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SBZ ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen der Abkurzung siehe SBZ Begriffsklarung Zur sowjetischen Besatzungszone in Osterreich siehe besetztes Nachkriegsosterreich Die Sowjetische Besatzungszone SBZ umgangssprachlich auch Sowjetzone oder Ostzone genannt war eine der vier Besatzungszonen in die Deutschland 1945 entsprechend der Konferenz von Jalta von den alliierten Siegermachten des Zweiten Weltkrieges aufgeteilt wurde Zur SBZ gehorten die mitteldeutschen Lander Sachsen Thuringen und das aus der Provinz Sachsen dem Land Anhalt und Teilen des Landes Braunschweig gebildete Land Sachsen Anhalt ein grosser Teil der Provinz Brandenburg sowie Mecklenburg und Vorpommern Nicht dazu gehorten die deutschen Ostgebiete die von Polen und der Sowjetunion bis zu einer friedensvertraglichen Regelung verwaltet werden sollten und das Gebiet von Gross Berlin Ausnahmen bildeten anfangs lediglich die westlich der eigentlichen Oder Neisse Grenze gelegenen Gebiete um Stettin und Swinemunde welche auf Grund der unklaren kunftigen Grenzziehung zunachst noch Teile der SBZ waren Die Gebiete wurden im Zuge der Beschlusse des Potsdamer Abkommens wenige Monate nach dem Kriegsende aus der SBZ wieder ausgegliedert So wurde zunachst das Stettiner Gebiet am 5 Juli 1945 1 aus der SBZ herausgelost und der polnischen Verwaltung unterstellt Am 6 Oktober 1945 erfolgte die Ubergabe der Stadt Swinemunde an die polnische Verwaltung Am 7 Oktober 1949 wurde die SBZ das Staatsgebiet der neu gegrundeten Deutschen Demokratischen Republik DDR Sowjetische Besatzungszone und Sowjetischer Sektor von Berlin ab 8 Juni 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Im Jahr der Kapitulation 1945 2 Zur weiteren Entwicklung 2 1 1946 2 2 1947 2 3 1948 2 4 1949 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Fortwirken der Begrifflichkeit nach Grundung der DDR 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseIm Jahr der Kapitulation 1945 BearbeitenMit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 VE Day war das nationalsozialistische Deutschland besiegt und der Zweite Weltkrieg in Europa beendet Mehrere Initiativgruppen des Zentralkomitees die von der Sowjetunion gesteuert wurden waren bereits vor dem Kriegsende aus dem sowjetischen Exil nach Deutschland zuruckgekehrt Neben der Gruppe Ulbricht angefuhrt durch Walter Ulbricht den spateren Staats und Parteichef der DDR die etwa am 1 Mai in Bruchmuhle bei Strausberg ihre Tatigkeiten aufnahm gab es die Gruppe Ackermann Matern in Dresden und die Gruppe Sobottka in Warsow bei Stettin Diese Gruppen sollten deutsche Selbstverwaltungsorgane unter kommunistischer Leitung mit breiter Beteiligung burgerlicher antifaschistischer Kreise schaffen In den ersten Juni Tagen folgte eine weitere Gruppe um Wilhelm Pieck 2 Besatzungszonen in OsterreichDie Hauptalliierten der Anti Hitler Koalition Grossbritannien die USA und die Sowjetunion spater auch Frankreich ubernahmen durch die Berliner Erklarung am 5 Juni offiziell die oberste Regierungsgewalt im Deutschen Reich stellten die vier Besatzungszonen beziehungsweise fur Berlin die vier Sektoren fest und bildeten den Alliierten Kontrollrat Die Alpen und Donau Reichsgaue des Deutschen Reiches wurden wieder zu Osterreich und ebenfalls in vier alliierte Besatzungszonen aufgeteilt darunter auch eine SBZ Die ostlich davon gelegenen Reichsgebiete Ostdeutschland wurden unter einstweilige polnische und sowjetische Verwaltung heutige Oblast Kaliningrad gestellt Entsprechend der Erklarung von Jalta zogen