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Hathwig in der Literatur auch oft Hadwig historisch auch Hathauuiga Hathuwi und Hathuwig unbekannt am 18 Juli eines unbekannten Jahres war Abtissin des Stifts Essen Ihre genauen Regierungsdaten sind unbekannt In ihre Amtszeit fiel ein Brand der die Stiftskirche beschadigte und das Stiftsarchiv vernichtete Hathwig betrieb tatkraftig den Wiederaufbau wodurch sie die Grundlage der Blute des Stiftes unter den Abtissinnen Mathilde Sophia und Theophanu legte Stifterbild der verlorenen Vita der Hl Pinnosa und Cosmas und Damian Hathwig uberreicht unter Furbitten Pinnosas der thronenden Maria die Handschrift Umzeichnung von 1697 Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Leben 2 1 Der Hathwig Bau 2 2 Das Essener Skriptorium 2 3 Reliquienerwerb 2 4 Der Hathwig Codex 2 4 1 Das Stifterbild 2 4 2 Das Christusbild 2 5 Steigerung der Bedeutung des Stiftes 3 Memoria 4 Grabgedicht Hathwigs 5 Fragestellungen 6 Anmerkungen 7 LiteraturQuellenlage BearbeitenHathwig ist als Essener Abtissin durch eine am 15 Januar 947 in Frankfurt ausgestellte Urkunde Konig Ottos I 1 sowie durch eine abschriftlich uberlieferte Urkunde des Papstes Agapitus II 2 belegt Das Todesdatum ist belegt im Merseburger Nekrolog als Hathuwi abbatissa sowie im Essener Nekrolog als Hathuwig Weitere Eintrage finden sich in den Gedenkbuchern der Reichenau sowie des Klosters St Gallen im Nekrolog von Borghorst sowie in den Memorialeintragen eines Essener Sakramentars aus dem spaten 10 Jahrhundert Ein Grabgedicht das in einer Handschrift aus Saint Omer 3 vom Ende des 10 Jahrhunderts uberliefert ist wird ihr zugeordnet Das Stifterbild eines Codex den Hathwig gestiftet hat ist durch eine Umzeichnung aus dem 17 Jahrhundert erhalten Trotz dieser scheinbaren Vielfalt von Quellen ist es bisher weder gelungen Hathwigs Amtszeit als Abtissin exakt zu bestimmen noch ihren familiaren Hintergrund genau zu ermitteln Leben BearbeitenHathwigs Geburtsjahr Geburtsort Abstammung und exakte Amtszeit sind nicht bekannt Die Urkunde Ottos I aus dem Jahr 947 bietet das einzige exakte Datum aus Hathwigs Leben Die Echtheit dieser Urkunde bei der nur die ersten beiden Zeilen aus der Feder des Erzkanzlers Brun stammen und der Rest in Essen geschrieben wurde ist unbestritten da die Urkunde nach 962 mit dem nach der Kaiserkronung verwendeten Siegel Ottos I neu gesiegelt wurde und der Text in spateren Urkunden fur das Stift Essen in Bezug genommen wird 4 Das auf einem Umweg uber eine westfrankische Handschrift aus St Omer uberlieferte Grabgedicht ist mit Sicherheit Hathwig zuzuordnen da es als Leistung der Verstorbenen den Wiederaufbau einer Kirche preist Der Stiftsbrand von 946 ist durch die Urkunde Ottos I und eine Erwahnung in Kolner Annalen 5 belegt Nach dem Grabgedicht hat Hathwig fast funfzig Jahre als Abtissin amtiert und nach dem Brand noch einige Jahre gelebt Die nur in einer auf Initiative der Abtissin Berta von Arnsberg 1245 und nochmals 1290 papstlich bestatigten Abschrift uberlieferte Urkunde Agapits II wird auf 951 datiert Die Echtheit dieser Urkunde wird angezweifelt 6 Die nachste sichere datierbare Abtissin von Essen ist Mathilde die am 23 Juli 973 eine Urkunde Ottos II erhielt so dass Hathwig zwischen 951 und 973 verstorben sein muss Die uberlieferten Essener Abtissinnenkalender helfen bei einer Bestimmung der Amtszeit Hathwigs nicht