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Die Artikel Hochstift Halberstadt und Bistum Halberstadt uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Das Bistum Halberstadt vor 902 bis 1648 ist ein untergegangenes historisches Bistum Es gehorte zur Kirchenprovinz Mainz Bistum HalberstadtDas Wappen des Bistums HalberstadtDer Dom zu Halberstadt Kathedrale der Bischofe von HalberstadtDer Territorialbesitz des Bistums das Furstbistum oder auch Hochstift Halberstadt ging 1648 infolge des Westfalischen Friedens als weltliches Furstentum in den Besitz des Kurfursten von Brandenburg uber Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Reformation 2 Ausdehnung und Organisation 3 Siehe auch 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Datum der Grundung ist unbekannt Eine Grundungsurkunde fehlt Die Urkunde Ludwigs des Frommen 1 vom 2 September 814 in der auf eine Grundung durch Karl den Grossen verwiesen wird ist eine Falschung aus dem 12 Jahrhundert 2 3 Der darin als Bischof ausgewiesene Hildegrim war nicht Bischof von Halberstadt sondern ausschliesslich Bischof von Chalons und wurde auf Veranlassung des Mainzer Erzbischofs von dort in das Gebiet um das spatere Halberstadt entsandt 4 um unter den Sachsen zu missionieren Mit dieser Entsendung folgten die frankischen Herrscher einem Muster das auch fur andere sachsische Missionsgebiete festzustellen ist Hildegrims Wirkungskreis durfte zunachst die Entfernung von einer Tagesreise nicht uberschritten haben also etwa 20 bis 30 km 5 Die Grenzen seines Wirkungsgebietes oder gar eines Bistums wurden nicht festgelegt Erstmals fur das Jahr 859 ist mit der Domweihe die Errichtung eines Kirchengebaudes in Halberstadt belegt 6 Im Jahr 902 hat das Bistum bereits bestanden 7 Aus diesem Jahr datiert eine Immunitatsurkunde Ludwig des Kindes 8 Danach reichte die Diozese im Norden bis an die Aller und Ohre im Osten bis an Elbe und Saale im Westen bis an die Oker im Sudwesten bis an die Gebiete von Unstrut Helme und Wipper und im Suden bis nach Merseburg und Zeitz Ungefahr zur gleichen Zeit wird in den Quedlinburger Annalen mit dem in Halberstadt residierenden Bischof Sigimund erstmals ein Bischof als Bischof von Halberstadt bezeichnet Der Missionierung verdankt die Region ihren wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung Plane Ottos I das Bistum nach Magdeburg zu verlegen scheiterten zunachst am Widerstand des Halberstadter Bischofs Bernhard von Hadmersleben Unter seinem Nachfolger verlor Halberstadt dann den ostlichen Teil seiner Diozese an das Erzbistum Magdeburg Von Heinrich III erhielt das Halberstadter Bistum zahlreiche Grafenrechte die im naheren Umkreis zum Aufbau eines eigenen Territoriums genutzt wurden dem Hochstift Halberstadt Von 1036 bis 1059 war Burchard der vormalige Kanzler Konrads II Bischof von Halberstadt Ihm folgte Burchard II ein Neffe des Erzbischofs von Koln Anno der ein Anhanger Hildebrands des spateren Papst Gregor VII war und so die Wahl Alexander II befurwortete weshalb er in schwere Konflikte mit Kaiser Heinrich IV geriet 1479 wurde Ernst von Magdeburg zum Administrator eine Personalunion die sich erst 1566 mit dem Regierungsantritt von Bischof Heinrich Julius loste Dieser wurde zum ersten nicht katholischen Bischof von Halberstadt Reformation Bearbeiten 1521 begann im Reichsgebiet die Reformation was auch fur das Bistum Halberstadt nicht folgenlos blieb Um 1540 erkauften sich die Burger vom Erzbischof des Erzbistums Magdeburg die Religionsfreiheit Bis 1549 waren die Stadte Dorfer und die Ritterschaft des Bistums zum lutherischen Bekenntnis ubergetreten Lediglich das Domkapitel die Kloster und die Stifte verblieben noch im katholischen Bekenntnis Im Jahr 1566 wahlte das Domkapitel jedoch erstmals einen offiziell protestantischen Bischof Heinrich Julius von Braunschweig Wolfenbuttel nachdem bereits sein Vorganger Sigismund von Brandenburg die Reformation unterstutzt hatte Gleichwohl erwirkte es die Bikonfessionalitat also die friedliche Koexistenz der katholischen und lutherischen Konfession Die Wahl wurde nicht vom Papst bestatigt Um die Amtseinfuhrung Heinrich Julius 1578 gab es offentliche Debatten Die Regentschaft Heinrich Julius und seiner protestantischen Nachfolger war gepragt von der Auseinandersetzung zwischen katholischem Kapitel und dem Bischof