die USA und Grossbritannien ihre Truppen in der Zeit vom 1 bis 4 Juli aus den als SBZ bestimmten Gebieten ab westliches Mecklenburg Sachsen Anhalt Thuringen westliches Sachsen und ruckten im Gegenzug in die fur sie reservierten Westsektoren Berlins ein Zwischen Mai und September 1945 richtete die Geheimpolizei des Innenministeriums der UdSSR insgesamt zehn sogenannte Speziallager auf dem Gebiet der SBZ ein Bis 1950 wurden dort mindestens 122 000 Deutsche ohne Verfahren und Gerichtsurteil inhaftiert Tausende von ihnen wurden zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert Mindestens 42 000 Menschen kamen in den sowjetischen Speziallagern ums Leben 3 Am 9 Juni ubernahm in Deutschland die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD mit Sitz in Berlin Karlshorst die Regierungsgewalt in der SBZ 4 Lander in der SBZ Mecklenburg Brandenburg Sachsen Anhalt Sachsen ThuringenEine erste territoriale und politische Untergliederung der SBZ geschah bereits im Juni 1945 durch die Errichtung der Lander Mecklenburg Vorpommern Sachsen sowie Thuringen mit eigenen Landesregierungen und Provinzverwaltungen in den ehemaligen preussischen Provinzteilen Sachsen Sachsen Anhalt und Brandenburg Den Verwaltungen der funf foderativen Landern beziehungsweise Provinzen wurde mit dem Befehl Nr 45 vom 22 Oktober 1945 das Recht auf Gesetzgebung eingeraumt wenn diese im Einvernehmen mit den Kontrolldirektiven standen 5 Im September kam es durch das Wanfrieder Abkommen zu einem Gebietstausch zwischen sowjetischer und US amerikanischer Besatzungszone Dies betraf die Bahnverbindung Bebra Gottingen Damit gelangte ein Teil des Eichsfelds in die amerikanische Zone und spater nach Hessen Durch das Barber Ljaschtschenko Abkommen gab es im November einen weiteren Gebietstausch diesmal zwischen Mecklenburg und dem zur britischen Besatzungszone gehorenden Schleswig Holstein Der Befehl Nr 1 vom 9 Juni 1945 uber die Organisation der militarischen Administration zur Verwaltung der sowjetischen Okkupationszone in Deutschland fuhrte die Sowjetische Militarische Administration spater nur Sowjetische Militaradministration ein Zum Obersten Chef der Sowjetischen Militarischen Administration wurde General Georgi Konstantinowitsch Schukow ernannt sein erster Stellvertreter Armeegeneral Wassili Danilowitsch Sokolowski als Stellvertreter des Obersten Chefs in Sachen der Ziviladministration wurde Generaloberst Iwan Alexandrowitsch Serow ernannt Stabschef wurde Generaloberst Wladimir Wassiljewitsch Kurassow Sitz bzw Standort wurde die Stadt Berlin 6 Mit dem Befehl Nr 2 vom 10 Juni gestattete die SMAD die Bildung von Parteien und Gewerkschaften 4 Einen Tag spater wurde die KPD gegrundet Weitere Parteien wie die SPD CDU und LDP folgten bis Anfang Juli Am 13 Juni konstituierte sich der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund FDGB Zuvor waren Parteien aufgelost worden wie etwa die Partei der Werktatigen die in Thuringen als einheitliche sozialistische Partei aus Altkommunisten und Sozialdemokraten gegrundet worden war 7 Am 14 Juli bildete sich der Demokratische Block aus KPD SPD CDU und LDP Er gestaltete das Parteiwesen in der SBZ zur Einheitsfront der antifaschistisch demokratischen Parteien um 8 Am 1 Juli wurde die Deutsche Volkspolizei gegrundet sie wurde nach Genehmigung durch die SMAD am 1 Oktober bewaffnet Ein weiterer Befehl der SMAD vom 23 Juli 1945 9 leitete eine Reorganisation des Finanz Bank Sparkassen und Versicherungswesens ein Ein gleichzeitig nicht offentlich ergangener Befehl bestatigte die bereits am 8 Mai vorgenommene