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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Grifo Begriffsklarung aufgefuhrt Grifo auch Grippo wohl 726 753 bei Saint Jean de Maurienne war der Sohn Karl Martells und seiner zweiten Ehefrau Swanahild Im Jahr 741 wurde Grifo im letzten Testament Karl Martells ein Teil des Frankenreiches zugesprochen Ab diesem Zeitpunkt fuhrte er einen lebenslangen Kampf um den Antritt seines Erbes Grifo wurde von seinen Halbbrudern Pippin der Jungere und Karlmann als illegitim dargestellt und ihm das Erbe verwehrt Inhaltsverzeichnis 1 Quellen und Forschungsstand 2 Kampf um das Erbe 3 Quellen 4 Literatur 5 AnmerkungenQuellen und Forschungsstand BearbeitenDie beiden ausfuhrlicher uberliefernden Quellen zu Grifo sind die sogenannten Einhardannalen und die Metzer Annalen In den Reichsannalen und der Fredegarchronik ist vom Erbe Grifos keine Rede Dies verwundert da der Halbbruder Karl Martells Childebrand die Leitung der Fredegarchronik innehatte und seinen Neffen eigentlich hatte kennen sollen Obwohl einige Quellen aufeinander aufbauen sind die Darstellungen sich nur in ihrer Grifofeindlichkeit einig Diese verschiedenen Darstellungen sind also nicht etwa auf Informationslucken zuruckzufuhren sondern bewusst so gestaltet 1 Bedeutung hat ausserdem die Erwahnung von Grifos Namen im Brief des Missionserzbischofes Bonifaz in dem er Unterstutzung von den Thuringern erbat Die Historiker sind sich zwar einig dass die historischen Ablaufe der Aufstande korrekt wiedergegeben wurden aber keine der Quellen ist neutral so dass eine einheitliche Interpretation der relevanten Texte immer noch nicht erreicht scheint und die Historiker bis heute beschaftigt Grifo wurde lange Zeit von den Historikern den Quellen entsprechend negativ beurteilt Erst seit dem bekannten und noch heute vielzitierten Artikel von Mikoletzky werden Grifos Erbrechte und seine Handlungen differenzierter betrachtet Doch auch trotz der Versuche die Gultigkeit des Testamentes zu beweisen diskutiert die modernere Forschung die Legitimitatsfrage und Gesamtbeurteilung Grifos zwiegespalten Kampf um das Erbe BearbeitenEin erster Rebellionsversuch endete damit dass er in Klosterhaft im Kloster von Chevremont 2 gehalten wurde Von dort gelang ihm die Flucht und er erhielt Unterstutzung durch Herzog Odilo von Baiern Als sein Halbbruder Pippin nach dem Verzicht Karlmanns ab 747 alleine das Hausmeieramt ausubte liess Pippin Grifo frei Grifo fluchtete uber das Gebiet der Thuringer im Norden Baierns zu den Sachsen und kehrte erneut nach Baiern zuruck Pippin gelang es seinen Aufstand zu unterdrucken zumal Grifo mit dem Tod des bairischen Herzogs Odilo im Jahr 748 seinen wichtigsten Bundnispartner verlor und sich selbst zum Herzog von Baiern aufzuschwingen versuchte Dieser Versuch war durchaus aussichtsreich da Grifo uber seine Mutter Swanahild von der bairischen Herzogsdynastie der Agilolfinger abstammte Pippin schenkte Grifo Grafschaften in der Mitte des Reiches und setzte Odilos siebenjahrigen Sohn Tassilo III als Herzog ein allerdings als frankischen Vasallen Auf der Flucht zu dem Langobardenkonig Aistulf wurde Grifo bei Saint Jean de Maurienne 753 von Pippins Grenzgraf Theodewinus gestellt In der Schlacht fielen viele adelige Franken und auch Grifo und Theodewinus 3 Die karolingischen erzahlenden Quellen Fortsetzung Fredegars aus dem 8 Jahrhundert denen es vor allem darum geht den Herrschaftsubergang von Karl Martell auf Karlmann und Pippin als reibungslos erscheinen zu lassen verschweigen Grifos Existenz vollig Eine offenbar nach dem Tod Karls des Grossen im 9 Jahrhundert