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Ardipithecus ramidus ist der Name einer 4 4 Millionen Jahre alten Art der Menschenaffen aus der Gattung Ardipithecus deren Fossilien bisher nur in Athiopien gefunden wurden Sie zahlt zu den altesten bekannten Arten in der Entwicklungslinie der Hominini Ardipithecus ramidus gehort moglicherweise zu den direkten Vorfahren der Gattungen Australopithecus und Homo 2 oder steht ihnen zumindest sehr nahe Ardipithecus ramidusDigitale Rekonstruktion der Schadel Fragmente von Ardi Zeitliches AuftretenUnteres Pliozan4 4 Mio JahreFundorteAthiopien Aramis und GonaSystematikMenschenartige Hominoidea Menschenaffen Hominidae HomininaeHomininiArdipithecusArdipithecus ramidusWissenschaftlicher NameArdipithecus ramidus White Suwa amp Asfaw 1994 1 Die besondere Bedeutung der Fossilienfunde von Ardipithecus ramidus besteht darin dass jahrzehntealte Hypothesen zur Stammesgeschichte des Menschen denen zufolge der Knochelgang von Schimpansen und Gorillas ein ursprungliches Merkmal sei in Frage gestellt wurden Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Erstbeschreibung 3 Entdeckung 3 1 Das Fossil Ardi 4 Korperbau 4 1 Hand und Fuss 4 2 Gebiss 5 Habitat 6 Nahrung 7 Wissenschaftliche Bedeutung 8 Verwandte Arten 9 Kontroversen 10 Weblinks 11 BelegeNamensgebung BearbeitenDie Bezeichnung der Gattung Ardipithecus wurde 1995 3 teils aus der Afar Sprache abgeleitet von ardi Erdboden teils aus dem Griechischen von pi8hkos altgriechisch ausgesprochen pithekos Affe Das Epitheton ramid Wurzel ist ebenfalls der Afar Sprache entlehnt Ardipithecus ramidus bedeutet dem Sinne nach folglich Bodenaffe an der Wurzel des Menschen Ardipithecus ramidus ist die Typusart der Gattung Ardipithecus Erstbeschreibung BearbeitenAls Holotypus von Ardipithecus ramidus wurden im September 1994 in der Erstbeschreibung durch Forschende des Middle Awash Research Project zehn zusammengehorige Zahne aus einem Oberkiefer und einem Unterkiefer benannt Archiv Nummer ARA VP 6 1 ARA VP Aramis Vertebrate Paleontology Als Paratypen wurden zahlreiche weitere Zahne und einige andere Skelettfragmente von 17 Individuen ausgewiesen Verwahrort der Fossilien ist das Nationalmuseum von Athiopien in Addis Abeba Die Funde wurden 1994 als Belege fur die bis dahin urtumlichste Art der Gattung Australopithecus interpretiert und Australopithecus ramidus genannt 1 Schon zwischen November 1994 und Januar 1995 wurden jedoch im gleichen Fundhorizont 50 Meter vom Fundort der Holotypus Zahne entfernt weitere aussagekraftige Knochen entdeckt Darunter waren ein Unterkiefer sowie zahlreiche einem einzigen Individuum zugehorige Knochen des Oberkorpers und der Gliedmassen jenes Individuums das 15 Jahre spater als Ardi bekannt wurde Insbesondere die zusatzlich geborgenen in Relation zu den Knochen relativ kleinen Zahne wichen stark von der Bezahnung aller bis dahin bekannten Australopithecus Funde ab daher sah sich die Forschergruppe im Mai 1995 veranlasst die Fossilien der neuen Gattung Ardipithecus zuzuordnen und sie somit neben aber zeitlich vor die Gattung Australopithecus zu stellen 3 Als kennzeichnend wurden 1995 u a die im Vergleich zu den Backenzahnen relativ langen Eckzahne erwahnt 2009 wurde auf Basis von nunmehr 145 Zahnen von 21 Individuen die Deutung der Eckzahne revidiert und im Gegenteil eine bereits fruh einsetzende Tendenz zur Reduzierung der Grosse von Eckzahnen bei den Hominini beschrieben 4 hieraus wurden weitreichende Schlussfolgerungen zum Sozialverhalten von Ardipithecus abgeleitet Entdeckung BearbeitenAm 17 Dezember 1992 hatte der japanische Palaoanthropologe Gen Suwa Universitat Tokio ein erstes Fragment entdeckt die Wurzel eines oberen hinteren Backenzahns M3 ARA VP 1 1 Kurz darauf Ende 1992 Anfang 1993 wurde dann die Gruppe von zehn zusammengehorigen Zahnen entdeckt ferner wurden die spater als Paratypen ausgewiesenen Funde weiterer Individuen geborgen 1 Bisher einzige Fundstellen sind