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Swanahild Sunnichilde Sonichilde Serenahilt war die zweite Ehefrau Karl Martells Sie war die Nichte von Pilitrud der Ehefrau des bayerischen Herzogs Grimoald sowie die Nichte des Herzogs Odilo von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAus ihrer Ehe mit Karl Martell hatte den Sohn Grifo der von seinen Halbbrudern Karlmann und Pippin nach dem Tod des Vaters in seinen Erbanspruchen ubergangen wurde Von einem Feldzug in Bayern 725 bei dem Grimoald gesturzt wurde brachte Karl Martell dessen Ehefrau Pilitrudis sowie deren Nichte Sunnichilde als Gefangene mit ins Frankenreich 1 Er heiratete sie nach dem Tod seiner Ehefrau Chrotrud 2 wenig spater wurde der gemeinsame Sohn Grifo geboren Offenbar war die Ehe mit Swanahild auch ein Versuch das bayerische Herzogshaus an die Karolinger zu binden 3 Im Jahr 736 machte Karl ihren Onkel Odilo 4 zum Herzog von Bayern Insgesamt wird in den letzten Lebensjahren Karls ein dominanter Einfluss Swanahilds gesehen der sich auch in dem Versuch ausserte ihrem Sohn ein Erbe zu sichern 5 Letztendlich nicht geklart ist dagegen der Einfluss den Swanahild bei der Heirat Odilos mit ihrer Stieftochter Hiltrud ausubte sicher ist lediglich dass Hiltruds Bruder mit der Ehe nicht einverstanden waren Einerseits wird berichtet dass Odilo auf seiner Flucht vor der bayerischen Adelsopposition an den Hof Karl Martells Hiltrud noch zu Lebzeiten des Hausmeiers geheiratet habe 6 andererseits dass sie nach dem Tod Karl Martells ihrer Stieftochter geraten habe zu ihrem Onkel Odilo nach Bayern zu fliehen den Hiltrud dann heiratete 7 Bei seinem Tod 741 hinterliess Karl Martell wie von Swanahild gewunscht das Reich seinen drei Sohnen Karlmann Pippin und Grifo wobei Karlmann und Pippin allerdings bald ubereinkamen Vieux Poitiers 742 den Erbanspruch des wesentlich jungeren Grifo zu ignorieren und die Macht unter sich aufteilten Swanahild unterstutzte ihren Sohn bei dessen vergeblichem Versuch sich gegen seine Halbbruder zu behaupten Nach Grifos Niederlage wurde sie in die Abtei Chelles verbannt 8 wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt auch starb und bestattet wurde Das Verbruderungsbuch der Abtei Reichenau gibt Swanahild den Titel regina 9 obwohl ihr der Titel einer Konigin nicht zustand Hierzu werden in der Forschung zwei Positionen diskutiert zum einen dass die Bezeichnung auf Karls Stellung im Frankenreich zuruckzufuhren ist 10 zum anderen dass die Bezeichnung innerhalb der Familie Swanahilds der Agilolfinger fur die Tochter der Fursten ublich war 11 Quellen BearbeitenFredegari Continuationes 12 25 MGH SRM II Annales Einhardi MGH SRG 6 741 742 Annales Mettenses priores MGH SRG 10 Literatur BearbeitenEduard Hlawitschka Die Vorfahren Karls des Grossen Nr 33 S 79 Jorg Jarnut Untersuchungen zur Herkunft Swanahilds der Gattin Karl Martells In Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte Bd 40 1977 S 245 249 Digitalisat Rudolf Schieffer Die Karolinger 1992 Christian Settipani La prehistoire des Capetiens 1993 S 172 f Joachim Jahn Hausmeier und Herzoge Bemerkungen zur agilolfischen karolingischen Rivalitat bis zum Tode Karl Martells In Jorg Jarnut Ulrich Nonn Michael Richter Hrsg Karl Martell in seiner Zeit Beihefte der Francia Bd 37 Thorbecke Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 7337 2 S 317 344 Digitalisat Ulrich Nonn Swanahild In Lexikon des Mittelalters Band VIII