteltiere Dasypoda Familie DasypodidaeUnterfamilie DasypodinaeGattung Langnasengurteltiere Dasypus Art Neunbinden GurteltierWissenschaftlicher NameDasypus novemcinctusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Skelettmerkmale 1 3 Sinnesleitungen und Lautausserungen 2 Verbreitung 2 1 Allgemein 2 2 Ausbreitung nach Nordamerika 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Beutegreifer und Feindverhalten 3 5 Parasiten 4 Systematik 5 Neunbinden Gurteltier und der Mensch 5 1 Bedeutung 5 2 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Neunbinden Gurteltier deutlich ist der gepanzerte Kopf zu sehenDas Neunbinden Gurteltier erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 32 bis 57 cm der Schwanz ist 21 bis 45 cm lang und ist damit in der Regel etwa so lang wie der Rumpf oder teilweise langer Das Gewicht variiert von 3 bis maximal 9 8 kg wobei aber 6 5 kg eher selten uberschritten werden Mannchen sind insgesamt etwas schwerer als Weibchen Die Gurteltierart hat einen bis zu 10 cm langen und schmalen dreieckig geformten Kopf mit einer lang ausgezogenen Schnauze Die Ohren sind mit bis zu 5 9 cm Lange im Vergleich zum Kopf gross sehr beweglich und weisen gerundete Enden auf Der typische Kopfschild besteht aus grossen Knochenschildchen die dicht auf dem Skelettunterbau liegen Wie alle Gurteltiere ist das Neunbinden Gurteltier durch die Ruckenpanzerung gekennzeichnet die drei getrennte Abschnitte umfasst einen festen Schulter und Beckenteil sowie einen Teil bestehend aus 8 bis 10 meist jedoch 9 beweglichen Bandern dazwischen die durch Hautfalten miteinander verbunden sind Die festen Panzerteile bestehen aus je etwa 18 bis 20 Reihen kleiner rundlich gestalteter Knochenplattchen Durch die Uberdeckung der Knochenplattchen mit kleinen Hornschildchen wirken diese aber nicht immer symmetrisch angeordnet Die Knochenplattchen der beweglichen Bander sind dagegen viereckig geformt Sie sind mit einer dreieckigen Musterung mit nach hinten zeigender Spitze versehen Das vierte Band weist 54 bis 65 derartige knocherne Bildungen auf Zusatzlich ist der lange Schwanz in seinen ersten beiden Dritteln von 12 bis 15 Knochenringen umgeben Der Panzer besitzt meist eine braune Farbung wobei die unteren Partien etwas heller sind ebenso wie die vorderen beweglichen Bander Der Kopfschild ist ebenfalls heller getont wahrend die Ohren einen sehr dunklen Farbton aufweisen Der sparlich behaarte Bauch hat eine rosafarbene Tonung Die Beine sind kurz die Vorderfusse tragen vier und die Hinterfusse funf Zehen die alle mit scharfen Krallen versehen sind Jene der zwei mittleren Vorderfusszehen sind am langsten Der Hinterfuss erreicht eine Lange von durchschnittlich 8 7 cm Weibliche Tiere besitzen vier Milchdrusen Das Tier verfugt ausserdem uber eine stark schwankende Korperkerntemperatur von 30 bis 36 C wobei diese mit durchschnittlich 33 4 C bei Mannchen hoher ist als bei Weibchen mit 31 7 C 1 2 3 Schadel und Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp SkelettDer Schadel ist bis zu 9 9 cm lang und an den Jochbeinbogen gut 4 3 cm breit Der knocherne Teil der Schnauze das Rostrum besitzt eine Lange von etwa 5 9 cm es ist dadurch deutlich verlangert und zusatzlich schmal geformt Der Unterkiefer kann 7 8 cm lang werden Der Zahnbau unterscheidet sich von dem anderer Saugetiere und folgt nicht der gangigen Gebissformel Die Zahne sind einfach gebaut und ohne Zahnschmelz besitzen nur eine Wurzel und haben eine stiftartige Form Sowohl im Ober als auch im Unterkiefer sitzen jeweils je Kieferhalfte 7 bis 9 Zahne also insgesamt 28 bis 36 im Durchschnitt sind es aber je Kieferbogen 8 insgesamt also 32 1 Allerdings scheint es innerhalb der einzelnen Unterarten des Neunbinden Gurteltiers deutliche Unterschiede zu geben da bei Populationen aus Nicaragua nur jeweils 7 Zahne je Kieferbogen beobachtet wurden Die Gesamtlange der unteren Zahnreihe betragt 2 6 die der oberen 2 4 cm 4 An den Vordergliedmassen weist die Ulna ein besonders grosses oberes Gelenk auf Olecranon dass bei einer Gesamtlange des Knochens von 6 9 cm etwa 2 7 cm erreicht Solche grossen Gelenkenden an den Vordergliedmassen sind typisch fur Tiere mit grabender Lebensweise 5 Sinnesleitungen und Lautausserungen Bearbeiten Das Neunbinden Gurteltier hat einen eher schlechten Sehsinn dafur aber einen ausgesprochen guten Geruchssinn den es vor allem bei der Nahrungssuche einsetzt Mehrere