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Der Oberarmknochen lateinisch Os humeri oder kurz Humerus ist einer der langsten und kraftigsten Rohrenknochen der am Land lebenden Wirbeltiere und bildet die knocherne Grundlage des Oberarmes Beim Menschen entspricht die funffache Lange des Oberarmknochens etwa der Korpergrosse Schulter und Arm Leonardo da Vinci Inhaltsverzeichnis 1 Anatomie 1 1 Kopf 1 2 Hals 1 3 Schaft 1 4 Unteres Ende 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksAnatomie BearbeitenKopf Bearbeiten nbsp Oberarmknochenkopf und hals Gelenkflache in leichter Antetorsion Am oberen Ende des Oberarmknochens befindet sich sein Kopf Caput humeri der mit einer annahernd kugelformigen Gelenkflache eine Verbindung mit dem Schulterblatt Scapula genauer der Cavitas glenoidalis eingeht und somit das Schultergelenk bildet Der Kopf wird von zwei Knochenvorsprungen Tuberculum majus grosser und Tuberculum minus kleiner flankiert Der grosse Vorsprung liegt seitlich lateral des Oberarmkopfes Seine kopfwarts gerichtete cranial Oberflache ist abgerundet und weist drei flache Impressionen auf an denen von oben nach unten die folgenden Muskeln ansetzen die zusammen mit dem Musculus subscapularis auch als Rotatorenmanschette bezeichnet werden Musculus supraspinatus Musculus infraspinatus und Musculus teres minor Die seitliche Flache des grossen Vorsprungs ist rau und nach aussen gewolbt convex und geht ohne sichtbare Begrenzung in den Schaft uber Der kleine Vorsprung Tuberculum minus ist zwar kleiner als der grosse springt aber starker nach vorne frontal hervor Er zeigt dabei auch in die Zugrichtung zur Mitte medial der Sehne des Musculus subscapularis der er als Ansatz dient Zwischen den Vorsprungen verlauft eine Rinne Sulcus intertubercularis durch die die lange Sehne des Musculus biceps brachii und ein Ast der vorderen Oberarmarterie Arteria circumflexa humeri anterior verlaufen Beim Hauspferd liegt in dieser Rinne ein weiterer Hocker Tuberculum intermedium Die Rinne zieht korperfern distal bis etwa zum Beginn des mittleren Knochendrittels des Schaftes und verliert dabei zunehmend an Auspragung Zu beiden Seiten der Rinne befinden sich zwei Knochenkamme Crista tuberculi majoris und Crista tuberculi minoris die von den Knochenvorsprungen entspringen Hals Bearbeiten nbsp Hals Rinne der BizepssehneVerfolgt man den Oberarmknochen weiter nach unten schliesst sich unmittelbar unterhalb des Kopfes der gegenuber der Gelenkflache leicht eingezogene Hals an Collum anatomicum Er dient der Gelenkkapsel des Schultergelenkes als Ansatz Von ihm wird ein zweiter Hals abgegrenzt Collum chirurgicum eine chirurgisch bedeutsame Sollbruchstelle des Oberarmknochens die unterhalb der Knochenvorsprunge im Ubergang zum Schaft liegt Schaft Bearbeiten Der Oberarmschaft besitzt drei Flachen und somit auch drei Kanten Die vordere seitliche Flache Facies anterior lateralis ist im korpernahen proximal Teil glatt und gerundet Sie wird von dem Musculus deltoideus verdeckt dessen Ansatz sich etwa in der Mitte der Flache in einer Aufrauung Tuberositas deltoidea zeigt Unter ihm befindet sich eine von der hinteren Flache Facies posterior kommende Rinne Sulcus radialis in der ein Nerv Nervus radialis und eine Arterie Arteria profunda brachii von schrag hinten oben nach vorne schwenken die an dieser Stelle oft eingeklemmt werden Im korperfernen Teil dient die vordere seitliche Flache als Ursprung des Musculus brachialis Die vordere mittige Flache Facies anterior medialis hat eine geringere Ausdehnung als die vordere seitliche Flache Ihr oberer Anteil ist eng formt den Boden der Rinne zwischen den Vorsprungen Sulcus intertubercularis und dient als Ansatz des Musculus latissimus dorsi Eine raue Stelle im mittleren Abschnitt bildet den Ansatz des Musculus coracobrachialis Der korperferne Teil dient als Ursprung des Musculus brachialis Die hintere Flache Facies posterior wird fast vollstandig vom seitlichen und mittigen Kopf des Musculus triceps brachii bedeckt Die Ursprungsflache beider Muskelkopfe wird vom Sulcus radialis durchschnitten Die vordere Kante Margo anterior lauft von der Vorderseite des grossen Knochenvorsprungs nach unten bis zu einer Grube Fossa coronoidea und trennt dadurch die vordere seitliche Flache von der vorderen mittigen Flache Im oberen Teil ist sie eine prominente Knochenleiste Crista tuberculi majoris die als Ansatz fur den Musculus pectoralis major dient In der Mitte nimmt sie die Vordergrenze der Deltoidea Aufrauung auf Korperfern erscheint sie glatt und abgerundet und dient hier als Ursprung des Musculus brachialis Die seitliche Kante Margo lateralis zieht von der Ruckseite des grossen Knochenvorsprungs zum Aufsatz des seitlichen Gelenkknorrens Epicondylus lateralis humeri und trennt dadurch die vordere seitliche Flache von