www.wikidata.de-de.nina.az
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Das umfangreiche wissenschaftliche Werk Eckhardts etwa seine Edition des Sachsenspiegels und seine Leges Forschung insgesamt Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Karl August Eckhardt 5 Marz 1901 in Witzenhausen 29 Januar 1979 ebenda war ein deutscher Rechtshistoriker Nationalsozialist und SS Offizier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 NS Zeit 1 2 Nachkriegszeit 2 Familie 3 Mitgliedschaften 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEckhardt war der alteste Sohn des Justizrats Rechtsanwalts und Notars Wilhelm Eckhardt Nach dem Abitur studierte er ab 1919 an der Philipps Universitat Marburg Rechtswissenschaft Im selben Jahr wurde er im Corps Teutonia Marburg recipiert 1 Im Fruhjahr 1920 schloss er sich dem Studentenkorps Marburg an das beim Kapp Putsch in Thuringen gegen die Kommunisten eingesetzt wurde Anschliessend besuchte er einen Reichswehrkursus Trotzdem konnte er am 25 November 1922 im Alter von 21 Jahren sein Studium nach sechs Semestern mit dem Referendarexamen abschliessen Mit einer Doktorarbeit uber den Schwabenspiegel wurde er einen Monat spater zum Dr iur promoviert Eckhardt war auch aktives Mitglied des Nerother Wandervogels Nach dem Vorbereitungsdienst in Kassel und einer Tatigkeit als Archivar und Syndikus einer Papierfabrik in Witzenhausen studierte Eckhardt an der Georg August Universitat Gottingen Deutsch und Geschichte Dort habilitierte er sich 1924 uber den Deutschenspiegel Er wurde in Gottingen zum Privatdozenten fur Deutsche Rechtsgeschichte ernannt 1925 auch fur Burgerliches Recht 1928 folgte er dem Ruf der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Er wechselte 1930 an die Handelshochschule Berlin und 1932 an die Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 2 Er gehorte nach der nationalsozialistischen Machtubernahme zu den Mitbegrundern der Bonner Ortsgruppe vom Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps 3 NS Zeit Bearbeiten Eckhardt trat im Mai 1931 der SA zum 1 Marz 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 952 083 4 und im Oktober 1933 der SS bei Er lehrte kurzfristig von 1933 bis zum 21 Marz 1934 an der Universitat Kiel und ubte einen sehr grossen Einfluss auf die personelle Besetzung und die inhaltlichen Positionen der Kieler Schule aus einer Gruppe nationalsozialistischer Rechtswissenschaftler 5 Zum 1 Januar 1935 wurde Eckhardt als Untersturmfuhrer zum Personlichen Stab des Reichsfuhrers SS abkommandiert Ab 1935 gehorte Eckhardt auch zum Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS SD 3 Hier war er in der Abteilung des Staatsrechtlers Reinhard Hohn tatig Vom Oktober 1934 bis Juni 1936 war Eckhardt Hauptreferent fur Recht Staat Politik Wirtschaft und Geschichte in der Hochschulabteilung vom Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung unter Bernhard Rust Hier beteiligte er sich an der Verdrangung judischer Rechtswissenschaftler Beispielsweise bewirkte Eckhardt die Emeritierung von mehreren Professoren der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin denen ihre judische Abstammung vorgehalten worden war und die von Berlin nach Frankfurt zwangsversetzt worden waren Dabei wurden die judischen Professoren gezwungen selbst ihre Entpflichtungsantrage zu stellen 6 Danach war Eckhardt zunachst fur die Neubesetzung von Lehrstuhlen zustandig die durch die Entlassung und Vertreibung judischer Hochschullehrer frei geworden waren Ab Oktober 1934 zeichnete er auch fur die Neugestaltung der rechts und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengange verantwortlich Zusammen mit dem Staatsrechtler