weiter da sie erst in der fruhen Neuzeit zusammengestellt wurden und von Irrtumern durchsetzt sind Der sogenannte Brusseler Abtissinnenkatalog erwahnt Hathwig als zehnte Essener Abtissin nach einer Gerbergis die wie sie eine Tochter imperatoris Henrici primi gemeint ist Konig Heinrich I der nie imperator also Kaiser war gewesen sein soll Diese familiare Zuordnung ist eine Verwechselung des Katalogerstellers Heinrich I hatte zwar tatsachlich zwei Tochter namens Gerberga und Hathwig beide verblieben jedoch im Laienstand Hathwig war 947 als die Essener Abtissin gleichen Namens die Urkunde Ottos I erhielt mit Hugo von Franzien verheiratet eine Identitat der Tochter Heinrichs I mit der Abtissin ist daher ausgeschlossen da Ehestand und Abtissinnenwurde nicht miteinander vereinbar waren Auch der zweite fruhneuzeitliche Abtissinnenkatalog von Hiltrop macht Hathwig zur Tochter Heinrichs I Auch seine ubrigen Angaben zu ihr sind verwirrend Bei Hiltrop ist ihre Vorgangerin Suanhild die hundert Jahre spater lebte Hathwigs Nachfolgerin soll Mathilde I sein der eine Alheidis folgt die auf zwei Gemmenkreuzen abgebildet sei das trifft jedoch nur auf Mathilde zu Auch wenn Hathwigs Amtszeit nicht exakt bestimmbar ist lassen sich aus den Quellen zahlreiche Aktivitaten der Abtissin erschliessen Der Hathwig Bau Bearbeiten Walter Zimmermann der 1952 archaologische Ausgrabungen am kriegszerstorten Essener Munster unternahm fand unter dem Westwerk Fundamente eines bis dahin unbekannten Vorgangerbaus Aufgrund der aus dem Grabgedicht bekannten Bautatigkeit Hathwigs pragte er fur diesen Bau die Bezeichnung Hathwig Bau den er als typisches ottonisches Westwerk mit quadratischem Mittelturm und zwei flankierenden Treppenturmen rekonstruierte wobei das Westwerk nach dem Brand ab 947 neu errichtet worden sei Ausgehend davon dass dieses erste Westwerk um 947 erbaut worden sei datierte Zimmermann das heute noch vorhandene Westwerk des Munsters auf die Amtszeit der Abtissin Theophanu 1039 bis 1058 Die neuere Forschung hat sich inzwischen entschieden das vorhandene Westwerk auf 997 bis 1002 zu datieren also in die Amtszeit der Abtissin Mathilde und den Bau des bisher Hathwig zugeschriebenen ersten Westwerk fruher anzusetzen Durch den Bau von Westwerken machten Kloster auch baulich ihre Reichsunmittelbarkeit deutlich Aus dem Text der Urkunde vom 15 Januar 947 geht hervor dass das Stift Essen die Reichsunmittelbarkeit bereits unter den Vorgangern Ottos I erlangt hatte mutmasslich unter Konrad I 911 919 7 Die Zuordnung des ersten Westwerks zu Hathwig ist daher fraglich aufgrund ihrer langen Amtszeit kann sie als Bauherrin allerdings nicht ausgeschlossen werden Auch der Umfang ihres durch das Grabgedicht gesicherten Wiederaufbaus ist unbekannt Das Essener Skriptorium Bearbeiten Der Brand von 946 hat bis auf eine Urkunde des Konigs Zwentibold das Stiftsarchiv und den Bucherbestand bis auf altere nicht mehr in Benutzung befindliche Bucher wie das Altfrid Evangeliar vernichtet Unter der Leitung Hathwigs verwendeten die Essener Stiftsdamen grossen Fleiss darauf die Bestande zu ersetzen und zu erganzen Das Essener Skriptorium ist erst 1991 aufgrund Gemeinsamkeiten der Handschriften nachgewiesen worden Aufgrund der Anzahl der schreibenden Personen zwischen dem Stiftsbrand und dem Ende des Jahrhunderts wurden etwa 60 einzelne im Essener Stil schreibende Hande nachgewiesen sind die