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Als Zensur in der DDR und zuvor in der Sowjetischen Besatzungszone werden Massnahmen zur Kontrolle von Medien Meinungsausserungen und kunstlerischer Produktion bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Sowjetische Besatzungszone 3 Steuerung der Inhalte der Medien 4 Zensur von Literatur Theater und Film 5 Zensur von Zeitungen und Zeitschriften 6 Zensur von Horfunk und Fernsehen 7 Rechtliche Grundlagen 7 1 Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit 7 1 1 Euphemismen fur die Zensur 7 2 Strafrecht 7 3 Urheberrecht 8 Umgehungsversuche 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenIn der Sowjetischen Besatzungszone wurde am 9 Juni 1945 die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD mit Sitz in Berlin Karlshorst installiert sie ubernahm die Regierungsgewalt und fuhrte ein striktes System der Vorzensur ein Die DDR verschleierte die Zensurinstanzen seit der Verfassung von 1949 systematisch der Begriff Zensur verschwand aus Gesetzen Verlautbarungen und Medien Wahrend die Verfassung in revolutionarer Tradition Presse und Meinungsfreiheit formal garantierte entstand ein Netz von Instanzen das die DDR Offentlichkeit kontrollieren und steuern sollte Diese Kontrollinstanzen waren zunachst nach Tragerorganisationen gegliedert wesentlich nach Zugehorigkeit zur SED zur staatlichen Burokratie oder zum Ministerium fur Staatssicherheit MfS Im Laufe der Jahre entwickelte sich neben der hierarchischen eine regionale Gliederung der Zensurinstanzen Zudem entstanden Gesetze die gegen missliebige Ausserungen eingesetzt werden konnten Die SED vermied bei der Zensurpolitik nach Moglichkeit offentliche Konflikte durch klare Streichungen oder Veroffentlichungsverbote Man versuchte die Kontrolltatigkeit als Fordertatigkeit erscheinen zu lassen entwickelte Verzogerungstaktiken und Hilfsargumente Papierknappheit und gab Belohnungen bzw Vergunstigungen Westreisen Preise und Orden Stellen und andere Privilegien fur Anpassungsleistungen von Kulturschaffenden z B Literaten Theaterintendanten oder Regisseuren Es entstand ein Klima in dem alle von moglicher Zensur Betroffenen stetig reflektierten ob die geplante Ausserung zur herrschenden Ideologie passe und welcher Preis zu zahlen ware wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnte Dabei entwickelte sich die Zensur im jeweiligen politischen Kontext und in Reaktion auf historische Grossereignisse wie den Mauerbau den Einmarsch in Ungarn oder die Tschechoslowakei oder durch Machtwechsel in der SED Das Wort Zensur gehorte selber zu den Tabus die von der Zensur in der DDR bewacht wurden 1 Ein Ziel der SED Kulturpolitik war auch die Funktionalisierung von Kunstlern und Kultur Auch Darbietungen die man in der DDR nicht gern gesehen hatte standen in der Systemkonkurrenz zwischen Bundesrepublik und SED hoch im Kurs Als Michail Gorbatschow 1985 in der Sowjetunion einen klaren Reformkurs Glasnost und Perestroika einschlug und befreundeten Parteien und Regierungen in den Ostblockstaaten nunmehr freie Hand fur die innere Entwicklung Sinatra Doktrin liess lehnte das SED Regime diesen Weg strikt ab Es verhangte uber sowjetische Medien eine Zensur und propagierte einen Sozialismus in den Farben der DDR Dies stiess in der DDR Bevolkerung bis hinein in die eigenen SED Reihen auf Unverstandnis und zunehmenden Widerstand die DDR zerfiel 1989 1990 Sowjetische Besatzungszone BearbeitenIn der Sowjetischen Besatzungszone ubte von 1945 bis zur Grundung der DDR im Oktober 1949 die Sowjetische Militaradministration SMAD die Zensur aus In den ortlichen Kommandanturen waren dafur Presseoffiziere meist im Hauptmanns oder Majorsrang mit in der Regel sehr guten Deutschkenntnissen eingesetzt Wahrend die Zeitungen