www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Johannes XII Begriffsklarung aufgefuhrt Johannes XII 937 oder 939 als Octavian von Spoleto in Rom 14 Mai 964 in der Campagna war Papst vom 16 Dezember 955 bis zu seiner Absetzung am 4 Dezember 963 Er kronte 962 mit Otto dem Grossen erstmals einen romisch deutschen Konig zum Kaiser den er selbst um Hilfe ersucht hatte Octavian beherrschte als Abkommling der fuhrenden stadtromischen Familien die Stadt und versuchte zugleich mit Ottos Hilfe den Kirchenstaat gegen Eingriffe seitens der sogenannten Nationalkonige zu verteidigen Er war der einzige Papst vielleicht mit Ausnahme des Papstes Benedikt IX der als Jugendlicher sein Amt antrat Johannes wurde aufgrund von Vorwurfen eines unmoralischen Lebenswandels abgesetzt doch spielte fur den Kaiser wohl die stadtromische Politik die entscheidende Rolle Dem abgesetzten Papst gelang zwar die Ruckeroberung Roms auch sorgte er fur die Bestrafung seiner Gegner und die Absetzung des Gegenpapstes doch starb er kurz darauf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung Papstwahl 1 2 Einbettung in den historischen Zusammenhang Amtsfuhrung 1 2 1 Aussenpolitische Konflikte Konig Berengar und Adalbert 1 2 2 Hilferuf an den ostfrankischen Konig Otto Angebot der Kaiserkrone 1 2 3 Kaiserkronung 962 Privilegium Ottonianum Sieg Ottos uber Berengar 1 2 4 Bundnis mit Adalbert Zerwurfnis mit Otto Absetzungsverfahren gegen den Papst antikaiserliche Allianz 1 2 5 Romzug Ottos I 963 Flucht und Absetzung 1 2 6 Aufstand in Rom 964 Absetzung des kaiserlichen Papstes und Exkommunikation 1 2 7 Todesumstande Wahl des Nachfolgers 2 Quellen 2 1 Quellen papstlicher und kaiserlicher Provenienz 2 2 Erzahlende Quellen Briefe 3 Literatur 3 1 Biographische Ansatze 3 2 Einzelfragen 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 AnmerkungenLeben BearbeitenAbstammung Papstwahl Bearbeiten Octavian war Sohn des Grafen Alberich II von Spoleto und damit ein Enkel des Stammvaters der Tuskulaner des Langobarden Alberich I und der senatrix Marozia Alberich II liess auf dem Sterbelager Papst Agapitus II und den romischen Adel per Eid verpflichten seinen Sohn Octavian nicht nur zum princeps von Rom zu machen sondern nach dem Tod des Papstes auch zu dessen Nachfolger zu wahlen Nach dem Tod des Agapitus wurde der nunmehrige Herr Roms Octavian am 16 Dezember 955 im Alter von hochstens 18 Jahren zum Papst gewahlt und Johannes XII genannt Er war der funfte Papst der auf Befehl Alberichs gewahlt wurde Die Wahl stand in Gegensatz zum Dekret des Papstes Symmachus das Absprachen vor der Papstwahl zu Lebzeiten des noch amtierenden Papstes ausdrucklich untersagte Johannes verfolgte die beiden Hauptziele seines Vaters namlich die Wahrung der Autonomie Roms und der des Kirchenstaates jedoch mangelte es ihm an der dazu notwendigen Erfahrung Spateren Darstellungen zufolge war er ungebildet und sprach kein Latein Trotz der tendenziosen Schilderungen seiner Amtszeit in der Uberlieferung durch Liutprand von Cremona kann als gesichert gelten dass Johannes weder ein frommer noch ein fahiger Papst war sondern ein weltliches Leben fuhrte 1 Der Abt und Bischof Rather von Verona 2 behauptet Octavian habe nicht einmal zum romischen Klerus gezahlt und er habe auch keinerlei religiose Unterweisung erhalten Im Liber pontificalis heisst es totam vitam suam in adulterio et vanitate duxit S 246 er