Lautrufe sind bekannt Grabende und sich wehrende Tiere geben ein keuchendes Grunzen von sich angstliche ein Quieken In der Paarungszeit sind auch niederfrequente Kontaktrufe nachgewiesen Zudem ist die Gurteltierart ein sehr gerauschvolles Tier welches ein bestandiges Schnauben oder Grunzen bei der Suche nach Futter ausstosst Auch sonst verursacht es viel Larm durch Zerbrechen trockener Aste oder Rascheln im Laub und gilt als einer der gerauschintensivsten Waldbewohner 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Gesamtes VerbreitungsgebietAllgemein Bearbeiten Das Verbreitungsgebiet des Neunbinden Gurteltiers reicht von Nord uber Mittel bis nach Sudamerika und besitzt damit die grosste Ausdehnung aller Gurteltierarten Als einziger Vertreter der Gurteltiere ist es zudem in den USA anzutreffen wo es vor allem den Suden und Sudosten besiedelt Die sudliche Verbreitungsgrenze befindet sich im Norden Argentiniens und in Uruguay Im Westen Sudamerikas stellen die Hochflachen der Anden eine naturliche Grenze dar vor allem in Peru und Bolivien Daruber hinaus sind auch einzelne Populationen auf den Karibischen Inseln anzutreffen namentlich Grenada und Trinidad und Tobago Das gesamte bewohnte Gebiet umfasst 19 1 Millionen Quadratkilometer die tatsachlich okkupierte Flache ist aber unbekannt 6 7 3 Das Neunbinden Gurteltier lebt von Meeresspiegelhohe bis in Hohen um 2000 m Es ist sehr anpassungsfahig und toleriert zahlreiche Habitate So ist die Gurteltierart in feuchten Waldern ebenso heimisch wie in offenem Grasland auf landwirtschaftlich genutzten Flachen und in stadtischen Gebieten Generell ist eine Bevorzugung von warmen und feuchten Klimaten mit einem nur geringen Anteil an Frosttagen im Jahr zu beobachten Bevorzugt bewohnte Landschaften sind hierbei Ufergebiete und feuchte Walder vor allem die atlantischen Kustenwalder Mata Atlantica aber auch Sumpfe Es fehlt aber vor allem in den sehr trockenen Gebieten des Gran Chaco mit weniger als 380 mm Jahresniederschlag die von anderen Gurteltierarten bewohnt werden Moglicherweise ist das auch der Grund warum das Neunbinden Gurteltier nicht weiter sudlich anzutreffen ist Die Populationsdichte der einzelnen Regionen ist sehr unterschiedlich So ist in der Cerrado Region nur ein Individuum auf drei Quadratkilometern anzutreffen in den kustennahen Gebieten von Texas kommen aber bis zu 50 Tiere auf einem Quadratkilometer vor In geschutzten Arealen der atlantischen Kustenwalder konnen es bis zu 24 Individuen sein die die gleiche Flache besetzen 1 7 3 Ausbreitung nach Nordamerika Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet in den USA mit gegenwartiger Verbreitung rot mit der Darstellung verschiedener Verbreitungsgrenzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten die roten Punkte sind NeubeobachtungenDie Ausbreitung nach Nordamerika vor allem in die USA die erst in jungerer Zeit stattfand und immer noch anhalt ist gut untersucht Die ersten Tiere wurden in sudlichsten Texas am Rio Grande im Jahr 1854 beobachtet bereits 1880 hatte die Gurteltierart den Nueces River im Sudosten des US Bundesstaates erreicht 8 Die Westexpansion stoppte etwa 1905 am Pecos River in New Mexico gegenwartig sind nur selten vereinzelte Tiere westlich des Flusses zu finden 9 Nach Osten hin erschien das Neunbinden Gurteltier erstmals 1921 in Arkansas Schon 1919 wurden mehrere Tiere in Florida durch Marinesoldaten freigelassen gleichzeitig entwichen einige Exemplare aus einem Zoo beide Gruppen begrundeten die Population in diesem Bundesstaat Im weiteren Verlauf der Ostausdehnung des Verbreitungsgebietes trat das Neunbinden Gurteltier 1925 erstmals in Louisiana auf den Mississippi uberschritt es 1934 kam 1939 in Alabama an und 1942 in Georgia Weiterhin erfolgte auch eine Nordausdehnung so wird uber das erste Auftreten der Art 1936 in Oklahoma 1943 in Kansas 1947 in Missouri 1966 in Colorado 1970 in Nebraska 1974 in South Carolina und schliesslich 1992 in Illinois berichtet Gegenwartig umfasst die Verbreitung den ganzen Sudosten der USA im Westen ist die Ausdehnung weitgehend durch die trockenen Wustengebiete mit heftigen Wintereinbruchen abgeschlossen im Norden geht sie jedoch weiter und schreitet mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 7 8 km pro Jahr voran in den Grossen Ebenen liegt sie sogar bei 11 km an der Golfkuste erreichte sie bis zu 17 2 km pro Jahr 10 Allerdings wird