Aramis ca 100 km sudlich von Hadar westlich des Flusses Awash im Afar Dreieck sowie Gona 60 km nordlich von Aramis Die uberwiegende Mehrzahl der Funde stammt aus Aramis sie traten infolge von Regenerosion an den Abhangen hervor die den Awash in diesem Gebiet heute beidseits flankieren 5 Die Datierung der Funde gilt als ausserst zuverlassig da sowohl unmittelbar uber als auch unmittelbar unter der Fossilien fuhrenden Schicht von Aramis vulkanisches Material abgelagert wurde Dessen Altersbestimmung mit Hilfe der Kalium Argon Datierung 39Ar 40Ar Methode ergab jeweils 4 42 Millionen Jahre 6 2005 wurden vom Gona Paleoanthropological Research Project fur Gona 4 51 bis 4 32 Millionen Jahre ausgewiesen 7 diese Funde waren zwischen 1999 und 2003 geborgen worden und stammten von mindestens neun Individuen 2009 wurden in der Fachzeitschrift Science schliesslich unter Beteiligung von 47 Wissenschaftlern elf Studien 8 veroffentlicht In ihnen wurden 110 Fundstucke aus Aramis die von mindestens 36 Individuen stammen 9 analysiert Ihnen wurde erneut ein Alter von 4 4 Mio Jahren zugeschrieben Alle Funde von Ardipithecus ramidus aus Aramis stammen aus einem drei bis sechs Meter machtigen feinkornigen fossilen Alluvialboden der in einer relativ kurzen Zeitspanne von nur 100 bis maximal 10 000 Jahren entstand Sowohl die Feinkornigkeit der Sedimentschicht als auch der Zustand der fossilen Knochen das Fehlen von Abriebspuren deuten darauf hin dass sie nicht oder nur unwesentlich durch Wasser verdriftet wurden Auch die Analyse der geologischen Gegebenheiten wurde dahingehend interpretiert dass die Fossilien in einer flachen Flussaue weit abseits des seinerzeitigen Hauptflussbetts abgelagert wurden 5 nbsp Das Fossil Ardi Zeichnung nach einer Abbildung in ScienceDas Fossil Ardi Bearbeiten Hauptartikel Ardi Mit dem Spitznamen Ardi bezeichneten seine Entdecker den im Oktober 2009 publizierten Fund eines besonders vollstandigen weiblichen Skeletts Seine ersten Uberreste waren bereits 1994 entdeckt worden fur Ardi das alteste hominine Skelett das bisher bekannt ist Tim White 10 wurde ein Gewicht von 51 kg und eine Korpergrosse von ungefahr 120 cm berechnet Wichtige Erkenntnisse zur Anatomie von Ardipithecus ramidus und daraus abgeleitet zur Lebensweise dieser Art und zur Evolution der fruhen Hominini wurden aus der Analyse dieses Skeletts gewonnen Die Redaktion des Fachmagazins Science erkor dessen umfassende und interdisziplinare Bearbeitung im Dezember zur wichtigsten wissenschaftlichen Veroffentlichung des Jahres 2009 11 Korperbau BearbeitenDie Untersuchung des Korperbaus von Ardipithecus ramidus lieferte zahlreiche Hinweise darauf dass sich die Schimpansen weit weniger als Modell fur den Korperbau der fruhen Hominini eignen als zuvor von vielen Forschern angenommen worden war 12 Insbesondere aus der Gestalt der Schadelfragmente wurde auf eine verwandtschaftliche Nahe zu Australopithecus und Homo geschlossen 13 14 Hand und Fuss Bearbeiten Ardipithecus ramidus besass der 1994 publizierten Erstbeschreibung zufolge relativ lange leicht gebogene affenahnliche Fingerglieder die ihn als Baumbewohner ausweisen Unklar blieb zunachst aber ob Ardipithecus ramidus bereits aufrecht gehen konnte In den 2005 und 2019 veroffentlichten Beschreibungen der Funde aus Gona wurde aus der Form aufgefundener Knochen von Zehen und des teilweise erhaltenen Skeletts GWM67 P2 dann aber die Fahigkeit zum aufrechten Gang abgeleitet 15 16 Da von Ardi grosse Teile des Kopfes der Hande und Fusse sowie des Beckens erhalten sind gilt es dem Autorenteam der 2009 veroffentlichten Studien zufolge nunmehr als gesichert dass Ardipithecus ramidus zwar noch uberwiegend ein Baumbewohner war sich jedoch auch am Boden aufrecht fortbewegen konnte wenngleich in einer stammesgeschichtlich ursprunglicheren Weise als Australopithecus afarensis 17 18 Einer 2021 publizierten Studie zufolge soll Ardipithecus ramidus sich im Geast der Baume moglicherweise