der hinteren Flache Die obere Halfte ist abgerundet und schwer abzugrenzen Sie dient als Ansatz fur den Musculus teres minor und korperfern davon als Ursprung fur den seitlichen Kopf des Musculus triceps brachii In der Mitte wird sie von der flachen Knochenimpression des Sulcus radialis gekreuzt Nach unten hin endet sie in einer ausgepragten Knochenleiste Crista supracondylaris lateralis die dem Musculus brachioradialis als Ursprung dient Die mittige Kante Margo medialis erstreckt sich vom kleinen Knochenvorsprung bis zum Aufsatz des mittigen Gelenkknorrens Epicondylus medialis humeri Im oberen Drittel imponiert sie als prominente Knochenleiste Crista tuberculi minoris Hier setzt die Sehne des Musculus teres major an In der Mitte weist sie eine leichte Vertiefung fur die Ansatzsehne des Musculus coracobrachialis auf Das untere Drittel erhebt sich zu einem mit zunehmender Annaherung an den Aufsatz des mittigen Gelenkknorrens deutlicher werdenden Knochenleiste Crista supracondylaris medialis Unteres Ende Bearbeiten nbsp Ellbogengelenk nbsp Olecranon der Elle in der Vertiefung des Oberarmes in StreckstellungDas untere Ende des Oberarmknochens ist in vorderer hinterer Richtung abgeflacht und tragt einen Gelenkknorren Condylus humeri der mit seinen Gelenkflachen Facies articulares zu Speiche Radius und Elle Ulna das Ellbogengelenk bildet Seitlich und mittig des Gelenkknorrens bildet sich jeweils ein Aufsatz Epicondylus lateralis und Epicondylus medialis aus Der seitliche Aufsatz des Gelenkknorrens ist eine kleine mit zahlreichen Hugeln besetzte Knochenvorwolbung auf der nach aussen gerichteten Seite des Oberarmknochens Er ist der gemeinsame Ursprung folgender Muskeln Musculus supinator Musculus extensor carpi radialis brevis Musculus extensor carpi ulnaris Musculus extensor digitorum und Musculus extensor digiti minimi Daruber hinaus dient er als Ansatzflache fur die Faserzuge des seitlichen Speichenbandes Ligamentum collaterale radiale Korpernah setzt er sich in die seitliche Leiste oberhalb der Gelenkknorren fort Der mittige Aufsatz des Gelenkknorrens ist kraftiger ausgepragt als der seitliche Korpernah setzt er sich in die mittige Leiste oberhalb der Gelenkknorren fort Er dient als Ansatzflache des seitlichen Ellenbandes Ligamentum collaterale ulnare Der mittige Aufsatz des Gelenkknorrens ist der gemeinsame Ursprung der oberflachlichen Beuger des Unterarmes Musculus pronator teres Musculus flexor carpi radialis Musculus flexor carpi ulnaris Musculus palmaris longus und Musculus flexor digitorum superficialis Der Nervus ulnaris lauft in einem Knochenkanal auf der hinteren Seite des mittigen Aufsatzes des Gelenkknorrens Der seitliche Anteil der Gelenkflache besteht aus einer knopfartig abgerundeten und deutlich vorgewolbten Knorpelflache Capitulum humeri Sie steht mit der nach innen gewolbten concav Gelenkflache des Speichenkopfchens Caput radii in Verbindung artikuliert Gleich korpernah der vorgewolbten Knorpelflache sieht man eine Vertiefung Fossa radialis Sie nimmt den Vorderrand des Speichenkopfchens auf wenn der Unterarm in eine starke Beugestellung Flexion gebracht wird Der mittige Anteil der Gelenkflache zieht in seitlicher Richtung als nach innen gewolbter Zylinder von der Vorder zur Ruckseite und formt dadurch eine ausgedehnte taillierte Gelenkrolle Trochlea humeri Diese Gelenkrolle artikuliert bundig mit der korrespondierenden halbmondformigen Gelenkflache Incisura trochlearis der Elle Die seitliche Begrenzung trennt die Gelenkrolle gratformig von der Knorpelflache die mit dem Rand des Speichenkopfchens in Verbindung steht Die mittige Grenze ist deutlicher ausgepragt und markiert den Ubergang zum mittigen Aufsatz des Gelenkknorrens Korpernah der Gelenkrolle sieht man in der vorderen Ansicht eine kleine Vertiefung Fossa coronoidea Sie nimmt analog zur Vertiefung fur das Speichenkopfchen den rabenschnabelahnlichen Vorsprung Processus coronoideus der Elle bei gebeugtem Unterarm auf Auf der Ruckseite des Oberarmknochens befindet sich korpernah der Gelenkrolle eine weitere deutlich ausgepragte dreieckige Vertiefung Fossa olecrani Sie nimmt in der Streckstellung des Unterarms das Olecranon genauer den Processus anconeus der Elle auf Siehe auch BearbeitenProximale Humerusfraktur Distale Humerusfraktur Humerusschaftfraktur Unvollstandige Ossifikation der HumeruskondylenLiteratur BearbeitenJohannes Menck Annette Dobler Rudiger Dohler Vaskularisation des Humerus In Langenbecks Archiv fur Chirurgie 382 1997 S 123 127 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberarmknochen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Oberarmknochen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4172221 8 lobid OGND AKS LCCN sh85062928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberarmknochen amp oldid 222409528