die Expansion nach Norden durch die kalten Winter gebremst da das Neunbinden Gurteltier kaum kalteresistent ist Ein weiterer limitierender Faktor ist das weniger reichhaltige Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit dort 1 2 Warum das Neunbinden Gurteltier erst so spat in Nordamerika auftrat ist unbekannt da es schon wesentlich fruher seit einigen tausend Jahren in Mexiko nachgewiesen ist und keine klimatischen Unterschiede zum sudlichen Teil Nordamerikas bestehen oder geographische Barrieren vorliegen Moglicherweise hat es mit der Grosse und Dichte der Populationen in Mexiko zu tun oder aber mit dem Uberwinden eines physiologischen Hemmfaktors Letzteres ware nur mit einer evolutiven Weiterentwicklung des Neunbinden Gurteltiers zu erklaren 7 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Neunbinden Gurteltier in OklahomaDas Neunbinden Gurteltier ist die am besten untersuchte und dokumentierte Gurteltierart dementsprechend viel ist uber ihre Lebensweise bekannt Das Tier lebt einzelgangerisch und ist uberwiegend nachtaktiv allerdings ist es auch zeitweise am Tag sichtbar Da es weniger kalteangepasst ist sind die Aktivitaten in kuhleren Phasen geringer auch wird die Korpertemperatur um bis zu 2 5 C abgesenkt Die Vertreter der Gurteltierart sind nicht territorial doch nutzen sie Aktionsraume home ranges in denen sie sich bevorzugt aufhalten und deren Grosse mit dem Alter der einzelnen Individuen zunimmt In optimalen Habitaten sind sie in der Regel zwischen 1 2 und 3 4 ha gross in weniger gut geeigneten Landschaften konnen sie bis zu 15 ha gross werden Unterschiede zwischen mannlichen und weiblichen Tieren wurden dabei nicht beobachtet Die Aktionsraume verschiedener Einzeltiere sowohl der Mannchen als auch der Weibchen konnen sich uberlappen ohne dass es zu Aggressionen untereinander kommt Lediglich in der Brunftzeit sind die Gebiete der mannlichen Tiere strikt getrennt Bei Kontakten von Individuen untereinander werden meist zuerst die Genitalien beschnuffelt Wahrend der taglichen Nahrungssuche legt ein einzelnes Tier bis zu 1 2 km zuruck die durchschnittlichen Distanzen liegen aber bei 80 bis 180 m Zudem ist das Neunbinden Gurteltier fahig Gewasser zu uberqueren wobei es flache schmale Gewasser einfach am Grund durchwandert grossere Gewasser aber schwimmend uberquert zu diesem Zweck pumpt es Luft in seinen Verdauungstrakt Gelegentlich sieht man ein einzelnes Tier auch aktiv in einem kleinen Gewasser baden 1 2 3 nbsp Eingang zum Bau eines Neunbinden GurteltiersDen Tag verbringt das Neunbinden Gurteltier uberwiegend in selbst gegrabenen Bauen die es mit den kraftigen Vorderfussen anlegt im Durchschnitt besitzt ein Tier zwischen 4 und 8 Baue in seinem Aktionsgebiet Diese sind 0 5 bis 6 m lang und befinden sich meist in Waldern mit gut durchfeuchteten Boden und in der Nahe von Gewassern sowie uberwiegend in Hanglage 11 Sie reichen rund 50 cm schrag in den Untergrund in Extremfallen sind sie bis zu 150 cm tief Jeder Bau hat mehrere Eingange von 17 bis 20 cm Durchmesser die manchmal mit Pflanzen bedeckt sind Die Eingange sind nicht in eine bestimmte Richtung orientiert im Gegensatz zu den Bauen von Gurteltierarten die im Offenland leben und die diese deshalb windgeschutzt anlegen Der lange Gang endet in einer grosseren oft mit getrocknetem Gras oder Blattern gepolsterten Kammer von rund 34 cm Durchmesser Das Material fur das Nestpolster holt das Neunbinden Gurteltier in mehreren Phasen aus der naheren Umgebung herbei Im Bau herrscht haufig eine 3 bis 4 kuhlere Temperatur als aussen Manchmal findet man mehrere Tiere in einem Bau die aber in der Regel der gleichen Familie angehoren und immer gleichen Geschlechts sind In einigen Fallen teilt sich das Neunbinden Gurteltier seinen Bau mit anderen Tierarten wie dem Gemeinen Schwarzleguan oder Skunks und Beutelratten In Regionen die regelmassig uberflutet werden legt die Gurteltierart bauartige Nester aus Pflanzenmaterial auf dem Erdboden an die etwa 20 mal 34 cm gross und 22 cm hoch sind und nur einen einzigen Eingang aufweisen 12 1 3 Ernahrung Bearbeiten source source source source source source Neunbinden Gurteltier in Wolf River Memphis Tennessee nbsp Aufgerichtetes Neunbinden GurteltierDas Neunbinden Gurteltier ist in erster Linie ein Fleischfresser mit einer Spezialisierung auf Insekten wobei vorzugsweise Kafer verspeist werden Untersuchungen aus Nordamerika