www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Strecker 4 September 1861 in Fritzow Kreis Cammin 15 November 1945 in Berlin war ein deutscher Mittellateinischer Philologe Karl Strecker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenKarl Strecker entstammte einer seit ungefahr 1600 in Stettin ansassigen Pastorenfamilie Er wurde zunachst durch seinen Vater der Pastor in Fritzow war unterrichtet Ab 1875 besuchte er das Bugenhagen Gymnasium in Treptow an der Rega Anschliessend studierte er Rechtswissenschaft an der Universitat Strassburg und absolvierte als Einjahrig Freiwilliger seinen Militardienst In Berlin 1881 und Greifswald 1882 studierte er Klassische und Germanische Philologie Strecker wurde 1884 in Greifswald bei Adolph Kiessling und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff mit einer Arbeit uber die von Lykophron Euphron und Eratosthenes uberlieferten Fragmente zur attischen Komodie promoviert 1 1885 legte Strecker in den Fachern Griechisch Latein und Deutsch das Staatsexamen ab anschliessend war er an Gymnasien in Greifswald 1886 1887 Dortmund 1887 1906 und Berlin 1906 1909 tatig Neben seiner Schultatigkeit beschaftigte sich Strecker nach seiner grazistischen Promotion zunehmend mit lateinischen Dichtungen des Mittelalters 1889 89 legte er erste textkritische Arbeiten zum Waltharius und 1906 zu Hrotsvit vor Im Marz 1906 ubernahm er in Berlin in der Nachfolge Paul von Winterfelds einen Lehrauftrag fur Mittellateinische Philologie ab 1909 lehrte er dort das Fach zunachst als ausserordentlicher seit 1923 dann als ordentlicher Professor Wahrend des Ersten Weltkriegs war er ab April 1915 Hauptmann der Landwehr ihm wurde das Eiserne Kreuz 2 Klasse verliehen Ab 1907 wirkte Strecker an der Editionsreihe der Poetae Latini Medii Aevi Lateinische Dichter des Mittelalters bei den Monumenta Germaniae Historica MGH mit deren standiger Mitarbeiter er ab 1909 war 1912 wurde er als Nachfolger Ludwig Traubes Mitglied der Zentraldirektion der MGH und ubernahm dort die Leitung der Abteilung Antiquitates zu der auch die Poetae Reihe gehort die er noch bis 1935 federfuhrend betreute 1929 wurde Strecker emeritiert 2 Bedeutende akademische Schuler Streckers waren Karl Fiehn Norbert Fickermann Edwin Habel Karl Langosch Hans Walther und Goswin Frenken Der Berliner Lehrstuhl fur mittellateinische Philologie wurde nach Streckers Emeritierung aufgehoben und erst 1970 wieder eingerichtet nbsp Grabstein auf dem Sudwestkirchhof StahnsdorfBesonders seine Arbeiten zur mittellateinischen Dichtung machten Strecker zu einem Pionier seines Fachs Seine Einfuhrung in das Mittellatein 1928 wurde zu einem internationalen Standardwerk und erfuhr zahlreiche Neuauflagen sowie englische und franzosische Ubersetzungen Bei den MGH erschienen zwischen 1914 und 1939 unter seiner Federfuhrung drei Editionsbande der Poetae Reihe mit Dichtungen der Merowinger Karolinger und Ottonenzeit 3 Posthum kam 1951 ein vierter Band hinzu 4 der auch Streckers kritische Edition des Waltharius Epos enthalt die er gegen Kriegsende 1945 in Berlin ausgebombt 5 nach umfangreichen Vorarbeiten 6 zu Lebzeiten nicht mehr hatte vollenden konnen Ferner legte Strecker teils bis heute gultige kritische Editionen der Carmina Cantabrigiensia der Tegernseer Briefsammlung der Ecbasis captivi und zu Walter von Chatillon vor Ab 1928 war Strecker korrespondierendes Mitglied der Pontificia Accademia degli Arcadi ab 1938 auch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Ferner wurde ihm das Ritterkreuz des Albrechtsordens 1 Klasse mit Schwertern und Krone verliehen Strecker wurde mit zwei Festschriften geehrt Sein Grab befindet sich auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf Schriften Auswahl BearbeitenQuelleneditionen Die Tegernseer Briefsammlung Froumund Codex epistolarum Tegernseensium Froumund MGH Epistolae selectae Band 3 Berlin 1925 Die Gedichte Walters von Chatillon Band 1 Die Lieder Walters von Chatillon in der Handschrift 351 von St Omer Berlin 1925 Die Cambridger Lieder Carmina Cantabrigiensia MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Band 40 Berlin 1926 Ecbasis cuiusdam captivi per tropologiam MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Band 24 Hannover 1935 Monographien De Lycophrone Euphronio Eratosthene comicorum interpretibus Altenburg 1884 Diss Greifswald 1884 Einfuhrung in das Mittellatein Berlin 1928 3 erweiterte Aufl Berlin 1939 zahlreiche Nachdrucke franzosische Ausgabe Introduction a l etude du latin medieval Ubersetzt von Paul van de Woestijne Publications romanes et francaises Band 26 Gand 1933 3 uberarbeitete und erweiterte Aufl Lille 1948 zahlreiche Nachdrucke englische Ausgabe Introduction to medieval Latin Ubersetzt und uberarbeitet von Robert B Palmer Berlin 1957 2 verbesserte Aufl Berlin 1963 zahlreiche Nachdrucke Aufsatze Ekkehard und Vergil In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 42 1898 S 339 365 Zu den karolingischen Rhythmen In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Band 34 1909 S 599 652 Die deutsche Heimat des Ruodlieb In Neue Jahrbucher fur das klassische Altertum Geschichte und deutsche Literatur Band 47 1921 S 289 304 Studien zu den karolingischen Dichtern In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Band 43 1922 S 477 511 ebd Band 44 1922 S 209 251 ebd Band 45 1924 S 14 31 Walter von Chatillon und seine Schule In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 64 1927 S 97 125 und S 161 189 Literatur BearbeitenNorbert Fickermann Karl Strecker In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 8 1951 S 266 f Digitalisat Paul Lehmann Nachruf auf Karl Strecker 1861 1945 In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1944 48 1948 S 173 f Frank Rutger Hausmann Strecker Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 525 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Strecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Karl Strecker im OPAC der Regesta Imperii Karl Strecker bei den Monumenta Germaniae Historica MGH Anmerkungen Bearbeiten De Lycophrone Euphronio Eratosthene comicorum interpretibus Greifswald 1884 So der NDB Artikel von Frank Rutger Hausmann Das Jahr 1931 gibt der Nachruf von Norbert Fickermann im Deutschen Archiv an Poetae Latini aevi Carolini Band 4 Teil 2 Rhythmi aevi Merovingici et Carolini hrsg von Karl Strecker MGH Poetae Band 4 2 1914 Poetae Latini aevi Carolini Band 4 Teil 3 Supplementa hrsg von Karl Strecker MGH Poetae Band 4 3 1923 Die Ottonenzeit Teile 1 2 hrsg von Karl Strecker unter Mitarbeit von Norbert Fickermann MGH Poetae Band 5 1 5 2 1937 1939 Nachtrage zu den Poetae aevi Carolini Teil 1 hrsg von Karl Strecker mit Unterstutzung von Otto Schumann Weimar 1951 Norbert Fickermann Nachruf Karl Strecker In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 8 1951 S 266 267 hier S 267 Karl Strecker Der Walthariusdichter In Deutsches Archiv fur Geschichte des Mittelalters Band 4 1940 1941 S 355 381 ders Vorbemerkungen zur Ausgabe des Waltharius In Deutsches Archiv fur Geschichte des Mittelalters Band 5 1941 1942 S 23 54 Normdaten Person GND 118973320 lobid OGND AKS LCCN n88613828 VIAF 14903269 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strecker KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 4 September 1861GEBURTSORT Fritzow Kreis CamminSTERBEDATUM 15 November 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Strecker Philologe amp oldid 177152232