Durch die komplexe Situation verblieb bis 1648 das Bistum in der Bikonfessionalitat 9 In diesem Jahr endete der Dreissigjahrige Krieg mit einem Friedensschluss der das Bistum Halberstadt sakularisierte und sein Territorium als Furstentum Halberstadt dem Kurfursten von Brandenburg zusprach Dadurch wurde es ein Teil Brandenburg Preussens Die verbleibenden Katholiken gingen 1669 im Apostolischen Vikariat des Nordens auf 2004 war das Jahr in dem das Jubilaum 1200 Jahre Bistumsgrundung Halberstadt mit Aktionen Veranstaltungen Ausstellungen Konzerten und Fuhrungen feierlich begangen wurde Ausdehnung und Organisation BearbeitenDas Bistum in dessen geistlichem Aufsichtsbereich sich ca 100 Stifte Kloster und Komtureien befanden gliederte sich zu Beginn des 13 Jahrhunderts in 13 Archidiakonate die dann jedoch bis 1400 auf 37 anwuchsen Diese befanden sich zumeist in den Handen von Domherren welche sich oftmals durch Archipresbyter vertreten liessen Die Offiziale besassen einen Beamtenapparat der es ihnen in geringem Umfang ermoglichte neben der kirchlichen Gerichtsbarkeit auch weltliche Gerichtsbarkeit auszuuben Unterstutzt wurde der Offizial hierbei durch in bestimmten Grenzgebieten der Diozese amtierende Sonderoffiziale Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Halberstadt Liste der Weihbischofe in Halberstadt Domkapitel HalberstadtQuellen BearbeitenGustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Bd 1 Bis 1236 Leipzig 1883 Digitalisat Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Bd 2 1236 1303 Leipzig 1884 Digitalisat Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Bd 3 1303 1361 Leipzig 1887 Digitalisat Gustav Schmidt Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Bd 4 1362 1425 Leipzig 1889 Digitalisat Gerrit Deutschlander Ralf Lusiardi Andreas Ranft Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt und seiner Bischofe Bd 5 1426 1513 Koln 2014 ISBN 978 3 412 22282 6 Literatur BearbeitenDieter Berg Hrsg Valentin Arnrich Mitwirkung Burger Bettelmonche und Bischofe in Halberstadt Studien zur Geschichte der Stadt der Mendikanten und des Bistums vom Mittelalter bis zur fruhen Neuzeit Saxonia Franciscana Band 9 Dietrich Coelde Verlag Werl 1997 ISBN 978 3 87163 224 2 Christoph Bethmann Episcopi Halberstadenses Conrad Horn Wolfenbuttel 1563 Digitalisat Uwe Grieme Zur Aussagekraft von Bistumschroniken und Bischofskatalogen des Bistums Halberstadt im Hoch und Spatmittelalter In Concilium Medii Aevi Band 3 Edition Ruprecht Gottingen 2000 S 185 203 PDF Karlotto Bogumil Das Bistum Halberstadt im 12 Jahrhundert Studien zur Reichs und Reformpolitik des Bischofs Reinhard und zum Wirken der Augustiner Chorherren Mitteldeutsche Forschungen Band 69 Bohlau Verlag Koln Wien 1972 ISBN 978 3 412 82972 8 Kurt Ulrich Jaschke Die alteste Halberstadter Bischofschronik Untersuchungen zu mitteldeutschen Geschichtsquellen des hohen Mittelalters Band 1 Mitteldeutsche Forschungen 62 1 Bohlau Verlag Koln Wien 1970 ISBN 978 3 412 04870 9 Gunter Maseberg Armin Schulze Hrsg Halberstadt Das erste Bistum Mitteldeutschlands Zeitzeugnisse von Kaiser Karl dem Grossen bis zum Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg Veroffentlichungen des Stadtischen Museums Halberstadt Band 29 Stadtisches Museum Halberstadt Halberstadt 2004 ISBN 978 3 934245 04 4 Christof Romer Anfang in Halberstadt nicht in Osterwieck Zur Erfindung einer Grundungsgeschichte des Bistums In Harz Zeitschrift 67 Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2015 S 13 26 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Franz Schrader Stadt Kloster und Seelsorge Beitrage zur Stadt Kloster u Seelsorgegeschichte im Raum der mittelalterlichen Bistumer Magdeburg und Halberstadt Gesammelte Aufsatze 1 Auflage St Benno Verlag Leipzig 1988 ISBN 978 3 7462 0137 5 Adolf Siebrecht Hrsg Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt 804 1648 Halberstadter Dr Haus Halberstadt 2006 ISBN 3 00 017849 X Klaus Thiele Hrsg Liselotte Thiele Fotografien 1200 Jahre Bistum Halberstadt Fruhe Mission und fruhprotestantische Bilderwelten Harz Forschungen Band 21 1 Auflage Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2005 ISBN 978 3 936872 63 7 Walter Zollner Die Halberstadter Bischofe vom Ende des 12 bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts Vortrag in Plenarsitzung