zeigen einen Anteil von 30 bis 45 an Kafern und deren Larven in der Nahrung hier vor allem Blatthornkafer Laufkafer und Schnellkafer Des Weiteren sind Hautflugler Heuschrecken und Schmetterlinge mit Anteilen von jeweils 4 bis 15 vertreten daneben wurden auch kleine Wirbeltiere wie Amphibien und Reptilien verzehrt Dabei plundert die Gurteltierart gelegentlich auch Eigelege der Diamantschildkrote und Nester der Virginiawachtel Beobachtet wurde auch dass sie Fleisch von verendeten Kaninchen oder Vogeln etwa der Wanderdrossel frisst Eine eher untergeordnete Rolle spielen Fruchte und Beeren unter anderem solche von Ebenholzgewachsen regional kann aber pflanzliche Nahrung auch bis zu 10 des Nahrungsbedarfes einnehmen 13 2 Ahnliche Untersuchungen aus der Cerrado Region Brasiliens ergaben bei Kafern nur eine Haufigkeit von 1 1 die aber gut 71 der gefressenen Biomasse ausmachten Haufiger wurden Ameisen mit 32 6 aufgenommen der Biomasseanteil lag hier aber bei nur 16 5 Am hochsten jedoch war die verzehrte Menge von Termiten mit 66 3 die aber als reine Biomasse nur 12 2 einnahmen Besonders zahlreich wurden dabei Angehorige der Termitengattungen Velocitermes und Nasutitermes gefressen 14 1 Auch im Nationalpark Serra da Capivara im nordlichen Brasilien konnten durch Untersuchungen an Kotresten und Mageninhalten uberwiegend Kafer Ameisen und Termiten nachgewiesen werden zusatzlich aber auch Uberreste von Leguanen 15 Verschiedene analysierte Mageninhalte sowohl im sud wie auch im nordamerikanischen Verbreitungsgebiet enthielten Schlangen als Nahrungsreste Nach Beobachtungen im Nationalpark Santa Rosa in Costa Rica erlegte ein Neunbinden Gurteltier eine giftige Korallenschlange durch Sprunge mit der Panzerruckseite auf das Tier Der vollstandige Verzehr der rund 1 m langen Schlange nahm etwa 30 Minuten in Anspruch 16 Insgesamt zeigt sich das Neunbinden Gurteltier als sehr opportunistisch in seinem Fressverhalten 7 3 Das Neunbinden Gurteltier nutzt 77 bis 90 seiner Wachphase mit der Nahrungssuche Dabei lauft es behande hin und her schnuffelt an allen potenziellen Fressstellen und gibt ein bestandiges Schnauben von sich Ein Tier benutzt meist haufig begangene Pfade und bewegt sich oft von tieferen Waldern in eher offenes Land Wahrend der Suche legt es zahlreiche Locher an in einem Sumpfkiefer Okosystem in Georgia wurden im Durchschnitt 267 Locher von 9 cm Tiefe auf einem Hektar aufgefunden 17 Haufig ist auch zu beobachten dass sich das Tier aufrichtet wobei es sich mit dem Schwanz dabei abstutzt und in der Luft schnuffelt Um einer Duftspur zu folgen halt es die Nase bei der Futtersuche sehr dicht uber dem Boden Zudem stoppt die Atmung bis zu sechs Minuten lang damit kein Staub eingeatmet wird Bei der Nahrungssuche ist das Neunbinden Gurteltier so konzentriert dass es bisweilen gegen Hindernisse lauft 1 2 3 Fortpflanzung Bearbeiten Mannliche Tiere sind mit etwa zwolf Monaten geschlechtsreif weibliche mit 18 Eine Paarung findet nur einmal jahrlich statt die Brunft beim Weibchen dauert gut vier Tage Die Paarungszeit ist aber aufgrund der weiten Verbreitung des Neunbinden Gurteltiers regional sehr unterschiedlich und abhangig von den Jahreszeiten In Nordamerika findet sie hauptsachlich von Juni bis November in Bolivien von Oktober bis Dezember 18 und in Paraguay von August bis November statt Nur wahrend dieser Zeit kommt es zur Paarbildung zwischen mannlichen und weiblichen Tieren Auch finden teilweise Dominanzkampfe zwischen den werbenden Mannchen statt die teils auf den Hinterfussen stehend und mit den Krallen der Vorderfusse ausgetragen werden aber auch indem ein Tier nach hinten ausschlagt Aufgrund der Anatomie des Panzers findet die Befruchtung mit dem auf dem Rucken liegenden Weibchen statt 1 2 3 Die Tragzeit dauert etwa 8 bis 9 Monate die eigentliche Entwicklung im Mutterleib benotigt aber durchschnittlich nur rund 140 Tage es kommt jedoch aufgrund einer Diapause nach der Befruchtung und Einlagerung der Eizelle in die Gebarmutter zu einer Entwicklungsverzogerung des Embryos von bis zu 4 Monaten Dies fuhrt dazu dass die Nachkommen in einer klimatisch gunstigen Zeit zur Welt gebracht werden konnen Es kann aber auch in Fallen von Stress zu einer verzogerten Implantation der Eizelle kommen was bedingt dass die Geburt erst bis zu 32 Monate nach der letzten Befruchtung stattfindet Auch wurde beobachtet dass Weibchen zweimal hintereinander