Ernst Rudolf Huber arbeitete er Richtlinien uber Das Studium der Rechtswissenschaft aus 7 Als Sachbearbeiter entwarf er ferner die zum 1 Mai 1935 in Kraft getretenen Richtlinien zur Vereinheitlichung der Hochschulverwaltung die die Verfassung der deutschen Universitaten umgestaltete Sein Nachfolger als Hauptreferent wurde Wilhelm Engel der 1937 auf Betreiben von Eckhardt dieses Amt wieder verlor Im Auftrag von Hans Frank erarbeitete Eckhardt mit Paul Ritterbusch Georg Dahm Wolfgang Siebert und Hohn neue Richtlinien fur die Richterschaft zur Anwendung des nationalsozialistischen Rechts die er im Januar 1936 in der Offentlichkeit vorstellte Mit Walther Hinz erarbeitete Eckhardt fur Rust ausserdem einen Organisationsplan fur die Errichtung eines die gesamte Geschichtswissenschaft umfassenden Reichsinstituts Aus den Planen entstanden das Reichsinstitut fur altere deutsche Geschichtskunde und das Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands Eckhardt war zum Prasidenten des ersteren ausersehen worden und strebte damit eine Fuhrungsposition in den Monumenta Germaniae Historica an geriet aber in einen Machtkampf mit dem Historiker Walter Frank Eckhardt hatte entschieden gegen Franks Berufung zum Prasidenten des anderen Reichsinstituts opponiert die trotzdem im Juli 1935 durch Hitler erfolgte Frank brachte im Gegenzug Arthur Rosenberg dazu gegen Eckhardts Berufung Protest einzulegen und denunzierte Eckhardt selbst als wirtschaftsliberal Eckhardt schied daraufhin aus den Monumenta Germaniae Historica aus Trotz der Fursprache Hohns Reinhard Heydrichs und Heinrich Himmlers die Eckhardt als Generaldirektor der Preussischen Staatsarchive sehen wollten entschied schliesslich Adolf Hitler im Mai 1937 gegen Eckhardt wegen angeblich unzulanglicher Einstellung in der Judenfrage Hitler bezog sich dabei auf einen Nachruf den Eckhardt 1934 auf seinen judischen Vorganger in Kiel Max Pappenheim verfasst hatte Eckhardt hielt engen Kontakt zum Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler Er war 1934 aus der Kirche ausgetreten und eines der ersten Mitglieder der Deutschen Glaubensbewegung geworden 1935 wurde er SS Untersturmfuhrer 1936 SS Obersturmfuhrer und 1938 SS Sturmbannfuhrer Er gehorte 1935 zu Himmlers personlichem Stab Eckhardt war langjahrig im SS Ahnenerbe tatig 8 Am 22 Mai 1935 trat er mit einem Beitrag im SS Zentralorgan Das Schwarze Korps in Erscheinung in dem er die Todesstrafe fur Homosexuelle forderte Widernaturliche Unzucht ist todeswurdig 1936 formulierte er Gegenuber Fuhrerentscheidungen die in die Form eines Gesetzes oder einer Verordnung gekleidet sind steht dem Richter kein Prufungsrecht zu Zum Jahreswechsel 1935 36 schrieb er an Himmler ich danke Ihnen zugleich noch einmal dafur dass ich diesem Orden der SS angehoren und Ihnen mein Reichsfuhrer dienen darf 9 1941 gab er mit Wilhelm Stuckart und Werner Best eine Festschrift fur Himmler zu dessen 40 Geburtstag heraus Eckhardt wurde 1935 als Professor fur Mittlere Geschichte an die Universitat Berlin berufen Im Sommer 1936 wechselte er als Professor fur Germanisches Recht und Familienrecht an die Juristische Fakultat Von 1936 bis 1938 war der alleinverantwortliche Herausgeber der Zeitschrift Deutsche Rechtswissenschaft des Sprachrohrs zur Verbreitung der Ideen der Kieler Schule 10 1937 kehrte Eckhardt nach Bonn auf den Lehrstuhl fur Germanische Rechtsgeschichte zuruck Zugleich war er Direktor des Deutschrechtlichen Instituts des Reichsfuhrers SS und Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht Im September 1939 wurde Eckhardt zum Heer Wehrmacht einberufen Er wurde Zugfuhrer einer Schutzenkompanie im Reichsgau Danzig Westpreussen 1940 