habe also sein ganzes Leben mit Ehebruch und Eitelkeit zugebracht Dennoch wurde seine Autoritat auch in Lehrfragen in der gesamten Kirche anerkannt wie eine Reihe von entsprechenden Anfragen erweist Ob die im Vergleich zu Johannes XIII deutlich geringere Anzahl dieser Anfragen auf die ungunstigere Quellenlage oder den schlechten bzw weltlichen Lebenswandel und Ruf Octavians zuruckzufuhren ist lasst sich nicht klaren Einbettung in den historischen Zusammenhang Amtsfuhrung Bearbeiten nbsp Otto I begegnet Papst Johannes XII unbekannter Kunstler Werkstatt des Diebold Lauber um 1450 Zeichnung Feder und koloriertAussenpolitische Konflikte Konig Berengar und Adalbert Bearbeiten Seine mangelnde politische Erfahrung fuhrte ihn sowohl im Norden als auch im Suden in politische Abenteuer Zum einen geriet er in Konflikte mit Berengar II Markgraf von Ivrea und mit dessen Sohn Adalbert sowie das Gebiet des einstigen Exarchats Ravenna Andererseits erhielt er Unterstutzung durch die Markgrafen von Spoleto und der Toskana mit denen er einen unglucklichen Feldzug gegen Capua und Benevent fuhrte bei dem es um die Ruckgewinnung papstlicher Prarogativen in Suditalien ging Hilferuf an den ostfrankischen Konig Otto Angebot der Kaiserkrone Bearbeiten Im Jahr 960 besetzte Berengar der sich im Krieg mit dem Markgrafen von Spoleto befand einige Gebiete des Kirchenstaates und gefahrdete dort in den Augen des Papstes die kirchliche Jurisdiktion Johannes rief moglicherweise durch Kreise der Cluniazensischen Reform veranlasst den ostfrankischen Konig Otto I zu Hilfe der wie Berengar Anspruche auf den Titel des Konigs von Italien erhob 961 zog Otto mit einem Heer uber die Alpen Berengar zog sich auf seine Burgen zuruck Johannes nahm wohl an dass diese Operationen im Vorbeizug nach Rom vonstattengehen der Konig zugleich Unterstutzung von den norditalienischen Gegnern Berengars erhalten wurde Vor allem aber erwartete man dass Otto sich danach wieder hinter die Alpen zuruckziehen wurde Johannes schickte eigene Legaten an den Hof namlich den Kardinaldiakon Johannes und einen Scriniarius namens Azzo Neben dem Angebot der Kaiserkrone durften sie den Konig an seine Pflichten gegenuber der Kirche erinnert haben Begleitet wurden sie vom Markgrafen Oberto I degli Obertenghi dann dem Erzbischof von Mailand sowie dem Bischof von Como und weiteren Unzufriedenen Die Nachricht des Benedetto del Soratte S 174 f die chronologisch allerdings gar nicht passt die Gesandtschaft sei von den romischen Gegnern des Papstes abgesandt worden ist wohl eher als Vorverweis auf das spatere Verhalten Ottos gegenuber Johannes XII zu verstehen Anfang Dezember 961 vor seinem Einzug in Rom schwor Otto dem Papst vertreten durch Delegierte dass er nach dem Einzug in die Ewige Stadt mit seinen Kraften fur die Erhebung der Kirche und fur den Schutz der Person des Lebens und des honor des Papstes streiten wurde In Rom sollte er nichts ohne Konsultation des Papstes entscheiden durfen was die romischen Angelegenheiten betraf Auch sollte er alles was ihm an kirchlichen Anspruchen in die Hande fiel zuruckerstatten das Konigreich Italien sollte der Beschutzer der Kirche werden Tractatus cum Iohanne XII pontifice n 23 Johannes seinerseits schwor fur sich und das romische Volk stets dem Konig treu zu bleiben und niemals Berengar und Adalbert zu unterstutzen Das Verhaltnis zwischen Otto und Johannes war dabei bereits