uberwiegend hangend fortbewegt haben 19 Gebiss Bearbeiten Die Analyse der Knochenfunde ergab zudem dass die mannlichen und weiblichen Individuen von Ardipithecus ramidus einander wesentlich starker ahnelten als man dies von den spateren Australopithecus Arten kennt offenbar sei der Sexualdimorphismus bei Ardipithecus nur schwach ausgepragt gewesen Zu dieser Schlussfolgerung kamen die Forscher 2009 da sie aufgrund der zahlreichen Zahnfunde sicher sein konnten dass darunter Zahne beider Geschlechter waren 20 Demnach sind die Oberkiefer Eckzahne von Ardipithecus ramidus ungefahr gleich gross wie die Eckzahne der heute lebenden weiblichen Schimpansen Pan troglodytes und der mannlichen Bonobos Pan paniscus jedoch fehlt allen bisher entdeckten fossilen Eckzahnen die lange dolchartige Krone der Schimpansen Eckzahne Entsprechend sind im Unterkiefer keine Vorderbackenzahne Pramolaren P und keine Zahnlucken Diastemata nachweisbar in die die langen oberen Eckzahne anderer Arten hineinpassen und sich an den benachbarten Unterkieferzahnen durch stetigen Abrieb so genanntes Honen scharfen Die markante langliche Krone der oberen Eckzahne ist von vielen fossilen und heute lebenden mannlichen Affen bekannt und gilt als ein Merkmal das die gemeinsamen Vorfahren aller heute lebenden Affen besassen Dieses Merkmal ist demnach bei Ardipithecus ramidus verloren gegangen und spater bei den Vertretern der Gattung Australopithecus und Homo weiter reduziert worden Die Forscher leiten aus dieser Veranderung Ruckschlusse auf das Sozialverhalten ab Die dolchartigen Eckzahne des Oberkiefers dienen bei den heute lebenden mannlichen Affen regelmassig u a als Waffe bei Rangordnungskampfen innerhalb der eigenen Gruppe und bei Kampfen mit Individuen anderer Gruppen Die dramatische Feminisierung der mannlichen Eckzahne lege nahe dass sich aufgrund sexueller Selektion auch das Sozialverhalten insbesondere das agonistische Verhalten und das Imponierverhalten verandert habe lange bevor die Hominini ein vergrossertes Gehirn hatten und Steinwerkzeuge benutzten 21 Der Zahnschmelz der hinteren Backenzahne von Ardipithecus ramidus ist dunner als der von Australopithecus aber etwas dicker als der Zahnschmelz beider Schimpansenarten Daraus wurde abgeleitet dass Ardipithecus ramidus vermutlich omnivor war also anders als die Schimpansen nicht auf Fruchte als Nahrungsquelle spezialisiert war aber auch anders als die Gorillas und die Australopithecinen nicht auf stark faserhaltige Kost Dies wiederum fuhrt den Forschern zufolge zu dem Schluss dass die Nahrungsgewohnheiten der Schimpansen und Gorillas sich erst nach der Trennung ihrer Entwicklungslinien von jener der Hominini entwickelt haben Habitat Bearbeiten nbsp Baume im Wechsel mit Grasland wie hier in Malawi bildeten auch das Habitat von ArdipithecusAus fossilen Knochenfunden anderer Tierarten hatten schon die Autoren der Erstbeschreibung geschlossen dass das Habitat von Ardipithecus ramidus bewaldet und wasserreich gewesen sein muss Die 2005 beschriebenen Funde des Gona Paleoanthropological Research Project bestatigten diese Darstellung Diese Funde stammten unter anderem von baumbewohnenden Schlank und Stummelaffen laubfressenden Kudus Schweinen Pferden und Nashornern sowie relativ selten von grasfressenden Antilopen und pavianartigen Affen Die 2009 veroffentlichten Befunde verfeinerten die Kenntnisse uber den Lebensraum von Ardipithecus ramidus erheblich da insgesamt mehr als 150 000 Pflanzen und Tierfossilien aufgesammelt worden waren Mehr als 6000 Funde konnten Wirbeltieren mindestens auf der Ebene ihrer Familie zugeordnet werden darunter sowohl Spitzmause Gerbils und Fledermause als auch Hyanen Ikelohyaena abronia Baren Agriotherium und Elefanten 22 Eine Besonderheit sind zudem die 370 gefundenen Uberreste von mindestens 29 zumeist landbewohnenden Vogelarten aus 16 Familien da Vogel in Schichten die Hominiden Fossilien fuhren andernorts sehr selten sind deren Uberreste stammen