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Die Liudolfinger auch als Ottonen bezeichnet die Bezeichnung Ottonen geht auf die drei liudolfingischen Kaiser Otto I Otto II und Otto III zuruck waren ein sachsisches Adelsgeschlecht Das alteste mit Sicherheit identifizierbare Familienmitglied war Graf Liudolf 866 Die Ottonen folgten den Konradinern als Herrscherdynastie im Heiligen Romischen Reich das sie von 919 bis 1024 als Romisch deutsche Konige und ab 962 als Kaiser regierten Nachdem die Ottonen mit dem Tod Heinrichs II 1024 in mannlicher Linie ausgestorben waren ging die Konigswurde auf die Salier uber Verwandtschaftstafel der Ottonen in einer Handschrift der Chronica Sancti Pantaleonis aus dem fruhen 13 Jahrhundert Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek Cod Guelf 74 3 Aug 2 pag 226 Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Konige und Kaiser 2 1 Heinrich I 2 2 Otto I 2 3 Otto II 2 4 Otto III 2 5 Heinrich II 3 Weitere bedeutende Liudolfinger 4 Stammliste 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenDer im 9 Jahrhundert fortschreitende Zerfall des Karolingerreiches fuhrte 843 zunachst zur Ausbildung dreier Reichsteile und 870 zur Spaltung in ein west und eines ostfrankisches Reichsgebiet Im Herzogtum Sachsen und in anderen Teilen des Ostfrankischen Reiches begannen die fuhrenden Adelsfamilien um ihren Herrschaftsanspruch in diesen Gebieten zu kampfen Bereits Mitte des 9 Jahrhunderts zeichnete sich ab dass im Herzogtum Sachsen die Liudolfinger zu diesen Adelsfamilien gehorten 1 Der Aufstieg der Liudolfinger fallt zusammen mit dem Aufstieg des Ostfrankischen Reiches und dem Entstehen des Heiligen Romischen Reiches Angesichts der Machtverhaltnisse im Reich erwirkte der Frankenherzog und Konig des Ostfrankenreiches Konrad I als er bereits im Sterben lag bei seiner Familie den Verzicht auf ihren geburtsrechtlichen Anspruch auf die Konigswurde Den ostfrankischen Stammesherzogen empfahl er die Wahl seines machtigsten Gegners des Liudolfingers Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger 2 Konige und Kaiser BearbeitenDie Herrscher des ostfrankisch deutschen Reichs aus dem Geschlecht der Liudolfinger waren Heinrich I Konig 919 936 Otto I der Grosse 936 973 ab 962 als Kaiser Otto II Mitkonig 963 Mitkaiser 967 Alleinherrscher 973 983 Otto III 983 1002 ab 996 als Kaiser Heinrich II 1002 1024 ab 1014 als Kaiser Heinrich I Bearbeiten Hauptartikel Heinrich I Heinrich I war der Sohn des sachsischen Herzogs Otto des Erlauchten und ein Enkel Liudolfs Er wurde 919 in Fritzlar von den frankischen und sachsischen Grossen zum ostfrankischen Konig gewahlt Eine seiner wichtigsten Aufgaben war die Verteidigung des Reiches gegen die immer wieder angreifenden Magyaren Diese besiegte er im Jahre 933 in der Schlacht bei Riade an der Unstrut Im selben Jahr unterwarf er die Elbslawen und Bohmen Dadurch konnte er das Reich nach innen stabilisieren Eines seiner politischen Ziele war die Schaffung der Reichseinheit Diese wollte er mittels der 929 verabschiedeten Quedlinburger Hausordnung erreichen die seinen zweiten Sohn Otto zum direkten Nachfolger bestimmte Die anderen Sohne wurden mit der Herzogswurde abgefunden Otto I Bearbeiten Hauptartikel Otto I Mit Konig Otto I der auch Otto der Grosse genannt wird bestieg 936 eine der bedeutendsten Personlichkeiten des Heiligen Romischen Reiches den Thron Ottos Heer war es das die Ungarn endgultig besiegte und der Bedrohung aus dem Sudosten ein Ende bereitete als er sie in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 vernichtend schlug Um die Stabilisierung des Reiches zu vollenden liess Otto sich von Papst Johannes XII im Jahre 962 zum Kaiser kronen Gleichzeitig erneuerte er das romische Kaisertum von Karl dem Grossen bestatigte die Pippinische Schenkung durch das Privilegium Ottonianum und verheiratete seinen Sohn und Thronfolger Otto mit Theophanu einer byzantinischen Prinzessin Otto II Bearbeiten Hauptartikel Otto II Bereits 961 wurde der Sohn von Otto I von seinem Vater zum Mitkonig und 967 zum Mitkaiser erhoben Als nach 37 jahriger Herrschaft sein Vater verstarb trat der erst 18 Jahrige 973 die Alleinherrschaft an und fuhrte die Politik seines Vaters als romisch deutscher Kaiser fort Wahrend seiner Herrschaft erlitt Otto II jedoch schwere Niederlagen Bei der Schlacht am Kap Colonna 982 gegen die sizilianischen Sarazenen entging er nur knapp dem Tod und wenige Tage spater einer byzantinischen Gefangenschaft Im