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Werner Goez 13 Juli 1929 in Frankfurt am Main 13 Juli 2003 in Sterzing war ein deutscher Historiker Von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1997 war er Inhaber des Lehrstuhls fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften in Erlangen Werner Goez aufgenommen von Werner Maleczek im Jahr 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Studienrates wurde in Frankfurt am Main geboren und wuchs in Munster auf Er wurde 1944 zum Militardienst einberufen In Munster legte er 1947 das Abitur ab 1 Er studierte ab dem Wintersemester 1948 49 Geschichte Kunstgeschichte Musikwissenschaft und Germanistik in Frankfurt Sein wichtigster akademischer Lehrer war Paul Kirn Im Jahre 1954 wurde er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes bei Kirn promoviert mit einer geistesgeschichtlich orientierten Studie zu Geschichtsdenken und politischen Theorien im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit 2 Er wurde 1957 Assistent von Kirn mit dem er eine enge Zusammenarbeit entfaltete Im Jahre 1960 erfolgte in Frankfurt seine Habilitation mit einer rechts und verfassungsgeschichtlichen Arbeit uber den Leihezwang 3 Seit 1964 war er Professor fur Geschichte zunachst in Wurzburg dann in Erlangen wo er den Lehrstuhl fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften von 1969 bis 1997 innehatte Sein wissenschaftlicher Assistent war von 1967 bis 1974 Dieter Hagermann Goez war von 1965 bis 1972 Mitglied des Schulausschusses der Westdeutschen Rektorenkonferenz und von 1972 bis 1988 Vorsitzender des Bibliotheksausschusses der Universitat Erlangen Nurnberg Er verstarb im Juli 2003 unerwartet wahrend einer Reise zu einem Italienaufenthalt in Sterzing In seiner wissenschaftlichen Tatigkeit beschaftigte er sich vor allem mit der Zeit des Hochmittelalters Grundlegend wurden seine Arbeiten zur politischen Theorie der Translatio imperii 1958 und uber den lehnsrechtlichen Grundsatz des Leihezwangs 1962 Goez galt als Kenner der mittelalterlichen Geschichte Italiens insbesondere der Toskana und der Fruhhumanisten Sein 1975 veroffentlichtes Taschenbuch uber Italien vom sechsten bis zum sechzehnten Jahrhundert erlebte mehrere Auflagen Auch in den Themenfeldern Investiturstreit und Reformpapsttum besonders zu Papst Gregor VII tat er sich wissenschaftlich hervor Sein 1998 veroffentlichtes Buch Lebensbilder aus dem Mittelalter 1998 enthalt vierunddreissig knappe biographische Skizzen Fur die kritische Edition aller Urkunden und Briefe der Markgrafin Mathilde von Canossa trug er seit 1986 gemeinsam mit seiner Frau Elke Goez aus mehr als neunzig Archiven und Bibliotheken das Material zusammen Die Edition wurde 1998 bei den Monumenta Germaniae Historica publiziert und umfasst 139 als echt anzusehende Dokumente sowie 15 Falschungen und 115 anderweitig nachweisbare beziehungsweise erschliessbare Deperdita 4 Goez war Trager des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Bundesverdienstkreuzes 1 Klasse Er erhielt ausserdem den Bayerischen Verdienstorden und war Cavaliere ufficiale des italienischen Verdienstordens sowie erster Trager des Arco fur Verdienste um die kulturellen Beziehungen zwischen Italien und der Bundesrepublik Deutschland Schriften Auswahl BearbeitenTranslatio Imperii Ein Beitrag zur Geschichte des Geschichtsdenkens und der politischen Theorien im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit Mohr Tubingen 1958 Der Leihezwang Eine Untersuchung zur Geschichte des deutschen Lehnrechtes Mohr Tubingen 1962 Zugleich Frankfurt M Universitat Habilitationsschrift 1962 Gestalten des Hochmittelalters Personengeschichtliche Essays im allgemeinhistorischen Kontext Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 09078 0 Grundzuge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance Grundzuge Bd 27 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1984 ISBN 3 534 06403 8 Emilia Romagna Oberitalienische Kunststadte zwischen Po Apennin und Adria DuMont Buchverlag Koln 1989 ISBN 3 7701 1972 X Kirchenreform und Investiturstreit 910 1122 Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 462 Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 020481 2 Literatur BearbeitenRudolf Schieffer Auf der Via Francigena unter kundiger Fuhrung Tausenden offnete er die Augen fur die erhabenen Zeugen unserer Vergangenheit Zum Tode des Mediavisten Werner Goez In Frankfurter Allgemeine Zeitung 22 Juli 2003 Nr 167 S 33 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Goez im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Werner Goez im Opac der Regesta Imperii Nachruf der Universitat Erlangen NurnbergAnmerkungen Bearbeiten Notker Hammerstein Das Historische Seminar der Frankfurter Universitat In Evelyn Brockhoff Bernd Heidenreich Michael Maaser Hrsg Frankfurter Historiker Gottingen 2017 S 15 57 hier S 42 f Vgl dazu die Besprechung von Herbert Grundmann in Historische Zeitschrift 192 1962 S 648 653 Vgl dazu die Besprechungen von Johannes Barmann in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 80 1963 S 412 418 Paul Klaui in Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 12 1962 S 554 555 online Rolf Sprandel in Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte 50 1963 S 231 232 Bruno Meyer in Historische Zeitschrift 200 1965 S 389 391 H E J Cowdrey in The English Historical Review 81 321 S 776 779 Vgl dazu die Besprechungen von Jorg Ulrich in Zeitschrift fur Kirchengeschichte 111 2000 S 119 120 Wilhelm Kurze in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 80 2000 S 729 730 Digitalisat Bettina Pferschy Maleczek in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 109 2001 S 206 207 Thomas N Bisson in Speculum 76 2001 S 456 458 Frank Theisen in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 119 2002 S 581 585 Frank Theisen in Ius Commune 27 2000 S 454 458 Tilman Struve in Historische Zeitschrift 271 2000 S 438 439 Jorg Busch in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 148 2000 S 437 438 Antonella Ghignoli in Archivio Storico Italiano 157 1999 S 838 840 Gert Haendler in Theologische Literaturzeitung 2001 Nr 9 Sp 945 946 online Paolo Golinelli in Cahiers de Civilisation Medievale 45 2002 S 85 89 online Paolo Golinelli A proposito di nuove edizioni di documenti matildici e canossani In Nuova Rivista Storica 84 2000 S 661 672 Normdaten Person GND 115438009 lobid OGND AKS LCCN n84115395 VIAF 275689050 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goez WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 13 Juli 1929GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 13 Juli 2003STERBEORT Sterzing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Goez amp oldid 238244659