der Sozialistischen Einheitspartei SED sich mit Selbstzensur an die vorgegebenen Sprachregelungen fur die Berichterstattung Parteilinie hielten unterlagen die Blatter der so genannten Blockparteien CDU LDPD und NDPD der Vorzensur In der Praxis musste ein dafur bestimmter Redakteur vor Beginn des Druckprozesses die Seitenabzuge der nachsten Ausgabe in der Kommandantur vorlegen und sich das Imprimatur erteilen lassen Organisatorisch bestand die Verwaltung fur Propaganda und Zensur russisch upravlenie propagandy uprawlenije propagandy spater Verwaltung fur Information upravlenie informacii uprawlenije informazii als Teil der SMAD Leiter dieser Verwaltung war 1945 bis September 1949 Generalmajor Sergei Iwanowitsch Tjulpanow 2 Vergleichbare Abteilungen wurden auch bei den Landesverwaltungen des SMAD eingerichtet Mit der Grundung der DDR 1949 war die Gleichschaltung der Presse und die Verstaatlichung der Medien und Druckereien soweit abgeschlossen dass die Vorzensur abgeschafft und durch subtilere Formen der Zensur abgelost wurde Steuerung der Inhalte der Medien BearbeitenGegenstande und Schwerpunkte der Berichterstattung der Medien wurden zentral vorgegeben Diese zentrale Vorgabe erfolgte durch das Politburo des Zentralkomitees ZK Dem ZK Sekretar fur Agitation und Propaganda war unter anderem die Abteilung Agitation unterstellt die fur die Organisation und Lenkung der Massenmedien verantwortlich war Instrumente der Steuerung waren tagliche Konferenzen in Berlin Konferenzschaltungen zu den ubrigen SED Zeitungen und Presseanweisungen Ein weiteres Instrument waren die Anleitungen des Presseamtes der DDR Regierung Auf lokaler Ebene erfolgte dieser Prozess uber die staatlichen Amter fur Information die ebenfalls Anleitungen gemass der Ost Berliner Vorgaben erliessen Auch uber die Parteizentralen wurde eine indirekte Zensur durch die Vorgabe von den Redaktionen taglich uber Fernschreiber zugestellten Pflichtthemen Kommentarargumenten Schlagzeilenformulierungen und Sollplanen ausgeubt Unter Redakteuren der Provinzzeitungen herrschte deshalb das geflugelte Wort Meine Meinung kommt um zwei Uhr aus Berlin Zensur von Literatur Theater und Film Bearbeiten Hauptartikel Filmzensur in der DDR Anders als im Westen konnten sich die DDR Literaten Kunstler und Musiker der Aufmerksamkeit hochster staatlicher Stellen sicher sein Kultur spielte eine wichtige Rolle fur das Aufbaukonzept der SED Deutlich wird dies am Beispiel Schauspiel Politiker wollten dass das Theater eine positive Rolle bei der Gestaltung der Identitat des neuen Staates und seiner Burger spielen sollte 3 Dabei entwickelten Staat und Partei durchaus widerspruchliche Interessen Grossen wie Bertolt Brecht waren einerseits willkommene Reprasentanten der fruhen diplomatisch isolierten DDR andererseits standen Brecht und sein Berliner Ensemble im Dauerkonflikt mit den Prinzipien des Sozialistischen Realismus einer Kunstkonzeption die durch positive Beispiele und Helden die Entwicklung des Sozialismus fordern und dabei Kritik an Partei und Wirtschaft vermeiden sollte Ein fruhes Lehrstuck zum Versuch staatlicher Stellen Einfluss auf Inhalte Formen zu nehmen zeigen die aufwendigen Verfilmungsversuche von Brechts Mutter Courage und ihre Kinder Immer starker wurde der Druck der Kultur und Filmpolitik in das Drehbuch zum Drama positive sozialistische Grundergestalten einzufuhren und Bauern zu zeigen die uber die Soldateska triumphieren Wie die Literatur wurden Dramen zunachst vor der Drucklegung gepruft Trager des Druckgenehmigungsverfahrens des zentralen Verfahrens zur Zensur von Literatur in der DDR war ab 1956 die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel HV im Ministerium fur Kultur in Nachfolge des Amtes fur Literatur und Verlagswesen Aufgrund der