Spalte 349 Ulrich Nonn Swanahild In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 723 Digitalisat Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Band I 1 2005 Tafel 3 7 Anmerkungen Bearbeiten Continuationes caput 12 Subacta regione illa thesauris multis cum matrona quandam nomine Beletrude et nepta sua Sunnichilde regreditur Dass Swanahild nicht nur concubina war wie es die spateren karolingischen Annalen darstellen und wie es in der alteren Literatur demzufolge immer wieder behauptet worden ist zeigt H L Mikoletzky Karl Martell und Grifo Festschrift E E Stengel Munster Koln 1952 Seite 130 156 Hlawitschka Hlawitschka bezieht sich vor allem auf die Annales Mettenses priores die Swanahild als ruchloses Weib improbae mulieris und Konkubine beschreiben Carolus autemadhuc vivens cum inter filios suos Carolomannus et Pippinum principatum suum divideret tertio filio suo Gripponi quem ex concubina sua Sonihilde quam de Bawaria captivam adduxerat habuit partem ei in medio principatus sui tribuit Die Abqualifizierung der zweiten Gemahlin Karls als Konkubine bildete offenbar die moralische Rechtfertigung dieses Vorgehens gemeint ist das Beiseiteschieben Grifos und durfte sich von daher in der Uberlieferung ausgebreitet haben Schieffer S 51 Schieffer S 42 Annales qui dicuntur Einhardi 741 Hoc anno Karolus maior domus diem obiit tres filios heredes relinquens Karlomannum scilicet et Pippinum atque Grifonem quorum Grifo qui ceteris minor natu erat matrem habuit nomine Swanahildem neptem Odilonis ducis Baioariorum Gegen Ende von Karls Lebenszeit dominierte eine bayerische Partei um seine 2 Gemahlin Swanahild am Hofe die dem jungen Grifo ein Erbteil sicherte Schieffer S 49 So Wilhelm Stormer im Artikel Odilo I des Lexikons des Mittelalters Band VI Spalte 1351 Ob diese Bischofsorganisation Grundung der Bistumer Regensburg Passau Freising und Salzburg der Hauptgrund fur die Opposition in Bayern wurde die Odilo veranlasste an den Hof Karl Martells und dessen Gemahlin Swanahild einer Verwandten Odilos zu fliehen ist nicht mehr feststellbar Wahrend der Flucht vermahlte er sich mit Hiltrud Noch zu Lebzeiten Karl Martells 741 konnte Odilo nach Bayern zuruckkehren und in seiner Habilitation Adelsgruppen 1972 S 38 Jedenfalls war es Swanahild welche die Ehe ihrer Stieftochter Hiltrud aus Karl Martells 1 Ehe mit Herzog Odilo vermittelte und betrieb und zwar gegen den Willen der Bruder Hiltruds Pippin und Karlmann Ulrich Nonns Artikel Swanahild im gleichen Werk Band VIII Spalte 349 Schieffer Grifo wurde auf dem Chevremont bei Luttich gefangengesetzt wahrend seine Mutter im alten Konigskloster Chelles bei Paris verschwand Nonn hingegen Swanahild wurde als Leiterin des Klosters Chelles abgefunden Suanahil regina Nr 32 wobei Swanahild freilich ebenso wenig eine echte Konigin wie Karl Martell rechtmassiger Konig war was aber auf eine besonders betonte und angesehene Stellung Swanahilds neben Karl Martell verweist Hlawitschka S 79 Settipani S 173 Fussnote 174 mit Verweis auf Karl August Eckhardt Merowingerblut II Agilolfinger und Etichonen 1965 S 108Normdaten Person GND 137465106 lobid OGND AKS VIAF 81652684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME SwanahildALTERNATIVNAMEN Sunnichilde Sonichilde SerenahiltKURZBESCHREIBUNG Ehefrau von Karl MartellGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 8 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Swanahild amp oldid 232367016