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Paul Wilhelm Heinrich Ritterbusch 25 Marz 1900 in Zschakau 1 26 April 1945 in der Dubener Heide 2 war ein deutscher Jurist und einer der profiliertesten nationalsozialistischen Wissenschaftsfunktionare 2 Paul Ritterbusch Rektor der CAU Kiel Ende der 1930er Jahre Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dieser Artikel weicht in wesentlichen Punkten von der Darstellung in der Neuen Deutsche Biographie ab Usteinhoff Diskussion 23 51 20 Jun 2013 CEST Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Tatigkeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenPaul Ritterbusch war ein Sohn des Ziegeleimeisters Hermann Ritterbusch aus Zschakau heute Beilrode und evangelisch Sein Bruder Fritz Ritterbusch war SS Hauptsturmfuhrer und Mitglied des Wachpersonals mehrerer Konzentrationslager sowie Leiter eines Lagerkomplexes in Trautenau Parschnitz Ein anderer Bruder Willi Ritterbusch war von 1943 bis 1945 Generalkommissar zu besonderen Verwendung in den Niederlanden 3 2 Sein Sohn war der Dokumentarfilmer Richard Ritterbusch 1930 2016 Leben und Tatigkeit BearbeitenPaul Ritterbusch nahm 1918 als Musketier in einer Maschinengewehreinheit am Ersten Weltkrieg teil Nach eigenen Angaben war er schon als Student seit 1922 entschiedener Anhanger der nationalsozialistischen Bewegung 4 Laut Martin Otto sympathisierte Ritterbusch ab 1928 mit der NSDAP 2 Er studierte Rechtswissenschaft in Leipzig und Halle 2 und war bis 1932 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Leipzig 1925 wurde er in Leipzig promoviert und 1929 habilitiert 2 1932 trat Ritterbusch der NSDAP bei 2 Nach der Machtergreifung wurde Ritterbusch 1933 zum ordentlichen Professor in Konigsberg ernannt 2 Ab dem Juni 1933 arbeitete er im Ausschuss der Deutschen Bucherei Leipzig mit der von der NS Reichsschrifttumskammer eingesetzt worden war Dieser Ausschuss erstellte sog Schwarze Listen zu vernichtender Literatur Paul Ritterbusch war fur den Bereich Recht Politik Staatswissenschaft zustandig 5 1935 wurde Ritterbusch ordentlicher Professor fur Verfassungs Verwaltungs und Volkerrecht an der Universitat Kiel 4 2 als Nachfolger des seines Lehrstuhls beraubten demokratisch gesinnten Volkerrechtlers Walther Schucking Dem war vorausgegangen dass die NSDAP und die nationalsozialistisch beherrschten Kultusministerien die Vertreibung aller als von ihnen als judisch oder als politisch unzuverlassig qualifizierten Universitatsmitglieder unter Zuhilfenahme des Berufsbeamtengesetzes in Angriff genommen hatten Damit wurden ab 1933 Posten frei auf die zuverlassige junge Nationalsozialisten berufen wurden die den Kern der Kieler Stosstruppfakultat bilden sollten So profitierte Ritterbusch von der Vertreibung Schuckings nbsp Publikation zur Stadterneuerung 1943Am 14 Januar 1936 hielt Paul Ritterbusch eine Rede auf einer Arbeitstagung der Reichsfachgruppe Richter Staatsanwalte und Rechtspfleger unter Leitung des Reichsjuristenfuhrers und Reichsministers Hans Frank auf der die Frage der Unabhangigkeit des Richters behandelt wurde 5 Im Juni 1936 hielt er einen Vortrag anlasslich der 550 Jahrfeier der Universitat Heidelberg in dem er die Amtsenthebung von Hochschulangehorigen aus politischen und rassischen Grunden nach dem NS Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums rechtfertigte Laut Frank Rutger Hausmann habe selten jemand das sog Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 7 April 1933 so nachdrucklich und brutal verteidigt seine Durchfuhrung so rigoros eingefordert wie Paul Ritterbusch in diesem Vortrag 5 1937 wurde der junge Jurist zum Rektor dieser Universitat berufen die im NS Sprachgebrauch Grenzlanduniversitat des nordischen Raumes Kiel siehe auch Kieler Schule genannt wurde 4 2 und zugleich NS Dozentenbundfuhrer der Universitat Nebenbei hatte Ritterbusch zahlreiche weitere Funktionen inne so wurde er als Nachfolger Carl Schmitts Fachgruppenleiter der Hochschullehrer im NS Rechtswahrerbund 4 Mitglied des Ausschusses fur Volkerrecht und des Polizeirechtsausschusses der Akademie fur Deutsches Recht die Hans Frank unterstand 4 Ritterbusch rechtfertigte 1940 bei der 275 Jahr Feier der Kieler Universitat den Terror und die Morde in den Anfangsjahren des Nationalsozialismus mit den Worten Dieser absolute personelle Umbruch schloss eine ruhige stetige Entwicklung in den ersten Jahren nach 1933 aus 6 Ab 1939 bis 1944 fuhrte Ritterbusch als Nachfolger des Agrarwissenschaftlers Konrad Meyer die Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung RAG Seine wichtigste Aufgabe erhielt Ritterbusch 1940 als Obmann des Reichsministeriums fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung REM fur den Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften Aktion Ritterbusch anfangs nebenberuflich 1941 wurde daraus eine hauptamtliche Tatigkeit Ritterbusch wurde stellvertretender Chef des Amtes Wissenschaft im REM und erhielt den Rang eines Ministerialdirigenten 4 Fur diese Tatigkeit wurde er vom Wehrdienst an der Front freigestellt 5 Nach Frank Rutger Hausmann trug Ritterbusch nun den Doppeltitel Obmann der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung und Grunder und Leiter der Arbeitsgemeinschaft fur den Kriegseinsatz der deutschen Wissenschaften 7 1941 gab Ritterbusch das Rektorat und seinen Lehrstuhl in Kiel auf und ubernahm ohnehin seit 1941 in Berlin tatig einen Lehrstuhl an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 4 1942 ubernahm er den Posten des Direktors der Internationalen Akademie fur Staats und Verwaltungswissenschaften 4 Prasident Wilhelm Stuckart Ritterbusch war Mitherausgeber der Zeitschrift fur Volkerrecht 4 und Herausgeber der Zeitschrift Raumforschung und Raumordnung Monatsschrift der Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung mit dem Hauptschriftleiter Frank Glatzel erschienen im Verlag Vowinckel Heidelberg seit 1937 Wahrend des Krieges wuchs in der NSDAP Kritik an der Aktion Ritterbusch Seit 1943 wurde die Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe der SS verstarkt 2 Im Juli 1944 wurde Ritterbusch auf Betreiben der SS entmachtet 2 Er schied im September 1944 aus dem Ministerium aus 2 Sein Institut fur Staats und Verwaltungsrecht wurde kriegsbedingt von Berlin nach Wittenberg verlegt 2 In Pretzsch Elbe wo Ritterbusch seit 1941 mit seiner Familie lebte wurde er Ende 1944 als Volkssturmfuhrer zur Wehrmacht eingezogen 2 Ritterbusch verubte am Kriegsende beim Herannahen der Alliierten Selbstmord Er verstarb am 26 April 1945 4 2 Literatur BearbeitenChristoph Cornelissen Carsten Mish Hrsg Wissenschaft an der Grenze Die Universitat Kiel im Nationalsozialismus Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 86 Klartext Verlag Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0240 4 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 140 Frank Rutger Hausmann Deutsche Geisteswissenschaft im Zweiten Weltkrieg Die Aktion Ritterbusch 1940 1945 3 erweiterte Auflage Synchron Heidelberg 2007 ISBN 978 3 935025 98 0 S 30 48 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 2005 ISBN 3 596 16048 0 Martin Otto Ritterbusch Paul Wilhelm Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 668 670 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Ritterbusch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Paul Ritterbusch in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Der auch in der NDB verzeichnete Geburtsort Zschakau findet sich archivalisch belegt im Kirchenbuch von Beilrode und der Matrikel von Ritterbusch im Universitatsarchiv Leipzig Der gelegentlich Cornelissen zu findende Geburtsort Werdau Torgau lasst sich nur als Wohnort der Eltern belegen a b c d e f g h i j k l m n o p Martin Otto Ritterbusch Paul Wilhelm Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 668 670 Digitalisat Schmidt viel uit den Trein In Vrij Nederland 17 Juli 1943 Auf Delpher nl abgerufen am 28 August 2022 hollandisch a b c d e f g h i j Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2003 S 500 a b c d Frank Rutger Hausmann Deutsche Geisteswissenschaft im Zweiten Weltkrieg Die Aktion Ritterbusch 1940 1945 3 erweiterte Auflage Synchron Heidelberg 2007 S 30 48 Zitiert nach Bernd Ruthers Entartetes Recht Rechtslehren und Kronjuristen im Dritten Reich C H Beck Munchen 1988 S 42 Frank Rutger Hausmann Deutsche Geisteswissenschaft im Zweiten Weltkrieg Die Aktion Ritterbusch 1940 1945 Schriften zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte 1 Dresden University Press Dresden Munchen 1998 1 Aufl S 81 ISBN 3 933168 10 4 Normdaten Person GND 121127265 lobid OGND AKS LCCN no2003012679 VIAF 47610049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritterbusch PaulALTERNATIVNAMEN Ritterbusch WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und NationalsozialistGEBURTSDATUM 25 Marz 1900GEBURTSORT ZschakauSTERBEDATUM 26 April 1945STERBEORT Dubener Heide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ritterbusch amp oldid 233198486