Beschlagnahmung von Geldern und Mitteln aus Geld und Kreditinstituten Im August 1945 wurde auf Befehl Nr 17 der SMAD vom 27 Juli 1945 in Berlin die Deutsche Verwaltung fur Volksbildung gebildet Die dringendste Aufgabe der DZfV war der Aufbau eines antifaschistischen weltlichen und sozialistischen Schul und Bildungswesens Wegen der umfassenden Entlassung NS belasteter Lehrkrafte war die Auswahl und Einarbeitung geeigneter Neulehrer von besonderer Bedeutung Die DZfV war ein wichtiges Instrument zur Organisation und Einfuhrung der sozialistischen Einheitsschule in der SBZ Das Kultur Volksbildungs und Hochschulwesen wurden nach sowjetischen Vorgaben umgestaltet Die SMAD fuhrte ein striktes System der Vorzensur in der SBZ ein In Gerichten wurden sogenannte Volksrichter eingesetzt 10 Vom 3 bis 11 September erliessen die Provinz und Landesverwaltungen in der SBZ Verordnungen zur Durchfuhrung der Bodenreform in Deutschland Dabei wurden Landbesitzer entschadigungslos enteignet die uber 100 Hektar Flache besassen Auf Grundlage des Befehls 124 des SMAD und der Entscheidungen der Sequesterkommission wurden alle grossen Industriebetriebe enteignet und in sogenanntes Volkseigentum uberfuhrt Mai bis Juli Der ersten Demontagewelle fielen etwa 460 Berliner Betriebe zum Opfer Dies entsprach zirka 75 Prozent der damals noch vorhandenen Kapazitaten 11 Im Sinn der Reparationspolitik kam es zur Aneignung von Kriegsbeute und Trophaenaktionen der Demontage insbesondere von Eisenbahnstrecken der Enteignung von Industriebetrieben und sonstigen Vermogenswerten der Errichtung sowjetischer Handelsgesellschaften der Entnahme von Erzeugnissen aus laufender Produktion und Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen sowie Zivilinternierten auch in der Sowjetunion Die Kapazitatsverminderung in einzelnen Industriezweigen betrug 15 bis 100 12 Zur weiteren Entwicklung Bearbeiten1946 Bearbeiten Am 7 Marz wurde die Freie Deutsche Jugend FDJ gegrundet Erste Gruppen hatte es bereits im Exil gegeben auf die sich die neue Fuhrung aber nicht bezog Auch in den westlichen Besatzungszonen kam es zur Grundung von Gruppen der FDJ die in der spateren Bundesrepublik jedoch 1951 verboten wurden KPD und SPD schlossen sich unter erheblichem Druck der SMAD auf die SPD am 21 22 April zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED zusammen Wilhelm Pieck KPD und Otto Grotewohl SPD wurden zu Vorsitzenden gewahlt Am 23 April erschien die Erstausgabe der Tageszeitung Neues Deutschland als Organ des Parteivorstandes der SED Der Volksentscheid in Sachsen 1946 billigte die entschadigungslose Enteignung von Grossgrundbesitzern Kriegsverbrechern und aktiven NSDAP Mitgliedern Am 30 Juli wurde die Deutsche Verwaltung des Innern DVdI zur Koordination der Polizei in der SBZ gebildet Prasident der DVdI wurde der vorherige Landespolizeichef von Thuringen Erich Reschke Vizeprasidenten wurden Erich Mielke Willi Seifert und Kurt Wagner Bei den Wahlen zu den Land und Kreistagen in der SBZ am 20 Oktober erreichte die SED mit 47 5 nicht die angestrebte absolute Mehrheit Provinz Mark Brandenburg 44 Land Sachsen 49 Provinz Sachsen Anhalt 46 Land Mecklenburg 50 Land Thuringen 50 Anm 1 Bei den Stadt und Bezirksverordnetenwahlen in Gross Berlin fuhrte die SPD mit 63 vor der SED mit 26 Sitzen Mehr als 2000 Ingenieure wurden in der Aktion Ossawakim im Oktober 1946 mit ihren Familien in die Sowjetunion gebracht um an militarischen Entwicklungen Kern und Raketentechnik mitzuarbeiten und deutsche wissenschaftliche Errungenschaften preiszugeben Am 1 Dezember wies die Sowjetische