Verordnung uber die Entwicklung fortschrittlicher Literatur war es die Aufgabe den Druck von Buchern durch die Zuweisung von Papier zu gestatten oder zu untersagen 4 Die HV hatte ein vollstandiges Monopol uber alle 78 Verlage der DDR Neben der Zuweisung von Papier und Druckkapazitaten konnte die HV damit direkt auf Verlagsleiter und Lektoren zugreifen 5 Auch war nicht zulassig dass Schriftsteller der DDR zur Umgehung der Zensur ihre Werke im westlichen Ausland veroffentlichten Dies war seit 1966 nur mit Genehmigung des Buros fur Urheberrechte erlaubt Eine Erteilung konnte verweigert oder mit Auflagen versehen werden 6 Mit der Druckgenehmigung war die staatliche Kontrolle besonders im Bereich des Theaters nicht abgeschlossen Proben wurden von verschiedenen Instanzen beobachtet etwa von der regionalen Politik am Spielort von der Parteiorganisation der Belegschaft des Theaters vom MfS Selbst bei der Zulassung einer Auffuhrung wurde der Prozess fortgesetzt und konkret die Reaktion des Publikums analysiert Dabei war ein Ziel komplette Verbote von Stucken zu vermeiden und durch verschiedene Interventionen das Stuck zu entscharfen oder Auffuhrungen aus technischen Grunden zu verschieben 7 Laura Bradley hat konkrete Zensurmassnahmen der DDR im historischen Kontext untersucht Sie zeigt mit Kategorien des franzosischen Soziologen Pierre Bourdieu wie auf der Basis der umfangreichen staatlichen Kontroll und Belohnungssystems ein soziales Feld entsteht in dem die Akteure stetig reflektieren welche Gewinne oder Verluste auf ihre Aktionen und Ausserungen folgen konnten Gleichzeitig wurden die Spielraume fur kulturelle Experimente immer neu ausgelotet 8 1990 wurde in Berlin die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus gegrundet mit dem Ziel in der DDR verbotene Bucher aufzubewahren Zensur von Zeitungen und Zeitschriften BearbeitenDie Herausgabe von Periodika unterlag als Lizenzzeitung der Lizenzierung In der SBZ wurden bis auf wenige uberparteiliche Zeitungen z B die Abendpost in Erfurt oder die Tagespost in Potsdam nur parteinahe Zeitungen zugelassen Mit der Gleichschaltung der Parteien zu Blockparteien erlangte die SED die vollstandige Kontrolle Mit der Einstellung der letzten uberparteilichen Zeitungen Anfang der 1950er Jahre waren alle Tageszeitungen der DDR von Blockparteien und Massenorganisationen kontrolliert Der Postzeitungsvertrieb der DDR verfugte uber ein Monopol des Verkaufs und der Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften Der Postzeitungsvertrieb fuhrte eine Liste der zu vertreibenden Zeitungen und Zeitschriften Eine Nichtaufnahme oder Streichung von dieser Liste war faktisch einem Verbot gleichzusetzen Im November 1988 wurde z B die sowjetische Zeitschrift Sputnik wegen mehrerer kritischer Artikel fur ein Jahr von der Liste gestrichen Das Zentralkomitee die Auslese Gruppe der Abteilung Agitation und Propaganda beim ZK der SED und das Presseamt verfugten uber Auswertungsabteilungen die alle Veroffentlichungen auswerteten Diese Auswertungen waren die Basis fur die Entscheidungen uber Sanktionen gegen Medien oder Journalisten 9 Zensur von Horfunk und Fernsehen BearbeitenDie nach dem Krieg unter Kontrolle der sowjetischen Militarregierung gegrundeten regionalen Horfunksender z B der Berliner Rundfunk der Mitteldeutsche Rundfunk und die Landessender Dresden Schwerin Halle Erfurt und Potsdam standen unter Kontrolle des Berliner Rundfunks der wiederum von der Sowjetischen Militaradministration SMAD gesteuert wurde Am 12 Oktober 1949 ubernahm offiziell der Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik die Kontrolle des Horfunks 1952 wurden die Sender zentralisiert und unter Aufsicht des Staatlichen Komitees fur Rundfunk StKfR gestellt das seine Anweisungen von der Abteilung