gebaren ohne dass Kontakt zu Mannchen bestand was ebenfalls auf die verzogerte Implantation zuruckzufuhren ist 7 3 Ublicherweise kommen vier Jungtiere zur Welt es gibt aber auch Berichte uber zwei oder acht Nachkommen Aufgrund von Polyembryonie sind alle Jungtiere genetisch identisch und die Anzahl der Nachkommen dadurch fast immer geradzahlig nur sehr selten wurde die Geburt von Drillingen beobachtet Ein Junges wiegt etwa 85 bis 100 g Es ahnelt bereits erwachsenen Tieren allerdings sind der Panzer und die Krallen weicher und harten sich erst im Lauf der ersten Lebenswochen 19 Weiterhin sind die Augen geoffnet und ein Neugeborenes kann bereits nach wenigen Stunden laufen Die Saugphase dauert insgesamt etwa drei Monate und die Jungtiere nehmen anfanglich etwa 11 g je Tag an Gewicht zu Erstmals das Nest verlassen sie nach rund 20 Tagen und gehen mit dem Muttertier auf Nahrungssuche wobei sie auch zum ersten Mal Wasser trinken Die ersten Insekten werden jedoch erst nach rund 70 Tagen gefressen Nach der Entwohnung bleibt die Familiengruppe noch etwa sechs weitere Monate zusammen bis die Jungtiere herangewachsen sind und das Muttertier verlassen Die Lebenserwartung liegt bei zwolf bis funfzehn Jahren 1 2 3 Die Polyembryonie hat zur Folge dass die genetische Diversitat einer Gruppe in unmittelbarer Umgebung eines Mutternestes relativ gering ist was Studien an mehreren hundert Individuen im Yazoo National Wildlife Reserve im US Bundesstaat Mississippi erbrachten Erst mit zunehmender Entfernung vom ursprunglichen Nest steigt auch die genetische Variabilitat an Dies hangt mit der Abwanderung der Jungen nach der Entwohnung zusammen Die zunehmende Vielfalt in der genetischen Struktur ist bei weiblichen Tieren hoher als bei mannlichen Die an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler boten zwei Erklarungsmodelle fur dieses Phanomen an einerseits liesse sich dadurch auf eine haufigere Abwanderung der Weibchen und eine starkere Ortstreue Philopatrie der Mannchen schliessen andererseits konnte sich hier auch der unterschiedliche Paarungserfolg der Mannchen bei polygyner Fortpflanzung widerspiegeln Eine ausschliessliche Abwanderung weiblicher Individuen ist aus anderen Bereichen des Verbreitungsgebietes bisher genetisch nur selten belegt 20 21 Beutegreifer und Feindverhalten Bearbeiten nbsp Jaguare gehoren zu den grossten FressfeindenUblicherweise fluchtet das Neunbinden Gurteltier bei aufziehender Gefahr in den nachsten Bau und verstopft den Eingang korkenartig mit seinem Beckenpanzer ausserdem krummt es den Rucken und verhakt sich mit den beweglichen Bandern in der umliegenden Erde so dass es kaum aus seinem Bau herausgezogen werden kann Beim Laufen ist ein Tier sehr schnell und kann Berichten zufolge auch jagenden Hunden entkommen Zudem produziert das Neunbinden Gurteltier ein Sekret welches Ubelkeit bei potentiellen Fressfeinden auslost Ein aufmerksames Tier schnuffelt auf den Hinterbeinen stehend ein erschrockenes springt mit allen vieren in die Luft und beugt den Ruckenpanzer Zu den bedeutendsten Fressfeinden gehoren der Jaguar und der Puma jedoch ist der Druck den beide Beutegreifer auf die Populationen ausuben regional unterschiedlich In Belize konnte in 54 von 183 untersuchten Kotresten des Jaguars das Neunbinden Gurteltier nachgewiesen werden 22 in den Mata Atlantica Kustenwaldern des sudostlichen Brasiliens waren es noch 15 23 Im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo bestanden 8 3 der Fakalien vom Puma und 3 7 jener vom Jaguar aus Resten der Gurteltierart 24 In Nordamerika scheint sie aber kaum zum Beutespektrum des Pumas zu gehoren ebenso wenig zu dem des Kojoten da bei 566 untersuchten Fazes kein Nachweis erbracht werden konnte 2 In einigen Fallen wurde auch vom Ozelot als Beutegreifer berichtet Jungtiere konnen zudem der Harpyie oder dem Schwarzweissen Teju zum Opfer fallen 1 Parasiten Bearbeiten Trotz der grossen Verbreitung des Neunbinden Gurteltiers sind nur wenige Parasiten nachgewiesen von denen es befallen wird Zu den haufigen ausseren gehoren Zecken der Gattung Amblyomma 25 Flohe sind unter anderem mit Tunga und Polygenes Arten vertreten Innere Parasiten umfassen uberwiegend Fadenwurmer so beispielsweise Aspidodera und Moeniggia Bedeutend ist die Gurteltierart vor allem als Trager von Mycobacterium leprae welches die Lepra auch beim Menschen hervorrufen kann Die Hohe des Ubertragungsrisikos