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Die Glyptodontidae oder Glyptodonten sind eine ausgestorbene Familie der Nebengelenktiere Xenarthra und waren in Sudamerika und in einigen Teilen Nordamerikas verbreitet Sie stehen in der naheren Verwandtschaft mit den heute noch lebenden Gurteltieren und besassen wie diese einen ausgebildeten Korperpanzer der aber im Gegensatz zu dem der Gurteltiere starr war und uber keine beweglichen Bander verfugte Daruber hinaus war auch der Schwanz vollstandig gepanzert einige Formen wiesen ein keulenartiges verlangertes Ende auf Die Vertreter der Familie erreichten vor allem im Pleistozan teilweise riesige Ausmasse und wogen bis zu 2 t womit sie die grossten Mitglieder der Gepanzerten Nebengelenktiere stellten Neben einigen Merkmalen des Schadels verfugten die Glyptodonten auch uber Besonderheiten im Skelettbau wozu unter anderem elefantenahnliche Hinterbeine und eine extrem stark verknocherte Wirbelsaule zu zahlen sind Als moglicherweise angepasste Grasfresser hatten sie zudem Zahne mit hohen Kronen Die Glyptodonten bewohnten meist offene von kuhlem bis hin zu tropischem Klima beeinflusste Landschaften und kamen auch in hoheren Gebirgslagen vor GlyptodontidaeSkelettrekonstruktion mit Panzer von GlyptodonZeitliches AuftretenMittleres Eozan bis Unteres Holozan48 Mio Jahre bis 8 000 JahreFundorteSudamerika Mittelamerika sudliches NordamerikaSystematikSynapsiden Synapsida Saugetiere Mammalia Hohere Saugetiere Eutheria NebengelenktiereGepanzerte Nebengelenktiere Cingulata GlyptodontidaeWissenschaftlicher NameGlyptodontidaeGray 1869Die ersten Vertreter der Familie sind aus dem Mittleren Eozan vor rund 48 Millionen Jahren bekannt und wurden in Patagonien entdeckt wo wahrscheinlich auch der Ursprung der Gruppe liegt Die jungsten Funde stammen aus dem Beginn des Holozans und sind rund 7500 Jahre alt Wahrend der Stammesgeschichte kam es zu einer starken Aufgliederung der Glyptodonten in mehrere Entwicklungslinien Im Pliozan vor rund 3 5 Millionen Jahren erreichten einige Vertreter durch die Entstehung einer Landbrucke auch Nordamerika wo sie sich aber nicht sehr lange hielten Da haufig nur Reste des Panzers fossil belegt sind ist die systematische Gliederung nur ungenugend untersucht und basiert weitgehend auf der Gestaltung und den Formenveranderungen der einzelnen Elemente der Rucken und der Schwanzpanzerung Insgesamt reprasentieren die Glyptodonten neben den Faultieren aber eine der formenreichsten Gruppen der Nebengelenktiere Die Forschungsgeschichte der Glyptodonten reicht bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts zuruck und begann mit der Entdeckung eines Ruckenpanzers in der Pamparegion Weitere Funde folgten Anfang des 19 Jahrhunderts der fur die Familie namengebende Gattungsvertreter Glyptodon erhielt 1839 durch Richard Owen seine Beschreibung Diese baute auf einem Teilskelett aus der Pamparegion sudlich von Buenos Aires auf das nach England verbracht worden war Einen wichtigen Beitrag leistete Charles Darwin auf seiner Reise nach Sudamerika der zahlreiche Reste von Glyptodonten in der Pampa barg Die ersten Funde in Nordamerika gelangen erst im Ubergang vom 19 zum 20 Jahrhundert Im gleichen Zeitraum erarbeitete Florentino Ameghino eine erste systematische Untergliederung der Glyptodonten die als Grundlage fur zahlreiche weitere Forschungen diente Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemein und Korpergrosse 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Korperskelett 1 4 Panzer 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Palaobiologie 3 1 Fortbewegung 3 2 Ernahrung 3 3 Sozialverhalten und Individualentwicklung 3 4 Funktion des Panzers und Verteidigung 3 5 Gehirn 3 6 Parasiten und Pathologien 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Uberblick uber die Gattungen 5 Stammesgeschichte 5 1 Adaptive Radiation und Ursprunge 5 2 Oligozan 5 3 Miozan 5 4 Plio und Pleistozan 5 5 Aussterben 6 Forschungsgeschichte 6 1 Erste Entdeckungen im 18 und 19 Jahrhundert 6 2 Wissenschaftliche Namensgebungen 6 3 Die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemein und Korpergrosse Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von PanochthusDie Glyptodontidae ahnelten den heutigen Gurteltieren Dasypoda mit denen sie enger verwandt sind waren aber bedeutend grosser und besassen einen kurzschnauzigen Schadel und einen starren kuppelartig gewolbten Ruckenpanzer sowie einen vollstandig gepanzerten vergleichsweise kurzen Schwanz Fruhe Vertreter dieser Familie waren noch verhaltnismassig klein So erreichte Cochlops aus dem Unteren Miozan eine Gesamtlange von rund einem Meter bei einem Gewicht von knapp 90 kg das etwa gleich alte Eucinepeltus brachte bis zu 115 kg auf die Waage 1 Vor allem die Formen des spaten Pleistozans besassen demgegenuber aber riesige Ausmasse Panochthus wurde uber 2 6 m lang wahrend das Gewicht zwischen 1 1 und 1 3 t betrug Grossere Ausmasse besass Doedicurus mit einer Lange von mehr 3 3 bis 4 m und einer Hohe von 1 5 m Es wog zwischen 1 4 und 1 76 t wobei fur einen sehr spaten Angehorigen der gleichen Gattung anhand eines fragmentierten Oberarmknochens ein Gewicht von 2 3 t ermittelt werden konnte 2 3 Die grossten Vertreter von Glyptodon brachten es auf eine Lange von uber 3 5 m bei einem Gewicht von rund 2 t 4 Damit waren die Glyptodonten die grossten Vertreter der Gepanzerten Nebengelenktiere Cingulata und deutlich grosser als die verwandten Gurteltiere und Pampatheriidae 5 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten nbsp Schadel von GlyptodonDer Schadel der Glyptodonten war massiv und dabei kurz und hoch Er wies dadurch einen sehr charakteristischen Bau auf der zusammen mit dem Unterkiefer fast einem Kubus ahnelte Nur stammesgeschichtlich altere Formen besassen noch ein etwas verlangertes Rostrum und ahnelten dadurch den heutigen Gurteltieren 6 Kleinere Formen wie Eosclerocalyptus wiesen Schadellangen von etwa 22 cm auf bei grossen wie Panochthus erreichten sie mit bis zu 42 cm gut die doppelte Lange Charakteristisch war vor allem der deutlich verkurzte rostrale Bereich wodurch der Gesamtschadel wie teleskopartig zusammengeschoben wirkte 7 8 Ein weiteres markantes Merkmal stellten die uberaus massigen Jochbogen dar die weit auskragten und bei Panochthus einen Abstand von 31 cm erreichten 9 10 Als auffallig erwies sich hier ein zweiter Knochenauswuchs der vom vorderen Ansatz des Jochbogens weit nach unten bis unterhalb der Zahnreihe des Unterkiefers reichte und vorne und hinten verschmalert war Eine ahnliche Bildung kann bei den Faultieren beobachtet werden doch ist diese seitlich abgeflacht In beiden Fallen dient der Auswuchs als Ansatzstelle des Musculus masseter der Kaumuskulatur Da der Muskel aber in beiden Gruppen unterschiedlich angeordnet ist geht man bei dem knochernen Fortsatz von jeweils unabhangigen Bildungen aus 11 Daneben treten bei den Glyptodonten weitere Schadelmerkmale auf die sie von anderen Saugetieren unterscheiden Vor allem die Knochenabschnitte im Bereich des Rostrums so der Oberkiefer und das Gaumenbein zeigten vertikal ausgerichtete Verlangerungen um die extrem hochkronigen hypdodonten Zahne aufzunehmen Ebenso waren die Stirnhohlen stark vergrossert was moglicherweise eine Rolle beim Zerkauen der Nahrung spielte Der Unterkiefer war massiv gestaltet am horizontalen Knochenkorper aufgrund der Zahne ausserst hoch und mit einer robusten Symphyse versehen Das Gelenkende ragte steil auf weit uber die Hohe der Zahnreihe hinaus Aufgrund des ungewohnlichen Baus des Schadels besassen die Glyptodonten in Bezug auf die Schadellange den im Verhaltnis am hochsten gelegenen Ansatzpunkt fur die Gelenke des Unterkiefers craniomandibulare Verbindung innerhalb der Saugetiere 7 12 Wie bei allen Nebengelenktieren wich das Gebiss in seinem Aufbau von dem der anderen Hoheren Saugetiere ab Schneide und Eckzahne waren nicht ausgebildet Die hintere Bezahnung war homodont gestaltet sodass zwischen Pramolaren und Molaren nicht unterschieden werden kann Prinzipiell standen in jeder Kieferhalfte acht molarenartige Zahne insgesamt verfugte das Gebiss also uber 32 Zahne Eine Besonderheit war das Fehlen von Zahnschmelz was ebenfalls ein generelles Merkmal der Nebengelenktiere ist Die Zahne wurden weitgehend aus Orthodentin und Osteodentin die beiden hartesten Varianten des Zahnbeins gebildet Mit Ausnahme der vordersten beiden Zahne wiesen die Kauflachen aller Backenzahne drei querstehende lappenartige trilobate Bildungen auf Jede einzelne Lobe bestand aus einem Mantel aus deutlich mineralisiertem Orthodentin ursprunglich auch als Zahnzement beschrieben 7 und einem Inneren aus weniger stark ausgehartetem Zahnbein Im Zentrum erhob sich jeweils eine kleine querstehende Rippe aus sehr hartem Osteodentin wobei eine entlang der Zahnmittelachse verlaufende Leiste die drei Rippen miteinander verband Damit unterschieden sich die Zahne der Glyptodonten von denen der heutigen Gurteltiere mit ihrer generell stift oder nagelartigen Form Sie ahnelten dagegen den Backenzahnen der Pampatheriidae ebenfalls panzertragende Verwandte der Gurteltiere die zwei querstehende Loben besassen Generell waren die Zahne sehr hochkronig und wurzellos und wuchsen dadurch lebenslang wodurch es wie bei anderen Nebengelenktieren auch nicht zu einem Zahnwechsel kam 7 13 14 Im Gegensatz zu anderen Gruppen der Hoheren Saugetiere sind bei Glyptodonten nur wenige Falle bei der Ausbildung uberzahliger Zahne bekannt Eines der wenigen Beispiele liegt von einem Individuum der Gattung Boreostemma aus dem Mittleren Miozan vor das im Oberkiefer einen zusatzlichen vorderen Zahn besass 15 Korperskelett Bearbeiten nbsp Panzer und Skelett von GlyptodonBesondere Skelettmerkmale befinden sich an der Wirbelsaule Charakteristisch fur alle Gepanzerten Nebengelenktiere ist die Fusion der Wirbel der Halswirbelsaule wobei in der Regel der Atlas vorderster Halswirbel frei beweglich ist die hinteren aber eine zusammengewachsene Knochenstruktur darstellen Zusatzlich waren bei den Glyptodonten noch der zweite dritte und vierte Brustwirbel fest verwachsen trivertebrales Element Darauf folgte eine knocherne Rohre bestehend aus neun Brustwirbeln Die Anzahl der Lendenwirbel variierte innerhalb der Glyptodonten auf Artebene Vertreter der nordamerikanischen Gattung Glyptotherium wiesen zwischen 5 und 9 auf Allerdings waren die Wirbel der Lendenwirbelsaule ebenfalls fest verwachsen womit die Glyptodonten den hochsten Grad an Wirbelfusionen unter allen Saugetieren zeigten Dadurch traten bei diesen aber die fur die Nebengelenktiere typischen und namengebenden xenarthrischen Gelenke Nebengelenke oder Xenarthrale an den seitlichen Gelenkfortsatzen der Lenden und der hinteren Brustwirbel nicht auf was als einzigartiges Merkmal anzusehen ist 11 Der Bewegungsapparat zeigte vor allem an den Hinterbeinen Besonderheiten Diese waren ahnlich denen der heutigen Elefanten gestaltet und wiesen Anpassungen an einen extrem schweren Korperbau auf In den Proportionen ubertrafen die Glyptodonten dabei die heutigen Elefanten und gehorten damit zu den am starksten auf einen schweren Gang angepassten Landwirbeltieren Weiterhin war das Becken vollstandig mit dem Panzer verwachsen und dadurch unbeweglich 12 Am Oberschenkelknochen bildete sich typisch fur Nebengelenktiere ein dritter Trochanter als Muskelansatzstelle aus der aber sehr weit unten lag und kontinuierlich in das untere Gelenkende uberging Schien und Wadenbein