Agitation und Propaganda des Zentralkomitees der SED erhielt In Presseanweisungen wurden Themen und die Art wie sie zu behandeln sind zentral vorgegeben Der einzelne Journalist setzte die Vorgaben um ohne die Anweisung als gedruckte Quelle greifbar zu haben 10 Am 4 September 1968 wurde nach dem Vorbild des StKfR das Staatliche Komitee fur Fernsehen gegrundet 11 dessen langjahriger Leiter Heinz Adameck 1968 1989 wurde Die Wirkung der Zensur der elektronischen Medien blieb eingeschrankt da die Menschen in der DDR in der Lage waren die Horfunk und Fernsehprogramme aus dem Westen zu empfangen Noch bevor das Westfernsehen eine wichtige Rolle bei der Information der Bevolkerung erhalten hatte waren es Radiosender wie der RIAS die das Informationsmonopol der DDR Fuhrung brachen Es wurde versucht den Empfang mit Storsendern zu verhindern Gestort wurde allerdings nur der Mittelwellenempfang Westdeutsche UKW Horfunk und Fernsehprogramme wurden technisch nicht gestort ein Empfang war in weiten Teilen der DDR problemlos moglich und bei der Bevolkerung auch ublich wenn man vom Tal der Ahnungslosen absieht Der Empfang des Westfernsehens und westlicher Radioprogramme war in der DDR nie offiziell verboten aber der Staat versuchte bereits in den fruhen 1950er Jahren deren Nutzung einzuschranken 12 Dessen ungeachtet gab es in den 1980er Jahren staatlich geduldete Initiativen zum Bau von Kabelnetzen die uberwiegend fur einen besseren Empfang westdeutscher Programme errichtet wurden 13 Rechtliche Grundlagen BearbeitenVerfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit Bearbeiten Die Verfassung der DDR von 1949 garantierte Meinungs und Pressefreiheit Artikel 9 1 Alle Burger haben das Recht innerhalb der Schranken der fur alle geltenden Gesetze ihre Meinung frei und offentlich zu aussern und sich zu diesem Zweck friedlich und unbewaffnet zu versammeln Diese Freiheit wird durch kein Dienst oder Arbeitsverhaltnis beschrankt niemand darf benachteiligt werden wenn er von diesem Recht Gebrauch macht 2 Eine Pressezensur findet nicht statt 14 In der Verfassung des Jahres 1968 kommt der Begriff Zensur nicht mehr vor 15 Artikel 27 der Verfassung der DDR garantierte jedem Burger das Recht seine Meinung frei zu aussern sowie die Freiheit der Presse des Rundfunks und des Fernsehens Artikel 27 1 Jeder Burger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht den Grundsatzen dieser Verfassung gemass seine Meinung frei und offentlich zu aussern Dieses Recht wird durch kein Dienst oder Arbeitsverhaltnis beschrankt Niemand darf benachteiligt werden wenn er von diesem Recht Gebrauch macht 2 Die Freiheit der Presse des Rundfunks und des Fernsehens ist gewahrleistet 16 Der Begriff der Zensur war durch die klare Regelung in verschiedenen Versionen der DDR Verfassung tabuisiert Dennoch wurde ein umfangreicher mehrgleisiger Zensurapparat etabliert differenziert nach tragender Instanz etwa Verwaltung Partei oder MfS nach Region und nach uberwachten Sparten Eine rechtliche Grundlage findet sich im Artikel 18 der Verfassung von 1968 Artikel 18 1 Die sozialistische Nationalkultur gehort zu den Grundlagen der sozialistischen Gesellschaft Die Deutsche Demokratische Republik fordert und schutzt die sozialistische Kultur die dem Frieden dem Humanismus und der Entwicklung der sozialistischen Menschengemeinschaft dient Sie bekampft die imperialistische Unkultur die der psychologischen Kriegfuhrung und der Herabwurdigung des Menschen dient Die sozialistische Gesellschaft fordert das kulturvolle Leben der Werktatigen pflegt alle humanistischen Werte der nationalen Kulturerbes und der Weltkultur und entwickelt die sozialistische Nationalkultur als Sache des ganzen Volkes 2 Die Forderung der Kunste der kunstlerischen Interessen und Fahigkeiten aller