ist aber unklar In Louisiana wo die Krankheit seit Mitte des 19 Jahrhunderts endemisch ist trat das Neunbinden Gurteltier erst in den 1920er Jahren auf Weiterhin ist Lepra allein in den USA deutlich weiter verbreitet als die Gurteltierart insgesamt doch konnte 2011 in einer Studie der Ubertragungsweg uber die Tierart nachgewiesen werden Die Krankheit selbst wurde erst mit der Besiedlung Amerikas durch die Europaer dort heimisch und kam vorher nicht vor 26 Ebenso ist Trypanosoma cruzi beim Neunbinden Gurteltier nachgewiesen Dieser Einzeller verursacht die in Sudamerika haufige Chagas Krankheit 7 1 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Gurteltiere nach Gibb u a 2015 27 Dasypoda Dasypodidae Dasypus kappleri Dasypus septemcinctus Dasypus hybridus Dasypus mazzai Dasypus sabanicola Dasypus novemcinctus Dasypus pilosus Chlamyphoridae Euphractinae Euphractus Chaetophractus Zaedyus Chlamyphorinae Chlamyphorus Calyptophractus Tolypeutinae Priodontes Tolypeutes CabassousVorlage Klade Wartung StyleDas Neunbinden Gurteltier ist eine von sieben Arten welche heute die Gattung der Langnasengurteltiere Dasypus formen Die Langnasengurteltiere gehoren wiederum zur Gruppe der Gurteltiere Dasypoda und bilden innerhalb dieser eine eigene Familie die Dasypodidae Dieser gehoren auch zahlreiche ausgestorbene Gattungen an wie beispielsweise Stegotherium und Propraopus Dabei ist ersteres weitgehend aus dem Miozan bekannt und umfasste mehrere Arten 28 29 letzteres dagegen stammt aus dem Pleistozan und trat gleichfalls mit mehreren Arten auf 30 Laut molekulargenetischen Untersuchungen trennten sich die Dasypodidae bereits im Mittleren Eozan vor rund 45 Millionen Jahren von der Linie der anderen Gurteltiere ab Diese werden heute zur Familie der Chlamyphoridae gestellt die alle anderen rezenten Gattungen einschliesst 31 32 27 Zusammen mit dem Siebenbinden Dasypus septemcinctus dem Sudlichen Siebenbinden Dasypus hybridus dem Savannen Dasypus sabanicola und dem Yungas Gurteltier Dasypus mazzai bildet das Neunbinden Gurteltier eine enger miteinander verwandte Gruppe die der Untergattung Dasypus angehort Innerhalb dieser steht es laut molekulargenetischen Untersuchungen aus dem Jahr 2015 wiederum mit dem Yungas und dem Savannen Gurteltier in naherer Beziehung Das Kappler Gurteltier Dasypus kappleri wird dagegen in eine eigene Untergattung Hyperoambon verwiesen ebenso das Pelzgurteltier Dasypus pilosus in Cryptophractus Ein weiteres Ergebnis der neueren molekulargenetischen Untersuchungen ist dass eine starkere Diversifizierung der Untergattung Dasypus vor etwa 5 Millionen Jahren begann was dem Ubergang vom Miozan zum Pliozan entspricht 31 32 27 Insgesamt werden heute sieben Unterarten unterschieden 1 D n aequatorialis Lonnberg 1913 Sudamerika westlich der Anden D n davisi Russell 1953 Mittelamerika vom Rio Balsas bis Morelos D n fenestratus Peters 1864 Mittelamerika von Oaxaca bis Panama D n hoplites Allen 1911 Karibische Inseln und Costa Rica D n mexianae Hagmann 1908 Sudamerika im Mundungsbereich des Amazonas D n mexicanus Peters 1864 Nordamerika und Mittelamerika bis sudliches Mexiko D n novemcinctus Linnaeus 1758 Sudamerika ostlich der Anden bis nach ArgentinienUntersuchungen zufolge besitzen die Populationen in Nordamerika vergleichsweise eine nur geringe genetische Variabilitat im Gegensatz zu denen in Sudamerika Erklart wird dies mit einer nur kleinen Grundergruppe die Nordamerika vor rund 160 Jahren erreichte 33 Dabei liess sich bei genetischen Analysen von rund 150 Tieren aus Mexiko zeigen dass diese zwei unterschiedlichen Kladen angehoren die sich wahrscheinlich schon im Oberen Pleistozan in Sudamerika herausdifferenziert haben Die beiden Gruppen verteilen sich einmal eher im ostlichen und einmal eher im westlichen Teil des Landes mit der Sierra Madre Oriental als mogliche naturliche Barriere Dadurch wurde Nordamerika wohl zweimal unabhangig von unterschiedlichen Populationen des Neunbinden Gurteltiers erreicht 34 Moglicherweise stellt eine Population aus Franzosisch Guayana eine eigenstandige Art dar da diese sich nach den neueren genetischen Studien aus dem Jahr 2015 starker unterscheidet und sich wohl schon vor etwa 3 Millionen Jahren von der Linie die zu den heutigen Neunbinden Gurteltieren fuhrte abgespalten hatte 27 Bestatigt wird dies auch durch schadelanatomische Untersuchungen aus dem Jahr 2018 Diese ergaben daruber