waren fest an den Enden miteinander verwachsen Die Hande und Fusse besassen einen relativ ursprunglichen Aufbau ohne starkere Spezialisierungen Die jeweils ersten Phalangen Finger und Zehenglieder waren deutlich gekurzt 11 Finger und Zehen endeten in eher huf als krallenartigen Bildungen 12 16 Insgesamt erinnerten die Vorder und Hinterfusse an jene der Elefanten Fruhe Glyptodonten hatten jeweils funfstrahlige Hande und Fusse pentadactyl Die spateren Formen reduzierten an den Autopodien den innersten Strahl Strahl I und verfugten demzufolge uber vierstrahlige Hande und Fusse tetradactyl mit Ausnahme von Glyptodon und seiner naheren Verwandtschaft die den pentadactylen Hinterfuss beibehielten 6 17 Panzer Bearbeiten nbsp Korper und Schwanzpanzer von Glyptotherium nbsp Osteoderme von Propalaehoplophorus deutlich sind die zentrale Musterung und die konzentrisch darum angeordneten kleineren Muster zu sehen nbsp Osteoderme von Propalaehoplophorus von verschiedenen Bereichen des Rucken und Schwanzpanzers mit Angaben wichtiger BezeichnungenDie Gepanzerten Nebengelenktiere sind die einzigen Saugetiere bei denen ein ausserer knocherner Panzer ausgebildet ist Im Gegensatz zu den heutigen Gurteltieren war der Ruckenpanzer bei den Glyptodonten starr und unbeweglich Er bedeckte den gesamten Rumpf der Tiere und bestand aus einem Mosaik von mehreren hundert bis zu 1800 einzelnen Knochenplattchen Osteoderme 12 die sich in der Haut bildeten und meist wie bei den heutigen Gurteltieren mit Horn uberzogen waren Die Form des Panzers variierte und war bei Doedicurus etwa stark kuppelartig aufgewolbt bei Glyptodon weniger deutlich und bei Neosclerocalyptus markant flach Bei grosseren Formen wie Panochthus und Glyptodon mass der Panzer zwischen 127 und 194 cm in der Lange wobei sich unter Berucksichtigung der Krummung die Werte auf 146 bis 220 cm belaufen 18 19 Auch die Knochenplattchen zeigten je nach Gattung eine unterschiedliche Gestaltung haufig besassen sie aber einen vieleckigen Umriss Teilweise wiesen sie oberflachlich eine auffallig rosettenartige Ornamentierung mit einer mehr oder weniger zentral gelegenen Musterung auf um die konzentrisch in einer oder mehreren Reihen weitere angeordnet waren Die einzelnen Musterungen hoben sich durch Furchen Sulci voneinander getrennt ab Im Querschnitt hatten die Osteoderme analog zu denen der Gurteltiere einen mehrlagigen Aufbau Innen und aussen befand sich eine feste Knochenschicht dazwischen ein Raum mit luftgefullten Kammern in denen moglicherweise auch Schweiss und Talgdrusen sowie Haarfollikel eingebettet waren Dieser Innenraum nimmt bis zur Halfte des Volumens des gesamten Knochenplattchens ein Bei den Glyptodonten war er wesentlich regelmassiger aufgebaut als im Vergleich zu den Gurteltieren 20 nbsp Schwanzkeule von PanochthusAuch der Schadel war durch einen Kopfschild geschutzt der den Kopf helmartig bedeckte Zudem sind bei einigen Vertretern auch auf der Bauchseite und an den Beinen Osteoderme nachgewiesen die aber unregelmassig gestaltet und nicht miteinander verwachsen waren 21 Der eher kurze Schwanz war ebenfalls vollstandig gepanzert Die Panzerung bestand hier aus mehreren knochernen Ringen die lose miteinander verbunden waren und so dem Schwanz eine hohe Flexibilitat gaben Jeder Ring war aus zwei oder drei Reihen von Knochenplattchen aufgebaut Bei einigen Gattungen wie Glyptodon wies der Schwanz ein relativ kurzes Ende auf Andere Formen wie Doedicurus Panochthus oder Castellanosia hatten nur im vorderen Bereich Ringe ausgebildet Die Osteoderme des hinteren Schwanzteils waren bei diesen dagegen komplett verwachsen und umhullten den Schwanz vollstandig Sie bildeten eine rohrenartige knocherne Keule die bis zu uber einen Meter lang werden konnte und einen Durchmesser von bis zu 30 cm besass Teilweise war das Ende auch verdickt haufig befanden sich aber auf der Oberflache ovale Eintiefungen mit aufgerauter Oberflache Bei Hoplophorus und Panochthus ragten aus diesen Vertiefungen kegelformig gestaltete Knochenbildungen auf bei anderen Vertretern nehmen einige Wissenschaftler an dass dort ursprunglich dornartige Stachel aus Keratin ausgebildet waren Die Schwanzgestaltung ist einmalig unter den Saugetieren und stellt eine konvergente Entwicklung zu den Ankylosauriern dar 22 21 Diese Konvergenzen betreffen etwa die Versteifung und Verdickung des hinteren Schwanzabschnittes aber auch die Teilverwachsung der Ruckenwirbel und die Ausbildung eines knochernen Hautpanzers sowie eine enorme Korpergewichtszunahme 23 24 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Familie der Glyptodontidae lebte ausschliesslich auf dem amerikanischen Doppelkontinent Sie entstand im Eozan in Sudamerika moglicherweise in der Region des heutigen Patagonien und breitete sich von dort sukzessive nach Norden und Suden aus Bedeutend sind hier die Funde der Santa Cruz Formation im Ubergang vom Unteren zum Mittleren Miozan im Suden des Kontinents deren zahlreiche Funde angeben dass die Glyptodonten damals in ihrer fruhen Entwicklungsphase in einem Mosaik aus offenen und teils geschlossenen Landschaften lebten 1 Im Pliozan erreichten sie erstmals Nordamerika was durch die Schliessung des Isthmus von Panama und der Entstehung einer Landbrucke ermoglicht wurde wonach der Grosse Amerikanische Faunenaustausch einsetzte Dadurch besassen die Glyptodonten im Pleistozan ihr grosstes Verbreitungsgebiet und kamen dann von Sudamerika vom 49 sudlichen Breitengrad bis nach Nordamerika etwa um den 36 nordlichen vor Sie bewohnten damals weitgehend offene Landschaften in sowohl kuhlen bis kalten trockenen wustenartigen Regionen kamen aber auch in tropischen Gebieten vor Zudem waren sie in dieser Zeit auch in der Andenregion auf bis mehr als 3300 m 25 26 teilweise auch bis uber 4000 m uber Meeresspiegelhohe anzutreffen was zu den hochsten Nachweisen von Nebengelenktieren gehort 18 19 Eine mitunter fur einige Formen angenommene Lebensweise in sumpfigen Gebieten oder Auenlandschaften 12 wird meist mit Hinweis auf den Bau der Gliedmassen und den Anpassungen an offene Landschaften abgelehnt 27 Palaobiologie BearbeitenFortbewegung Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von GlyptodonHeutige Gurteltiere sind mit wenigen Ausnahmen etwa den Kugelgurteltieren gute Graber die mit spezialisierten Vorderfussen und robusten Vordergliedmassen an eine grabende Lebensweise angepasst sind Dazu gehoren unter anderem der kraftige und teilweise verlangerte Mittelfinger und der sehr ausgedehnte obere Gelenkfortsatz der Elle das Olecranon Es wird angenommen dass die Grabfahigkeit ursprunglich bei allen Gepanzerten Nebengelenktieren ausgebildet war und erst spater eine Anpassung an rein bodenbewohnende Lebensweisen erfolgte Ein Grossteil der Glyptodontidae so unter anderem die fruhen Vertreter wie Propalaehoplophorus aber auch zahlreiche spatere Formen besitzen ein moderat gebautes Olecranon das nicht auf spezialisierte Graber hinweist Ebenso ist der Aufbau der Hand eher ursprunglich und somit abweichend von den Gurteltieren Die extrem grossen spaten Formen wie Glyptodon und Doedicurus weisen aber massige obere Ulnagelenkfortsatze auf die bei jeweils 24 cm Knochenlange bis zu 11 cm lang sind Hier wird argumentiert dass dieser kraftig gebaute Vorderarm eine Anpassung an das sehr hohe Korpergewicht ist Zudem diente er wohl auch dazu den Korper abzufedern wenn ein Tier aus einem zweifussigen Stand in eine vierfussige Position zuruckkehrte 28 1 Dass sich die Glyptodonten auf die Hinterbeine aufrichten konnten zeigen vor allem die extrem starken Knochen der Hinterbeine die auch nach histologischen Untersuchungen an Gliedmassenelementen von Lomaphorus deutlich kompakter gebaut sind als die Vorderbeine 29 Zudem befindet sich das Zentrum der Korpermasse sehr weit hinten am Rumpf und unterstutzte so das Aufrichten Auch die heutigen Gurteltiere und Ameisenbaren vermogen in eine zweibeinige Position zu wechseln die uberwiegend bei der Nahrungssuche und zur Verteidigung eingenommen wird 4 30 Haufig wird der Bau des Innenohrs fur die Bewegungsfahigkeit zu Rate gezogen Hier sind vor allem die Bogengange von Bedeutung Deren Orientierung und Lage zueinander ermoglichen Aussagen uber den Gleichgewichtssinn und somit auch die Rotationsfahigkeit des Kopfes Daruber hinaus hat die Weite der Bogengange Einfluss auf die Agilitat eines Tieres Die optimale Lage der drei Bogengange zueinander liegt bei jeweils rund 90 Bei den untersuchten Glyptodonten hier den Gattungen Glyptodon Doedicurus Panochthus und Pseudoplohophorus stehen die Bogengange in einem spitzeren Winkel zueinander was mit zahlreichen grabenden Tieren einschliesslich der Gurteltiere ubereinstimmt und eine eher geringe Beweglichkeit beziehungsweise Rotationsfahigkeit des Kopfes impliziert Die Bogengange selbst sind eng und vergleichsweise dick gegenuber denen der Gurteltiere und der Pampatheriidae Generell wird daher die Agilitat der Tiere als niedrig eingeschatzt Jedoch bestehen bei den verschiedenen untersuchten Formen der Glyptodonten einzelne Unterschiede So weist Glyptodon in Relation zu den anderen drei Gattungen einen kleineren seitlichen Bogengang auf Dies konnte koordinative Auswirkungen beinhalten da Glyptodon als einziger Angehoriger kein keulenartiges Schwanzende besass das von den drei anderen Vertretern eventuell als Verteidigungswaffe eingesetzt wurde 31 Direkte Belege fur die Fortbewegung der Glyptodonten in Form von Spurenfossilien sind bisher nur wenig bekannt Die umfangreichsten kamen in Pehuen Co bei Bahia Blanca in der argentinischen Provinz Buenos Aires zu Tage Diese 1986 entdeckte Fundstelle mit einem Alter von rund 12 000 Jahren birgt auf einer Flache von rund 1 5 km eine grosse Anzahl an Trittsiegeln unterschiedlichster Saugetiere und Vogel die in ein ursprunglich weiches Substrat eingedruckt sind Darunter befinden sich rundliche Abdrucke mit funf beziehungsweise drei kurzen Zehen In Form und Grosse stimmen sie mit der anatomischen Rekonstruktion der Fusse von Glyptodon uberein wobei die funfstrahligen Abdrucke als Hinterfusse die dreistrahligen als Vorderfusse interpretiert werden die Vorderfusse von Glyptodon sind eigentlich vierstrahlig der aussere Strahl V steht seitlich ab und ist klein sodass er moglicherweise keinen Abdruck hinterliess Die Masse der Hinterfussabdrucke betragen 18 5 18 5 cm die der Vorderfusse 17 10 cm Die Funde werden der Spurengattung Glyptodontichnus zugewiesen Die Seltenheit von Glyptodonten Spurenfossilien im Gegensatz zu dem reichhaltigen anatomischen Fossilreport erklaren einige Forscher damit dass die grossen Tiere Landschaften mit weichem Untergrund aufgrund grosserer Verletzungsgefahr mieden 32 Ernahrung Bearbeiten Aufgrund der zahnschmelzlosen Zahne sind keine Abriebspuren erkennbar auch gibt es keine Uberreste von Nahrung in Form von Koprolithen um die Ernahrungsweise genauer zu untersuchen Die extrem hochkronigen Zahne lassen moglicherweise eine Ernahrung hauptsachlich von Gras annehmen Fur stammesgeschichtlich fruhe Vertreter wird aber auch gemischte Pflanzenkost als Hauptnahrung vermutet 1 Dies lasst sich unter anderem aus der relativen Breite der Schnauze schlussfolgern Heutige grasfressende Huftiere haben meist ein vergleichsweise weites Maul gegenuber den schmalschnauzigeren starker selektiven Blattfressern Fur zahlreiche fruhe Glyptodonten aus dem Miozan wie Propalaehoplophorus oder Cochlops kann ein eher schmales Rostrum rekonstruiert werden wahrend dieses