Werktatigen und die Verbreitung kunstlerischer Werke und Leistungen sind Obliegenheiten des Staates und aller gesellschaftlichen Krafte Das kunstlerische Schaffen beruht auf einer engen Verbindung der Kulturschaffenden mit dem Leben des Volkes 16 Aus der Perspektive der SED waren die Entwicklung und die inhaltliche und formale Gestaltung der Kultur politische Aufgaben Zensur erschien aus dieser Perspektive euphemistisch als Forderung Euphemismen fur die Zensur Bearbeiten Laura Bradley hat in einer Untersuchung aus dem Jahre 2010 gezeigt dass Zensur in der unmittelbaren Nachkriegszeit als Teil der Entnazifizierung durchaus Akzeptanz gefunden habe nach der Verfassung von 1949 aber nur noch verklausuliert habe angesprochen werden durfen Durch penibel eingehaltene Sprachregelungen siehe Sprachgebrauch in der DDR sei die sehr weitgehende Kontrolle als positive Forderung dargestellt worden 17 Begriffe wie Zensur oder Verbot wurden systematisch ausgeschlossen und durch offizielle Codes ersetzt Eine Quelle der euphemistischen Sprache war die Planwirtschaft staatliche Eingriffe in die Kultur erscheinen als Planung Leitung Lenkung Spielplangestaltung und parteimassige Fuhrungstatigkeit 18 Eine andere sprachliche Tarnung entstammte nach Bradley der Amtssprache Die Vorzensur wurde zum Genehmigungsverfahren die Zensurbefehle zu Weisungen aus Auffuhrungsverboten wurden administrative Massnahmen 19 Die SED selber und ihre Zensoren hatten sich dabei als Kulturforderer und Padagogen stilisiert indem sie mit Begriffen wie ideologische Klarungsprozesse geduldige Uberzeugung Hilfe Unterstutzung und Selbstkritik operierten Ihre Sprache charakterisierte die Partei als geduldig und allwissend und prasentierte Dramatiker und Regisseure als nervige Teenager denen es an ausreichender Weisheit fehlte und an Einsicht die sorgfaltige Tutoren brauchten und einiges zu lernen hatten Laura Bradley Cooperation and Conflict S 13 20 Strafrecht Bearbeiten Das Strafgesetzbuch der DDR stellte eine Reihe von Rechtsnormen zur Verfugung die zur Durchsetzung der Zensur Anwendung fanden Der Gummiparagraph 106 stellte staatsfeindliche Hetze und damit die Diskriminierung der gesellschaftlichen Verhaltnisse unter Strafe Mit dem 219 Ungesetzliche Verbindungsaufnahme konnte Besitz und Weitergabe westlicher Zeitungen und Zeitschriften bestraft werden 220 Staatsverleumdung schutzte staatliche Organe und ihre Mitarbeiter nicht nur vor Verleumdung sondern auch vor Verachtlichmachung 245 246 Geheimnisverrat wurde genutzt um die Weitergabe von Informationen uber die Situation in der DDR an westliche Medien zu bestrafen Urheberrecht Bearbeiten Um zu verhindern dass Schriftsteller der DDR zur Umgehung der Zensur ihre Werke im westlichen Ausland veroffentlichen regelte die Anordnung uber die Wahrung der Urheberrechte durch das Buro fur Urheberrechte 21 dass dies nur mit Genehmigung des Buros fur Urheberrechte erlaubt sei Umgehungsversuche Bearbeiten nbsp Ausgabe des von der Umweltbibliothek herausgegebenen TelegraphDie Zensur fuhrte zu Versuchen eine illegale Gegenoffentlichkeit zu schaffen Neben einigen kleineren kirchlichen Blattern sind hier insbesondere die Samisdat und der Magnitizdat innerhalb der Leipziger Liederszene 22 zu nennen Eine mehr als lokale Wirkung konnten diese jedoch nicht erreichen Siehe auch BearbeitenGeschichte der Zensur Zensur in der Bundesrepublik Deutschland Liste der auszusondernden Literatur in der DDR Postgeheimnis DDRLiteratur BearbeitenSimone Barck Martina Langermann Siegfried Lokatis Jedes Buch ein Abenteuer Zensursystem und literarische Offentlichkeiten in der DDR bis Ende der sechziger Jahre Akademie Verlag Berlin 1997 ISBN 3 05 003118 2 Laura Bradley Cooperation and Conflict GDR Theatre Censorship 1961 1989 Oxford University