war er wieder Dekan seiner Fakultat in Bonn Im Sommer 1940 hielt er Vorlesungen an der Universitat Prag Im April 1941 wurde er wieder Soldat und war in Paris in der Abwehrleitstelle als Auswerter fur militarische und politische Fragen tatig Ende 1944 wurde er nach Kamenz in den Bereich des Reichsfuhrers SS versetzt 1945 geriet er fur zwei Jahre in amerikanisch franzosische Kriegsgefangenschaft Nachkriegszeit Bearbeiten Im Mai 1945 wurde Eckhardt als Hochschullehrer von den Alliierten amtsenthoben In seiner Entnazifizierung gab der SS Sturmbannfuhrer 1947 an Es war mir vollig unbekannt dass die SS als solche an den Judenverfolgungen teilgenommen ja sie sogar organisiert hat und dass die Konzentrationslager eine andere Zweckwidmung hatten als Arbeitslager fur unsoziale Elemente und Gewohnheitsverbrecher zu sein 11 Eckhardt hatte damit Erfolg und wurde als Mitlaufer eingestuft Eine Ruckkehr an die Hochschule blieb ihm verwehrt und im Oktober 1948 wurde er vorzeitig pensioniert Dies wurde 1966 nicht durch eine Emeritierung ersetzt Eckhardt zog 1950 nach Witzenhausen wo er als Stadtarchivar und Direktor des Historischen Instituts des Werralandes tatig war Von 1943 bis 1979 konnte er seine Vorkriegstatigkeit in den Monumenta Germaniae Historica MGH in Munchen weiterfuhren Er war 1960 bis 1979 korrespondierendes Mitglied der MGH Zentraldirektion 12 Eckhardts wissenschaftliche Arbeiten Editionen Monographien Aufsatze Handbuchartikel usw ergeben einen Umfang von fast 30 000 Druckseiten mehr als zwei Drittel davon publizierte er nach dem Zweiten Weltkrieg Eckhardt engagierte sich auch wieder in der Jugendbewegung Er grundete eine Akademie auf der Burg Ludwigstein und erreichte die Anerkennung des von ihm gefuhrten Bilsteiner Kreises als Vollorden im Nerother Bund Eckhardts Schriften Das Studium der Rechtswissenschaft und Das Studium der Wirtschaftswissenschaft beide 1935 in der Reihe Der deutsche Staat der Gegenwart der Hamburger Hanseatischen Verlags Anstalt erschienen wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur weil das darin enthaltene nationalsozialistische Gedankengut unvereinbar mit der antifaschistischen Ordnung war gesetzt 13 Familie BearbeitenEckhardt ist der Vater von Wilhelm A Eckhardt der das Hessische Staatsarchiv Marburg 1981 1994 leitete sowie von Albrecht Eckhardt dem Leiter des Niedersachsischen Staatsarchivs Oldenburg von 1981 bis 2002 Uber seine Schwester Anneliese war Karl August Eckhardt seit 1930 mit dem Historiker Gunther Franz verschwagert 14 Mitgliedschaften BearbeitenAkademie der Wissenschaften zu Gottingen 15 Publikationen Auswahl BearbeitenDie Witzenhauser Schwabenspiegelhandschrift Buchdruckerei C Trautvetter Witzenhausen 1922 OCLC 17956072 Inaugural Dissertation Universitat Marburg 1922 36 Seiten Der Deutschenspiegel seine Entstehungsgeschichte und sein Verhaltnis zum Schwabenspiegel Bohlau Weimar 1924 OCLC 264660519 Habilitationsschrift Universitat Gottingen 1924 88 Seiten Irdische Unsterblichkeit Germanischer Glaube an die Wiederverkorperung in der Sippe Studien zur Rechts und Religionsgeschichte Band 1 Weimar 1937 Ingwi und Ingwaonen in der Uberlieferung des Nordens 2 neubearb Aufl Germanenstudien Heft 1 Bonn 1940 Nordische Chronologie Germanenstudien Heft 2 Bonn 1940 Der Wanenkrieg Germanenstudien Heft 3 Bonn 1940 Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Witzenhausen Elwert Marburg 1954 Hrsg Eike von Repkow Das Landrecht des Sachsenspiegels Germanenrechte Bd 14 Musterschmidt Gottingen Berlin Frankfurt 1955 zuerst 1933 Hrsg Eike von Repkow Das Lehnrecht des Sachsenspiegels Musterschmidt Gottingen Berlin Frankfurt 1956 Studia Merovingica Aalen 1975 Bibliotheca