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Das Sechsbinden Gurteltier Euphractus sexcinctus ist eine Saugetierart aus der Gruppe der Gurteltiere Dasypoda Es lebt im ostlichen Teil von Sudamerika und bevorzugt weitgehend offene Savannen und Grasland kommt aber auch in verschiedenen Waldgebieten vor Als Allesfresser vertilgt es sowohl Pflanzen als auch Insekten und kleine Wirbeltiere wobei es auf der Nahrungssuche den Geruchssinn einsetzt und haufig kleine Locher anlegt Weiterhin lebt die Gurteltierart unterirdisch in eigens gegrabenen Bauen von denen im Aktionsraum eines Tieres mehrere bestehen In weiten Bereichen Sudamerikas gilt die Art zudem als Krankheitsubertrager Der Bestand des Sechsbinden Gurteltier ist als nicht gefahrdet eingestuft Sechsbinden GurteltierSechsbinden Gurteltier Euphractus sexcinctus SystematikOrdnung Gepanzerte Nebengelenktiere Cingulata ohne Rang Gurteltiere Dasypoda Familie ChlamyphoridaeUnterfamilie EuphractinaeGattung EuphractusArt Sechsbinden GurteltierWissenschaftlicher Name der GattungEuphractusWagler 1830Wissenschaftlicher Name der ArtEuphractus sexcinctus Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Skelettmerkmale 1 3 Sinnesleistungen und Lautausserungen 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Beutegreifer und Feindverhalten 3 5 Parasiten 4 Systematik 5 Bedrohung und Schutz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Sechsbinden Gurteltier im PantanalDas Sechsbinden Gurteltier erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 34 bis 49 cm durchschnittlich 40 cm hinzu kommt noch ein 12 bis 30 cm langer Schwanz das Gewicht schwankt von 2 bis 6 5 kg Damit ist es etwa so gross wie das Neunbinden Gurteltier Dasypus novemcinctus und wird unter den heute lebenden Gurteltieren nur vom Kappler Dasypus kappleri und vom Riesengurteltier Priodontes maximus ubertroffen Allerdings neigt es in Gefangenschaft dazu Fett anzusetzen und kann dann bis zu maximal 11 kg schwer werden Der Kopf besitzt eine Lange von bis zu 12 cm zudem ist er auch sehr breit Die Schnauze ist dagegen recht schmal und weiterhin leicht herausgezogen Insgesamt weist der Kopf einen deutlich schwereren Bau auf als bei den meisten anderen Gurteltierarten Die Ohren sind mit maximal 4 7 cm Lange eher kurz und stehen weit auseinander der Abstand zueinander ubertrifft in der Regel die Ohrlange Der typische Kopfschild ist lang sowie dreieckig geformt und ragt fast bis zur Nasenspitze vor so dass er bis zu 80 der Kopflange einnimmt Er wird aus grossen regelmassig angeordneten Knochenplattchen geformt Dabei reicht der Schild bis hinter die Ohren und verbreitert sich vor den Ohren noch einmal halbkreisformig im Bereich der Augen ist er dagegen leicht eingezogen Der Ruckenpanzer weist eine Dreiteilung auf mit einem festen Schulter und Beckenteil und sechs bis acht haufig aber sechs beweglichen Bandern dazwischen Er besteht ebenfalls aus kleinen Knochenplattchen die in Reihen angeordnet sind Ebenso ist der lange Schwanz gepanzert ein weiteres Band aus Knochenplattchen befindet sich am Nacken Oberhalb des Schwanzes im Beckenpanzerabschnitt sind bis zu vier Locher in den Plattchen vorhanden die Drusen fur ein Sekret enthalten das dem Sechsbinden Gurteltier seinen charakteristischen Geruch verleiht Die Gurteltierart ist insgesamt gelblich braun gefarbt zwischen den einzelnen Knochenplattchen spriessen ebenso gelblich getonte borstenartige Haare hervor Die Gliedmassen sind relativ kurz und besitzen an den Vorder und Hinterfussen jeweils funf Zehen Diese tragen kraftige Krallen