von Misstrauen gepragt zumal der Papst Anschlage auf seine Stadtherrschaft befurchtete Kaiserkronung 962 Privilegium Ottonianum Sieg Ottos uber Berengar Bearbeiten In Rom salbte und kronte Johannes am 2 Februar 962 Otto und seine Frau Adelheid von Burgund zu Kaiser und Kaiserin Damit ubertrug er zugleich die romische Kaiserwurde auf das Ostfrankische Reich Otto wiederum garantierte dem Papst den Erhalt des Kirchenstaates indem er mit dem Privilegium Ottonianum die Schenkungen der Frankenkonige Pippin III und Karl I sowie die Constitutio Romana von 824 bestatigte Wie schon in letzterer festgelegt bestimmte er dabei dass die Papstweihe nur nach einer ausdrucklich kanonischen Wahl und nach einem Lehnseid des Gewahlten dem Kaiser gegenuber vollzogen werden durfe In einer anschliessenden Synode in der Basilika des hl Petrus dem Petersdom wurde die Grundung des Erzbistums Magdeburg zur Mission der Slawen diskutiert Die ubrigen Themenschwerpunkte sind nicht uberliefert Einzige Quelle ist eine Papsturkunde vom 12 Februar 962 Papsturkunden n 281 Das besagte Privilegium Ottonianum das alle Privilegien und Schenkungen der Vorganger bestatigte wurde vermutlich gleichfalls auf der Synode verhandelt Uber die Frage ob bereits jetzt uber den Lebenswandel des Papstes debattiert wurde erfahren wir nichts Der Papst uberantwortete wahrend des romischen Aufenthaltes der bis Mitte 962 dauerte einige Reliquien offenbar bestand zwischen Kaiser und Papst Einhelligkeit Rather von Verona der von seiner Kirche vertrieben worden war erhielt sein Bistum zuruck Diese Frage und die Frage des Reimser Bischofsstuhls wurden nach Heinz Wolter S 71 74 nach den Vorstellungen Ottos auf einer Synode in Pavia im Herbst 962 beschlossen Damit stiessen kaiserliche Plane zum letzten Mal auf die Zustimmung Johannes XII Nachdem er dem Papst den Treueeid abgenommen hatte hatte Otto Rom verlassen um Berengar zu unterwerfen und damit seine Konigsherrschaft gegenuber den dort herrschenden Adligen durchzusetzen Nach etwa einem Jahr kapitulierte Berengar auf der Burg San Leo Er wurde ins Exil nach Bamberg verbracht Berengars Sohn Adalbert floh zunachst nach Korsika Bundnis mit Adalbert Zerwurfnis mit Otto Absetzungsverfahren gegen den Papst antikaiserliche Allianz Bearbeiten Nach der Abreise des Kaisers brach Papst Johannes seinen Treueid und verband sich mit dem geflohenen Adalbert Letzterer focht mit sarazenischer Unterstutzung fur sein Erbe Daraufhin zog Kaiser Otto von Norditalien aus erneut nach Rom Johannes und Adalbert flohen mit dem Kirchenschatz In Rom hielt der Kaiser am 6 November 963 eine Synode ab um den Papst abzusetzen Laut dem Augenzeugen Liutprand von Cremona S 160 f waren dreizehn Kardinale zugegen der grossere Teil aber befand sich bei Johannes Dann wurde das Vorladungsschreiben verlesen das dem Papst ohne Einzelheiten zu nennen Mord Meineid Tempelschandung Blutschande Zutrinken auf den Teufel sowie die Anrufung von Zeus Venus und anderen Damonen vorwarf 3 Hinzu kam dass die papstlichen Legaten die die Sache des Johannes gegen Otto in Konstantinopel vortrugen namlich Leo von Velletri und der Kardinaldiakon Johannes in Capua festgesetzt wurden Mit ihnen reisten die Bulgaren Salecco und Zacheo die der Papst zur Mission der Ungarn vorgesehen hatte Diese wiederum hatten Briefe mit sich getragen in denen sie aufgefordert waren die Ungarn gegen das Ostfrankische Reich