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Die Harpyie Harpia harpyja Aussprache haʁˈpʰyːje ist eine sehr grosse kraftig gebaute Greifvogelart Die Art bewohnt die tropischen Walder Mittel und Sudamerikas nistet auf den uber das Kronendach ragenden Urwaldriesen und ernahrt sich vor allem von Faultieren und Affen Die Gattung Harpia ist monotypisch mit der Harpyie als einziger Art HarpyieHarpyie Harpia harpyja MannchenSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Gattung HarpiaArt HarpyieWissenschaftlicher Name der GattungHarpiaVieillot 1816Wissenschaftlicher Name der ArtHarpia harpyja Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung 6 Ursprung des Namens 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Harpyie gehort zu den grossten Greifvogeln der Welt und ist wohl der physisch starkste Greifvogel Der Rumpf ist uberaus kraftig die Flugel sind relativ kurz und sehr breit der Schwanz ist dagegen relativ lang Korperbau und Farbung der Harpyie sind typisch fur Greifvogel die im Wald leben und dort schnelle und relativ grosse Beute jagen und finden sich in sehr ahnlicher Form zum Beispiel auch bei Habicht und Sperber Die Harpyie stellt hinsichtlich Grosse und Gewicht ein Extrem dieses Typs dar nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Harpyie im Flug Sie erreicht eine Korperlange von 89 bis 110 cm 1 und eine Flugelspannweite von 1 76 bis 2 01 m Der Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich Korpergrosse und gewicht ist sehr gross Mannchen wiegen 4 0 bis 4 8 kg und haben eine Flugellange von 543 bis 580 mm Weibchen erreichen ein Gewicht von 6 0 bis 9 0 kg und eine Flugellange von 583 bis 626 mm Beine Zehen und Krallen sind ausserordentlich kraftig die Hinterkralle kann bis zu sieben Zentimeter lang sein Das Gefieder ist am Rucken und der Brust schwarz am Bauch weiss gefarbt der Schwanz ist ebenfalls schwarz mit drei breiten grauen Horizontalbinden und einer schmalen grauen Endbinde Die Unterschwanzdecken und die Befiederung der Beine die sogenannten Hosen sind weiss mit einer dunkelgrauen Querbanderung Der Kopf ist grau auffallend ist der breite zweizipflige Federschopf am Hinterkopf der bei Erregung aufgestellt wird Die Iris ist hellgraubraun bis grau Wachshaut und Schnabel sind schwarzgrau Die Beine und Zehen sind blassgelb die Krallen sind schwarz Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der HarpyeDas Verbreitungsgebiet der Harpyie erstreckt sich von Sud Mexiko uber ganz Mittelamerika und das nordliche und mittlere Sudamerika bis Sud Brasilien und Nordost Argentinien In diesem grossen Gebiet bewohnt die Harpyie vor allem die tropischen Regenwalder des Flach und Hugellandes bis in etwa 900 m Hohe lokal auch bis 2000 m Hohe sowie angrenzende Waldbiome Ein gewisser Schwerpunkt besteht in der Peruanischen Region Madre de Dios Ernahrung Bearbeiten nbsp Harpye mit erbeutetem HaubenkapuzineraffenDer Korperbau der Harpyie ermoglicht das Erjagen von Tieren in den dicht bewachsenen Baumkronen des Regenwaldes Die Harpyie jagt vor allem Saugetiere wie Faultiere und Affen seltener auch andere Arten wie Agutis Nasenbaren und Opossums Daneben wird zumindest gelegentlich ein breites Spektrum grosserer Wirbeltiere genutzt hierzu gehoren grossere Vogel Echsen und Schlangen Die Beute wird mit den ausserordentlich kraftigen Zehen und Krallen getotet Das Gewicht der Beutetiere ist bei Mannchen deutlich geringer als bei Weibchen Mannchen erbeuten 0 5 bis 2 3 kg schwere Beutetiere wahrend Weibchen Tiere mit einem Gewicht von 2 7 bis 9 kg erbeuten