bei spaten Formen aus dem Pleistozan wie Doedicurus oder Panochthus deutlich breiter war Die beiden ersteren ernahrten sich wohl demzufolge starker wahlerisch als die beiden letzteren Ahnlich wie Propalaehoplophorus und Cochlops ist auch Glyptodon einzuschatzen dessen Schnauze allgemein schmaler war als bei seinen pleistozanen Zeitgenossen 33 In der Struktur des Gebisses ahneln Glyptodonten den Rindern und afrikanischen Nashornern ersteren fehlen Schneidezahne im Oberkiefer letzteren zudem auch im Unterkiefer Beide Gruppen benutzen ihre beweglichen Lippen zur Nahrungsaufnahme was auch bei den Glyptodonten angenommen werden kann Aufgrund der besonderen Gestaltung des Schadels mit der kurzen Schnauze hat sich bei den Glyptodonten ein abweichender Kauapparat entwickelt Die Schadelkurzungen hatten zur Folge dass der Hirnschadel uber die hintere Halfte der Zahnreihe ragt eine Kondition die bei den verwandten Gurteltieren nicht auftritt und zu einer abweichenden Anordnung der Kaumuskulatur fuhrt 7 8 Im Vergleich zur Korpergrosse der Tiere ist daruber hinaus die gesamte verfugbare Kauoberflache des Gebisses eher klein So besass Plohophorus bei einem Korpergewicht von schatzungsweise 260 kg eine Kauflache von knapp 900 mm einem etwa gleich grossen Steppenzebra stehen dagegen 2600 bis 2830 mm zur Verfugung beim Flachlandtapir bewegt sie sich zwischen 1930 und 2240 mm Fur Doedicurus lasst sich wiederum eine Kauoberflache von etwa 1800 mm bei einem Korpergewicht von rund 1 5 t ermitteln Hier liegen Vergleichswerte beim etwa gleich grossen Java Nashorn bei rund 6250 mm Aufgrund dieser Merkmale und in Verbindung mit der besonderen Gestaltung des Unterkiefers so liegt der hinterste Zahn durch den schrag nach vorn ragenden Gelenkast direkt unterhalb des Unterkiefergelenkes und nicht wie sonst ublich deutlich davor ergibt sich dass Glyptodonten ihre Nahrung offensichtlich weniger effizient kauen konnten Da dadurch die Nahrung in einem geringeren Mass zerkleinert wurde durch die teils enorme Grosse der Tiere aber entsprechend hohe Nahrungsmengen aufgenommen werden mussten gehen Wissenschaftler von einer insgesamt niedrigen Stoffwechselrate fur diese Tiere aus 7 1 34 33 Allerdings zeigt das Zungenbein eine robuste Gestaltung die eine sehr gut ausgepragte und bewegliche Zunge annehmen lassen die moglicherweise die Nahrungsaufnahme und den Verdauungsprozess im Maul unterstutzte 35 36 Sozialverhalten und Individualentwicklung Bearbeiten Uber das Sozial und Fortpflanzungsverhalten der Glyptodonten ist kaum etwas bekannt heutige Gurteltiere sind einzelgangerisch und kommen nur zur Paarungszeit zusammen Die Wurfgrosse ist artspezifisch und variiert zwischen 1 und 3 Jungtieren bei den meisten Vertretern und bis zu 12 bei einigen Angehorigen der Langnasengurteltiere 37 Jungtiere von Glyptodonten sind teils gut belegt Mit diesen aufgefundene Osteoderme besitzen eine hohe Dicke und eine wenig ausgepragte Oberflachenmusterung Dies gibt an dass der Panzer analog zu den heutigen Gurteltieren erst nach der Geburt vollstandig ausformte und aushartete 38 39 40 Als ausserst selten sind Funde von ungeborenen Individuen im Ruckenpanzer von Alttieren anzusehen Ein Beispiel wurde in Monte Cercado im sudlichen Bolivien entdeckt und gehort zu Glyptodon ein weiteres liegt aus der Sopas Formation in Uruguay vor und reprasentiert Neuryurus Am Unterkiefer des erstgenannten Fundes waren bereits einzelne Zahne durchgebrochen ob Glyptodonten aber voll bezahnt zur Welt kamen ist unklar 41 42 Schadeluntersuchungen zeigten wiederum auf dass die Zahne von hinten nach vorn durchbrechen die ausgesprochene Hochkronigkeit jedoch schon bei jungen Individuen bestand 43 Funktion des Panzers und Verteidigung Bearbeiten Es gilt als wahrscheinlich dass sich der Panzer ursprunglich nicht aufgrund der Bedrohung durch Fressfeinde entwickelte sondern moglicherweise als Schutz vor stacheliger Vegetation fungierte Erst in zweiter Linie schutzte er vor grosseren Beutegreifern die damals in Sudamerika von den Phorusrhacidae Terrorvogeln und Raubbeutlern wie etwa den Vertretern der Borhyaenidae und der Thylacosmilidae gestellt wurden 12 Als sekundare Funktion diente er wohl auch als Abschluss eines Fettspeichers oberhalb des Brustbereiches ahnlich den Hockern der Kamele Hier ist der Panzer nicht mit der Wirbelsaule oder den Rippen verbunden und erhebt sich frei daruber wodurch unter anderem bei Doedicurus ein Freiraum mit einer Hohe von rund 25 cm bestand Da dieser Bereich kaum von Muskeln beansprucht worden sein durfte gehen Fachleute hier von einem Fettpolster aus 30 nbsp Unterschiedliche Schwanzgestaltung bei Doedicurus links und Glyptodon rechts Der lange und massive Schwanz diente wahrscheinlich auch als Gegengewicht bei der Fortbewegung was durch die starre Wirbelsaule und das fest mit ihr verwachsene Becken notwendig wurde Allerdings konnten ihn einige Vertreter bei denen das Ende keulenartig verwachsen war auch als Waffe einsetzen Am Schwanzansatz war eine kraftige Muskulatur ausgebildet was die massiven Fortsatze der Wirbel und der grosse Durchmesser der Panzerringe anzeigen Diese allein wog Berechnungen auf Basis der Schwanzgrosse zufolge bei Panochthus rund 74 kg bei Doedicurus moglicherweise bis zu 108 kg Das keulenartige Ende ist bei beiden 89 respektive 105 cm lang bei einem Gewicht von 30 und 65 kg Die vorhandene Muskelmasse ermoglichte es einzelnen Berechnungen zufolge uber das keulenartige Ende punktuell bis zu 3000 J an Energie bei einem Schlag freizusetzen das entspricht in etwa der Menge die ein Kugelstosser benotigt um die 7 3 kg schwere Kugel 16 m weit zu stossen wobei der Schlagpunkt im hinteren Teil der Schwanzkeule lag Auf derartige Einsatze des Schwanzes im intraspezifischen Kampf deuten auch einige Panzer hin die Frakturen aufweisen so unter anderem ein Ruckenpanzer von Doedicurus mit verheilten Narben von etwa 35 cm Durchmesser 30 22 Offensichtlich bestanden hierbei aber auch funktionelle Unterschiede So weisen unter anderem fruhe Vertreter von Panochthus ein eher konisches Schwanzende auf wahrend dieses bei spateren Formen an ein Wikingerschwert erinnert Erstere konnten ihren Schwanz in alle Richtungen kreisen ohne dass bei den Schlagen eine hohe Prazision erreicht wurde Fur letztere liessen sich uberwiegend horizontale Bewegungen rekonstruieren die wiederum zielgerichteter erfolgten 44 Bei einigen Formen die wie Glyptodon nicht uber ein keulenartiges Schwanzende verfugten befanden sich am Rand des Korperpanzers bis zu drei Reihen hochmodifizierter Knochenplattchen die ihn umschlossen aber nicht mit diesem fest verwachsen waren und eine spitz konische Form aufwiesen Moglicherweise besassen diese Osteoderme eine Schutzfunktion fur besonders wichtige Korperteile wie den Nacken 21 Der alteste Nachweis vollstandig ausgebildeter Schwanzkeulen wurde bisher bei Kelenkura aus dem Oberen Miozan vor rund 9 Millionen Jahren erbracht 45 Ob die Glyptodonten ihren Schwanz auch gegen Fressfeinde einsetzten ist unklar heutige Stirnwaffentrager als Vergleich benutzen ihre Horner und Geweihe nur ausserst selten zur Abwehr von Beutegreifern Zumindest fur die grossten Vertreter wird eine derartige Bedrohung im ausgewachsenen Alter eher ausgeschlossen 30 Aus Nordamerika ist lediglich der Schadel eines jungen Individuums von Glyptotherium aus dem Pliozan bekannt dessen Kopfpanzer noch nicht vollstandig ausgebildet war und der Bissmarken aufweist die zum Tod des Tieres fuhrten 12 Aus der argentinischen Provinz Buenos Aires wiederum ist ein Panzer mit Resten des Korperskelettes von Eosclerocalyptus aufgefunden worden der ebenfalls ins Pliozan datiert und dessen Wirbel wiederum Bisspuren tragen Diese stammen wahrscheinlich von einem Kleinbaren moglicherweise von Chapalmalania der zu jener Zeit in der Region fossil belegt ist Allerdings entstanden sie wohl erst nach dem Tod des Glyptodonten und gehen somit auf Aasfresserei zuruck 46 Gehirn Bearbeiten nbsp Ausgusse der Gehirnkapseln von Glyptodon links und Doedicurus rechts nach Paul Gervais 1869Mehrere vollstandige Schadel ermoglichen die Untersuchung der Gehirnstruktur Ausgusse der Gehirnkapsel ergeben fur grosse Vertreter wie Glyptodon Doedicurus und Panochthus mit Korpergewichten von 1 2 bis 2 t ein Volumen von 213 bis 234 cm bei kleineren wie Pseudoplohophorus das nur etwas mehr als 200 kg wog von 101 cm Der Enzephalisationsquotient liegt bei 0 12 bis 0 4 wobei das kleinere Pseudoplohophorus den grossten Wert aufweist Die Angaben liegen im unteren Bereich der heutigen Gurteltiere 0 44 bis 1 06 und entsprechen zusatzlich denen der Pampatherien Das Gehirn der Glyptodonten verfugte uber einen ausgedehnten Riechkolben der zwischen 4 8 und 9 7 des Gesamtgehirns in Anspruch nahm Rund zwei Drittel wurden daruber hinaus vom Grosshirn und der Rest vom Kleinhirn eingenommen Im generellen Aufbau stimmt dies mit den Gurteltieren uberein allerdings ist bei letzteren das Grosshirn im Verhaltnis voluminoser und das Kleinhirn weniger umfangreich Abweichend von den Gurteltieren mit ihrem breiten Riechkolben war dieser bei den Glyptodonten lang schmal und spitz ahnlich wie es sich auch bei den Pampatherien wiederfindet Korrespondierend zu den Gurteltieren zeigte sich das Relief der Grosshirnrinde als relativ einfach gestaltet An Furchen liess sich lediglich der Sulcus suprasylvianus des Scheitellappens ausmachen was auch fur die Pampatherien zutrifft Der bei den Gurteltieren zusatzlich ausgebildete Sulcus praesylvianus fehlte dagegen 47 48 49 Generell haben die heutigen Gurteltiere in Relation kleinere Gehirne als die Ameisenbaren und Faultiere Die Grunde hierfur sind nicht eindeutig Sie konnten einerseits in einer kurzeren Aufzuchtphase des Nachwuchses liegen andererseits auch mit der Ausbildung des Panzers und den damit verbundenen zahlreichen biologischen und funktionalen Einschrankungen zusammenhangen Auch der extrem niedrige Stoffwechsel der Gurteltiere ware eine potentielle Moglichkeit da dadurch weniger Energie in die aufwendige Entwicklung des Gehirns fliesst Fur die Glyptodonten wird ebenfalls ein geringer Metabolismus angenommen Ihre gegenuber den Gurteltieren weitaus grossere Statur lasst noch weitere Uberlegungen zu dem kleinen Gehirn zu Die teils enorme Korpergrosse und der massive Panzer erforderten kaum Verteidigungs und Fluchtstrategien gegenuber grossen Beutegreifern was wiederum gegen ein grosseres Gehirn spricht Ahnliches ist von den gepanzerten Ankylosauriern mit einem ebenfalls kleinen Enzephalisationsquotienten im Verhaltnis zu ungepanzerten Sauriern uberliefert Als eine einschrankende funktionale Komponente kommt aber der Panzer selbst in Betracht Dieser ermoglichte bedingt durch seine Kompaktheit nur eine schwach ausgebildete Halsmuskulatur die den Kopf tragt und stabilisiert Eine verminderte Gehirngrosse unterstutzte damit die Gewichtsverringerung des Schadels was sich dann vor allem bei den riesigen Formen des Pleistozans mit ihren grossen Schadeln starker auswirkte 47 48 Parasiten und Pathologien Bearbeiten nbsp Osteoderme von Glyptotherium mit Oberflachenveranderungen durch EctoparasitenAn einigen Rucken und Schwanzpanzern unter anderem von Glyptodon und Panochthus treten mitunter rundliche Durchbohrungen von nur wenigen Millimetern Durchmesser und mit konischem Querschnitt auf Sie ahneln parasitischen Frassspuren die von Flohen speziell der Gattung Tunga verursacht werden Vergleichbare Befunde wurden auch bei fossilen Gurteltieren berichtet 