Militaradministration SMAD den Aufbau der Deutschen Grenzpolizei DGP in der SBZ an 1947 Bearbeiten Am 1 April ordnete die Sowjetische Militaradministration die Grundung der Deutschen Treuhandstelle zur Verwaltung des beschlagnahmten Vermogens von Nazi und Kriegsverbrechern an Der Befehl der Sowjetischen Militaradministration SMAD 138 47 vom 4 Juni 13 wies die Einrichtung der Deutschen Wirtschaftskommission DWK als erstes zentrales Verwaltungsorgan der sowjetischen Besatzungszone an und institutionalisierte damit die Umgestaltung der Wirtschaft Am 16 August erging der SMAD Befehl 201 zur Entnazifizierung und vollstandigen Sauberung aller offentlichen Amter und der Wirtschaft von aktiven Faschisten Militaristen und Kriegsverbrechern 14 15 16 17 18 Vom 20 bis 24 September fand der II Parteitag der SED statt Am 6 7 Dezember tagte in Ost Berlin ein durch die SED initiierter nicht durch demokratische Wahlen legitimierter Volkskongress fur Einheit und gerechten Frieden der erste Deutsche Volkskongress Am 20 Dezember 1947 setzte die SMAD den demokratisch gewahlten Parteivorstand der CDU ab und erreichte so die Umwandlung der Union in eine Blockpartei 1948 Bearbeiten Der SMAD Befehl 35 48 vom 26 Februar fuhrte zur Auflosung der Entnazifizierungskommissionen in der SBZ Die Entnazifizierung wurde offiziell zum 10 Marz abgeschlossen Insgesamt waren uber eine halbe Million Menschen aus Dienststellen und staatlichen Einrichtungen entfernt worden Der zweite Deutsche Volkskongress in Ost Berlin am 17 18 Marz verstandigte sich darauf einen Deutschen Volksrat zu berufen der den Auftrag erhielt eine Verfassung einer Deutschen Demokratischen Republik fur ganz Deutschland auszuarbeiten Dieser nahm unter dem Vorsitz von Wilhelm Pieck SED Wilhelm Kulz LDP und Otto Nuschke CDU am 19 Marz seine Arbeit auf Dessen Ausschuss zur Erarbeitung einer Verfassung wurde von Otto Grotewohl geleitet 19 Im Zuge des sich verscharfenden Ost West Konflikts in der Deutschlandpolitik der Siegermachte verliessen am 20 Marz die Vertreter der Sowjetunion aus Protest gegen die Londoner Sechsmachtekonferenz den Alliierten Kontrollrat der damit arbeitsunfahig wurde Die Deutsche Wirtschaftskommission DWK beschloss am 5 Mai die Einrichtung eines Ausschusses zum Schutz des Volkseigentums ASV In den drei westlichen Besatzungszonen fand am 20 Juni eine Wahrungsreform statt Am 23 wurde die D Mark auch in West Berlin eingefuhrt Die Sowjetunion verhangte am 24 als Reaktion auf die mit ihr nicht abgestimmte Wahrungsreform in den Westzonen und damit faktische wirtschaftliche Spaltung Deutschlands eine Blockade uber die drei Westsektoren Berlins Diese Blockade fuhrte zur Einrichtung der Berliner Luftbrucke ab dem 26 Juni Bis zur Aufhebung der Blockade durch die Sowjetunion am 12 Mai 1949 transportierten die sogenannten Rosinenbomber in 195 530 Flugen 1 583 686 Tonnen Hilfsguter und 160 000 Tonnen Baustoffe zum Ausbau der Flughafen Vom 24 bis 28 Juni fand in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ und Ost Berlin eine eigene Wahrungsreform statt Es gab viele Provisorien in dieser Zeit da die Administration von der Wahrungsreform vollig uberrascht wurde Auf alte Reichsmarknoten wurden neue Wertzeichen geklebt Diese Geldscheine wurden im Volksmund Koupon Mark genannt Zudem wurden zum Beispiel bei Briefmarken die sogenannten Handstempel eingefuhrt Die Ausgaben des Alliierten Kontrollrats von 1947 wurden mit vorhandenen Bezirkshandstempeln versehen und dann gegen neue Wahrung ausgegeben gultig vom 24 Juni bis 10 Juli 1948 Die Ausgaben konnten auch ohne