den Forschern zufolge zumeist aus Gewollen von Eulen Zahlreiche grossere Knochen weisen Bissspuren von Fleischfressern auf auch fehlen oft die Enden der grossen Rohrenknochen und nur wenige Schadel wurden gefunden daher sind vollstandig erhaltene Skelette ausserst selten Daraus wird geschlossen dass es im Habitat von Ardipithecus ramidus einen vergleichbaren Wettbewerb um Kadaver gab wie heute im Ngorongoro Krater Insgesamt dominieren jedoch die Pflanzenfresser unter den identifizierten Arten speziell solche die sich uberwiegend von Blattern und Fruchten ernahren 23 Auch die Pflanzenreste liessen bereits aufgrund der 2005 publizierten Daten auf eine abwechslungsreiche Landschaft aus Waldern Gebuschen Feuchtgebieten und Savannen ahnlichen Bereichen schliessen wie sie auch aus den Begleitfunden von Sahelanthropus abgeleitet worden war 2009 wurde erganzend mitgeteilt dass man versteinertes Holz von Zurgelbaumen Celtis sp Feigen Ficoxylon und Palmen nachgewiesen habe die allerdings das Biotop nicht dominiert hatten sondern bekanntermassen besonders gut fossilisieren Der Nachweis von Pollen gelang u a fur diverse Graser darunter sowohl Sussgraser als auch Sauergrasgewachse sowie fur Vertreter der Gattung Myrica Aus dem Verhaltnis der Pollen von einerseits Grasern andererseits Palmen und zweikeimblattrigen Baumen wurde abgeleitet dass maximal 40 bis 65 Prozent der Flache von Baumen bedeckt war 5 Da das Gelande zu Lebzeiten von Ardipithecus ramidus zeitweise von dem benachbarten Flusssystem uberflutet wurde fand man auch einige Fische am haufigsten Raubwelse und Vertreter der Gattung Barbus sowie zahlreiche Krokodilzahne Den Autoren zufolge fanden sich weder Anzeichen fur eine Regenwald Vegetation noch fur eine steppenartige Trockenvegetation oder fur reines Grasland Als Ergebnis der Zusammenschau ihrer geologischen und botanischen Analysen schrieben die Forscher dass Ardipithecus ramidus nicht in einer offenen Savanne lebte die man einstmals als das vorherrschende Habitat der fruhesten Hominini angesehen hatte sondern in einer Umwelt die feuchter und kuhler war als heute im heutigen Afar Dreieck und Habitate aus geschlossenem Waldland und aufgelockertem Baumbestand umfasste 5 Zu gleichartigen Schlussfolgerungen kamen jene Studien in denen die Vogel sowie die kleinen und die grossen Wirbeltiere untersucht worden waren Die 2009 publizierten Befunde aber auch schon die 2005 veroffentlichten Analysen trugen dazu bei dass die sogenannte Savannen Hypothese ein Versuch das Entstehen des aufrechten Ganges bei den Hominini aus dem Leben in einer Savannen Landschaft zu erklaren als widerlegt gilt Nahrung BearbeitenSchon aus der ausserlich erkennbaren Beschaffenheit der Zahne und aus der Dicke ihrer Zahnschmelz Schicht konnte abgeleitet werden dass Ardipithecus ramidus weder an besonders harte abrasive noch an besonders weiche vorwiegend aus Fruchten bestehende Kost angepasst war und somit am wahrscheinlichsten als omnivor gelten kann Zusatzlich wurde mit Hilfe einer Isotopenuntersuchung das Verhaltnis der beiden stabilen Kohlenstoff Isotope 12C und 13C im Zahnschmelz von funf Individuen analysiert aus dessen Differenz d13C Wert ebenso wie aus dem Verhaltnis der beiden stabilen Sauerstoff Isotope 18O 16O d18O Wert auf die Ernahrungsgewohnheiten zuruckgeschlossen werden kann C3 Pflanzen zum Beispiel Graser nehmen weniger 13C auf als C4 Pflanzen und aus dem d18O Wert sind zusatzlich Ruckschlusse auf Temperatur und Feuchtigkeit eines Biotops moglich Die Messergebnisse von Ardipithecus ramidus wurden anschliessend verglichen mit den Befunden aus gleichartigen Untersuchungen des Zahnschmelzes anderer fossiler Tierarten aus der gleichen Fundschicht deren Lebens und Ernahrungsgewohnheiten als unzweifelhaft bekannt gelten u a Otter Enhydriodon Bar Agriotherium Giraffen Giraffa und Sivatherium und Pferd Eurygnathohippus 24 Im Ergebnis bestatigten diese Messungen und Vergleiche dass Ardipithecus ramidus