wobei die mittlere Kralle der Vorderfusse jeweils am langsten ist Die Hinterfusslange variiert zwischen 7 5 und 9 2 cm Weibliche Tiere weisen zwei Milchdrusen auf 1 2 3 Schadel und Skelettmerkmale Bearbeiten nbsp Skelett des Sechsbinden Gurteltiers nbsp Schadel des Sechsbinden GurteltiersDer Schadel ist sehr breit und erreicht an den Jochbeinbogen Werte von bis zu 7 5 cm bei einer Lange von 12 cm Das Rostrum ist dagegen eher schmal und ausgezogen Das Gebiss weicht von dem anderer Saugetiere ab und besteht aus molarenartigen Zahnen ohne Zahnschmelz die beim Sechsbinden Gurteltier relativ kraftig gebaut sind Pro Kieferhalfte befinden sich im Oberkiefer in der Regel acht bis neun im Unterkiefer neun bis zehn Zahne insgesamt also 34 bis 38 1 2 Vor allem die vorderen Gliedmassen sind kraftig gebaut Am Unterarm befindet sich am oberen Ende der Ulna ein sehr ausgedehntes und grosses Gelenk das Olecranon welches bei einer Knochenlange von 7 cm etwa 2 8 cm einnimmt Derartig grosse Gelenke am Unterarm sind typisch fur Tiere mit grabender Lebensweise 4 Sinnesleistungen und Lautausserungen Bearbeiten Das Sechsbinden Gurteltier besitzt einen schlechten Sehsinn dafur aber einen guten Geruchssinn der vor allem bei der Nahrungssuche eingesetzt wird Generell gibt ein Tier nur wenige Lautausserungen von sich typisch ist ein Grunzen das es wahrend des Fressens von hervorstosst Jungtiere verfugen daruber hinaus uber Quiek und Klicklaute um auf sich aufmerksam zu machen 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietDas Sechsbinden Gurteltier lebt in Sudamerika und ist ostlich der Anden weit verbreitet Das Verbreitungsgebiet reicht vom sudlichen Suriname uber den Osten und die Mitte Brasiliens bis hinunter nach Bolivien dem Norden von Argentinien und Paraguay sowie Uruguay wobei letzteres Land die sudlichste Grenze darstellt 5 In jungster Zeit konnte eine Ausdehnung des Verbreitungsgebietes im Nordosten Brasiliens uber den Rio Gurupi hinweg nach Westen beobachtet werden 6 auch ist die Gurteltierart im nordwestlichen Bolivien belegt 7 Ebenso kommt das Sechsbinden Gurteltier dort auf einigen kustennahen Inseln vor die es aufgrund seiner guten Schwimmfahigkeit eigenstandig erreicht hat 8 Eine kleine Population wurde im zentralen Chile eingefuhrt erwies sich aber nicht als stabil Ein weiteres Vorkommen in Peru gilt als unsicher Als bevorzugte Habitate dienen offene Graslander und Savannen vor allem im Cerrado und im Gran Chaco Die Gurteltierart kommt aber auch in verschiedenen Waldlandschaften vor so in sekundaren trockenen aber auch in laubabwerfenden Waldern Teilweise ist sie auch in tropischen Regenwaldern des Amazonas Tieflandes und in Galeriewaldern des Pantanal anzutreffen meidet aber sumpfiges Gebiet Zum Teil bewohnt das Sechsbinden Gurteltier auch landwirtschaftlich genutzte Gebiete In vielen Fallen werden okotonale Gebiete genutzt etwa Flussrander Die Populationsdichte in den einzelnen Lebensraumen ist recht unterschiedlich und allgemein abhangig von der vorhandenen Biomasse In der Cerrado Region Brasiliens wird sie auf etwa 14 Individuen je Quadratkilometer geschatzt in Galerie und laubwerfenden Waldern auf bis zu 57 Individuen je Quadratkilometer in der trockenen Chaco Region Boliviens aber nur auf ein Individuum auf einer ahnlich grossen Flache 9 1 2 3 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Sechsbinden GurteltierDas Sechsbinden Gurteltier ist ein Einzelganger der vorwiegend tagaktiv ist jedoch gelegentlich auch nachts auf Nahrungssuche geht Einzelne Tiere besitzen Aktionsraume home