50 und sind ebenso von den heutigen Vertretern der Gruppe bekannt Da sich derartige Eintiefungen sowohl bei den Gurteltieren als auch den Glyptodonten belegen lassen und bereits an Fossilien aus dem Miozan dokumentiert sind kann von einer langen Koevolution zwischen den gepanzerten Tieren und den Flohen ausgegangen werden Des Weiteren kommen oberflachliche Veranderungen an den Ornamenten der Knochenplattchen vor Diese gehen womoglich auf Entzundungen zuruck deren Verursacher Bakterien oder Pilze waren 51 Eher selten lassen sich bisher pathologische Veranderungen nachweisen Dazu gehoren unter anderem Knochendeformationen an den Fussen besonders im Bereich der Gelenke Sie sind in der Regel auf Enthesiopathien und Pseudogicht zuruckzufuhren Einzelne Individuen zeigen dabei unter Umstanden mehrere Krankheitsbilder gleichzeitig auf was womoglich auf die Anfalligkeit vor allem der grossen Glyptodonten fur solche Gelenkerkrankungen verweist 52 53 54 Daruber hinaus konnten einige Knochendeformationen am Schadel mit Treponematose Infektionen in Verbindung stehen 55 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Verwandtschaftsverhaltnis der Glyptodonten und Gurteltiere laut morphologischen Daten nach Billet et al 2011 56 Cingulata Peltephilidae Dasypoda Dasypodidae Chlamyphoridae Tolypeutinae Chlamyphorinae Euphractinae Eutatini Glyptodonta Pampatheriidae Glyptodontidae EuphractiniVorlage Klade Wartung StyleDie Glyptodontidae bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Gepanzerten Nebengelenktiere Cingulata Diese Ordnung war einst formenreich in Sud und Nordamerika vertreten Ihr gehoren weiterhin auch die ebenfalls ausgestorbenen Pampatheriidae die Peltephilidae die Palaeopeltidae die Pachyarmatheriidae sowie die heute noch bestehenden Gurteltiere Dasypoda an Die Gepanzerten Nebengelenktiere stellen wiederum einen Teil der Uberordnung der Nebengelenktiere Xenarthra dar die zusatzlich noch die Zahnarmen Pilosa mit den heutigen Faultieren Folivora und den Ameisenbaren Vermilingua beinhalten Die Nebengelenktiere reprasentieren eine der vier Hauptlinien der Hoheren Saugetiere die den anderen drei zusammengefasst als Epitheria als Schwestergruppe gegenubersteht 57 Eine generelle Gemeinsamkeit der Nebengelenktiere findet sich in den namengebenden xenarthrischen Gelenke Nebengelenke auch Xenarthrale an den Gelenkfortsatzen der hinteren Brust und der Lendenwirbel Hier bilden allerdings die Glyptodontidae eine Ausnahme da deren Lendenwirbel als einzigartiges Merkmal miteinander verwachsen sind 58 Der Ursprung ist bisher unbekannt die altesten Fossilfunde stammen aus Sudamerika datieren in das Palaozan vor mehr als 56 Millionen Jahren und werden zu den Gurteltieren gerechnet 59 Molekulargenetische Untersuchungen erbrachten eine Abspaltung der Nebengelenktiere von den anderen Hoheren Saugetieren bereits in der ausgehenden Unterkreide vor etwa 103 Millionen Jahren Die Gurteltiere als heute lebende nachste Verwandte der Glyptodonten trennten sich von der gemeinsamen Linie mit den Zahnarmen zu Beginn des Palaozan vor etwa 65 Millionen Jahren ab 60 61 nbsp Holmesina aus der Gruppe der Pampatheriidae den nachsten Verwandten der GlyptodontenDie innere Gliederung der Gepanzerten Nebengelenktiere ist nicht vollstandig gesichert und gegenwartig im Fluss Von grosserer Bedeutung sind hier die Pampatheriidae die in einer klassischen Auffassung als die nachsten Verwandten der Glyptodonten gelten Diese charakterisieren sich durch einen Ruckenpanzer der ahnlich dem der Gurteltiere mit beweglichen Bandern zwischen einem starren Schulter und Beckenschild versehen ist Abweichend von den Gurteltieren mit ihrer variablen Anzahl an beweglichen Bandern waren es bei den Pampatherien zumeist drei Mit einem Gewicht von uber 200 kg fur einige Formen des spaten Pleistozans etwa Pampatherium und Holmesina erreichten sie auch deutlich grossere Ausmasse als die Gurteltiere allerdings zeichnet sie die Gestaltung der Vorderbeine als nicht so geschickte Graber aus 62 Aufgrund des markanten Baus des Panzers hielt man die Pampatherien ursprunglich fur naher verwandt mit den Gurteltieren und fuhrte sie innerhalb dieser als Unterfamilie Untersuchungen an Schadeln und Zahnen erwiesen dagegen dass sich Pampatherien und Glyptodonten naher stehen Dies ergab sich unter anderem aus der Struktur des Gehorganges und dem Bau des Kauapparates wie dem hohen Unterkiefer aber auch aufgrund der komplexer gestalteten Zahne Letztere sind bei den Gurteltieren einfach nagelartig gebaut bei den Pampatherien aber durch zwei querstehende Loben bei den Glyptodonten durch drei charakterisiert Beide Familien bilden zusammen die ubergeordnete Gruppe der Glyptodonta 63 64 Die weiteren Gruppen Palaeopeltidae Peltephilidae und Pachyarmatheriidae stehen in einem mehr oder weniger engen Verhaltnis zu den ubrigen Gepanzerten Nebengelenktieren wobei letztere moglicherweise die Schwestergruppe der Glyptodonta reprasentieren 65 Verwandtschaftsverhaltnis der Glyptodonten und Gurteltiere laut molekulargenetischen Daten nach Delsuc et al 2016 66 Dasypoda Dasypodidae Chlamyphoridae Euphractinae Glyptodontidae Glyptodontinae Chlamyphorinae TolypeutinaeVorlage Klade Wartung StyleDie Beziehungen der Glyptodonten zu den heutigen Gurteltieren unterliegen einer bis heute anhaltenden fachwissenschaftlichen Debatte Die anfanglich favorisierte Zweiteilung der Gepanzerten Nebengelenktiere in die Grossgruppen der Gurteltier und Glyptodonten Verwandtschaft wurde durch modernere phylogenetische Untersuchungen basierend auf anatomischen Merkmalen im Jahr 2006 weitgehend aufgehoben Die Analyse ergab eine deutlich nahere Bindung der Glyptodonta Glyptodonten und Pampatherien an die Gurteltiere und ordnete sie in eine evolutionare Entwicklungslinie Im Ergebnis bildeten die Glyptodonta eine gemeinsame Klade mit den Euphractinae denen unter anderem das heutige Sechsbinden Gurteltier angehort Verfeinerte Studien in Verbindung mit weiterem Fossilmaterial im Jahr 2011 ruckten die Glyptodonta noch tiefer in die Gurteltiere hinein da sie eine Nahbeziehung zu den Eutatini vermuten liessen letztere benannt nach der Charakterform Eutatus stellen einen ausgestorbenen Seitenzweig der euphractinen Gurteltiere dar Dadurch wurden aber die Gurteltiere an sich zu einer paraphyletischen Gruppe 63 56 Den skelettanatomischen Analysen stehen molekulargenetische Untersuchungen aus dem Jahr 2016 gegenuber die neben den Gurteltieren auch die ausgestorbene Glyptodonten Gattung Doedicurus einschlossen Sie bestatigen generell die sehr nahe Verwandtschaft der beiden Gruppen Im Gegensatz zu der skelettanatomisch festgestellten Beziehung zu den Euphractinae unterstutzen die genetischen Daten jedoch ein Nahverhaltnis der Glyptodonten zu einer Klade bestehend aus den Chlamyphorinae welche die Gurtelmulle stellen und den Tolypeutinae innerhalb derer die Kugelgurteltiere die Nacktschwanzgurteltiere sowie das Riesengurteltier vereint sind Demnach waren die Glyptodonten die Schwestergruppe dieser beiden Unterfamilien die Trennung der beiden Linien erfolgte im Ubergang vom Eozan zum Oligozan vor etwa 35 Millionen Jahren Sowohl nach den anatomischen wie auch den molekulargenetischen Untersuchungsergebnissen waren die Glyptodonten somit lediglich als Seitenzweig der Gurteltiere anzusehen und wurden keine eigenstandige Entwicklungslinie innerhalb der Gepanzerten Nebengelenktiere darstellen Zum genauen taxonomischen Status der Glyptodonten finden sich unterschiedliche Auffassungen Einige Forscher sehen die Glyptodonten lediglich auf der Ebene einer Unterfamilie Glyptodontinae innerhalb der Gurteltiere andere behalten den Familienstatus vorerst bei Die Position der Pampatherien ist unklar da bisher noch keine DNA Untersuchungen dazu vorliegen 66 3 Allerdings unterstutzen anatomische Untersuchungen am Innenohr sowohl die nahe Position der Glyptodonten zu den Chlamyphorinae als auch ihre enge Verwandtschaft mit den Pampatherien 31 Innere Systematik Bearbeiten Innere Systematik der Glyptodonten nach Croft et al 2007 67 Glyptodontidae Parapropalaehoplophorus Glyptatelinae Propalaehoplophorinae Hoplophorinae Doedicurinae Glyptodontinae Vorlage Klade Wartung StyleIn einer haufig zitierten Ansicht wird die Familie der Glyptodonten in funf Unterfamilien unterteilt Sehr urtumlich erscheinen die Glyptatelinae als basale Gruppe Sie waren auf das Eozan und das Oligozan beschrankt und wiesen noch sehr ursprungliche Merkmale der Osteoderme und Zahne auf So sind erstere nicht so symmetrisch rosettenartig aufgebaut wie bei stammesgeschichtlich jungeren Glyptodonten sondern weisen ein dezentral liegendes Hauptmuster auf Insgesamt gelten sie aber als nur wenig erforscht 68 Die Propalaehoplophorinae traten erstmals im Oberen Oligozan auf verschwanden aber im Oberen Miozan wieder Sie waren deutlich weiter entwickelt als die Glyptatelinae aber weniger modern als die spateren Glyptodonten Gegenuber diesen zeichnen sie sich durch etwas langere Schadel mit einer weiter ausgedehnten Schnauze aus ebenso wie durch das Vorhandensein von bis zu sechs beweglichen Bandern an den Seitenrandern des Ruckenpanzers was als ursprunglicher Zustand innerhalb der Glyptodonten gilt Allerdings weisen die Osteoderme bereits eine symmetrische Form und meist eine zentrale Musterung auf 67 6 In ihrer Korpergrosse blieben sie mit etwa 70 bis 115 kg noch deutlich hinter den spateren Formen zuruck 1 Die anderen drei Unterfamilien umfassen die Hoplophorinae Sclerocalyptinae die Doedicurinae und die Glyptodontinae Die Hoplophorinae stellen die formenreichste Gruppe mit circa 60 aller bekannten Taxa dar Die Unterfamilie ist insgesamt uber einige nur unzureichend definierte Merkmale charakterisiert daher sehen einige Untersuchungen sie nicht als monophyletische Gruppe an Sie wird daher teilweise als Sammelgruppe fur Vertreter aufgefasst die moderner erscheinen als die Propalaehoplophorinae aber ausserhalb der Glyptodontinae und Doedicurinae stehen 64 17 Die grosse Heterogenitat der Unterfamilie schlagt sich auch in der Aufstellung von wenigstens sechs weiteren Untergruppierungen nieder etwa die Hoplophorini Panochthini Plohophorini die fur sich genommen teilweise wieder stark angezweifelt werden Mitunter als Resultat daraus losten einzelne Fachwissenschaftler verschiedentlich weitere Unterfamilien aus den Hoplophorinae heraus 69 70 71 Zu den bedeutendsten Entwicklungen innerhalb der Hoplophorinae gehort die Ausbildung eines keulenartigen Schwanzendes 69 Die Doedicurinae und Glyptodontinae umfassen stammesgeschichtlich jungere Glyptodonten die moderner waren als die Propalaehoplophorinae Dabei charakterisieren die Doedicurinae eine ausgepragte Schwanzkeule und Knochenplattchen die kaum ornamentiert sind Die Gruppe ist aber bis auf den namengebenden Vertreter weitgehend wenig erforscht und fast nur anhand der Panzerung bekannt Die Glyptodontinae wiederum behielten die Gestaltung der Osteoderme der Propalaehoplophorinae weitgehend bei entwickelten aber kurze Schwanze ohne keulenartig verwachsenes Ende 72 Alternative innere Systematik der Glyptodonten nach Fernicola et al 2008 64 und 2018 65 Glyptodontia Propalaehoplophoridae Glyptodontoidea Panochthidae Panochthini Neoscleroscalyptini Glyptodontidae Lomaphorini Plohophorinae Glyptodontinae Doedicurini GlyptodontiniVorlage Klade Wartung StyleEin von dieser traditionellen Gliederung abweichendes Ordnungsschema der Glyptodonten ergaben kladistische Analysen des Jahres 2008 Die