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Helmut Beumann 23 Oktober 1912 in Braunschweig 14 August 1995 in Marburg vollstandiger Name Helmut Karl Otto Beumann war ein deutscher Historiker Der Sohn eines Regierungsbaumeisters wuchs in Bernburg auf Er begann das Studium der Geschichte Germanistik Philosophie und Latein 1931 in Leipzig Im Jahr 1932 wechselte er nach Berlin und wurde dort bei Robert Holtzmann mit einer Arbeit uber das Urkundenwesen der Bischofe von Halberstadt promoviert Anschliessend lernte er Carl Erdmann kennen Beumann beantragte am 28 Dezember 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Februar 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 450 012 1 Im Zweiten Weltkrieg nahm er 1941 42 am Krieg gegen die Sowjetunion teil 1944 erfolgte bei Edmund E Stengel in Marburg seine Habilitation mit der historiographischen Untersuchung uber Widukind von Corvey Seine Studie loste einen Paradigmenwechsel in der deutschsprachigen Mediavistik aus indem er neben der faktenbezogenen Auswertung der Quellen gleichrangig die Frage der Vorstellungswelt des Geschichtsschreibers stellte 2 Nach Kriegsende nahm er die Lehrtatigkeit als Dozent auf Seit 1946 lehrte er in Marburg als Privatdozent 1956 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl an die Universitat Bonn Dort war er Leiter eines Studentenwohnheims des Carl Schurz Collegs 3 Zum Sommersemester 1964 kehrte Beumann als Nachfolger von Heinrich Buttner als Professor nach Marburg zuruck Seit 1968 war er korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica Beumann war Grundungsmitglied im Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte und ubernahm 1972 den Vorsitz Im Jahr 1981 wurde er emeritiert Zu seinen bedeutendsten akademischen Schulern gehorten Hartmut Hoffmann Irmgard Fees Reinhard Wenskus Monika Minninger Friedrich Lotter Kurt Ulrich Jaschke Beumann war korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1969 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz 1974 und der Braunschweiger Wissenschaftlichen Gesellschaft 1984 und ordentliches Mitglied der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1971 deren Abteilung Jahrbucher der Deutschen Geschichte er ab 1979 leitete 1984 wurde er von Hans Krollmann in Marburg mit dem Bundesverdienstkreuz I Klasse ausgezeichnet 1987 wurde Beumann fur seine Bemuhungen um den Konstanzer Arbeitskreis die Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg verliehen 1988 verlieh ihm die Universitat Graz die Ehrendoktorwurde Beumanns Hauptarbeitsgebiet war die Ottonenzeit Sein 1987 erstmals erschienenes Werk uber die Ottonen wurde wiederholt neu aufgelegt und erschien im Jahr 2000 in der funften Auflage Beumann war Vorsitzender der Deutschen Kommission fur die Bearbeitung der Regesta Imperii Die Sammelbande uber die wichtigsten Arbeiten zu Themen der Historiographie sowie zur politischen geistigen kirchlichen Geschichte des Mittelalters von der Merowinger bis zur Stauferzeit sind in den Jahren 1962 bis 1987 veroffentlicht worden Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Die Ottonen Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 384 Kohlhammer Stuttgart u a 1987 ISBN 3 17 016473 2 5 Auflage ebenda 2000 Widukind von Korvei Untersuchungen zur Geschichtsschreibung und Ideengeschichte des 10 Jahrhunderts Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen Bd 10 3 Abhandlungen zur Corveyer Geschichtsschreibung Bd 3 Bohlau Weimar 1950 Herausgeberschaften mit Werner Schroder Fruhmittelalterliche Ethnogenese im Alpenraum Nationes Bd 5 Thorbecke Sigmaringen 1985 ISBN 3 7995 6105 6 mit Werner Schroder Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter Ergebnisse der Marburger Rundgesprache 1972 1975 Thorbecke Sigmaringen 1978 ISBN 3 7995 6101 3 Heidenmission und Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalters Wege der Forschung Bd 7 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Literatur BearbeitenInge Auerbach Catalogus professorum Academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat in Marburg Band 3 Von 1971 bis 1991 Teil 1 Fachbereich 01 19 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 15 3 1 Elwert Marburg 2000 ISBN 3 7708 1159 3 S 151 f Irmgard Fees Helmut Beumann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 28 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 413 7 Sp 108 122 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Manfred Garzmann Beumann Helmut In Manfred R W Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Norman Mathias Pingel Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Meyer Braunschweig 1996 ISBN 3 926701 30 7 S 21 f Hartmut Hoffmann Nachruf Helmut Beumann In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 52 1996 S 397 398 online Kurt Ulrich Jaschke Helmut Beumann 1912 1995 In Mitteldeutsches Jahrbuch fur Kultur und Geschichte Bd 5 1994 S 261 263 Anne Christine Nagel Im Schatten des Dritten Reichs Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1970 Formen der Erinnerung Bd 24 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 35583 1 Zugleich Giessen Universitat Habilitations Schrift 2003 Jurgen Petersohn Nachruf auf Helmut Beumann In Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Bd 36 Nr 6 1999 ISSN 0512 1523 S 43 46 Jurgen Petersohn Helmut Beumann 1912 1995 Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderbd 43 Thorbecke Sigmaringen 1997 ISBN 3 7995 6751 8 Mit zwei Anhangen Jorg Schwarz Bibliographie Helmut Beumann Martin Fruh Verzeichnis der bei Helmut Beumann angefertigten Dissertationen online Jurgen Petersohn Nekrolog Helmut Beumann 1912 1995 In Historische Zeitschrift Bd 262 Heft 2 1996 S 657 659 JSTOR 27630811 Hermann Schefers Hrsg Einhard Studien zu Leben und Werk Dem Gedenken an Helmut Beumann gewidmet Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 12 HKD Darmstadt 1997 ISBN 3 88443 033 5 Ernst Schubert Zum Tode von Helmut Beumann In Sachsen und Anhalt Bd 20 1997 S 467 470 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helmut Beumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Helmut Beumann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen von Helmut Beumann im Opac der Regesta Imperii Beumann Helmut Karl Otto Hessische Biografie Stand 25 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Anne Christine Nagel Im Schatten des Dritten Reichs Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1970 Gottingen 2005 S 38 Anm 48 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2800997 Zur forschungsgeschichtlichen Bedeutung des Werkes Jurgen Petersohn Helmut Beumann 1912 1995 Mit zwei Anhangen Sigmaringen 1997 S 17 ff online Gerd Althoff Widukind von Corvey Kronzeuge und Herausforderung In Ders Inszenierte Herrschaft Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter Darmstadt 2003 S 78 104 hier S 81 ff Ludger Korntgen Konigsherrschaft und Gottes Gnade Zu Kontext und Funktion sakraler Vorstellungen in Historiographie und Bildzeugnissen der ottonisch fruhsalischen Zeit Berlin 2001 S 31 f Roderich Schmidt Helmut Beumann zum Gedenken In Ders Hrsg Helmstedt Magdeburg Wittenberg Historische und sprachliche Studien zum mitteldeutschen Raum Bielefeld 1997 S 77 90 hier S 87 Normdaten Person GND 11851041X lobid OGND AKS LCCN n82025203 VIAF 46769428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beumann HelmutALTERNATIVNAMEN Beumann Helmut Karl Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1912GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 14 August 1995STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Beumann amp oldid 236081059