hinaus dass sich das Neunbinden Gurteltier in seinem ubrigen Verbreitungsgebiet in drei bis vier morphologische Typen gliedern lasst Den Autoren der Analyse zufolge konnten diese Typen eigene taxonomische Einheiten bilden die aber nicht mit den bereits zuvor definierten Unterarten ubereinstimmen 35 nbsp Linnaeus 1775Fossilfunde des Neunbinden Gurteltiers sind nur wenige bekannt die Art ist fast vollstandig auf das Holozan beschrankt Aus der Medford Hohle in Florida stammen einzelne Reste in Form von Knochenplattchen und Gliedmassenresten die genetischen Untersuchungen zufolge als Reste des Neunbinden Gurteltiers anzusehen sind Da das Alter der Funde auf etwa 10 000 bis 12 000 Jahre datiert wird und damit ins ausgehende Pleistozan gehort ist die Anwesenheit dieser Art schon sehr fruh in Nordamerika belegt ist 36 Aus Sudamerika liegen ebenfalls nur wenige Fossilien zumeist Knochenschildchen vor so aus den Hohlen Gruta dos Moura und Gruta do Urso im brasilianischen Bundesstaat Tocantins und aus der Gruta do Urso Fossil im Ubajara Nationalpark im brasilianischen Bundesstaat Ceara Die zeitliche Reichweite der Funde umfasst das ausgehende Pleistozan und das fruhe Holozan 37 38 Der uberwiegende Teil der Fossilfunde von Langnasengurteltieren des Pleistozans steht mit Dasypus bellus das Schone Gurteltier in Verbindung das als nah verwandt mit dem Neunbinden Gurteltier angesehen wird aber mit einer Gesamtlange von rund 1 2 m und einem Gewicht bis uber 15 kg deutlich grossere Ausmasse besass 39 Dieser nahen Verwandtschaft wurde in einer Studie aus dem Jahr 2008 aber widersprochen in der Dasypus bellus in Beziehung mit dem Kappler Gurteltier steht 30 40 allerdings belegen phylogenetische Untersuchungen des Jahres 2015 die nahe Verwandtschaft mit dem Neunbinden Gurteltier 41 Die erste Erwahnung des Neunbinden Gurteltiers in Europa beruhte auf den spanischen Conquistador Francisco Hernandez de Cordoba der 1517 die Halbinsel Yucatan entdeckte und fur das Tier in seinen Schriften das lokale aztekische Wort Azotochtli verwendete 42 Azotochtli bedeutet dabei so viel wie Schildkrotenhase und bezieht sich auf das Aussehen des Tieres Die Erstbeschreibung des Neunbinden Gurteltiers erfolgte 1758 durch Linnaeus wobei er als Typusvorkommen in America Meridionali angab Er unterschied die Gurteltierart vom Siebenbinden Gurteltier Dasypus septemcinctus anhand der Anzahl der beweglichen Bander allerdings nahm er fur letzteres als Verbreitungsgebiet Indien an Den Gattungsnamen Dasypus ubersetzte Linnaeus vom Wort Azotochtli in die griechische Sprache da er letzteres als ungeeignet fur eine Latinisierung und damit fur eine Verwendung in der Binaren Nomenklatur befand die von ihm eingefuhrt worden war Dabei ist Dasypus als tautonyme Form von Azotochtli anzusehen und hat aus diesem Grund die gleiche Bedeutung 43 Der Artname novemcinctus bezieht sich auf die Anzahl der frei beweglichen Bander 1 2 Neunbinden Gurteltier und der Mensch Bearbeiten nbsp Neunbinden Gurteltier im Silver River State Park FloridaBedeutung Bearbeiten Als einzige Gurteltierart hat das Neunbinden Gurteltier sein Verbreitungsgebiet seit der Ankunft der Europaer in Nordamerika drastisch ausweiten konnen Das Verhaltnis der Menschen zu diesen Tieren ist zwiespaltig einerseits werden sie ihres Fleisches wegen und als Insektenvertilger geschatzt Andererseits werden sie verfolgt da sie gelegentlich Felder umgraben und Vogeleier fressen allerdings machen diese nur einen Bruchteil ihrer Nahrung aus In der medizinischen Forschung spielen diese Tiere eine wichtige Rolle Da die Gurteltierart sowohl das Leprabakterium Mycobacterium leprae als auch den die Chagas Krankheit auslosenden Parasiten Trypanosoma cruzi in sich tragen kann werden Behandlungsmethoden und Impfstoffe an ihnen getestet 1 2 Bedrohung und Schutz Bearbeiten Grossere Bedrohungen fur das Neunbinden Gurteltier sind nicht bekannt es wird aber innerhalb seines gesamten Verbreitungsgebietes gejagt So ist es die Hauptnahrung des Indianervolkes der Ache in Paraguay die laut einer Studie zwischen 1980 und 1996 insgesamt 1500 Individuen dieser Gurteltierart erlegten was einem Gesamtgewicht von 5 7 t entsprach und in etwa 32 ihrer benotigten Nahrung ausmachte In anderen Regionen gilt es als beliebtes Wildgericht das zum Teil im Panzer angerichtet wird In Nordamerika werden Neunbinden Gurteltiere haufig bei Autounfallen getotet wobei ihre