ganze Gruppe der Glyptodonten in der klassischen Auffassung wurde auf die Ebene der Unterordnung der Glyptodontia angehoben Die eigentlichen Glyptodontidae beschranken sich auf die stammesgeschichtlich moderneren Formen Innerhalb der Glyptodontidae wurden die Doedicurinae mit den Glyptodontinae vereint eine Aufteilung erfolgt hier nur noch auf der Ebene der Tribus Zur Seite der Glyptodontinae stehen die Plohophorinae und einzelne weitere Triben Nicht zu den Glyptodontidae gehorig sondern als eigenstandig erwiesen sich die Panochthidae die in die beiden Triben der Panochthini und der Neosclerocalyptini differenziert werden Die Glyptodontidae und die Panochthidae wiederum formen die Uberfamilie der Glyptodontoidea Die haufig als paraphyletisch angenommenen Propalaehoplophorinae stellten sich als monophyletisch heraus formen aber nun als eigenstandige Familie eine Linie ausserhalb der Glyptodontoidea Hier erhielten zudem die Glyptatelinae einen Familienstatus Die problematischen Hoplophorinae wurden dagegen aufgelost die meisten der enthaltenen Gattungen sind aber in diesem Gliederungsschema nicht einer genaueren Gruppe zuordenbar sie gelten somit als incertae sedis In dieser Sichtweise bestehen die Glyptodontia derzeit aus vier Familien den Glyptatelidae den Propalaehoplophoridae den Panochthidae und den Glyptodontidae 73 17 In weiteren phylogenetischen Studien wird teilweise zwischen einer nordlichen und sudlichen Klade unterschieden 19 74 45 55 Erstere umfasst weitgehend die klassischen Glyptodontinae letztere die Propalaeohoplophorinae die Hoplophorinae und die Doedicurinae Beide Linien bilden in sich geschlossene Gruppen wobei in der sudlichen Klade die angenommenen hoheren taxonomischen Einheiten sich starker mischen und so als eher paraphyletisch aufzufassen sind Definierende Unterschiede zwischen den beiden Gruppen finden sich unter anderem in der Panzergestaltung So kam es in der nordlichen Klade nicht zu einer Ausbildung einer komplexen Schwanzpanzerung wahrend sich in der sudlichen eine teils massive Schwanzkeule herausformte 45 Uberblick uber die Gattungen Bearbeiten Insgesamt sind etwa 65 Gattungen der Glyptodontidae bekannt womit die Familie sehr formenreich war Die meisten der Taxa sind aber nur unzureichend uberliefert ihre Beschreibung basiert in der Regel auf Resten der Panzerung Nur bei den wenigsten Formen sind auch Schadel oder Korperskelettteile bekannt Traditionell erfolgt die Unterscheidung der einzelnen Arten und Gattungen der Glyptodonten anhand der Form der Knochenplattchen des Panzers und der Gestaltung der Schwanzpanzerung und nicht wie sonst bei Saugetieren ublich mit Hilfe von Schadel und Gebissmerkmalen 64 72 Aus diesem Grund ist es teilweise auch schwierig isoliertes Skelettmaterial bestimmten Taxa zuzuweisen die sonst nur durch Panzerreste bekannt sind 75 76 Das hier verwendete Ordnungssystem folgt weitgehend McKenna und Bell 1997 77 wobei neuere Entwicklungen berucksichtigt wurden 78 79 67 6 80 81 39 69 82 83 45 84 Familie Glyptodontidae Gray 1869Paraeucinepeltus Gonzalez Ruiz Zurita Scillato Yane Zamorano amp Tejedor 2011 Parapropalaehoplophorus Croft Flynn amp Wyss 2007 Kelenkura Barasoain Zurita Croft Montalvo Contreras Mino Boilini amp Tomassini 2022 dd Unterfamilie Glyptatelinae Castellanos 1932Glyptatelus Ameghino 1897 Clypeotherium Scillato Yane 1977 dd Unterfamilie Propalaeohoplophorinae Castellanos 1932Propalaehoplophorus Propalaeohoplophorus Ameghino 1887 Cochlops Metopotoxus Ameghino 1889 Eucinepeltus Ameghino 1891 Asterostemma Ameghino 1889 dd Unterfamilie Hoplophorinae Huxley 1864Asymmetrura Farina 1981 Caudaphorus Farina 1981 Uruguayurus Mones 1987Tribus Hoplophorini Huxley 1864Hoplophorus Sclerocalyptus Lund 1838 Eosclerocalyptus Ameghino 1919 Hoplophractus Cabrera 1939 Trachycalyptus Ameghino 1908 Berthawyleria Castellanos 1939 Parahoplophorus Castellanos 1932 Isolinia Castellanos 1951 Stromaphoropsis Kraglievich 1932 Eosclerophorus Castellanos 1948 Trabalia Kraglievich 1932 Neosclerocalyptus Paula Couto 1957 Eonaucum Scillato Yane amp Carlini 1998 Chacus Zurita 2002Tribus Palaehoplophorini Hoffstetter 1958Palaehoplophorus Palaeohoplophorus Ameghino 1883 Aspidocalyptus Cabrera 1939 Chlamyphractus Castellanos 1939 Pseudoeuryurus Ameghino 1889 Protoglyptodon Ameghino 1885 PalaehoplophoroidesScillato Yane amp Carlini 1998Tribus Lomaphorini Hoffstetter 1958Peiranoa Castellanos 1946 Lomaphorops Castellanos 1932 Lomaphorus Ameghino 1889 Trachycalyptoides Saint Andre 1996Tribus Plohophorini Castellanos 1932Coscinocercus Cabrera 1939 Phlyctaenopyga Cabrera 1944 Stromaphorus Castellanos 1926 Plohophorops Rusconi 1933 Plohophorus Urotherium Ameghino 1887 Nopachtus Ameghino 1888 Propanochthus Castellanos 1925 Pseudoplohophorus Castellanos 1926 Tesseiria Kraglievich 1932 Plohophoroides Castellanos 1928 Zaphilus Ameghino 1889Tribus Panochthini Castellanos 1927Panochthus Burmeister 1866 Parapanochthus Moreira 1971Tribus Neuryurini Hoffstetter 1958Neuryurus Euryurus Ameghino 1889 dd Unterfamilie Doedicurinae Ameghino 1889Eleutherocercus Koken 1888 Prodaedicurus Palaeodoedicurus Thoracophorus Castellanos 1927 Comaphorus Ameghino 1886 Castellanosia Kraglievich 1932 Xiphuroides Castellanos 1927 Doedicurus Burmeister 1874 Doedicuroides Castellanos 1941 Plaxhaplous Ameghino 1884 dd Unterfamilie Glyptodontinae Gray 1869Boreostemma Carlini Zurita Scillato Yane Sanchez amp Aguilera 2008 Andinoglyptodon Salas Gismondi Ochoa Gamarra Pujos Foster amp Tejada 2023Tribus Glyptodontini Gray 1869Glyptodontidium Cabrera 1944 Glyptodon Chlamydotherium Glyptocoileus Glyptopedium Lepitherium Neothoracophorus Pachypus Paraglyptodon Pseudothoracophorus Schistopleurum Owen 1839 Stromatherium Castellanos 1953 Glyptostracon Castellanos 1938 Heteroglyptodon Roselli 1976Tribus Glyptotheriini Castellanos 1953Glyptotherium Brachyostracon Boreostracon Neothoracophorus Xenoglyptodon Osborn 1903 dd dd Stammesgeschichte BearbeitenAdaptive Radiation und Ursprunge Bearbeiten Zahlreiche Linien der Glyptodonten erfuhren eine starke Korpergrossenzunahme vor allem im letzten Abschnitt des Pleistozans Erklart wird diese teilweise mit der Bergmannschen Regel nach der die Tiere unter den kuhleren Bedingungen der Eiszeit grosser wurden Einen starkeren Einfluss hierbei haben allerdings auch die verfugbaren Nahrungsressourcen sodass Formen aus hoheren Bergregionen mit ihrem begrenzteren Pflanzenangebot dieser Regel nicht zwingend unterlagen 85 Andere Erklarungsversuche fuhren den Konkurrenzdruck an der durch einwandernde Pflanzenfresser aus Nordamerika im Zuge des Grossen Amerikanischen Faunenaustausches seit dem Pliozan entstand 2 Weitere evolutive Veranderungen betreffen die Reduktion der Zehenanzahl in mehreren Linien und die Uberpragung der Form der Knochenplattchen und des Schwanzpanzers Dabei zeigt sich aber dass ahnlich gestaltete Strukturen nicht unbedingt auf nahere Verwandtschaft schliessen lassen sondern teilweise Ausdruck einer konvergenten Entwicklung sind 72 Die fruhesten bekannten Funde einige Knochenplattchen des Ruckenpanzers stammen aus Patagonien und gehoren mit einem Alter von 48 bis 42 Millionen Jahren ins Mittlere Eozan Sie werden der Gattung Glyptatelus aus der Gruppe der Glyptatelinae zugewiesen Das Material wurde bereits Ende des 19 Jahrhunderts vorgestellt und soll aus entsprechend alten Gesteinseinheiten geborgen worden sein 86 87 genauere Daten zu den Lokalitaten liegen aber nicht vor 88 89 Damit ist der alteste Nachweis der Glyptodonten etwas junger als der der verwandten Gurteltiere der in Ablagerungen des Palaozan mit Alterswerten von vor uber 56 Millionen Jahren im sudlichen Brasilien gefunden wurde 90 Moglicherweise ist im sudlicheren Teil des Kontinentes auch die Ursprungsregion beider Gruppen zu suchen Im Oberen Eozan ist dann Clypeotherium aus der gleichen Verwandtschaftsgruppe nachgewiesen 91 Oligozan Bearbeiten Im Verlauf des Oligozan treten weiterhin Clypeotherium und Glyptatelus auf so unter anderem mit einzelnen Knochenplattchen in Quebrada Fiera im westlichen Argentinien belegt 92 Im ausgehenden Oligozan einer Zeit mit starkerer Diversifizierung der Glyptodonten sind erstmals Vertreter der Propalaehoplophorinae uberliefert eine der am besten untersuchten basalen Gruppen dieser Gurteltierverwandten Sie gelten zudem als Ausgangsgruppe der Entstehung der moderneren Glyptodonten 91 6 Ahnlich den Glyptatelinae liegen die fruhesten Nachweise der Propalaehoplophorinae aus Patagonien vor bedeutend ist hier etwa die Fundstelle El Pajarito in der argentinischen Provinz Chubut Doch bereits im Oberen Oligozan hatten sie auch weiter nordlich gelegene Regionen erreicht wie einige Osteoderme aus der Fray Bentos Formation in der argentinischen Provinz Entre Rios zeigen 93 Neben diesen beiden bedeutenden Linien kommt mit Pseudoglyptodon eine Gattung vor die Mischmerkmale der Faultiere und der Glyptodonten aufweist So erinnert der Gebissaufbau mit funf Zahnen je Oberkiefer und vier je Unterkieferhalfte an die Faultiere die Gestaltung der Zahnkauflachen mit drei querstehenden Loben dagegen an die Glyptodonten Abweichend von den Glyptodonten fehlten den Zahnen die erhohten Rippeln aus hartem Zahnbein innerhalb der Loben Bedeutende Funde stammen unter anderem aus Salla Luribay in Bolivien und aus der Tinguiririca Fauna aus dem zentralen Chile Moglicherweise aber steht Pseudoglyptodon den Faultieren naher 89 Miozan Bearbeiten nbsp Panzerrest von PropalaeohoplophorusRecht formenreich traten die Glyptodonten im Miozan auf Im Unteren Miozan und im Ubergang zum Mittleren Miozan aus der Zeit vor 18 bis 16 Millionen Jahren ist die Santa Cruz Formation in Patagonien bedeutend wo die Glyptodonten mit den Propalaehoplophorinae recht zahlreich in Erscheinung treten Nachgewiesen sind mit Propalaehoplophorus Cochlops Asterostemma und Eucinepeltus wenigstens vier Gattungen wobei letztere durch ebenfalls wenigstens vier Arten reprasentiert wird Alle Vertreter waren deutlich grosser als die heutigen Gurteltiere und wogen zwischen 67 kg bei Propalaehoplophorus und 115 kg bei Eucinepeltus Erstmals fur Glyptodonten sind aus der Santa Cruz Formation auch vollstandige Skelette erhalten Dadurch gelten die Propalaehoplophorinae als gut untersucht Die Angehorigen der Propalaehoplophorinae ernahrten sich hauptsachlich von gemischter Pflanzenkost und bewegten sich ausschliesslich am Boden fort 94 1 Neben den Funden der Santa Cruz Formation sind auch noch weitere bedeutende aus anderen Bereichen Sudamerikas bekannt Hierzu gehoren Knochenplattchen und umfangreiche Reste des Korperskeletts von Propalaehoplophorus aus der zeitlich etwas jungeren Rio Mayo Formation in der Chubut Provinz von Argentinien 95 Ein Teilskelett von Parapropalaehoplophorus wurde aus der Chucal Formation im nordlichen Chile berichtet Der Fund ist etwa gleich alt zu jenen der Santa Cruz Formation aufgrund abweichender Merkmale der Zahne und der Osteoderme letztere zeigen kaum Ornamentierungen ist dessen genaue systematische Zuweisung unklar 67 Im Mittleren Miozan treten noch einzelne fruhe Vertreter auf etwa das mit beweglichen Bandern an den seitlichen Panzerrandern ausgestattete Paraeucinepeltus aus dem sudlichen Argentinien Daruber hinaus sind aber auch einige modernere Formen nachgewiesen etwa Eonaucum 81 Die fruhesten Vertreter der Glyptodontinae erscheinen erstmals im Mittleren Miozan vor rund 12 Millionen Jahren und gehoren der Gattung Boreostemma an Aus dieser Zeit liegt ein