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Als Galeriewald bezeichnet man einen Wald der sich spalierartig entlang der Ufer eines Flusses in einer unbewaldeten oder mit einem anderen Waldtyp bestandenen Landschaft erstreckt und sich auf Luftbildern als eigenstandiger Vegetationstyp vom Umland abhebt 1 Galeriewald entlang des Awash in der Region Afar von AthiopienTropischer Galeriewald am Gambia UferGaleriewalder finden sich oft entlang von sogenannten Fremdlingsflussen in ariden Gebieten in denen aufgrund des Wassermangels sonst kein Wald wachst flussbegleitender Galeriewald Der Galeriewald ist hier eine azonale Vegetationsform er gedeiht dort nur wegen der besonderen lokalen Bedingungen Galeriewald kann sich auch aufgrund gunstigerer Bodenverhaltnisse am Flussufer bilden Beispiel hierfur sind die Ebenen der Llanos in Venezuela wo trotz hoher Niederschlage Graser vorherrschen und nur die Uferboschungen bewaldet sind In den Ebenen verhindert eine harte und fur Wurzeln kaum durchdringliche Lateritkruste im Boden der Arecife das Wachstum von Baumen Die durchgehende Kruste des Arecife ist am Ufer durchbrochen so dass dort Wald gedeiht Entlang der Taler von Omaruru Swakop und Kuiseb in der Zentralen Namib gibt es ebenfalls Galeriewalder Hier sind die Flussbette mit einer machtigen Sandschicht ausgefullt in der auch in regenlosen Zeiten Grundwasser fliesst Man spricht auch im Kulturland von Galeriewald dann sind es Waldreste in denen die lokalen Bedingungen anthropogen bestimmt sind Dieser findet sich an Gewassern im Weide und Ackerland etwa Auwald 2 ebenso wie an Gelandestufen Hangwald also Flurstucke die sich nicht fur den Landbau eignen Oft ist es der Kleinwald als private wirtschaftliche Holzreserve oder unnutzbares oder im Bergland unzugangliches Brachland als Naturwaldrest Charakteristischerweise handelt es sich um Grundgrenzen an denen der Galeriewald auch Funktionen der Hecke ubernimmt wie Schutz vor Erosion an Wasserlaufen und Hanglagen Bei Flurbereinigungen wie auch durch Baulandgewinnung und technischen Sicherungsbau entfallen diese Funktionen Damit gehoren Galeriewalder auch in Mitteleuropa zu den selten werdenden wichtigen Biotop Inseln Fossile Tiere und Pflanzen deren Uberreste man in unmittelbarer Nahe zu Fossilien aus dem Formenkreis der fruhen Hominini der Vorfahren des Menschen fand wurden dahingehend interpretiert dass beispielsweise Ardipithecus ramidus Australopithecus anamensis und Homo rudolfensis Galeriewalder bewohnten Literatur BearbeitenHeinrich Walter Siegmar W Breckle Vegetation und Klimazonen 7 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1999 ISBN 3 8252 0014 0 C P Hutter K Blessing U Kozina Walder Hecken und Geholze Weitbrecht Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 522 72040 7Belege Bearbeiten Galeriewald spektrum de abgerufen am 30 November 2018 vergl etwa die Bestimmung Galeriewald ein saumartiger Uferwald an fliessenden Gewassern Seen und Sumpfen 5 Begriffsbestimmungen Z 14 des Salzburger Naturschutzgesetz 1999 NSchG StF LGBl Nr 73 1999 WV i d g F online ris bka Normdaten Sachbegriff GND 4611928 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galeriewald amp oldid 217799952