Handstempel bis 31 Juli 1948 als sogenannte Zehnfachfrankaturen aufgebraucht werden Die Deutsche Volkspolizei DVP stellte ab dem 3 Juli kasernierte Bereitschaften auf Die Militargouverneure der westlichen Besatzungszonen hatten den Ministerprasidenten der Lander ihres Machtbereichs zwischenzeitlich am 1 Juli die aus der Londoner Sechsmachtekonferenz entstandenen Frankfurter Dokumente zugestellt in denen sie diese zur Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung ermachtigten und die Rahmenbedingungen einer Staatskonstituierung festlegten Daraufhin begann am 10 August mit dem Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee die Arbeit am Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Der Prasident der Deutschen Verwaltung des Innern DVdI Erich Reschke wurde am 12 Juli durch den sachsischen Innenminister Kurt Fischer SED abgelost Die SED beschloss am 16 September die Einrichtung einer Zentralen Parteikontrollkommission ZPKK Am 13 Oktober forderte der Bergmann Adolf Hennecke in einer Schicht 24 4 m Kohle und uberbot damit das Tagessoll um 387 Damit wurde die Aktivistenbewegung in der SBZ bzw spateren DDR gegrundet die zur Leistungssteigerung ohne oder fast ohne finanzielle Anreize auffordern sollte So orientierte man sich auch in diesem Bereich an der Sowjetunion Die Stachanow Bewegung der Sowjetunion diente als Vorlage fur die Hennecke Bewegung in der SBZ bzw der spateren DDR Am 22 Oktober schloss der Ausschuss des Deutschen Volksrats seine Arbeit an einer auf einem entsprechenden Entwurf der SED von 1946 fussenden Verfassung einer Deutschen Demokratischen Republik ab Diese wurde am 19 Marz des folgenden Jahres vom Deutschen Volksrat angenommen Am 15 November begann vor der Ersten Grossen Strafkammer in Leipzig auf Befehl 201 48 der Sowjetischen Militaradministration der erste der beiden Leipziger Prozesse gegen 25 Angeklagte des Leipziger Unternehmens HASAG Im Prozess Kamienna Tschenstochau zu den Verbrechen an den judischen Zwangsarbeitern in Skarzysko Kamienna wurden am 22 Dezember 1948 vier Angeklagte zum Tode verurteilt Das Politburo der KPdSU beschloss am 28 Dezember die Bildung der Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft Vorlaufer des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS 1949 Bearbeiten Am 14 Januar erging der Befehl Nr 2 des Prasidenten der DVdI Kurt Fischer zur Reinigung der Polizei von unerwunschten Elementen Auf ihrer 1 Parteikonferenz vom 25 bis 28 Januar beschloss die SED die Neuausrichtung der Partei im Stile der sowjetischen KPdSU Ein Politburo wurde gebildet und der demokratische Zentralismus als Organisationsprinzip eingefuhrt Die Dezernate und Kommissariate K 5 wurden am 6 Mai aus der Kriminalpolizei herausgelost Unter der Fuhrung von Erich Mielke wurden eigenstandige Organisationseinheiten einer politischen Polizei gebildet die nach Grundung der DDR als Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft in das neu gebildete Ministerium des Innern MdI eingingen Am 12 Mai hob die Sowjetunion um 0 00 Uhr die Blockade West Berlins auf nachdem sie erkennen musste dass die USA und Grossbritannien entschlossen waren die Berliner Luftbrucke die die Versorgung West Berlins garantierte unbegrenzt weiterzufuhren In der sowjetischen Besatzungszone fanden am 15 16 Mai die Wahlen zum 3 Deutschen Volkskongress statt allerdings nach Einheitslisten Trotz erheblicher Wahlfalschungen entfielen nur etwa 66 Prozent der Stimmen auf die Einheitsliste Am 23 Mai wurde das vom Parlamentarischen Rat am 8 Mai beschlossene Grundgesetz verkundet damit war die