Kanoniker des Stifts als Schreiber ausgeschlossen Die einzelnen Hande erreichten selten kalligrafisches Niveau Initialen waren einfach gehalten Zeichnungen sind selten und von eher geringer kunstlerischer Qualitat Die Stiftsdamen schrieben zum eigenen Gebrauch auf gutem weissem Schafspergament das sie mit einer schwarzglanzenden Tinte beschrieben die leicht von der braunen Eisengallustinte des benachbarten Klosters Werden zu unterscheiden ist Die Vorlagen fur die Abschriften wahlte man in Essen sorgfaltig aus An einer Prudentius Handschrift die sich erhalten hat lasst sich ablesen dass die Essener Stiftsdamen das von Werden uberlassene Buch anhand einer weiteren Abschrift die aus einer anderen Texttradition stammte vervollstandigt haben Quelle der anderen Vorlage konnte Bischof Brun von Koln gewesen sein der Prudentiustexte an einige Konvente weitergegeben haben soll und als sehr belesen galt 8 Bruns Grabgedicht ist in derselben Handschrift aus St Omer wie Hathwigs uberliefert was auf Kontakte zwischen dem Stift Essen und Brun schliessen lasst Reliquienerwerb Bearbeiten nbsp Illustration aus der verlorenen Vitenhandschrift Hathwigs Jesus kront die Heiligen Cosmas und Damian Umzeichnung von 1697Hathwig erweiterte das Heiltum ihrer Kirche um weitere Reliquien wobei sie eine besonders ausgepragte Tendenz zeigte Reliquien von weiblichen Heiligen zu erwerben die sich als Rollenvorbilder fur die Sanktimonialen des Stifts besonders eigneten Hathwig beschaffte Reliquien der Heiligen Pinnosa aus Koln und moglicherweise der Hl Liuttrudis aus Niggenkerke bei Corvey und der Hl Walburga aus dem Stift Meschede Besonders die Hl Pinnosa war eine hoch geschatzte Heilige der Verlust dieser Reliquien wurde in Koln stark beklagt da ursprunglich diese Heilige die Rolle der Hl Ursula als Anfuhrerin der Jungfrauen hatte die durch die Hunnen vor Koln den Martyrertod erlitten Hathwig liess die Vita Pinnosas sowie der Stiftspatrone Cosmas und Damian durch das Skriptorium der Abtei Fulda in einer Prachthandschrift niederschreiben die heute verloren ist Lediglich das Stifterbild ist durch eine neuzeitliche Umzeichnung uberliefert Die Verehrung Pinnosas hielt auch unter Hathwigs Nachfolgerinnen an Die Abtissin Theophanu liess fur die Reliquien einen silbernen heute ebenfalls verlorenen Reliquienschrein anfertigen Auf dem Buchdeckel des ebenfalls von dieser Abtissin gestifteten Theophanu Evangeliars ist Pinnosa neben Walburga eine der Heiligen die Theophanus Furbitte unterstutzen Der Hathwig Codex Bearbeiten Von der Prachthandschrift die Hathwig fur das Stift Essen anfertigen liess sind lediglich zwei Zeichnungen durch neuzeitliche Abzeichnungen uberliefert Beiden Zeichnungen gemeinsam ist die teilweise Verwendung griechischer Schriftzeichen zur Bezeichnung der Figuren Die Zeichnungen sind das Stifterbild auf dem Hathwig in Begleitung einer weiteren Figur in Kleidung einer Sanktimonialen durch die Vermittlung der Heiligen Pinnosa das Buch der Gottesmutter die von zwei Engeln begleitet wird ubergibt Das zweite Bild zeigt Jesus der die Heiligen Cosmas und Damian kront Aus diesen Bildern wird geschlossen dass die Handschrift die Heiligenviten von Cosmas und Damian und Pinnosas enthielt Beide Bilder sind trotz des Umstandes dass sie nur als Abzeichnungen bekannt sind als Produkte der Fuldaer Buchmalerschule zu erkennen Das Stifterbild Bearbeiten Das Stifterbild