vollstandiges rund 1 4 m langes Exemplar von Boreostemma aus den Monkey Beds der Villavieja Formation in La Venta in Kolumbien vor 96 Da auch weitere fruhe Funde aus dem nordlichen Sudamerika stammen etwa aus der formenreichen Fitzcarrald Lokalfauna des westlichen Amazonasgebietes in Peru 97 kann ein Ursprung der Gruppe in dieser Region angenommen werden Vom Norden aus breiteten sich die modernen Glyptodonten nach Suden aus sodass sie im ausgehenden Miozan auch in der Pamparegion mit Glyptodontidium und moglicherweise schon Glyptodon nachweisbar sind 98 99 82 Weiter sudlich im heutigen zentralen Argentinien ist mit Kelenkura aus der Arroyo Chasico Formation und der Loma de Las Tapias Formation des Oberen Miozans eine Form dokumentiert die erstmals uber eine vollstandige gepanzerte Schwanzkeule verfugte 45 In regionaler und zeitlicher Nahe liegt eine sehr umfangreiche Glyptodontenfauna aus dem Conglomerado osifero der Ituzaingo Formation vor die im nordostlichen Argentinien am Unterlauf des Rio Parana nahe der Stadt Parana aufgeschlossen ist und rund ein Dutzend Gattungen einschliesst 100 Wiederum in den Ubergang vom Miozan zum Pliozan lasst sich im sudlichen Sudamerika mit Eleutherocercus eines der fruhesten Mitglieder der Doedicurinae feststellen wie einzelne Skelettfunde einschliesslich Schadel Gliedmassen und Panzerreste aus der Andalhuala Formation und der Monte Hermoso Formation im nordwestlichen Argentinien nahelegen 101 55 Plio und Pleistozan Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von HoplophorusVor allem im Pliozan und im Pleistozan kam es zu einer starken Aufsplitterung der Glyptodonten was moglicherweise mit der Ausbreitung offener Landschaften in Folge des sich abkuhlenden Klimas einherging 102 Waren im Pliozan mit Boreostemma aus der bedeutenden Codore Formation in Venezuela oder Andinoglyptodon aus der Descanso Formation im peruanischen Andengebiet noch fruhe Formen der modernen Glyptodonten anzutreffen 6 84 ist im Altpleistozan vor etwa 1 8 Millionen Jahren erstmals eindeutig Glyptodon im sudlichen Sudamerika uberliefert 103 Zu den fruhesten Funden gehort unter anderem ein 28 cm langer Schadelfund aus der Nahe von Tarija im sudlichen Bolivien 104 Ahnlich alte Funde stammen auch aus dem angrenzenden Pampagebiet sodass der wahrscheinliche Ursprung der Gattung in dieser gesamten Region lag 98 In der darauf folgenden Zeit stellt Glyptodon den dominierenden Vertreter der Glyptodonten dar Die Gattung kam hauptsachlich vom sudlichen Brasilien bis in die sudlichen Bereiche des Kontinentes vor war aber auch weiter nordlich in den Anden zu finden Ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich zwischen dem 20 und 38 sudlichen Breitengrad Der ursprunglich angenommene Artenreichtum der Gattung ist allerdings moglicherweise ein Relikt der Forschung da moderne Analysen lediglich zwei Formen in den Tieflandsgebieten unterscheiden konnen die sich weitgehend zeitlich abgrenzen zuzuglich einer dritten aus den Anden 105 106 19 Auch Vertreter anderer Linien bewohnten weite Bereiche des Kontinentes So hatte Panochthus eine grossere geographische Reichweite und okologische Toleranz und besiedelte sowohl tropische Areale als auch temperierte Gebiete vom heutigen nordostlichen Brasilien bis weit in das sudliche Argentinien hinein Ausserdem gehort Panochthus neben Glyptodon zu den wenigen Angehorigen der Gepanzerten Nebengelenktiere die zu jener Zeit bis in Hochgebirgslagen von teils uber 4000 m vordrangen 18 19 Andere Formen waren dagegen regional starker begrenzt Hierzu zahlen unter anderem Hoplophorus das uberwiegend in tropischen Landschaften vorkam und Doedicurus sowie Plaxhaplous in der Pampa und im angrenzenden Mesopotamia 39 Ein ahnliches Verbreitungsgebiet wies auch Neosclerocalyptus auf das mit geschatzten 295 bis 470 kg Korpergewicht der kleinste alle pleistozanen Vertreter der Glyptodonten war Einzigartig war bei ihm eine stark verknocherte Nasenregion 107 108 74 nbsp Skelettrekonstruktion von GlyptotheriumMit der Entstehung des Isthmus von Panama vor rund 3 5 Millionen Jahren wahrend des Pliozans und der damit verbundenen Ausbildung einer Landbrucke zwischen Sud und Nordamerika kam es zum Grossen Amerikanischen Faunenaustausch Die fruhesten Glyptodontenreste nordlich von Sudamerika die aber nur einige wenige Osteoderme umfassen sind im San Miguel Allende Becken des mexikanischen Bundesstaates Guanajuato im zentralen Teil des Landes entdeckt worden und datieren auf etwa 3 6 bis 3 9 Millionen Jahre 109 Im ausgehenden Pliozan ist dann erstmals der nordamerikanische Vertreter Glyptotherium nachgewiesen dessen Knochenplattchen starker ornamentiert sind als bei seinem Verwandten Glyptodon Dabei traten zuerst eher kleine Angehorige dieser Gattung auf die nur rund 230 kg wogen erst im Verlauf des Pleistozans bildeten sich bis zu 790 kg schwere Formen aus 110 In Nordamerika war Glyptotherium der einzige bisher anerkannte Vertreter der Glyptodonten dort hauptsachlich entlang der Golfkuste verbreitet zahlreiche Funde sind aus Texas Arizona und Florida bekannt Einer der bedeutendsten und reichhaltigsten Fundpunkte ist mit der 111 Ranch in Arizona belegt In Oklahoma erreichte Glyptotherium bei 36 37 sein nordlichstes Vorkommen wie ein Ruckenpanzer aus Carmen im Alfalfa County anzeigt 111 Im Verlauf des Mittelpleistozans verschwanden die Glyptodonten allmahlich wieder aus ihren nordlichsten Refugien 98 12 moglicherweise infolge des trockener werdenden Klimas wahrend der Kaltzeiten Sie blieben aber noch sehr weit uber das heutige Mexiko und Guatemala verbreitet Aus letzterer Region liegt sehr umfangreiches Material aus Quetzaltenango und Estanzuela im Suden des Landes vor das Schadel Unterkiefer und Ruckenpanzer einschliesst 27 112 Offensichtlich kam es zu dieser Zeit teilweise zu einer Ruckwanderung nach Sudamerika da im ausgehenden Pleistozan Glyptotherium auch aus Venezuela 103 und Brasilien 113 114 bekannt ist und dort Kustenflachlander bewohnte 25 112 Aussterben Bearbeiten Zum Ende des Pleistozans im Ubergang zum Holozan starben die Glyptodonten im Zuge der Quartaren Aussterbewelle aus Fur Glyptodon liegen die jungsten direkt datierten Funde bei einem Alter von rund 25 500 Jahren von Inciarte in Venezuela Jungere Daten von 9600 bis 10 500 Jahren von Pay Paso in Uruguay wurden an beigefundener Holzkohle gewonnen wobei eine gemeinsame Ablagerung der Reste von Glyptodon und Holzkohle nicht sicher ist Deutlich langer uberlebte Doedicurus Es war noch wahrend der Besiedlung Sudamerikas durch den fruhen Menschen anzutreffen die vor etwa 14 500 Jahren begann 115 Ob der Mensch aber ursachlich fur das Verschwinden der grossen Saugetierfauna verantwortlich ist gehort zu einer vielfach diskutierten Debatte In der Pamparegion hielt sich Doedicurus noch bis in das fruhe Holozan So sind Funde der Gattung die einen Unterkiefer mehrere Halswirbel Knochen des Fussskelettes und andere Elemente des Korperskelettes sowie des Panzers einschliessen zusammen mit Steinartefakten fruher Jager Sammler Gruppen von La Moderna im nordostlichen Argentinien auf ein Alter von 7500 Jahren BP datiert worden Unklar ist hier ob die Menschen das Tier selbst jagten oder einen Kadaver zerlegten 116 117 Mit rund 8480 Jahren BP wenig alter ist ein Fragment eines Oberarmknochens das sudlich von Buenos Aires aufgefunden wurde 2 Forschungsgeschichte BearbeitenErste Entdeckungen im 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Damaso Antonio Larranaga 1771 1848 erstellte im Juni 1814 die erste Beschreibung eines GlyptodontenDer fruheste bekannt gewordene Fund eines Glyptodonten geht auf das Jahr 1774 zuruck als der englische Jesuit Thomas Falkner von einem rund 2 7 m langen Korperpanzer bestehend aus sechseckigen Knochenplattchen berichtete der am Ufer des Rio Carcarana nahe Santa Fe in Argentinien entdeckt worden war und den er mit dem der heutigen Gurteltiere verglich 118 Im Jahr 1814 erstellte Damaso Antonio Larranaga 1771 1848 die erste wissenschaftliche Beschreibung eines Glyptodonten in seiner Schrift Diario de Historia Natural anhand eines Ruckenpanzers eines Oberschenkelknochens und eines Schwanzpanzers Er fugte dieser die Bezeichnung Dasypus Megatherium Cuv zu was 1823 24 von Georges Cuvier 1769 1832 in die zweite Auflage seines Werkes Recherches sur les ossemens fossiles eines der Grundlagenwerke zur Entwicklung der Palaontologie eingebracht wurde 119 Die Angabe der Untergattung Megatherium eigentlich ein riesiges Bodenfaultier das Cuvier 1796 selbst wissenschaftlich eingefuhrt hatte fuhrte dazu dass in der darauf folgenden Zeit die Ansicht von gepanzerten Riesenfaultieren vertreten wurde So beschrieb etwa 1827 Christian Samuel Weiss Panzerreste eines Glyptodonten aus dem heutigen Uruguay und Brasilien als zu Megatherium gehorig 120 Auch William Clift verband in einer Publikation von 1835 ein Skelett von Megatherium aus der Umgebung von Villanueva am Rio Salado in der Pamparegion sudlich von Buenos Aires mit ebenfalls dort aufgefundenen Panzerresten von Glyptodonten und bildete diese auch ab 121 Sechs Jahre spater untersuchte Joseph Eduard d Alton das von Weiss verwendete Material erneut und schloss auch zusatzlich gefundene Skelettreste ein Er kam nach ausfuhrlichen anatomischen Vergleichen zu dem Schluss dass es sich um riesige Gurteltiere handelte 122 Heinrich Georg Bronn 1800 1862 verwendete die gleiche Fundkollektion fur die Aufstellung der Gattung Chlamydotherium 123 Allerdings ist der Name Chlamydotherium problematisch einerseits weil er nahezu gleichzeitig von Peter Wilhelm Lund fur einen Vertreter der Pampatheriidae naher Verwandter der Glyptodonten verwendet worden war andererseits weil Bronn ihn als Genus coelebs ungebundene Gattung eingefuhrt hatte ohne der Gattung eine spezifische Art zuzuweisen Chlamydotherium gilt heute als synonym zu Glyptodon 39 Im gleichen Zeitraum entdeckte eine Expedition unter der Leitung von Teodoro Vilardebo mehrere Knochen und einen Ruckenpanzer in Uruguay den sie nach wissenschaftlicher Analyse 1838 in einer lokalen Tageszeitung veroffentlichten Die darin verwendete Bezeichnung Dasypus antiquus ist allerdings ungultig Erst 1844 nachdem die Reste an das Museum national d histoire naturelle in Paris verschickt worden waren konnte der Schweizer Zoologe Francois Jules Pictet diese als zu Glyptodon gehorig klassifizieren 64 124 Wissenschaftliche Namensgebungen Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von Glyptodon nach Richard Owens Erstbeschreibung von 1839 nbsp Richard Owen 1804 1892 benannte 1839 die Gattung GlyptodonDen Gattungsnamen Glyptodon fuhrte der englische Palaontologe Richard Owen 1804 1892 im Jahr 1839 ein 125 eine weitere ausfuhrliche Vorstellung der Gattung hier auch verbunden mit dem Artzusatz Glyptodon clavipes folgte zwei Jahre spater 126 Die Erstbeschreibung basierte auf einem Teilskelett das in den 1830er Jahren in der Umgebung von Canuelas am Rio Matanza Riachuelo sudlich von Buenos Aires gefunden worden war Woodbine Parish ein hochrangiger britischer Diplomat in Buenos Aires sandte die Fossilreste nach England wo sie Owen eingehend untersuchte und dabei erkannte dass es sich um einen Verwandten der Gurteltiere handelte Er revidierte dabei auch alle angeblichen Panzerreste die mit Megatherium in Verbindung gebracht worden waren Der Name Glyptodon setzt sich aus den griechischen Wortern glyfein glyphein einschneiden Partizip Perfekt glyptw glypto und ὀdoys odous Zahn zusammen und