ranges die mitunter recht gross sind Bei mannlichen Individuen ist er mit bis zu 96 ha deutlich grosser als bei weiblichen deren maximaler Aktionsraum knapp 19 ha erreicht Innerhalb ihrer Reviere legen die Tiere unterirdische Baue an indem sie mit den Vorderfussen graben und den Aushub mit den Hinterbeinen wegschieben Die Baue reichen meist ein bis zwei Meter und in einem Winkel von durchschnittlich 32 4 in den Boden und enden in einer kleinen Kammer die gerade Platz genug zum Umdrehen bietet Die Eingange sind 20 cm breit und 16 cm hoch haufig liegen sie zwischen Baumwurzeln und sind der Windrichtung entgegen gewandt Ein einzelnes Tier nutzt einen Bau regelmassig in einem Fall konnte eine 18fache Wiederbenutzung beobachtet werden 10 11 Allerdings verfugt es uber mehrere Baue in einem relativ kleinen Gebiet Bei Tieren in der Gefangenschaft ist bekannt dass sie die Baue mit den Stoffen ihrer Duftdrusen am Hinterleib markieren fur freilebende Tiere wird dies auch angenommen Ein aggressives Verhalten gegenuber Artgenossen ist nur wahrend der Stillzeit beobachtet worden 9 1 2 3 Ernahrung Bearbeiten Als ausgesprochener Allesfresser besteht die Nahrung des Sechsbinden Gurteltiers aus pflanzlicher und fleischlicher Kost Einen Grossteil seiner Nahrung macht jedoch pflanzliches Material aus und umfasst Fruchte Pilze und Nusse aber auch Getreide Untersuchungen zu Mageninhalten aus der brasilianischen Provinz Mato Grosso zeigten vor allem Samen und Fruchte von Orangen der Papaya und von Zuckerrohr auf insgesamt nahm Pflanzennahrung hier ein Drittel aller aufgenommenen Reste ein Mit 20 recht hoch war auch der Anteil an Ameisen und Termiten weiterhin fanden sich Kafer und deren Larven sowie Grillen eher selten wurden dagegen Spinnen verspeist Insgesamt lag der Anteil an Wirbellosen bei fast 50 Auch Wirbeltiere wurden nachgewiesen so vor allem kleine Saugetiere wie Mause und Ratten teilweise auch Vogel und Schlangen 12 Ob die Wirbeltiere in freier Wildbahn aktiv erbeutet werden oder Aas gefressen wird ist unbekannt das Sechsbinden Gurteltier selbst ist ein schlechter Beutegreifer da ihm die Reisszahne fur einen todlichen Biss fehlen das Fleisch reisst es aber mit den Zahnen von der Beute 2 Tiere in Gefangenschaft wurden beim Toten von Ratten beobachtet freilebende Sechsbinden Gurteltiere im Pantanal erbeuteten Haushuhner in Fallen die zur Anlockung von Raubtieren ausgesetzt worden waren Letztgenannte Vogel stellen mit einem Gewicht von rund 1 5 kg die bisher grossten Beutetiere dar 13 An der Nordostkuste Brasiliens wurde auch beobachtet dass die Gurteltierart Krabben frisst 8 Bei der Nahrungssuche nutzt das Sechsbinden Gurteltier seinen guten Geruchssinn und lauft mit der Nase am Boden hin und her stoppt haufig und grabt kleine Locher in den Boden Gelegentlich stellt es sich auch auf die Hinterbeine und schnuffelt in der Luft 1 2 3 Fortpflanzung Bearbeiten Mannliche und weibliche Tiere erreichen mit rund neun Monaten ihre Geschlechtsreife Es wird davon ausgegangen dass die Tiere ganzjahrig weitgehend paarungsbereit sind und mehrere Wurfe im Jahr erfolgen konnen allerdings ergaben Untersuchungen in der bolivianischen Chacoregion wohl eine verkurzte saisonale Reproduktionsphase von Oktober bis Januar fur sudliche Populationen 14 Mannliche Tiere werben moglicherweise im gegenseitigen Jagen um das Weibchen 15 an solchen Werberitualen konnen Beobachtungen mit Kamerafallen zufolge bis zu funf Tiere beteiligt sein 16 Nach dem Geschlechtsakt sucht das Weibchen haufig einen nahe gelegenen Bau auf wobei beobachtet