zeigt in der oberen Ebene Maria in einem ovalen Heiligenschein als thronende Gottesmutter die von zwei in griechischer Schrift als Cherubim und Seraphim bezeichneten Engeln begleitet ist Auf einer als Hugel der Bodenlinie gebildeten Zwischenebene also uber die Stifter erhoben steht die Heilige Pinnosa die mit der rechten auf die Bittenden deutet wahrend ihre Linke zu Maria vermittelt Unterhalb Marias ist Hathwig in kniender betender Haltung abgebildet die mit der rechten das Buch darbringt Neben Hathwig steht eine zweite weibliche Figur in der Kleidung einer Sanktimonialen die als Thioterae bezeichnet ist Die Deutung dieser Figur ist nicht sicher Vorgeschlagen wurde dass es sich um eine Verballhornung von 8eofoῤos handelt Bodarwe schlagt die Lesart Oew8eeai die Gottgeweihten vor womit die Figur als Vertreterin des Konvents zu interpretieren ware 9 Das Christusbild Bearbeiten Das Bild zeigt zentral Jesus thronend in einem ovalen Heiligenschein zusatzlich gekennzeichnet durch einen Kreuznimbus und den in griechischen Buchstaben geschriebenen Titel als Konig der Konige Unter ihm stehen die namentlich bezeichneten Heiligen Cosmas und Damian rechts Cosmas links Damian Beide sind zusatzlich durch ihr ubliches Heiligenattribut den Salbtopf als Arzte gekennzeichnet Christus setzt beiden eine Krone als Zeichen ihrer durch das Martyrium gewonnenen Heiligkeit auf Der Aufbau dieses Bildes folgt byzantinischen Vorbildern Steigerung der Bedeutung des Stiftes Bearbeiten Der Essener Konvent erneuerte unter Hathwig eine Gebetsverbruderung mit dem Kloster St Gallen sowie dem Stift Gandersheim dieses wird daraus geschlossen dass eine Liste Essener Stiftsdamen uber den Umweg Gandersheim in ein St Gallener Verbruderungsbuch gelangte Essen war damit in Gebetsgemeinschaften mit bedeutenden und angesehenen Institutionen verbunden die sich durch besondere Herrschernahe auszeichneten Dieses erlaubt den Ruckschluss dass Essen ebenfalls uber grosses Ansehen und Herrschernahe verfugte Diese ausserte sich auch darin dass in der Urkunde Ottos I von 947 erstmals die Stiftsimmunitat dokumentiert ist In der Papsturkunde Agapits erhielt das Stift zudem die Exemtion so dass es weltlich nur dem Herrscher und spirituell nur dem Heiligen Stuhl unterstand Sofern die Vermutung stimmt dass die spatere Essener Abtissin Mathilde die eine Enkelin Ottos war bereits um 953 dem Stift Essen zur Erziehung ubergeben wurde war dieses auch eine Anerkennung der Leistungen Hathwigs durch das Herrscherhaus Memoria BearbeitenHathwigs Todesjahr ist wie das vieler mittelalterlicher Personen nicht verzeichnet da es im Rahmen des Totengedenkens nur auf den jahrlich wiederkehrenden Todestag ankam In Essen wurde Hathwig alljahrlich mit mehreren Messen und Illumination ihres Grabes das sich wahrscheinlich im Mittelschiff der Stiftskirche vor dem Altar befand gedacht Hathwigs Todestag der 18 Juli ist in mehreren Nekrologen von Klostern und Stiften verzeichnet die grosstenteils dem Stift Essen in Gebetsverbruderung verbunden waren Bemerkenswert ist ihr Eintrag im Merseburger Nekrolog in dem der Historiker Gerd Althoff die Memoria der Liudolfinger erkannt hat 10 Aufgrund der Aufnahme Hathwigs in das Gebetsgedenken der Liudolfinger wird eine liudolfingische Abstammung Hathwigs fur sicher gehalten Grabgedicht Hathwigs BearbeitenPerquam conspicuus generoso pectore TAFOC Quo debellato sita victrix