Bundesrepublik Deutschland konstituiert Am 24 Mai begann der zweite der beiden Leipziger Prozesse gegen Angeklagte des Leipziger Unternehmens HASAG Im Prozess Tschenstochau zu den Verbrechen an den Zwangsarbeitern in Tschenstochau wurden am 17 Juni sowie am 29 Juli 1949 vier Angeklagte zum Tode verurteilt 20 Vom 29 Mai bis 3 Juni fand der dritte Deutsche Volkskongress statt Die mehr als 2 000 Mitglieder wahlten den Zweiten Deutschen Volksrat als standiges Organ Nur 25 Prozent seiner 330 Mitglieder stammten aus den Westzonen Der Volkskongress bestatigte am 30 Mai einstimmig die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik In der Bundesrepublik fanden am 14 August die Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag statt der am 15 September Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler wahlte nachdem zuvor Theodor Heuss am 12 September in der ersten Bundesprasidentenwahl zum Bundesprasidenten gewahlt worden war Am 7 Oktober konstituierte sich der Zweite Deutsche Volksrat als Provisorische Volkskammer und setzte die Verfassung der DDR in Kraft womit die Deutsche Demokratische Republik gegrundet war Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEnde 1945 wurde in der SBZ eine Volkszahlung durchgefuhrt die erste nach dem Kriegsende Insgesamt wurden fast 16 2 Millionen Menschen gezahlt fast eine Million mehr als zur letzten Volkszahlung 1939 Die Einwohnerzahlen der sowjetisch besetzten Zone 1945 im Vergleich zu 1939 und die prozentualen Veranderungen Land Provinz Einwohner am1 Dezember 1945 Einwohner am17 Mai 1939 VeranderungProvinz Mark Brandenburg 2 317 906 2 355 615 1 6 Land Mecklenburg Vorpommern 1 946 896 1 478 685 31 7 Provinz Sachsen 3 900 381 3 431 093 13 7 a ohne Regierungsbezirk Erfurt 3 209 645 2 999 671 7 0 b Anhalt 690 736 431 422 16 0 Land Thuringen 2 776 773 2 446 909 13 5 a Thuringen 2 081 891 1 795 469 16 0 b Regierungsbezirk Erfurt 694 882 650 840 6 8 Land Sachsen 5 252 670 5 480 713 4 2 Sowjetische Besatzungszone insg 16 194 626 15 192 415 6 6 Fortwirken der Begrifflichkeit nach Grundung der DDR BearbeitenDas Kurzel SBZ wurde auch nach 1949 wahrend des Kalten Krieges in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland meist anstelle des Kurzels DDR benutzt Die damaligen Bundesregierungen wollten die Existenz eines ostdeutschen Staates nicht anerkennen Fur staatliche Dienststellen war die entsprechende Verwendung von SBZ ausdrucklich vorgeschrieben 21 In den 1970er Jahren anderte sich dies allmahlich siehe auch zum Beispiel Neue Ostpolitik Grundlagenvertrag Im Sprachgebrauch der Bundesrepublik erhielten sich teils uber Jahrzehnte abwertende Begriffe wie SBZ Sowjetzone Ostzone oder kurz Zone fur den ostlichen Teil Deutschlands Einige Zeitungsverlage setzten auch in den 1970er Jahren den Begriff DDR oft in Anfuhrungszeichen 22 Alle Zeitungen des Axel Springer Verlages taten dies bis zum Sommer 1989 23 Jana Hensel mit ihrem 2002 erschienenen Buch Zonenkinder 2019 Die DDR wurde bis zur Aufgabe des Alleinvertretungsanspruchs der Bundesrepublik teils auch uber die 1970er Jahre hinaus in Buchern des Bertelsmann Verlages im amtlichen und allgemeinen Sprachgebrauch der westdeutschen Bevolkerung weiterhin als Mitteldeutschland bezeichnet da in dieser Sichtweise bis zu einem Friedensvertrag die Gebiete ostlich der Oder und Lausitzer Neisse unter der Verwaltung des polnischen Staates und das nordliche Ostpreussen um Konigsberg unter der der Sowjetunion standen volkerrechtlich somit noch keine Gebiete dieser Staaten waren und weiterhin bis zum Zwei plus Vier Vertrag zu