wurde dass das Mannchen dieses wieder auszugraben versucht 17 Die Tragzeit betragt rund 60 bis 65 Tage wahrend derer das Weibchen ein Nest baut In der Regel kommen eins bis drei Jungtiere zur Welt die Geburt erfolgt in der Nestkammer und die Jungen verbleiben dort fur rund 90 Tage Neugeborene sind 95 bis 115 g schwer und haben in den ersten drei Lebenswochen geschlossene Augen Ebenfalls ist der Korperpanzer noch sehr weich und es sind noch keine Haare ausgebildet Nach rund 30 Tagen nehmen die Jungen erstmals feste Nahrung zu sich in diesem ersten Lebensmonat vervierfacht sich ihr Gewicht Ein Muttertier mit Nachwuchs versucht bei Storung oder Gefahr diesen zu verstecken oder fortzutragen wobei sie die Jungen einzeln mit dem Maul transportiert 18 und kann mitunter sehr aggressiv werden Die Lebenserwartung des Sechsbinden Gurteltiers liegt bei maximal 15 bis 18 Jahren 1 2 3 Beutegreifer und Feindverhalten Bearbeiten Die grossten Fressfeinde sind der Jaguar und der Puma allerdings gehort das Sechsbinden Gurteltier nicht zur bevorzugten Beute der beiden Raubkatzen Untersuchungen an 106 Kotstellen des Jaguars und 95 Kotstellen des Pumas in der paraguayischen Chaco Region ergaben nur jeweils einen Hinweis auf die Erbeutung dieser Gurteltierart 19 Auch der Mahnenwolf erbeutet gelegentlich ein Sechsbinden Gurteltier Hier ergaben vergleichbare Untersuchung aus der Cerrado Region in Brasilien an 148 Kotstellen ebenfalls nur einen Nachweis Dabei stellte die Gurteltierart nur 1 7 der insgesamt vertilgten Biomasse des Mahnenwolfes dar 20 Jungtiere konnen auch vom Kleingrison getotet werden der klein genug ist um in die Baue einzudringen Gelegentlich vertreibt der Anden Skunk Tiere aus ihren Unterschlupfen Normalerweise flieht ein Sechsbinden Gurteltier bei aufziehender Gefahr in den nachsten Bau oder grabt sich ein aufmerksame Tiere erheben sich auf die Hinterbeine und schnuppern in der Luft Bei Beruhrung beissen sie und lassen haufig Kot und Urin ab was als Reaktion auf Stress gedeutet wird 1 2 Parasiten Bearbeiten Zu den ausseren Parasiten gehoren vor allem Zecken der Gattung Amblyomma 21 und Flohe verschiedener Gattungen so Tunga und Malacopsylla Innere Parasiten umfassen meist Fadenwurmer uberwiegend Aspipodera aber auch Moennigia oder Delicata Zudem ist das Sechsbinden Gurteltier Trager des Mycobacterium leprae welches die Lepra auch beim Menschen hervorrufen kann 22 Ausserdem wurde der Einzeller Trypanosoma cruzi nachgewiesen der die Chagas Krankheit verursacht die in Sudamerika weit verbreitet ist sie tritt aber beim Sechsbinden Gurteltier mit einer weniger gefahrlichen Variante auf Weiterhin konnten Toxoplasmose Erreger identifiziert werden 1 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Gurteltiere nach Gibb et al 2015 23 Dasypoda Dasypodidae Dasypus Chlamyphoridae Euphractinae Euphractus Euphractus sexcinctus Chaetophractus Zaedyus Chlamyphorinae Chlamyphorus Calyptophractus Tolypeutinae Priodontes Tolypeutes CabassousVorlage Klade Wartung Style nbsp Historische Darstellung des Sechsbinden Gurteltiers aus dem Jahr 1902Das Sechsbinden Gurteltier ist die einzige Art der Gattung Euphractus innerhalb der Gruppe der Gurteltiere Dasypoda hier gehort sie zudem zur Familie der Chlamyphoridae und zur Unterfamilie der Euphractinae Die nachsten verwandten Formen stellen die Borstengurteltiere Chaetophractus und das Zwerggurteltier Zaedyus dar Die Euphractinae insgesamt stehen als Schwestertaxon einer Gruppe bestehend aus den Chlamyphorinae mit dem Gurtelmull und den Tolypeutinae gegenuber denen unter