principe mundi Candida lacteoli coetus antistes amicum Spiritui sanctum templum sed integra vitae Hostia grata Deo sed labia pura sed agno Digna comes durx virginibus dignissima castis Quos hic mundus habet requis decerpta laborum Iam meliore sui super aethera parte triumphat Non est huic titulus atavos conferre supinos Prestitit his sola virtutis imagine nota Atque ita se gessit dum mundo seria vixit Ut nido hanc pennas facile extendisse loquare Magno maiores Subiit nam mascula mundum Foecundum culpe ARETHC CPOYDOIA satelles Certans angelicae fragile sub corpore vitae Propositique tenax sexum virtute redemit Et quam post cineres tibi Christe restruxerat edem Augens qua numero commissas qua meritorum Ditans dote suas callensque sagacius una Quid deceat quid non quo virtus quo ferat error Adde quod insignis studio pietatis in omnes Cara suis iuxta metuendaque mater alumnis Ingenium tetrico destrinxit mite severo Tota teres vitiisque recalcans tuta tetendit Unguibus a teneris mutare superna caducis Quod sibi iam gratum gratatur compote voto Qua concessisti naturae virgo beata Et subscripta dies quam versu dicere non est nos prece nos psalmis tibi iusta peregimus at tu Sis nostris memor atque perita precare vicissim 11 Darunter findet sich ein kurzer Prosatext der schlecht erhalten ist und grosse Lucken aufweist Dieser berichtet dass Hathwig zur Abtissin eingesetzt worden sei und dieses Amt vorbildlich fur achtundvierzig Jahre innegehabt hatte Sie war korperlich leidend und sei nach langem Leiden verstorben und von allen tief betrauert worden Das Gedicht selbst enthalt an zahlreichen Stellen Bezugnahmen oder Zitate antiker Autoren so etwa in Zeile 3 integra vitae die sich auf Horaz Carmen I 22 1 bezieht oder Zeile 8 die auf Ovids Metamorphosen 15 875 Bezug nimmt Fragestellungen BearbeitenDie Liudolfingerin Hathwig war eine tatkraftige Leiterin des Stifts Essen von deren Wirken ihre heute prominenteren Nachfolgerinnen profitierten Offen bleibt die Frage ihrer exakten Amtszeit Insbesondere ist die Reihenfolge der Essener Abtissinnen vor Mathilde fraglich In den ungefahr siebzig Jahren zwischen Abtissin Wicburg die 898 die Schenkung Konig Zwentibolds erhielt und moglicherweise 906 verstarb und dem um 973 anzusetzenden Amtsantritt Mathildes II amtierten neben Hathwig die allein etwa 48 Jahre amtiert hat mindestens die Abtissinnen Mathilde I Ida und Agana wobei besonders die Reihung von Agana unter der die erste Krypta der Stiftskirche geweiht wurde und Hathwig Probleme macht Pothmann hat 1987 die Abfolge Mathilde I Hathwig Agana Ida vertreten die neuere Forschung neigt dazu Agana vor Hathwig anzusetzen 12 Die zweite offene Frage ist die genaue Einordnung Hathwigs innerhalb der liudolfingischen Familie Zimmermann hat sie in der Publikation seiner Ausgrabungsergebnisse 1958 als Tochter Ottos des Erlauchten bezeichnet ohne dieses naher zu begrunden 13 Diese Ansetzung ist fraglich Die belegten Kinder Ottos des Erlauchten sind vor oder um 876 geboren beim Regierungsantritt seines Sohnes Heinrich I 912 waren dessen altere Bruder bereits verstorben Hathwig musste wenn sie Tochter Ottos des Erlauchten war um 880 geboren sein und ihre grossten Leistungen als Abtissin dann bereits in hohem Alter vollbracht haben was in ihrem Grabgedicht nicht erwahnt ist Auch ist Hathwig in der Urkunde Ottos I nicht als Verwandte bezeichnet obwohl sie nach Zimmermann