aufzuwiegeln 4 Der Papst war also zum Zentrum einer antikaiserlichen Allianz geworden die Ottos Autoritat nicht nur in Italien sondern auch jenseits der Alpen gefahrdete Johannes behauptete schlicht es handle sich um Falschungen die dazu dienen sollten ihn zu diskreditieren Ausserdem habe nicht er sondern Otto seinen Eid gebrochen denn er habe nicht alle Gebiete des Kirchenstaates restituiert Das sonstige Verhalten des Papstes sei so die Gesandten auf seine Jugend zuruckzufuhren Dieser versprach Besserung In dieser Situation entsandte der Kaiser die Bischofe Landward von Minden und Liutprand von Cremona Falls notig sollte ein Gottesurteil die Sache entscheiden und zwar in Form eines Duells zwischen Rittern des Kaisers und des Papstes Der Papst empfing die Gesandten mit Feindseligkeit und schickte seinerseits eine Gesandtschaft an Otto Noch vor deren Ruckkehr erschien der von Johannes eingeladene Adalbert bei Rom Dieser verbundete sich mit dem Papst und Adalbert wurde in der Stadt empfangen und zwar mit allen Ehren Dies aber stellte einen Eidbruch dar und bot Otto die Gelegenheit militarisch zu intervenieren Allerdings konnen die Vorgange nur anhand antipapstlicher Quellen rekonstruiert werden Die Motive fur den Politikwechsel des Papstes erschliessen sich daraus nicht Romzug Ottos I 963 Flucht und Absetzung Bearbeiten Im Herbst 963 zog Otto auf Rom Johannes ubernahm folgt man Liutprand S 168 171 das Kommando uber die Belagerten Doch ein Teil der Romer vielleicht schon beim Einzug Adalberts wandte sich gegen den Papst Nun brach der Widerstand der Belagerten zusammen und Johannes sowie Adalbert flohen aus der Stadt nach Tivoli Dabei fuhrten sie Kirchenbesitz mit sich Die kaiserliche Partei offnete die Stadttore musste jedoch feierlichen Treueid schworen und Geiseln stellen Auch erhielt der Kaiser das Recht die Papstwahl zu kontrollieren Am 6 November wurde auf Ersuchen des romischen Volkes und der in Rom anwesenden Bischofe eine Synode im Petersdom anberaumt deren Vorsitz der Kaiser fuhrte Darin sollte auch die Schuld des Johannes untersucht werden Zum Verlauf dieser Synode besitzen wir den uberaus tendenziosen Bericht Liutprands S 164 171 Er berichtet von den besagten Bischofen aber auch solchen aus dem romischen Umland von 16 Kardinalen Funktionaren der Kurie eines grossen Teils des romischen Adels sowie Vertretern des Volkes und der Milizen Auch ehemalige Getreue des Papstes fanden sich ein Wahrend der ersten Sitzung trugen nach der Frage des Kaisers wo sich der Papst aufhalte der Kardinalpresbyter Petrus Bischof Johannes von Narni und der Kardinaldiakon Johannes eine Reihe von Anklagen gegen den Abwesenden vor So fanden als Anklagepunkte Eingang liturgische Verfehlungen die Ordination eines Diakons in einem Stall dann die Erhebung eines Zehnjahrigen zum Bischof von Todi Bischofserhebungen gegen Geld Sakrilegien und Ehebruche dann das Tragen von Waffen die Jagdleidenschaft die Blendung seines Taufpaten Benedikt der Mord an dem Kardinalsubdiakon Johannes schliesslich diabolische Zaubertranke Die Herbeirufung von Idolen wahrend des Wurfelspiels die Missachtung der kanonischen Gebetszeiten sowie das Ubergehen des Kreuzzeichens Auch wenn sich der Wahrheitsgehalt dieser Anklagepunkte nicht feststellen lasst den Teilnehmern an der Synode genugten die Vorwurfe um Papst Johannes vor die Synode zu zitieren Dies geschah drei Mal auch wurde