sich seine Nahrung regelmassig in Laubwaldern suchte und nur zu einem weit geringeren Teil in Grasland dies unterscheidet ihn deutlich sowohl von Australopithecus africanus und Australopithecus robustus als auch von den fruhesten Vertretern der Gattung Homo Wissenschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Mittelfussknochen vom Grossen Zeh des Fossils Ardi Abguss Seit der Entdeckung von Lucy im Jahr 1974 war bekannt dass die Individuen von Australopithecus afarensis vor rund 3 2 Millionen Jahren zwar nur ein Gehirn besassen das ungefahr so gross war wie das eines Schimpansen aber bereits aufrecht wie wir gehen konnten 25 Uber welche Zwischenstufen sich der aufrechte Gang entwickelt hatte blieb mangels aussagekraftiger fossiler Belege jedoch mehr als 30 Jahre lang ratselhaft Erst die 2009 publizierten Analysen der Fossilien von Ardipithecus ramidus erbrachten solide Erkenntnisse uber die Entwicklung der Hominini im Ubergang vom vierfussigen Baumbewohner zum zweifussigen Bewohner offener Savannen Als grosste Uberraschung gilt die Erkenntnis dass Ardipithecus keine Ubergangsform zwischen Australopithecus und einem Vorfahren ist der den heute lebenden Schimpansen und Gorillas ahnelte 25 Es fanden sich weder Anhaltspunkte fur den Knochelgang der Schimpansen und Gorillas noch fur deren vorspringende Schnauzen und fur ihre dolchartig verlangerten Eckzahne Auch das relativ unbewegliche Handgelenk der Schimpansen und Gorillas erwies sich als Folge einer speziellen evolutionaren Anpassung in den zu diesen beiden Arten fuhrenden Entwicklungslinien das heisst als abgeleitetes fortschrittliches Merkmal Umgekehrt konnen nunmehr die relativ kleinen Eckzahne des Menschen sowie seine hochgradig beweglichen Hande als stammesgeschichtlich ursprunglichere primitivere Merkmale im Vergleich zu den entsprechenden Anpassungen der Schimpansen und Gorillas bezeichnet werden Zuvor hatten viele Palaoanthropologen den Korperbau der beiden afrikanischen Menschenaffen Arten als Modell fur den letzten gemeinsamen Vorfahren des Menschen und der Schimpansen auch in Bezug auf agonistisches Verhalten herangezogen 12 Der Bau der Fusse deren grosse Zehen weit abgespreizt und daher zum Umklammern von Asten eingesetzt werden konnten widerlegte nicht bloss die Savannen Hypothese die Anordnung der Fussknochen unterstutzt zugleich die Hypothese von der Entwicklung des aufrechten Gangs auf Baumen als Anpassung an den Nahrungserwerb 26 Einer der Hauptautoren der im Oktober 2009 in Science veroffentlichten Studien C Owen Lovejoy der schon an der Rekonstruktion des Skeletts von Lucy mitgewirkt hatte fasste die Ergebnisse dieser Studien wie folgt zusammen Seit der Zeit Darwins standen zumeist die heute lebenden afrikanischen Menschenaffen Pate wenn die fruhe Evolution des Menschen rekonstruiert wurde Diese Modelle veranschaulichen grundlegende menschliche Verhaltensweisen als Steigerung von Verhaltensweisen die man bei Schimpansen und oder Gorillas beobachten kann zum Beispiel aufrechte Haltung bei der Nahrungsaufnahme mannliches Dominanzverhalten Werkzeuggebrauch Kultur Jagd und Kriegsfuhrung Ardipithecus falsifiziert im wesentlichen solche Modelle denn die heute lebenden afrikanischen Menschenaffen sind hochgradig abgeleitete Verwandte unseres letzten gemeinsamen Vorfahren 27 An anderer Stelle sagte C Owen Lovejoy uber die Konsequenzen aus den Analysen von Ardipithecus Die Leute denken oft dass wir von Menschenaffen abstammen aber dem ist nicht so die Menschaffen stammen in mancherlei Hinsicht von uns ab 28 Verwandte Arten BearbeitenNachdem 2001 in der athiopischen Afar Senke mehrere ahnlich alte Fossilien gefunden worden waren wurden diese zunachst als Unterart Ardipithecus ramidus kadabba und Ardipithecus ramidus als Ardipithecus ramidus ramidus bezeichnet 29 Bereits 2004 wurde Ardipithecus ramidus kadabba jedoch als eigene Art Ardipithecus kadabba neben Ardipithecus ramidus gestellt 30 Zugleich wurde allerdings