die Tante des Konigs gewesen ware Wahrscheinlicher erscheint dass Hathwig von einem der Kinder Ottos des Erlauchten abstammt Anmerkungen Bearbeiten Urkunde Nr 85 in Theodor Sickel Hrsg Diplomata 12 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Hannover 1879 S 166 168 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Rhein UB Nr 2 Nr 165 S 41 44 Boulogne sur Mar Bibliotheque muncipale Hs 102 unten wiedergegeben nach Poetae Latini medii aevi 5 1 2 Die Ottonenzeit Teil 1 2 Herausgegeben von Karl Strecker unter Mitarbeit von Norbert Fickermann Leipzig 1937 S 303 304 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Fremer S 37 Bodarwe S 117 Astrude crematur In Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 1 Annales et chronica aevi Carolini Hannover 1826 S 98 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Die Bestatigungen tragen den Vermerk dass dem Heiligen Stuhl die Originale nicht vorlagen Agapit stellte allerdings inhaltlich ahnliche Urkunden fur das Stift Gandersheim aus Lange St Cosmas und Damian S 50 Bodarwe S 276 Bodarwe S 371 Althoff Adels und Konigsfamilien S 293 Eine Ubersetzung ist unter http www inschriften net essen stadt inschrift nr di081 0004 html content verfugbar Pothmann Die Abtissinnen S 6 dagegen Fremer S 38f Bodarwe S 53 Zimmermann S 39 der dort Abtissin Ida ebenso unbelegt zu einer alteren Schwester Mathildes II machteLiteratur BearbeitenKatrinette Bodarwe Sanctimoniales litteratae Schriftlichkeit und Bildung in den ottonischen Frauenkommunitaten Gandersheim Essen und Quedlinburg Aschendorff sche Verlagsbuchhandlung Munster 2004 ISBN 3 402 06249 6 Thorsten Fremer Abtissin Theophanu und das Stift Essen Gedachtnis und Individualitat in ottonisch salischer Zeit Verlag Peter Pomp Bottrop Essen 2002 ISBN 3 89355 233 2 Klaus Lange St Cosmas und Damian zu Essen Ein Pladoyer fur eine neue Sicht der alteren Baugeschichte in Herrschaft Bildung und Gebet Klartext Verlag Essen 2000 ISBN 3 88474 907 2 Heinrich May Verlorener Buchdeckel aus dem Munsterschatz wiederentdeckt In Munster am Hellweg Mitteilungsblatt des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Essen 1963 S 29 31 Helmut Muller Essener Geschichtsschreibung und Forscher fruherer Jahrhunderte Neuer Forschungsergebnisse In Essener Beitrage Beitrage zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 82 Essen 1966 S 1ff Tobias Nussel Uberlegungen zu den Essener Abtissinnen zwischen Wicburg und Mathilde In Das Munster am Hellweg Jahrbuch des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Munsterbauverein e V Essen 2010 S 7 31 Alfred Pothmann Die Abtissinnen des Essener Stifts In Munster am Hellweg Mitteilungsblatt des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Essen 1987 S 5 11 Hedwig Rockelein Leben im Schutz der Heiligen Reliquientranslationen nach Essen vom 9 bis 11 Jahrhundert in Herrschaft Bildung und Gebet Klartext Verlag Essen 2000 ISBN 3 88474 907 2 Walter Zimmermann Das Munster zu Essen Dusseldorf 1956 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Dezember 2019 nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Juli 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME HathwigALTERNATIVNAMEN Hadwig Hathauuiga Hathuwi HathuwigKURZBESCHREIBUNG Abtissin des Stifts EssenGEBURTSDATUM vor 947STERBEDATUM nach 947 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hathwig Essen amp oldid 236341223