rerum historicarum Band 11 Literatur BearbeitenChristoph Cornelissen Carsten Mish Wissenschaft an der Grenze Die Universitat Kiel im Nationalsozialismus Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 86 Klartext Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0240 4 Ralf Frassek Eckhardt Karl August 1901 1979 In Albrecht Cordes Heiner Luck Dieter Werkmuller Ruth Schmidt Wiegand Hrsg Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 1 Erich Schmidt Berlin 2008 ISBN 978 3 503 07912 4 Sp 1179 1180 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 42 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Anna Maria Grafin von Losch Der nackte Geist Die Juristische Fakultat der Berliner Universitat im Umbruch von 1933 Mohr Siebeck Tubingen 1999 ISBN 3 16 147245 4 S 405 426 Hermann Nehlsen Karl August Eckhardt In memoriam In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abtheilung Band 104 1987 S 497 536 Digitalisat PDF Martin Niemann Karl August Eckhardt In Mathias Schmoeckel Hersg Die Juristen der Universitat Bonn im Dritten Reich Rechtsgeschichtliche Schriften Band 18 Bohlau Koln 2004 S 160 184 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl August Eckhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag in Regesta Imperii OPAC Eckhardt Karl August Adolf Wilhelm Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 171 1085 Ralf Frassek Eckhardt Karl August 1901 1979 In Albrecht Cordes Heiner Luck Dieter Werkmuler Ruth Schmidt Wiegand Hrsg Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 1 Erich Schmidt Verlag Berlin 2008 Sp 1179 1180 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 125 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7280908 Jorn Eckert Was war die Kieler Schule In Franz Jurgen Sacker Hrsg Recht und Rechtslehre im Nationalsozialismus Ringvorlesung der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Baden Baden 1992 S 37 70 hier S 50 Anna Maria Grafin von Losch Der nackte Geist Die Juristische Fakultat der Berliner Universitat im Umbruch von 1933 Tubingen 1999 ISBN 3 16 147245 4 S 195 f Ewald Grothe Zwischen Geschichte und Recht Deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung 1900 1970 Oldenbourg Munchen 2005 Ordnungssysteme 16 S 195 200 Wolf Ingo Seidelmann Prof Dr Gunther Franz Ich war aus Uberzeugung Nationalsozialist In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 10 NS Belastete aus der Region Stuttgart Gerstetten 2019 S 151 181 hier S 159 Jorn Eckert Was war die Kieler Schule In Franz Jurgen Sacker Hrsg Recht und Rechtslehre im Nationalsozialismus Baden Baden 1992 S 37 70 hier S 59 Bernd Ruthers Entartetes Recht Rechtslehren und Kronjuristen im Dritten Reich Munchen 1994 S 48 ff Wolf Ingo Seidelmann Prof Dr Gunther Franz Ich war aus Uberzeugung Nationalsozialist In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 10 NS Belastete aus der Region Stuttgart Gerstetten 2019 S 151 181 hier S 159 Biographie bei der MGH Liste der auszusondernden Literatur Wolf Ingo Seidelmann Prof Dr Gunther Franz Ich war aus Uberzeugung Nationalsozialist In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 10 NS Belastete aus der Region Stuttgart Gerstetten 2019 S 151 181 hier S 159 Eckhardt Karl August Adolf Wilhelm Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 118681575 lobid OGND AKS LCCN n50031857 VIAF 108616489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckhardt Karl AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtshistoriker und SS OffizierGEBURTSDATUM 5 Marz 1901GEBURTSORT WitzenhausenSTERBEDATUM 29 Januar 1979STERBEORT Witzenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl August Eckhardt amp oldid 233332365