Deutschland als Ganzem gehorten 24 Reste dieser Begriffsverwendung fanden sich noch jahrelang uber das Ende der DDR hinaus etwa in dem Begriff des Zonenrandgebiets dessen Unterstutzung im Zonenrandforderungsgesetz bis zu dessen Aufhebung 2006 geregelt war 25 und existieren noch heute im Begriff des Sowjetzonenfluchtlings Diesen Status konnte nach dem Bundesvertriebenengesetz eine Person erhalten die vor dem 1 Juli 1990 die DDR verlassen hat Ebenso hielt sich die Bezeichnung Interzonenzug uber die gesamte Geschichte der DDR Im November 1989 nutzte die Satirezeitschrift Titanic auf ihrem Titelbild die nach der SBZ benannte Figur der Zonen Gaby mit einer geschalten Salatgurke und dem Ausspruch Meine erste Banane 26 Als abwertende Bezeichnung fur Ostdeutsche wurde das Wort Zoni verwendet Siehe auch BearbeitenListe der als Reparationsleistung abgebauten Eisenbahnstrecken Gebietstausch 1945 im Harz Deutschland 1945 bis 1949 Besatzungszone Zonentalk Chronik der deutschen Teilung SpeziallagerLiteratur BearbeitenMartin Broszat Hermann Weber Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Oldenbourg Munchen 1993 ISBN 978 3 486 55262 1 Stefan Creuzberger Die sowjetische Besatzungsmacht und das politische System der SBZ Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung Bd 3 Bohlau Weimar u a 1996 ISBN 3 412 04596 9 Andreas Hilger Mike Schmeitzner Clemens Vollnhals Hrsg Sowjetisierung oder Neutralitat Optionen sowjetischer Besatzungspolitik in Deutschland und Osterreich 1945 1955 Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung Bd 32 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 978 3 525 36906 7 Dietrich Staritz Geschichte der DDR Erweiterte Neuausgabe Frankfurt 1996 ISBN 3 518 11260 0 Gesamtdeutsches Institut Hrsg Geteilte Hoffnung Deutschland nach dem Kriege 1945 1949 2 aktualisierte Auflage Bonn 1990 Katalog zur gleichnamigen unter Leitung von Werner Weidenfeld erarbeiteten Ausstellung des Instituts Norman M Naimark Die Russen in Deutschland Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949 Berlin 1997 ISBN 3 549 05599 4 Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 10 397435 5 Karl Heinz Schoneburg R Mand H Leichtfuss K Urban Vom Werden unseres Staates Eine Chronik Band 1 1945 1949 Staatsverlag zu Berlin 1966 Ministerium fur gesamtdeutsche Fragen Hrsg SBZ von A Z Ein Taschen und Nachschlagebuch uber die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands 1 bis 10 Aufl 1953 bis 1966 Siehe auch Publikationen im Artikel Bundesministerium fur innerdeutsche BeziehungenWeblinks Bearbeiten Commons Sowjetische Besatzungszone Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Sowjetzone Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary SBZ Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Sowjetische Besatzungszone im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Benz Deutschland 1945 1949 Vom Deutschen Volkskongress zur DDR In bpb de Bundeszentrale fur politische Bildung 23 April 2005 abgerufen am 13 September 2022 Friedrich Dieckmann Strampelnder siamesischer Zwilling In freitag de Freitag Mediengesellschaft mbH amp Co KG 1 Oktober 1999 abgerufen am 13 September 2022 Feststellung seitens der Regierungen des Vereinigten Konigreichs der Vereinigten Staaten von Amerika und der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken sowie der Provisorischen Regierung der Franzosischen Republik uber die Besatzungszonen in Deutschland 5 Juni 1945 In documentarchiv deAnmerkungen Bearbeiten Deutlich hinter der SED lagen LDPD und CDU Die SPD trat nur in Berlin an Einzelnachweise