ihm die Moglichkeit eines Reinigungseides eingeraumt Der geflohene Johannes lehnte die Vorladungen ab und untersagte den Anwesenden bei Strafe der Exkommunikation einen neuen Papst zu wahlen Am 4 Dezember versammelte sich die Synode zur Urteilsverkundung und Otto selbst klagte den Papst des Meineides und der Rebellion an Die Synode verlangte die Absetzung des Papstes und zwar mehr wegen seiner moralischen als seiner politischen Verfehlungen Formal wurde er zum Apostaten erklart Mit dreifacher Akklamation wurde der Laie und Protoscriniar Leo VIII gewahlt und im Lateran inthronisiert Konsekriert wurde er am 6 Dezember im Petersdom Zum ersten Mal in der Kirchengeschichte wurde ein Papst abgesetzt der als Verbrecher und Hochverrater bezeichnet wurde Formal war es jedoch nach Kirchenrecht nicht zu einer korrekten Verurteilung gekommen Aufstand in Rom 964 Absetzung des kaiserlichen Papstes und Exkommunikation Bearbeiten Am 3 Januar 964 kam es zu einem Aufstand mit dem Ziel den neuen Papst und den Kaiser zu toten Doch wurde der Aufstand von Ottos Heer niedergeschlagen Am nachsten Tag wurden hundert Geiseln gestellt die der Kaiser erst unmittelbar vor dem Kampf gegen Adalbert nach einer Woche freiliess Mitte Januar zog Otto nach Spoleto gegen Adalbert Kaum hatte der Kaiser Rom verlassen kehrte der geflohene Papst 5 im Februar zuruck und liess auf einer Synode seinerseits den ins Heerlager Ottos geflohenen Leo und dessen Anhanger absetzen Die beiden Pralaten die den Vertrag mit Otto geschlossen hatten wurden verstummelt Azzo wurde die rechte Hand abgehackt dem Kardinal Johannes wurden Nase Zunge und Finger abgeschnitten Johannes berief ein Konzil ein an dem 16 Bischofe aus dem Umkreis Roms teilnahmen dazu 12 Kardinale von denen die Mehrheit schon an der Absetzungssynode teilgenommen hatte Die Versammlung tagte erstmals am 26 Februar 964 Sie hob alle Entscheidungen der Vorgangersynode wieder auf Leo VIII wurde fur illegitim erklart aller Wurden beraubt und exkommuniziert Im Gegensatz zu der besagten Synode agierte man genau nach dem Synodalrecht Der Verrat Leos wurde genauso gebrandmarkt wie die Verletzung der Treuepflicht gegenuber Johannes XII und die Erlangung der Papstwurde zur Lebenszeit eines legitimen Papstes Dem Laien warf man vor er sei durch Simonie ins Amt gelangt gegen kirchliches Recht Die Entscheidung gegen den von Leo ordinierten Bischof Sico von Ostia der geflohen war wurde bis zur dritten Sitzung aufgeschoben um ihm die Moglichkeit zur Rechtfertigung einzuraumen Benedikt von Porto und Gregor von Albano die Leo ordiniert hatten unterwarfen sich Johannes Sie erkannten mundlich und schriftlich an einen Papst zu Lebzeiten des noch amtierenden und legitimen Papstes gewahlt zu haben daruber hinaus einen Laien Alle die Amter durch Leo erlangt hatten mussten anerkennen dass dieser das Ubertragungsrecht gar nicht besessen hatte Ganz im Geiste der Cluniazensischen Reform wurde dem Gegenpapst vorgeworfen die Ordinationen durch Simonie vorgenommen zu haben Mit Berufung auf das Laterankonzil von 769 wurden alle Ernennungen fur null und nichtig erklart All diese Manner wurden wieder in den vorherigen Stand eingesetzt und es wurde ihnen die Moglichkeit genommen hohere Amter einzunehmen Der Bischof von Ostia der der Ladung nicht gefolgt war wurde abgesetzt und exkommuniziert Todesumstande Wahl des Nachfolgers Bearbeiten Nichts weist auf eine