anderem auch die Kugelgurteltiere Tolypeutes und die Nacktschwanzgurteltiere Cabassous angehoren Die Chlamyphoridae trennten sich laut molekulargenetischen Untersuchungen bereits im Oberen Eozan vor rund 37 Millionen Jahren Die Diversifizierung der Euphractinae in die heute bestehenden Gattungen begann im Oberen Miozan vor rund 11 Millionen Jahren Fossil sind der Unterfamilie noch zahlreiche weitere Gattungen zuzuweisen 24 25 23 Insgesamt werden heute funf Unterarten anerkannt E s boliviae Thomas 1907 westliches Paraguay Bolivien E s flavimanus Desmarest 1804 Uruguay ostliches Paraguay nordliches Argentinien sudliches Brasilien E s setosus Wied Neuwied 1826 sudostliches Brasilien E s sexcinctus Linnaeus 1758 Suriname nordliches Brasilien E s tucumanus Thomas 1911 nordliches ArgentinienDie Stammesgeschichte des Sechsbinden Gurteltiers reicht bis in das Mittlere Pleistozan zuruck Zu den fruhesten Funden gehoren solche aus der argentinischen Provinz Buenos Aires wo die Gurteltierart heute allerdings nicht mehr vorkommt Funde aus dem Spatpleistozan stammen unter anderem aus den Hohlen von Lagoa Santa im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais 2 Weitere ahnlich alte Fossilreste stammen aus den Hohlen Gruta dos Moura und Gruta do Urso im brasilianischen Bundesstaat Tocantins Bereits ins fruhe Holozan datieren Knochenplattchen aus der Gruta do Urso Fossil im brasilianischen Bundesstaat Ceara 26 27 Das Sechsbinden Gurteltier wurde 1758 von Linnaeus erstmals beschrieben er verwies es aber zur Gattung Dasypus den Langnasengurteltieren Der Gattungsname Euphractus stammt von Johann Georg Wagler aus dem Jahr 1830 28 Das Wort bedeutet dabei so viel wie gute Schale und bezieht sich auf den Ruckenpanzer der Artname sexcinctus verweist auf die sechs beweglichen Bander In der lokalen Guarani Volksgruppe wird die Gurteltierart Tatu poju genannt wobei poju die Klauen an den Zehen hervorhebt 1 2 Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Sechsbinden Gurteltier im Zoo von CincinnatiDas Sechsbinden Gurteltier wird gelegentlich vom Menschen gejagt da es Felder umgrabt und die Samen frisst Das Fleisch wird jedoch wegen des angeblichen starken Eigengeschmackes eher selten vom Menschen verzehrt Eine Untersuchung bei indigenen Gruppen im argentinischen Gran Chaco ergab dass die Menge an verzehrten Sechsbinden Gurteltieren insgesamt 3 3 der aufgenommenen Biomasse uber ein Jahr ausmachte wobei die Gurteltierart an drei Tagen innerhalb dieses Zeitraums konsumiert wurde 29 Ebenso dient der Schwanz manchmal zum Feuermachen indem mit Hilfe von Feuerstein Funken erzeugt werden aber auch zum Transport von Geraten zum Erzeugen von Feuer Weiterhin wird die Gurteltierart haufig Opfer von Verkehrsunfallen allein im Brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo stellt sie 37 aller durch Fahrzeuge getoteter Saugetiere 1 Insgesamt ist das Sechsbinden Gurteltier jedoch weitverbreitet und gilt als einer der haufigsten Vertreter der Gurteltiere Seitens der IUCN wird der Bestamnd als nicht gefahrdet least concern eingestuft 30 Das Sechsbinden Gurteltier ist in zahlreichen geschutzten Gebieten vertreten so unter anderem im Emas Nationalpark in Brasilien 31 und im Nationalpark Serra da Capivara ebenfalls in Brasilien gelegen 32 Literatur BearbeitenKent H Redford und Ralph M Wetzel Euphractus sexcinctus Mammalian Species 252 1985 S 1 4 Mariella Superina und Agustin Manuel Abba Chlamyphoridae Chlamyphorid armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 48 71 S 67 ISBN 978 84 16728 08 