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Thankmar 900 906 28 Juli 938 auf der Eresburg aus dem sachsischen Geschlecht der Liudolfinger war der alteste Sohn des ostfrankischen Konigs Heinrichs I aus dessen erster Ehe mit Hatheburg von Merseburg Heinrich I schloss seinen Sohn Thankmar bereits zu Lebzeiten ausdrucklich von der Thronfolge aus Damit setzte sich Heinrich I in offenen Widerspruch zur frankischen Tradition die eine Aufteilung der Herrschaft unter den mannlichen Nachkommen vorsah Diese Ubergehung und die Vorenthaltung des mutterlichen Erbes brachten Thankmar zunachst in Opposition zum Vater Nachdem Thankmars Halbbruder der neue Konig Otto I ihn neuerlich uberging und die Legation also den militarischen Oberbefehl an der Saale und der mittleren Elbe an den spateren Markgrafen Gero vergab verbundete sich Thankmar mit dem Grafen Wichmann sowie Herzog Eberhard von Franken gegen den Konig und sturzte Ottos Konigsherrschaft gleich zu Beginn in eine tiefe Krise Thankmar brachte die Burg Belecke bei Warstein in seine Gewalt wo sich sein Halbbruder Heinrich verschanzt hatte den er dem Frankenherzog auslieferte Da aber beim Kampf um Burg Belecke Gebhard der Neffe des Schwabenherzogs Hermann I gefallen war stellte sich Hermann I nun hinter Konig Otto I und spaltete damit das Lager der Konradiner um Thankmars Verbundeten Eberhard von Franken Wichmann sohnte sich wenig spater mit Otto aus Thankmar ergab sich am 28 Juli 938 auf der Eresburg Eberhard von Franken wurde aber von dessen Mannern in der Burgkapelle angegriffen und hinterrucks mit einem Speer durchbohrt 1 Eberhard von Franken der nun isoliert war unterwarf sich daraufhin ebenfalls dem Konig wurde verbannt kurze Zeit danach aber begnadigt und wieder in seine Amter eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Aufstand gegen Otto I 2 1 Weitere Beteiligte 2 1 1 Wichmann Billung 2 1 2 Eberhard von Franken 2 1 3 Otto I 2 2 Verlauf des Aufstandes 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenThankmar war etwa sieben bis zwolf Jahre alter als Otto I Er war Sohn von Heinrich und dessen erster Frau Hatheburg der Tochter des Merseburger Grafen Erwin die der Konig nicht nur wegen ihrer Schonheit sondern auch wegen ihrer Besitztumer geheiratet hatte Das Merseburger Gebiet liegt mit den reichen Gutern im Hassegau mit dem Zentrum Seeburg an den Mansfelder Seen und im Friesenland zwischen Harz Saale und Unstrut Allerdings war Hatheburg bereits auf dem Weg Nonne zu werden oder war es bereits weswegen der Bischof von Halberstadt gegen die Eheschliessung protestierte Heinrich wehrte sich zunachst erfolgreich gegen den Bischof nahm aber dessen Argumentation auf als er sich in die schone reiche und hochadlige Mathilde eine Nachkommin Herzog Widukinds verliebt hatte und einen Trennungsgrund benotigte Nach drei Jahren Ehe schickte er Hatheburg zuruck ins Kloster ihr Erbe behielt er Auch wenn die Verbindung spater annulliert wurde konnte Thankmar sich nach sachsischem Recht Sachsenspiegel als vollburtig betrachten Deshalb stand ihm wenigstens der Besitz seiner Mutter zu wenn nicht sogar auch nach dem Prinzip der Universalsukzession Teile des vaterlichen Reiches Das Testament Heinrichs I war zwar bezuglich der Thronfolge nicht eindeutig schloss Thankmar jedoch relativ klar davon aus da er mit Teilen des mutterlichen Besitzes und anderweitig abgefunden wurde Graf Siegfried von Merseburg starb im Jahre 937 Die Grafschaft war Teil des Gebietes das Hatheburg in die Ehe gebracht hatte und Thankmar erhob Anspruch darauf da er auch mit dem Grafen verwandt war Hatheburgs und Siegfrieds Mutter waren Schwestern gewesen Otto aber gab es an Siegfrieds jungeren Bruder Gero was Thankmar verargerte Aufstand gegen Otto I BearbeitenWeitere Beteiligte Bearbeiten Wichmann Billung Bearbeiten Otto I hatte 936 uber die Benennung eines neuen Heerfuhrers zum Grenzschutz an der unteren Elbe zu entscheiden seine Wahl fiel auf Hermann Billung Daruber war dessen Bruder Wichmann erbost da ihm seiner Meinung nach als dem Alteren und Ranghoheren der beiden er war mit einer Schwester Mathildes verheiratet dieses Amt zustand Wichmann entfernte sich mit der Entschuldigung er sei krank vom Heer das sich gerade auf einem Slawenfeldzug befand Er war der Erste der vom Konig abfiel Wichmann wird von Widukind von Corvey als ein machtiger und tapferer Mann beschrieben kriegserfahren und intelligent Eberhard von Franken Bearbeiten Eberhard von Franken hatte von seinem Vasallen Bruning aus dem Stamm der Sachsen die Huldigung verlangt die dieser aus Stolz mit der Begrundung verweigerte als Sachse habe er nur noch dem Konig zu dienen Eberhard begann mit Bruning eine Fehde brannte die Burg Helmern nahe dem frankischen Herzogtum nieder und totete alle Bewohner Der Konig war uber diese Selbstjustiz erzurnt