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Die Menschenartigen Hominoidea auch Menschenaffen in einem weiter gefassten Sinne des Begriffs sind eine Uberfamilie innerhalb der Primaten Sie umfassen die Gibbons die sogenannten Kleinen Menschenaffen Hylobatidae und die Grossen Menschenaffen Hominidae zu denen in der biologischen Systematik auch der Mensch Homo sapiens gehort MenschenartigeSiamang Symphalangus syndactylus Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Altweltaffen Catarrhini Uberfamilie MenschenartigeWissenschaftlicher NameHominoideaGray 1825Familien Grosse Menschenaffen Hominidae Gibbons Hylobatidae Proconsulidae Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Systematik 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Individuen aller Arten der Menschenartigen haben zwei gemeinsame Merkmale Der Schwanz fehlt und ihre hinteren Backenzahne weisen das Dryopithecinenmuster auf 1 Zu den Menschenartigen zahlen sowohl Arten mit relativ kleinwuchsigen Individuen als auch die grossten lebenden Primaten Das Gewicht kleinerer Gibbons betragt rund vier Kilogramm mannliche Gorillas erreichen ein Korpergewicht von bis zu 200 Kilogramm Das Schultergelenk ist verglichen mit anderen Primaten nach hinten gewandert dementsprechend ist das Schlusselbein verlangert und das Schulterblatt ruckenseitig angebracht was fur eine grosse Beweglichkeit der Oberarme sorgt Die Arme der Menschenartigen sind ausser beim Menschen langer als die Beine was fur Affen untypisch ist Der Schadel ist voluminos das Gehirn ist relativ gross Wie alle Altweltaffen haben die Menschenartigen 32 Zahne die Zahnformel lautet I2 C1 P2 M3 Verbreitung und Lebensweise Bearbeiten Verbreitung der rezenten nichtmenschlichen Menschenartigen Gorillas Schimpansen Orang Utans Gibbons Die Wiege der Hominoidea liegt im fruhen Miozan Ostafrikas das war vor rund 20 Millionen Jahren wobei alle fruhmiozanen Formen als archaische oder Stamm Hominoidea bezeichnet werden 2 Bereits im mittleren Miozan vor rund 15 Millionen Jahren hatten die Menschenartigen einen betrachtlichen Formenreichtum entwickelt und sich auch in Asien und Europa angesiedelt In diese Zeit datiert das Entstehen des Formenkreises der Orang Utans Ponginae in Asien der spater ausgestorbenen Dryopithecinen in Europa und der Homininae in Afrika 3 Eine der altesten bekannten Gattungen ist Proconsul Weitere Gattungen die zu den fruhen Menschenartigen zahlen sind Dryopithecus Pliopithecus Laccopithecus Morotopithecus Turkanapithecus Nyanzapithecus 4 Afropithecus Equatorius Nacholapithecus Otavipithecus Pierolapithecus Griphopithecus Lufengpithecus Sivapithecus Ramapithecus Chororapithecus Ankarapithecus Nakalipithecus Hispanopithecus Oreopithecus Khoratpithecus Samburupithecus Mesopithecus und Ouranopithecus Die Zahl der Fossilien aus dieser Epoche ist jedoch noch immer recht durftig sodass sich derzeit weder ihre Verwandtschaftsverhaltnisse noch die Entwicklungslinien mit hinreichender Zuverlassigkeit rekonstruieren lassen Heute ist das Verbreitungsgebiet der Menschenartigen mit Ausnahme des Menschen auf das zentrale Afrika und auf Sudostasien beschrankt Ihre Lebensraume sind vorwiegend Walder lediglich der Gemeine Schimpanse halt sich zeitweise auch in Savannen auf Die Menschenartigen sind tagaktiv und je nach Gattung baum oder bodenbewohnend Ihr Sozialverhalten ist variabel im Gegensatz zu vielen anderen Primaten sind die Gruppen nicht um nahe miteinander verwandte Weibchen organisiert Menschenartige ernahren sich vorwiegend von Pflanzen Schimpansen und Menschen sind jedoch Allesfresser Systematik BearbeitenDie Menschenartigen gehoren zu den Altweltaffen und sind die Schwestergruppe der Geschwanzten Altweltaffen von denen heute nur noch die Familie der Meerkatzenverwandten existiert Innerhalb der Menschenartigen die im Unterschied zu den Arten ihrer Schwestergruppe keinen Schwanz haben werden zwei noch heute existierende rezente Familien unterschieden zum einen die Gibbons und zum anderen die Menschenaffen zu denen auch der Mensch und seine ausgestorbenen Vorfahren die Hominini zahlen Ihre Verwandtschaft mit anderen Primatentaxa kommt in folgendem Kladogramm zum Ausdruck Affen Anthropoidea Neuweltaffen oder Breitnasenaffen Platyrrhini Altweltaffen oder Schmalnasenaffen Catarrhini Geschwanzte Altweltaffen Cercopithecoidea Meerkatzenverwandte Cercopithecidae Menschenartige Hominoidea Gibbons Hylobatidae Menschenaffen Hominidae Proconsulidae 5 Vorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleSiehe auch BearbeitenStammesgeschichte des Menschen Kategorie MenschenartigeLiteratur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Weblinks Bearbeiten Commons Menschenartige Hominoidea Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Volker Storch Ulrich Welsch Michael Wink Evolutionsbiologie Springer 2001 S 442 ISBN 978 3 540 41880 1 Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen Springer Berlin 1999 S 55 Daniel DeMiguel David M Alba und Salvador Moya Sola Dietary Specialization during the Evolution of Western Eurasian Hominoids and the Extinction of European Great Apes In PLoS ONE 9 5 e97442 2014 doi 10 1371 journal pone 0097442 Isaiah Nengo Paul Tafforeau Christopher C Gilbert u a New infant cranium from the African Miocene sheds light on ape evolution In Nature Band 548 2017 S 169 174 doi 10 1038 nature23456 Die Familie der Proconsulidae wurde erstmals beschrieben von Louis Leakey East African Hominoidea and the classification within this super family In Sherwood L Washburn Hrsg Classification and Human Evolution Wenner Gren New York 1963 S 32 49 Sie umfasst neben der Gattung Proconsul auch Fossilien anderer ahnlich alter Arten jedoch sind alle Zuordnungen aufgrund der bislang wenigen Fundstucke umstritten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menschenartige amp oldid 230188132