Folgejahr gingen durch den Slawenaufstand von 983 dem romisch deutschen Reich die meisten Gebiete ostlich der Elbe fur uber 140 Jahre verloren Als Otto II 983 starb war sein Sohn und designierter Nachfolger erst drei Jahre alt Otto III Bearbeiten Hauptartikel Otto III Dieser wurde als Otto III im Jahre 983 zum deutschen Konig gewahlt Fur ihn ubernahm seine Mutter bis 991 die Regentschaft Funf Jahre spater wurde er zum Kaiser gekront Kaiser Otto III starb sehr fruh 1002 und hinterliess keinen Erben Heinrich II Bearbeiten Hauptartikel Heinrich II Doch es wurde mit Heinrich einem Vetter Ottos noch einmal ein Liudolfinger deutscher Konig Heinrich war der Urenkel von Konig Heinrich I und bestieg 1002 als Heinrich II den Thron Konigswahl von 1002 Trotz aller Widerstande wurde er 1014 zum Kaiser gekront Spater wurde er aufgrund seiner vielen Stiftungen Grundung des Bamberger Bistums 1146 heiliggesprochen Er starb 1024 ohne mannlichen Erben sodass die Ottonendynastie in mannlicher Linie ausstarb Mit Heinrich ging die Epoche der Ottonen zu Ende und die Konigswurde an die Salier uber Weitere bedeutende Liudolfinger BearbeitenAltfrid Bischof von Hildesheim bis 874 die Zuordnung ist sehr fraglich nach neueren Erkenntnissen eher ein Liudgeride Liudolf Herzog von Sachsen bis 866 Brun Herzog von Sachsen 866 880 Otto der Erlauchte Herzog von Sachsen 880 912 Thankmar Gerberga Konigin von Frankreich bis 954 Hadwig Herzogin von Franzien bis 956 Heinrich Herzog von Bayern 947 955 Hathwig Abtissin von Essen Brun Erzbischof von Koln 953 965 Herzog von Lothringen bis 965 Wilhelm Erzbischof von Mainz 954 968 Liudolf von Schwaben Herzog von Schwaben 949 953 Mathilde Abtissin in Essen von 973 1011 Mathilde Abtissin in Quedlinburg von 966 999 Heinrich der Zanker Herzog von Bayern 955 976 985 995 Otto I Herzog von Schwaben 973 982 Herzog von Bayern 975 982 Brun von Augsburg Bischof 1006 1029 Stammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste der LiudolfingerSiehe auch BearbeitenOttonische Renaissance Ottonische Buchmalerei Ottonisch salisches ReichskirchensystemLiteratur BearbeitenGerd Althoff Die Ottonen Konigsherrschaft ohne Staat 3 durchgesehene Auflage Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 022443 8 Gerd Althoff Hagen Keller Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Krisen und Konsolidierungen 888 1024 Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd 3 10 vollig neu bearbeitete Auflage Klett Cotta Stuttgart 2008 ISBN 978 3 608 60003 2 Matthias Becher Rex Dux und Gens Untersuchungen zur Entstehung des sachsischen Herzogtums im 9 und 10 Jahrhundert Historische Studien Bd 444 Matthiesen Husum 1996 ISBN 3 7868 1444 9 Helmut Beumann Die Ottonen 5 Auflage Kohlhammer Stuttgart u a 2000 ISBN 3 17 016473 2 Klaus Gereon Beuckers Johannes Cramer Michael Imhof Hrsg Die Ottonen Kunst Architektur und Geschichte 2 durchgesehene Auflage Imhof Petersberg 2006 ISBN 3 932526 91 0 Patrick Corbet Les saints ottoniens Saintete dynastique saintete royale et saintete feminine autour de l an Mil Beihefte der Francia Bd 15 Thorbecke Sigmaringen 1986 ISBN 3 7995 7315 1 online Wolfgang Giese Liudolfinger In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 718 721 Digitalisat Winfried Glocker Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik Studien zur Familienpolitik und zur Genealogie des sachsischen Kaiserhauses Dissertationen zur mittelalterlichen Geschichte Bd 5 Bohlau Koln u a 1989 ISBN 3 412 12788 4 Hagen Keller Die Ottonen 6 aktualisierte Auflage Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 77413 3 Ludger Korntgen Ottonen und Salier 3 durchgesehene und bibliographisch aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23776 0 Simon MacLean Ottonian Queenship Oxford University Oxford 2017 ISBN 978 0 19 880010 1 Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Ottonische Neuanfange von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2701 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liudolfinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grablege Liudolfs und der fruhen Liudolfinger in GandersheimEinzelnachweise Bearbeiten Jutta Gladen Auf den Spuren Ottos des Grossen 3 Auflage Halle Saale 2001 ISBN 3 89812 048 1 S 16 18 Florian Neumann Schnellkurs Mittelalter DuMont Koln 2006 ISBN 3 8321 7619 5 S 64 Normdaten Person GND 118728628 lobid OGND AKS LCCN sh85054530 VIAF 50020340 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liudolfinger amp oldid 237291257