verurteilte Eberhard zur Abgabe von Pferden im Wert von 100 Pfund und seine Heerfuhrer zur schimpflichen Strafe des Hundetragens Mit dieser Strafe wollte Otto das Recht des Adels auf Fehde und Selbstjustiz aus beleidigter Ehre eindammen Damit stand er allerdings in Widerspruch zur damaligen Rechtsauffassung seiner adligen Umgebung Eberhard sah daher diese Strafe nicht ein und fuhlte sich gedemutigt und zum Widerstand herausgefordert um seine Ehre wiederherzustellen Eberhard gehorte zur Familie der Konradiner und war der jungere Bruder Konrads I Er war zur damaligen Zeit eine wichtige Personlichkeit galt als Konigsmacher und hatte grossen Einfluss Durch seinen Thronverzicht war Heinrich I an die Macht gekommen Otto wollte Eberhard wohl in die Schranken weisen Auch wenn die Tat im Sinne des Konigs gewesen sein mag so handelte Eberhard doch als autonome Zwischengewalt Durch die Strafe bekraftigte Otto die Zentralgewalt des Konigs Otto I Bearbeiten Diese Art der Vergabepolitik war typisch fur Otto I Sein Herrschaftsstil unterschied sich stark von dem seines Vaters Heinrich I hatte sich unter Gleichen hervorgearbeitet war primus inter pares Bei der Vergabe von Amtern und Lehen spielten Schwurfreundschaften eine grosse Rolle Fursten waren amici Freunde Widukind von Corvey I 26 27 30 Otto hingegen hatte ein anderes Herrschaftsbewusstsein Er stand dem Adel vor Verlauf des Aufstandes Bearbeiten Die Personalpolitik des Konigs fuhrte zu grosser Unzufriedenheit innerhalb der sachsischen Grossen Thankmar nahm Kontakt mit Eberhard und Wichmann auf Thankmar belagerte die Festung Belecke an der Mohne in der sich sein Halbbruder Heinrich aufhielt Heinrich wurde von Thankmar verschleppt Da aber beim Kampf um Belecke Gebhard der Neffe des Schwabenherzogs Hermann I gefallen war stellte sich Hermann I nun hinter Konig Otto I und spaltete damit das Lager der Konradiner Das nachste Ziel war die Eresburg die Thankmars Stutzpunkt fur Raubzuge wurde 2 Hier trennte sich Eberhard von Thankmar und nahm Heinrich mit Er ging nach Laer Der Wettiner Dedi starb bei der Belagerung Eberhards vor den Toren Dies war der Grund fur Wichmann von den Verschworern abzufallen und zum Konig zuruckzukehren Der Konig war uber das Geschehen nicht erfreut und zog laut Widukind unwillig im Juli 938 nach der Eresburg Als Thankmar seinen Bruder mit dem Heer sah zog er sich in die Festung zuruck Die Besatzer sahen das Heer und offnen am 28 Juli 938 die Tore Thankmar fluchtete in die Kirche Die Manner Heinrichs folgten ihm Er stand vor dem Altar und legte seine Waffen und seine goldene Halskette dort nieder was ein Zeichen fur den Verzicht auf alle Anspruche darstellte Thiatbold einer der Angreifer verletzte ihn was Thankmar ihm zuruckgab er starb in Raserei Ein Vasall namens Maincia totete ihn durch das Fenster mit einem Speer und raubte die Kette und die Waffen Als Otto dies horte war er besturzt und trauerte um Thankmar Dessen Getreue allerdings bestrafte er mit dem Tod Eberhard war nun isoliert Er warf sich zu Heinrichs Fussen und bat um Verzeihung Heinrich vergab ihm unter der Bedingung wie es nach Widukind heisst dass er ihm die Konigskrone auf schandliche Weise beschaffen werde Heinrich legt bei Otto ein Wort fur Eberhard ein dieser wurde fur einen Monat auf die Burg Hildesheim verbannt und schnell rehabilitiert Diesen Schwur loste er im Aufstand Heinrichs gegen Otto I ein Literatur BearbeitenGerd Althoff Hagen Keller Heinrich I und Otto der Grosse Neubeginn und Karolingisches Erbe Gottingen 1984 ISBN 3 7881 0122 9 S 104 140 Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Die Ursprunge Deutschlands bis 1024 Propylaen Geschichte Band 1 Berlin 1994 ISBN 3 549 05811 X S 488 498 Johannes Laudage Otto der Grosse 912 973 Eine Biographie Regensburg 2001 ISBN 3 7917 1750 2 S 110 112 Johannes Laudage Hausrecht und Thronfolge Uberlegung zur Konigserhebung Otto des Grossen und zu den Aufstanden Thankmars Heinrichs und Liudolfs in Historisches Jahrbuch 112 1993 S 23 71 Bernd Schneidmuller Otto der Grosse 936 973 In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Portraits von Heinrich I bis Maximilian I 919 1519 Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50958 4 S 35 61 Karl Uhlirz Thankmar Tammo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 652 f Wolfgang Giese Thankmar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 78 Digitalisat Anmerkungen Bearbeiten Widukind von Corvey Sachsengeschichte II 11 Thankmar 938 RI II 1 n 76aNormdaten Person GND 138794502 lobid OGND AKS VIAF 95420068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ThankmarKURZBESCHREIBUNG Sohn des deutschen Konigs Heinrich IGEBURTSDATUM 900 oder 906STERBEDATUM 28 Juli 938STERBEORT Eresburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thankmar Liudolfinger amp oldid 238229070