am 9 Mai 2003 Hirzel Stuttgart Leipzig 2004 ISBN 978 3 7776 1312 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bistum Halberstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten D LdF 15 Theo Kolzer Die Urkunden Ludwigs des Frommen fur Halberstadt BM2 535 und Visbek BM2 702 und ein folgenreiches Missverstandnis in Archiv fur Diplomatik Band 58 2012 S 103 124 doi 10 7788 afd 2012 58 jg 103 Theo Kolzer Die Anfange der sachsischen Diozesen in der Karolingerzeit in Archiv fur Diplomatik Band 61 2015 S 11 38 hier S 15 doi 10 7788 afd 2015 0105 Die Braunschweigische Reimchronik berichtet Ende des 12 Jahrhunderts der Bischofssitz sei von Seligenstadt heute Osterwieck nach Halberstadt verlegt worden Theo Kolzer Die Anfange der sachsischen Diozesen in der Karolingerzeit in Archiv fur Diplomatik Band 61 2015 S 11 38 hier S 26 Theo Kolzer Die Anfange der sachsischen Diozesen in der Karolingerzeit in Archiv fur Diplomatik Band 61 2015 S 11 38 hier S 15 Anmerkung 18 mit Angabe der entsprechenden Quellen Theo Kolzer Die Anfange der sachsischen Diozesen in der Karolingerzeit in Archiv fur Diplomatik Band 61 2015 S 11 38 hier S 31 D LdK 15 Dorthe Gruttmann Die Grenzen lutherischer Konfessionalisierung Das Hochstift Halberstadt unter dem postulierten Bischof Heinrich Julius von Braunschweig Wolfenbuttel 1566 1613 in Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Band 57 2011 S 1 36 doi 10 1515 9783110236651 1 VEhemalige Erzbistumer und Bistumer in DeutschlandKirchenprovinzen Erzbistumer und Bistumer als Suffragandiozesen Kirchenprovinz Besancon Bistum Basel fur Sudbaden Kirchenprovinz Bremen Erzbistum Bremen Bistum Lubeck Bistum Oldenburg Bistum Ratzeburg Bistum Roskilde Suffragan Bremens bis 1104 jetzt Bistum Kopenhagen in Danemark Bistum Schleswig Suffragan Bremens bis 1104 Bistum SchwerinKirchenprovinz Breslau Ostdeutsche Kirchenprovinz Erzbistum Breslau Bistum Berlin 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Berlin Bistum Ermland 1930 1972 Suffragan Breslaus jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Pralatur SchneidemuhlKirchenprovinz Gnesen Posen Erzbistum Gnesen Posen 1821 1946 vereint jetzt Erzbistumer Gnesen und Posen beide im heutigen Polen Bistum Kulm 1466 1946 Suffragan Gnesen Posen s jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Kirchenprovinz Koln Rheinische Kirchenprovinz Bistum MindenKirchenprovinz Lund Bistum Schleswig Bistum Roskilde bis 1537 zustandig fur Rugen Kirchenprovinz Magdeburg Erzbistum Magdeburg jetzt Bistum Magdeburg Bistum Brandenburg Bistum Havelberg Bistum Lebus Bistum Meissen Suffragen Magdeburgs bis 1399 Bistum Merseburg Bistum Naumburg ZeitzKirchenprovinz Mainz Erzbistum Mainz jetzt Bistum Mainz Bistum Buraburg Bistum Corvey Bistum Halberstadt Bistum Konstanz Bistum Strassburg jetzt Erzbistum Strassburg in Frankreich Bistum Verden Bistum WormsKirchenprovinz Olmutz Generalvikariat Branitz im heutigen Polen Kirchenprovinz Prag Generalvikariat Glatz im heutigen Polen Kirchenprovinz Riga Bistum Ermland 1243 1512 Suffragan Rigas jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Bistum Kulm 1243 1466 Suffragan Rigas jetzt Bistum Pelplin im heutigen Polen Bistum Pomesanien Bistum SamlandKirchenprovinz Salzburg Bistum Chiemsee Bistum Freising jetzt Erzbistum Munchen und Freising Bistum NeuburgKirchenprovinz Trier Erzbistum Trier jetzt Bistum Trier Bistum Metz im heutigen Frankreich Bistum Toul jetzt Bistum Nancy Toul in Frankreich Bistum Verdun im heutigen Frankreich Immediat Bistum Cammin jetzt Erzbistum Hamburg fur Ost Mecklenburg Erzbistum Berlin fur deutsche und Erzbistum Szczecin Kamien wie Bistum Koszalin Kolobrzeg fur polnische Teile Pommerns Bistum Ermland 1512 1930 exempt jetzt Erzbistum Ermland im heutigen Polen Apostolische Administratur Gorlitz 1972 1994 jetzt Bistum Gorlitz Bistum Meissen ab 1399 jetzt Bistum Dresden Meissen Apostolisches Vikariat Anhalt Apostolisches Vikariat des Nordens Apostolisches Vikariat Ober und Niedersachsen Apostolisches Vikariat in den Sachsischen Erblanden Apostolische Prafektur Schleswig HolsteinSiehe Liste der ehemaligen katholischen Diozesen Normdaten Korperschaft GND 1204681783 lobid OGND AKS VIAF 19163088628394542269 Anmerkung Dublette GND 112526 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Halberstadt amp oldid 238477313