bezieht sich auf die besondere Gestaltung der Zahne die Owen im Vergleich zu den Gurteltieren sah 125 Etwa zur gleichen Zeit unternahm Charles Darwin 1809 1882 mit der HMS Beagle seine fur die Evolutionsforschung bedeutende Forschungsreise und landete zwischen 1832 und 1834 mehrfach an der Kuste Argentiniens an Dort sammelte er uber 5000 Fossilfunde zumeist aus dem Pleistozan die er an das Royal College of Surgeons in London weiterleitete von denen haben aber nur insgesamt 175 Objekte die Bombardements Londons 1941 uberstanden Dort begann Owen ab 1836 mit dem Studium der Fossilien Darwin selbst war aufgrund von Cuviers Angabe zu der Korperpanzerung von Megatherium in der neuen Ausgabe dessen Werkes Recherches sur les ossemens fossiles von gepanzerten Riesenfaultieren uberzeugt und wies diesen in seinen Reiseaufzeichnungen zahlreiche Funde zu was Owen im Nachfolgenden korrigierte 127 Parallel zu Darwins Unternehmungen und Owen Analysen arbeitete der danische Forscher Peter Wilhelm Lund 1801 1880 in Brasilien wo er in der Region des Rio das Velhas eine uber 12 000 Fossilien umfassende Kollektion von rund 800 Fundstellen uberwiegend Hohlen zusammentrug und nach Kopenhagen verschiffte Diese Tatigkeiten fuhrten 1838 zur Beschreibung von Hoplophorus durch Lund 128 129 124 nbsp Herrmann Burmeisters Rekonstruktion von Glyptodon als Zweischaler von 1866 nbsp John Edward Gray 1800 1875 fuhrte 1869 den Familiennamen der Glyptodontidae einIm Jahr 1869 etablierte John Edward Gray 1800 1875 den heute fur die Familie genutzten Namen Glyptodontidae In diese schloss er neben Glyptodon auch Hoplophorus Panochthus und Schistopleurum ein letzteres ist heute ein Synonym zu Hoplophorus Als Hauptmerkmale nannte er Dorsal shield entire not revolute immovable affixed to the upper part of the very large pelvis Ruckenschild vollstandig nicht rollbar unbeweglich am oberen Teil des sehr grossen Beckens befestigt Wenige Jahre zuvor hatte der deutsche Forscher Hermann Burmeister 1807 1892 der jahrelang in Sudamerika tatig war den Begriff Biloricata Zweischaler fur die Glyptodonten eingefuhrt unter der Annahme das auf dem Bauch ebenfalls ein wenn auch dunnerer Panzer ausgebildet sei 130 Diese Uberlegung arbeitete Gray in seine Beschreibung ein wobei er zusatzlich vermerkte dass wohl der Kopf analog zu den Schildkroten in den Panzer zuruckgezogen werden konne 131 Im Jahr 1875 wurden erstmals ausserhalb Sudamerikas Reste von Glyptodonten in Form eines vollstandigen Ruckenpanzers im Tal von Mexiko entdeckt denen einige weitere bis Anfang des 20 Jahrhunderts folgten so 1912 ebenfalls ein vollstandiger Panzer nebst einigen Skelettteilen 132 Bereits 1888 beschrieb Edward Drinker Cope 1840 1897 einzelne Osteoderme aus Texas und lieferte damit den fruhesten Nachweis der Glyptodonten nordlich von Mexiko Erst 1903 publizierte Henry Fairfield Osborn 1857 1935 ein nahezu vollstandiges Skelett von Glyptotherium und beschrieb damit die einzige heute anerkannte Gattung Nordamerikas 133 12 Die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Ubergang vom 19 zum 20 Jahrhundert heben sich die Arbeiten der Gebruder Carlos und Florentino Ameghino heraus Im Jahr 1889 erarbeitete Florentino Ameghino erstmals eine systematische Gliederung der Glyptodonten die 13 der 19 damals bekannten Gattungen umfasste Er ordnete diese in drei Familien Glyptodontidae Doedicuridae und Hoplophoridae Grundlagen seiner systematischen Aufteilung waren die unterschiedliche Gestaltung der Osteoderme und der Schwanzpanzerung Dabei erkannte Ameghino als erster die zwei grundsatzlichen Schwanztypen der Glyptodonten zum einen der Schwanz der vollstandig umringt war und in einer kurzen Spitze endete typisch fur Glyptodon und zum anderen der Schwanz mit einem keulenartigen Ende wie er bei Doedicurus vorkam 134 Diese Methode zur Untergliederung der Glyptodonten wurde auch spater von anderen Wissenschaftlern verwendet 72 Zu den weiteren herausragenden Forschern zu den Glyptodonten gehoren unter anderem Lucas Kraglievich in den 1930er Jahren sowie Robert Hoffstetter in den 1950er Jahren 135 Literatur BearbeitenRichard M Farina Sergio F Vizcaino und Gerardo de Iuliis Megafauna Giant beasts of Pleistocene South America Indiana University Press 2013 ISBN 978 0 253 00230 3 Paul S Martin und Richard G Klein Hrsg Quaternary Extinctions A Prehistoric Revolution The University of Arizona Press Tucson AZ 1984 ISBN 0 8165 1100 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Sergio F Vizcaino Juan C Fernicola und M Susana Bargo Paleobiology of Santacrucian glyptodonts and armadillos Xenarthra Cingulata In Sergio F Vizcaino Richard F Kay und M Susana Bargo Hrsg Early Miocene paleobiology in Patagonia High latitude paleocommunities of the Santa Cruz Formation Cambridge University Press New York 2012 S 194 215 a b c Leopold Hector Soibelzon Martin Zamorano und Gustavo Juan Scillato Yane Un Glyptodontidae de gran tamano en el Holoceno Temprano de la Region Pampeana Argentinia Revista Brasileira de Paleontologia 15 1 2012 S 105 112 a b Kieren J Mitchell Agustin Scanferla Esteban Soibelzon Ricardo Bonini Javier Ochoa und Alan Cooper Ancient DNA from the extinct South American giant glyptodont Doedicurus sp Xenarthra Glyptodontidae reveals that glyptodonts evolved from Eocene armadillos Molecular Ecology 25 14 2016 S 3499 3508 doi 10 1111 mec 13695 a b Sergio F Vizcaino R Ernesto Blanco J Benjami Bender und Nick Milne Proportions and function of the limbs of glyptodonts Lethaia 44 2011 S 93 101 Farina Vizcaino und de Iuliis 2013 S 223 234 a b c d e f Alfredo A Carlini Alfredo E Zurita Gustavo J Scillato Yane Rodolfo Sanchez und Orangel A Aguilera New Glyptodont from the Codore Formation Pliocene Falcon State Venezuela its relationship with the Asterostemma problem and the paleobiogeography of the Glyptodontinae Palaontologische Zeitschrift 82 2 2008 S 139 152 a b c d e f Richard A Farina und Sergio F Vizcaino Carved teeth and strange jaws How glyptodonts masticated Acta Palaeontologica Polonica 46 2 2001 S 219 234 a b Sergio F Vizcaino Richard A Farina M Susana Bargo und Gerardo de Iuliis Functional and phylogenetic assessment of the masticatory adaptations in Cingulata Mammalia Xenarthra Ameghiniana 41 4 2004 S 651 664 Alfredo Eduardo Zurita und Silvia A 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Giallombardo Norberto P Giannini Suzann L Goldberg Brian P Kraatz Zhe Xi Luo Jin Meng Xijun Ni Michael J Novacek Fernando A Perini Zachary S Randall Guillermo W Rougier Eric J Sargis Mary T Silcox Nancy B Simmons Michelle Spaulding Paul M Velazco Marcelo Weksler John R Wible und Andrea L Cirranello The Placental Mammal Ancestor and the Post K Pg Radiation of Placentals Science 339 2013 S 662 667 doi 10 1126 science 1229237 Kenneth D Rose The beginning of the age of mammals Johns Hopkins University Press Baltimore 2006 S 1 431 S 200 204 Sergio F Vizcaino und W J Loughry Xenarthran biology Past present and future In Sergio F Vizcaino und W J Loughry Hrsg The Biology of the Xenarthra University Press of Florida 2008 S 1 7 Frederic Delsuc Michael J Stanhope und Emmanuel J P Douzery Molecular systematics of armadillos Xenarthra Dasypodidae contribution of maximum likelihood and Bayesian analyses of mitochondrial and nuclear genes Molecular Phylogenetics and Evolution 28 2003 S 261 275 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574 a b Sofia I Quinones Martin De los Reyes Alfredo E Zurita Francisco Cuadrelli Angel R Mino Boilini und Daniel G Poire Neosclerocalyptus Paula Couto Xenarthra Glyptodontidae in the late Pliocene earliest Pleistocene of the Pampean region Argentina Its contribution to the understanding of evolutionary history of Pleistocene glyptodonts Journal of South American Earth Sciences 103 2020 S 102701 doi 10 1016 j jsames 2020 102701 Alfredo E Zurita M Taglioretti Martin de los Reyes Martin Zamorano F Scaglai und Gustavo Juan Scillato Yane Neogene skulls of Glyptodontidae Doedicurinae Mammalia Xenarthra the first evidence In Diego Brandoni u a Hrsg II Simposio del Mioceno Pleistoceno del Centro y Norte de Argentina Diamante 25 27 de Septiembre de 2013 Diamante 2013 S 32 Alfredo E Zurita Matias Taglioretti Martin de los Reyes Cristian Oliva und Fernando Scaglia First Neogene skulls of Doedicurinae Xenarthra Glyptodontidae morphology and phylogenetic implications Historical Biology An International Journal of Paleobiology 28 3 2016 S 423 432 doi 10 1080 08912963 2014 969254 Malcolm C McKenna und Susan K Bell Classification of mammals above the species level Columbia University Press New York 1997 S 1 631 S 87 91 Alfredo A Carlini Sergio F Vizcaino und Gustavo J Scillato Yane Armored Xenarthtans A unique taxonomic and ecologic assemblage In Richard F Kay Richard H Madden Richard L Cifelli und John J Flynn Hrsg Vertebrate Paleontology in the Neotropics The Miocene Fauna of La Venta Colombia Smithsonian Institution Press Washington 1997 S 213 226 Gustavo J Scillato Yane und Alfredo A Carlini Nuevos Xenarthra del Friasense Mioceno medio de Argentina Studia Geologica Salmanticensia 34 1998 S 43 67 Alfredo E Zurita Alfredo A Carlini und Gustavo J Scillato Yane Paleobiogeography biostratigraphy and systematics of the Hoplophorini Xenarthra Glyptodontoidea Hoplophorinae from the Ensenadan Stage early Pleistocene to early middle Pleistocene Quaternary International 210 2009 S 82 92 a b Laureano Raul Gonzalez Ruiz Alfredo Eduardo Zurita Gustavo Juan Scillato Yane Martin Zamorano und Marcelo Fabian Tejedor Un nuevo Glyptodontidae Mammalia Xenarthra Cingulata del Mioceno de Patagonia Argentina y comentarios acerca de la sistematica de los gliptodontes friasenses Revista Mexicana de Ciencias Geologicas 28 3 2011 S 566 579 a b Laura E Cruz Juan C Fernicola Matias Taglioretti und Nestor Toledo A reassessment of the taxonomic status of Paraglyptodon Castellanos 1932 Mammalia Cingulata Glyptodontia Journal of South American Earth Sciences 66 2016 S 32 40 Alfredo E Zurita Francisco Cuadrelli Rodrigo L Tomassini Martin de los Reyes Carlos Luna und Pablo Torino On the status of Urotherium antiquum Ameghino Xenarthra Glyptodontidae Comptes Rendus Palevol 16 3 2017 S 303 311 doi 10 1016 j crpv 2016 08 008 a b Rodolfo Salas Gismondi Diana Ochoa Jorge Gamarra Francois Pujos David A Foster und Julia V Tejada Pliocene pre GABI herbivorous mammals from Espinar Peruvian Andean Plateau Journal of Vertebrate Paleontology 2023 S e2237079 doi 10 1080 02724634 2023 2237079 Martin Zamorano Esteban Soibelzon und Eduardo P Tonni Giants of the Pampean plains Argentina during Early Pleistocene Ensenadan The case of Panochthus Xenarthra Glyptodontidae comparative descriptions Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie 302 1 2021 S 35 51 Florentino Ameghino Mammiferes cretaces de l Argentine Deuxieme contribution a la connaissance de la faune mammalogique des couches a Pyrotherium Boletin del Instituto Geografico Argentino 18 1897 S 406 521 S 507 online Florentino Ameghino Notice preliminaires sur des mammiferes nouveaux des terrains cretaces de Patagonie Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en Cordoba Republica Argentina 17 1902 S 5 70 S 51 online George Gaylord Simpson The beginning of the age of mammals in South America Part 1 Introduction Systematics Marsupialia Edentata Condylarthra Litopterna and Notioprogonia Bulletin of the American Museum of Natural History 91 1948 S 1 232 S 93 a b Malcolm McKenna Andre R Wyss und