Opposition gegen Johannes hin obwohl er harte und grausame Strafen verhangt hatte Otto konnte nicht eingreifen da er militarische Verstarkung abwarten musste Inzwischen war die Allianz mit Adalbert zerbrochen so dass Johannes nur noch versuchen konnte die kaiserliche Gunst zuruckzugewinnen So liess er Ottgar von Speyer den Otto in Rom gelassen hatte um die kaiserlichen Rechte zu schutzen frei Doch hatte er diesen Bischof gefangensetzen und auspeitschen lassen Ohne etwas beim Kaiser zu erreichen starb Johannes Mitte Mai 964 bevor Otto ihn bestrafen konnte nbsp Papst Johannes XII neuzeitliche Darstellung in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern nbsp Phantasievolle Darstellung der Art und Weise wie Johannes XII zu Tode kam Franco Cesati I Misteri del Vaticano o la Roma dei Papi Bd 1 1861 S 413 Die Bildunterschrift lautet Giovanni XII e gettato dalla finestra dal marito di Stefanetta che lo ha sorpreso colla moglie sinngemass Johannes XII wird vom Ehemann der Stefanetta aus dem Fenster geworfen der ihn mit seiner Frau uberrascht hat Ausser Liutprand registrieren die Quellen den Tod ohne Kommentar Nach der polemischen Fassung des bissigen Bischofs von Cremona S 173 f starb der Papst ohne Beichte und letzte Olung wahrend eines Ehebruchs durch einen Schlaganfall Die altere Geschichtswissenschaft hat diese Version aufgenommen zumal sie das gottliche Eingreifen gegen den negativen Helden und zugunsten des Kaisers der den Beinamen der Grosse trug lange kolportiert Hans Kuhner nimmt an ihn habe vermutlich der betrogene Ehemann so zugerichtet dass er nur noch acht Tage lebte 6 Schon Claude Fleury schrieb in seiner 36 bandigen 1691 bis 1720 publizierten Histoire ecclesiastique ausfuhrlich uber die Vorgange an der Kurie Noch im 8 Band seiner Storia ecclesiastica unter diesem Titel ins Italienische ubersetzt und publiziert 1770 sei Stefanetta unter der Geburt eines vom Papst empfangenen Kindes gestorben Auch seien Besucherinnen der Kirchen nicht vor Vergewaltigung sicher gewesen ganz gleich ob schon oder nicht schon reich oder arm verheiratet Witwe oder Jungfrau 7 Die Anhanger Johannes XII wahlten nach seinem Tod Benedikt V zum Papst Quellen BearbeitenQuellen papstlicher und kaiserlicher Provenienz Bearbeiten Philipp Jaffe Regesta pontificum Romanorum hgg von Samuel Lowenfeld 2 Bde Leipzig 1885 1888 Bd I S 463 467 und Bd II S 706 Louis Duchesne Hrsg Le Liber pontificalis II Paris 1892 S 246 249 Johann Friedrich Bohmer Regesta Imperii II 1 Die Regesten des Kaiserreichs unter Heinrich I und Otto I 919 973 hgg von Emil von Ottenthal Innsbruck 1893 S 140 171 II 5 Papstregesten 911 1024 hgg von Harald Zimmermann Bohlau Wien u a 1969 S 99 137 Paul Fridolin Kehr Italia pontificia I X Berlin u a 1906 75 ad indices Elenchus pontificum Romanorum Giuseppe Zucchetti Hrsg Benedictus monachus S Andreae de Soracte Chronicon Fonti per la storia d Italia Medio Evo LV Rom 1920 S 184 186 Harald Zimmermann Papsturkunden 896 1046 I Wien 1984 1985 ad indicem Erzahlende Quellen Briefe Bearbeiten Friedrich Kurze Hrsg Reginonis abbatis Prumiensis Chronicon cum continuatione Treverensi Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum L Hannover 1890 S 171 174 Josef Becker Hrsg Liutprandus Cremonensis Historia Ottonis Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum LI Hannover 1915 S 159 174 Ludwig Weiland Hrsg Tractatus cum Iohanne XII