Angewohnheit bei Erschrecken hochzuhupfen ihnen hier zum Verhangnis wird So stellt sie in den sudlichen Grossen Ebenen die dritthaufigste durch Fahrzeuge getotete Saugetierart dar Insgesamt ist das Neunbinden Gurteltier weit verbreitet und wird von der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft mit einer steigenden Populationsgrosse Es kommt in zahlreichen geschutzten Gebieten innerhalb des gesamten Verbreitungsgebietes vor 44 1 Literatur BearbeitenKaren McBee Robert J Baker Dasypus novemcinctus In Mammalian Species 162 1982 S 1 9 C M McDonough und W J Laughry Dasypodidae Long nosed armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 30 47 S 44 45 ISBN 978 84 16728 08 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q Paul Smith Nine banded armadillo Dasypus novemcinctus Linnaeus 1758 In Mammals of Paraguay 8 2008 S 1 30 a b c d e f g h i j Karen McBee Robert J Baker Dasypus novemcinctus In Mammalian Species 162 1982 S 1 9 a b c d e f g h i j C M McDonough und W J Laughry Dasypodidae Long nosed armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 30 47 S 44 45 ISBN 978 84 16728 08 4 Hugh H Genoways Robert M Timm The Xenarthrans of Nicaragua In Mastozoologia Neotropical 10 2 2003 S 231 253 S F Vizcaino N Milne Structure and function in armadillo limbs Mammalia 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Juliana Quadros Marcello Mazzolli Habito Alimentar e Interferencia Antropica na Atividade de Marcacao Territorial do Puma concolor e Leopardus pardalis Carnivora Felidae e Outros Carnivoros na Estacao Ecologica de Jureia Itatins Sao Paulo Brasil In Revista Brasileira de Zoologia 25 2008 S 427 435 A A Guglielmone A Estrada Pena C A Luciani A J Mangold J E Kerans Hosts and distribution of Amblyomma auricularium Conil 1878 and Amblyomma pseudoconcolor Aragao 1908 Acari Ixodidae In Experimental and Applied Acarology 29 2003 S 131 139 Richard W Truman Pushpendra Singh Rahul Sharma Philippe Busso Jacques Rougemont Alberto Paniz Mondolfi Adamandia Kapopoulou Sylvain Brisse David M Scollard Thomas P Gillis Stewart T Cole Probable Zoonotic Leprosy in the Southern United States In The New England Journal of Medicine 364 17 2011 S 1626 1633 a b c d Gillian C Gibb Fabien L Condamine Melanie Kuch Jacob Enk Nadia Moraes Barros Mariella Superina Hendrik N Poinar Frederic Delsuc Shotgun Mitogenomics Provides a Reference Phylogenetic Framework and Timescale for Living Xenarthrans In Molecular Biology and Evolution 33 3 2015 S 621 642 Timothy J Gaudin John R Wible The phylogeny of living and extinct armadillos Mammalia Xenarthra Cingulata a craniodental analysis In Matthew T Carrano Timothy J Gaudin Richard W Blob John R Wible Hrsg Amniote Paleobiology Phylogenetic and Functional Perspectives on the Evolution of Mammals Birds and Reptiles University of Chicago Press Chicago 2006 S 153 198 Laureano Raul Gonzalez Ruiz Gustavo Juan Scillato Yane A new Stegotheriini Mammalia Xenarthra Dasypodidae from the Notohippidian early Miocene of Patagonia Argentina In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 252 1 2009 S 81 90 a b Ascanio D Rincon Richard S White H Gregory Mcdonald Late Pleistocene Cingulates Mammalia Xenarthra from Mene De Inciarte Tar Pits Sierra De Perija Western Venezuela In Journal of Vertebrate Paleontology 28 1 2008 S 197 207 a b Maren Moller Krull Frederic Delsuc Gennady Churakov Claudia Marker Mariella Superina Jurgen Brosius Emmanuel J P Douzery Jurgen Schmitz Retroposed Elements and Their Flanking Regions Resolve the Evolutionary History of Xenarthran Mammals Armadillos Anteaters and Sloths In Molecular Biology and Evolution 24 2007 S 2573 2582 a b Frederic Delsuc Mariella Superina Marie Ka Tilak Emmanuel J P Douzery Alexandre Hassanin Molecular phylogenetics unveils the ancient evolutionary origins of the enigmatic fairy armadillos In Molecular Phylogenetics and Evolution 62 2012 S 673 680 Dorothee Huchon Frederic Delsuc Francois M Catzeflis Emmanuel J P Douzery Armadillos exhibit less genetic polymorphism in North America than in South America nuclear and mitochondrial data confirm a founder effect in Dasypus novemcinctus Xenarthra In Molecular Ecology 8 10 1999 S 1743 1748 Maria Clara Arteaga Daniel Pinero Luis E Eguiarte Jaime Gasca Rodrigo A Medellin Genetic structure and diversity of the Nine banded armadillo in Mexico 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