entstandene Redaktionsstufe der Annales regni Francorum bringt jedoch einige Informationen zu Grifos Person Demnach scheint Grifo aus einer legitimen Ehe hervorgegangen und von seinem Vater durchaus mit einem Erbteil bedacht worden zu sein Diesen enthielten ihm seine alteren Halbbruder Karlmann und Pippin jedoch vor Quellen BearbeitenAnnales regni francorum In Friedrich Kurze Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6 Annales regni Francorum inde ab a 741 usque ad a 829 qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi Hannover 1895 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenAlbrecht Grifo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 671 Matthias Becher Eine verschleierte Krise Die Nachfolge Karl Martells 741 und die Anfange der karolingischen Hofgeschichtsschreibung In Johannes Laudage Hrsg Von Fakten und Fiktionen Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung Koln u a 2003 ISBN 3 412 17202 2 S 95 133 Matthias Becher Drogo und die Konigserhebung Pippins In Fruhmittelalterliche Studien 23 1989 S 131 152 Karl Brunner Oppositionelle Gruppen im Karolingerreich Wien 1979 Horst Ebling Grifo In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1712 f Ingrid Heidrich Grifo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 67 f Digitalisat Eduard Hlawitschka Die Vorfahren Karls des Grossen In Helmut Beumann Hrsg Karl der Grosse Lebenswerk und Nachleben Bd 1 Personlichkeit und Geschichte 3 Auflage Dusseldorf 1967 S 51 82 Jorg Jarnut Untersuchungen zur Herkunft Swanahilds der Gattin Karl Martells In Matthias Becher unter Mitarbeit von Stefanie Dick und Nicola Karthaus Hrsg Herrschaft und Ethnogenese im Fruhmittelalter Gesammelte Aufsatze von Jorg Jarnut Festgabe zum 60 Geburtstag Scriptorium Munster 2002 ISBN 3 932610 19 9 S 101 105 Hanns Leo Mikoletzky Karl Martell und Grifo In Festschrift Edmund Ernst Stengel zum 70 Geburtstag am 24 Dezember 1949 dargebracht von Freunden Fachgenossen und Schulern Munster u a 1952 S 130 156 Engelbert Muhlbacher Deutsche Geschichte unter den Karolingern Stuttgart 1886 Neudruck Darmstadt 1980 Rudolf Reiser Grifo In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 274 Digitalisat Rudolf Schieffer Die Karolinger 5 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart u a 2014 ISBN 978 3 17 023383 6 Karl Ferdinand Werner Die Ursprunge Frankreichs bis zum Jahr 1000 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1995 ISBN 3 423 04653 8 Gunther Wolf Grifos Erbe die Einsetzung Childerichs III und der Kampf um die Macht zugleich Bemerkungen zur karolingischen Hofhistiographie In Archiv fur Diplomatik 38 1992 S 1 16 Anmerkungen Bearbeiten Matthias Becher Eine verschleierte Krise Die Nachfolge Karl Martells 741 und die Anfange der karolingischen Hofgeschichtsschreibung In Johannes Laudage Hrsg Von Fakten und Fiktionen Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung Koln u a 2003 S 95 133 hier S 101 Joachim Jahn Ducatus Baiuvariorum Das bairische Herzogtum der Agilolfinger S 178ff Monographien zur Geschichte des Mittelalters Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9108 0 Joachim Jahn Ducatus Baiuvariorum Das bairische Herzogtum der Agilolfinger S 279f Monographien zur Geschichte des Mittelalters Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9108 0 Normdaten Person GND 133689131 lobid OGND AKS VIAF 6129814 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME GrifoKURZBESCHREIBUNG Karolinger UsurpatorGEBURTSDATUM um 726STERBEDATUM 753STERBEORT Saint Jean de Maurienne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grifo amp oldid 234866282