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Paul Smith Six banded armadillo Euphractus sexcinctus Linnaeus 1758 Mammals of Paraguay 5 2007 S 1 16 a b c d e f g h i j Kent H Redford und Ralph M Wetzel Euphractus sexcinctus Mammalian Species 252 1985 S 1 4 a b c d e Mariella Superina und Agustin Manuel Abba Chlamyphoridae Chlamyphorid armadillos In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths and Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 48 71 S 67 ISBN 978 84 16728 08 4 S F Vizcaino und N Milne Structure and function in armadillo limbs Mammalia Xenarthra Dasypodidae Journal of Zoology 257 2002 S 257 117 127 I M Medri und Mariella Superina Euphractus sexcinctus Edentata 11 2 2010 S 170 Fernanda Atanaena Goncalves de Andrade Marcus Emanuel Barroncas Fernandes Maria Claudene Barros Horacio Schneider A Range Extension for the Yellow Armadillo Euphractus sexcinctus Linnaeus 1758 Xenarthra Dasypodidae in the Eastern Brazilian Amazon Edentata 7 2006 S 27 30 Guido Marcos Ayala Maria Estela Viscarra und Robert Benedict Wallace First records of the seven banded armadillo Dasypus septemcinctus and the six banded armadillo Euphractus sexcinctus in northwestern Bolivia Edentata 22 2021 S 42 46 a b Adriani Hass Flavio H G Rodrigues und Tadeu G de Oliveira The Yellow Armadillo Euphractus sexcinctus in the North Northeastern Brazilian Coast Edentata 5 2003 S 46 47 a b Vinicius Bonato Eduardo G Martins Glauco Machado Cibele Q da Silva und Sergio F dos Reis Ecology of the Armadillos Cabassous unicinctus and Euphractus sexcinctus Cingulata Dasypodidae in a Brazilian Cerrado Journal of Mammalogy 89 1 2008 S 168 174 Tracy S Carter und Christiane D Encarnacao Characteristics and Use of Burrows by Four Species of Armadillos in Brazil Journal of Mammalogy 64 1983 S 103 108 Roberto Guilherme Trovati Differentiation and characterization of burrows of two species of armadillos in the Brazilian Cerrado Chilena de Historia Natural 88 2015 S 19 doi 10 1186 s40693 015 0049 z Julio C Dalponte und Jose A Tavares Filho Diet of the Yellow Armadillo Euphractus sexcinctus in South Central Brazil Edentata 6 2004 S 37 41 Vania Cristina Foster Grasiela Porfirio Diego Viana Pedro Sarmento und Erich Fischer Yellow armadillos Euphractus sexcinctus can predate on vertebrates as large as a chicken Mammalia 81 3 2017 S 319 322 1 Erika Cuellar Biology and Ecology of Armadillos in the Bolivian Chaco In Sergio F Vizcaino und W J Loughry Hrsg The Biology of the Xenarthra University Press of Florida 2008 S 306 312 Arnaud Leonard Jean Desbiez Paulo Andre Lima Borges und Isis Meri Medri Chasing Behavior in Yellow Armadillos Euphractus sexcinctus in the Brazilian Pantanal Edentata 7 2006 S 51 53 Grasiela Porfirio Filipe Martins Santos Leonardo Nascimento Wanessa Teixeira Gomes Barreto Pricila Fatima de Souza und Paula H Santa Rita An observation of chasing behavior in the yellow armadillo Euphractus sexcinctus at Macico do Urucum Corumba MS Brazil Edentata 16 2015 2 Walfrido Moraes Tomas Zilca Campos Arnaud Leonard Jean Desbiez Danilo Kluyber Paulo Andre Lima Borges und Guilherme Mourao Mating behavior of the six banded armadillo Euphractus sexcinctus in the Pantanal wetland Brazil Edentata 14 2013 S 87 89 Jose Luis Poma Urey und Romer Salvador Miserendino Salazar Avistamientos de una peji Euphractus sexcinctus Linnaeus 1758 llevando su cria Edentata 15 2014 S 66 68 Andrew B Taber Andres J Novaro Nora Neris und Flavio H Colman The Food Habits of Sympatric Jaguar and Puma in the Paraguayan Chaco Biotropica 29 1997 S 204 213 Flavio