Bearbeiten Abschlussbericht des Burgermeisters Erich Wiesner Memento vom 10 Mai 2010 im Internet Archive Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 15 f Achim Kilian Die Haftlinge in den sowjetischen Speziallagern der Jahre 1945 1950 Zusammenfassung des derzeitigen Kenntnisstandes hinsichtlich Zahl Verbleib und Zusammensetzung nach Internierungsgrunden In Materialien der Enquete Kommission des Deutschen Bundestages Uberwindung der Folgen der SED Diktatur im Prozess der deutschen Einheit Nomos Verlagsgesellschaft 1999 S 373 440 ISBN 978 3 7890 6354 1 a b Befehl Nr 1 Uber die Organisation der militarischen Administration zur Verwaltung der sowjetischen Okkupationszone in Deutschland 9 Juni 1945 In archive org Volltext Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 17 Befehl Nr 1 Uber die Organisation der militarischen Administration zur Verwaltung der sowjetischen Okkupationszone in Deutschland 9 Juni 1945 In documentarchiv de Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 16 Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 18 BArch DX 1 1 Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 19 Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 17 f Konstantin Pritzel Die Wirtschaftsintegration Mitteldeutschlands Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1969 S 20 Befehl Nr 17 des Obersten Chefs der Sowjetischen Militarverwaltung in Deutschland betreffend die Einsetzung von deutschen Zentralverwaltungen in der sowjetischen Besatzungszone vom 27 Juli 1945 In archive org SMAD Befehl Nr 201 bei Wikimedia Commons DWK Ausfuhrungsbestimmungen Nr 1 zu SMAD Befehl Nr 201 bei Wikimedia Commons DWK Ausfuhrungsbestimmungen Nr 2 zu SMAD Befehl Nr 201 bei Wikimedia Commons DWK Ausfuhrungsbestimmungen Nr 3 zu SMAD Befehl Nr 201 bei Wikimedia Commons Gerhard Fieberg Harald Reichenbach Hrsg Erlass des Chefs der Deutschen Justizverwaltung der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland bei der DWK vom 18 September 1947 zur Durchfuhrung des Befehls Nr 201 der SMAD Enteignung und offene Vermogensfragen in der ehemaligen DDR Band I Koln 1991 Dokument 2 9 9 4 Wolfgang Benz Zwei Staatsgrundungen auf deutschem Boden Informationen zur politischen Bildung Heft 259 23 April 2005 Andrea Lorz 60 Jahre Leipziger Prozesse um die nationalsozialistischen Verbrechen in den HASAG Werken in Skarzysko Kamienna und Tschenstochau Januar 2010 In calendar boell de PDF Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 10 Juni 1960 Nr 26 Bekanntmachung Nr 283 S 121 Chance gegen Rumanien Memento vom 27 Juli 2014 im Internet Archive des Hamburger Abendblatts von 1978 Heiner Brockermann und Sven Felix Kellerhoff Als aus der DDR die DDR wurde In Die Welt 1 August 2009 Der Verzicht auf die Gansefusschen kam in der WELT zur rechten Zeit Helmut Berschin Deutschlandbegriff im sprachlichen Wandel In Werner Weidenfeld Karl Rudolf Korte Hrsg Handbuch zur deutschen Einheit 1949 1989 1999 Campus Verlag Frankfurt a M New York 1999 ISBN 3 593 36240 6 S 217 225 hier S 221 BGBl 2006 I S 894 Titanic Archiv mit Download des Heftes 11 1989 als PDFGeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 1949 1960 1961 1970 1971 1980 1981 1990Besatzungszonen in Deutschland nach dem Zweiten WeltkriegBesatzungszonen Amerikanische Besatzungszone Britische Besatzungszone Franzosische Besatzungszone Sowjetische Besatzungszone Zonenzusammenschlusse Bizone Trizone Normdaten Geografikum GND 35102 7 lobid OGND AKS VIAF 240340402 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowjetische Besatzungszone amp oldid 235528164