angemerkt dass Sahelanthropus und Orrorin zum gleichen Formenkreis wie Ardipithecus gehoren und nach dem Auffinden weiterer Fundstucke moglicherweise einer einzigen Gattung zugeordnet werden konnten Im Februar 2005 hatten osterreichische Forscher um Horst Seidler in der sudathiopischen Steinwuste von Galili zudem das gut erhaltene Oberteil eines homininen Oberschenkelknochens entdeckt dessen Kopf und Hals auf ein aufrechtgehendes Individuum schliessen lassen Das Alter dieses Fossils wurde auf 4 38 bis 3 92 Millionen Jahre datiert ob es zu Ardipithecus ramidus gehort oder zu einer verwandten Art ist unklar 31 Kontroversen Bearbeiten nbsp Hypothese zur Evolution der Australopithecinen wie sie aufgrund der gegenwartigen Fundlage beispielsweise von Friedemann Schrenk vertreten wird Bereits unmittelbar nach der Fundbeschreibung war diese seltsame Art des Ganges von Ardi als verbluffend bezeichnet worden die Konstruktion dieses Fusses mit dem Ardi auf Baumasten herumstolziert sein soll da ist mir noch nicht ganz klar wie das gehen soll wurde beispielsweise der deutsche Palaoanthropologe Friedemann Schrenk zitiert 32 Zuvor hatte bereits Teamchef Tim White darauf hingewiesen dass man schon in die Weltraumbar von Star Wars gehen musse wenn man ein Wesen finden wolle das sich ahnlich eigenwillig bewege wie Ardi es getan hat 33 Allerdings hatte auch der wesentlich altere Oreopithecus bambolii eine ahnlich markant abstehende Grosse Zehe Im Mai 2010 publizierte Science dann zwei als Technische Kommentare ausgewiesene kurze Stellungnahmen die Zweifel an der Korrektheit der Interpretation der fossilen Knochen und der Fundumstande anmeldeten So argumentierte der Anatom und Primatologe Esteban Sarmiento die den Ardipithecus Fossilien zugeschriebenen Merkmale seien nicht geeignet sie eindeutig als direkte Vorfahren der spateren Hominini auszuweisen vielmehr legten die anatomischen Merkmale sowie genetische Berechnungen anhand der molekularen Uhr seiner Meinung nach nahe dass Ardipithecus ramidus vor 4 4 Millionen Jahren bereits vor der Trennung der beiden Entwicklungslinien lebte die einerseits zu den afrikanischen Menschenaffen und andererseits zu den Menschen fuhrte 34 Falls Ardipithecus nach der Trennung beider Entwicklungslinien lebte sei er moglicherweise an die Basis der afrikanischen Menschenaffen zu stellen Tim White wies die Kritik umgehend zuruck und verwies insbesondere darauf dass die Trennung der Entwicklungslinien von Schimpansen und Hominini nach uberwiegender Meinung der Palaoanthropologen wesentlich fruher vor 7 bis 5 Millionen Jahren erfolgte 35 Zudem wiesen die Merkmale des Beckens der Bezahnung und des Unterkiefers Ardipithecus als engen Verwandten von Australopithecus aus da sie nur mit ihm diese Merkmale teilten und es unwahrscheinlich sei dass diese Merkmalskombination sich mehrfach unabhangig voneinander entwickelt habe Im zweiten technischen Kommentar argumentierte eine Gruppe von Forschern mehrerer US amerikanischer Universitaten dass Ardis Habitat keineswegs so waldreich gewesen sei wie von White und Mitarbeitern behauptet 36 Aus den Begleitfunden konne man vielmehr ableiten dass es sich um eine typische offene Savannenlandschaft Baum oder Buschsavanne mit 25 Prozent oder weniger Flache unter Baumkronen sowie vereinzelten Auwaldern und bewaldeten Flussufern handelte Zu diesem Ergebnis kamen die Kritiker zum einen aufgrund des Uberwiegens von C4 Pflanzen im Vergleich zu C3 Pflanzen in Bodenproben der Fundregion was ihrer Meinung nach fur ein Uberwiegen offener Graslandschaften spricht Zum anderen verwiesen sie darauf dass anders als von White und Mitarbeitern behauptet mehr Fossilien von grasfressenden Huftieren als von blatter und fruchtefressenden Arten entdeckt worden seien Insbesondere das vollige Fehlen von Duckern wurde als Indiz fur eine waldarme Umgebung gewertet die Vielzahl baumbewohnender Affen sowie der Nachweis einer fossilen Kudu Art Tragelaphus cf moroitu 