Press 2010 ISBN 0 19 958963 1 englisch Siegfried Brauer Clemens Vollnhals Hrsg In der DDR gibt es keine Zensur Die Evangelische Verlagsanstalt und die Praxis der Druckgenehmigung 1954 1989 Leipzig 1995 ISBN 3 374 01583 2 Siegfried Lokatis Theresia Rost Grit Steuer Hrsg Vom Autor zur Zensurakte Abenteuer im Leseland DDR Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2013 ISBN 978 3 95462 110 1 Joachim Walther Der funfte Zensor Unterdruckte Literatur in der DDR In Claudius Rosenthal Hrsg Zensur Konrad Adenauer Stiftung e V 2003 ISBN 3 933714 90 7 S 77 Falco Werkentin Politische Strafjustiz in der Ara Ulbricht Ch Links Berlin 1995 ISBN 3 86153 069 4 Ernest Wichner Herbert Wiesner Literaturentwicklungsprozesse Zensur der Literatur in der DDR Edition Suhrkamp 1782 Suhrkamp Verlag Frankfurt 1993 Die Tore weit In Der Spiegel 15 Januar 1996 Weblinks BearbeitenVideointerview links unten Historiker Siegfried Lokatis uber Buchzensur in der DDR in der Virtuellen Ausstellung Zeichen Bucher Netze Deutsches Buch und Schriftmuseum Blick uber die Mauer Medien in der DDR BpB Jedes Buch ein Abenteuer Zensur System und literarische Offentlichkeiten in der DDR bis Ende der sechziger Jahre Von Simone Barek Martina Langermann Siegfried LokatisEinzelnachweise Bearbeiten Ernest Wichner Herbert Wiesner Literaturentwicklungsprozesse die Zensur der Literatur in der DDR Suhrkamp Verlag Frankfurt 1993 Martin Broszat Gerhard Braas Hermann Weber SBZ Handbuch Munchen Oldenbourg 1993 ISBN 3 486 55262 7 S 53 54 Laura Bradley Cooperation and Conflict S 2 Verordnung uber die Entwicklung fortschrittlicher Literatur vom 16 August 1951 GBl Nr 100 27 August 1951 S 785 Nils Kahlefendt Abschied vom Leseland Die ostdeutsche Buchhandels und Verlagslandschaft zwischen Ab und Aufbruch In Aus Politik und Zeitgeschichte B 13 2000 Marcel Reich Ranicki Nur noch mit Genehmigung Ein neuer Schlag gegen die Schriftsteller in der DDR In Die Zeit Nr 13 1966 Vgl Laura Bradley Cooperation and Conflict GDR Theatre Censorship 1961 1989 Oxford UP 2010 New York 2011 S 2 f Vgl Laura Bradley Cooperation and Conflict S 4 f Gunter Hohne Prenzlauer Berg und Jammertal Ab heute in der KulturBrauerei Zeitzeugnisse der 80er Jahre uber einen verhinderten Dialog zur Stadterneuerung Memento vom 22 Dezember 2009 im Internet Archive Zuerst erschienen als Rezension in Der Tagesspiegel 1996 Patrick Conley Der parteiliche Journalist Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 050 9 S 36 Mitteldeutscher Rundfunk Lexikon Rundfunk der DDR Memento vom 14 August 2006 im Internet Archive Claudia Dittmar Feindliches Fernsehen Das DDR Fernsehen und seine Strategien im Umgang mit dem westdeutschen Fernsehen Transcript Bielefeld 2010 ISBN 978 3 8376 1434 3 S 100 DDR Mythos und Wirklichkeit Medien Memento vom 6 August 2020 im Internet Archive Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 7 Oktober 1949 auf verfassungen de auch auf documentarchiv de Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 6 April 1968 auf dokumentenarchiv de a b zitiert nach Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 6 April 1968 auf dokumentenarchiv de Laura Bradley Cooperation and Conflict S 9 ff Vgl Laura Bradley Cooperation and Conflict S 11 Laura Bradley Cooperation and Conflict S 12 Laura Bradley Cooperation and Conflict GDR Theatre Censorship 1961 1989 S 13 Original Their language characterized the Party as patient and omniscient and presented dramatists and directors as troublesome teenagers who lacked suffizient wisdom and insight needed careful tutoring and had a good deal to learn Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Teil II Nr 21 Leipziger Liederszene Magnitisdat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zensur in der DDR amp oldid 234845759