konnen Beutetiere mit einem Gewicht von uber einem Kilogramm Mannchen bzw uber vier Kilogramm Weibchen werden zerlegt und in Teilen zum Nest transportiert Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Erregte Harpyie mit aufgestelltem FederschopfDas Nest wird in Hohen von 25 bis 55 m in der Krone emergenter Baume gebaut z B in Kapokbaumen oder in Amerikanischen Mahagonibaumen Der Horst misst ca 1 2 bis 1 5 m im Durchmesser und 0 6 bis 1 2 m in der Hohe Das Gelege besteht aus ein bis drei weissen Eiern und wird fast ausschliesslich vom Weibchen bebrutet Die Brutzeit betragt etwa 56 Tage Sobald das erste Junge geschlupft ist werden die anderen Eier nicht mehr weiter bebrutet sie sterben ab Es wird immer nur ein Jungvogel aufgezogen Der Jungvogel wird bis zum Alter von etwa 70 Tagen vom Weibchen bewacht Das Mannchen versorgt das Jungtier und das Weibchen wahrend dieser Zeit mit Nahrung Wahrend der Brutzeit bringt das Mannchen etwa alle sieben Tage Beute wahrend der Aufzucht des Jungen etwa alle 3 5 Tage Wenn der Jungvogel uber 70 Tage alt ist jagt das Weibchen ebenfalls Es erhalt dann etwa alle 2 5 Tage ein Beutetier Nach funf bis sechs Monaten ist der Jungvogel flugge und erst nach weiteren mindestens acht bis zehn Monaten selbststandig Erst mit vier Jahren werden sie geschlechtsreif Bedingt durch die lange Phase in der die Jungvogel von ihren Eltern abhangig sind bruten Harpyien nur etwa alle zwei Jahre Gefahrdung BearbeitenMittelfristig ist die Harpyie vor allem durch die Zerstorung ihres Lebensraumes insbesondere durch Brandrodung sowie durch direkte Bejagung bedroht Sie ist aufgrund ihrer grossen Raumanspruche nirgendwo haufig anzutreffen und kann wegen ihrer geringen Reproduktionsrate Verluste durch die Jagd nur sehr langsam ausgleichen Die Harpyie kann auch in einer durch Rodungen stark fragmentierten Landschaft uberleben solange die verbliebenen Waldinseln gross genug sind hier ist sie jedoch durch Bejagung besonders gefahrdet Langfristig wird sie vermutlich nur uberleben wenn es gelingt ausreichend grosse Flachen des tropischen Regenwaldes unter Schutz zu stellen Die Harpyie wird in der Roten Liste gefahrdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als Art der Vorwarnliste Near Threatened gefuhrt 2 Ursprung des Namens BearbeitenDie Bezeichnung Harpyie ist der griechischen Mythologie entlehnt Die Harpyien der Griechen waren vogelahnliche Damonen des Sturms Sie hatten den Korper eines Greifvogels einen Frauenkopf und Vogelflugel Es waren schreckliche Ungeheuer die Nahrung und Kinder stahlen Harpyie kann mit Rafferin ubersetzt werden Literatur BearbeitenN L Rettig Breeding behavior of the Harpy Eagle Harpia harpyja In Auk 95 1978 S 629 643 online als PDF J Ferguson Lees D A Christie Raptors of the World Christopher Helm London 2001 ISBN 0 7136 8026 1 Aurero Banhos et al Genomic resources for the conservation and management of the harpy eagle Harpia harpyja Falconiformes Accipitridae In Genetics and Molecular Biology Band 31 Nummer 1 2008 S 146 154 doi 10 1590 S1415 47572008000100025Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harpyie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Harpyie Harpia harpyja auf eBird orgEinzelnachweise Bearbeiten F Weick L H Brown Die Greifvogel der Welt Birds of Prey of the World Ein farbiger Fuhrer zur Bestimmung der Ordnung Falconiformes Parey 1980 ISBN 3 490 08618 X Harpia harpyja in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 11 Marz 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harpyie Vogel amp oldid 234968727