23 konne hingegen durch die Existenz von Galeriewaldern erklart werden Auch diese Kritik wurde umgehend zuruckgewiesen 37 So sei die Vielzahl der entdeckten Fossilien von baumlebenden Affen nicht allein durch die Existenz schmaler Zonen von bewaldeten Ufern zu erklaren Zudem habe man zwar tatsachlich viele grasfressende Tierarten nachgewiesen die Anzahl der nachgewiesenen Individuen dieser Arten sei jedoch wesentlich geringer als die Anzahl der Individuen jener Arten deren Bezahnung an Laub und Fruchte als Nahrung angepasst gewesen sei Im Februar 2011 kritisierten auch Bernard Wood und Terry Harrison in einem Review Artikel die Zuordnung von Ardipithecus ramidus sowie von Orrorin tugenensis und Sahelanthropus tchadensis zum Taxon Hominini als voreilig 38 Zwar seien insbesondere die relativ kleinen Schneide und oberen Eckzahne das Fehlen des Diastemas die Position des Foramen magnum die relativ kurze Schnauze und der Bau des Beckens ein Hinweis auf eine mogliche Zugehorigkeit zu den fruhen Hominini jedoch seien diese Merkmale keineswegs ausschliessliche Merkmale der Hominini sondern beispielsweise auch fur Oreopithecus bambolii belegt der wie auch Ramapithecus punjabicus zunachst an die Basis der Hominini gestellt spater aber aufgrund anderer Merkmale zweifelsfrei abseits der Hominini eingeordnet wurde Nicht auszuschliessen sei daher dass die Ahnlichkeit der Merkmale von Ardipithecus Orrorin und Sahelanthropus mit denen der altesten als unzweifelhaft hominin geltenden Art Australopithecus anamensis als Synapomorphie zu bewerten ist und auf konvergente Entwicklungen verweise Diese Moglichkeit war allerdings auch von der Arbeitsgruppe um Tim White als Hypothese 3 offengelassen worden sie wurde jedoch nach Gegenuberstellung mit der Hypothese dass Ardipithecus ramidus ein direkter Vorfahre von Australopithecus anamensis Australopithecus afarensis sei als weniger wahrscheinlich ausgewiesen 17 39 2019 wurde Ardipithecus ramidus erneut lediglich als Schwester Taxon aller spateren Hominini interpretiert 40 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ardipithecus ramidus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fachliche Beschreibung der ersten Funde von 1994 95 Memento vom 5 Februar 2011 im Internet Archive Im Original veroffentlicht auf archaeologyinfo com englisch Roland Knauer Ardi unsere alteste bekannte Vorfahrin Auf zeit de vom 1 Oktober 2009 Belege Bearbeiten a b c Tim White Gen Suwa Berhane Asfaw Australopithecus ramidus a new species of early hominid from Aramis Ethiopia In Nature Band 371 Nr 6495 1994 S 306 312 doi 10 1038 371306a0 Volltext PDF 611 kB Memento vom 13 April 2013 im Internet Archive Ann Gibbons A New Kind of Ancestor Ardipithecus Unveiled In Science Band 326 2009 S 36 doi 10 1126 science 326 5949 36 a b Corrigendum Tim White Gen Suwa Berhane Asfaw Australopithecus ramidus a new species of early hominid from Aramis Ethiopia In Nature Band 375 Nr 6526 1995 S 88 doi 10 1038 375088a0 Volltext PDF Gen Suwa et al Paleobiological Implications of the Ardipithecus ramidus Dentition In Science Band 326 Nr 5949 2009 S 69 94 99 doi 10 1126 science 1175824 a b c d Giday WoldeGabriel et al The Geological Isotopic Botanical Invertebrate and Lower Vertebrate Surroundings of Ardipithecus ramidus In Science Band 326 2009 S 65 65e1 65e5 doi 10 1126 science 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S 66 66e1 66e4 doi 10 1126 science 1175823 a b Tim D White et al Macrovertebrate Paleontology and the Pliocene Habitat of Ardipithecus ramidus In Science Band 326 2009 S 67 87 93 doi 10 1126 science 1175822 Tim D White et al Macrovertebrate Paleontology and the Pliocene Habitat of Ardipithecus ramidus In Science Band 326 2009 S 90 a b Ann Gibbons Breakthrough of the Year Ardipithecus ramidus In Science Band 326 2009 S 1598 1599 doi 10 1126 science 326 5960 1598 a S K S Thorpe et al Origin of Human Bipedalism As an Adaptation for Locomotion on Flexible Branches