H G Rodrigues Adriani Hass Ana C R Lacerda Raquel L S C Grando Marcelo A Bagno Alexandra M R Bezerra und Wesley R Silva Feeding Habits of the Maned Wolf Chrysocyon brachyurus in the Brazilian Cerrado Mastozoologia Neotropical 14 1 2007 S 37 51 Gervasio H Bechara M P J Szabo W V Almeida Filho J N Bechara R I G Pereira J E Garcia und Marcelo C Pereira Ticks associated with armadillos Euphractus sexcinctus and anteater Myrmecophaga tridactyla of Emas National Park State of Goias Brazil Annales of the New York Academy of Sciences 969 2002 S 290 293 Cristiane Cunha Frota Luana Nepomuceno Costa Lima Adalgiza da Silva Rocha Philip Noel Suffys Benedito Neilson Rolim Laura Cunha Rodrigues Mauricio Lima Barreto Carl Kendall und Ligia Regina Sansigolo Kerr Mycobacterium leprae in six banded Euphractus sexcinctus and nine banded armadillos Dasypus novemcinctus in Northeast Brazil MemoriasInstituto Oswaldo Cruz 107 Suppl I 2012 S 209 213 a b Gillian C Gibb Fabien L Condamine Melanie Kuch Jacob Enk Nadia Moraes Barros Mariella Superina Hendrik N Poinar und Frederic Delsuc Shotgun Mitogenomics Provides a Reference Phylogenetic Framework and Timescale for Living Xenarthrans Molecular Biology and Evolution 33 3 2015 S 621 642 Maren Moller Krull Frederic Delsuc Gennady Churakov Claudia Marker Mariella Superina Jurgen Brosius Emmanuel J P Douzery und Jurgen Schmitz Retroposed Elements and Their Flanking Regions Resolve the Evolutionary History of Xenarthran Mammals Armadillos Anteaters and Sloths Molecular Biology and Evolution 24 2007 S 2573 2582 Frederic Delsuc Mariella Superina Marie Ka Tilak Emmanuel J P Douzery und Alexandre Hassanin Molecular phylogenetics unveils the ancient evolutionary origins of the enigmatic fairy armadillos Molecular Phylogenetics and Evolution 62 2012 673 680 Esteban Soibelzon L S Avilla und M Castro The cingulates Mammalia Xenarthra from the late Quaternary of northern Brazil Fossil records paleoclimates and displacements in America Quaternary International 2015 doi 10 1016 j quaint 2015 02 052 Paulo V Oliveira Ana Maria Ribeiro Edison V Oliveira und Maria Somalia S Viana The Dasypodidae Mammalia Xenarthra from the Urso Fossil Cave Quaternary Parque Nacional de Ubajara State of Ceara Brazil paleoecological and taxonomic aspects Anais da Academia Brasileira de Ciencias 86 1 2014 S 147 158 Johann Georg Wagler Naturliches System der Amphibien mit vorangehender Classification der Saugethiere und Vogel J G Cotta sche Buchhandlung Miinchen 1830 S 1 354 S 36 Mariana Altrichter Wildlife in the Life of Local People of the Semi arid Argentine Chaco Biodiversity and Conservation 15 2008 S 2719 2736 I M Medri und Mariella Superina Euphractus sexcinctus In IUCN 2012 IUCN Red List of Threatened Species Version 2012 2 3 zuletzt abgerufen am 13 April 2013 James Sanderson Observations of Xenarthra in the Brazilian Cerrado and Guyana Edentata 5 2003 S 40 44 Vanderson Correa Vaz Ricardo Tadeu Santori Ana Maria Jansen Ana Claudia Delciellos and Paulo Sergio D Andrea Notes on food habits of armadillos Cingulata Dasypodidae and anteaters Pilosa Myrmecophagidae at Serra da Capivara National Park Piaui State Brazil Edentata 13 2012 S 84 89Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sechsbinden Gurteltier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Euphractus sexcinctus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Cuellar amp members of the Edentate Specialist Group 2006 Abgerufen am 13 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sechsbinden Gurteltier amp oldid 234917325