pontifice Monumenta Germaniae Historica Leges Legum sectio IV Constitutiones et acta publica imperatorum et regum I Hannover 1893 n 10 12 23 Fritz Weigle Hrsg Die Briefe Rathers von Verona Briefe der deutschen Kaiserzeit 1 Weimar 1949 n 16 S 71 106 21 S 111 115 Literatur BearbeitenBiographische Ansatze Bearbeiten Roland Pauler Giovanni XII papa In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 55 Ginammi Giovanni da Crema Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 S 573 577 Grundlage des darstellenden Teils Werner Goez Papst Johannes XII in Lebensbilder aus dem Mittelalter Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer Primus Darmstadt 2010 S 83 94 Georg Kreuzer Johannes XII In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 208 210 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rudolf Schieffer Johannes XII Papst 955 964 In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 541 f Wilhelm Chraska Johannes XII Eine Studie zu einem problematischen Pontifikat Aalen 1973 Carlo Rendina I papi Storia e segreti Rom 1984 S 327 332 Einzelfragen Bearbeiten Antoni Grabowski Liudprand of Cremona s papa monstrum the image of Pope John XII in the Historia Ottonis in Early Medieval Europe 23 2015 67 92 Ernst Dieter Hehl Der wohlberatene Papst Die romische Synode Johannes XII vom Februar 964 in Klaus Herbers Hans Henning Kortum Carlo Servatius Hrsg Ex ipsis rerum documentis Beitrage zur Mediavistik Festschrift fur Harald Zimmermann zum 65 Geburtstag Sigmaringen 1991 S 257 275 Heinz Wolter Die Synoden im Reichsgebiet und in Reichsitalien von 916 1056 Paderborn u a 1988 S 69 86 Ernst Dieter Hehl Die angeblichen Kanones der romischen Synode vom Februar 962 in Deutsches Archiv XLII 1986 620 628 Bernd Ulrich Hergemoller Die Geschichte der Papstnamen Munster 1980 S 29 32 Harald Zimmermann Prozess und Absetzung Papst Johannes XII Quellen und Urteile in Osterreichisches Archiv fur Kirchenrecht XII 1961 207 230 Nicola Cilento La cronaca dei conti e dei principi longobardi di Capua dei codici Cassinese 175 e Cavense 4 815 1000 in Bullettino dell Istituto storico italiano per il Medio Evo e Archivio muratoriano LXIX 1957 56 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes XII Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienSiehe auch BearbeitenListe der Kardinalskreierungen Johannes XII Anmerkungen Bearbeiten Werner Goez Lebensbilder aus dem Mittelalter Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer 3 um ein Vorwort erw Auflage Sonderausgabe 2010 WBG Darmstadt 2010 S 87 Brief n 16 S 80 Siegfried Obermeier Die unheiligen Vater Bastei Verlag Bergisch Gladbach 1995 S 65 f Bohmer II 5 n 314 Jan Dhondt Das fruhe Mittelalter Fischer Weltgeschichte Band 10 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1968 S 208 f Hans Kuhner Lexikon der Papste S 53 Claude Fleury Storia ecclesiastica italienische Ausgabe Genua 1770 S 208 VorgangerAmtNachfolgerAgapitus II Papst 955 963Leo VIII Leo VIII Papst 964Benedikt V Normdaten Person GND 11871256X lobid OGND AKS LCCN nb2007019914 VIAF 261372439 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johannes XII ALTERNATIVNAMEN Octavian Octavian von SpoletoKURZBESCHREIBUNG Papst 955 963 GEBURTSDATUM 937 oder 939GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 14 Mai 964STERBEORT Campagna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes XII amp oldid 236761136