In Science Band 316 2007 S 1328 1331 doi 10 1126 science 1140799 vergl dazu Aufrecht auf dem Ast Aus Suddeutsche Zeitung vom 1 Juni 2007 C Owen Lovejoy Reexamining Human Origins in Light of Ardipithecus ramidus In Science Band 326 2009 S 74 74e1 74e8 doi 10 1126 science 1175834Im Original Referential models based on extant African apes have dominated reconstructions of early human evolution since Darwin s time These models visualize fundamental human behaviors as intensifications of behaviors observed in living chimpanzees and or gorillas for instance upright feeding male dominance displays tool use culture hunting and warfare Ardipithecus essentially falsifies such models because extant apes are highly derived relative to our last common ancestors Kent State University Professor C Owen Lovejoy helps unveil oldest hominid skeleton Auf eurekalert org vom 1 Oktober 2009 Yohannes Haile Selassie Late Miocene hominids from the Middle Awash Ethiopia In Nature Band 412 Nr 6843 2001 S 178 181 doi 10 1038 35084015 Yohannes Haile Selassie Gen Suwa Tim White Late Miocene Teeth from Middle Awash Ethopia and early hominid dental evolution In Science Band 303 Nr 5663 2004 S 1503 1505 doi 10 1126 science 1092978 Elizabeth Culotta Two legs good In Science Band 322 2008 S 670 671 Knochenfund soll Ratsel um aufrechten Gang klaren Auf orf at vom 10 Marz 2005 Der Mensch erschien im Pliozan Auf faz net vom 5 Oktober 2009 und in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 4 Oktober 2009 Unter anderem so zitiert in Die alteste Vorfahrin des Menschen Unsere neue Nummer eins Auf sueddeutsche de vom 1 Oktober 2009 Esteban E Sarmiento Comment on the Paleobiology and Classification of Ardipithecus ramidus In Science Band 328 Nr 5982 2010 S 1105 doi 10 1126 science 1184148 Tim D White Gen Suwa C Owen Lovejoy Response to Comment on the Paleobiology and Classification of Ardipithecus ramidus In Science Band 328 Nr 5982 2010 S 1105 doi 10 1126 science 1185462 Thure E Cerling Naomi E Levin Jay Quade Jonathan G Wynn David L Fox John D Kingston Richard G Klein Francis H Brown Comment on the Paleoenvironment of Ardipithecus ramidus In Science Band 328 Nr 5982 2010 S 1105 doi 10 1126 science 1185274 Tim D White Stanley H Ambrose Gen Suwa Giday WoldeGabriel Response to Comment on the Paleoenvironment of Ardipithecus ramidus In Science Band 328 Nr 5982 2010 S 1105 doi 10 1126 science 1185466 Bernard Wood Terry Harrison The evolutionary context of the first hominins In Nature Band 470 2011 S 347 352 doi 10 1038 nature09709 Wortlich heisst es in der Legende zu Abbildung 5 von Tim D White et al Ardipithecus ramidus and the Paleobiology of Early Hominids Hypothesis 1 interprets all known evidence to represent a species lineage evolving phyletically across its entire range Hypothesis 2 depicts the same evidence in an Ardipithecus to Australopithecus transition speciation occurring between 4 5 and 4 2 Ma in a regional or local group of populations that might have included either or both the Afar and Turkana rifts Hypothesis 3 accommodates the same evidence to an alternative much earlier peripheral allopatric rectangular speciation model cladogenesis through microevolution accumulated in a peripheral isolate population becoming reproductively separated Other possibilities exist but at the present time none of these hypotheses can be falsified based on the available evidence Therefore at one end of a spectrum of phylogenetic possibilities Ar ramidus may have been directly ancestral to the more derived chronospecies pair Au anamensis Au afarensis Carrie S Mongle David S Strait und Frederick E Grine Expanded character sampling underscores phylogenetic stability of Ardipithecus ramidus as a basal hominin In Journal of Human Evolution Band 131 2019 S 28 39 doi 10 1016 j jhevol 2019 03 006 nbsp Dieser Artikel wurde am 13 November 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ardipithecus ramidus amp oldid 231255739