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Griphopithecus ist eine ausgestorbene Gattung der Altweltaffen die vor rund 12 Millionen Jahren wahrend des Miozans in Mitteleuropa und in der Turkei vorkam 1 A 1 Holotypus der Gattung und der Typusart Griphopithecus suessi ist ein einzeln erhalten gebliebener grosser linker 3 Unterkiefer Backenzahn vom Fundort Sandberg in Devinska Nova Ves Slowakei der im Naturhistorischen Museum Wien verwahrt wird Die Grosse des Zahns lasst darauf schliessen dass sein Besitzer zu Lebzeiten ungefahr so gross wie ein heute lebender Schimpanse war 2 GriphopithecusZeitliches Auftretenmittleres Miozan11 6 Mio JahreFundorteSlowakei Devinska Nova Ves Osterreich Kleinhadersdorf Turkei Anatolien Fundstelle Pasalar SystematikAffen Anthropoidea Altweltaffen Catarrhini Menschenartige Hominoidea Menschenaffen Hominidae KenyapithecinaeGriphopithecusWissenschaftlicher NameGriphopithecusAbel 1902ArtenGriphopithecus alpani Abel 1902 Griphopithecus suessi Tekkaya 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Funde 3 Anmerkungen 4 BelegeNamensgebung BearbeitenDie Bezeichnung der Gattung Griphopithecus verweist auf Gripho 753 den Sohn Karl Martells und auf altgriechisch pi8hkos pithekos deutsch Affe Das Epitheton der Typusart suessi ehrt den osterreichischen Geologen Eduard Suess das Epitheton alpani ehrt Sadrettin Alpan den ehemaligen Generaldirektor des turkischen M T A turkisch Maden ve Tetkik Arama Genel Mudurlugu englisch Mineral Research amp Exploration General Directorate Funde BearbeitenDie Gattung Griphopithecus wurde im Jahr 1902 vom osterreichischen Palaontologen Othenio Abel erstmals wissenschaftlich beschrieben 3 In einer Sitzung der in Wien ansassigen Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften stellte er am 18 Dezember 1902 zwei Arten dieser Gattung vor jeweils belegt durch einen einzigen Zahn vom gleichen Fundort in der heutigen Slowakei Als Holotypus von Griphopithecus suessi galt ihm ein linker 1 oder 2 grosser Oberkiefer Backenzahn als Holotypus von Griphopithecus darwini der linke Unterkiefer Backenzahn Die Merkmale beider Zahne grenzte er vor allem gegen die Gattung Dryopithecus ab Die von Abel gewahlte Zuweisung beider Funde zu zwei Arten stiess bereits in den 1920er und 1930er Jahren auf Widerspruch bei Fachkollegen und wurde schliesslich im Jahr 1996 aufgehoben Beide Zahne werden seitdem Griphopithecus suessi zugeordnet 4 Ob ein Oberarmknochen und eine Elle aus Kleinhadersdorf ebenfalls zu Griphopithecus suessi gehoren oder wie nach ihrer Entdeckung so entschieden zu Austriacopithecus 5 ist nicht endgultig geklart 6 1974 ordnete Ibrahim Tekkaya einen im Vorjahr unweit der Stadt Candir Zentralanatolien geborgenen Unterkiefer mit teilweise erhaltener Bezahnung der Gattung Griphopithecus zu und wahlte fur ihn den Artnamen Griphopithecus alpani 7 Weitere zu dieser zweiten Art gestellte Funde stammen aus der Fundstatte Pasalar im Nordwesten der Turkei Anhand der Beschaffenheit ihrer Oberflache konnte beispielsweise fur drei Zahne plausibel gemacht werden dass die Abriebspuren auf eine Ernahrung schliessen lassen die jener der heute lebenden Schimpansen ahnelte also vorwiegend aus Fruchten und anderer relativ weicher Nahrung bestand 8 In verwandtschaftlicher Nahe zu Griphopithecus stehen moglicherweise die etwas jungeren Gattungen Kenyapithecus 6 und Equatorius Anmerkungen Bearbeiten In alteren Forschungsberichten heisst es das Alter der Funde betrage rund 16 bis 17 Millionen Jahre Belege Bearbeiten Isaac Casanovas Vilar et al Updated chronology for the Miocene hominoid radiation in Western Eurasia In PNAS Band 108 Nr 14 2011 S 5554 5559 doi 10 1073 pnas 1018562108 David R Begun European Hominoids In Walter C Hartwig Hrsg The Primate Fossil Record Cambridge University Press 2002 S 344 345 ISBN 0 521 66315 6 Othenio Abel Zwei neue Menschenaffen aus den Leithakalkbildungen des Wiener Beckens In Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mathematisch naturwissenschaftliche Classe Abtheilung 1 Band 111 S 1171 1207 Wien 1902 Volltext PDF Isaac Casanovas Vilar et al SI Appendix for An updated chronology for the Miocene hominoid radiation in Western Eurasia S 3 Volltext PDF Isaac Casanovas Vilar Updated chronology for the Miocene hominoidradiation in Western Eurasia In PNAS Band 108 Nr 14 2011 S 5554 5559 doi 10 1073 pnas 1018562108 Helmuth Zapfe Ergebnisse einer Untersuchung der Austriacopithecus Reste aus dem Mittelmiozan von Klein Hadersdorf N O und eines neuen Primatenfundes aus der Molasse von Trimmelkam O O In Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch naturwissenschaftliche Klasse Band 170 1961 S 139 148 Volltext a b David W Cameron Hominid Adaptations and Extinctions University of New South Wales Press Sydney 2004 S 89 ISBN 0 86840 716 X Ibrahim Tekkaya A New Species of Tortonian Anthropoid Primates Mammalia from Anatolia In Bulletin of the Mineral Research and Exploration Institute of Turkey Band 83 1974 S 1 11 Volltext Tania King Leslie Aiello und Peter Andrews Dental microwear of Griphopithecus alpani In Journal of Human Evolution Band 36 Nr 1 1999 S 3 31 doi 10 1006 jhev 1998 0258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griphopithecus amp oldid 230819411