John J Flynn Paleogene Pseudoglyptodont Xenarthrans from Central Chile and Argentine Patagonia American Museum Novitates 3536 2006 S 1 18 Lilian Paglarelli Bergqvist Erika Aparecida Leite Abrantes und Leonardo dos Santos Avilla The Xenarthra Mammalia of Sao Jose de Itaborai Basin upper Paleocene Itaboraian Rio de Janeiro Brazil Geodiversitas 26 2 2004 S 323 337 a b Rosendo Pascual Edgardo Ortiz Jaureguizar und Jose Luis Prado Land Mammals Paradigm for Cenozoic South American geobiotic evolution Munchner Geowissenschaftliche Abhandlungen A 30 1996 S 265 319 PDF Francois Pujos Martin R Ciancio Analia M Forasiepi Michel Pujos Adriana M Candela Barbara Vera Marcelo A Reguero Ana Maria Combina und Esperanza Cerdeno The late Oligocene xenarthran fauna of Quebrada Fiera Mendoza Argentina and its implications for sloth origins and the diversity of Palaeogene cingulates Papers in Paleontology 2021 doi 10 1002 spp2 1356 Alfredo E Zurita Laureano R Gonzalez Ruiz Angel R Mino Boilini Rafael Herbst Gustavo J Scillato Yane und Pedro Cuaranta Paleogene Glyptodontidae Propalaehoplophorinae Mammalia Xenarthra in extra Patagonian areas Andean Geology 43 1 2016 S 127 136 doi 10 5027 andgeoV43n1 a07 Sergio F Vizcaino M Susana Bargo Richard F Kay Richard A Farina Mariana Di Giacomo Jonathan M G Perry Francisco J Prevosti Nestor Toledo Guillermo H Cassini und Juan C Fernicola A baseline paleoecological study for the Santa Cruz Formation late early Miocene at the Atlantic coast of Patagonia Argentina Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 292 2010 S 507 519 Laureano R Gonzalez Ruiz Augustina Reato Martin Cano und Oscar Martinez Old and new specimens of a poorly known glyptodont from the Miocene of Patagonia and their biochronological implications Acta Palaeontologica Polonica 62 1 2017 S 181 194 doi 10 4202 app 00280 2016 Alfredo E Zurita Laureano R Gonzalez Ruiz Arley J Gomez Cruz und Jose E Arenas Mosquera The Most Complete Known Neogene Glyptodontidae Mammalia Xenarthra Cingulata from Northern South America Taxonomic Paleobiogeographic and Phylogenetic Implications Journal of Vertebrate Paleontology 33 3 2013 S 696 708 Julia V Tejada Lara Rodolfo Salas Gismondi Francois Pujos Patrice Baby Mouloud Benammi Stephane Brusset Dario De Franceschi Nicolas Espurt Mario Urbina und Pierre Olivier Antoine Life in proto Amazonia Middle Miocene mammals from the Fitzcarrald Arch Peruvian Amazonia Palaeontology 58 2 2015 S 341 378 a b c Alfredo E Zurita Alfredo A Carlini David Gillette und Rodolfo Sanchez Late Pliocene Glyptodontinae Xenarthra Cingulata Glyptodontidae of South and North America Morphology and paleobiogeographical implications in the GABI Journal of South American Earth Sciences 31 2011 S 178 185 Cristian Oliva Alfredo Eduardo Zurita Alejandro Dondas und Gustavo Juan Scillato Yane Los Glyptodontinae Xenarthra Glyptodontidae del Piso Edad Chapadmalalense Plioceno tardio revision y aportes a su conocimiento Revista Mexicana de Ciencias Geologicas 27 1 2010 S 112 120 Gustavo J Scillato Yane Flavio Gois Alfredo E Zurita Alfredo A Carlini Laureano R Gonzales Ruiz Cecilia M Krmpotic Cristian Oliva und Martin Zamorano Los Cingulata Mammalia Xenarthra del Conglomerado osifero Mioceno Tardio de la Formacion Ituzaingo de Entre Rios Argentina In Diego Brandoni und Jorge I Noriega Hrsg El Neogeno de la Mesopotamia argentina Buenos Aires 2013 S 118 134 Alizia Nunez Blasco Alfredo E Zurita Angel R Mino Boilini Ricardo A Bonini und Francisco Cuadrelli The glyptodont Eleutherocercus solidus from the late Neogene of North Western Argentina Morphology chronology and phylogeny Acta Palaeontologica Polonica 66 3 2021 S s079 s099 doi 10 4202 app 00824 2020 Alfredo Eduardo Zurita Alfredo Armando Carlini und Gustavo Juan Scillato Yane A new species of Neosclerocalyptus Paula Couto 1957 Xenarthra Glyptodontidae Hoplophorinae from the middle Pleistocene of the Pampean region Argentina Geodiversitas 30 4 2008 S 779 791 a b Alfredo A Carlini Alfredo E Zurita und Orangel A Aguilera North American Glyptodontines Xenarthra Mammalia in the Upper Pleistocene of northern South America Palaontologische Zeitschrift 82 2 2008 S 125 138 Alfredo Eduardo Zurita Angel Ramon Mino Boilini Esteban Soibelzon Alfredo Armando Carlini und Freddy Paredes Rios The diversity of Glyptodontidae Xenarthra Cingulata in the Tarija Valley Bolivia systematic biostratigraphic and paleobiogeographic aspects of a particular assemblage Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie 251 2 2009 S 225 237 Francisco Cuadrelli Alfredo E Zurita Pablo Torino Angel R Mino Boilini Santiago Rodriguez Bualo Daniel Perea und Gabriel E Acuna Suarez Late Pleistocene Glyptodontinae Mammalia Xenarthra Glyptodontidae from southern South America a comprehensive review Journal of Vertebrate Paleontology 38 5 2018 S e1525390 doi 10 1080 02724634 2018 1525390 Alfredo Eduardo Zurita David D Gillette Francisco Cuadrelli und Alfredo Armando Carlini A tale of two clades Comparative study of Glyptodon Owen and Glyptotherium Osborn Xenarthra Cingulata Glyptodontidae Geobios 51 3 2018 S 247 258 doi 10 1016 j geobios 2018 04 004 Alfredo E Zurita Matias Taglioretti Martin Zamorano Gustavo J Scillato Yane Carlos Luna Daniel Boh und Mariano Magnussen Saffer A new species of Neosclerocalyptus Paula Couto Mammalia Xenarthra Cingulata the oldest record of the genus and morphological and phylogenetic aspects Zootaxa 3721 4 2013 S 387 398 Juan Carlos Fernicola Nestor Toledo M Susana Bargo und Sergio F Vizcaino A neomorphic ossification of the nasal cartilages and the structure of paranasal sinus system of the glyptodont Neosclerocalyptus Paula Couto 1957 Mammalia Xenarthra Palaeontologia Electronica 15 3 2012 27A online Oscar Carranza Castaneda und Wade E Miller Later Tertiary terrestrial mammals from Central Mexico and their relationship to South American immigrants Revista Brasileira de Paleontologia 7 2 2004 S 249 261 H Gregory McDonald Paleoecology of extinct Xenarthrans and the Great American Biotic Interchange Bulletin of the Florida Museum of Natural History 45 4 2005 S 313 333 Nicholas J Czaplewski A glyptodont Mammalia Xenarthra from northern Oklahoma Oklahoma Geology 64 2004 S 4 10 a b Francisco Cuadrelli Juan Escamilla Alfredo Zurita David D Gillette und Lorena S Davila Glyptotherium cylindricum Cingulata Glyptodontidae from the Late Pleistocene of Guatemala the most complete record of Glyptodontinae from Central America Alcheringa An Australasian Journal of Palaeontology 2023 doi 10 1080 03115518 2023 2242440 Edison V Oliveira Recife Kleberson O Porpino Mossoro und Alcina F Barreto On the presence of Glyptotherium in the Late Pleistocene of Northeastern Brazil and the status of Glyptodon and Chlamydotherium Paleobiogeographic implications Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 258 3 2010 S 353 363 Mario Andre Trindade Dantas Lucas de Melo Franca Mario Alberto Cozzuol und Ascanio Daniel Rincon About the occurrence of Glyptodon sp in the Brazilian intertropical region Quaternary International 305 2013 S 206 208 Anthony D Barnosky und Emily L Lindsey Timing of Quaternary megafaunal extinction in South America in relation to human arrival and climate change Quaternary International 217 2010 S 10 29 Gustavo G Politis und Maria A Gutierrez Gliptodontes y cazadores recolectores de la Region Pampeana Argentina Latin American Antiquity 9 1998 S 111 134 Marina A Gutierrez und Gustavo A Martinez Trends in the faunal human exploitation during the Late Pleistocene and Early Holocene in the Pampean region Argentina Quaternary International 191 2008 S 53 68 Thomas Falkner A Description of Patagonia and the Adjoining Parts of South America London 1774 S 1 144 S 54 55 online Georges Cuvier Recherches sur les ossemens fossiles ou l on retablit les caracteres de plusieurs animaux dont les revolutions du globe ont detruit les especes Tome Cinquieme Paris 1823 S 1 405 S 174 192 online Christian Samuel Weiss Uber das sudliche Ende des Gebirgszuges von Brasilien in der Provinz S Pedro do Sul und der Banda oriental oder dem Staate von Monte Video nach den Sammlungen des Herrn Fr Sellow Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1827 S 217 293 S 278 293 online William Clift Some account of the remains of the Megatherium sent to England from Buenos Ayres by Woodbine Parish Transactions of the Geological Society 2 3 1835 S 437 450 online Joseph Eduard d Alton Uber die von dem verstorbenen Herrn Sellow aus der Banda oriental mitgebrachten fossilen Panzerfragmente und die dazugehorigen Knochen Uberreste Abhandlungen der Koniglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1833 S 369 424 online Heinrich Georg Bronn Lethaea geognostica oder Abbildungen und Beschreibung der fur die Gebirgs Formationen bezeichnendsten Versteinerungen Band 2 Stuttgart 1838 S 1 1346 S 1256 1259 online a b Farina Vizcaino und de Iuliis 2013 S 31 72 a b Richard Owen Note on the Glyptodon In Woodbine Parish Hrsg Buenos Ayres and the provinces of the Rio de La Plata their present state trade and dept with some account from original documents of the progress of geographical discovery in those parts of South America during the last sixty years London 1839 S 178b 178e online Richard Owen Description of a tooth an part of the skeleton of the Glyptodon clavipes a large quadrupede of the Edentate order to which belongs the tesselated bony armour described and figured by Mr Clift in the former Volume of the Transactions of the Geological Society with a consideration of the question whether the Megatherium possessed an analogous dermal armor Transactions of the Geological Society 2 6 1841 S 81 106 online Juan Carlos Fernicola Sergio F Vizcaino und Gerardo De Iuliis The fossil mammals collected by Charles Darwin in South America during his travels on board the HMS Beagle Revista de la Asociacion Geologica Argentina 64 1 2009 S 147 159 Peter Wilhelm Lund Blik paa Brasiliens Dyreverden for Sidste Jordomvaeltning Anden Afhandling Patteedyrene Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskbas Naturvidenskabelige og Matematiske Afhandlinger 8 1838 S 61 144 S 83 online Castor Cartelle Peter W Lund a naturalist of several sciences Lundiana 3 2 2002 S 83 85 Hermann Burmeister Fauna argentina I Mamiferos fosiles Lista de los mamiferos fosiles del terreno diluviano Anales del Museo Publico de Buenos Aires 1 1866 1867 S 87 300 S 183 185 online John Edward Gray Catalogue of carnivorous pachydermatous and edentate Mammalia in the British Museum Taylor und Francis London 1869 S 1 398 S 387 online Barnum Brown Brachyostracon a New Genus of Glyptodonts from Mexico American Museum of Natural History Bulletin 31 17 1912 S 167 177 Henry Fairfield Osborn Glyptotherium texanum a New Glyptodont from the Lower Pleistocene of Texas Bulletin of the American Museum of Natural History 19 17 1903 S 491 494 Florentino Ameghino Contribucion al conocimiento de los mamiferos fosiles de la Republica Argentina Actas de la Academia Nacional de Ciencias de la Republica Argentina 6 1889 S 1 1027 S 758 852 online Farina Vizcaino und de Iuliis 2013 S 183 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glyptodontinae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Paleobiology Database Glyptodontidae Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Dieser Artikel wurde am 24 April 2020 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glyptodontidae amp oldid 239374300