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Goswin Frenken 2 August 1887 in Hottorf 23 Januar 1945 1 im KZ Flossenburg war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Opfer des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGoswin Frenken war Sohn des Kolner Oberlandesgerichtsprasidenten Josef Frenken und der Maria Eleonore von Meer Frenken studierte Germanistik in Bonn und Berlin Er promovierte am 29 April 1914 bei Karl Strecker und Gustav Roethe uber die Exempla des Jakob von Vitry an der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 2 Im Ersten Weltkrieg geriet er in franzosische Kriegsgefangenschaft Nach seiner Freilassung setzte er seine akademische Laufbahn an der Universitat zu Koln fort wo er 1922 habilitiert wurde Im November 1929 wurde Frenken zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor fur mittellateinische Philologie und vergleichende Literaturgeschichte des Mittelalters ernannt Frenken galt als unpolitischer Eigenbrotler und verkorperte so Frank Golczewski den Typus des leicht verschrobenen engagierten unburgerlichen Wissenschaftlers 3 nbsp Stolperstein vor dem Hauptgebaude der Universitat zu Koln nbsp Stolperstein vor dem Wohnhaus Erftstrasse 16Im Mai 1933 wurde Goswin Frenken Mitglied der NSDAP Aber noch im selben Jahr wurde er wegen abfalliger Ausserungen uber Hitler die er im alkoholisierten Zustand gemacht hatte denunziert Im November 1934 wurde ihm der Lehrauftrag entzogen Anfang 1935 aber nach einigen Fursprachen wieder erteilt Nach weiteren kritischen Ausserungen uber Hitler bei denen wiederum Alkohol im Spiel gewesen war wurde Frenken am 3 April 1935 in Haft genommen Am 10 April 1935 wurde das Verfahren vom Generalstaatsanwalt Koln eingestellt weil Frenken nicht bewusst gewesen sei dass seine Ausserung an die Offentlichkeit kommen konnte es habe sich um ein privates Gesprach gehandelt Am 20 Mai 1935 erhob die Gestapo Berlin jedoch Gegenvorstellung gegen die Einstellung des Verfahrens Frenken wurde daraufhin mit Haftbefehl vom 27 September 1935 von der Gestapo erneut verhaftet und aus der Partei ausgeschlossen Durch Urteil des Kolner Sondergerichts vom 17 Januar 1936 AZ 1 S Ms 91 35 wurde Frenken in einem Sondergerichtsverfahren freigesprochen jedoch wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen Nach weiteren kritischen Ausserungen wurde Goswin Frenken am 23 April 1937 von der 4 Grossen Strafkammer des Landgerichts Koln zu drei Monaten Gefangnis verurteilt und war bis zum 27 Juni 1937 im Kolner Gefangnis Klingelputz inhaftiert Am 2 Dezember 1937 wurde ihm von der Berliner Universitat die Doktorwurde entzogen 1941 kam Frenken in Gestapohaft Ab dem 20 September 1944 war er im KZ Flossenburg inhaftiert Haftlingsnummer 25636 wo er am 23 Januar 1945 verstarb oder ermordet wurde 4 5 6 7 Die naheren Todesumstande sind nicht bekannt 8 Vor seiner Wohnung in der Erftstrasse 16 und vor dem Hauptgebaude der Universitat zu Koln wurden vom Kunstler Gunter Demnig zum Gedenken an Goswin Frenken zwei Stolpersteine verlegt 9 Werke BearbeitenDie Exempla des Jacob von Vitry Beck Verlag Munchen 1914 Quellen zum Leben Karls des Grossen B G Teubner Verlag Leipzig Berlin 1921 Kolnische Bibliotheksgeschichte im Umriss Klemens Loffler und Goswin Frenken Rheinland Verlag Koln 1923 Zu dem Kataloge der Dombibliothek in Koln von 833 Rheinland Verlag Koln 1923 Wunder und Taten der Heiligen F Bruckmann Verlag Munchen 1925 Die Patrocinien der Kolner Kirchen und ihr Alter F Bruckmann Verlag Munchen 1925 Die alteste Schwanksammlung des Mittelalters Die Mensa philosophica eines Kolner Dominikaners In Jahrbuch des Kolnischen Geschichtsvereins Band 8 9 Koln 1927 S 105 121 Kolner Handschriften geschichtlichen Inhalts Zum Kampf zwischen Kaiser und Papst Kolnischer Geschichtsverein 1934 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Goswin Frenken im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Totenbuch 23 Januar 1945 KZ Flossenburg Goswin Frenken Die Exempla des Jacob von Vitry ein Beitrag zur Geschichte der Erzahlungsliteratur des Mittelalters Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde genehmigt von der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin C H Beck Munchen 1914 87 S Frank Golczewski Kolner Universitatslehrer und der Nationalsozialismus personengeschichtliche Ansatze Studien zur Geschichte der Universitat zu Koln Band 8 Bohlau Verlag Koln 1988 S 223 Ulrich Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 164 Leo Haupts Die Universitat zu Koln im Ubergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik Studien zur Geschichte der Universitat zu Koln Band 18 Bohlau Verlag Koln Weimar 2007 ISBN 978 3 412 17806 2 S 190 191 Erich Meuthen Die neue Universitat Daten und Fakten Bohlau Verlag Koln 1988 467 Seiten Seite 47 Widerstand und Verfolgung in Koln 1933 1945 Koln 1974 423 Seiten Seite 290 294 In der Literatur werden zwei unterschiedliche Todesjahre 1944 bzw Anfang 1945 angegeben Andreas Freitrager 1933 Hochschularchive und die Erforschung des Nationalsozialismus Beitrage des Kolloquiums aus Anlass des 40jahrigen Bestehens des Universitatsarchivs Koln am 8 April 2008 forum universitatsarchiv Heft 1 Koln 2010 ISSN 1869 9294 S 12Normdaten Person GND 116751479 lobid OGND AKS VIAF 268181669 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frenken GoswinKURZBESCHREIBUNG deutscher Literaturwissenschaftler und Opfer des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 2 August 1887GEBURTSORT HottorfSTERBEDATUM 23 Januar 1945STERBEORT KZ Flossenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goswin Frenken amp oldid 211640831